Die CDU als grüne Partei?

Was treibt Bundesumweltminister Norbert Röttgen um? In Interviews gab er zu Protokoll, man sollte die von Schwarz-Gelb geplante Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke begrenzen. Die wütenden Reaktionen insbesondere aus der FDP, aber auch aus Teilen der CDU scheinen ihn nicht anzufechten; er legte sogar noch einmal nach: Nicht 40 Jahre Laufzeit sei die entscheidende Zahl, sagt er, sondern 40 Prozent Anteil der Erneuerbaren am Strommix. Sei das erreicht, könne man die Atomkraft aufgeben. Das wolle er, auf Basis konservativer Schätzungen, im Herbst „auch in Zahlen“ ins Energiekonzept der Bundesregierung schreiben. Er legt den schwarz-gelben Koalitionsvertrag ganz offensichtlich anders aus als die FDP, deren Chef auch prompt der Kragen platzte. Kanzlerin Merkel dagegen scheint nichts gegen Röttgens Vorpreschen zu haben. Regierungssprecher Ulrich Wilhelm betonte, Röttgen argumentiere auf Grundlage des Koalitionsvertrages. Daraus wurde in den Agenturmeldungen: „Merkel stärkt Röttgen den Rücken.“ Ein Eindruck, dem sie auch später nichts entgegensetzte. 

Nun kann das alles einfach nur Taktierei sein. Die FDP, die in Teilen immer noch Oppositionspartei zu sein scheint, sich jedenfalls so verhält, fährt zunehmend schlechte Umfragewerte ein: Von 14,7 Prozentpunkten bei der Bundestagswahl erhält sie derzeit nur acht Prozent Zustimmung von den Wählerinnen und Wählern, derweil die CDU stabil bleibt. Das bedeutet auch, dass die schwarz-gelbe Regierung in NRW auf der Kippe steht. Im größten deutschen Bundesland wird im Mai gewählt. Damit ist auch die Bundesratsmehrheit gefährdet. Nun ist es natürlich nichts neues, dass die Besetzung des Bundesrats sich im Lauf der einer Bundestagswahl folgenden Legislaturperioden langsam ändert. Helmut Kohl musste das erfahren, und erst recht Gerhard Schröder, der schließlich dazu überging, unionsgeführte Länder regelrecht aus der Ablehnerfront herauszukaufen, wenn er ein Gesetzesvorhaben durchbringen wollte. Ist also das Wegbrechen der schwarz-gelben Mehrheit im Bundesrat von Merkel bereits einkalkuliert? Ist der Verdacht richtig, den FDP-Generalsekretär Christian Lindner äußerte: Flirtet die Kanzlerin, die sich so gern in der „Mitte“ etablieren möchte, schon mal vorsorglich mit den Grünen? Die schwarz-grüne Koalition in Hamburg scheint ja gut zu funktionieren. Und andere Bündnisoptionen als die mit der FDP zu haben, ist ja auch mal nicht schlecht. Oder legt sie es nur auf den Nebeneffekt an und versucht, mit dieser Debatte den wilden FDP-Haufen zu domestizieren?

Auch Schröders rot-grüne Regierung hatte schon kurz nach dem Regierungsantritt viel Porzellan zerbrochen und war bei den Wählerinnen und Wählern schnell entsprechend unbeliebt. Doch es gibt einen wesentlichen Unterschied zu Schwarz-Gelb: Die Grünen waren noch nie in einer Bundesregierung gewesen. Die FDP dagegen hat damit Erfahrung – oder sollte sie haben. Zumindest die Justizministerin war auch schon unter Helmut Kohl eine solche. Vor diesem Hintergrund muss es erstaunen, wie schnell die schwarz-gelbe Koalition auf Talfahrt ist. Ein Krach folgt dem nächsten. Röttgens Äußerungen sind da nur ein Teil des Mosaiks. Ein anderes Thema, das der FDP neben der Atomkraft am Herzen liegt, ist die Kopfpauschale. Da ließ das Finanzministerium den bisher harm- und glücklos agierenden Gesundheitsminister Rössler schon mal wissen, dass die Kopfpauschale nicht finanzierbar sei. Versucht Merkel, die FDP auf den Boden der Regierungsrealität zu holen, indem sie deren Luftschlösser einreißt?

