Der Kreationismusprediger

Wenige Wochen ist es erst her, dass wir ein Beispiel dafür besprachen, was passieren kann, wenn wir die Entwicklung unseres Landes in die Hände von christlichen Fundamentalisten legen. Jetzt habe ich ein weiteres Beispiel für Sie, doch diesmal betrifft es nicht Schwule und Lesben, sondern Kleinkinder. Im Kindergarten der evangelischen Paul-Gerhardt-Gemeinde in Wiesbaden dürfen die Kleinen sich zu Fastnacht nicht als Hexen und Zauberer verkleiden. „In der Heiligen Schrift steht, dass die Menschen von Zauberern und Hexen die Finger lassen sollten“, erklärte Pfarrer Friedrich-Wilhelm Bieneck. „Für Gott ist es ein Gräuel.“

Eine Provinzposse, nicht wahr? Die Affaire kam ans Licht, weil eine Mutter einen Leserbrief an die Kolleginnen und Kollegen vom Wiesbadener Tagblatt schrieb, das daraufhin auch einen Artikel über die Rechtgläubigen aus Wiesbaden bracht. Höhere Stellen der evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) halten Pfarrer Bienecks Auslegung der Heiligen Schrift für „überzogen“, haben aber andererseits nichts dagegen, dass der Kindergarten ein „konservatives Profil“ zeige. Solche Vielfalt sei „evangelisch und gewollt“.

Liebe EKHN, ich schlage Dir einen Deal vor. Gib Dir so viel konservatives Profil, wie Du magst, und beeinflusse auf diese Weise kleinkindliche Bildung. Ich werde Dir nicht wieder in den Arm fallen, auch dann nicht, wenn es Dir wieder einmal in den Sinn kommen sollte, die biblische Schöpfungsgeschichte als der Evolutionstheorie gleichberechtigt an den Schulen unseres Landes lehren zu wollen. Ich werde akzeptieren, dass die Jugend dieses Landes „evangelisch und gewollt“ lernt, wie die Welt in sechs Tagen geschaffen wurde und dass sie knapp 6000 Jahre alt ist. Das darf sogar gern im Physik- oder Biounterricht geschehen. Hab ich nix gegen, wenn Du, liebe EKHN, Deinen Kollegen in Württemberg dafür beibringst, für mehr Toleranz zu stehen und nicht mehr gegen dieses Ding namens „sexuelle Vielfalt“ zu sein, das künftig an den Schulen im Südwesten berücksichtigt werden soll. Wie, das kannst du nicht? Was soll das heißen? Sexuelle Vielfalt ist nicht evangelisch und gewollt? Ach so. Na dann willkommen in der faszinierenden Welt des christlichen Fundamentalismus‘.

Meine FR-Kollegin Regine Seipel kommentierte: Absurde Bibeltreue.

Davon kann auch Helge Nyncke aus Mühlheim am Main berichten:

