“Ich freue mich schon!”

Heute schreibt mir Walter Brieke aus Frankfurt folgende freundliche Mail:

„Hallo, liebe FR,
wann kommt das neue FR-Format? Ich freue mich schon!“

Nicht mehr, und nicht weniger. Ich bin es ja gewohnt, Anfragen zu diesem Thema zu bekommen, aber die meisten sind eher besorgt oder auch kritisch. Es gibt auch Zuschriften, die Veränderungen einfach deswegen ablehnen, weil es davon (jedenfalls nach dem Empfinden dieser Leserinnen und Leser) in der Vergangenheit bereits genug gegeben hat. Dabei ist noch längst nicht klar, ob es überhaupt Veränderungen geben wird.

Jedenfalls bin ich mit dieser Mail gleich rein zum Chefredakteur und habe ihn gefragt, ob wir das nicht zum Thema hier im FR-Blog machen sollten. Uwe Vorkötter gleich dazu: „Klar, machen Sie das!“

Auch der Chefredakteur der FR ist es gewohnt, bei jeder Gelegenheit nach der Formatumstellung gefragt zu werden (zum Beispiel in diesem Interview, das er dem EPD gab). Es stimmt, dass eine solche Umstellung geprüft wird. Es wurde ein Dummy (quasi ein Prototyp) produziert, der zurzeit getestet wird. Entschieden ist noch gar nichts, aber ich freue mich trotzdem, dass es Leser wie Herrn Brieke gibt, die diese Umstellung anscheinend vorbehaltlos begrüßen würden.

Daher mal meine Frage an Sie alle: Was würden Sie davon halten, wenn die FR künftig bei gleicher Schriftgröße, gleicher Artikelmenge und gleichem Artikelumfang in einem kleineren Format erschiene?

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38 Kommentare zu ““Ich freue mich schon!”

  1. @FR-Format; egal welches Format zukünftig produziert wird, auf keinen Fall sollte die Papierqualität schlechter werden; auch sollte immer auf hohe Druckqualität geachtet werden. Aber für mich ist viel wichtiger als diese Äußerlichkeit, dass die Inhalte stimmen, sowohl in der politischen Einstellung, wie auch in der journalistischen Behandlung. Auf keinen Fall sollte das „Heil“ in Werbung und billiger Reklame sowie allzu reißerischen Fotos gesucht werden! Wünschenwert wäre – ich weiß das ist zuviel verlangt – zwischen Süd- und Nordhessen stärker zu differenzieren, bzw. zu NH etwas mehr zu bringen; sicher Sie werden sagen, „wir heißen schließlich Frankfurter Rundschau“; sei`s drum, das kam bisher etwas zu kurz!
    Da ich etwas älter bin, bitte ich das Schriftbild nich zu verändern; allzuviel Schnickschnack an den Buchstaben, verwirrt nur die Augen. Und worum ich ganz besonders bitte: Überschriften sollten mit dem Inhalt übereinstimmen und nicht „aufreißerisch“ sein, wie zum Beispiel kürzlich nach dem verlorenen Boxkampf des Axel Schulz mit dem „Sandsack“-Begriff! Was das Papiersparen anbelangt, wegen mir; es könnten auch einige Themen etwas gerafft werden, damit käme man mit weniger Papier bei kleinerem Format aus. Nun auf denn, an`s Werk; egal ob fromm und fröhlich, auf jeden Fall frei! Frei von „Eigentümerzwängen“; Geldzwänge sind sicher da. Das und sicher das Beste wollen die Journalisten sicher auch!
    Freundliche Grüße, H.-J. Schulz

  2. Bloß nicht!

    Mir als ausgesprochenem Bus- und Bahnleser fällt immer stärker auf, dass mit zunehmender Verbreitung von Zeitungen im Mopo und TAZ-Format ein ausgesprochen kommunikatives Element verloren geht: Das „Mitlesen“ fällt immer schwerer, die Hälse werden immer länger, und auch die gegenseitige Hilfe beim Umblättern („Entschuldigen Sie, könnten Sie mal bitte…“ – „Wenn ich im Gegenzug vielleicht mal kurz den Wirtschaftsteil…“) ist immer seltener zu hören. In London kann man das sehr gut beobachten: Kaum jemand, der in fremden Zeitungen (mit)lesen würde. 🙁 Zugunsten durchsichtiger, egoistischer Interessen ginge ein Stück Dt. Zeitungs-Kultur verloren!

