Alle Briefe von Leserinnen und Lesern dieser Woche im Überblick nach ihren Erscheinungstagen und: Offene Diskussion! Lesen Sie in Ruhe oder suchen Sie Ihre Zuschrift gezielt mit der Tastenkombination STRG und F sowie dem Namen als Suchbegriff. Sie finden hier:

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  • alle Zuschriften des jeweiligen Erscheinungstags, die keiner hier im Blog laufenden Diskussion zugeordnet werden können;
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Im FR-Blog werden die ungekürzten Originalversionen Ihrer Zuschriften veröffentlicht.

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Forum vom 15. November
Leserforum 2 20190916Seite eins

Einige dieser Zuschriften folgen gleich hier, siehe unten. Die anderen wurden laufenden Diskussionen im FR-Blog zugeordnet und dort als Kommentare veröffentlicht. Bitte folgen Sie den Links, die im pdf-Dokument angegeben sind.

Was ist eigentlich „konservativ“?

Zu: „Moderne à la CDU“,  FR-Meinung vom 3. November

Stephan Hebel hat mit seiner Analyse des ‚Problemfeldes‘ CDU grundsätzlich recht. Dennoch lässt sich der Sprung, zu der die Partei ansetzen möchte, noch drastischer beschreiben und damit auch die ‚Unlösbarkeit dieser Aufgabe.
Zumindest mit dem Personal, das sich bis zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Leserbriefs zur Kandidatur bereit erklärt hat oder von denen angenommen wird, dass sie es tun werden. Nehmen wir z.B. Paul Ziemiack, den noch Generalsekretär der CDU. Er sagte in einem Interview der FR am 29.01.2021: „Die Modernisierungs- agenda der CDU ist ein verlässliches Versprechen für die Zukunft, basierend auf dauerhaftem Wohlstand, Sicherheit und Zusammenhalt“. Für die Grünen hatte er folgende Perspektive parat, falls es zu einer Koalition mit der CDU kommen sollte: „Entweder sich für eine vernünftige Politik der Mitte zu entscheiden oder ein Steigbügelhalter für die Linkspartei zu sein, eine Lobbytruppe des Kreml“. Ein Kommentar erübrigt sich an dieser Stelle.
Eine ähnliche Verwirrung entsteht bei der Formulierung ‚moderner Konservatismus‘. Norbert Röttgen wird als Urheber dieser Wortschöpfung häufig zitiert. Dabei fällt mir sofort eine Aussage von Franz Josef Strauß ein, der sinngemäß sagte: ‚Konservativ sein heißt an der Spitze des Fortschritts zu sein‘. Die Ähnlichkeit der Formulierungen ist frappierend. Strauß äußerte sich so im Bundestagswahlkampf 1980, also vor 41 Jahren.
Was aber dringend einer Klärung bedarf ist der Begriff ‚Konservatismus‘. Er enthält unzählige Konnotationen, die in gleicher Weise unpräzise oder nebulös bleiben.
Konservativ wird gemeinhin als ‚etwas bewahren‘ erklärt. Bewahren kann man eigentlich nur das, was man hat. Man könnte auch sagen, den Status quo erhalten. Im politischen Raum gibt es viele Beispiele, anhand derer man die konkrete Umsetzung verdeutlichen kann. Ein Beispiel ist der Kampf gegen den Abtreibungsparagraphen. Die Debatte begann am 6. Juni 1971 mit einer Ausgabe des Magazins ‚Der Stern‘ mit dem bekannten Titelbild und der Schlagzeile „Wir haben abgetrieben“. Die Debatte ist immer noch nicht beendet. 50 Jahre danach.
Als weitere Beispiele dienen die sogenannten Wehrmachtsausstellungen oder die Debatte um die Ostverträge. Allen Beispielen ist gemein, dass sie lange und nervenaufreibende Diskussionen generierten und gesellschaftlich polarisierend wirkten.
Ich möchte mir nicht vorstellen, was geschieht, wenn diese Haltung in der Bewältigung der Klimakrise und deren Finanzierung politisches Handeln werden sollte.. Die CDU-Mitglieder sind wahrlich nicht zu beneiden.