„Wunderbarer Kommentar zu der absurden Wiesbadener Faschingsposse. Allerdings sollte man das Ganze nicht allzu leichtfertig unter der Rubrik „lustige Meldungen aus der Landeshauptstadt“ verbuchen. Zum einen werden wie angedeutet, solche formal kirchlichen Einrichtungen hierzulande im Durchschnitt zu 90% finanziell vom Staat, sprich also von der Gemeinschaft aller Bürger (auch der nicht- oder andersgläubigen) getragen. Trotzdem ist es ihnen ohne Einschränkung gestattet, eine Erziehung zu praktizieren, die allen modernen Erkenntnissen zum Trotz Jahrhunderte alte religiöse Normen zum Maßstab ihres Handelns macht (auch wenn das nicht in allen Fällen so sein muss). Eine solche Grundhaltung auch noch als „Vielfalt“ und „evangelisch und gewollt“ schönzureden grenzt schon an Unverschämtheit und zeugt von einem höchst bedenklichen Verständnis ihres allgemeinen Bildungsauftrags, der mehr von religiöser Arroganz als von gesellschaftlicher Toleranz bestimmt zu sein scheint. Das ist der allgemeine Einwand. Zu diesem speziellen Fall aber sei zum anderen der folgende Hinweis dringend angebracht: besagter Pfarrer Bieneck war vor einigen Jahren in der für unseren Wohnbezirk zuständigen Gemeinde in Mühlheim am Main nicht nur Pfarrer, sondern auch evangelischer Religionslehrer in der örtlichen Grundschule. Mir ist noch in lebhafter Erinnerung, wie einer meiner Söhne einmal völlig verstört aus der Schule kam und berichtete, der Lehrer habe den Kindern auf deren Nachfrage angesichts offensichtlicher Widersprüche zwischen der biblischen Geschichte und ihrem bereits anerkennenswerten allgemeinen Wissensstand eindringlich erklärt, Urmenschen habe es niemals gegeben, das sei eine pure Erfindung bzw. die zahllosen Fundstücke seien nichts als Affenknochen, denn die Geschichte der Menschheit habe eben bibelgemäß und einzig und allein und wahrhaftig mit Adam und Eva begonnen. Damit war die Diskussion beendet und die Kinder in ihrem Wissensdrang ausgebremst und in ihrem Grundverständnis von der Welt zutiefst verunsichert und entwürdigt. Als ich daraufhin aufgebracht ein entsprechendes Schreiben aufsetzen wollte, verschwand besagter Herr überraschend aus der Pfarrstelle, der Schule und dem Ort und geriet so bald in Vergessenheit. Sollte er nun abermals nicht nur im Kindergarten, sondern auch in einer Schule wieder sein Unwesen als Kreationismusprediger treiben, kann den betroffenen Eltern nur dringend geraten werden, sich doch mal freundlich bei ihm nach den genauen Inhalten seines Unterrichts zu erkundigen und gegebenenfalls entsprechende Konsequenzen zu ziehen. Es ist geradezu unfassbar, dass solche Tendenzen nicht etwa nur fahrlässig staatlich gefördert, sondern durch die gewollte Separation von Kindern in Glaubensgruppen (siehe zusätzlicher islamischer Religionsunterricht anstatt allgemeinbildender und verbindender Ethik für alle) immer mehr ganz bewusst in die Schulen hineingedrängt werden, als wollte man staatlicherseits alle weltliche Aufklärung schnellstens rückabwickeln, bevor auch noch die letzten religiösen Schäfchen die blökende Herde verlassen.“

Gudrun Nositschka aus Mechernich:

„Fasching, Karneval und auch Halloween haben alle ihre Wurzeln nicht in der Bibel. Konsequenterweise müssten die christlichen Kindergärten jedwede Form von Kostümierung unterbinden. Die Enttäuschung der Kinder kann ich mir lebhaft vorstellen! Im Alten Testament, das ein monotheistisches Gottesbild durchsetzen wollte, galt die Abwehr überwiegend den Göttinnen und ihren Kulten sowie weisen und heilkundigen Frauen, zu denen auch die Zauberinnen gerechnet wurden. Da Menschen noch immer ihren Rat suchten, mussten die Zauberinnen verfemt werden. Das ging so weit, dass angeblich Gott die Weisung gab, „Die Zauberinnen sollst Du nicht leben lassen“, 2. Mose 22,17. Manchmal wurde der Begriff Zauberin auch in der deutschen Sprache mit Hexe übersetzt. Im 3. Buch Mose, Kapitel 20, Vers 6 richtet sich angeblich der Zorn des biblischen Gottes sogar gegen Menschen, die sich Wahrsagern und Zeichendeutern zu wenden. Diese Menschen will Gott ausrotten. Ich frage mich nur, wieso ausgerechnet die Männer, die aus den Sternen Zeichen der Geburt eines Königs deuteten (Die Weisen aus dem Morgenland) Gnade vor der göttlichen Ausrottung gefunden haben.“

Alfred Stahl aus Mainhausen dagegen:

