Alle Leserbriefe der Woche im Überblick nach ihren Erscheinungstagen und: Offene Diskussion! Lesen Sie in Ruhe oder suchen Sie Ihren Leserbrief gezielt mit der Tastenkombination STRG und F sowie dem Namen als Suchbegriff. Sie finden hier:
- eine Liste der Erscheinungstage einer Woche;
- pdf-Dokumente von den Leserforum-Zeitungsseiten (klicken Sie dazu bitte auf das „eins“ bzw. „zwei“ von „Seite eins“);
- alle Leserbriefe des jeweiligen Erscheinungstags, die keiner hier im Blog laufenden Diskussion zugeordnet werden können;
- Links zu jenen Leserbriefen, die einer hier im Blog laufenden Diskussion zugeordnet wurden;
- ganz unten das Kommentarfeld, über das Sie mitdiskutieren können.
Bitte stellen Sie ein Stichwort an den Anfang Ihres Kommentars, um anzuzeigen, welches Thema Sie ansprechen. Es gelten die Blog-Regeln – mit einer Ausnahme: Für die offenen Diskussionen ist der Teil der Regel Nr. 4 ausgesetzt, der sagt: Bleiben Sie beim Thema. Hier kann bunt diskutiert werden. Es ist keine Registrierung o.Ä. notwendig.
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Leserforum vom 25. Mai
Seite eins
Leserbriefe von Frank Hilmer, Ulrich Mohr und Gerhard Liebermann (Thema: „Hygiene-Demos“, veröffentlicht hier), Isabel Weidenbach und Peter Dressler (Thema: Schulstart, veröffentlicht hier).
Seite zwei mit regionalen Themen
Leserbriefe von Ulrike, Heidrun Anders und Wolfgang Steingaß (Thema: Schulstart, veröffentlicht hier) und von Claudio Russo (Thema Verschwörungstheorie, veröffentlicht hier).
Außerdem Leserbriefe – siehe unten – zu folgenden Themen:
- Gendergerechte Sprache in der FR, Autorin ist Anka Krug
- Feierstunde in Frankfurt anlässlich des Kriegsendes vor 75 Jahren, Autorinnen: Elisabeth Schweiger und Margot Neubauer
- Sparen an falscher Stelle, hier: Kinder- und Jugendtheater, zwei Leserbriefe von Christine Seddigh und Detlef Köhler
Gerechte Sprache
Sexuelle Gewalt: „Nicht alleinlassen“, FR-Meinung vom 12. Mai
Als regelmäßige Leserin der Frankfurter Rundschau möchte ich heute eine Anmerkung zu dem Artikel von Thoralf Cleven machen. Abgesehen von meinem Erstaunen darüber, dass darin der Rückschluss gezogen wird, nur weil die Polizeistatistik eine Zunahme der Missbrauchsfälle aufzeigt, würde sexualisierte Gewalt gegen Kinder zunehmen – und das, nachdem in dieser Coronazeit so unglaublich viel über Umgang mit Statistiken philosophiert wird und was Zahlen uns tatsächlich aufzeigen (und was halt auch nicht) –, werde ich zunehmend verärgert über den fehlenden Gender-Sprachcode!
Mit einer Selbstverständlichkeit lese ich vom Ablehnen von „Taten und Tätern“ , was völlig unterschlägt, dass sexuelle Gewalt gegen Kinder auch von Frauen ausgeübt wird, so dass es an dieser Stelle dringend erforderlich wäre, von „Tätern und Täterinnen“ zu schreiben, da all diejenigen Betroffenen, die von Frauen Gewalt erlebt haben, sich überhaupt nicht angesprochen bzw. gemeint fühlen.
Zudem wird am Ende des Artikels über die personelle Ausstattung nachgedacht und ich lese von „Lehrer, Erzieher oder Betreuer“, ungeachtet der Tatsache, dass wir es hier mit einem Berufsfeld zu tun haben, das zumindest in der Berufsgruppe der „Erzieher“ fast ausschließlich von Frauen getätigt wird.
