Schwarz-Grün in Hamburg ist mit der Schulreform krachend gescheitert. Die Grundidee ist einfach: Kinder sollen bis Ende der sechsten Klasse gemeinsam lernen und dabei in kleineren Klassen besser betreut und gefördert werden. Aus dem ersten Teil der Reform wird nun nichts: Die Initiative „Wir wollen lernen“, die den Volksentscheid angestoßen hatte, siegte am vergangenen Sonntag überzeugend. Offensichtlich ist es dem Senat, der fast vollständig hinter dem Projekt stand, nicht gelungen, jene Bevölkerungsschichten zu mobilisieren, die von dieser Reform Vorteile hätten. So haben sich die Schichten durchgesetzt, die vom herkömmlichen System zu profitieren meinen: Kinder werden nach der vierten Klasse auf weiterführende Schulen verteilt.

Die Schulreform war als Antwort auf die Pisa-Studie gedacht, in der Deutschland im europäischen Vergleich schlecht abschnitt. Jene Länder, in denen längeres gemeinsames Lernen üblich ist, erzielten in der Pisa-Studie deutlich bessere Ergebnisse, allen voran Finnland, wo gemeinsames Lernen bis zur neunten Klasse praktiziert wird. Allerdings engagieren die Finnen auch deutlich mehr Lehrerinnen und Lehrer. Unter den deutschen Verhältnissen wäre das wohl nur über eine höhere Verschuldung zu finanzieren. Das wäre jedoch eine Investition, die sich vermutlich langfristig auszahlen würde. Zudem hätte längeres gemeinsames Lernen integratives Potenzial. Auch daraus wird nun nichts. Die Besitzstandswahrer haben sich durchgesetzt.

Zwei Lehren ließen sich daraus ziehen. Erstens: Es muss sich etwas ändern in Sachen Bildungspolitik. Hier ist einiges faul im Staate Deutschland. Der bundesdeutsche Föderalismus hat sich in mancher Hinsicht bewährt, aber gerade in der Bildungspolitik hat er dazu geführt, dass Deutschland mit seiner Kleinstaaterei ein Flickenteppich ist. Zweitens: Die Politik darf nicht davon ausgehen, dass ihre Reformprojekte Selbstläufer sind, sondern muss für diese Projekte kämpfen, wenn sie hinter ihnen steht. Das ist in Hamburg offensichtlich nicht ausreichend geschehen. Allein die Zahl der Briefwähler – 300000 Stimmen wurden per Briefwahl abgegeben, mehr als die Hälfte der insgesamt abgegebenen Stimmen – könnte darauf hindeuten, dass die Frage, wie erfahren die Bürgerinnen und Bürger in Sachen Demokratie sind und wie bewusst sie sie zu nutzen verstehen, wahlentscheidend gewesen ist.

Die Schulreform war das Kernprojekt der schwarz-grünen Koalition in der Hamburger Bürgerschaft. Nachdem Ole von Beust, Erster Bürgermeister, seinen Rücktritt erklärt hat, stellt sich die Frage, was dieser Koalition noch bleibt. Hamburg galt als politisches Labor, in dem die Weichen vielleicht auch für bundespolitische Koalitionsoptionen gestellt werden könnten. Das Referendum zeigt jedoch auf eindrucksvolle Weise die Zerrissenheit der Hamburger CDU, die von Beust nur in Teilen auf dem Weg zur modernen Großstadtpartei folgte. Ist Schwarz-Grün am Ende? Haben die Initiatoren von „Wir wollen lernen“ der CDU mit ihrem glanzvollen Sieg letztlich einen Bärendienst erwiesen.

Das meint zumindest Burkhardt Hennings aus Rosengarten:

„Es ist erstaunlich, wie es einer Minderheit der Bevölkerung gelingt, einhellige Positionen des Senats zu kippen. Wäre der Volksentscheid in Zusammenhang mit einer Wahl geschehen, hätte er sicher nicht diese Zustimmung erhalten. Den Befürwortern der Primarschule ist es offensichtlich nicht ausreichend gelungen, jene Mitbürger zum Wählen zu bewegen, deren Kinder von der Schulreform am meisten profitiert hätten. Es bleibt aber fraglich, ob die Initiatoren der Blockade der Reform sich nicht doch einen Bärendienst erwiesen haben. Die Mehrzahl der Anhänger kommt aus dem bürgerlich-konservativen Lager um CDU und FDP. Der mit dem Scheitern der Schulreform in innerem Zusammenhang stehende Rücktritt von Beusts wird insbesondere durch die Auswahl des designierten Nachfolgers Ahlhaus in Kürze zur Auflösung der schwarz-grünen Koalition führen.
Aufgrund der Verfassungslage in Hamburg ist es derzeit eher unwahrscheinlich, dass es zu einer Regierung aus GAL und SPD kommt, die zwar zusammen mehr Stimmen haben als die CDU, aber nur bei einer Tolerierung durch die Linke die notwendige Stimmenmehrheit für die Wahl eines Ersten Bürgermeisters bekommen könnten. Insofern ist es durchaus möglich, dass nun Neuwahlen ins Haus stehen. In der aktuellen Stimmungslage werden die konservativen Parteien CDU und FDP mit teils deutlichen Verlusten rechnen müssen. Insofern haben die Initiatoren des Volksentscheids möglicherweise mit Zitronen gehandelt.
Zu Herrn Efler von „Mehr Demokratie“ sei noch gesagt, dass Volksentscheide nicht per se gut sind. Die von den einzelnen Verfassungen der Länder gesteckten Grenzen haben durchaus ihre Berechtigung, und es gut, dass nicht alles auf diesem Wege korrigiert werden kann. Hier sei nur die Todesstrafe genannt.“

Kritisch sieht dagegen Jürgen W. Fritz aus Frankfurt die Primarschule:

„Für die FR ist die Sache ganz einfach: Alle Parteien sind doch dafür, dass alle Schüler sechs Jahre zusammen in die gleiche Klasse gehen.  Und jetzt hat eine Mehrheit sich dagegen entschieden. Diese 276304 Stimmen gegen die politischen Pläne waren nicht nur aus dem Lager von Gutbetuchten gekommen. So einfach ist die Sache nicht. Von wegen „Klassenkampf von oben“.
Habe selbst im Freundeskreis erlebt, wie schwer man es auf dem Gymnasium hatte, wenn man von der falschen Schule kam. Das macht den Eltern Sorgen. Und nicht jeder will oder kann es sich leisten, sein Kind gleich auf eine Privatschule zu schicken (obwohl, wie Sie auch wissen, dort die Schüler von Jahr zu Jahr zunehmen: in Westdeutschland ist von 1987 bis 2007 ein Anstieg von 21 Prozent zu beobachten).  Die Schule müsste eben die Kinder mehr  fördern – individuell (!) –, um unterschiedliche Ausgangslagen einzuebnen. Aber das wird wohl auch in Zukunft nichts werden.“

Prof. Peter Bender aus Paderborn:

„Nicht Walter Scheuerl hat den Schulkrieg in Hamburg vom Zaun gebrochen, sondern die GAL und in ihrem Schlepptau die CDU mit ihrer „Lichtgestalt“ Ole von Beust, indem sie mit der Einführung der sechsjährigen Primarschule den Einstieg in die Einheitsschule forcieren wollten. Scheuerl, seine Initiative „Wir wollen lernen“ und die Hamburger Bevölkerung haben sich lediglich gewehrt. Dass sich die SPD und die Linken dann auch noch der GAL-CDU-Aktion angeschlossen haben, zeigt nur, wie weit die Politikerkaste von den Menschen entfernt ist.
Von Beust hat vermutlich seine Niederlage beim Volksentscheid, das Scheitern seines Flirts mit der GAL und damit das Desaster, in das er seine Partei geführt hat, schon früh geahnt und ist wohl deswegen zurückgetreten.
Nicht nur die Reichen aus Blankenese, sondern die Mehrheit der Hamburger haben diese Reform abgelehnt. Der Slogan vom „längeren gemeinsamen Lernen“, der durch keinerlei wissenschaftliche Untersuchungen fundiert ist, hat trotz des mächtigen Propaganda-Apparats des Hamburger Partei-Establishments nicht verfangen. Hoffentlich versucht dieses Establishment jetzt nicht noch, mit Winkelzügen den Willen der Hamburger auszuhebeln. Und hoffentlich lassen sich die Schulkrieger von SPD, Grünen, Linken und GEW in Nordrhein-Westfalen und im Saarland von dem Ergebnis beeindrucken.“

Margret Deglau aus Hamburg:

„Die entscheidende Aussage des Artikels steht im letzten Absatz: In Finnland finden „30 Prozent des Unterrichts …  in kleinen Gruppen außerhalb des Unterrichts oder sogar im Einzelunterricht statt.“ Genau das ist individuelle Förderung. So verstandene Förderung braucht aber Lehrer, die mit den Kindern gezielt fehlende Kompetenzen erarbeiten. Die Hamburger Schulreform hatte  solche Personalressourcen nicht vorgesehen. (Die Verkleinerung der Klassen  ist angenehm, verändert die Fördermöglichkeiten aber nicht wirklich.) Die Verlängerung der gemeinsamen Schulzeit sollte durch das Prinzip „Schwache lernen von den Starken“ und individuellen Unterricht die Bildungsgerechtigkeit erhöhen. Letztlich wurde sich dabei auf das Prinzip Hoffnung verlassen.
Ich bin davon überzeugt, dass die Hamburger ein längeres gemeinsames Lernen befürwortet hätten, wenn schwerpunktmäßig Personalressourcen in die fünfte und sechste Klasse gegeben worden wären, so dass die leistungsschwachen – aber auch die leistungsstarken!  – Kinder gezielt hätten gefördert werden können. Schließlich haben auch in den „besseren“ Wohnbezirken viele Menschen  für die Schulreform gestimmt.“

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42 Kommentare zu “Sieg oder Bärendienst?