Werner Hatzmann, Frankfurt

fr-debatteProminentes Beispiel für gelebte Vielfalt

Kolumne: „German Dream“, FR-Meinung vom 1. November

Da kann ich Anette Kahane und all ihren Argumenten nur zustimmen: Die Grünen lassen mit Cem Özdemir einen ihrer größten politischen Talente seit vier Jahren in der zweiten Reihe versauern, dessen politische, menschliche und rhetorische Fähigkeiten viel mehr und prominenter eingesetzt werden sollten. Gerade seine Gradlinigkeit, gepaart mit Humor und dem Blick für die Realitäten, prädestinieren ihn für eine herausragende Tätigkeit, sei es als Außenminister (da freue ich mich auf seinen ersten Türkeibesuch!) oder auch als Nachfolger von Winfried Kretschmann als Ministerpräsident in Baden-Württemberg, eine Aufgabe, für die er als „türkischer Schwabe“ geradezu ein Glücksgriff wäre. Und natürlich auch als prominentes Beispiel für gelebte Vielfalt in Deutschland

Hans-Hermann Büchsel, Heidelberg

fr-debatteGefahr auf unseren Straßen

Zu: „Ich will nicht nur der lustige Arzt sein“, FR-Panorama vom 30.10.

Der Arzt Eckart von Hirschhausen schreibt: „Durch unsere Städte fahren perverserweise immer noch schwere, klimaschädliche Geländewagen“. So erlebe ich das auch in Bad Soden, meinem Wohnort, in der Straße zum Quellenpark. Dort gibt es einen Straßenengpass ohne Bürgersteig neben dem Wilhelmspark. Wenn so ein überdimensionales Protzauto durchfährt, muss ich über die Regenrinne hinweg ausweichen, dicht neben einem Zaun, bzw. einer Mauer an der anderen Seite. Für einen Bürgersteig ist dort kein Platz. Ich muss mich dicht an den Zaun, bzw. an die Mauer halten, damit ich nicht platt gemacht werde. Für Kinderwagen ist das noch gefährlicher. Auch kann ich nicht so lange den Atem anhalten, bis der Gestank vorbei ist.
Ich beantrage ein Durchfahrtsverbot für Geländewagen in dieser Straße.

Dietmut Thilenius, Bad Soden

fr-debatteIst das erlaubt?

Sebastien Haller: „Der Leuchtturm“, FR-Sport vom 3. November

Sebastien Haller ist einer der sympathischsten Spieler, den die Eintracht in den letzten Jahren in ihren Reihen hatte. Freundlich und klug dazu, wie er in manchem FR-Gespräch zeigte. Schade, dass er nun die Bälle woanders versenkt als im Stadtwald. Und doch gibt es etwas zu bemängeln: Der Superexperte von DAZN hat ihm beim Kopfball gegen den BVB eine „schlangenartige Bewegung“ attestiert – ist das denn erlaubt? Und auch noch im gegnerischen Strafraum? Hätte da nicht der Video-Assistent eingreifen müssen? Demnächst Gelbe Karten für „schlangenartige Bewegungen“? Bei der Eintracht hat er die nie gezeigt …

Andreas Ruppert, Paderborn

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Forum vom 16. November
Leserforum 2 20190916Seite eins

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Rhetorische Fallbeile

„Wetten, dass …?“:  „Das Feuer ist aus“, FR-Panorama vom 8. November

Man kann über die einmalige Wiederauflage des Show-Klassikers geteilter Meinung sein – was Herr Schmidt in der FR darüber geschrieben hat, empfanden mein Mann und ich jedoch als diffamierend; Es ignorierte die Meinung von 14 Millionen Fernsehzuschauern und zeugte von Überheblichkeit und Arroganz. Uns allen (insbesondere uns Journalisten, denn zu diesen gehöre ich ebenfalls) würde es in diesen Zeiten gut anstehen, mehr Toleranz und augenzwinkernde Milde walten zu lassen, statt – wie in diesem Fall – rhetorische Fallbeile auf TV-Dinosaurier niedersausen zu lassen.