Damit sich eine gesellschaftliche Haltung im Denken ändern kann, stelle ich den dringenden Appell an die Redaktion, zukünftig auf gendergerechte Sprache zu achten. Ansonsten fühle ich mich als Abonnentin und Leserin Ihrer Zeitung nicht mehr gesehen, gemeint, angesprochen.
Ich würde mich auch sehr freuen, wenn ich Artikel lesen könnte, in denen sowohl in der Einzahl als auch im Plural von Politikerinnen, Ärztinnen, Philosophinnen geschrieben wird.
Anka Krug, Karlsruhe
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Unpassende Empörung
Zu: „Streit im Römer nach Feierstunde“, FR-Regional vom 13. Mai
Kämmerer und Bürgermeister Uwe Becker sowie Stadtverordnetenvorsteher Stephan Siegler sind empört. Der eine, weil in der Rede des Bündnisses am 8. Mai das geplante Nato-Manöver in Osteuropa kritisiert wurde, und der andere, weil die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) als Teil des Bündnisses bei der Kundgebung auf dem Paulsplatz anwesend war.
Wer sonst als die VVN-BdA hätte mehr Gründe, den 75. Jahrestag der Befreiung von Krieg und Faschismus zu feiern, sind doch ihre Gründungsmitglieder diejenigen gewesen, die während der nationalsozialistischen Diktatur Widerstand geleistet haben und verfolgt waren.
Es erstaunt, dass Herr Siegler nichts von alledem zu wissen scheint. Vielleicht ist die zur Schau gestellte Empörung auch schon Wahlkampfbeginn und soll sich vor allem gegen OB Peter Feldmann richten. Doch vielleicht ist ihm auch nicht bekannt, dass in den neunziger Jahren auch Mitglieder der VVN die Johanna Kirchner-Medaille der Stadt erhielten, eine sehr spät erfolgte Ehrung für Menschen, die dem Nationalsozialismus Widerstand entgegengesetzt hatten, aber immerhin rechtzeitig für die damals noch Lebenden.
Empört und entsetzt aber sind wir über diese Mitglieder der Frankfurter Stadtregierung, die sich ganz in der Tradition eines überholt geglaubten Kalten Krieges und Antikommunismus äußern und gebärden. Sollen dadurch AFD-Wähler wieder zurück in die Reihen einer „christlichen“ deutschen Partei geholt werden?
Wir dürfen auf keinen Fall die antidemokratischen Entwicklungen in der Gesellschaft und die Aussagen dieser (geschichtsvergessenen ?) Politiker auf die „leichte Schulter“ nehmen.
Elisabeth Schweiger, Margot Neubauer, Frankfurt
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Einen solchen Satz möchte ich nie mehr lesen müssen
Stadtkämmerer Uwe Becker (CDU): „Es gibt Wichtigeres als ein Kindertheater“, FR-Regional vom 21. April
Diese Überschrift war mein eyecatcher und genau so habe ich mir den Umgang mit Kultureinrichtungen nach der Coronakrise in meinen Phantasien vorgestellt. Ich kann nur feststellen, leider nichts dazu gelernt in unserer „Zeit des Atemholens, des Innehaltens, des Verlangsamens“. Ich hatte optimistisch gehofft, dass sich durch unsere Erfahrungen der letzten Wochen, Prioritäten verschieben werden, neue Schwerpunkte gesetzt werden könnten.Weit gefehlt, die oben genannte Aussage macht dies überdeutlich. Natürlich wurden „systemrelevante Berufe“ in den vergangenen Wochen viel gelobt, absolut berechtigt und mit großem Respekt, hoffentlich zukünftig für die wenig gut bezahlten, auch finanziell spürbar. Aber was ist mit all‘ den Künstlern, die uns durch Wohnzimmerkonzerte, durch virtuelle Ausstellungen, durch Lesungen….. und vielem mehr die letzten Wochen lebenswert, bunt, schön, stärkend, mutmachend unterstützt haben. Was haben sie zu unserer seelischen Gesunderhaltung beigetragen und zur Stärkung unserer Herzenskräfte und denen unserer Kinder. Ist das nicht auch auf einer subtileren Ebene systemrelevant? Wie sehr Konzerte, Musiktheater, Puppenspiele, Theateraufführungen, Tanzvorstellungen die Augen von Kindern zum Leuchten bringen, die Herzen erwärmen und die Seelen ernähren, das durfte ich mit SchülerInnen schon oft erleben. Hoffentlich oder gerade auch, als Stärkung in NachCoronazeiten, zum Aufarbeiten und Bewältigen von Ängsten, die in diesen , für die Kinder „neuen, ungewohnten, unsicheren Zeiten“ entstehen konnten. Einen Satz „Es gibt Wichtigeres als ein Kindertheater“ , für den ich mich schäme,möchte ich in Zukunft nicht mehr lesen müssen.