  1. Ich bin sehr, sehr froh, dass diese bescheuerte Reformidee gekippt wurde! Eine 6-jährige Grundschule ausgerechnet in Hamburg durchsetzen zu wollen, wo es eine Schulreform nach der anderen gegeben hat und KEIN Geld da ist, ist vollkommen unvernünftig. Man nimmt in kauf, dass die armen Kinder erst mal in Containern unterrichtet werden müssen, nur damit Politiker ihre Lieblingsprojekte durchdrücken. Ich wäre auch auf die Straße gegangen.
    Ich bin Lehrerin und ich weiß was die G-8-Reform in einem stabilen Bundesland wie Ba-Wü für Auswirkungen auf den Unterrichtsalltag hatte. Journalisten können sich das vielleicht nicht so vorstellen. Wir haben eine unglaubliche Mehrbelastung, die erst mal nichts mit der Arbeit mit den Schülern direkt zu tun hat. Ich bekomme jetzt schon die Krise, wenn ich an das nächste Jahr denke wegen der Doppeljahrgänge. Jeder Lehrer muss Unmengen von Oberstufenkursen schultern, AGS müssen gestrichen werden, weil Lehrerstellen fehlen usw. Strukturreformen sind für diejenigen, die Schule gestalten sollen, die absolute Hölle. Bis man die sechsjährige Grundschule umgesetzt hat, geht zwar viel Zeit, Energie und Geld flöten, die Unterrichtsqualität wird dadurch aber nicht automatisch besser, sondern erst mal schlechter!
    Die Schulstruktur- das haben Schulstudien gezeigt- ist völlig egal. Man kann auch nicht immer Finnland als Beispiel heranziehen- ein Land mit wenig Städten, viel Natur und wenig Einwanderern. Innerhalb Deutschlands liegen die Länder vorn, die seit Jahren Stabilität aufweisen und das dreigliedrige Schulsystem haben- die Leistungen der Schüler sind besser (also auch der aus schlechten Verhältnissen) auch gibt es weniger Schulabbrecher. Es würde auch mal was zur Gerechtigkeit beitragen, wenn Hamburg im Mathe-Abi die Qualität von Baden-Württemberg hinbekäme finde ich und nicht Schüler für wesentlich schlechtere Leistungen die gleichen Noten erhielten .Dieser übertriebene Reformeifer ist das Schlimmste für die Schule- irgendwann hat kein Lehrer mehr Bock den ganzen Scheiß, der von oben verordnet wird, umzusetzen, weil er weiß, dass die nächste Reform alles wieder über den Haufen wirft.

  2. Jetzt habe ich auch noch das Interview mit Cem Özdemir gelesen. Ich finde es eine Frechheit zu behaupten, die Leute hätte so gewählt, weil sie mit irgendwelchen „Schmudelkindern“ nicht zu tun haben möchten. Dieses Klassenkampfgetue finde ich diskriminierend. Ich bin richtig verärgert, so sehr, dass ich die Grünen, denen ich mich bisher inhaltlich verbunden fühlte, nicht mehr wählen werde. Die Partei darf ihre Mehrheiten gerne woanders suchen.

  3. Das es Probleme mit dem dreigliedrigem Schulsystem gibt ist doch nicht von der Hand zu weisen. Das liegt aber nicht in erster Linie an den Eltern die mit allen Mitteln versuchen für ihre Kinder die Hauptschule zu vermeiden sondern daran das Arbeitgeber nicht bereit sind Ausbildungsplätze für Hauptschüler zur Verfügung zu stellen. Ich habe und hatte den Spaß als Vater von 3 Kindern die mindestens die Realschule beendet(beenden)haben auf Ausbildungsplatzsuche zu gehen. Für Kinder mit Hauptschulabschluss muss das ein Alptraum sein. Wenn man jetzt wieder liest das 50000 Ausbidungsplätze noch offen sind, dann liegt das nicht zuletzt an teilweise völlig verrückten Ansprüchen von Arbeitgebern. Wer sich die Arbeit macht und bei der Arbeitsagentur nachsieht welche Plätze noch frei sind wird feststellen das da viele Berufe dabei sind für die es auf eine Ausbildungsstelle massenhaft Bewerbungen gibt. Aus eigener Erfahrung weiß ich das im Regelfall, und ich meine größer 90% aller Fälle, die Arbeitgeber sich Bewerber bei denen eine Note nicht passt gar nicht anschauen. In solch einem Fall bekommt man meistens gar keine Antwort oder eine sofortige Absage. Das geht schon so bei Zeugnissen in der Realschule mit Noten zwischen 2 und 3. Das Eltern die das in ihrem Bekanntenkreis sehen dann die Hauptschule ablehnen ist eine verständliche Reaktion. Jetzt stellt sich die Frage wie soll der Staat mit seinen Schulen darauf reagieren. Die Hauptschule abschaffen und länger gemeinsam lernen ist ein Ansatz. Wer hat eine bessere Idee? Da hilft das Ablehnen eines Ansatzes mit der Maßgabe weiter so auch nicht viel. Auch wenn das mit einem an sich begrüßenswertem Volksentscheid festgelegt wurde.

  4. Die bessere Idee? Wieso? Nur weil die Schüler länger gemeinsam lernen, werden sie doch nicht leistungsstärker! Wenn die Noten gleich schlecht bleiben, dann nützt auch das neu Label Gemeinschaftssschule nichts.
    Es geht darum, auf der einen Seite Nachteile in frühen Lebensphasen auszugleichen und gleichzeitig den Leistungsanspruch zu erhalten.

  5. Da bin ich im Grunde mit Einverstanden. Nur wie gleicht man Nachteile in frühen Lebensphasen aus wenn man nach der 4. Klasse trent?

  6. Die Förderung muss früher anfangen. Im Grundschulalter ist es schon zu spät, die sozialen Nachteile ausgleichen zu wollen. Kinder lernen stark über Beziehungen insbesondere die Jungs. Verbindliche Vorschulen mit kleinen Gruppen und Betreuern, die als Vorbilder dienen- Initiativen, die früh die Eltern miteinbeziehen, Vorlesegruppen etc. so etwas bringt nachweislich viel mehr als die sechsjährige Grundschule. Man muss sich schließlich auch von dem Gedanken frei machen, dass alle Realschüler zu schlecht geförderte Gymnasiasten sind. Das Gleiche gilt für den Bezug Haupt-Realschule. Auch heute hat man – dies ist regional natürlich unterschiedlich- durchaus Chancen mit einem gescheiten Hauptschulabschluss eine Lehrstelle zu bekommen. Es gibt genügend Betriebe, die gerne Hauptschüler einstellen würden, diese aber an den einfachsten Aufgaben scheitern.
    Wenn jemand die einfachsten Rechenaufgaben nicht beherrscht, kann er halt auch keine Lehre machen. Es geht doch darum, was die Schüler am Ende können. Wieso soll jemand Grundrechenarten besser erlernen, nur weil er länger mit Leuten zusammen in einem Klassenzimmer hockt, die komplizierte Aufgaben lösen können. Wie soll man sich das vorstellen? An meiner Schule gibt es einige hochbegabte Schüler. Ich habe bisher noch nicht erlebt, dass irgendjemand besser dadurch wird, indem man ihn neben jemandem sitzt, der hochbegabt ist. Man kann auch guten Schülern nicht zumuten, dauernd, den Hilfslehrer zu spielen, weil dies ihre sozialen Kompetenzen so schön fördert. Was bitte soll für schwache Schüler motivierend sein, wenn sie mit Leuten in einer Klasse sitzen, die dreimal so schnell die Dinge erfassen? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass schwächere Schüler meist ausgesprochen glücklich sind, nachdem sie vom Gymnasium auf die Realschule wechseln konnten.

  7. Ich habe in meinem Bekantenkreis zwei Arten von Förderstufe erlebt. (5+6 Klasse)Bei der einen habe ich nie mitbekommen das ein Kind das diese Förderstufe besucht hat anschließend noch den Realschulabschluß geschafft hat.
    Bei der anderen handelt es sich um eine Privatschule mit 4 Klassen Gymnasium und 2 Klassen Förderstufe mit anschließender Realschule pro Jahrgang. Diese Schule habe ich sehr positiv erlebt. Ich kenne mehrere Beispiele bei denen Kinder mit Realschulempfehlung aus der Grundschule über diese Förderstufe zum Abitur gekommen sind. Das gab es dort übrigens auch umgekehrt. Ohne diese Förderstufe hätten diese Kinder ihre Schullaufbahn mit dem Realschulabschluss beendet. Aus dieser jahrelangen Beobachtung herraus kann ich verstehen warum ganz Europa außer Deutschland und Österreich nicht schon nach der 4. Klasse trennt. Das spricht übrigens nicht gegen Vorschulförderung, sondern ist für mich ein klarer Beweis das so eine Regelung wie eine gute Förderstufe oder 6 Jahre Grundschule der bessere Weg ist um auch Kinder die etwas später auf das Gymnasium kommen sollten zu erreichen.

