FR-Forum vom 7. bis 10. Dezember

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Leserforum 2 20190916Forum vom 7. Dezember 2022

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Kosten von 588 Euro im Jahr sind zu viel

Beim 49-Euro-Ticket gehen wir von Erfahrungen mit dem 9-Euro-Ticket aus, das großen Zuspruch fand. Psychologisch ist es äußerst ungeschickt, mit dem 9-Euro-Ticket erst mal Begeisterung auszulösen und dann mit einem überteuerten Nachfolgeticket für Frust zu sorgen.
Denn das 49-Euro-Ticket ist zu teuer, weil es für diesen Preis weder ein sozialverträgliches noch ein klimaverträgliches Ticket ist. Jahreskosten von 588 Euro für Gelegenheitsfahrten sind zu viel. Entweder benutzt man weiterhin das Auto, weil es billiger ist und der Klimaeffekt ist hin oder man schränkt die Mobilität ein, was unsozial ist. Vielleicht sollen über den Preis „Vergnügungsfahrten“ verhindert werden ,damit die Züge nicht überfüllt sind.
Das 49-Euro-Ticket soll offenbar ein Berufspendlerticket sein, denn in den Kommentaren wird nur auf die Vergünstigung gegenüber dem bisherigen Monatsticket hingewiesen. Das sei den Berufspendlern gegönnt, aber es gibt auch einen Bedarf für preisgünstige Mobilität über die Berufsfahrten hinaus.
Anders als der VdK, der ein Sozialticket fordert, ist der Einfachheit halber eine allgemeines 29-Euro-Ticket angebracht. Auch das hessische Seniortenticket für 1 Euro pro Tag könnte Vorbild sein. Für die Behebung des angeblichen Finanzierungsproblems schlage ich die Beseitigung einer klimaschädlichen Subvention vor: Eine Kerosinsteuer für Flugzeuge in Höhe der Dieselsteuer einführen! Das würde wahrscheinlich reichen für die Beibehaltung des 9-Euro-Tickets und der Klimaschädiger Luftverkehr fände endlich Beachtung. Der Flugverkehr wird ja nicht von besonders Bedürftigen genutzt und es gäbe eine Gerechtigkeit, indem Klimaschädiger in der Luft das Klimaticket am Boden finanzieren.

Hartmut Bärz, Kelkheim

Die Bahn wird missbraucht

Bald sollte das 49-Euro Ticket kommen. Leider kann ich mich nicht darauf freuen. Schon mit dem 9-Euro Ticket habe ich ärgerliche Umstände erlebt: Gedränge, Verspätung, übervolle Züge und sogar eine Dame, die direkt vor mir, durch Sauerstoffmangel, in Ohnmacht gefallen ist. Das alles wurde dann als „Erfolg“ gefeiert!
Mit dem 49-Euro Ticket wird es wahrscheinlich nicht so extrem sein aber man muss kein Wissenschaftler sein um schon jetzt voraus zu sehen, dass viele Leute die Lokalzüge für Fernreisen wählen werden … Wenn man sich nicht an einen Zug binden will (oder kann!), ist eine Reise mit einem Fernzug (auch mit Bahncard-50!) extrem teuer. Also viele Leute werden lange Strecken mit dem 49-Euro-Ticket in Lokalzügen fahren. Und was passiert dann? Man wird eine „Zwei-Bahn-Gesellschaft“ haben. Die Leute mit Geld werden bequem ICE oder IC fahren und der Rest wird sich in die Lokalzüge quetschen müssen. Ich weiß schon jetzt (von meinen 9-Euro-Ticket Erfahrungen), dass meine tägliche Rückreise, nach einem harten Arbeitstag, von Bonn nach Köln eine Quälerei werden wird: Ich werde den Zug mit Massen von 49er-Reisenden teilen müssen. Mit Koffern und Gepäck, mit quengeligen Kindern und gestressten Eltern, mit Flaschensammlern, Wanderern und Junggesellenausflüglern.
Nichts gegen diese Leute aber a.) Fernfahrer gehören in (bezahlbaren!) Fernzügen und b.) Spazierfahrer sollten pro Fahrt und nicht pro Monat zur Kasse gebeten werden. Wenn man ein „Flatrate-Ticket“ anbieten will, dann sollte dies nur für eine bestimmte Strecke gelten (z.B. für Pendler). Oder extrem teuer sein. Bei einem billigen allgemeinem Flaterate wird die Bahn einfach missbraucht!
Aber ein Model könnten wir kopieren: In der Schweiz gilt „Halbtax“ (Bahncard-50) für ALLE Verkehrsformen (also auch Bus, Straßenbahn und Regionalzüge). Also man zahlt für jede Fahrt aber, wenn man entsprechend investiert (in einer Karte), dann ist der Preis nur die Hälfte.

Alan Mitcham, Köln

fr-debatteWeniger Konsum

Deindustrialisierung: „Gut durch die Krise kommen“, FR-Wirtschaft vom 11.11.