Christine Seddigh, Frankfurt
Auf dem Rücken der Schwächsten
Die Ankündigung des Kämmerers, im Rahmen der anstehenden Kürzungen im städtischen Haushalt als erstes das von allen Fraktionen gewollte und geplante Kinder- und Jugendtheater infrage zu stellen, zeugt von einer beispiellosen Ignoranz. Mit in meinen Augen ausschließlich politischer Geltungssucht werden parteipolitische Manöver auf dem Rücken derjenigen ausgetragen, deren Lobby die scheinbar schwächste ist. Kinder und Jugendlich sind die zur Zeit am meisten Leidtragenden dieser Krise, in einer Zeit, die soziale Distanz fordert in einem Lebensalter, in dem Berührungen das Leben verändern, in einer Zeit, in der Kinder im großen Maßstab um ihre Bildung beschnitten werden, in der kulturelle Bildung ähnlich wie Sport nicht stattfinden kann. Dann sollen die Kinder und Jugendlichen auch in Zukunft die Leidtragenden sein, indem ihnen ein Versprechen genommen wird. Hoffentlich gibt e sin dieser Stadt noch genügend andere Kräfte!
Detlef Köhler, Frankfurt
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Leserforum vom 26. Mai
Seite eins
Leserbriefe von Joachim Bohndorf, Jürgen Malyssek und Jeffrey Myers (Thema: Donald Trump, veröffentlicht hier), Michael W. Rimkus (Thema: Zerreißprobe in der AfD, veröffentlicht hier). Gert Sommer (Thema: Konsequenzen aus der Corona-Krise, veröffentlicht hier), Gabriele Behrens-Dieterle (Thema: Öffnung von Kitas und Schulen, veröffentlicht hier) und Thomas Fix (hier, siehe unten).
Der letzte ganz Große
Michel Piccoli: „Der diskrete Charme“, FR-Feuilleton vom 19. Mai
In diesem Jahr endeten bisher zweimal die goldenen Äras großer Filmnationen: Vom alten Hollywood mussten wir uns von seinem letzten männlichen Superstar Kirk Douglas verabschieden und auch die Grande Nation verliert ihren letzten ganz großen: Michel Piccoli. Einen Giganten, den man durchaus mit Legenden wie Jean Gabin, Jean Marais, Yves Montand oder Simone Signoret in einem Atemzug nennen kann. Gottlob war es nicht Corona, wie bei so manchem anderen Star. Das Autorenkimo hat es schwer genug und muss ohne einen seiner wichtigsten Vertreter weiterleben. Neben dem Mexikaner Bunuel war es der Portugiese Manoel de Oliveira, der Piccoli insgesamt zweimal in wunderbaren, starbesetzten Filmen einsetzte. Solche Schauspieler waren es noch, die spielen konnten, die Ausdruck und Prägung hatten, von denen die Eleven der Schauspielkunst lernen konnten. Ein Charakterdarsteller, der bleibt. Ob in chaotischen Corona-Zeiten oder danach, er hat das unabhängige Kino geprägt für Jahrhunderte.