  8. In meinem Bekanntenkreis haben sehr viele das Abitur eben nicht über den direkten Weg Grundschule-Gymnasium gemacht, sondern über den Weg Haupt,-Realschul-berufsbildendes Gymnasium oder dazwischen eine Lehre + anschließender Oberschule. In Ba-Wü erreicht mehr als die Hälfte aller Abiturienten das Abi auf diesem Weg. Die Grundschulempfehlung hat folglich nicht diesen Stellenwert. Entscheidend ist was am Ende der Schullaufbahn steht und wie die Qualität des Unterrichts ist. Ich sehe ja immer, mit welchen Kenntnissen die Schüler der Grundschulen zu uns kommen. Wenn die Schüler noch zwei Jahre länger in die Grundschule gehen sollen, würde das das Niveau senken.

  9. Diesen Weg gibt es in Hessen auch. Ich finde ihn auch nicht schlecht es gehen aber auf diesem Weg viele verloren die wenn man ihnen früher die Möglichkeit gibt sich Richtung Studium zu verändern diese ergreifen würden. Ich finde die Möglichkeit Förderstufe wenn sie auf hohem Nivau angeboten wird auf jeden Fall gut zumal sie noch allgemein ist. Bei Fachhochschulen nach der Lehre ist man doch schon sehr festgelegt, da kommt sicher kein Medizinstudium mehr raus. Diese von mir beschriebene Schule ist übrigens eine Mädchenschule. Das ist auch so ein Thema über das man nachdenken sollte. Das habe ich spätestens gemerkt als ich in Wiesbaden bei der Endrunde des hessischen Mathematikwettbewerbes für 8. Klassen gesehen habe wie die Verteilung der Teilnehmer sich gestaltet hat. Da waren fast nur Jungs. Ich habe mich schon gefragt ob meine Tochter hier wäre wenn sie in eine gemischte Klasse gegangen wäre.

  10. Es scheint so, dass die meisten Blogger ihre eigene Schulzeit (in welcher Schulform auch immer) als eher positiv empfunden haben. Mir geht es ebenso.
    Ich beispielsweise war auch einer Grundschule mit Förderstufe in den Klassen 5 und 6.
    In den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik gab es
    A-, B- und C-Kurse (gestaffelt nach Leistungsstärke), ansonsten wurde der Klassenverband aus den Vorjahren beibehalten.

    Mir hat es gut gefallen und ich hatte keine Probleme mit dem anschließenden Gymnasium.
    Wie alle Gymnasien in Hanau fing dieses aber auch für alle Schüler erst in der siebten Klasse an.
    Zwei Anmerkungen in Form von Erinnerungen:
    a) Mädchen-Jungen:
    In einer Gymnasialklasse mit 10 Mädchen und 22 Jungen war ich mit einem Mitschüler zusammen durchgängig Klassenbeste in den Fächern Mathematik und Physik. Ich benötigte dazu keine speziellen Ermutigungen.
    b) Muttersprache:
    Während meiner Grundschulzeit hatten wir schon einige türkische Mitschüler. Die sprachen genau wie alle anderen hessisch und waren auch sonst ähnlich gut/schlecht in der Schule.
    Vermuteter Grund: sie sind in keine Getto aufgewachsen und es gab noch keine Satellitenschüsseln, mit denen türkisches Fernsehen empfangen werden konnte. Der frühe Zwang, deutsch zu sprechen hatte sich also positiv auf die schulischen Leistungen ausgewirkt.

    a)+b) Meine türkische Mitschülerin hat übrigens im Anschluss an die Schule erfolgreich Chemie studiert.

  11. Liebe maat,

    auch wenn mir deine Erfahrung des Schulalltags fehlt, lässt mich die bayerische Schulerfahrung meiner Kinder daran zweifeln, ob das rigorose aussieben nach der vierten Klasse wirklich sinnvoll ist. Meine mittlere Tochter war eine „Spätzünderin“ (und noch dazu durch Legasthenie behindert, worauf in Bayern keine Rücksicht genommen wird). Sie hat den Übergang zum Gymnasium nur mit Mühe geschafft und kam auch die ersten Jahre auf dem Gymnasium nur mit großer Anstrengung mit. Für meine Frau und mich wäre es kein Unglück gewesen, wenn sie auf eine Realschule gewächselt hätte, sie hätte es aber als Strafe empfunden. Ab der Mittelstufe wurde sie gut und hat Abitur mit 1,7 bestanden. Hätte sie zur Realschule gewechselt, wäre (zumindest damals in Bayern) eine Rückkehr ans Gymnasium kaum möglich. Zu einem Psychologiestudium (das sie erfolgreich absolviert hat) wäre sie nur über große (und zeitraubende) Umwege gekommen.

    Eine Schulreform mit dem Ziel eines längeren gemeinsamen Lernens (das in den einzelnen Fächern Differenzierungen nach Leistungsstufen nicht ausschließt), für die man sich Zeit nehmen und genügend Mittel bereitstellen muss, halte ich daher durchaus für sinnvoll.

  12. Lieber Abraham,
    das Problem, das sich natürlich beim Thema Schule immer stellt ist, dass alle über unterschiedliche Systeme sprechen. Ich weiß von ehemaligen Kollegen, dass Bayern ein viel strengeres Schulsystem hat als Ba-Wü. Das Lehrer-Schüler-Verhältnis ist dort wesentlich stärker von Prüfungsdruck geprägt als bei uns, weil die Lehrer sich dauernd gegen Klagen der Eltern absichern müssen und mündlichen Noten minutiös dokumentieren müssen etc. ich wollte dort nicht unterrichten. Ich persönlich finde das Schulsystem in Ba-Wü gut. Es ist vergleichsweise anspruchsvoll, die Beziehung zu den Schülern ist aber sehr persönlich. Natürlich bin ich hier in meinem Urteil befangen. Ich engagiere mich sehr stark in meinem Beruf. Das könnte ich überhaupt nicht, wenn ich mich nicht mit meiner Schule identifizieren würde und dem dahinter stehendem System. So geht es aber natürlich auch den Kollegen, die an Gesamtschulen oder 6-jährigen Grundschulen unterrichten. Aus dem Grund verteidigen Lehrer in der Regel das Schulsystem, dass sie kennen. Ich verbringe sehr viele Stunden zusätzlich in meiner Schule, die ich nicht bezahlt bekomme durch meine AG. Ich sehe aber, wie viel diese Arbeit den Schülern bringt und das macht mich glücklich. Ich finde, dass Schule von solchen Initiativen geprägt wird, weil diese Ags sehr viel zum Schulleben beitragen und extrem wichtig sind für die Persönlichkeitsbildung. So etwas sollte strukturell gefördert werden. Wenn dies aber nicht geschieht, ist Eigeninitiative gefragt! Leider wird die Systemfrage auch oft vorgeschoben von Leuten, die keine Lust haben selbst etwas in die Hand zu nehmen. Mit Engagement und Fantasie kann man sehr viel an einer Schule zum Positiven wenden. Durch meine Theater-Arbeit habe ich eine sehr persönliche Beziehung zu vielen Schülern. Meine Schule ist zwar groß, aber sehr schön und ich liebe es, dort zu sein. Ich freue mich auch immer auf Schulfeste, weil ich da meine ehemaligen Schüler wiedersehe. Ich kann mir nicht vorstellen, an einer unpersönlichen Schule mit riesigem Verwaltungsapparat zu unterrichten, die A-und B- und C- Kurse hat, wo die Schüler ständig hin-und her-wechseln und man keine Beziehung zu ihnen aufbauen kann. Das würde mir keine Freude machen. Außerdem finde ich es auch schön, dass ich viele Schüler jetzt seit der 5. Klasse kenne und sehe wie sie sich weiterentwickelt haben. Ich würde es sehr schlimm finden, wenn man uns die Unterstufe wegnehmen und sie in die Grundschule eingliedern würde. Das sind ein paar persönliche Gründe, die ich nicht unerwähnt lassen möchte. Ich sehe aber auch, dass es extrem wichtig ist, für die Schüler, dass sie sich mit der Schule identifizieren. In meiner AG sind die Schüler bereit, bei nahezu 40° ihr Wochenende in der Schule zu verbringen, um auf die Aufführungen hinzuarbeiten. Ich finde, dass Schule in erster Linie mit den Menschen zu tun hat und diese prägen auch die Schule. Welche Fürze da wieder irgendwelche Politiker loslassen, kratzt mich persönlich wenig, sofern mich diese Reformen nicht in meiner Arbeit behindern. Dies ist bei der G8-Reform aber schon der Fall und ich muss sagen, eine weitere Reform möchte ich so schnell nicht durchmachen müssen.

    Liebe Grüße
    maat

  13. @ maat

    Solch eine Lehrerin wie Sie wünschen wir uns doch alle. Schön, wie Sie von Ihrem Schulalltag berichten. Und wenn alle so engagiert wären, brauchten wir (vielleicht)auch keine Reformen. Aber das 3-gliedrige Schulsystem mag ich nicht. Jedes Kind ist in seiner Entwicklung anders. Und wenn wir die Potentiale aller unserer Kinder entwickeln und nicht abwürgen wollen, dann brauchen wr andere Schulformen. Die Gesamtschule war ja mal so ein Gedanke. Umsetzen lässt sich natürlich alles nur mit der engagierten Arbeit der Lehrer/innen, die wir wirklich hoch achten und nicht diffamieren sollten. Alle Lauschäpper allerdings raus aus dem Schuldienst. Da sollten sich alle prüfen, ob sie diesem anspruchsvollen Beruf gewachsen sind.

  14. @I.Werner

    „Und wenn alle so engagiert wären, brauchten wir (vielleicht)auch keine Reformen.“

    Darin steckt was Verstecktes!
    Ich habe noch keinen Lehrer kennengelernt, der diesen Beruf „unengagiert“ ergriffen hat und ich kenne ausreichend viele Lehrer, um diese Aussage zu verallgemeinern.
    Aber wo bleibt das Engagement? Wird es verschlissen oder vergessen?
    Scheitert es daran, dass die Schule zum Experimentierfeld für Politiker und Didaktiker, aber nicht für Schüler und Lehrer geworden ist ?
    Scheitert es daran, dass eine lernunwillige Gesellschaft die grundsätzlichen Lernschritte immer den Kindern und deren Lehrern aufbürdet?

