Michi Herl hat sich in seiner Kolumne für ihr Krisenmanagement in der Corona-Pandemie bei Bundeskanzlerin Angela Merkel bedankt. Dafür kriegt er Haue – denn bestimmte Charakteristika von Merkel-Politik lösen bei Mancher und Manchem allergische Reflexe aus. Etwa das Aussitzen, das präsidiale Schweben über allem. Da kommt vieles zusammen nach nunmehr fast 16 Jahren Merkel als Bundeskanzlerin. Aber eignet sich ihre Krisenpolitik in der Pandemie wirklich zur Grundsatzkritik? Denn in der Pandemie, könnte man sagen, hat Merkel eben nix ausgesessen, sondern sie hat angepackt. Ausgesessen hat sie anderes, etwa die Sache mit dem unfähigen Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). Rücktritt? Kabinettsumbildung? Noch einmal Krach mit der kleinen Schwesterpartei CSU? Doch nicht auf den letzten Metern von Merkels Kanzlerinschaft! Wer weiß, ob sich das Problem mit diesen ministerialen Altlasten nach der Bundestagswahl im September nicht ganz anders löst. Und falls es doch wieder eine Bundesregierung unter CDU-Kanzlerschaft werden sollte, dürfen sich jedenfalls andere mit diesen Problemen befassen.
Nein, Merkel hat nicht vergessen, wie man Konflikte aussitzt. Und dennoch darf man ihr Anerkennung aussprechen. Das möchte nunmehr auch ich machen und mich insofern Michi Herl anschließen: Es tat und tut gut, in einer historischen Ausnahmesituation wie dieser Pandemie jemanden in unserer Führung zu wissen, die krisenerfahren ist und einen kühlen Kopf bewahrt. Damit will ich nicht sagen, dass es keine Fehler gegeben hätte. Vermutlich ist es einfach unmöglich, in dieser Situation keine Fehler zu machen.
Vergegenwärtigen wir uns: Niemand von uns war jemals zuvor in einer Situation wie dieser. Erst die Unklarheit: Was ist das für ein Erreger? Wie gefährlich ist er wirklich? Wie wird er übertragen? Dann die ständig sich ändernde Erkenntnislage. Hot Spots, die aus dem Nichts aufzutauchen scheinen. Das Abwägen von Interessen: Wem ist was zuzumuten, um die Schwächsten unter uns so zu schützen, dass unser Gesundheitssystem nicht kollabiert? Es gab in all dem Hin und Her keine Gewissheiten, es gab nur Vermutungen und Einschätzungen, die sich tendenziell jederzeit ändern konnten. Auf dieser Basis ein großes Land wie die Bundesrepublik zu führen und in dieser Situation, für die es keinerlei Leitlinien gab, die Ruhe zu bewahren und das einigermaßen Richtige zu tun, das darf man als gute Leistung beklatschen. Sie wird als historisch in die Geschichtsbücher eingehen.
Allerdings hat diese Krise Merkel auch die Grenzen ihrer Wirkungsmacht aufgezeigt. Ihr Ansehen zerstob mit der Unfähigkeit der Länderregierungen, verbindliche, für alle gültige Regeln zur Bekämpfung der Pandemie nicht nur zu vereinbaren, sondern auch umzusetzen. Am deutschen Föderalismus hätte Merkel sich beinahe die Zähne ausgebissen. Darum bekommen wir jetzt ein nochmals reformiertes Infektionsschutzgesetz, mit dem solche einheitlichen Regeln bundesweit umgesetzt werden sollen. Das könnte jetzt sehr schnell gehen. Es wäre höchste Zeit, denn wenn man die Klagen der Intensivmediziner:innen hört, auf deren Stationen die dritte Infektionswelle erst in den kommenden Tagen und Wochen ankommen wird, kann einem angst und bange werden.
