Opel und kein Ende. Kürzlich hat Magna die Folterwerkzeuge ausgepackt: Insgesamt sollen in Europa 10.560 Stellen bei Opel wegfallen, davon 4500 in Deutschland und allein 2045 in Bochum. Der Opel-Betriebsrat lehnt diese Zahlen ab: „Das sind Planzahlen, die wir so nicht akzeptieren.“ Und es gibt auch schon erste Protestaktionen, vor allem in Antwerpen. Magna und die russische Sberbank wollen jeweils 27,5 Prozent an Opel übernehmen. Der bisherige Eigentümer GM will 35 Prozent behalten. 10 Prozent sollen an die Mitarbeiter gehen, die dafür Sanierungsbeiträge bringen müssen. Und GM-Chef Fritz Henderson beansprucht für diese Minderheitsbeteiligung gleich mal vier von acht Führungsposten in Rüsselsheim. Das wäre sicher anders, wenn „New Opel“ keine Zukunft hätte – oder?
Zu den Protesten meint Wolfgang Truebger aus Bad Schwartau:
„Die Opelarbeiter verdienen kein Mitleid. Wenn sie jetzt streiken würden, damit nicht 20 Prozent der Belegschaft entlassen würden, gegen eine Lohnkürzung um 20 Prozent, das wäre eine andere Situation. Jeder fünfte Kollege fliegt raus, damit vier andere den Gürtel nicht enger schnallen müssen. Das ist Kannibalismus statt Solidarität, Egoismus statt Nächstenliebe. Seit Jahren vergrößert sich der Abstand zwischen gut bezahlten Arbeitsplatzbesitzern und den ausgesonderten Verlierern, die am Existenzminimum krauchen. Die Tarifkannibalen kümmert keine Massenentlassung, solange sie selbst eine 3, 4 oder 5 vor dem Komma haben.
Es ist billig, die Gier der Manager zu beklagen und sich selbst an den Einbußen der Entlassenen zu bereichern. Es ist an der Zeit, dass nicht nur ein moralischer Ruck durch unser Land geht. Wir benötigen eine allgemeine Kehrtwendung in Richtung echter Solidarität.“
Bernd Liebetrau aus, Groß-Gerau:
„Ja, es ist korrekt, dass der Verkauf von Opel an Magna riskant war! Kritik ist grundsätzlich angebracht. Ich finde es dennoch befremdend, wenn von einigen Wenigen der Verkauf als negativ und schon jetzt als zum Scheitern verurteilt angesehen wird. Vielmehr sollte man den Beteiligten jetzt die Chance geben, die sich ihnen bietet. Das rate ich besonders den Experten oder den vermeintlichen Experten. Aber diese wollen auch ihre Berechtigung haben. Sie ahnen es: Ich bin Opel-Mitarbeiter.“
Wolfgang Stein aus Berlin:
„Der ganze Rummel um GM, Opel und Magna ist eine einzige Wählerverdummung. Nur GM spielt das Spiel professionell und brillant. Jede wirtschaftliche Vernunft sagt, dass die Insolvenz der einzig richtige Ausweg ist. Und die wird auch kommen, aber bis dahin wird der deutsche Steuerzahler noch ordentlich abkassiert.
Diese Verschleierung der Wirklichkeit liegt an der furchtbaren Sozialdemokratisierung der deutschen Politik bei CDU/SPD/Grünen bis hin zum liberalen Flügel der FDP. Und Opel wird erst der Anfang sein. Die Gelder, die jetzt verbrannt werden, wären besser angelegt für neue Jobs für die zukünftigen Arbeitslosen aus der Autoindustrie.“
Opel ätte eine Chance gehabt, wenn DE/Europe mal herhaft zugegriffen hätten, wie bei Monopoly: Kauf‘ ich!
Eine Schrottbank (HRE) die noch weniger wert ist als der Schrotthaufen hinterm Häuschen des Schrotthändlers (Abrackautos für Afrika), haben „wir“ uns ja auch gegönnt. So schlecht wäre Opel damit nicht gefahren, denn als es die DB noch gab, ohne das AG hinten an, gab es noch einen Schrankenwärter, schicke Bummelzüge und vieles mehr, dem man heute nachtrauert.
So wie das nun wird, worauf es hinausläuft… *abwinkt. Wie geht’s eigentlich Karmann?
Ich glaube nicht das hier jemand mitschreibt der beurteilen kann ob Opel noch eine Chance hat. Da dieser Weg, wie er ist, nach hoffentlich gründlicher Prüfung, gegangen wird, wünsche ich allen Opel Mitarbeitern viel Erfolg