Thomas Fix, Frankfurt
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Leserforum vom 27. Mai
Seite eins
Leserbriefe von Janine Andra, Tilmann Elliesen (veröffentlicht hier, siehe unten), Meike Beier (Thema: Öffnung von Kitas und Schulen, veröffentlicht hier), Robert Maxeiner (Thema: Hygiene-Demos, veröffentlicht hier), Elena Ezeani, Jutta und N. Werth und Gisela Kurz (hier, siehe unten).
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Hitlers Handel mit der Kirche
Erwiderung auf „Ethik fürs Abendland“, Leserforum vom 16. Mai
Ich begrüße Rudolf Dohnals Vorschlag, jeden Religionsunterricht in Schulen abzuschaffen und ein Unterrichtsfach Ethik einzuführen. Es ist an der Zeit, endlich die 1933 von Hitler mit der (katholischen) Kirche ausgehandelte Kooperation aufzukündigen! Im Übrigen gibt es schließlich auch keine Klassenbesuche bei Astrologen, Hellsehern oder Wunderheilern. Und was den eingeschränkten Schulstart betrifft: „Schmalspurschule“ trifft es meines Erachtens räumlich wie begrifflich ganz gut.
Elena Ezeani, Bremen
Gefahr für Zivilisten
Stutthof-Prozess: „Verbrechen verharmlost“, FR-Politik vom 22. Mai
Wie immer: die Kleinen hängt man, die Großen läßt man auch heute noch laufen. Welch eine Geldverschwendung für das Gerichtserfahren und Gutachten.
Bruno D. ist 93 Jahre, also 1927 geboren, mit 16 eingezogen und bis dahin hatte er nur gehorchen gelernt. Mit 17 Jahren wurde er nach Stutthof abgeordnet. Volljährig wurde man damals mit 21 Jahren!! Zur Front konnte er sich nur mit väterlicher Zustimmung melden.
Es ist und bleibt lächerlich, diesen alten Mann vor Gericht zu zerren. Wir machen alle Fehler in unserem Leben, die wir (vielleicht) bedauern. Sicher auch der Gutachter, der die Gnade der späten Geburt genießen darf.
Jutta und N. Werth, Frankfurt
Danke für Lichtblick
Zu: „Mehr Risikokompetenz würde uns guttun“, FR-Magazin vom 12. Mai
Das Interview mit Herrn Gigerenzer hat mich beglückt. Ein Lichtblick in dieser verrückten Zeit. Sachlichkeit, Humor, Verständlichkeit, Klugheit – einfach toll. Dem Dank dafür schließe ich gleich noch einen weiteren an, für Ihre Arbeit und wie Sie die FR in dieser Zeit gestaltet und durchgetragen haben. Das Niveau ging nach oben, nicht nach unten – Chapeau.
Gisela Kurz, Überlingen
Leserforum vom 28. Mai
Seite eins
Leserbriefe von Karsten Neumann, Klaus Vernie und Willibald H. Renker (Thema: Rettung der Lufthansa, veröffentlicht hier), Ute Vogell (Thema: Öffnung von Schulen in der Corona-Krise, veröffentlicht hier), Marlies Hanfland und Diethard Geber (Thema gerechte Sprache, veröffentlicht hier).
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Leserforum vom 29. Mai
Seite eins
Leserbriefe von Alfred Bein, Antje Sander, Armin Leib und Frank Sittel (Thema: Corona-Ausbruch in einer Baptistengemeinde, veröffentlicht hier), Friedrich Walz (Thema: „sauberer“ Diesel, veröffentlicht hier, siehe unten), Dieter Obst (Thema: die FR und das Virus, veröffentlicht hier), Birke Kleinwächter (Thema: Bundesliga-Restart, veröffentlicht hier) und Uwe Thoms (Thema: Abstand zu Radfahrern im Straßenverkehr, veröffentlicht hier, siehe unten).