Die Atomkraft war von Schwarz-Gelb zur „Brückentechnologie“ ausgerufen worden. Wie lang muss so eine Brücke sein? Darüber streitet jetzt auch die CDU intern. Während Röttgen 40 Jahre Laufzeit für ein AKW für ausreichend hält, fordert Unions-Fraktionsvize Michael Fuchs 60 Jahre und länger: „Volkswirtschaftlich bedeutet es einen enormen Schaden, gut funktionierende Kernkraftwerke abzuschalten, die weder durch ‚Vogelschredderanlagen‘ (Windkraft) noch durch ‚Subventionsgräber‘ (Solarzellen) ersetzbar sind.“

Gregor Linne aus Iserlohn hat dazu eine klare Meinung:

„Nun rät unser Umweltminister Röttgen seiner Partei, in Zukunft nicht mehr auf die Kernkraft zu setzen, da diese im Volk keine Basis habe. Zu dieser Erkenntnis kommt er just, nachdem er die Laufzeiten der alten Atommeiler verlängert hat. Er mag sich daran erinnert haben, dass er im Umweltministerium sitzt und nicht beim Verband der Atomlobbyisten, doch wahrscheinlicher ist, dass wir Wähler im Fadenkreuz seines Manövers sind.  Wir sollen die CDU auch als grüne Partei wahrnehmen, damit die Wahl in NRW nicht verloren geht. Gleichzeitig wird die Atomwirtschaft weiter stark über Steuermittel finanziert. Die weitestgehend sichere Aufbewahrung des radioaktiven Mülls kostet Milliarden. Seit klar ist, dass der Atommüll in der Asse nicht sicher ist, werden noch einige Milliarden hinzukommen, um die Folgen in akzeptablen Grenzen zu halten.
Wer nun meint, das alles sei Grund genug, so schnell wie möglich aus der Atomwirtschaft auszusteigen, der irrt. Sobald die Wahl in NRW vorbei ist, wird Röttgen wohl den Adenauerspruch aufsagen: Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern.“

Helmut Alt, derzeit in Christchurch (NZL):

„Wenn unser Umweltminister sagt: „In dem Augenblick, in dem die Erneuerbaren 40 Prozent ausmachen, also 23 Prozent (derzeitige Kernenergie) plus 16 Prozent (derzeitige regenerative Energie), ist die Kernenergie abgelöst“, entlarvt dies ein energiewirtschaftliches Teilwissen von tragischem, ja peinlichem Ausmaß. Die Begrenzung auf den Zeitpunkt, an dem die fluktuativen Stromeinspeisungen die der jederzeit verfügbaren Kernkraftwerke erreicht haben, ist einfach töricht, da damit die Notwendigkeit der jederzeitigen bedarfsgerechten Leistungsverfügbarkeit in unsachlicher Weise ignoriert wird.
Wissenschaftlich ist es unabdingbar, sehr genau zwischen Arbeitsverfügbarkeit und Leistungsverfügbarkeit zu unterscheiden. Der Glaube mancher Politiker und Journalisten, dass beliebig viele teure Wind- und Photovoltaik-Anlagen jemals die kontinuierlich verfügbare Energie aus Kohle-, Kern- oder Gaskraftwerken ersetzen könnten, ist grundsätzlich falsch, es sei denn, es würde ein bezahlbarer Stromspeicher erfunden, den die Wissenschaftler und Ingenieure seit über 100 Jahren mit nur mäßigem Erfolg suchen.“

Dagegen Ulrich Waas aus Erlangen:

„In Deutschland sind die KKW mit regenerativen Energiequellen (insbesondere Wind) besonders gut kombinierbar. Die deutschen KKW-Betreiber hatten in den 70er Jahren bei der Bestellung gefordert, dass ihre KKW für schnelle Lastwechsel konzipiert sind (für ca. fünf Prozent pro Minute im Bereich von ca. 50 bis 100 Prozent der Nennlast). Damit könnten die laufenden KKW  in Deutschland bei entsprechender Betriebsweise  innerhalb von ca. zehn Minuten bis maximal 9000 MW an witterungsbedingtem Ausfall von Windkraft kompensieren. Dies bedeutet, dass die Windenergie noch erheblich ausgebaut werden könnte, ohne dass andere Kraftwerke als „Lückenfüller“ zugebaut werden müssten, wenn die vorhandenen KKW weiter betrieben würden.
Natürlich wäre aus Sicht der KKW ein Dauer- oder Grundlastbetrieb wirtschaftlicher, aber die Kombination Wind  plus vorhandene KKW wäre jedenfalls wirtschaftlicher und auch CO2-freier als eine Kombination Wind plus fossile Kraftwerke. Dass das technisch gut funktioniert, hat der Lastwechselbetrieb von einzelnen KKW in Norddeutschland (besonders viel Windenergie) in den letzten Jahren gezeigt.“