    Nein, das Versteckte steckt woanders: Sie sagten „wenn alle so engagiert wären…“
    und ich füge ein “ …nicht nur die Lehrer..“

  15. @ BvG „Ich habe noch keinen Lehrer kennengelernt, der diesen Beruf “unengagiert” ergriffen hat“, na ich schon und ich kenne auch sauschlechte Lehrer. Die es einfach nicht können. Die allerdings auch leiden, weil sie nicht mit Kindern und Jugendlichen umgehen können. Vielleicht, weil sie auch nicht gut vorbereitet wurden auf die Anforderungen. Verschlissen wird auch viel, da geben ich Ihnen recht. Aber was meinen sie mit „Darin steckt was Verstecktes“?

  16. Es gibt in Hessen jetzt schon seit sehr vielen Jahren Schulen mit Förderstufe. Bevor H.Koch an die Regierung gekommen ist hat davon sogar sehr viele gegeben. Wir hatten aber aus verschiedenen Gründen sehr große Leistungsunterschiede zwischen den einzelnen Schulen. Die logische Entwicklung wäre gewessen sich die Gründe die zu erfolgreichen Förderstufen geführt haben anzusehen und dann die Förderstufe weiter zu entwickeln. Die Regierung Koch hat aber wo immer möglich Förderstufen geschlossen. Jetzt sind wir wieder am Anfang. Nach meiner Meinung gibt es Schulen in Hessen an denen die Förderstufe mit großem Erfolg eingesetzt wird. An diesen Schulen sollte man sich orientieren und sie weiterentwickeln. Es gibt ganz klar Kinder für die es zu früh ist nach der 4. Klasse aufgeteilt zu werden.

  17. Sehr geehrter Herr Professor Bender! Nicht die „Mehrheit der Hamburger“ wie Sie behaupten hat die Reform abgelehnt! Es haben sich nur 39% der Wähler überhaupt beteiligt und davon hat dann eine Mehrheit dagegen gestimmt. In Hamburg leben nämlich ca. 1,7 Millionen Menschen und nicht knapp 450.000! Und: es gibt sehr wohl erhebliche Vorteile eines längeren gemeinsamen Lernens! Auch nachweislich! Wir Anhänger und Unterstützer der „Schulverbesserer“ in Hamburg, die für die Reform eingetreten sind zusammen mit einem breiten Bündnis aus Gesellschaft und Politik – nicht ausschließlich einer „Politikerkaste“ wie Sie behaupten – haben auch nicht angenommen, daß mit dem längeren gemeinsamen Lernen allein schon der Stein der Weisen gefunden sei – aber es wäre ein Einstieg gewesen! Ich träume immer noch von einer Schule für künftige Generationen, in der es nicht nur um Leistung und Konkurrenz, ums Aussieben und um Eliten geht – sondern wieder um gemeinsame Ziele, um gegenseitige Unterstützung, um Freude am Lernen, am Miteinander der unterschiedlichsten Bevölekerungsteile. Die Grundschulen sind erfolgreich trotz oder etwa auch wegen des Lernens aller Kinder gemeinsam!

  18. @I.Werner

    Das vertrackte und versteckte liegt darin, dass wir alle, gerne oder gezwungen, die Bildung und Ausbildung der Kinder delegieren, dann aber den Delegierten die Mittel, die Zeit und den Raum nehmen, ihre Aufgabe richtig zu erfüllen. Darüber hinaus wollen viele, besonders aber die Politik dann genau dort mitreden, woran sie nicht mitarbeiten wollen.

    Bis auf wenige Ausnahmen sind meiner Ansicht nach alle Lehrer in der Lage, mit Zeit, Geld und Raum den Kindern die bestmögliche Bildung und Ausbildung zu vermitteln. Auf kluge Pläne von ausserhalb können sie leicht verzichten.

  19. Das 3-gliedrige Schulsystem, welches so oder so ähnlich schon bis weit vor 45 üblich war (wie weit genau, konnte ich jetzt auf die Schnelle nicht recherchieren), ist also wohl 100 Jahre alt oder mehr… aber aufgefallen, daß es bestimmte Gruppen angeblich diskriminiert und in der Bildung massiv behindert, ist es eigentlich erst seit PISA, also maximal 10 Jahre (von einer kurzen Post-68-er Phase mal abgesehen)? Erst in den letzten Jahren höre ich dieses Jammern über das 3-gliedrige System so verbreitet… und damit ist für mich auch schon klar, wie man die Kritik am 3-gliedrigen Schulsystem einordnen muß: als ein Popanz, eine MODE. Alle Welt hört da was, wird ja genug Stereotypes geschrieben und gesendet dazu (Abschreiben dessen, was „andere so schreiben“, geht immer am einfachsten und eckt am wenigsten an), Finland besser, ach ja, und dann diese eindeutigen Studien, na ja dann ist doch alles klar, was für ein Mist-System. Daß dieses Mist-System in Deutschland über 60 Jahre lang einen Wohlstand aufbauen helfen konnte, der weltweit seinesgleichen sucht, ist vor dem Hintergrund des jetzigen Gejammres eigentlich kaum zu verstehen.

    Schmunzeln muß ich dann sehr, wenn die EINHEITSschule mit dem Argument „Jedes Kind ist in seiner Entwicklung anders“ gefordert wird. Klar, das 3-gliedrige System macht ja nur dann Sinn, wenn alle Kinder gleich wären. 😀

    maats Diskussionbeiträge fand ich ingegen sehr wertvoll; das Gesagte kommt eben aus der Praxis, und kann deshalb schnell vom gerade grassierenden Modegequatsche abweichen, das nur in wenigen Punkten und auch nur annähernd mit der Realität etwas zu tun hat (nicht nur bei diesem Thema).

    Margret Deglaus Leserbrief widerspiegelt auch meinen Eindruck: Wieso „längeres gemeinsames Lernen“ alle schlauer machen soll, kann niemand so richtig erklären, aber vom demonstrativ egalitären Ansatz her passt es wunderschön in die Zeit. Halt irgendwas politisch korrekt Aussehendes machen, wird dann schon alles besser werden, irgendwie. Prinzip Hoffnung eben.

    Das große Dilemma in der Bildung ist m.E. die Motivation der Teilnehmer am System. Über die der Lehrer will ich mal nichts sagen, die ist sicher auch teilweise hervorragend, und im Durchschnitt immer noch ausreichend, aber bei den Kindern scheint es mir damit zu hapern. Es wird durch verschiedene gesellschaftliche Gründe auf der einen Seite immer schwieriger, eine Motivation der Kinder und Jugendlichen zu erreichen, wenn nicht gleich auch sofortiger Spaß im Vordergrund steht, aber auf der anderen Seite ist wie eh und je Bildung auch nicht ohne Anstrengung und stellenweise Selbstüberwindung zu erreichen. Autoritäre Formen, die auch erstmal die Kinder und Jugendlichen zu etwas verdonnern, zu dem sie keine Lust haben, oder einen gewissen Druck ausüben (Stichwort: Noten) werden immer weniger akzeptiert. Wir haben mehr und mehr ein Schulsystem, bei dem die Verwöhnung im Vordergrund steht, und nicht die mit Forderung verbundene Förderung. Es ist auch viel einfacher als früher, sich Forderungen, so es sie noch gibt, zu entziehen (siehe z.B. Extremfall Dauerschwänzer). Ich fürchte, die Traumschule Herrn Gründels geht noch weiter in diese Richtung. Am Ende mangelt es dann an grundlegenden Fertigkeiten, weil das welche waren, zu deren Erlernen die Schüler einfach nicht zu motivieren waren. Lesen und Schreiben können sie am Ende nicht richtig, aber das Theaterspielen (und was den Lehrern noch so an Spaßaktivitäten einfällt) hat ihnen dann sehr viel Spaß gemacht. Anders kann ich mir auch nicht erklären, daß 39% der Hauptschüler beim Abgang von der Schule nur die Basiskompetenzen, d.h. Grundschulniveau erreichen, also seit der Grundschule praktisch nichts dazugelernt haben.

  20. Max Wedell holt nicht nur den Rohrstock wieder raus sondern auch die Klischees von der Null-Bock-Generation, und das ganze völlig unbeleckt von eigenen Erfahrungen. Ich glaube Sie haben etwas Wesentliches nicht verstanden, Herr Wedell. Pädagogik besteht heutzutage nicht mehr im Eintrichtern von Wissen und Kinder sind auch keine Objekte mehr, denen nur was beigebracht werden muss. Das sollten Sie eigentlich auch aus maats Berichten auch herausgelesen haben. Kinder sind Subjekte und man soll sie ersntnehmen. Haben Sie eigenbtlich eine Ahnung, was Kinder beim gemeinsamen Theaterspielen lernen können? Ah ja, ich weiß schon, jetzt kommt von Ihnen ein abfälliger Kommentar zu Soft Skills. Und damit rechtfertigen Sie dann wieder Ihre Steinzeit-Einstellungen, die schon seit Jahrzehnten auf den Müllhaufen der Geschichte gehört.
    Ich sag noch was zum Thema Schuleschwänzen. Das haben Sie natürlich nie gemacht, nicht wahr? Aber ab davon, warum lasten Sie die Schwänzerquote den Schulen an? Haben da die Eltern nicht noch ein Wörtchen mitzureden? Die Schule kann nicht die probleme ausbügeln, die zu Hause bei den Schülern entstehen. Die Einheitsfamilie, wo der Patriarch das Geld ranschafft und die Mutter sich um die Kindchen kümemrt gehört ebenso der Vergangenheit an wie Ihre altertümlichen Vorstellungen. Auch insofern wäre ein Schulsystem mit Ganztagsschulen dringend notwendig. Aber Ihnen fallen dazu ja nur Stichworte wie Spaßaktivitäten, Noten und Dauerschwänzer ein. Ab damit in die Mottenkiste!