    Grüße, Piet (der auch mit FR-Abo schon mal ganz gerne in der TAZ blättert)

  3. Beifall, Herr Brieke. Auch ich gehöre zu den Lesern, die eine Umstellung auf´s Tabloid-Format (sagt man so?) voll und ganz begrüßen würden. Und mir dauert das ganze Testen eigentlich auch schon viel zu lang, würde mir eine schnelle Entscheidung (pro Kleinformat) wünschen.

    Die Zeitung ist handlicher und ich wäre bei der Lektüre nicht – wie im Moment – an Bett oder Sofa gebunden (ja, habe vieles probiert, aber es geht wirklich nicht anders…). Danach schnell in die Tasche gesteckt und in einer ruhigen Minute wieder herausgeholt ohne dem U-Bahn-Mitfahrer oder Tischnachbarn Papier um die Ohren zu hauen…

    Also, liebe FR, nur Mut (auch wenn ich natürlich verstehe, dass eine so wichtige Entscheidung nicht übers Knie gebrochen wird…)!

  4. Da auch ich die FR grundsätzlich nicht zuhause lese (und wenn doch einmal, dann das ePaper, weil mein Schreibtisch zu klein ist), würde ich ein kleineres Format grundsätzlich nicht ablehnen. Aber der Inhalt ist wichtiger. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass dann eine Werktagsausgabe mit 60 Seiten aufwärts erscheint? Bin ich fantasielos? Oder ist es doch meine blühende Fantasie, die sich dann ausmalt, dass – WENN es so käme – mittelfristig peu a peu wieder die ~40 Seiten von heute erreicht wären (aus „Gründen der Übersichtlichkeit“ oder so)?
    Ich lese ebenfalls ganz gerne mal die TAZ, aber mit der bin ich in zwanzig Minuten durch.

    Ich liebe meine FR. Nicht für einen schnellen News-Schluck in der Bahn (den Inhalt der ersten vier Seiten kennt man zum Lese-Zeitpunkt schon bis zu 24 Stunden aus Radio, Internet usw.), sondern für die Dokumentationen und Hintergründe, für den (sowieso schon spärlichen) Rhein-Main- und (leider NOCH spärlicheren) Lokalteil, für die exzellenten Plus-Ausgaben, die Campus-Seiten und alle anderen Informationen, die man eben aus keinen anderen Medien als aus einer überregionalen Qualitäts- UND einer Lokalzeitung erhält. Und die Kombination aus beidem macht die FR so wertvoll. Wenn eines von beidem unbrauchbar wird, hat man irgendwann eine „NEWS“ (erinnert sich jemand?) und die braucht – wie man merkte – kein Mensch 😉

    Für mich – nur für mich, nicht für sehschwächere Mitleser sprechend – wäre ein kleinerer Druck der heutigen Ausgabe perfekt.
    Aber bei einer Inhaltsumstellung (oder auch nur -umverteilung) hätte ich zuviel Angst, dass eines Tages doch etwas unter den Tisch fällt. (Und das wird wohl leider nicht Börse oder Sport oder etwas anderes sein, was ich meistes überblättere 😉 )

  5. Rundschauartikel sind doch von ihrer Tragweite so was von groß, dass sie es nicht wert sind, nur klein abgedruckt zu werden. Anders als bei NEWS sind Rundschauartikel nicht für das schnelle S-Bahn-Pendeln gedacht. Für eine Doku nehme ich mir Zeit, falte schön das große Format auf und versinke wortwörtlich in/hinter den Seiten. Hinter einem Taboid-Blatt nehme ich noch viel zu viel von der Umwelt wahr.

    Und kennt ihr das nicht auch beim „Bild“ lesen, wenn ein Kumpel fragt: „Kannste mir mal den Sportteil geben?“ „Äh, die BamS hat den Sportteil mit drin.“ „Dann geb mir eben die Seiten, wo der Sport drin ist!“ „Ja, aber dann ist doch die ganze Zeitung zerfläddert!“

    Wollt ihr das denn auch bei der Rundschau? Außerdem kann man beim derzeitigen Format zum Grillanzünden (im Sommer) unliebsame Bände verwenden. („Hier, Erna, geb mal den Feuiletton her, der Grill geht net ah!“ „Ei Herbert, da müsst isch Dir ja die ganze Zeitung gebe!?“)

    Also, bleibt beim Format – ich würde mich vielmehr über eine kontinuierlich ausführliche Berichterstattung aus Frankfurt und den Stadtteilen freuen.

