Liebe Leserinnen, liebe Leser,
die Webseite der FR zum Themenschwerpunkt Gerechtigkeit wird am kommenden Montag geschlossen. Doch keine Sorge: Ihr Input wurde gesichert. Ich habe diese Seite betreut und moderiert, so wie es meine Kräfte zugelassen haben, und nun habe ich Ihre Vorschläge, Ideen und Sprüche zum Thema Gerechtigkeit gescannt, kopiert und archiviert.
Auf dieser Webseite konnten Sie Vorschläge zur Recherche machen und die FR-Redaktion auf Themen ansetzen, die Sie interessant finden. Insgesamt 68 Vorschläge wurden eingereicht. Davon hat die Redaktion drei ausgewählt und zur Recherche angenommen. Das Ergebnis können Sie bereits in der heutigen FR-Ausgabe (6.12.2014) sehen:
Machen Privatschulen die Regelschulen kaputt?
Diesen Vorschlag, der von Mario Romano Huber-Wortmann gemacht wurde, haben wir in der heutigen FR vorn im Politik-Teil aufgegriffen. Ein anderer User, Schmidlin, hat vorgeschlagen, dass wir uns gründlich des Themas
Nutztierhaltung
annehmen sollen. Das wollen wir tun, und zwar noch vor Weihnachten. Und das dritte Thema wurde von Georg Kutschke eingereicht: Er hat beobachtet, dass der gesetzliche Anspruch auf Gleichstellung der Frauen zur
Ungleichstellung von Männern
führen kann. Zu diesem Thema wird Chefredakteurin Bascha Mika einen großen Beitrag beisteuern, der im Januar erscheinen soll.
Darüber hinaus haben Sie in großer Zahl Ideen zum Thema Gerechtigkeit formuliert und auf der Webseite veröffentlicht. Ich habe eine kleine Auswahl getroffen, die niemanden bevorzugen will. In den kommenden Wochen und Monaten werde ich mich aus diesem Fundus bedienen und Ihre Ideen hier im FR-Blog zur Diskussion stellen. Ich hoffe, Sie beteiligen sich auch weiterhin so rege an der Debatte. Hier kommt für heute meine kleine Auswahl:
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Alltagssexismus eindämmen: In jedem Artikel, jeder Werbung, jedem Film müssen für jede Abbildung weiblicher Körperteile genauso viele und genau die gleichen männlichen Körperteile gezeigt werden. (Fam. Petrinska)
Beschneidung ist Unrecht – sowohl bei Jungen als auch bei Mädchen. (Jan Kiel)
All die Kriegsverbrecher, Cheney, Rumsfeld, Bush, Wolfowitz und Drohnenmörder wie Obama für die Tatbestände Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen vor den Internationalen Gerichtshof bringen. (Paula Maxering)
In der Bahn, auf dem Schulhof, im Büro – wie oft begegnen uns im Alltag Pöbeleien und Ungerechtigkeiten. Ich würde mir wünschen, dass die Leute nicht wegschauen. (Thomas Kolb)
Menschen stellen abrupt den Ruf nach Gerechtigkeit abrupt ein, wenn sie einen persönlichen Vorteil erreicht haben, den dann andere für ungerecht halten. Soll die Gerechtigkeit nur dazu dienen die eigene Situation zu verbessern? (Michael Hoffmann)
Die Studenten kommen mit den sehr hohen Semesterbeiträgen in Frankfurt nicht mehr klar und erwarten eine Angleichung der Hochschul- bzw. Ticketpreise mit anderen Großstädten. (Emre Toptan)
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Mehr bei Gelegenheit in naher Zukunft. Ich glaube, schon diese kleine Auswahl hat es in sich. Zum Thema Beschneidung etwa läuft hier im FR-Blog gerade eine Debatte. Thomas Kolb hat seinen Vorschlag zur Zivilcourage eingereicht, bevor die Studentin Tugce in Offenbach starb – das Thema ist hochaktuell und kann hier im FR-Blog diskutiert werden. Und mit den Frankfurter Studenten würde ich mich gern mal unterhalten.