Hoffentlich ist es nicht schon zu spät. Hoffentlich werden wir uns nicht bald fragen müssen: Warum sind wir eigentlich nicht bereits im November, als sich die zweite Welle abzeichnete, in den Komplett-Lockdown gegangen? Haben das gesellschaftliche Leben nicht rigoros für zwei oder besser drei Wochen runtergefahren? Alles wäre anders gekommen, wir hätten jetzt vermutlich keine dritte Welle. Doch damals hat Merkel sich nicht durchgesetzt, obwohl Experten wie der Virologe Christian Drosten dazu geraten hatten. Man wird kritisch fragen dürfen: Warum hat sie sich nicht durchgesetzt? Hat sie nicht können? Hat sie nicht wollen? Was bleibt dann noch vom Dank an Merkel?
Souveränes Agieren in desolatem Umfeld
Ein ganz herzlichen Dank an Michael Herl. Endlich findet einmal jemand den Mut sich bei Frau Merkel und dem Krisenstab in Sachen Pandemie zu bedanken. Ist es nicht großartig, wie gut die teils kontroverse Zusammenarbeit zwischen Regierung, Wissenschaft und Forschung klappt? Die Medikamenten Zulassung dauert unter normalen Bedingungen Jahre, denn es wird ja versucht, so viele Nebenwirkung wie möglich auszuschließen. Es ist doch gut, wenn seitens der Pharmafirmen bei auftretende Komplikationen so zeitnah wie möglich informiert und erneut gepürft wird. Nebenwirkungen gibt es doch bei jedem Medikament. Nur in welchem Verhältnis stehen diese im Verhältnis zu dem viel größeren Nutzen?
Nun erdreisten sich „Pseudo-Wissenschaftler und Gele(eh)rte“ sowie machtgeile Landesfürsten und Politiker in aussichtslosen Positionen im Nachhinein alles in Frage zu stellen und die in harten „Nacht- bzw Sonntagstagungen“ nach ihrem Gutdünken zu manipulieren oder gar zu sabotieren. Wieviel Zeit wurde den Teilnehmern und ihren Familien gestohlen? Wie sehr muß sich Frau Merkel verar…..t vorgekommen sein und wie deprimiert müssen die Umsichtigen und an die Bevölkerung Denkenden gewesen sein, wenn sie am Tag nach den Entscheidungen diese Wendehälse in der Öffentlichkeit hörten und handeln sahen, wider besseres Wissen.
Ich finde es auch empörend, wie hier mit der Angst der Menschen vor etwas vollkommen Unbekannten, Unberechenbaren umgegangen wird. Es entsetzt mich, wie mit unseren Sicherheitskräften umgegangen wird. Die Angst der Bevölkerung vor dieser nie geahnten Pandemie ist doch berechtigt. Muß man die große Sorge der Ärzte und des Pflegepersonals, die bereits heillos überfordert sind, so ignorieren und als Lügen abtun? Was sind das für gewissenlose Zeitgenossen, die es anscheinend geniessen, so viele Menschen zu manipulieren und gegen besseres Wissen unser aller Gesundheit immer wieder aufs Spiel zu setzen, um so die Pandemie zu verlängern und den Mutanten weiteren Raum zu geben.
Michael Herl, Ihre Kolumne spricht mir aus der Seele. Unsere Kanzlerin handelt im Rahmen ihres desolaten Umfelds sehr souverän. Im Nachhinein sind wir natürlich Alle klüger, aber ins kalte Wasser springen für die in Deutschland lebenden Menschen, das war sehr mutig und im Rahmen des Unbekannten gut gemacht. Wir sollten mehr die erfolgreichen Schritte erwähnen und die nimmermüden Helden des Alltags loben, als immer nur sinnlos und hirnlos meckern.