„Sie haben Recht: ein Kostümverbot für Hexen und Zauberer ist problematisch – meiner Meinung nach aber vor allem, weil jedes Verbot das Objekt erst richtig interessant macht. Und ja, das Ziel einer christlichen Einrichtung sollte die Erziehung zum Frieden und rücksichtsvollem Miteinander sein. Ansonsten geht ihr Kommentar aber deutlich am Ziel vorbei. Mit Indianerkostümen verbindet man nicht in erster Linie ‚heidnische Bräuche‘, sondern erinnert sich an die Ureinwohner Amerikas und daran, dass ihnen Unrecht getan worden ist, weil sie eben eine fremdartige Kultur repräsentieren. Ebenso wird niemand mit Sultanen verbinden, dass sie ‚den Islam propagieren‘, sondern eher die Assoziation einer interessanten, orientalischen Lebensart.
Mit Ihren weiteren Auflistungen von vermeintlich aus christlicher Sicht unpassenden Kostümen wollen Sie vermutlich das o.g. Verbot ins Lächerliche ziehen. Warum sollen Verkleidungen als Pirat, Cowboy, Ritter und Polizist(!) problematisch sein? Was spricht gegen Arzt, Nonne, Priester oder Bischof?? Natürlich absolut gar nichts. Schließlich geht es hier um eine Verkleidung, also ein Schauspiel. Sie schreiben aber selber, dass ‚die Distanz zu Okkultem, die gegen Hexen (und Zauberer) spricht‘ ein christliches Gut ist. Wenn nicht wenigstens eine christliche Einrichtung einen Hinweis darauf gibt, was unterscheidet sie dann noch von anderen Erziehungsstätten?
Was das alles mit ‚absurder Bibelinterpretation‘ zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht. Im Gegenteil habe ich den Eindruck, ein kleines bisschen ‚Bibeltreue‘ könnte uns allen hier und da nicht schaden. Ich bin jedenfalls froh, dass es noch Erzieher/innen gibt, die ihre Kraft und den Umgang mit den ihnen anvertrauten Kindern aus ihrem Glauben ziehen, sich vor Gott verantworten und versuchen, nach den Aussagen der Bibel zu leben.“

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9 Kommentare zu “Der Kreationismusprediger

  1. So sind mir die christlich geprägten Einrichtungen lieb: Verbieten den Kindern unter sechs Jahren, sich zu Fasching als Hexen oder Zauberer verkleidet die christliche Erziehungseinrichtung zu besuchen, weil dies den Geboten der heiligen Schrift widerspräche. Diese Interpretation ist nicht absurd, wie die FR-Kollegin Bronskis behauptet, sie ist möglich. Ansonsten würde sich der evangelische Exeget, der diese Anordnung getroffen hat, außerhalb seiner Gemeinde stellen. Seine Vorgesetzten sagen ja nicht, die Auslegung sei falsch oder gar absurd, sie halten sie nur „für überzogen“. Das Gute dieses Vorkommnisses ist, dass offenbar wird: Der Zusammenschluss einer staatlich geförderten okkulten Gruppe, beruft sich auf einen Text, den sie als heilig einordnet, um Maßregelungen aussprechen zu können. Das sollte zu denken geben und die Frage aufwerfen, ob ein sich als aufgeklärtes Gemeinwesen verstehender Staat einem Missverständnis unterliegt.