Sie haben weitere Ideen, Input, Feedback? Lassen Sie hören!
Guten Morgen,
ich lese die FR nicht jeden Tag (Abo kann ich mir nicht leisten), aber ab und an nehme ich sie beim Einkauf mit. Was ich da in den letzten Monaten über das Thema Gerechtigkeit gelesen habe, davon war Vieles wichtig und Einiges auch richtig.
An das – meiner Meinung nach – Kardinalthema hat sich aber keiner heran gewagt. Nun, der Artikel von Helmut Creutz…das hätte ein Anfang sein können.
Es wird solange keine Gerechtigkeit, keine (Wieder-)Annäherung von Arm und Reich geben können, solange unser Geld nicht genauso altert, wie Obst, Gemüse oder wir Menschen. Wenn unser Geld altern würde, wäre es sinnlos, es zur Bank zu bringen und quasi unmöglich wäre es, damit zu „zocken“. Und es somit künstlich zu vermehren. Zinsen (wie im Islam) wären quasi nicht vorhanden.
„Das Geld erfüllt seine Funktion nur dann, wenn es im „Handel“ ununterbrochen von Hand zu Hand geht…Die Nachfrage nach Geld um des Geldes als solchen willen ist krankhaft.“ (Diether Vogel, Selbstbestimmung und soziale Gerechtigkeit, ISBN: 3721406230). Oder Thomas von Aquin: „Der Gebrauch des Geldes besteht darin, es auszugeben“
Vor 3 Tagen lief in 3sat die hervorragende Doku über und mit dem ausgestiegenen Investmentbanker Rainer Voss. Da konnte einem die Kinnlade nur runterfallen. (Warum hat eigentlich Rainer Voss nicht in der FR geschrieben, er wohnt in Frankfurt/M.? Oder habe ich es verpasst?)
Aber: es gibt ein positives Beispiel. 1932 hat der Bürgermeister der österreich. Stadt Wörgl, Michael Unterguggenberger, aus der großen Not (Weltwirtschaftskrise)eine Alternative gewagt, er führte „alterndes Geld“ ein. Das Ergebnis sprach Bände, nach 1 Jahr gab es praktisch keine Erwerbslosen mehr, es wurde fleißig investiert, Neues gebaut und die Gemeinde war praktisch schuldenfrei.
Als 800 weitere Gemeinden dies „kopieren“ wollten, schritt die Österreichische Nationalbank ein. 3x dürfen Sie raten, warum?
Es gibt einige gute Literatur zu Wörgl und wer dort mal durchkommt, heute ist alles in einem Museum „versteckt“:
Fritz Schwarz – Das Experiment von Wörgl: Ein Weg aus der Wirtschaftskrise
Klaus Rohrbach – Freigeld. Michael Unterguggenberger und das Währungswunder von Wörgl (in Romanform)
Gebhard Ottacher – Der Welt ein Zeichen geben – Das Freigeldexperiment von Wörgl/Tirol 1932/33
Auch gibt es den belgischen Finanzexperten Bernard Lietaer (Derzeit ist er Research Fellow am Center for Sustainable Resources der University of California in Berkeley), dessen Bücher zu empfehlen sind.
Es gibt auch in Deutschland inzwischen einige Regionalwährungen, diese sind erfolgreich, aber eben „nur“ im Regionalen wirkend. Der bekannteste ist sicher der 2003 von Waldorfschülern in einem Schülerprojekt der 10.Klasse entwickelte „Chiemgauer“. Doch könnte dies ein Anfang sein, wenn sich mehr Menschen damit beschäftigen und sich engagieren würden.
Für mich wird es immer klarer, dass wir nicht über solch wichtige Sachen wie Gerechtigkeit reden brauchen, solange wir dieses Geldsystem haben und weiter stützen.