Ein Gespenst geht um: Die deutsche Wirtschaft wird deindustrialisiert. Wir werden nicht mehr wettbewerbsfähig sein. Die Arbeitslosenzahl wird steigen. Es wird zum Wohlstandsverlust kommen. Wir werden ärmer. Unser Geld erleidet einen Wertverlust usw.usw.
Einige Politiker und Journalisten gefallen sich in Panikmache und da es Herbst ist, wird zum Halali auf die Regierung geblasen.
Die Realität ist doch: Die Wirtschaft befindet sich in einer Umbauphase. Eine Tranformation ist notwendig. Das schafft neue Arbeitsplätze, neue Handelsbeziehungen in Europa und Übersee, neu Innovationen und Investitionen.
Wer unter Wirtschaft nur versteht: mehr Energie- und Ressourcenverbrauch, mehr Produktion ( egal ob sinnvoll oder nicht), mehr Naturzerstörung – also unbegrenztes Wachstum ohne Rücksicht auf Verluste – der gibt dem Gespenst natürlich Recht.
Aber es gibt viele gute Denkmodelle, die Ressourcen schonen, dem Klimawandel vorbeugen und trotzdem viele neue Handlungsmöglichkeiten eröffnen. Deutschland hat wenig natürliche Ressourcen, dafür aber eine hohe Ingenieurskunst. Durch Wissen und Alleinstellungsindustrien kann es im Welthandel punkten und unseren Wohlstand sichern.
Dabei ist es fraglich, ob dieser „Konsumwohlstand“ wirklicher Wohlstand ist. Viele Menschen müssen viel zu viel arbeiten. Es wird zuviel sinnloses Zeug hergestellt und anschließend als Müll entsorgt, was wieder zuviel ist. Weniger Konsum braucht weniger Geld ergibt weniger Arbeitsbelastung.
Wenn Innovation und Wissen, verbunden mit einem Bekenntnis zur Demokratie, zunächst noch wenig gewinnbringend in ärmere Länder investiert wird, wird es sich in wenigen Jahren um ein Vielfaches auszahlen, was Wohlstand, Sicherheit und Weltfrieden betrifft.

Rosemarie Pfeiffer, Gelnhausen

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Leserforum 2 20190916Forum vom 8. Dezember 2022

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In die Zukunft mit dem alten Fritz

Erwiderung auf „Die Wirtschaftsliberalen zeigen soziale Kälte“. FR-Forum vom 23. November

Diees Unkraut gedeiht vornehmlich auf den Feldern der FDP und denen der Union. Verdächtigt werden alle diejenigen die Unterstützungsleistungen beziehen; vorrangig Menschen, die zur Zeit ohne Arbeit sind, die also im Sinne der neoliberalen Ideologie zumindest zur Faulheit neigen und natütlich auch wegen des zu geringen lohnabstandes zur arbeitenden Bevölkerung lieber zu Hause bleiben würden.Letzteres ließe sich ganz einfach durch höheren Mindestlohn lösen, was ja den Vorteil hätte , dass unsere Tafeln entlastet werden könnten.
Liest man nach um welche Größenordnungen es sich handelt stellt man -erstaunt- fest, dass es sich bei den Verdächtigten (-auch hier gilt die Unschuldsvermutung-) um lediglich ca. 1-3% der Empfänger solcher Leistungen handelt und um 50 Mill. Euro, die eingespart werden könnten
Würde man das dann eingesparte Geld auf alle arbeitsfähigen Menschen umverteilen, so erhielte jeder 1 Euro und könnte davon eine Postkarte erwerben, die er mit Dankensworten an unseren großen Wirtschaftssachverstädigen F.M. senden könnte.
Merzens Mund-sonst stets im Einsatz-schweigt angesichts der Vermutung, dass es am anderen Ende der Einkommenspyramide um ganz andere Beträge geht, die dem Staat (-also uns allen-) durch Hinterziehung u ähnliches vorenthalten werden. Es geht um Milliarden, der Wert liegt bei ca. 100 Miliarden o. vielleicht sogar mehr.
Dieses Geld auf die vorher gennanten Arbeitsfähigen verteilt, brächte dann jedem 2000€ mehr in der Tasche. Oder auch Olaf Scholz könnte bedient werden und allerlei Nützliches zu unserer Verteidigung erwerben, sehr zur Freude von Frau Strack-Zimmerman und Herrn Hofreiter.
Denken wir ein wenig weiter in die Zukunft mit dem „alten Fritz“, so werden als nächstes Pensionisten und Rentner zum Einkommensschaffot geführt. Klagen gibt es nicht, nur Trost „Hätten sie ihr Geld besser bei Black-Rock angelegt“(Und nebenbei dafür z.B. aufs Essen verzichtet..)
Schauen wir zurück in die Vergangenheit, hier über 200 Jahre , so gab es ähnliche Worte schon einmal an die damals hungernde Bevökerung eines Nachbarlandes: „Sollen sie doch Kuchen essen, wenn sie kein Brot haben.“
Sie endete..? Nachzulesen im Geschichtsbuch!

Rolfrüdiger Traub, Frankfurt

 

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Leserforum 2 20190916Forum vom 10. Dezember 2022

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