Renate Rölle, Maintal
Merkel kennt die Fakten und handelt trotzdem nicht
Ich gebe Michael Herl Recht: Bundeskanzlerin Dr. Merkel ist studierte Physikerin. Sie weiß deshalb, was es bedeutet, wenn die Zahl der COVID 19 -Infizierten exponentiell wächst. Nämlich dass viele Menschen an COVID 19 schwer erkranken und viele von ihnen daran sterben oder langfristig an Folgeerkrankungen leiden werden. Nicht zu vergessen die Menschen, die an den indirekten Folgen dieser Pandemie leiden. Die zum Beispiel nicht arbeiten können und deshalb in Armut versinken. Die Kanzlerin handelt in dieser Situation segensreich, indem sie Kontaktbeschränkungen anmahnt. Ihre nicht naturwissenschaftlich gebildeten Kolleg:innen sind entweder zu dumm, um das zu kapieren, oder sie wollen nicht verstehen, was exponentielles Wachstum ist.
Doch wie kam es überhaupt zu dieser uns nun schon über 1 Jahr quälenden Pandemie? Sie ist eine (!) Folge der Klimaerhitzung. Ihr Autor Joachim Wille hatte vor kurzem in der Frankfurter Rundschau Professor Camillo Mora von der Universität Hawaii zitiert: „Wir wissen, dass der Klimawandel die Übertragung von Viren in Wildtieren auf den Menschen beschleunigt.“ Konkret bezogen auf COVID-19 bedeutet das: Dieses Virus wurde von Fledermäusen über einen Zwischenwirt auf Menschen übertragen. Die Klimaerhitzung hat Wälder in bestimmten Gebieten in China wachsen lassen und so den Lebensraum der dort mit COVID-19 befallenen Fledermäuse vergrößert.
Dr. Angela Merkel bestreitet sicher nicht diese naturwissenschaftlichen Tatsachen. Sie zieht andererseits aus ihrem Wissen aber nicht die Konsequenz, als Kanzlerin das Notwendige gegen die Klimaerhitzung zu unternehmen. Und das tut sie schon seit Jahrzehnten nicht. Nicht vergessen sollte man in diesem Zusammenhang, dass sie mal Bundesumweltministerin war.
Wenn jemand falsch handelt, weil er es nicht besser weiß, ist das schon schlimm genug. Wer allerdings genau weiß, welche Folgen sein Handeln oder nicht handeln zeitigt und trotzdem falsch entscheidet, verhält sich moralisch noch tief stehender. Die jetzige Pandemie ist übrigens nicht das einzige und bei weitem noch nicht das größte Problem, was uns durch die Klimaerhitzung droht.
Ralf-Michael Lübbers, Marienhafe
Abwarten und Aussitzen
Lieber Michi Herl, eigentlich lese ich ja gerne Ihre Kolumne, aber diesmal haben Sie sich zu einem eklatanten Fehlurteil hinreißen lassen. Es gibt in dieser Pandemie nichts, aber auch rein gar nichts zu danken an Kanzlerin Angela Merkel. Sie hat alle Fehler Ihrer Minister mitgetragen und Ihr eigenes Kanzleramt hat den unausgegorenen Vorschlag für die Osterruhe gemacht, den sie dann selbst zurücknehmen musste. Lesen Sie eigentlich nicht die Beiträge Ihres großartigen FR-Kollegen Stephan Hebel, der schon seit vielen Jahren die Versäumnis- und Pannenserie dieser Kanzlerin journalistisch begleitet? Angela Merkel hat in dieser Pandemie genauso agiert, wie sie es immer tut: nur abwartend und aussitzend. Und die Versäumnisse bei der Impfbestellung fallen ausgerechnet auch noch in ihre Zeit, in der Deutschland die EU-Ratspräsidentschaft inne hatte. Wo wäre hier also ein Dank zu sagen?
