Zigaretten enthalten – unter anderem – Nikotin, ein starkes Zellgift, das süchtig macht. Nikotin hat damit eine pharmakologische Wirkung, da es die Körperfunktionen des Menschen beeinflusst. Nikotinkaugummis und -pflaster dürfen nur in Apotheken verkauft werden. Zigaretten aber fallen nicht unter das Arzneimittelgesetz, weil der Gesetzgeber sie davon ausgenommen hat. Klingt widersprüchlich, ist es auch. Dieser Widerspruch ist historisch gewachsen, aber natürlich existieren wirtschaftliche Interessen, ihn aufrecht zu erhalten.
Und jetzt die elektronische Zigarette. Dabei handelt es sich um ein Gerät, das so genannte Liquids verdampft, die Nikotin enthalten. Dabei entsteht kein Rauch; der Nutzer der elektronischen Zigarette schädigt sich also allenfalls selbst. Der Hauptbestandteil dieser Liquids, der Lebensmittelzusatzstoff Propylenglykol, hat nämlich auch so seine Eigenschaften. Eigentlich eine relativ harmlose Angelegenheit, die Rauchern, die es anders nicht schaffen, vom Glimmstengel loszukommen, zumindest das Einatmen der vielen krebserregenden Giftstoffe des Zigarettenrauchs erspart.
Aber jetzt wird es kompliziert: Die Bundesregierung meint, die E-Zigarette – gemeint ist hier nur das Gerät selbst – falle unter das Medizinproduktegesetz, da es einem Inhalationsgerät entspreche, und die Liquids unter das Arzneimittelgesetz, genau wie die Nikotinfpflaster. Das bedeutet, dass die Hersteller die Zulassung dieser Liquids bei den Arzneimittelbehörden beantragen müssten und dass die Produkte in Studien erprobt werden müssten, denn: Ein Arzneimittel muss die Kriterien Wirksamkeit, Unbedenklichkeit und pharmazeutische Qualität erfüllen, und zwar nach dem Prinzip „Mehr Nutzen als Schaden“.
Martin Trost aus Mainz meint:
„Es ist unbestritten, dass E-Zigaretten weniger gesundheitsschädlich sind als Tabakzigaretten. Nicht einmal die Gesundheitsministerin von NRW, Barbara Steffens und die WHO-Ärztin Martina Pötschke-Langer können das bestreiten. Natürlich ist es weniger gesund als reine Alpenluft, E-Zigaretten zu konsumieren und auch nicht auszuschließen, dass es negative Auswirkungen auf den Menschen haben kann. Die oft zitierte, zuerst in CHEST veröffentlichte, Untersuchung, bei welcher eine Verengung der Atemwege festgestellt wurde, zeigt, dass auch E-Zigaretten Auswirkungen haben. Aber die E-Zigarette hätte das Potenzial, viele Menschen vom Rauchen zum Dampfen zu bringen und damit der Volksgesundheit einen Dienst zu erweisen, wie es kein Arzneimittel in den letzten Jahrzehnten vermochte.
In Großbritannien empfiehlt das sogenannte Nudge Unit den freien Verkauf. Zahlreiche Studien lege den Schluss nahe, dass eine Gesundheitsgefährdung, sofern überhaupt zu erwarten, wesentlich weniger wahrscheinlich ist als bei Tabakzigaretten. Es wundert mich nicht, dass bei vielen Dampfern Theorien über Lobbyismus und Tabaksteuerausfälle Blüten treiben, wenn die Medienberichte zum Thema in Deutschland einseitig negativ ausfallen.