  2. Lieber Bronski,
    ob Dein Vorschlag eines „Deals“, gleichberechtigte Lehre des Kreationismus gegen Toleranz für „sexuelle Vielfalt“, wirklich so eine gute Idee wäre? Nun ist er offenbar rein rhetorisch gemeint.
    Gehen wir ihm trotzdem einmal nach, indem wir dazu Wikipedia bemühen.
    Zu „christlichem Fundamentalismus“ heißt es da:
    Im Zentrum des christlichen Fundamentalismus steht „der Glaube an die absolute Irrtumslosigkeit der Bibel auf allen Gebieten (also nicht nur auf dem Gebiet der Religion, sondern auch in den Bereichen Geographie, Geschichte und Biologie)“. Vertreter sehen die Grundlagen des Glaubens als etwas Gegebenes an, das nicht durch vernunftgeleitete Auseinandersetzung entdeckt oder entwickelt werden müsse, sondern das bekannt und zu verkünden sei. –
    Keine Chance also für „vernunftgeleitete Auseinandersetzung“ und schon gar nicht für einen Deal!
    Unter „protestantischer Fundamentalismus“ heißt es da weiter:
    „Die meisten fundamentalistischen Gruppen haben dagegen in ihrer Gemeindeleitung einen ganz konkreten Über-Vater, dessen Ansicht für die Gruppe verbindlich ist. (…) Es ist darum für die Mitglieder einer solchen Gruppe schwer, zu eigener Mündigkeit, zu einer unabhängigen Gottesbeziehung zu finden, wie sie dem Neuen Testament entspricht.“ –
    Liegt da der Hase im Pfeffer?
    Sollte es bei der ach so „bibeltreuen“ Fürsorge des Herrn Pastor Bienek gar nicht darum gehen (wie Alfred Stahl meint), „nach den Aussagen der Bibel zu leben“, sondern darum, die lieben Kleinen möglichst auf Dauer unmündig, und das heißt: abhängig von seinem eigenen Welt- und Menschenbild zu halten?

    Warum dann aber gleich ein Kulturkampf gegen Zauberer und Hexen? – Vielleicht hilft die Psychoanalyse da weiter.
    E.T.A. Hoffmann stellt in seiner Erzählung „Der Sandmann“ (von Freud interpretiert) der aufgeklärten Klara ein grausames Ammenmärchen vom Sandmann gegenüber, der unfolgsamen Kindern die Augen ausreißt. Und ihre rationalen Erklärungen erweisen sich als hilflos gegenüber dessen Wirksamkeit auf ihren geliebten Nathanael. Realität und Phantasie verschwimmen bei ihm ineinander, führen ihn in den Wahnsinn und schließlich in den Tod.
    Freud interpretiert dies als Übermacht des „Es“, also des Unbewussten, auf ein „Ich“, dem die Auseinandersetzung mit diesem „Es“ verwehrt bleibt.
    Märchentheorien sehen daher gerade in der Grausamkeit von Märchen die Anziehungskraft auf Kinder, aber auch deren therapeutische Funktion: Sie erlauben eine Auseinandersetzung mit einer Realität, die rational nicht verarbeitet werden kann. So etwa wird die Bedrohung als übermächtig erfahrener Eltern abgebaut, indem deren „böser“ Teil auf die Märchengestalt projiziert wird.
    Ähnlich verhält es sich mit der Lust an Verwandlung, insbesondere in dämonische oder übermächtige Gestalten. Das Rollenspiel schafft Distanz zur eigenen Ohnmacht, relativiert sie. Ein Indianerkostüm zielt eben nicht (wie Herr Stahl meint) auf Erinnerung an das Indianern angetane Unrecht, sondern auf die in diesem Kostüm vergegenständlichte Bereitschaft sich zu wehren. Das Gleiche gilt auch für „Pirat, Cowboy, Ritter und Polizist“.
    Die Verhinderung solcher für die Ich-Entwicklung wichtiger Prozesse durch engstirniges „pädagogisches“ Einwirken ist schon schlimm genug. Wirklich gefährlich wird es aber erst, wenn Repräsentanten des „Über-Ich“ dies mit religiös-dogmatischem Anspruch vermeintlicher eigener Unfehlbarkeit verbinden.
    Mit einem solchen Anspruch kann es keinen „Deal“ geben. Man kann der Intoleranz (ob „gut gemeint“ oder nicht, religiös oder anders begründet) nur entgegen treten, besonders, wenn diese eigene Glaubensgrundsätze auf dem Rücken von Kindern meint demonstrieren zu müssen.

  3. Hallo Bronski,
    Sie scheinen es ja zu begrüßen, dass sich kleine Kinder in BW demnächst in frühen Jahren mit sexuellen Praktiken aller Art beschäftigen müssen und auf der anderen Seite die Fächer Chemie, Physik … abgeschafft werden sollen.
    Ob da die Weichen sinnvoll gestellt werden?
    Naja, vielleicht lässt sich unser Wohlstand ja auch mit dem Erfinden neuer Sextoys statt mit Maschinenbau ect. aufrecht erhalten.