Leider engagiert sich auch kein einziger Politiker (auch keine Linken), keine Zeitung usw. in dieser Richtung. Dafür wird viel geredet, geschrieben, zerredet…
Im Sommer lief auf Servus TV der Film „Das Geld bleibt im Dorf“, dort wurde von solchen Initiativen berichtet, z.B. die Gemeinde Langenegg, die mit einer Regionalwährung arbeitet.
Irendeine Regierung bräuchte nur den Anfang zu machen – was natürlich nie passieren wird (die würde sicher auch gleich „abgesägt“ oder schlimmer). Denn, wenn auch viel zu Umverteilung, Gerechtigkeit usw. geredet wird, so wird doch immer wieder das herrschende System gestützt.
Bis eben das/unser kollabiert. Und das wird passieren.
Der Film mit Rainer Voss von 2013, Zitat: „Als nächstes wird Frankreich dran sein – und dann wird die EU auseinander krachen.“ Er hat sehr gut „geplaudert“, wie griechenland, Spanien, portugal, Italien in den Ruin getrieben wurden.
Hierbei sind ganz andere Kräfte im Hintergrund, die sich nie zeigen werden und die einfach nur (geistes-)krank sind.
Zum Alternden Geld auch noch ein Buchtip: Dieter Suhr – Alterndes Geld.
Wenn eine Gemeinde Interesse haben sollte, ich bringe mich gerne ein.
Es wird Zeit, dass wir aktiv werden. Positiver Anarchismus täte uns allen gut.
Einen schönen 2.Advent
Hallo,
eigentlich schließt sich eine Berichterstattung über aufwändige Veranstalungen in der alten Oper beispielsweise, während der Serie „was ist gerecht“ fast aus.
Es sei denn, das kippende gesellschaftliche Gleichgewicht soll dadurch untermalt werden, unterstutzt durch den täglichen Artikel einer Person, die von der fr-Altenhilfe Unterstützung erhält.
Wuerden sich vermögende Personen , statt sich medienwirksam bei den Tafeln oder Verkaufsaktionen ihrer teuer gekauften Kleidung an Bedürftige zu betatigen, ihrer Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeitern und dem Gemeinwohl beginnen, wären diese Aktionen, die meiner Meinung nach dem rein eigennützigen Gefühls der Befriedigung etwas sinnvolles geleistet zu haben, dient, um danach wieder mit dem umweltbelastenden SUV zuruck , in die wohlige wärmende Villa nach Hause zu fahren.
Auf Kosten von eingesparten Löhnen durch Leiharbeiter und nicht enden wollenden Praktika für junge Akademiker, die, weil keine Berufserfahrung, der Eintritt ins Erwerbsleben , nur durch Praktika in Aussicht gestellt wird.
…Sorry für die Rechtschreibfehler, mit dem Handy geschrieben :-(( so klein …
Zum Thema Beschneidung möchte ich kurz anmerken, dass man in dem hier noch offenen Diskussionsstrang über die Ausstellung „Haut ab!“
http://www.frblog.de/traurige-allianzen/
unbedingt bis zum Beitrag Nr.42 runterscrollen muss, bevor es überhaupt interessant wird. Man kann dort einige Betroffenenberichte lesen. Wer selbst Erfahrungen gemacht hat, kann da auch noch was schreiben; ich weiß nicht, wann Bronski das schließt. Im Moment wohl noch nicht.
Streitige Diskussionen laufen dann in dem oben von Bronski angegebenen Link (siehe: „Zum Thema Beschneidung etwa läuft hier im FR-Blog gerade eine Debatte“), das ist ein anderer Strang als der mit den Betroffenenberichten.
Vielleicht ist soziale Gerechtigkeit utopisch, daran zu arbeiten aber nicht.
Die Serie Gerechtigkeit war das beste und informativste der FR seit langem.Ich wünsche mir nur, dass sie all diese Artikel in gedruckter und/oder elektronischer Form ( Buch, ebook oder ähnliches) nochmal zur Verfügung zu stellen, für all die, die nicht in den Genuss der Reihe gekommen sind.