  21. zu @ Max Wedell
    Zu einem funktionierendem Schulsystem gehört das es von allen gesellschaftlichen Schichten akzeptiert wird. Das ist bei dem dreigliedrigem Schulsystem nicht mehr der Fall. Vor 20 Jahren konnte ein Hauptschüler noch einen Facharbeiterberuf erlernen. Heute bekommt so ein Bewerber im Regelfall keine Eingangsbestätigung auf seine Bewerbung. Wobei mir noch keiner erklären konnte was die Deutschnote für eine Ausagekraft hat ob jemand gut Schweißen lernen kann. Wenn Arbeitgeber sich solche Leute nicht mal mehr anschauen ist Ihr Hinweis auf die Vergangenheit ich sag mal schon etwas seltsam.

  22. @ Max Wedell

    Sie lassen sich, wieder einmal, durch Ihre 68-er-Fobie in die Irre leiten. Das dreigliedrige Bildungssystem wurde bereits durch die Reformpädagogik in Frage gestellt. Unter dieser Bezeichnung „werden verschiedene Ansätze zur Reform von Schule, Unterricht und allgemeiner Erziehung zusammengefasst, die sich Ende des 19. Jahrhunderts und im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts gegen Lebensfremdheit und Autoritarismus der vorherrschenden ‚Paukschule‘ wandten und zu einer veränderten Bildungstheorie und damit einer veränderten Didaktik beitragen wollten“. (http://de.wikipedia.org/wiki/Reformpädagogik)

  23. @ Abraham,

    die heutige Kritik am 3-gliedrigen System wirft ihm doch nicht Lebensfremdheit oder Autoritarismus oder Paukertum vor. Lebensfremd oder autoritär kann auch eine Einheitsschule sein. Nein, die Idee „Aufteilung“ bzw. ihre Kritik stand doch nicht im Fokus der Reformpädagogik. Ich bleibe dabei, die seit wenigen Jahren grassierende Mode der Aufteilungskritik ist (in diesem Umfang jedenfalls) ganz neu.

    @M. Dehnerle,

    das gesellschaftliche Umfeld ist ja nicht konstant geblieben, über die Jahrzehnte bzw. Jahrhunderte. Leider haben aber seine Veränderungen dazu geführt, daß eigentlich in der Schule ein MEHR an künstlichem Zwang und Druck nötig wäre, statt das ständig propagierte „weniger“. Bis vor einiger Zeit gab es nämlich den natürlichen Druck, sich in der Bildung zu engagieren, weil dies Vorraussetzung für eine zufriedenstellende spätere Lebensmeisterung war. Heute ist das für viele nicht mehr der Fall, denn für den Lebensunterhalt gibt es ja die Sozialsysteme, die mittlerweile stark ausgebaut wurden und deren Inanspruchnahme inzwischen weniger verpönt ist als ehemals. Und dass ein weiter geistiger Horizont eine Bereicherung der Lebensqualität ist, eine früher den meisten gewärtige Tatsache, ist heute doch eine reichlich unbekannte Idee bei der Mehrheit.

    Des weiteren war Schule früher schon insofern ein Magnet fürs Interesse der Kinder, weil es weniger gesellschaftliche Ablenkungen gab, weit weniger ablenkende, aufs Kindinteresse abzielende Konsumprodukte. Früher war die Schule ein interessantes Fenster in die Welt, durch das man Neues erblicken konnte, heute dämmern viele Kinder lieber vor TV, Spielekonsole usw. vor sich hin, denn hier kann man bunte Welten noch „besser“, weil völlig ANSTRENGUNGSLOS, erfahren.

    Daß Zwang notwendig ist, müssen auch Linke eingestehen. Ich kenne jedenfalls keinen Linken, der die Abschaffung der SchulPFLICHT fordert, den ultimativen Zwang. Ansonsten ist die Idee falsch, Zwang und Druck würden immer auch zu Unglück und Frustration führen. Ich bin im späteren Leben froh gewesen über manchen Zwang, den ich als Kind lästig empfand. Wäre es damals nach meinem Willen gegangen, könnte ich heute z.B. nicht Klavier spielen. Aber GOTTSEIDANK gab es in der Anfangsphase einen gewissen Druck und Zwang, ich bin meinen Eltern heute noch SEHR DANKBAR dafür. Druck und Zwang während weniger Wochen bewirkten einen Quell der Freude und Zufriedenheit im ganzen weiteren Leben. Es bleibt dabei… viele Fertigkeiten können nicht schon von Anfang an mit dem Köder „Spaß“ vermittelt werden, hier auf Druck und Zwang zu verzichten hieße, auf den Fertigkeitenerwerb zu verzichten. Genau das macht die heute verbreitete Kuschelpädagogik. Was man nicht von vorneherein mit Spaß und Freude vermitteln kann… lässt man halt weg.

    Und Noten sind keine Bestrafung, sondern Belohnung, Ansporn. Wer Noten verpönt, gibt ein wirksames Mittel zur Motivationssteuerung aus der Hand, die Lernresultate werden schlechter.

    @hans,

    inwieweit das dreigliedrige Schulsystem akzeptiert wird oder nicht, dazu gab es kürzlich eine Volksbefragung. Und dass Arbeitgeber sich Hauptschüler nicht mal mehr anschauen, hat seine Gründe: Das Fertigkeitenniveau des Hauptschülers heute liegt im Durchschnitt unter dem des Hauptschülers von ehemals. Das hat aber nichts mit den Arbeitgebern zu tun, denn die Arbeitgeber stehen nicht in der Hauptschule und unterrichten die Kinder und Jugendliche. Sondern es hat etwas mit einer Unbeschulbarkeit zu tun, die aus den 68er-Pädagogikkonzepten resultiert: Pädagogen sind oft machtlos, ihre Idee von Unterricht durchzusetzen (richtige oder falsche), Druck ist unmöglich bzw. völlig unwirksam, es herrscht im Grunde vielerorts Unbeschulbarkeit. Dies wird auch von linken Reformern gesehen; Hauptidee der Einheitsschule ist ja, die Beschulbarkeit wieder herzustellen, indem man Unbeschulbare mit Beschulbaren mischt, und dann hofft, daß die Beschulbaren ein Vorbild für die Unbeschulbaren sind und nicht umgekehrt. Prinzip Hoffnung.

  24. zu @ Max Wedell,
    ich weiß nicht wo Sie wohnen, aber zu meinem Umfeld paßt Ihre Beschreibung der heutigen Jugend sicher nicht. Ich möchte gar nicht abstreiten das es eine Minderheit von wie Sie es nennen Unbeschulbaren gibt, es ist aber eine Minderheit. Als Argument dafür möchte ich Ihnen folgendes schildern. In bin einschließlich meiner Jugendfeuerwehrzeit seit über 40 Jahren ehrenamtlich in einer Freiwilligen Feuerwehr tätig. Vor einigen Jahren hat diese Wehr einen Kreisjugendfeuerwehrtag ausgerichtet. Da sind ca 600-800 Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren versammelt. Das erste was ich gedacht habe als ich dahin gekommen bin ist das ist ja genau so wie zu deiner Zeit. Da Feuerwehrtätigkeit mehr was für junge Leute ist liegt der Alterdurchschnitt von den über 50 Leuten unserer Wehr bei geschätzt Mitte 20. Leute mit Abitur sind in Kreisen in denen viel Arbeit aber kein Geld vergeben wird nicht gerade überrepresentiert. Das kann man auch sehen wenn man zum Blutspenden geht, vielleicht liegt da mehr unser gesellschaftliches Problem als irgendwo anders. Jetzt bin ich aber abgeschweift. Also wieder zum Thema, an so einem Ort wie einem Kreisjugendfuerwehrtag trifft man dann also Massen von nach ihrer Meinung nach Unbeschulbaren. Näher kennen kann ich nur die Jungs(meistens) die zu unserer Wehr gehören. Solange es aber so ist das junge Leute die bereit sind viele Stunden im Jahr ohne Entgeld zu arbeiten und dann als Unbeschulbar bei der Lehrstellensuche aussortiert werden stimmt in dieser Gesellschaft irgendwas nicht. Den Willen zur Arbeit kann man solchen Leuten nicht absprechen und ob so jemand einen Facharbeiterberuf erlernen kann kann man nur wissen wenn man im eine Chance gibt.

  25. @ Max Wedell

    Sie irren erneut. Die Reformschulen des 19. und des Anfang des 20. Jahrhunderts sind nicht dreigliedrig, sondern als Gesamtschulen konzipiert worden. Ein Beispiel dafür sind die Waldorfschulen.

  26. Maat # 2

    Ich sehe es zwar nicht ganz so krass und würde es auch nicht so reißersich und populistisch formulieren wie Cem Özdemir, aber die Richtung seiner Argumentation stimmt ja schon. An den Gymnasien stammt das Gros der Schüler nunmal aus bürgerlichen Elternhäusern, in denen man besonders darum besorgt und bemüht ist, die eigenen Kinder gegen einen sozialen Abstieg zu wappnen und zu schützen. Deshalb besteht von dieser Seite eben tatsächlich kein Interesse, Möglichkeiten zu schaffen, die das Heer der Konkurrenten noch vergrößern. Ausserdem ist vielen Bildungsbürgern schon auch daran gelegen, dass der Kontakt mit bildungsferneren Schichten in der Schule möglichst gering gehalten wird. Solange „längeres, gemeinsames Lernen“ oder gar die Einführung einer „Einheitsschule“ durch Volksentscheide verhindert werden können, wird sich deshalb in absehbarer auch nichts ändern.