  6. @“Regionalberichterstattung“; ich möchte nicht missverstanden werden, wenn ich für etwas mehr Nordhessen plädiert hatte. Denn ich will weder eine BILD zum Grillen, noch für die BAHN, auch keine ZERFLEDDERUNG in REGIONEN oder sogar STADTTEILE der „METROPOLEN“, nein was ich möchte ist Qualität und nochmal Qualität!!!

  7. Was soll ich im Haushalt oder in der Werkstatt mit so kleinen Papierstücken anfangen? Und wie soll ich damit den Frühstückstisch abdecken? So eine kleine Zeitung wäre mir direkt peinlich.

  8. Wird das Format kleiner, werden dann nicht die Inhalte schmaler? Was wird aus der Seite 3 mit den Artikeln und Kommentaren? Gibt es dann zweimal eine Seite 3 oder wird der Kommentar-Anteil verringert?
    Bevor intensiv weiterdiskutiert werden kann, müsste die FR der Leserschaft konkrete Alternativen vorstellen, die tatsächlich belegen, dass der Textumfang erhalten bleiben würde. Die Redaktion weiß doch: Eine Reduktion der Seitengröße kann nicht einfach 1 zu 1 auf eine erhöhte Seitenzahl übertragen werden.

  9. @“FR“; wenn das künftige Format der FR das einzige Problem des Jahres 2007 sein sollte, dann können wir Alle uns glücklich schätzen!
    Einen schönen 3.Advent

  10. Hat der Verlag auch bedacht, dass sich eine kleinformatige Zeitung nicht mehr als Schutzhülle für all die kostbaren Beilagen, die bunten Prospekte des Modehauses „Linksträger“ und des Lebensmitteldiscounters „Pupsatt“, eignet?
    Und überhaupt, was steckt dahinter?
    Ist es denn nicht so, dass ein Beitrag, der im Kleinformat mehr als eine Seite einnehmen würde, so lange gekürzt wird, bis er auf eine Seite passt?
    Formatänderung ohne Qualitätseinbuße? Das mag glauben, wer will, ich nicht!

  11. @ HJS

    Es gibt viele Probleme auf der Welt, und ein paar davon diskutieren wir auch hier im Blog. Aber bitte vergessen Sie nicht: Hauptthema hier ist nicht mehr, so wie früher, die Politik, sondern die FR und ihre Leserinnen und Leser. Dieses Blog ist daher etwas grundsätzlich anderes als das frühere Blog.

    @ Bakunix:

    „Gibt es dann zweimal eine Seite 3 oder wird der Kommentar-Anteil verringert?“

    Keinesfalls wird der Kommentar-Anteil verringert – wenn das Tabloid-Format denn tatsächlich kommt. Es ist sogar daran gedacht, die Meinungsseite (bisherige Seite 3) auszubauen. Details darf ich Ihnen noch nicht verraten, aber ich denke, wir sind gut beraten, gerade jene Aspekte an der FR zu stärken, die uns von anderen Zeitungen unterscheiden und die uns meinungsstark machen.

    @ Klugscheißer:

    „Formatänderung ohne Qualitätseinbuße?“

    Die Qualität hängt doch nicht am Format! Das Format hat Auswirkungen auf die Gestaltung der Seiten, das ist klar. Und für große Texte werden wir uns etwas einfallen lassen müssen.

  12. @FR-Blog für FR-Leser und FR als Zeitung;
    Herr Bronski ich habe verstanden!
    Auffälligkeiten heute am 18.12.2006;
    Reklame in Quadratzentimetern:
    Seite 5 = 1026; BM für Fam.,Sen……
    Seite 7 = 513; DER SPIEGEL
    Seite 8 = 775; Schlecker
    Seite 9 = 629; VW
    Seite 12 = 722; ALDI
    Seite 13 = 2090; ALDI
    Seite 23 = 1026; FRshop
    Weiterhin ist mir aufgefallen, dass das Frankfurter Reitturnier nur am Rande behandelt wurde und zwar mit einem vermutlich vorgefertigten Bericht über die Kerpener Dres.-Reiterin, die früher mal als Springreiterin startete.
    Die spektakulären und dramatischen Ereignisse von gestern wurden – warum auch immer – nicht behandelt; Dies war zum einen ein böser Sturz beim Springen und das Aufgeben der Dres.-Reiterin Chapellmann nach Musikaussetzern, auch dann im 2. Anlauf.
    Dies solls für heute erstmal gewesen sein: Der allseits bekannte Fußballtrainer Trapi würde sagen: „Habe fertig!“

  13. @ HJS

    Sind Sie sich dessen bewusst, dass wir von diesen Anzeigen leben? Ebenso wie von unseren Leserinnen und Lesern.