Rudolf Kohler aus Heilbronn hingegen:

„Die FR-Aussagen sind leider alle außerordentlich schöngerechnet – zugunsten der erneuerbaren Energien. Sie berücksichtigen in keinster Weise die Mehrbelastungen, die sich für Verbraucher und Industrie durch die Bereitstellung der Regelenergie für die volatile Windenergie ergeben, sowie die Kosten, die sich indirekt ergeben, denn der Strompreis belastet ja nicht nur die Verbraucher direkt, sondern auch indirekt (z.B. Straßenbeleuchtung, industrielle Produktion usw..). Auch hier entstehen erhebliche Zusatzkosten.
Die Förderung der Solarindustrie (derzeitiger Anteil immer noch unter 1% der erzeugten Strommenge, also vernachlässigbar) frißt in den nächsten Jahren 120 Milliarden Euro an Subventionen (pardon,  Einspeisevergütung), ohne einen nennenswerten Anteil zu einer gesicherten Stromerzeugung beizutragen.
Bei der Kernenergie sind die Entsorgungskosten sehr wohl eingepreist, einschließlich des Rückbaus der Kernkraftwerke.
Was ich nicht verstehe: Warum wird hier nicht endlich mit wahren Zahlen gerechnet, so dass der Verbraucher klar erkennen kann, welche finanziellen Folgen sein Handeln hat?“

Zu den Forderungen, AKWs doppelt so lange laufen zu lassen, meint Kai Bartels aus Mainz:

Der Herr Pfeiffer beginnt sein Plädoyer gleich mit den altbekannten Behauptungen, die Atomkraft sei „versorgungssicher, CO2-frei und preiswert“; er hat in jedem Punkt unrecht!
Beginnen wir mit dem einfachsten: Beim Abbau und bei der Aufbereitung des Urans wird viel CO2 freigesetzt. Dadurch ist Atomstrom doppelt so Klima belastend wie Windstrom. Auch ist Atomstrom nicht billig oder preiswert, zumindest nicht für uns Steuerzahler. Alles in Allem gingen und gehen etwa 100 Milliarden Euro Subventionen in die Atomkraft – nur in Deutschland.
„Versorgungssicher“ ist schwieriger, denn was soll das überhaupt bedeuten? Soll das heißen, wir würden bis in alle Ewigkeit Atomstrom haben können? Das wäre falsch, denn auch die Menge an Uran ist begrenzt! Es gibt Schätzungen, nach denen es lange nicht mehr für die von Herrn Pfeiffer gewünschten 100 Jahre reichen würde. Oder ist die Behauptung, dass uns bis zum Ende des Urans der Strom lückenlos zur Verfügung stehen würde? Bei den häufigen Ausfällen der AKWs kann das bezweifelt werden.
Schlussendlich „übersieht“ der smarte Herr Pfeiffer, dass es weltweit noch kein zugelassenes Endlager für den strahlenden Müll gibt. Da ja nun offiziell ist, dass die fehlende Eignung von Gorleben den CDU-Größen schon in den 80ern bekannt war, gibt es in Deutschland nicht mal einen hoffnungsvollen zukünftigen Standort. Eine belastbare Antwort auf die Endlagerfrage bleibt uns auch Herr Pfeiffer schuldig.
Warum baut Herr Pfeiffer sein Position auf 100% falschen Argumenten auf? Wieder zwei Möglichkeiten: (1) Er weiss es nicht besser – dann wäre sehr peinlich, dass die CDU ihn zum wirtschaftspolitischen Sprecher macht. (2) Er lügt wider besseren Wissens – das wäre sehr bedenklich, vermutlich aber leider kein Einzelfall.“

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32 Kommentare zu “Die CDU als grüne Partei?

  1. @ Rudolf Kohler:
    ich kann Ihnen nur 100% beipflichten.