    Wie gut oder schlecht das ist, steht für mich allerdings nicht eindeutig fest. Einerseits kann ich es sehr gut verstehen, dass es Lehrern, Schülern und Eltern davor graut, einen solch einschneidenden Umstellungsprozess mitzumachen, andererseits sehe ich aber auch die Notwendigkeit, Schulstrukturen an gesellschaftliche Veränderungen anzupassen, wofür eben auch mal alte Zöpfe abgeschnitten werden müssen. Frühe Selektion und ein 3-gliedriges Schulsystem passen jedenfalls nicht in eine egalitär-orientierte Gesellschaft, sondern helfen ganz im Gegenteil Schichtenzugehörigkeiten zu manifestieren.

  27. @ Anna

    So sehr ich Sympatien für Alternativen zum dreigliedrigen Schulsystem habe, zweifle ich aufgrund meiner Erfahrungen mit dem Schulsystem der „sozialistischen“ CSSR (neunjährige Grundschule) daran, dass dadurch die „Schichtenzugehörigkeit“ so schnell aufgebrochen werden kann. Die Hochschätzung des „Bürgertums“ für die Bildung und die bildungsferne der einstigen „Arbeiterschicht“ sind ein Ergebnis langer sozialer Prozesse, die sich nur langsam verändern. Nachdem in der CSR die Kinder aus „bürgerlichen“ Familien nicht mehr zwangsweise von höherer Bildung ferngehalten wurden, bildete sich schnell wieder ein Übergewicht gegenüber den „Arbeiterkindern“, trotz der Bevorzugung letzterer. Der Wunsch nach einer finanziellen Absicherung der Spröslinge ist nicht das einzige Kriterium und das Reichtum der Familien ist ebenfalls nicht der Maßstab für die Wertigkeit der Bildung.

    Selbst bei „armen“ Zuwanderungsfamilien ist die Einstellung zur Bildung stark von der Kulturzugehörigkeit geprägt, wie es sich z.B. bei den „bildungshungrigen“ Vietnamesen zeigt.

    Natürlich sollte das Schulsystem so beschaffen sein, dass kein Talent verschwendet wird. Aber die Bereitschaft zur „Bildungsanstrengung“ muss vorhanden oder geweckt werden. Dass dies möglich ist, zeigen zahlreiche Beispiele von „Bildungsaufsteigern“, die die Gesellschaft immer bereichert haben. Für ihre Förderung kommt es wahrscheinlich mehr darauf an, auf den „richtigen“ Lehrer zu stoßen, als auf das „Schulsystem“, darin hat maat sicher Recht. Nur kann das „falsche“ Schulsystem eine zusätzliche Hürde bilden.

  28. @ hans,

    natürlich habe ich von einer Minderheit gesprochen, denn es ging ja um die Hauptschule. Und auch in der Hauptschule gehen ja die Schwierigkeiten eines vernünftigen Unterrichts, der Motivationsmangel usw. nicht von ALLEN Schülern aus. Es müssen auch nicht alle einen vernünftigen Unterricht sabotieren, damit er am Ende sabotiert ist. Mit Unbeschulbarkeit meinte ich ja nicht nur Dummheit, sondern Unlust und mangelnde Disziplin. Diese wachsende Unlust und dieser wachsende Disziplinmangel ist übrigens auch regelmäßig ein Punkt, der von den Handwerks- und Industrievertretern bzgl. der Auszubildenden bemängelt wird.

    Die Arbeit in der Freiwilligen Feuerwehr ist so gestaltet, daß geistig anspruchsvollere Tätigkeiten (die also potentiell frustrierend sind) sich in Grenzen halten, und der Spaß im Vordergrund steht, inklusive Saufabende. Ich weiß nicht, ob man das mit dem schulischen Aneignen von notwendigen Fertigkeiten wie Lesen, Schreiben, Rechnen vergleichen kann, die ein ganz anderes Frustrationspotential haben. Außerdem gibt es sicherlich noch Unterschiede zwischen Stadt und Land. Die schlechteren Verhältnisse an den Hauptschulen gibt es in den Städten, im Ländlichen ist eine konservative Erziehung noch eher üblich, die die Jugendlichen am Ende befähigt, angeordnete Tätigkeiten auch dann durchzuführen, wenn man auf sie keine besondere Lust hat. Die Landjugend (und nur dort bzw. in Kleinstädten gibt es ja Freiwillige Feuerwehren) wird eine andere durchschnittliche Frustrationstoleranz haben als die Stadtjugend, wo die Alleinerziehendenquote viel höher ist und damit die Wahrscheinlichkeit für Erziehungsscheitern, Verwahrlosung, Verwöhnung durch Forderungsdefizite, wo aber auch nicht nur die eine (Dorf-)Gemeinschaft besteht, der man sich nicht entziehen kann, sondern ein Sammelsurium an sozialen Gruppen, aus denen der Jugendliche sich die ihm genehme heraussuchen kann, im ungünstigen Fall dann die sog. „schlechte Gesellschaft“, in der man es „cool“ findet, den Anforderungen des Bildungssystems auszuweichen.

  29. zu @ Max Wedell
    Nach dem ich ihren Beitrag über Freiwillige Feuerwehren gelesen habe, habe ich mir überlegt ob ich bevor ich darauf antworte erst ein Bier trinken gehe oder nicht. Ich habe mich dann für Wasser entschieden. Ich antworte Ihnen so weil Sie offensichtlich keine Ahnung haben von was Sie schreiben. Ich habe mir gerade einmal die Dorfstrukturen der Freiwilligen Feuerwehren des Dorfes Berlin angesehen. Zu ihrer Information in Berlin gibt es 58 Freiwillige Feuerwehren. Das ist übrigens in jeder Stadt in Deutschland so ähnlich. Zu dem was an geistigen Fähigkeiten z.B. bei einem Wohnungsbrand gefordert ist vielleicht nur so viel. Da sind innerhalb von Minuten manchmal Sekunden Entscheidungen zu treffen die vor dem Staatsanwalt unter Umständen Bestand haben müssen, die sich viele möglicherweise Hochgebildeter, auch nach dem sie einen stundenlangen Arbeitskreis gebildet haben, nicht zutrauen. Saufabende gehören sicher nicht zu den Zielen einer Feuerwehr. Weil das aber so ist, ist es um so bedauerlicher das wohl zu viele Hochgebildete über diese Arbeit so denken wie Sie es oben beschrieben haben.Das erklärt auch warum die offensichtlich positive Arbeitseinstellung dieser bildungsfernen Schichten nicht gewürdigt wird. Na ja, fehlendes Wissen gibt auch eine gewisse Freiheit in der Urteilsbildung.

  30. @ Abraham

    Es wäre ja völlig naiv zu glauben, dass mit der Einführung einer gemeinsamen Schule schlagartig eine Art „klassenlose Gesellschaft“ geschaffen werden könnte. Immerhin wäre es aber ein sinnvoller Schritt die verschiedenen sozialen und kulturellen Gruppen zu integrieren und mehr Chancengerechtigkeit zu erreichen. Frühkindliche Förderung und das Beherrschen der deutschen Sprache vor Schuleintritt sind Voraussetzungen, die so einem Projekt natürlich voraus gehen müssten. Damit wäre dann vielleicht auch schon ein erster Grundstein für eine entsprechende „Beereitschaft zur Bildungsanstrengung“ gelegt. Ob es Bildungsaufsteiger gibt, weil sie auf einen „richtigen Lehrer“ gestoßen sind, wage ich zu bezweifeln. Meistens sind das ausserordentlich begabte Kinder, die gar keine besondere Förderung benötigen.

  31. @ hans

    Es ist eigentlich ganz einfach: Wer arbeitet, soll auch feiern. Also lasst euch bei den Feuerwehren das Feiern nicht vermiesen. Ihr macht einen wichtigen Job. Ehrenamtlich außerdem. Es ist ja offensiochtlich, dass Max Wedell gar nicht merkt, dass er durch eine ideologische Brille guckt. Geistig ist er beheimatet in den 50er Jahren, und das Niveau seiner Vorurteile ist einfach unterirdisch. Ich mag deswegen auch gar nicht weiter mit ihm diskutieren. Er diskreditiert sich selbst. Also ärgern Sie sich nicht. Lohnt sich nicht!

  32. Niemanden würde die Ein- Zwei oder Dreigliedrigkeit von Schulsystemen interessieren,
    wenn alle Absolventen später vernünftige Berufe mit derselben Bezahlung ergreifen könnten.

    Niemand ist gezwungen, einen Beruf zu ergreifen, bei dem er intellektuelle Höchstleistungen vollbringen muss, darf sich auch jeder gern an ein Fließband stellen und dort höchste Leistung vollbringen.

    Mit Hilfe der Schule „das Beste aus sich zu machen“ ist ein Kulturgut, das durch die finanziellen Erfolgsversprechen, den Leistungsgedanke und Machtperspektiven gestört wird.

    Mancher wird Kassierer, weil er nichts anderes kann, mancher wird aus demselben Grund Architekt oder Arzt.

    Weniger Wettbewerb täte der Schule und den Schülern, vor allem aber der Gesellschaft gut.

