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Forum vom 19. Juni 2024
Alle Zuschriften dieser Ausgabe des FR-Forum – heute zu regionalen Themen – folgen gleich hier. Zum pdf der Zeitungsseite klicken Sie bitte HIER.
Der ländliche Raum geht leer aus
Zu: „Fehlinvestition Deutschlandticket“, FR-Meinung vom 12. Juni
Das Ticket ist tatsächlich nur für Pendler und Städter die viel den ÖPNV nutzen und wo auch wie in der Stadt in kurzen Abständen genügend Busse und Bahnen kommen.
Die Bewohner des ländlichen Raumes gehen da leer aus. Zur Bushaltestelle müsste ich fünf Kilometer laufen. Zum Bahnhof Gersfeld auch. Also entweder weiter Auto oder gut zu Fuß.
Dann kommt dazu, dass die Landbevölkerung nicht ständig unterwegs sein muss und somit sich der hohe Preis des Ticket sich nicht lohnt.
Eine Tageskarte zum Beispiel von Gersfeld nach Fulda kostet 12,30 (eine BahnCard wird leider nicht anerkannt). Da kann ich dreimal die Tageskarte lösen. 36.90. und öfter fahre ich nicht.
Erschwerend kommt hinzu, dass das Ticket nur am Monatsanfang über Konto, das dann wieder extra gekündigt werden muss, gekauft werden kann. (Das Neun-Euro-Ticket war jederzeit am Automaten zu kaufen und galt ab da einen Monat). Fazit: Außer für Pendler und Städter lohnt es sich nicht.
Emil Jacob, Poppenhausen
Fast jede Bahnfahrt wird zum Abenteuer
So erfreulich es ist, dass ein CDU-Gastbeitrag in der FR erscheint, so unerfreulich sind die Ausführungen von Frau Wiesmann zum Deutschlandticket. Es scheint mir geradezu lächerlich, den „Angebotsabbau“ beim ÖPNV auf fehlende Mittel wegen dessen Subventionierung zurückzuführen.
Da könnte ich auch sagen, wegen des Dienstwagenprivilegs und der Dieselsubventionen sei noch kein Deutscher auf dem Mond gelandet.
Das Desaster der Bahn hat genau eine Ursache: die Privatisierung ab 1994. In ihrer von der CDU gewollten Folge ein überbezahltes, Boni-verwöhntes Management mit der Aufgabe, die Bahn „profitabel“ zu machen: Börsengang statt Bürgerservice. Beide sind gescheitert. Auf dem Weg haben die Häuptlinge Massen von Indianern eingespart, um den Laden auf Ertrag zu trimmen. Die Folge: krasser Personalmangel, ein Unternehmen in Abwicklung.
Ich habe mir trotzdem das Deutschlandticket gekauft, weil ich für Fahrten im Umkreis von 200 km auf mein Auto verzichten möchte. Meine Erfahrung: Fast jede Fahrt wird zum Abenteuer: Zugausfälle, Verspätungen, unklare Ansagen, Gleiswechsel, Fahrstühle und Rolltreppen kaputt, gegenüber dem Fahrplan zum Teil verdoppelte Reisezeiten.
Da ist es verständlich, dass das Ticket weniger Käufer findet als erwartet. Statt nun den Bahn-Pendlern dankbar zu sein, die trotz des CDU-Bahn-Desasters dabei bleiben, gönnt Frau Wiesmann den weniger betuchten Bahnkunden nicht das Schwarze unterm Fingernagel. Liebe Abgeordnete, hätte man das Teildesaster Stuttgart 21 beizeiten abgebrochen, wäre das Deutschlandticket glatt bezahlt. Zur Horizonterweiterung schlage ich Ihnen vor, mal Ihrem Parteifreund Weselsky zuzuhören (youtube), der, wenn er grad nicht von Arbeitskampf spricht, sich als exzellenter Bahnexperte und -kritiker erweist. Hätten Sie den seinerzeit zum Verkehrsminister gemacht, statt Dobrindt, Scheuer, ich könnte Ihnen meine Freude kaum ausmalen.