Was aus dem Auspuff kommt, ist nicht sauber
VW: „Ende der Ausreden“, FR-Meinung vom 26. Mai
Der Autor ist begeistert, dass endlich ein Gericht bestätigt hat, dass die Abgasmanipulation von VW (nur VW?) keine „Trickserei“ oder Schummelei war sondern Betrug. Seit Jahren haben Gerichte in den USA nachgewiesen, dass dies in betrügerischer Absicht geschah und VW hat Milliarden Strafen dafür bezahlt. Nur in Deutschland hat die Politik ihre schützende Hand über die Autoindustrie gehalten. Dass die Autolobby nach wie vor Erfolg hat mit ihren beschönigenden Argumenten in Sachen Umweltfreundlichkeit, macht der Autor deutlich am Ende seines Artikels. Die Autoindustrie hätte begriffen, dass zumindest neue Diesel sich als „sauber“ erwiesen. Mit „sauber“ kann ja in diesem Fall nur gemeint sein, was hinten aus dem Auspuff herauskommt. Wenn jemand von „sauberer Luft“ spricht, gehe ich davon aus, dass ich sie beruhigt einatmen kann. Jeder aber weiß, dass dieser Versuch mit den Abgasen eines „sauberen“ Diesels schief gehen würde. Jeder Verbrennungsmotor erzeugt, wenn er mit Diesel, Benzin oder anderen organischen Flüssigkeiten gefüttert wird neben CO2 auch andere giftige Abgase. Das ist ein wichtiger Grund, warum wir uns von den Verbrennungsmotoren verabschieden müssen. Es gibt in dieser Hinsicht keinen „sauberen“ Verbrennungsmotor. Ein zweiter wichtiger Grund ist, dass wir es hinnehmen, wenn die Autoindustrie uns vorgaukelt, wie effizient diese Motoren seien. Egal welcher Verbrennungsmotor unter einer hochgestylten Haube steckt: etwa 75% des getankten Sprits wird nur in Wärme und Abgas verwandelt. Von 10 Litern getankten Benzins oder Diesels können effektiv nur etwa 2,5 l zum eigentlichen Antrieb verwendet werden. Sie kaufen 1 Kg Nudeln, in der Tüte sind aber nur 250 g Nudeln, der Rest sind Styropornudeln, die sie zum isolieren ihrer Wohnung verwenden können. Das ist das eigentlich absurde am Verbrennungsmotor. Die einzige Alternative ist der Elektromotor mit einem Wirkungsgrad, der über 90 % liegt und keinerlei Abgase während des Betriebs erzeugt. Im Idealfall wird hier die elektrische Energie über Wasserstoff (Brennstoffzelle) erzeugt.
Jetzt einen finanziellen Anreiz zum Kauf eines Autos mit Verbrennungsmotor zu geben, wäre ein Schritt zurück ins 19. Jahrhundert, als der Verbrennungsmotor entwickelt wurde.
Friedrich Walz, Bremerhaven
Das Aktenzeichen fehlt
Es dürfte sicher Ihre Leser das von Ihnen nicht genannte Aktenzeichen des BGH-Urteils interessieren. Es lautet: VI ZR 252/19 (Mitteilung der Pressestelle des BGH Nr. 63/2020). Die schriftliche Urteilsbegründung des BGH liegt noch nicht vor.
Werner Ronimi, Frankfurt
Abstand nehmen
Zu: „Mehr Platz für Radler und Passanten“, FR-Regional vom 26. Mai
Ich bearbeite seit 42 Jahren Unfälle im Straßenverkehr. Jetzt wird gefordert, mehr Platz für Radler und Passanten. Das kann nur Erfolg haben, wenn sich grundsätzlich die Einstellung der Kraftfahrer aller Art entscheidend ändert, besonders in den Städten und Gemeinden. Sie müssen Abstand nehmen von „zügig fahren, schnell vorwärts kommen, Termin in jedem Fall pünktlich wahrnehmen, auf Vorfahrt bestehen, zulässige Geschwindigkeit immer in Anspruch nehmen“ usw.