@ Rudi Schopf
Es ist tatsächlich geplant, die Gerechtigkeitsserie in einem Buch abzubilden. Das soll im März 2015 erscheinen.
zu Stefan:
Einen Vorschlag möchte ich noch unterbreiten, nämlich die Banknoten lichtempfindlich zumachen, damit sie sich nach einigen wenigen Tagen von selbst auflösen, zerbröseln und somit wertlos werden.
In diesem Falle empfiehlt es sich allerdings Goldmünzen, Goldbarren, Platin, Palladium oder Rhodium etc. zu kaufen. Hält sicherlich länger als das von Ihnen propagierte „alternde Geld“, das lediglich eine recht begrenzte Alternative zur Lösung der „Ungerechtigkeit auf dieser Welt“ sein kann.
Wie sieht es mit Anteilen an Unternehmen aus? Sollen die Aktien auch altern und wertlos werden? Oder käuflich erworbene Immobilien, Häuser, Wohnungen und Grundstücke?
Ihr Vorschlag wirkt ein wenig undurchdacht, wenn ich das sagen darf.
@ runeB
Es geht nicht darum, dass Geld in dem Sinne altert, dass es zerbröselt, sondern darum, dass das Geld im Laufe der Zeit an Wert verliert. Und man somit gezwungen ist, es auszugeben, damit man keinen Verlust erleidet.
Somit wäre immer Geld im Umlauf für alles mögliche und würde nicht gehortet werden und/oder künstlich vermehrt werden können.
Es ist sicher schwer, sich ein solches Geldsystem vorzustellen, im 12./13.Jhrdt. hat das mit den „Brakteaten“ schon einmal gut funktioniert und das Beispiel Wörgl hat es ebenso gezeigt.
Wir würden alle davon profitieren, aber klar ist auch, dass die Herrschenden und Reichen das nicht wollen. Wir sollen ja in Abhängigkeit bleiben.
Schauen Sie, ein Hesse hat letztens 56 Mill. € im Lotto gewonnen. Nehmen wir einmal an, er bringt alles Geld auf ein Festgeldkonto und bekommt 1% Zinsen. Sein Vermögen steigt dadurch im 1.Jahr in jeder Nacht um 1543 €. Und da schwätzen wir hier von Gerechtigkeit, da kann ich wahlweise nur lachen oder heulen.
Nun stellen Sie sich das mal bei der Familie Quandt, bei Herrn Winterkorn usw. vor. Die gehen ins Bett und stehen früh auf und sind um Millionen reicher.
Auch die FR wird das Thema nicht angehen, weil es nicht im Sinne der Herrschenden ist. Und der Medien, die in ihrem Windschatten agieren, auch nicht.
Ich denke nicht, dass mein Vorschlag (der ja mindestens 100 Jahre alt ist: Gesell, Steiner, Keynes…) unbedacht ist, aber ich habe das nun auch nicht bis ins Einzelne studiert.
Mir wird aber immer klarer, dass unser heutiges Geldsystem die EINZIGE und beherrschende Grundlage für alle Ungerechtigkeiten ist. Würde dies geändert, würden wir binnen kurzen viel mehr Wohlstand UND Gerechtigkeit generieren, als wir es uns vorstellen können.
Vielleicht bräuchte es dazu aber solche Politiker wie Jon Gnarr, den ehemaligen Bürgermeister von Reykjavik – gestern Abend auf 3sat zu sehen (läuft noch in der Mediathek), der genau der positive Anarchist ist/war, von dem ich in meinem 1.Beitrag schrieb.
Wir bräuchten mehr solche unkonventionellen Leute an der „Spitze“ und nicht solche Schlaftabletten, die uns heute regieren – die wir aber immer wieder wählen.