    Ihre Kritik bzgl. Frankfurter Turnier habe ich an die Sportredaktion weitergeleitet.

  14. @Reklameanzeigen in der FR; sicher bin ich mir des Nutzens der Anzeigen bewusst, einmal der für die FR, aber auch, dass wir Leser diese Informationen für uns selbst sinnvoll lesen. Und was ich besonders erhoffe ist, dass die Informationsanzeige des Bundesministeriums für Familien, Rentner usw. von vielen jungen Leuten nicht nur gelesen, sondern auch befolgt wird. Denn nichts braucht unsere Gesellschaft so sehr wie Kinder! Wir Alten sind hierzu kaum noch fähig.
    Übrigens ich hatte die Anzeige auf Seite 11 – die der Sonnenstromfirma – ganz vergessen!
    Bisher ist Der Reklameanteil der FR aber noch
    in einem erträglichem Rahmen. Vor Jahren habe ich mal einer Zeitschrift gekündigt, die fast die Hälfte ihrer Hochglanzseiten mit Reklame gefüllt hatte.

  15. „… Anders als bei NEWS sind Rundschauartikel nicht für das schnelle S-Bahn-Pendeln gedacht. Für eine Doku nehme ich mir Zeit, …“ (Ben, 15.Dez, 0.36)

    Die Zeit nehme ich mir auch (manchmal auch „DIE ZEIT“ ;-)), und zwar genau in der Bahn. Warum sollte ich da auf Mopo & Co zurückzugreifen gezwungen sein?

    P.S. Bei allem Verständnis für die Forderung nach dem Ausbau des Regionalteils: Eher möchte ich den Vorschlag unterstützen, andere Regionen ersteinmal aufzunehmen, denn ehrlich gesagt interessiert mich das Hessische Umland nur bedingt. Aber das ist ein Manko, welches die FR mit Tagesspiegel, Süddeutscher, u.a.m. teilt. Leider sind die Norddeutschen in dieser Beziehung ganz besonders schlecht dran. :´-(

  16. @ Piet:

    Die FR ist eben eine überregionale Zeitung mit Kernverbreitungsgebiet Rhein-Main. Mit dem Ergebnis, dass Teile des regionalen Angebots auch in der D-Ausgabe mitgeliefert werden. Für viele Leserinnen und Leser, die evtl. früher mal in der Region gelebt haben, ist das aber auch gut so.

    Ich kriege gelegentlich mal Anfragen, ob wir nicht in angrenzende Regionen expandieren können. Zuletzt kam eine solche Frage aus der Nähe von Aschaffenburg. Aber das können wir leider nicht.

  17. Klar, die Entscheidungen kann ich auch völlig nachvollziehen. Für einen guten und anspruchsvollen Regionalteil bräuchte man sicher mehr als ein, zwei freie Schreiber – unter derzeitigem Kostendruck vermutlich undenkbar.

    Andererseits vermute ich, dass hier zumindest eine nicht geringe Nachfrage bestände, weil die Unzufriedenheit sehr groß ist. Hamburg hat keine ernstzunehmende Tageszeitung (das Abendblatt ist ja nur ’ne Bildzeitung mit mehr Buchstaben), und so fehlt es eben auch an einem vernünftigen Regionalteil. Keine Ahnung, ob es sich lohnen würde, in dieser Richtung zu investieren. Wenn es das mal geben sollte, wäre ich sicher unter den ersten Abonnenten. 🙂

  18. Die Kosten sind der Knackpunkt. Nicht nur weil wir Personal bräuchten sowie eine redaktionelle Infrastruktur, sondern auch, weil so ein Angriff auf abgesteckte Zeitungsdomänen nur mit einer umfassenden Marketingkampagne funktionieren könnte. Und selbst dann wäre das unternehmerische Risiko immer noch gewaltig, so dass wir derlei Maßnahmen (zurzeit) nicht wagen wollen.