Jan Prediger, Hanau
Übers Ziel hinaus
Zu: „Hitzefrei fürs Haus“, FR-Wirtschaft vom 11.Juni
Ihre Experten empfehlen eine „mindestens 16 bis 20 Zentimeter“ dicke Dämmschicht bzw. sogar 35 bis 40 Zentimeter! Wahrscheinlich wohnt der Ratgeber bereits in einer Burganlage und hat daher ein entspanntes Verhältnis zum Schießscharteneffekt, der sich nur durch aufwendige Baumaßnahmen verhindern lässt.
Wichtiger noch: Professor Rolf Neddermann hat bereits 2009 in einer aufwendigen Forschungsarbeit beispielsweise Kosten, Erträge und Kohlendioxid-Emissionen von Dämmstoffstärken in Stärken von 40 bis 400 Millimetern jeweils durchgerechnet. Ergebnisse sind: Viel hilft nicht viel. Der erste Zentimeter wirkt am stärksten.
Schließlich: Die wirtschaftlichste Außenwanddämmung liegt bei einer Dämmschichtdicke von 120 Millimetern. Auch sind die Dämmstärken ohne Berücksichtigung anderer Faktoren (wie zum Beispiel Wanddicke, Bau- und Dämmmaterial und so weiter) nur beschränkt aussagefähig.
Solche desorientierenden, übers Ziel hinausschießenden Ratschläge tragen im Übrigen dazu bei, die Akzeptanz von Klimaschutzmaßnahmen unnötig zu gefährden!
Norbert Pfaff, Kelkheim
Forum vom 21. Juni 2024
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Forum vom 22. Juni 2024
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Zu: „So funktioniert die neue Bahncard“, FR-Wirtschaft vom 23. Mai
Diskussion: frblog.de/abschiebung-6
Dem Beitrag „Fast jede Bahnfahrt wird zum Abenteuer“ kann ich nur beipflichten. Nachdem ich in der Vergangenheit immer wieder gewisse Abenteuer mit der Bahn erlebt habe, war eine Fahrt am 08. Juni d. J. von Göppingen nach Düsseldorf eine echte Katastrophe:
Die erste Fahrt führte von Göppingen nach Stuttgart, bei der der Zug nach kurzer Zeit total überfüllt war und bei späteren Stationen kein Fahrgadt mehr aufgenommen werden konnte.
Von Stuttgart nach Düsseldorf sollte es einen durchgehenden ICE geben, für den wir eine Reservierung hatten. Als anfangs mehrmals das Signal „Verspätung“ kam, wurden später plötzlich alle aufgerufen, den Zug zu verlassen, da er nicht weiterfahren würde.
Eine Stunde später konnten wir dann zumindest bis Frankfurt Flughafen Fernbahnhof weiterfahren, wobei auch dieser Zug wieder überfüllt war und dadurch längere Aufenthalte hatte. Von dort sollte es dann einen Zug Richtung Dortmund geben, der mit einer weiteren Stunde Verspätung in Frankfurt eintraf.
Dieser Zug endete jedoch plötzlich in Köln-Deutz, wo uns ein RE nach Hamm schließlich, wieder mit einer Stunde Verspätung, nach Düsseldorf brachte, wo wir gerade so noch unseren Termin erreichten. Aber auch dieser Zug fuhr nicht bis Hamm, sondern nur bis Essen.
Komisch, dass in früheren Jahren bei einem wesentlich dichteren Schienennetz und geringeren Kommunikationsmöglichkeiten, ohne KI u.ä. der Bahnverkehr erheblich besser funktionierte.
Jedoch, wenn man die letzten Verkehrsminister betrachtet, insbesondere Dobrindt und Scheuer, aber auch Wissing, und dazu die Rechnungshofbereichte der letzten Jahre liest, muss man sich keineswegs über diese Misere der Deutschen Bahn AG, die zwar Hunderte von Tochtergesellschaften mit Vorständen und Aufsichtsräten auf den Gehaltslisten hat, aber nicht in der Lage zu sein scheint, ihren eigentlichen Aufgaben nachzukommen, wundern.