Christine Paasche, Ingelheim

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Forum vom 17. November

An diesem Tag ist kein Forum erschienen.

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Forum vom 18. November
Leserforum 2 20190916Seite eins

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Forum vom 19. November
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Forum vom 20. November
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Getrennte Schulen, getrenntes Leben

Bosnien und Herzegowina: „Unendliche Nachkriegszeit“, FR-Politik vom 16. November

Im o.g. Artikel heißt es von den bosnischen Serben und Kroaten, sie hätten „kaum emotionale Bindung zum eigenen Staat.“ – Aus eigener Anschauung kann ich Folgendes ergänzen: Die bosnischen Serben leben in mehr oder weniger autonomen Gebieten, äußerlich erkennbar an Straßenschildern in lateinischer und kyrillischer Schrift. Den Rest des Landes teilen sich muslimische Bosniaken und bosnische Kroaten. Auch wenn sie dieselben Orte bewohnen, haben sie kaum miteinander zu tun, denn muslimische und kroatische Kinder besuchen nicht dieselben Schulen. Wenn es nur eine Schule gibt, hat die eine ethnische Gruppe Vormittags-, die andere Nachmittagsunterricht. – Zusätzlich verfügen bosnische Kroaten automatisch über einen kroatischen Pass, so dass sie problemlos jederzeit in Kroatien arbeiten können. Dasselbe ist vermutlich bei den bosnischen Serben der Fall. Insofern ist es kein Wunder, wenn es keine Identifikation mit ihrem Staat Bosnien-Herzegowina gibt. – Die einzige Volksgruppe, die sich nirgendwo anschließen kann, sind die muslimischen Bosniaken. Sie wären, wie auch im damaligen Bürgerkrieg, die wirklichen Opfer. In diese Lücke tritt die Türkei, die sich z.B. in Sarajevo als Großspender für Moschee-Sanierungen groß in Szene setzt.

Wiebke Dau-Schmidt, Hirschberg

 

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Verwandte Themen

Ein Kommentar zu “FR-Forum vom 15. bis 20. November

  1. Zum Beitrag: „Booster-Impfungen: Appell trifft auf Realität“ (<https://www.fr.de/frankfurt/booster-impfungen-appell-trifft-auf vom 17.11.21 (Print).

    Bereits mehrfach fiel mir auf, dass es die FR, sonst die Speerspitze beim Versuch ein möglichst sensibles Sprachframing aufzubauen, es mit Berufsbezeichnungen von Menschen aus dem medizinischen Sektor nicht so hat.
    So schreibt Herr Leppert in besagtem Beitrag, "Wer jetzt bei Hausarzt oder Hausärztin einen Termin für eine Booster-Impfung vereinbaren will, spricht oft mit Sprechstundenhilfen[…]". ☹
    Es wäre schön, wenn man sich mal bewusst macht, dass der Beruf der Medizinischen Fachangestellten (MFA) -analog dazu Tiermedizinischen und Zahnmedizinischen Fachangestellten TFA / ZFA ) ein dreijähriger Lehrberuf ist, der neben schlechter Bezahlung gewöhnlich noch ein hohes Maß an sozialer Verantwortung und Empathie beinhaltet. Dies schlicht mit "Sprechstundenhilfe" zu klassifizieren, entspricht -im gewöhnlichen FR Framing – so eher einer sexistischen Missachtung der immer noch dramatisch überwiegend weiblichen Angestellten in diesen Berufssparten.
    Ansonsten warte ich auf weitere Beiträge in denen dann von "Tippse" oder ähnlichen, zurecht ausgestorbenen, Begrifflichkeiten die Rede ist.
    Und nur damit auch ein Lernprozess mit meinem Kommentar verbunden ist.
    Der Zeitrahmen der Nichtwahrnehmung vulgo Ignoranz dauert seit nunmehr 15 Jahren- denn solange schon heißt das Berufsbild so wie oben von mir angeführt; also einfach bitte mal zur Kenntnis nehmen und auch entsprechend bei zukünftigen Beiträgen umsetzten. Dankeschön.

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