In nur vier Verhandlungstagen ist der Prozess gegen das „Monster von Amstetten“ über die Bühne gegangen. Josef Fritzl kommt in die Geschlossene, und alle Betroffenen sind zufrieden. „Paradox, aber wahr“, schreibt Christian Schlüter im FR-Leitartikel: “ Alle am Fritzl-Verfahren Beteiligten haben ein gut begründetes Desinteresse am Fall Fritzl. Ja, sogar
„Deutsche Milchbauern durchschreiten ein tiefes Tal“, schreibt Stephan Börnecke in seinem FR-Kommentar zur Milchpreispolitik der EU. „Auch im Februar, was die Landwirte stets am 15. des Folgemonats schwarz auf weiß von der Molkerei bekommen, hat sich der rabiate Preisverfall fortgesetzt. Im Norden der Republik ist sogar schon die 20-Cent-Marke geknackt.
Noch bevor der Papst seinen Fuß auf afrikanischen Boden setzte, hatte er es schon geschafft, Teile der Weltöffentlichkeit erneut gegen sich aufzubringen. Kondome, befand der Pontifex, seien im Kampf gegen die Aids-Pandemie, die täglich mehr als 4000 Afrikaner tötet, gänzlich ungeeignet: „Statt das Problem zu lösen, verstärken sie es nur.“
Jürgen Walter fährt schwere Geschütze auf. Nein, er will sich nicht einfach nur gegen den Parteiausschluss aus der hessischen SPD wehren, ganz offensichtlich will er eine Rechnung mit seiner Partei begleichen – und mit Andrea Ypsilanti. So behauptet er jetzt, dass „die hessische CDU nach der Landtagswahl angeboten hatte, eine große
Es sind alarmierende Zahlen, die der Kriminologe Christian Pfeiffer in einer bundesweiten Studie im Auftrag des Bundesinnenministeriums auf den Tisch gelegt hat: Fast fünf Prozent aller männlichen Neuntklässler in Deutschland geben an, einer rechten Gruppe oder Kameradschaft anzugehören. Die demokratischen Parteien hingegen binden nur ein bis zwei Prozent der Jugendlichen.
„Die gesamte Gesellschaft missbraucht Kinder“, sagt der Kinderpsychiater und Erfolgsautor Michael Winterhoff im FR-Interview: „als Orientierungshilfen in einer unübersichtlichen Zeit, als Sinnstifter in einer sinnentleerten Zeit.“ Viele Eltern „unterscheiden nicht mehr zwischen sich und dem Kind. Achten Sie mal darauf, wie viele Eltern gar nicht mehr reagieren, wenn ein Kind
Franz Müntefering scheint daran zu liegen, die Mauer um die Linkspartei langsam abzutragen. Der Stratege weiß: Ohne die Linke wird das linke Lager künftig kaum an die Regierung gelangen. Darum plädiert er dafür, die Linkspartei nicht auf Dauer an der DDR-Vergangenheit zu messen. Es stehe außer Frage, dass die DDR
Die Diskussion um den Amoklauf von Winnenden läuft hier bereits, und natürlich lässt sie sich nicht von der Diskussion über den Besitz von Schusswaffen von Privatleuten trennen. Trotzdem möchte ich letztere hier anhand von zwei Leserbriefen noch einmal aufgreifen, die widersprüchlicher nicht sein könnten. Stephan Steinhoff aus Bonn meint nämlich
Unauffällig sei er gewesen, heißt es über Tim K. der gestern im schwäbischen Winnenden 15 Menschen und dann (vermutlich) sich selbst erschoss. Acht Schülerinnen, einen Schüler, drei Lehrerinnen, einen Gärtner, einen Kunden eines Autohauses und einen Angestellten. Niemand weiß, was in ihm vorgegangen ist. Er hatte die Schule abgeschlossen, hatte einen
Der Leitartikel „Generation Biedermeier“ hat erfreulich viele junge FR-Leser gelockt, auch mal ihre Meinung zu sagen. Demnach kann es ja nicht so schlimm sein mit der Generation der „Teilnahmslosigkeit und Uneindeutigkeit, der Konventionalität und der labilen Demokraten“, die der Hochschulforscher Tino Bargel da heranwachsen sieht. Katja Irle schreibt in diesem Leitartikel:
Die CDU im Umfragetief. Nach einer Emnid-Erhebung für N24 geben 19 Prozent der enttäuschten Unionsanhänger an, gar nicht mehr zur Bundestagswahl gehen zu wollen, meldet dpa. 14 Prozent wollten beim nächsten Mal die FDP wählen, drei Prozent die SPD. Das macht einige CDU-Granden offenbar ziemlich nervös – und bereit, Kritik an
Zu: Lehrer sollen sanft angeworben werden meint Wolfgang Hartenfels aus Kusel: „Da hat die Kultusministerkonferenz wieder einen Beweis für die alte Volksweisheit geliefert: Dummheit und Stolz wachsen auf einem Holz. Baden-Würtemberg gibt 375.000 Euro für eine Werbekampagne aus, um Junglehrer „einzukaufen“, und die Minister wollen versuchen, zukünftig den Bedarf und Angebot
„Vor drei Jahren“, schreibt Mely Kiyak in ihrer Samstagskolumne, „hatte ich eine Hirnhautentzündung und lag zwei Wochen im Krankenhaus. In der ersten Nacht übergab ich mich in mein Bett. Als ich nach drei Tagen wieder sprechen konnte, machte ich die Schwestern darauf aufmerksam. Man warf mir frische Wäsche aufs Bett und
Die Deutschen sind Impfmuffel. Das meinen zumindest die Ärzte, die auf der ersten nationalen Impfkonferenz in Mainz zusammenkamen: Vor allem Erwachsene utnerschätzen die Gefahren von Kinderkrankheiten wie Keuchhusten oder Masern und spielen Lotterie mit ihrer Gesundheit. Von Kindern werden diese Infektionen leichter weggesteckt als von Erwachsenen, die sogar daran sterben
Das deutsch-polnische Verhältnis bleibt schwierig. Erika Steinbach hat nun zwar den Rückzug angetreten – diese „noble“ Geste analysiert Stephan Hebel im FR-Leitartikel -, doch an den revisionistischen Tendenzen ihres Lagers ändert das wenig; sie kommen lediglich in anderem Gewand daher. Aus polnischer Perspektive schildert dies Robert Zurek im Gastbeitrag. Dazu
Im Leitentwurf der Linkspartei für ihren Parteitag zur Europawahl standen noch gewisse Reizworte, um die EU zu charakterisieren, Reizworte wie „militaristisch“, „neoliberal“ und „undemokratisches Konstrukt“. Im Wahlprogramm, wie es dann beschlossen wurde, fehlen solche plakativen Schlagworte. Die Linke gibt sich europakritisch, lehnt den Lissabon-Vertrag ab und will die EU nun von innen heraus verändern. Ihre EU-Kenner André Brie
Wenn es nach Human Rights Watch geht, wird die deutsche Praxis in puncto Kopftuchverbot demnächst vom Menschenrechtskommissar des Europarats und von der UN-Sonderberichterstatterin für Religionsfreiheiten überprüft. HRW hat eine Untersuchung durchgeführt, die unter dem Titel „Diskriminierung im Namen der Neutralität“ veröffentlicht wurde und zu einem vernichtenden Ergebnis gekommen ist: Die
Eine neue Weltwirtschafts- und -finanzordnung muss her. Die G 20 scheinen das erkannt zu haben und nun Nägel mit Köpfen machen zu wollen; im April wird es ein Gipfeltreffen geben. Bereits im November hatten die G 20 einen Aktionsplan mit 47 Punkten vorgelegt, der eine Wiederholung der Weltfinanzkrise verhindern soll.
Die Atomkraft scheint einer Renaissance entgegenzusehen. Rund um den Globus sind derzeit etliche Neubauten von Akws zumindest angedacht. Ob sie auch realisiert werden, steht auf einem anderen Blatt. Doch die Debatte um die Atomkraft, die nach dem rot-grünen Ausstieg erlahmt schien, gewinnt jedenfalls wieder an Fahrt. Die Meinung der FR-Leserinnen und
Wegen 1,30 Euro hat eine Berliner Supermarkt-Kassiererin nach mehr als 30 Jahren ihren Job verloren. Die 50-Jährige soll zwei Pfandbons über 48 und 82 Cent unterschlagen haben. Sie verlor den Kündigungsschutzprozess jetzt auch in zweiter Instanz. Markus Sievers dazu in seinem FR-Kommentar „Hart„: Die Kritik an dem Urteil reduziere sich