  4. Bloss zwei Seiten derselben Medallie.

    Der Symbolismus der Kirchen und die unchristlichen Symbolismen bekämpfen sich, um eine Vorherrschaft zu erlangen und machen sich wichtig, als ob sie eine Relevanz hätten. Ob Harry Potter oder andere Okkultismen, ob die katholische oder evangelische Kirche oder sonst eine komische Weltsicht die Oberhand behält, ist Ausdruck der gleichen Unaufgeklärtheit und einer unwissenschaftlichen Weltsicht.

    Man tut so, als müsste man sich zwischen beiden entscheiden. Man muß es nicht.

  5. @ F-K

    Du hast Dich aber auch so richtig damit beschäftigt, was in BaWü geplant ist, gell? Merkt man. Weiter so.

  6. Auch dieses Beispiel eines kirchlich geführten Kindergartens zeigt wieder überdeutlich, wie dringend eine wirkliche Trennung von Staat und Kirche nottut !
    Wie lange will sich unsere aufgeklärte Gesellschaft solche Geschichten noch gefallen lassen ? Der Staat kauft sich einfach von der Verantwortung frei, sich um die Erziehung seiner Kinder zu kümmern und überlässt sie religiösen Gruppierungen. Es ist anscheinend immer noch viel zu wenig bekannt, dass der Staat ja die Kosten von meist bis zu 90% in den kirchlich geführten Einrichtungen übernimmt! Hat mit Kirchensteuer nichts zu tun !

  7. Wie schon vor langem gesagt, ist die frühkindliche Indoktrination ein zutiefst unfairer Mißbrauch des kindlichen Bedürfnisses nach Orientierung unter Ausnutzung der Wehrlosigkeit der Kinder.

    Statt sich der Erkenntnis zu stellen, daß weder die Religionen, noch die Ideologien schlüssige Antworten geben können, wird ein Popanz aufgebaut, der Antworten verspricht, sie aber nicht gibt.

    Mutiger sind die aufklärenden Pädagogen. Sie stellen ihre Kenntnisse und ihre Autorität zur Diskussion.

  8. @ werner.h

    „Auch dieses Beispiel eines kirchlich geführten Kindergartens zeigt wieder überdeutlich, wie dringend eine wirkliche Trennung von Staat und Kirche nottut!“

    Schön und gut. Wer solche Forderungen erhebt, müsste konsequenterweise weder SPD, CDU, CSU noch den Grünen seine Wahlstimme geben. Denn diese Parteien stehen nicht hinter dieser Forderung. Die FDP, allerdings eine 4-Prozent-Partei, hatte immer mal wieder Ansätze, die darauf hindeuteten, eine Trennung von Kirche und Staat herbeiführen zu wollen. Wie wir alle wissen, hat sich diese zu einem Lobby-Verein für die Besserverdienenden entwickelt und fällt somit aus. Die Linkspartei formuliert ihre Haltung zu diesem Thema so:

    „Die Linke im Bundestag setzt sich für eine konsequente Durchsetzung der Religionsfreiheit ein. Das setzt eine klare Trennung von Staat und Kirche voraus. Deshalb hat sich die Linksfraktion mit ihren parlamentarischen Initiativen im Bundestag dem Ziel verschrieben, die konsequente Trennung von Staat und Kirche in unserem Land zu verwirklichen.“

    Sollten sie jemals in die Lage kommen, mit der SPD und den Grünen eine Koalition bilden zu können, heißt aber nicht, dass sie eine Regierungsbeteiligung an der Umsetzung dieses Punktes scheitern ließen.

  9. @ 8, Rudi,

    Mir ist der Standpunkt der führenden Parteien durchaus bekannt. Mir ist aber auch bekannt, dass sich bei den GRÜNEN und auch bei der SPD Arbeitskreise bzw. Gesprächskreise gebildet haben, die das Ziel, Trennung von Staat und Kirche, verfolgen. In vielen Ländern tut sich was in dieser Richtung. Selbst in den Kirchen gibt es Stimmen, die Verhandlungen über die alten Verträge nicht abgeneigt wären.

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