  19. @Knackpunkt Kosten; Lieber Herr Bronski, wir alle wissen, Personal sind in der Regel Kosten! Und anscheinend die die am leichtesten von der Wirtschaft zu verringern sind; denn wo kommen sonst die heute mit 4 Millionen angegebenen Arbeitslosen her? Bei Licht besehen sind es doch mit den Altersteilzeitern und Ausgesteuerten vermutlich doppelt so viele! Aber liebe FR wie wäre es denn aus dem Heer der Blogger Laienredakteure für die Regionen zu machen? Vermutlich würde auch so mancher Leserbriefschreiber sich gerne in einem Lokalteil herausgehoben finden; warum also nicht auch mal so ein neues Format „erfinden“?

  20. 1. Was ist ein „Textchef“? Kann Bronski mal recherchieren?

    2. Ich kann mit dem Bericht der Schülerin aus Urugay nicht so viel anfangen. Kann Bronski mal beim FHW nachfragen?

    3. Fürchte auch, dass ein kleineres Format mittelfristig zu einem inhaltlichen Verlust führen würde…

    Gruß:Walther

  21. @ Walther:

    Ein Textchef ist etwas, was nur die FR hat: Stephan Hebel, früherer stellvertretender Chefredakteur, kümmert sich persönlich um die inhaltliche und formale Qualität der Texte des ersten Buches der FR.

    Was für ein Problem haben Sie denn mit Uruguay-Text? Ich müsste schon etwas genauer wissen, weshalb ich nachfragen soll.

  22. Ich bin definitiv gegen eine Verkleinerung des Formats, denn ich kann keine Vorteile sehen, die aus dem Tabloidformat gezogen werden könnten. Eher befürchte ich Nachteile, wie eben die bereits angeführte mittelfristig zu erwartende weitere Reduzierung des Umfangs. Sollte umgestellt werden, so wäre in den ersten Wochen die Zeitung sicher einfach halb so klein und doppelt so dick wie jetzt – doch schon nach weniger Zeit würde die ein oder andere Seite einfach gestrichen werden und schließlich wäre die Zeitung irgendwann wieder ungefähr bei der heutigen Seitenstärke – was dann eben nur viel weniger Inhalt bedeutet. Schon nach dem letzten „Relaunch“ wurde groß angekündigt, zukünftig zB zwei Seiten „Aus aller Welt“ anzubieten – das war zwei Wochen so, dann wars wieder nur eine und heute ist die Zeitung bei meistens 28 Seiten (D-Ausgabe) (sonnabends sinds meistens ein paar mehr, montags dafür nur 24!), was vor dem „Relaunch“ eigentlich nie der Fall war, da war die Montagsausgabe mit minimal 28 Seiten die Ausnahme. Und dabei war die alte Schrift auch noch kleiner als die heutige und es gab weniger „weiße Flächen“ (zB wie jetzt neben den Kommentaren). Aufgrund dieser Beobachtungen schwant mir bei einer eventuellen Umstellung (zudem auch noch mit ein paar Reduzierungen bei MitarbeiterInnen) wie gesagt nichts Gutes, was Inhalt, Umfang und damit auch Qualität der Zeitung betrifft. Betroffen wären sicher in erster Linie längere Hintergrundberichte, die sich im Tabloid über mehrere Seiten erstrecken würden. Natürlich will ich hier nicht mit dämlichem „Früher-war-alles-besser“-Geschwafel anfangen, was die von mir erwähnten Punkte anbelangt, so war allerdings früher tatsächlich ein bisschen was besser an der FR. Ich würde mir wünschen, dass die FR sich anders als in der Formatfrage zu profilieren versuchen würde, vielleicht mit ausgabenspezifischen Schwerpunktthemen und mit einem breiten, umfangreichen, journalistisch hochwertigen Angebot. Außerdem fänd ich es nicht von Vorteil, wenn im Zuge der Umstellung die Buchstruktur aufgegeben würde (v. a. praktische Gründe).
    Meine Kritik am Tabloid bitte nicht als Kritik am Tabloid oder Kleinformaten generell sehen (die taz beweist ja seit 27 Jahren, dass sich auch in etwas kleinerem Format hervorragend Zeitung machen lässt …) sondern aufgrund meiner oben geschilderten Befürchtungen, zu denen die jüngere Geschichte der FR leider genügend Anlass gibt.
    Viele Grüße
    Ein junger Leser (die ja angeblich so sehr auf das Tabloid stehen sollen …).