In diesem Sinne
Ich möchte mich einreihen in die große Zahl derer, die ihnen danken für die interessante Reihe zum Thema „Gerechtigkeit“. Mit großem Interesse habe ich fast alle Artikel gelesen und kann sagen: Das Wort „Gerechtigkeit“ hat für mich durch diese Darlegungen einen neuen Klang bekommen. Es wurde von verschiedenen Seiten aufgezeigt, wie wichtig die Gerechtigkeit für das Zusammenleben der Menschen ist. Zustimmung: „Gerechtigkeit schafft Frieden“. Wenn aber die Gerechtigkeit absolut gesetzt wird, wie gelegentlich in einigen Artikeln zu erkennen war, dann kommt durch die Hintertür wieder neue Ungerechtigkeit zum Tragen.
„Der Terror ist der Ausfluss der Gerechtigkeit“, so heißt es bei einem französischen Jakobiner und Revolutionär. Daher möchte ich scheu darauf hinweisen, dass Gerechtigkeit allein nicht genügt, wenn wir als fragmentarische und fehlerhafte Geschöpfe menschenwürdig miteinander leben wollen. Sind wir nicht auch auf Güte angewiesen? Bei Goethe kann ich es so lesen: „Die Güte des Herzens nimmt einen weiteren Raum ein als der Gerechtigkeit geräumiges Feld.“ Diese Aussage darf aber auch nicht so verstanden werden, dass ich mich gütig zeige, aber dabei vergesse für mehr Gerechtigkeit und Frieden einzutreten.
zu Stefan
Ich kann Sie beruhigen.
Noch keine einzige der Währungen der Welt hat viele Jahrhunderte überlebt. Sie sind alle zugrunde gegangen. Zuletzt die Reichsmark in DE nach dem zweiten Weltkrieg.
Davor durch die große Inflation in den Zwanzigern.
Insofern ist Ihre Zins + Zinseszinsberechnung nur vordergründig zielführend.
Schon jetzt haben wir einen Zustand, der Ihren Vorstellungen durchaus entgegenkommen dürfte. Nehmen wir 1% Zins an, abzüglich Steuer rund 0,27 % (0,25 % Abgeltungssteuer dazu Soli) macht 0,73 % abzüglich Inflation behutsam mit 0,8 % angesetzt macht -0,07 %, bei 1% Inflation macht das – 0,27 % d.h. der Geldbesitzer wird langsam aber sicher enteignet.
Nächstes Beispiel eine Kaffeemaschine kostet ~ 50.00 €, hält aber nur 3 Jahre statt 5 Jahre,weil von der Industrie so beabsichtigt, Bei TV-Geräten kommt die erste größere Reparatur stets kurz nach Ablauf der Garantie.
Das ist doch auch Geldvernichtung nach Ablauf kurzer Zeit, vielleicht würde jemand das auch als Betrug am Kunden bezeichnen. Kommt halt auf den jeweiligen Standpunkt an.
Ein Beispiel von Währungsabwertung zurzeit der russische Rubel.
Die Schwedenkrone kostete Ende der 1960er Jahre 0,72 DM, Ende der 1990er Jahre kurz vor Einführung des Euros nur noch 0,30 DM, wo bleibt da ein Zinsgewinn?
Die zerbröselnden Geldscheine waren von mir lediglich scherzhaft-ironisch gemeint.
Würde jemand gezwungen alterndes Geld annehmen zu müssen, so würde er wahrscheinlich sein alterndes Geld in Gold- und/oder Silbermünzen umtauschen oder sich Rohstoffe wie z. B. Gallium (wird für LEDs benötigt ca 30.000.-€/kg)anschaffen.
Eine Frage zum Schluss: Wird die Welt auch nur ein bisschen gerechter, wenn der Hesse nicht die 56 Mio gewonnen hätte bzw. diese Möglichkeit gar nicht bestanden hätte?
@ Hallo runeB,
ich glaube, wir reden aneinander vorbei.