    @ Kai Bartels:
    Uran steht naturgemäß nur endlich zur Verfügung. Da drängt sich doch gleich ein sinnvolles Entsorgungskonzept auf.
    „Plutonium zu Brennstäben!“, das streckt die Vorräte ungemein.

  2. Es mag durchaus mehrheitstaktische Überlegungen geben in Richtung Scharz/Grün, das ist aber nur ein Punkt. Es ist kein Zufall das es im Koalitionsvertrag noch nicht gelungen ist ein Energiekonzept zu erstellen.Man kann durchaus die Hoffnung haben das wirklich kein Platz mehr für Kernenergie im Netz ist. Besonders wenn 40% Erneuerbare Energie im Jahresdurchschnitt eingespeißt werden. Das bedeutet das es auch Tage gibt an denen 80- 100% Erneuerbare Enegie im Netz ist. Dazu braucht es dann weitere Kraftwerke die gut regelbar sind. Außerdem planen die Energieversorger bis zu 30 weitere Kohlegroßkraftwerke. Das passt einfach alles wirklich nicht zusammen.

  3. Ich möchte auch gleich zu den kommenden bekannten Argumenten zur Speicherbarkeit von zB Windstrom etwas sagen. Dieses Problem ist von unlösbar zu einem Netzproblem verkommen.Deshalb wird ja auch das Netz in der Nordsee gebaut. Erstens weil Wind irgendwo in Europa immer weht.Zweitens um große Mengen von überschüssigem Windstrom in den Pumpspeicherkraftweken in Norwegen zwischenspeichern zu können. Außer dem möchte ich noch einen intresanten Link einstellen, dann sollte die Frage der Speichung eigentlich erledigt sein.
    http://www.solarserver.de/news/news-11689.html

  4. Siebzig Milliarden sind genug!

    Auch wenn es offensichtlich sinnlos ist, in Deutschland gegen eine etablierte Illusion anzugehen, sei es doch wieder gesagt: Die Stromerzeugung per Photovoltaik ist absurd und ihre staatliche Förderung nicht nur töricht, sondern eine unverantwortliche systematische Ausbeutung aller Stromkunden! Jedermann kennt die Fakten: der Solarstrom ist absolut unzuverlässig, er fällt nicht nur hunderte Male im Jahr total aus, er steht vorallem dann nicht zur Verfügung, wenn man ihn besonders dringend braucht: abends und im Winterhalbjahr. Dass diese praktisch wertlose Ware per Gesetzeszwang zu Wucherpreisen abgenommen werden muß, ist schlicht ein Skandal.
    Wegen der „kontraproduktiven“ Auswirkungen und der „immensen“ Kostenbelastungen der Allgemeinheit durch den Solarstrom – es sind bisher bereits unglaubliche 70 Milliarden Euro! – ist von der Politik zu fordern, die Photovoltaik-Zwangbewirtschaftung und -Subventionierung sofort zu beenden.

  5. zu @4 Demleitner
    zum Thema Stromspeicherung habe ich im @2 schon geschrieben.
    zum Thema 70 Milliarden die das RWI als Subventionierung ausgerechnet hat, würde ich vorschlagen sich im Photovoltaikforum auch mal die Gegenseite zu betrachten. Eins kann ich dazu schon einmal sagen die 70 Milliarden sind nicht das Geld das bis heute ausgegeben worden ist sondern das Geld das in den nächsten Jahrzehnten zusammen kommt wenn am EEG nichts geändert wird. Das steht aber nicht zu erwarten. Die nächsten Tage soll für den Sommer eine zusätzliche 16% Absenkung beschlossen werden. Alleine aus diesen Grund muß das RWI anschließend die 70 Milliarden neu rechnen. Wobei ich darauf hinweisen will das es gute Argumente warum die 70 Milliarden falsch sind gibt. Da möchte ich im Detail im Moment nicht darauf eingehen. Ich habe ja gesagt wo man sich schlau machen kann. Ich möchte jetzt etwas sagen zu dem was wir für diese Subventionen bekommen,wie hoch sie auch sind.
    Die Photovoltaik ist sicher die teuerste Art der Stromerzeugung. Sie hat aber 2 Vorteile. Sie ist dezentral einsetzbar und wird immer billiger. Das bedeutet das es langfristig (ca3Jahre) einen Preisdeckel für Strom gibt. Nach den die Tage zu erwartenden politischen Entscheidungen zum EEG ist zu erwarten das der EEG-Preis für Solarstom bei ca 28 Cent/kwStd.im Jahr 2011 liegen wird. Da im Moment der Haushaltsstrompreis bis zu 24 Cent geht, ist es unschwer auszurechnen wie lange es dauert, bei einer 10%igen Absenkung im Jahr, bis Solarstrom Druck auf die Strompreise ausüben wird. Übrigens sind wohl bei der anstehenden Novelle des EEG interesante Ansätze zum Eigenverbrauch zu erwarten. So das soll erst einmal reichen. Ich stelle jetzt noch einen Link ein zum Thema Preisentwicklung bei Solarstromanlgen.
    http://www.solarserver.de/service/photovoltaik_preisindex.html