  23. @FR-Formatänderungsvermutung; ist das nicht ein schönes Wort, oder ist es überhaupt Quatsch? Ich werde den Verdacht nicht los, dass unser fabulieren an anstehender FR-Reform, eigentlich nichts anderes ist, als herumstochern im Nebel!
    Denn es wurde doch nur auf ein Gerücht hin, eventuell ein sogar gestreutes Gerücht hin, eine Anfrage an Bronski gerichtet, von dem dann eine für mich sybillinische Auskunft erfolgte! Sicher alles kann wahr sein, aber wenn wirtschaftliche Zwänge, wie zB eine Neuanschaffung des „Produktionsbandes“ erfolgen muss, dann können wir reden oder schreiben soviel wir wollen, dann sind nicht nur vermutlich, sondern dann sind die Würfel sowieso schon gefallen.
    Frohe Weihnachten

  24. Ich kann Ihnen versichern, dass es ernste Pläne für eine Formatänderung gibt. Es geht um weit mehr als um ein Gerücht. Glauben Sie wirklich, dass ich sonst öffentlich unsere Leserinnen und Leser um ihre Meinung fragen würde?

    @ Friedemann:

    Diese Formatänderung, wenn sie denn kommt, ist nicht mit einer Umfangsreduzierung verbunden. Natürlich kann ich Ihnen nicht vorhersagen, wie die FR in fünf Jahren aussehen wird, aber wir haben diese doch ziemlich gravierende Maßnahme ja als Offensive geplant. Keineswegs wollen wir treue Leser vergraulen, aber wir wollen neue Leser gewinnen. Und dazu muss man reinbuttern.

    Hier mal ein Link zu einer seriösen Berichterstattung über diese Änderung. Der Dummy, von dem der Artikel spricht, ist bereits produziert. Ich habe ihn mir gründlich angesehen und war, wie der größte Teil der Redaktion, angenehm überrascht. Außerdem ein Link zu einem kleinen Artikel des Kölner Stadtanzeigers, der im gleichen Verlagshaus erscheint wie wir.

  25. @ Hans Jürgen Schulz-
    Das ist eine gute Erkenntnis. Gratuliere!
    Sie sagen: „Nichts braucht unsere Gesellschaft so sehr wie Kinder“- und: „Wir Alten sind dazu kaum noch fähig“. Hoffentlich lesen das sehr, sehr, viele. Diese Erkenntnis muß sich aber erst bei den Politikern durchsetzen. Solange die Rahmenbedingungen für Mütter so schlecht sind , wie sie sind, unterstelle ich mal, dass das noch nicht alle begriffen haben.
    Ich habe bewußt „Mütter“ gesagt, denn es ist nun mal die Frau, die die Kinder bekommt.
    Noch ist die Wissenschaft nicht so weit , hier Gleichberechtigung zu schaffen. Die Natur ist dagegen. Gottseidank, denn müssten die Männer die Kinder bekommen, gäbe es gar keine mehr.Wie, nach meiner Auffassung, die Gestaltung für die Kinderfreundlichkeit, für die Sicherung der Existenz der Mütter, sein müsste, das wäre ein anderes Thema. Aber sicher ein Interessantes. Herr Bronski, das wäre ein neues Thema für Ihren Blog. Eltern werden ist nicht schwer, Eltern sein dagegen sehr.Das sagt ihnen, den Diskutanten eine Mutter mit mehreren Kindern. Aber missen möchte ich keines davon, sie geben mehr zurück als man gegeben hat.Man muß nur mal aufhören alles nach materiellen Gesichtspunkten zu bwerten.