  33. @ Max Wedell

    Nur nebenbei: auch in Berlin gibt es eine freiwillige Feuerwehr, die gute ehrenamtliche Arbeit leistet.

    Hans hat doch recht. Kinder und Jugendliche sind eigentlich zu Engagement und Leistung bereit, wenn sie Angebote und Anreize dazu bekommen.

  34. zu@ Markus Dehnerle
    Sie haben wohl einfach nur recht.
    zu @ I. Werner
    Um so mehr ist es eine schlimme Verschwendung was seit Jahren auf dem Ausbildungsmarkt passiert. Die wirklich nicht ausbidungsfähigen jungen Leute sind auch unter Hauptschülern eine kleine Minderheit. Es fehlt an der Bereitschaft in Ausbildung Arbeit und wohl auch Geld zu investieren.

  35. Hier wird ein ganz schöner Unsinn zusammengeschrieben. Zugegeben, ich scheine mich geirrt zu haben bzgl. der Frage, in welchen Städten es überall Freiwillige Feuerwehren gibt. Es ging dabei darum, daß einfach falsch ist, was Hans behauptet, nämlich daß überall dort, wo es Freiwillige Feuerwehren gibt, das Engagement und der Leistungswillen auch nur eines Großteils der Jugendlichen damit bewiesen ist. Nochmal, ich würde dies für den ländlichen Bereich durchaus gelten lassen, in kleinen Dörfern ist nämlich nach meiner persönlichen Erfahrung (ja die gibt es auch) nämlich oft kaum einer außen vor, die Dorfjugend macht eben bei der FF fast geschlossen mit… aber wie auch gesagt, der Anspruch an den Einzelnen ist dort auch nicht so besonders hoch (muß es ja auch nicht).

    Die Berliner Freiwilligen Feuerwehren hingegen haben in den Jugendfeuerwehren (9 – 17 Jahre) ein Personal von 796! Und nur weil es diese 796 Berliner Jugendlichen gibt (was natürlich sehr lobenswert ist, das streite ich doch nicht ab), die also weniger als 0,5% aller Jugendlichen dieser Altersgruppe in Berlin ausmachen, ist für I. Werner, hans, Dehnerle usw. bewiesen, dass „Kinder und Jugendliche eigentlich zu Engagement und Leistung bereit sind“. Machen Sie das häufiger, von 0,5% aufs Ganze zu schließen?

    Aber im Grunde sind wir doch alle im Ausgangspunkt einer Meinung, ich stimme doch I.Werner schon zu, wenn sie sagt: „Kinder und Jugendliche sind eigentlich zu Engagement und Leistung bereit, wenn sie Angebote und Anreize dazu bekommen.“ Das Problem, das ich ansprach, ist doch, daß die Anreize mit der Zeit, über die Jahrzehnte immer lustbetonter werden mussten. Und was die „Angebote“ in obigem Satz angeht, die müssen eben immer „spaßiger“ werden, inklusive inzwischen der Schule. Frustration wird von vielen Jugendlichen da einfach immer weniger toleriert, man entzieht sich dem Ganzen bei der geringsten Unlust, wie sich eben auch viele den Schulen als empfundenen Hort der Unlust entziehen, die meisten innerlich (man versucht dann, sich mit geringstem Aufwand irgendwie durchzuwursteln, mit entsprechenden Resultaten), aber auch durch Fernbleiben (nicht nur in der Schule, z.B. bleiben in Berlin mehr als 99,5% der Jugendlichen der Freiwilligen Feuerwehr fern). Wenn hans ehrlich mit sich selber ist und ein bischen nachdenkt, wird er auch in den Freiwilligen Feuerwehren zu diesem allgemeinen und verbreiteten Absinken der Frustrationstoleranz gewisse Einzelerlebnisse gehabt haben, die er vor 30 Jahren wohl kaum gemacht hätte.

    Und statt daß nun Pädagogen es zur Chefsache erklären, die Jugendlichen wieder frustrationstolerant zu machen (im Sinne einer optimalen Vorbereitung auf das Leben, das nicht nur spaßige Problemsituationen für die Menschen bereithält, und man allen andern, nichtspaßigen ausweichen kann), geht man den 68er-Weg: Frustration unter allen Umständen vermeiden! Leistungsdruck, Noten, Klausuren am besten abschaffen, und die Schüler womöglich fragen, was sie denn gerade so machen wollen. Dieser Weg geht in die Irre, Resultat sind genau die Verhältnisse der verbreitet mangelnden Ausbildungsreife, die Industrie- und Handelskammern besonders bei Hauptschulabgängern andauernd beklagen. D.h. ein großer Teil der Hauptschüler hat ein Problem damit, ein Ziel oder eine Aufgabe, auch gegen innere und äußere Widerstände und bei Misserfolgen, in einem überschaubaren Zeitraum zu verfolgen. Der innere Widerstand kann da schon sein, regelmäßig um 8 Uhr aufzustehen. Das sind doch keine Fantasiegespinste von mir, auch wenn es hier so diffamiert werden soll, sondern das ist FAKT!

    Schade, es wäre einmal ganz nett, wenn sich ein Hauptschullehrer (gern älter, aber mit gutem Gedächtnis, so daß er die Entwicklung diesbezüglich kommentieren kann) mal hier dazu melden würde, und zwar nicht so, daß er die Verhältnisse schönt, um nicht Zweifel daran aufkommen zu lassen, wie wohlgesonnen er den Schülern gegenüber ist. Leider ist ja der ehrliche und daher auch manchmal zur Strenge verpflichtete Lehrer in den Augen des allgemeinen 68er-Zeitgeists ein ganz schlimmer Kinderfeind, was eben dann das verbreitete Schönreden der Verhältnisse hervorbringt, denn als Kinderfeind will ja niemand erscheinen.

    @ Dehnerle,

    sollte es tatsächlich eine Idee aus den 50er Jahren sein, daß es vorteilhaft ist, den Heranwachsenden Leistungswillen gekoppelt mit hoher Frustrationstoleranz anzuerziehen, dann diskreditieren sich die, die das blöde finden, weil es aus den 50er Jahren kommt, als verbohrte Ideologen, und nicht die, die diesen vernünftigen Ideen nachtrauern.

  36. zu @Max Wedell
    Also nochmal, ich kenne zu viele von diesen 0,5% die Probleme bei der Ausbildungsplatz suche haben. Die Gruppe Feuerwehr habe ich in meinem vorletzten Beitrag als Beispiel genannt. Bei Ihnen scheint es das Vorstellungsvermögen zu übersteigen, das es Vorgänge gibt, bei denen auch Arbeitgeber zu kritisieren sind. Wie Sie sicher wissen hat auch die Arbeitsagentur in ihren letzten Stellungnahmen das Anspruchsdenken der Arbeitgeber kritisiert. Schauen Sie sich doch die Ausbildungsplatzbörse bei der Arbeitsagentur an. Da sind viele sehr intressante Ausbildungsplätze noch frei.
    Die Arbeitgeber sind nicht bereit sich Bewerber auch nur eine Minute anzuschauen wenn eine Note nicht stimmt. Nehmen wir den Beruf Fachinformatiker. Bei diesem Beruf gibt es jedes Jahr viele nicht besetzte Ausbildungsplätze. Die Arbeitgeber erwarten nach meiner Erfahrung am besten Abitur mit Mathe und Englisch 2. Diese Leute werden aber im Regelfall studieren und die Ausbildungsplätze werden nie besetzt. Da würden sich noch viele Beispiele aufführen lassen. Wenn man Nachwuchs ausbilden will und muß sollte man sich Jugendliche ansehen wenn sie belegen können Kenntnisse in diesem Bereich mit zu bringen. Da läuft einiges falsch.

  37. @ hans,

    die Wahrscheinlichkeit, daß der Arbeitgeber problematisches Personal bekommt, nimmt doch mit der Schulform nach oben hin ab. Sie wird natürlich nie Null, auch ein Gymnasiast kann heutzutage am Ende ein Null-Bock-Kandidat sein, dem schwerfällt, die einfachsten Anforderungen zu erfüllen. Dennoch, zur Hauptschule hin nimmt die Wahrscheinlichkeit von solchen Motivationsproblemen zu. Und da finde ich es völlig nachvollziehbar, daß Arbeitgeber dann entsprechend auslesen, solange sie das können, sodaß auch Ausbildungsplätze, an denen das rein fachliche Wissen überhaupt nicht einen Abiturienten erfordert, wegen der höheren Wahrscheinlichkeit größerer Frustrationstoleranz und anderer benötigter Sekundärfähigkeiten dann doch lieber mit einem Abiturienten besetzt werden, wenn das möglich ist. Nicht jeder Arbeitgeber kann sich einen Sozialpädagogen leisten, der eine Intensivbetreuung durchführt, oder erstmal 5 Kandidaten von der Hauptschule jeweils monatelang durchprobieren, bis dann jemand Erträgliches gefunden ist.

    Des weiteren stellt sich aber dann auch die Frage, inwieweit es heutzutage überhaupt noch Arbeitsplätze gibt, bei denen Personen zum Einsatz kommen können, die ernste Lese-, Schreib- und Rechenschwächen derart haben, wie das bei einem erheblichen Teil der Hauptschüler der Fall ist, wie PISA ergab. Aber selbst wenn es dafür Workarounds gäbe, d.h. es sind Kollegen da, die aushelfen können usw., warum dann nicht doch lieber den nehmen, der lesen und schreiben kann, wenn der sich bewirbt? Ich kann hier die Kritik an den Arbeitgebern nicht nachvollziehen, die Wirtschaft ist kein Erziehungsheim für problematische Fälle und auch keine Schule für die Grundfertigkeiten, hier steht, im Gegensatz zum Staat, immer der Druck der Wirtschaftlichkeit im Hintergrund.