  6. Wer will und viel Zeit,sehr viel Zeit
    hat kann sich zum Thema:Auswirkungen des EEG folgenden Link einverleiben.
    Ich glaube was von den 70 Milliarden zu halten ist kann man aber auch schnell erkennehttp://www.photovoltaikforum.com/viewtopic.php?f=25&t=36937&hilit=+ordern.

  7. Ulrich Waas malt ein Bild (siehe Leserbrief) der Harmonie zwischen Windstrom und Atomstrom, das mit der Realität wenig zu tun hat. Zum Verständnis hilft vielleicht die Tatsche, dass er beim Atomkonzern AREVA arbeitet, der sich in jüngster Zeit auch im boomenden Windmarkt engagiert.

    Es ist zwar in begrenztem Maße möglich, die Leistung von Atomkraftwerken (vor allem bei Siedewasserreaktoren) herunterzufahren, dass das aber nicht in ausreichendem Maße geschieht, zeigt die Tatsche, dass wir immer häufiger bei hohen Windstrom-Angebot an der Börse negative Strompreise haben. Man bekommt also Geld, wenn man Strom abnimmt – schlicht und einfach deshalb, weil zu viel davon da ist.

    Der Energie-Versorger Dong Energy will deshalb Windkraftwerke mit den viel flexibleren Gaskraftwerken kombinieren, die übrigens auch deutlich umwelt- und klimafreundlicher sind als Kohlekraftwerke und die in Zukunft auch mit Biogas betriebenen werden können.

    Die Regelung von AKW ist ist nur nicht ausreichen , sie erhöht zudem zudem die Unfall-Gefahr. Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Gründe, das Atom-Abenteuer schnellstmöglich zu beenden. Dass die Häufigkeit von Kinderkrebs in Reaktornähe höher ist, ist nachgewiesen. Zu den Unfallgefahren – vor allem bei Alt-Reaktoren – kommt noch die Terrorgefahr hinzu. Und schließlich ist für alle AKW weltweit das Problem der sicheren Verwahrung des Jahrhunderttausende strahlenden Atommülls ungelöst.

    Die Behinderung der Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Quellen ist also nur eines von vielen Problemen der Atomkraft. Sie ist deshalb keine Brücke, sondern eine Barrikade auf dem Weg in die Energiezukunft.

  8. Es ist eindeutig, dass sich die ?DU unter Merkel die grüne Hintertür für eine andere Koalition öffnen will. Gleichzeitig zeigt sie ihrem Koalitionspartner, wo die Harke hängt. Die Grünen allerdings sind, wie Saarmaika zeigt, fast zu jeder Schandtat bereit. Selbst in der Opposition biedern sich die Olivgrünen der ?DU an. Mal sehen, wie sie aus diesem Dilemma wieder herauskommen

  9. Ihttp://www.pressetext.de/news/100219003/versorgungskrise-atombranche-geht-das-uran-aus/

    Ich möchte zu meinem Beitrag @9 noch einen Link einstellen

  10. @ Eduard Belotti #7:
    dass die Häufigkeit von Kinderkrebs in Reaktornähe höher ist, als im Bundesdurchschnittsgebiet ist zwar zutreffend, allerdings gibt die entsprechende Studie selbst zu, dass das nichts mit erhöhter Radioaktivität zu tun haben kann, da siese gerade nicht nachgewiesen wurde.
    Zu dieser Studie habe ich übrigens eine Petition beim Bund eingereicht:
    https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=9381

    @ hans #10 und 11:
    Die Brütertechnologie würde für Brennstoff für mindestens 1000 Jahre sorgen.
    Plutinium in Brennstäbe statt in Endlager!