  26. Unsere Katze Rübe ist entschieden gegen ein geändertes Zeitungsformat. Für unsere Katze ist es das Höchste sich auf Zeitungen zu setzen, am liebsten auf den Artikel den wir gerade lesen, sich darin zu aalen oder darunter zu kriechen, um aus ihrem Versteck dann zielsicher nach Fingern, Besteck oder sonstigen Gegenständen zu angeln. Wäre die Zeitung kleiner im Format würde die Katze weder drauf noch drunter passen. Ihre Fütterer sind ebenfalls gegen ein kleineres Format. Unsere Rundschau ist doch eine Zeitung mit Format und kein to-go-Produkt.
    Schöne Grüße

  27. @1. Kinder; verehrte Frau Gatzke, dass Sie dieses billige Klischee verwenden, „Wenn die Männer die Kinder kriegen würden, gäbe es keine mehr“, enttäuscht mich aber doch sehr. Dies aber nur am Rande. Mit der Natur aber sind Sie schon auf der richtigen Fährte, nur die Natur wird ja mit der PILLE ausgeblendet! Nicht nur dass diese eine Befruchtung verhindert; nein, mit dieser Errungenschaft der modernen Zivilisation wird auch bei der Frau der natürliche „Drang“, also der Befruchtungswille unterdrückt. Ein diesbezüglich geschulter Arzt könnte dies sicher präziser und/oder hochtrabender formulieren; aber vermutlich wissen Sie dies von mir Angeführte aus eigener Erfahrung selber. Und nun zum Finanziellen, sicher eine moderne arbeitsteilige Gesellschaft sollte dafür sorgen, dass Partnerschaften mit Kindern so unterstützt werden, dass sie in dieser heutigen Gesellschaft nicht allzuviel benachteiligt sind! Was Erziehungsmühsal anbelangt, gibt es keinen Ausgleich, aber da wollen wir mal die Elternfreude gegenrechnen. Jedoch ganz sicher ist Wohlhabenheit wohl nicht allein ein Faktor für Kinderwollen; nein, wenn das so wäre, dann gäbe es die Menschen sicher nicht mehr, denn gerade arme und vor allem frühere siedelnde und auch hungernde Gesellschaften „zeichne(te)n“ sich durch viele Kinder aus!
    @2. FR-Formatdiskussion; Lieber Herr Bronski, ich wollte Ihnen nicht unterstellen mit einer Täuschung uns diskutieren zu lassen, deshalb war meine Formulierung „sybillinisch“, vermutlich hatte ich es nicht mehr richtig in Erinnerung. Aber ich bin Ihrem Link gefolgt und dort fand ich bei „seriöse Berichterstattung“ Erwähnenswertes:
    „…Für gewöhnlich springen aber viele der neuen Leser nach kurzer Zeit wieder ab…“
    „…Fokus bei der Frankfurter wieder mehr auf überregionale Berichterstattung und weniger auf das Lokale…“
    Positiv allerdings, Herr Neven DuMont:
    „Weiterhin eine kritische linksliberale Linie“
    Ich sage: „Warten wir es ganz einfach ab!
    Nun noch flapsig:
    „Demnächst passt so auch die FR besser in die BLAUE TONNE“
    Nichts für ungut, Ihr Hans-Jürgen Schulz

  28. Liebe Leute,
    „kleines Format – kleine Zeitung!“. Und umgekehrt!
    Tut uns das nicht an – man muß die Themenseite als ganze vor Augen haben; kein klein-klein! Gerade der Bezug der einzelnen beiträge auf einer (derselben!) Seite, macht manche Tage richtig spannend – was da so alles neben einander „zu stehen kommt“! Und „einfach abwarten“ geht schon gar nicht – die normative Kraft des Faktischen macht solche falschen Entscheidungen eben nicht mehr rückgängig.
    Vorerst mal dies.
    Mit besten, hoffnungsvollen grüßen
    Dr. Dieter Hartwig/Kiel

  29. @ Dieter Hartwig

    Die Themenseite, die Seite 2, ist ein gutes Beispiel dafür, dass sich sooo viel gar nicht ändern würde, denn statt auf einer Seite übereinander stünden die Beiträge auf zwei Seiten nebeneinander.

  30. Hallo, ist das wirklich so? wird die FR das Format ändern? Das ist wirklixh mal eine gute Idee. Ich habe die Zeitung oft in der Bahn dabei. Da muss man mit dem Format doch sehr kämpfen. Etwas handlicher wäre schon schön.
    Grüße
    K. Rahn

  31. Liebes Fräulein Bronsky, Sie sagten am 18. Dezember:
    „Details darf ich Ihnen noch nicht verraten, aber ich denke, wir sind gut beraten, gerade jene Aspekte an der FR zu stärken, die uns von anderen Zeitungen unterscheiden und die uns meinungsstark machen.“

    Was heißt, Details dürfen Sie nicht verraten? Wer kann Ihnen das verbieten? Sie behaupten den Dialog mit der Leserschaft zu wollen, aber Sie tun nur so. Gehen Sie mal rüber zur Frankfurter Schule und lassen sich in die Methoden des herrschaftsfreien Diskurses einweihen. Schnell würden Sie – und gerade Sie – erkennen: So geht’s nicht!