    Wie man es dreht und wendet… es führt kein Weg daran vorbei, die Güte der Schulbildung zu erhöhen. Die Abschaffung der Hauptschule ist dabei ein Etikettenschwindel, man verteilt die Problemfälle auf andere Schulen, und glaubt damit den Ausleseprozeß der Arbeitgeber zu erschweren. Das allein schafft aber erstmal die genannten Defizite nicht aus der Welt. Die Arbeitgeber werden dann andere Wege finden, die grob Unzulänglichen, deren Anzahl über die Jahrzehnte so sehr zugenommen hat, auszusortieren.

    Und wie ich schon sagte, das Zusammenwerfen in einem Topf, z.B. in einer Einheitsschule bis zur 6. Klasse, halte ich für sehr problematisch. Bleiben wir bei der Frustrationstoleranz, die heute ein wichtiges Merkmal von vielen ist, um in der 4. nach den Schulformen zu sortieren. Damit bestünde heute die Möglichkeit, in den Schulformen, die die Frustrationsintoleranten ansammeln, sich fokussiert der Verbesserung zu widmen, die ja grundlegende Vorraussetzung für jedes weitere substantielle Lernen ist. Im Gymnasium hingegen, wo die Defizite aufgrund der Selektion in weit geringerem Umfang vorhanden sein sollten, kann man dann ganz andere Lerninhalte setzen. In der Einheitsschule hat man nun also dann alle, diejenigen mit den schweren Motivationsstörungen und die Hochmotivierten, auf einem Haufen sitzen. Was nun? Die Antwort scheint zu lauten, daß die Motivationsstörungen der Frustrationsintoleranten sich dann schon irgendwie von selbst verflüchtigen werden, wenn sie bloß sehen, wie motiviert die Anderen sind. Aber was tun, wenn das nicht hinhaut? Dann stören sich die Gruppen bzw. ihre Lernbedürfnisse gegenseitig.

  38. Ich weiß nicht ob es Sinn macht zu antworten,aber Sie haben selbst was von einem Auswahlverfahren geschrieben,wenn es ein solches üblicherweise gäbe um die Bewerber zu sichten wären wie schon einen rießigen Schritt weiter.

  39. @ hans,

    natürlich müssen die Personalverantwortlichen auswählen, wenn sie mehr Bewerbungen als Ausbildungsstellen bekommen.

    Sie schrieben etwas davon, daß Hauptschüler mit Note 2 in Deutsch keine Chance bei Arbeitgebern haben. Das kann schon sein, mein Verdacht ist, daß dies auch wieder auf wohlmeinende 68er-Pädagogik zurückzuführen ist. Ich Hauptschullehrer schon kackfrech in eine TV-Kamera sagen hören, diese oder jene gute Zensur hätte der oder jener Schüler ja nicht unbedingt verdient, aber „man wolle ihm ja die Zukunft nicht verbauen“. Mit anderen Worten, die Arbeitgeber werden schon im Laufe der Zeit mitbekommen haben, daß man sich nicht darauf verlassen kann, daß die Hauptschulnoten ein ernstzunehmender Anhaltspunkt für tatsächliche Fähigkeiten sind. Dieser Verdacht wird dadurch gestützt, daß in jenen Bundesländern, die einen Ruf haben, besonders streng und korrekt zu benoten (Bayern z.B.), Hauptschüler auch weniger Probleme haben, Ausbildungsplätze zu finden. Nämlich die mit den guten Noten, auf deren Korrektheit sich der Arbeitgeber verlassen kann, haben dann weit weniger Probleme.

    Grundsätzlich „wohlmeinend“ muß natürlich jeder Lehrer erstmal den Schülern gegenübertreten. Wenn Noten aber aus dieser „wohlmeinenden“ Haltung sowie aus der 68er-Einstellung heraus, Noten wären sowieso Quark, geschönt werden, dann bekommt man ein Beispiel, wie „Wohlmeinende“ denen, denen sie gutes tun wollen, SCHADEN. Solche „Wohlmeinende“ sind nämlich eigentlich diejenigen, die die Hauptschulmisere hauptverursacht haben.

    Das Herumgehacke auf den Arbeitgebern kann ich hingegen nicht verstehen, da ich mir das Verhalten, daß Sie ihnen vorwerfen, anders als ich es getan habe gar nicht erklären kann. Wenn Arbeitgeber sich auf die Zeugnisse verlassen könnten, und die Fähigkeiten, die die Zeugnisse dokumentieren, ihren Ansprüchen gerecht werden, warum sollten sie dann die Hauptschüler immer noch ablehnen? Reine Gehässigkeit? Klassendünkel? Ist das Ihre Theorie?

  40. zu@ Max Wedell
    Das genaue Gegenteil ist der Fall. Die Arbeitgeber verhalten sich wiedersprüchlich. Auf der einen Seite kritisieren sie die Leistungen der Schulen, manchmal auch zu recht. Auf der anderen Seite schauen sie auf jede Note als ob es die Bibel wäre. Wenn die Arbeitgeber, einfach mal ins Unreihne gesprochen, nach den Zeugnissen die bessere Hälfte der Bewerber aussuchen würden und dann aus dieser Hälfte ihre Auszubildenden ich aussuchen würden, dann wären wir schon einen Schritt weiter. Das tun sie aber nicht. Wenn die bessere Hälfte der Bewerber ihnen auf Grund der Zeugnisse immer noch zu schlecht ist, laden sie niemanden ein. Da sage ich mal die Latte liegt oft unangemessen hoch und es bleiben zu viele ausbildbare junge Menschen auf der Strecke. Noch schlimmer finde ich dann wenn ich sehe was mit Beziehungen geht, naja das ist halt menschlich.

  41. @ hans,

    wenn ich Sie recht verstehe sagen Sie, daß ein Arbeitgeber, weil er die Latte zu hoch legt, Ausbildungsplätze lieber unbesetzt lässt, d.h. Ausbildung dann lieber doch gar nicht durchführt. Das mag in Zeiten, wo am Arbeitsmarkt genug schon Ausgebildete zu bekommen sind, auch stellenweise der Fall sein. Der Arbeitgeber konnte sagen, warum ausbilden, wenn wir mit brauchbaren Bewerbungen schon Ausgebildeter zugepflastert werden.

    Aber jetzt schon und zukünftig noch mehr, wegen der demografischen Entwicklung, wird sich das ändern, der Bedarf nach gut Ausgebildeten wird die Arbeitsmärkte künftig leerfegen, weil weniger nachkommen. Die Arbeitgeber haben dann nicht die Alternative: Selber ausbilden oder Ausgebildete einstellen, sondern Selber ausbilden oder Geschäftsbetrieb reduzieren/einstellen. Ich denke, wie hoch dann die Latte gelegt wird, wird ganz einfach folgendermaßen entschieden: So hoch, wie sie gerade nötig ist, damit man von Ausbildungsreife und fachlicher Basisqualifikation ausgehen kann. Die Latte unangemessen hoch anzulegen wird schon bald ein Luxus sein, wenn er es schon jetzt nicht ist. Wer diesen Luxus pflegen will, kann seinen Laden dicht machen.

    Übrig bleibt dann das Problem der NICHT ausbildbaren Menschen. Und das ist, wie leider festzustellen ist, keine ganz kleine Gruppe, da Schule/Eltern/Gesellschaft leider in der Erziehung der Jugendlichen zum frustrationsresistenten und leistungsfreudigen Bürger mehr und mehr scheitern. Denen wird die Demografie auch nicht helfen, denn für den Arbeitgeber besteht nur insofern ein Unterschied zwischen Einstellung des Geschäftsbetriebs und Einstellung der Null-Bock-Kandidaten, daß ersteres ihn billiger kommt.

  42. zu @ Max Wedell
    das es eine Gruppe von Jungendlichen gibt die erst einmal nicht ausbildbar sind ist mir auch klar. Mit diesen Menschen muß der Staat aber auch einen Versuch machen sie wieder einzugliedern. Sie einfach bis zum Lebensende in den Sozialsystemen zu lassen ist auch nicht so billig. Mein Anliegen ist aber mehr zu informieren das es immer noch viel zu viele Ausbildbare gibt die keine Ausbildungsstelle bekommen. Das kommt in der Öfentlichkeit meiner Meinung nach nicht genug rüber. Auch volkswirtschaftlich sollten wir uns diesen Luxus nicht erlauben. Ich habe das in Wirklichkeit auch erst kapiert nach dem ich als Vater selbst betroffen war.( mein Sohn ist nicht in der Feuerwehr) Mein Sohn wurde auch 1 Jahr lang aussortiert. Dann hat er mit Glück und am Ball bleiben eine Ausbildungsstelle als Mechatroniker bekommen. Nach dem er jetzt sein erstes Ausbidungsjahr beendet hat und die ersten Rückmeldungen vom Arbeitgeber und der Berufsschule(Zeugniss) vorliegen könnte er ein Kandidat für eine halbjährige Verkürzung der Ausbildung sein. Ich habe in dem Jahr in der Warteschleife mir seine Kollegen die da auch in Maßnahmen der Arbeitsagentur unterwegs waren angesehen und hatte den Eindruck da ist mancher dabei der hier nicht sein sollte.(nicht alle) Das ist das Thema auf das ich hinweisen will.

    Zu dem Thema 5. und 6. Klasse habe ich am Anfang ein Beispiel angeführt von einer Schule mit Förderstufe die eine absolut leistungsorintierte Schule ist. Ich denke an solchen Schulen könnte man erkennen wie Kinder in diesem Alter gefördert werden sollten.

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