Wäre diese negative Sicht richtig und unumstritten, weshalb sollten dann die Vereinigten Staaten einen freien Verkauf der E-Zigarette durchgesetzt haben? Geht es dieser Regierung nicht um das Wohlergehen ihrer Bürger?“
Paul Hirsch aus Köln:
„Es ist absolut nichtt vermittelbar und geradezu absurd, warum die elektrische Zigarette verboten oder als Arzneimittel eingestuft werden soll, während die erwiesenermaßen gefährlichere Tabakzigarette weiterhin an jeder Supermarktkasse angeboten wird. Ich selbst war ein langjähriger starker Raucher und bin seit einem Jahr durch die E-Zigarette komplett rauchfrei. Mir geht es seitdem deutlich besser, ich habe keine Atemwegsbeschwerden mehr, eine bessere Ausdauer, verursache keinen Müll mit meinen Zigarettenkippen, belästige nicht meine Umwelt mit Zigarettengestank und spare sehr viel Geld. Im Internet wimmelt es nur so von Berichten von Menschen, denen es ähnlich geht wie mir. Auch für Nichtraucher ist die Erfindung der E-Zigarette ein wahrer Segen.
Ich empfinde die politische Vorgehensweise der Gesundheitsministerin von NRW, Barbara Steffens, die E-Zigarette zu verbieten, als unerhörte Bevormundung. Meiner Ansicht nach macht sie sich zur willfährigen Handlangerin der Tabakindustrie. Außerdem macht sie sich mitverantwortlich für das Leiden und Sterben der Raucher, wenn deren Leben durch die Verwendung der elektrischen Zigarette verbessert oder gerettet werden könnte. Vielleicht ist sie auch einfach nur beunruhigt darüber, dass Steuereinnahmen durch das Nichtrauchen sinken könnten.
In einer Pressemitteilung ließ sie verlauten: „Es gibt derzeit keinen wissenschaftlichen Beleg dafür, dass der bei der Nutzung der elektrischen Zigarette entstehende Dampf für Personen, die sich im gleichen Raum wie die Nutzerin oder der Nutzer der E- Zigarette befinden, ungefährlich ist.“ Muss zukünftig alles verboten werden, was nicht erwiesenermaßen ungefährlich ist?Wenn sie wirklich um die Gesundheit der Menschen besorgt wäre, würde sie die Herstellung der elektrischen Zigaretten kontrollieren. Ein Umstieg von der normalen Raucherei zur Dampferei sollte sogar gefördert werden, solange die Annahme gerechtfertigt ist, dass die E-Zigarette weitaus weniger gefährlich ist als die aus Tabak. Die britische Regierung ermutigt Raucher, die E-Zigarette zu probieren. Gegen Maßnahmen im Rahmen des Jugendschutzes und Warnungen vor einem Einstieg ins Rauchen oder potenziellen Gefahren des Dampfens, hat niemand etwas.
Ich jedenfalls werde mir das Dampfen von Frau Steffens nicht verbieten lassen, um dann wieder als Raucher rückfällig zu werden.“
Am Rande des Weges findet sich die kostenlose, steuerlose, ebenso sinnlose Alternative: Brennnessel!
Selber sammeln, trocknen und drehen, reinpfeifen und verschwummern, ein Kraut ohne wirtschaftliche Nebenwirkungen, fragen Sie ihren Arzt oder Apotheker.
Da gibt es in den Alveolen steuerlich gar nichts zu holen.
Der billigste Krebs, den es gibt.
Mann o Mann.
Da bringen ein paar findige Leute mal ein Produkt auf den Markt, mit dem Raucher wenigstens nicht alles vollstinken, wenn sie schon Nikotinsüchtig sind. Und da sieht die Tabakindustrie gleich ihre Felle wegschwimmen, schickt ihre Lobbyisten los und das ganze wird behandelt als wäre es noch schädlicher als Tabak. Wetten, sobald es ein Gesetz gibt, um daraus ordentlich steuern zu schlagen, wird das ganz schnell wieder auch auch Außerhalb der Apotheken verkauft? Bei der derzeitigen Lage herrscht aber nur verwirrung, je nach Bundesland eine richtige Kriminalisierung, und wer nichts riskieren will wartet erstmal ab, bis das neue Gerät auch von Staates Seiten abgesegnet ist. Schmierentheater.