  11. @ Eduard Belotti #7:
    ich empfehle Ihnen die Durchsicht der öffentlichen Petition vom 14.01.2010:
    Strahlenschutz – Studie zur Häufigkeit von Krebserkrankungen in der Nähe von Kraftwerken

    @ hans #10+11:
    Die Brütertechnologie würde die Reserven um Jahrtausende strecken.
    Überhaupt sollte Plutonium nicht endgelagert, sondern in Brennelementen genutzt werden.

  12. Text der Petition:
    Die Bundesregierung möge eine Studie in Auftrag geben, die die Krebshäufigkeiten in der Nähe von Standorten verschiedener Kraftwerkstypen (z.B. Wasserkraftwerke, Gaskraftwerke, Kohlekraftwerke, Windparks, Kernkraftwerke) und dem Durchschnitts-BRD-Gebiet vergleicht.

    Begründung:
    In der bereits durchgeführten Kinderkrebsstudie wurde lediglich ein Vergleich der Krebshäufigkeit zwischen Kernkraftwerks-Standorten und dem bundesdeutschen Gesamtdurchschnitt vorgenommen.
    Dadurch kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass eine erhöhte Krebshäufigkeit an Kraftwerksstandorten (von KKW oder anderen Kraftwerktypen) z.B. durch die Nähe zu Starkstromleitungen / Umspannwerken verursacht sein kann.

    Sollte sich (wie ich vermute) herausstellen, dass das Wohnen in der Nähe von Starkstromleitungen / Umspannwerken an sich das Risiko erhöht, an Krebs zu erkranken,
    sollte das allgemein bekannt gemacht werden, damit jeder daraus für sich seine persönlichen Schlüsse ziehen kann (z.B. einen Umzug).

  13. Ich habe dann nichts gegen den Betrieb von AKW wenn sie mit anderen Energieträgern gleich behandelt werden. Das heißt:
    Volle Risikoübernahme durch die Betreiber (Haftpflicht)
    Sichere Verhinderung von Terroranschlägen.
    Volle Übernahme der Kosten für die Entsorgung der Abfälle(Asse) Auch von Kosten die in Zukunft dadurch entstehen können( so die nächsten paar 10000 Jahre)
    Einführung einer Brennelementesteuer vergleichbar mir der Erdgas oder Mineralölsteuer aus Gründen der Gleichbehandlung
    Übernahme der AKW in die Aktiengesellschaften der Betreiber
    (AKW sind ausgegliederte GmbH) um sicherzustellen das die Rückstellungen für den Abbau reichen. Es gibt Länder in denen die Rückstellungen viel höher sind als in Deutschland.
    Steuerliche Normalbehandlung der Rückstellungen. Ich glaube das die Erfüllung jeder einzelnen Forderung von diesen Selbstverständlichkeiten zum sofortigen aus der AKW in Deutschland führen würde. Außerdem haben AKW als Anlagen zur Bereitstellung von günstigem Strom für die Bevölkerung versagt. Sie fördern im Gegenteil die Monopolbildung und ermöglichen den großen Energieversorgungsunternehmen riesige Gewinne. Frau Wolf gibt es eigentlich noch einen Brüter der in Betrieb ist? Einen der Geld verdient hat es meines Wissens nie gegeben. Ich habe vor einiger Zeit die lächerlichen gesammt Betriebsstunden gelesen die der Brüter in Frankreich hatte bevor er abgeschaltet wurde. Ich weiß die Zahl aber nicht mehr genau vielleicht können Sie ja dabei helfen.

  14. @ hans mir leuchten Ihre Argumente ein, aber @ Katja Wolf scheint mir der Meinung zu sein, dass man mit Hilfe schneller Brüter die Strahlungsgefährdung und das Endlagerungsproblem von Atommüll deutlich reduzieren kann, um damit für lange Zeit eine Energiesicherung zu erreichen. Ich kann als Laie nicht entscheiden, ob jemand lobbyistisch argumentiert oder mit Sachverstand. Deshalb bediene ich mich fremder Argumente und gebe hier folgenden Link ein:

    http://vorort.bund.net/suedlicher-oberrhein/schneller-brueter-brutreaktor-plutonium.html

    Was können Sie dagegen halten, Frau Wolf?