    Mit diskursbereiten Grüßen
    bakunix

  32. Ich schreibe mich mit „i“, nicht mit „y“.

    Herrschaftsfreier Diskurs ist gut. Ich kann Sie zunächst nur um Verständnis dafür bitten, dass wir nicht zu früh mit den Einzelheiten rüberkommen können. So ist das eben in der Wirtschaft, analog beispielsweise zu technischen Innovationen, die während der Phase der Entwicklung natürlich gut vor Werkspionage geschützt werden müssen.

    Na ja, der Vergleich hinkt etwas, aber ich denke, er macht klar, warum es jetzt noch nicht geht. Zumal ja auch noch keine Entscheidung getroffen wurde. Hier ging es darum, unsere Leserinnen und Leser früh vorab einzubeziehen. Das mag nicht herrschaftsfrei sein, aber es ist transparent.

  33. @“Einzelheiten“; ja, lieber Herr Bronski oder dann besser Herr „Geheimniskrämer“, aber ein so genannter Dummy soll doch schon getestet werden. Wie läuft das denn ab, sind da Leute in abgeperrten Räumen Tage oder Wochen schon eingesperrt?

  34. Endlich, endlich wurde mein Rufen erhört. Tabloid-Format – her damit! Da ich hauptsächlich in U- und S-Bahnen, auf Bahnsteigen und viel zu kleinen Küchentischen Zeitung lese, schimpfe ich schon lange über die unhandlichen Formate. Ich denke, mit diesem Problem bin ich sicherlich nicht allein. Zugegeben irgendwie geht die ach so vertraute Zeitungs-Optik und -Haptik verloren, aber das tausche ich gerne ein gegen etwas mehr Pragmatik. Übrigens liebäugel ich ernsthaft damit, meine Lesegewohnheiten zu ändern bzw. der FR eine ernsthafte Chance zu geben (ich bin nämlich eigentlich Konkurrenz-Leser), wenn es zu einer Umstellung kommen sollte…

  35. Bin fündig geworden im Medienmagazin „dwdl.de“. Dort heißt es am 20. Dezember:

    „… eine Entscheidung für oder gegen die Umstellung … auf das Tabloid-Format wurde auf den Januar vertagt. Erst will man im Verlag die Ergebnisse der Leserbefragung zu den Probenummern auswerten.
    … Über die konkreten Modalitäten einer möglichen Umstellung herrscht noch keine Klarheit.“

    Lieber Herr Bronski,
    können Sie mal ein bisschen Licht in die Sache bringen, wie die Leserbefragung denn vonstatten geht? Werden die Abbonenten systematisch gefragt (mich hat noch niemand gefragt)?

    Mit freundlichem Gruß
    Thomas Berth

  36. Sie sagten zu mir: „Ich schreibe mich mit ‚i‘, nicht mit ‚y‘.“

    Liebes Fräulein, gestatten Sie, dass ich Ihren Namen weiterhin mit dem weiblich anmutenden ‚y’ schreibe, da das ‚i’ am Ende Ihres Namens eher auf das andere Geschlecht verweist.

    Fräulein Bronsky, Sie wissen doch selbst, dass bei der Entscheidung, das bisherige Format der Zeitung durch ein anderes zu ersetzen, nicht die journalistische Qualität der Zeitung im Mittelpunkt steht. Es sind vielmehr die Überlegungen des neuen Eigners DuMont, der das Kleinformat, mit dem er pikanterweise just mit seiner Kölner Zeitung ‚Direkt’ gescheitert ist, für kommerzielle Erfolge platzieren will. Deshalb stehen weitere 200 Arbeitsplätze bei der FR zur Disposition. Deshalb wurde der vormalige Chefredakteur Storz vor die Tür gesetzt und durch den nach allen Seiten hin offenen Herrn Vorkötter ersetzt. Meine Frau und ich diskutieren, das FR-Abo zu kündigen. Ein nicht leichter Schritt für mich, da ich Ihre Zeitung seit 28 Jahren lese.

    Es grüßt
    bakunix

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