Oben in meinem 1.Beitrag habe ich ein paar Buchtitel genannt – vielleicht haben Sie mal Lust, sich näher mit alterndem Geld zu beschäftigen.
Auch der TV-Beitrag „Das Geld bleibt im Dorf“ bringt gute Ansätze und einen historischen Abriß über Wörgl: http://vimeo.com/70288313.
Zu allem anderen müßte man tiefer gehen, dazu ist hier nicht der richtige Platz.
Ich wünsche Ihnen viele positive Erkenntnisse.
Guten Tag Stefan,
ich habe einen TV-Beitrag zu diesem Thema sehr wohl gesehen und auch recht aufmerksam mit Interesse verfolgt. Vermutlich war es der von Ihnen erwähnte. Facit war, soweit ich mich erinnere, dass alterndes Geld nur eine örtlich begrenzte Zusatzmaßnahme sein kann, also ein kleinerer Geldumlauf in einem größeren System. Nicht mehr und nicht weniger.
Diese kleineren Geldumlaufsysteme könnten allerdings – und das fand ich bemerkenswert – das Gesamtsystem stabilisieren und gegen negative Einflüsse abschirmen. Ein Allheilmittel, so wie das von Ihnen anscheinend gesehen wird, ist alterndes Geld jedoch nicht.
Trotz Ihrer Vermutung aneinander vorbeizureden erlaube ich mir noch ein Beispiel zu nennen: Wie soll jemand mit alterndem Geld zum Beispiel auf den Erwerb eines neuen Autos sparen? Bis er die nötige Geldsumme erreicht hat, ist ein Teil seines Geldes weggealtert, also entwertet worden.
Bedauerlicherweise sind Sie nicht mit einem einzigen Wort auf meine Argumente eingegangen. Deshalb machen Sie es sich ein wenig zu einfach. Die Materie ist wesentlich komplexer, als man allgemein als Laie (hierzu zähle ich mich auch) annimmt.
Ich fürchte, über Geld allein lässt sich Gerechtigkeit nicht erreichen.
@runeB
Natürlich kann alterndes Geld = Regionalwährung erst einmal nur eine örtlich begrenzte Massnahme sein. Die würde aber schon viel Druck der Gemeinden, Kommunen „entschärfen“. Wo doch immer mehr Kommunen verschuldet, ja pleite, sind.
Dass damals in Wörgl die Nationalbank eingegriffen hat, zeigt doch, dass das „Experiment“ erfolgreich war. Aber lieber macht man weiter wie bisher.
Wie das mit dem (An-)Sparen wäre, weiß ich auch nicht, ich habe eben auch nur theoretische Kenntnisse. Leider interessiert sich ja kaum jemand dafür. Und in den Medien kommt das Thema sowieso nicht vor.
Ich habe meinem OBM geschrieben mit der Bitte um ein Gespräch dazu. Aber auch ihn interessiert das nicht.
Wir brauchen sicher nicht weiter darüber zu diskutieren, denn das ganze System ist verfault und wird einfach zusammen krachen. Das steht fest wie das Amen in der Kirche.
Wer noch irgendeinem Politiker, Anlageberater usw. glaubt und diesen vertraut ist selbst Schuld.
Und es braucht wohl einen großen Crash, damit endlich ein paar mehr Menschen aufwachen.
@ werner.h
Ich gebe ihnen recht, über Geld alleine lässt sich Gerechtigkeit kaum erreichen.
Sicher müssten wir überhaupt mal klären, was Geld ist und welche Aufgabe es erfüllen müsste?
Und was Gerechtigkeit bedeutet wäre ebenso eine Frage.
Ich denke, wir können aufhören mit alldem – die Zukunft wird zeigen, dass wir beileibe nicht im besten System der Welt leben und dass, solange es so läuft wie es läuft, keine gesunden Verhältnisse möglich sein werden.
Wir werden das alle – leider – noch schmerzlich erfahren (müssen).
In diesem Sinne, ade