  15. zu @ 17 I. Werner
    Das ich im Prinzip keine andere Meinung als Sie habe können Sie sich wohl vorstellen. In einem hat Fr. Wolf aber recht, die Auswirkungen von Niedrigstrahlung und Magnetfeldern von Starkstromleitungen zum Beispiel sind weltweit noch nicht richtig erforscht. Da es sich dabei nur um einen kleinen Teil der Argumente gegen AKW handelt ist das auch gar nicht so wichtig für die grundsätzliche Entscheidung. Ich meine damit natürlich nicht die einzelnen Betroffenen. Jetzt stellt sich aber die Frage warum ist ein eigentlich so wichtiges Thema nicht erforscht? Bestimmt nicht weil die AKW Gegner das nicht wissen wollen. Es ist doch im Intresse der AKW Befürworter mit einer sauberen Studie zu belegen wie harmlos ihre Anlagen sind. Warum tun sie das wohl nicht???

  16. @ I. Werner #17:
    Ich habe mir die von Ihnen angegebene Seite angesehen.
    Zu welchem Aspekt/welchen Apspekten möchten Sie denn, dass ich mich äußere?
    Schon mal vorab:
    1) Gegen die Herstellung von Plutionium, dass auch in Atombomben eingesetzt werden kann, habe ich gar nichts – ich würde – im Gegenteil – aus Gründen der Abschreckung den deutschen Besitz von Atombomben begrüßen.
    2) Zur Kinderkrebsstudie brauche ich mich nicht erneut äußern, hier bietet die Seite keine weiteren Aspekte.
    3) Es gibt keinen Super-Gau, sondern nur einen GAU (das ist nämlich der größte anzunehmende Unfall), der bisher in keiner anderen Industrie-Sparte überhaupt errechnet wird.
    @ hans:
    gegen eine Einführung einer Steuer auf Uran hätte ich nichts einzuwenden; bein Plutinium hingegen handelt es sich ja nicht um einen in der Natur vorkommenden Rohstoff.
    Also: Steuer aus Uran – ja, Steuer auf Plutinium – nein!

  17. zu @19 Katja Wolf
    Warum sollte man ausgerechnet auf Plutonium keine Steuer erheben. Da müsste man ja auch die Besteuerung z. B. von Alkohol abschaffen. Benzin gibt es in der Natur auch nicht. Aber schade finde ich auch das Sie auf meine Argumente und Fragen die ich im Beitrag 16 gestellt habe nicht eingehen. Ich kann Sie natürlich nicht dazu zwingen. Es würde mich schon einmal intressieren warum jemand der für AKW ist der z.B. mit den Haftpflichtregeln einverstanden ist.(sonst kann man ja nicht dafür sein) Um die hohen Kosten die die AKW verursachen in den Griff zu bekommen haben Sie ja schon signalisiert das eine Brennelementesteuer möglicherweise sinnvoll ist.

  18. @ alle:

    Vielleicht sollte man hier mal zur Kenntnis nehmen, dass die Beiträge von Frau Wolf nur eindeutige Pro-Kernkraftpropaganda ist. Ihre unter o. #12 verlinkte Petition wird schon im dortigen Forum auch inhaltlich als haltlos diskutiert.

    s. dort z.B. den Beitrag von „jedermann“ unter :

    https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=profile;u=100021

    Wer heute noch im Geiste des kalten krieges für Atomwaffen ist, diskreditiert sich im übrigen selbst.

  19. zu @19 Katja Wolf
    Zu Ihrer Aussage auf Plutonium keine Steuer muss ich einfach noch etwas schreiben. Das Plutonium kein in der Natur vorkommender Rohstoff ist kann doch beim besten Willen kein Argument sein. Für mich ist die erste Frage verursacht eine Anlage die mit Plutonium betrieben wird Kosten für die Gesellschaft oder den Steuerzahler die diese Anlage nicht bezahlt. ( siehe meinen Beitrag 16) Wenn das so ist muß über eine Steuer diese Deckungslücke mindestens geschlosen werden. Allerdings bin ich der Meinung das es durchaus auch ein bischen mehr sein darf. Vielleicht kann man dann ja z. B. meine Lohnsteuer etwas senken, denn ich verursache keine mehrere jahrtausend lang anhaltende Risiken.(Ironie)

  20. zu @21 der aufmerksame
    Ich habe kein Problem wenn jemand pro Kernkraft ist. Er oder Sie sollte das allerdings begründen können

  21. @ der aufmerksame #21:
    als völlig haltlos wird dort zunächst einmal die Kinderkrebsstudie angesehen.
    Mein Vorschlag wird als nicht weitgehende genug kritisiert.