Die Grundregeln des § 1 StVO müssen bei den Verkehrsteilnehmern an erster Stelle stehen. Dann – und nur dann, – wird die Forderung nach mehr Platz für…. auch umgesetzt werden können. Vielleicht ist Covid 19 ja ein Schrittmacher.
Uwe Thoms, Frankfurt
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Leserforum vom 30. Mai
Seite eins
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Gruß, Bronski
Sehr geehrte Frau Krug, Ihre Aussage in Ihrem LeserInnenBrief am 25.5. teile ich voll und ganz. Selbst wenn ein hohes Gericht die gendergerechte Sprache für nicht zwingend erforderlich hält (für mich total unverständlich), so sollte sich z.B. eine Zeitschrift, die was auf sich hält, darüber hinwegsetzen und immer beide Formen publizieren – in der Einzahl als auch im Plural.
Inhaltlich stehe ich hinter all dem, was da gefordert wird. Nur, mit Verlaub, einfach die immer gleichen Forderungen im neuen Gewand zu stellen, bringt die Sache nicht voran. Schon Paul Watzlawick wusste, ein „mehr der Selben“ bringt keine Lösung, sondern nur neuen Verdruss. Ich finde es schon bemerkenswert, wenn Frau Furtwängler in der FR fordert, dass Frauen in den Medien sichtbarer gemacht werden müssen. Diese Frau ist mit 37,5 Prozent am Burda Verlag beteiligt. Wo sorgt Frau Furtwängler dafür, dass in den Burda-Blättern wie Focus, Freundin und Bunte oder an der Burda-Journalistenschule oder dem zu Burda gehördenden XING Frauen so dargestellt werden, wie sie es in der FR fordert? Und wenn die von mir sehr geschätzte Bascha Mika in ihrem Kommentar schreibt: „es soll ja Männer geben die sich im Hotel einmieten um in Ruhe arbeiten zu können“. Mit Verlaub, wenn Populisten so argumentieren, okay. Aber die FR? Da hätte ich mir doch mehr Substanz gewünscht.
Zeigt doch lieber, was Frauen leisten können, was einzelne Frauen schon erreicht haben und wie sie gegen Vorurteile und Widerstände kämpfen. Und wenn sie auch mal verlieren, wieder aufstehen und mit neuer Kraft und neuer Strategie weiterkämpfen. Das regt andere Frauen und Männer an, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen und zu schauen, was sie selbst zur Verbesserung der Lage tun können. Positive Beispiele und nicht das tausendfach gehörte und inzwischen nervende „Wir werden benachteiligt und jetzt müssen wir endlich mal was tun.“ Veränderung beginnt immer bei sich selbst und im privaten und beruflichen Umfeld. Meine Frau und ich haben uns die Arbeit zu Hause immer schon mehr oder minder gerecht geteilt und auch unsere Jungs entsprechend erzogen und die leben das, wie viele ihrer Freunde und Freundinnen auch, heute genauso in ihren Familien und geben es auch an ihre Kinder wieder so weiter. Es gibt sie also schon, die anders funktionierenden Familien (außer anscheinend in der redaktion der FR). Während meiner Berufstätigkeit, ich bin seit einem Jahr in Rente, hatte ich viele Leitungspositionen mit Frauen besetzt. Und das nicht weil sie Frauen waren, sondern weil sie fachlich versiert, engagiert und gewissenhaft ihre Arbeit gemacht haben. Gleichzeitig habe ich auch männliche Mitarbeiter immer wieder motiviert Ihre Rolle als Vater und Ehemann nicht zu vernachlässigen. Veränderungsprozesse brauchen kein Gejammer sondern Vorbilder die zeigen, wie man Chancen sieht und sie nutzt und wie man Verbündete findet, damit einem alleine nicht die Luft ausgeht. In diesem Sinne würde ich mich freuen, öfter mal positive bzw nachahmenswerte und zum Mitmachen animierende Beispiele zum Themea Chancengleichheit von Männer und Frauen zu lesen statt der altbekannten Jammerei, die niemand wirklich mehr liest.