    Ihre Aussage „wer heute noch im Geiste des kalten krieges für Atomwaffen ist, diskreditiert sich im übrigen selbst“ können Sie gerne treffen.
    Möglicherweise hat aber genau diese Haltung z.B. bis jetzt dafür gesorgt, dass der Staat Israel nach wie vor existiert.

    @ hans #23:
    meine Begründung pro Kernkraft finden Sie in der von mir eingereichten Petition
    „Kernenergienutzung zur gewerblichen Erzeugung von Elektrizität“ siehe z.B. unter

    https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=648

    Es handelt sich um eine Petitionen in der parlamentarischen Prüfung.

  22. @ hans #23:
    In meiner Petition „Energiewirtschaft: Kernenergienutzung zur gewerblichen Erzeugung von Elektrizität“, die sich seit dem 12.08.2008 in der parlamentarischen Prüfung befindet begründe ich meine Haltung zum thema Kernenergie.
    (zur Zeit auf Seite 75 der Petitionen in der parlamentarischen Prüfung).
    Sie sind eingeladen sich die Begründung durchzulesen.

    @ der aufmerksame #21:
    1)In besagtem Diskussions-Forum wird zunächst die Haltlosigkeit der Kinderkrebsstudie untermauert. Mein Zusatzvorschlag zur Erweiterung der Studie wird nur als nicht weitgehend genug kritisiert.
    2)“Wer heute noch im Geiste des kalten krieges für Atomwaffen ist, diskreditiert sich im übrigen selbst.“
    Na, das ist ja ein Spitzenargument.
    Ich stelle in diesem Zusammenhang die Frage:
    Meinen Sie, dass z.B. der Staat Israel ohne Atombombe noch existieren würde?

  23. @ hans #23:
    www(punkt)bundestag.de/bundestag/
    => Petitionen
    => Petitionen in der parlamentarischen Prüfung.

    Im übrigen verfasste ich die Petition in der Zeit, als der Ukraine der Gashahn seitens Russlands zugedreht wurde.

  24. zu @24,25 Katja Wolf
    Ich habe Ihre Petitionen gelesen. Die vom Januar 2010 befürworte ich wie Sie sich nach meinem Beitrag 18 vorstellen können. Die Petition von 2008 ist, in ihrer Begründung techn. für Akw wohl längst überholt. Es ist inzwischen wohl klar das man mit Erneuerbaren Energien Versorgungssicherheit wesentlich besser und preiswerter erreichen kann als mit vielen neuen AKW. Ich möchte dazu auf meine Beiträge 2,3 und 5 verweisen. Ihre Einschätzung zum russichen Erdgas teile ich, aber die zukunftsfähige Lösung ist sicher nicht die Kernenergie. Dazu möchte ich auch darauf hinweisen das die derzeitigen AKW die Sie ja auch abschalten wollen nicht zu einer preiswerten Energieversorgung geführt haben. Wenn man ihren Weg weiter gehen würde, würde sich die Bevölkerung weiterhin in der Situation befinden das wenige AKW-Betreiber die Preise nach Lust und Laune vorgeben und das kann es in einer Marktwirtschaft wohl nicht sein

  25. Ich möchte noch ein paar Sätze aus einem Artikel aus einer Fachzeitschrift für Photovoltaik hier einstellen der aufzeigt über welches Potenzial da geredet wird.

    Würde die Fläche, die derzeit zur Bioenergieproduktion genutzt wird, für Solarkraftwerke verwendet, so könnte rechnerisch auch der gesamte Strom-, – ja sogar der gesamte Energiebedarf der Bundesrepublik erzeugt werden. Zudem wäre dies ein großer Gewinn für den Umweltschutz, da Photovoltaikanlagen im Unterschied zu Raps, Mais und Roggen nicht gedüngt und mit Pestiziden behandelt werden müssen.

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