Merkel hat mit ihren oft falschen Einschätzungen sogar dem Land und den Steuerzahlern häufig Schaden zugefügt (Kosten für den Atomausstieg; keine Zukunftsstrategie bei der Autoindustrie, vielmehr jahrelanges Verhindern besserer CO²-Grenzwerte; Verschleppung der Energiewende; keine Verkehrswende; ausufernde Kosten im Gesundheitssystem; keine Modernisierung des Rentensystems usw.) Und dazu kommt, dass sie das Land in einer Schockstarre der politischen Handlungsfähigkeit hinterlassen wird, weil sie in ihrer eigenen Partei keine rechtzeitige Nachfolgeregelung getroffen hat. Sie hat immer wieder die lästigen Quertreiber ausgebootet und aus der Regierungsbeteiligung verbannt. Dafür lässt sie Luschenminister wie Scheuer und Seehofer und neuerdings auch Spahn einfach weiterwurschteln.
Bitte lesen Sie zur eigenen Erhellung nochmal das hervorragende Buch Ihres Kollegen Stephan Hebel „Merkel – Bilanz und Erbe einer Kanzlerschaft“, das er bereits 2018 geschrieben hat, aber immer noch hochaktuell ist. Es wird also endlich Zeit, dass Angela Merkel abtritt und das Land für einen Politikwechsel und eine Erneuerung freigibt. Das müssen wir alle uns wünschen.
Walter Welker, Frankfurt
Steile Lernkurve erfolgreich gemeistert
Lieber Michi Herl, Ihre Beiträge sind ja oft eher ironisch und humorvoll geschrieben und ich dachte zunächst, Ihr Dank an Frau Merkel sei auch diesmal im Sinne einer ironisch verpackten Kritik gemeint. Aber anscheinend haben Sie jetzt auch die „steile Lernkurve“ erfolgreich absolviert und sprechen inzwischen auch von „der Wissenschaft“ und den „Fachleuten“, so als gäbe es nicht sehr kontroverse wissenschaftliche Standpunkte zur Corona-Pandemie. Dass Frau Merkel als Physikerin eine „Exponentialkurve“ lesen kann, finden sie toll und meinen allen Ernstes, dass der rein naturwissenschaftliche Blick auf die Pandemie ausreichend wäre, um fundierte und sinnvolle Entscheidungen zu treffen. Dass Frau Merkel seit über 15 Jahren die Richtlinien der deutschen Politik bestimmt und damit auch für den langjährigen neoliberalen Kahlschlag im Gesundheitswesen mitverantwortlich ist, ist Ihnen vermutlich entgangen. Dass Frau Merkel die Interessen der kapitalistischen Gier-Wirtschaft unterstützt und ein glaubwürdiges Eintreten für wirklichen Klimaschutz lange verhindert hat, dürfte Ihnen aber nicht entgangen sein. Ich hoffe nicht, dass ich in Ihrer nächsten Kolumne dann “Danke, Woelki“ lesen muss, aber in diesen merkwürdigen Corona-Zeiten scheint ja alles möglich zu sein.
Ist es Politikversagen, wenn Abertausende und wider allen Warnaufrufen mit den Maschinen nach Mallorca reisen? Hat die Politik es zu verantworten, wenn eine große Anti-Corona-Demo nach der anderen von Gerichten genehmigt wird. Ist die allgemeine Corona-Müdigkeit allein den Entscheidungsträgern der Maßnahmen anzulasten? Haben all die vielen Menschen im Lande, die weiterhin machen, was sie wollen, maskenfrei und abstandslos die Straßen und öffentlichen Plätze bevölkern, keine Verantwortung dafür, dass die infektionszahlen wieder rasant in die Höhe gehen?
Die Virologen appellieren an uns alle, noch paar Monate durchzuhalten, bis das Virus zu besiegen wäre. Alle Welt ruft nach langfristiger Perspektive, obgleich in so einer Pandemie nur auf Sicht und auch mit Versuch und Irrtum, gehandelt werden kann. Doch der Druck aus der Bevölkerung und Wirtschaft wächst unbeirrt weiter. Die Politiker sind inzwischen aufgerieben zwischen einer aggressiv fordernden Masse, einem vielfach unkritischem und selbstgerechtem Journalismus und einer Wirtschaftslobby, die entweder ein sinkendes Wirtschaftswachstum bejammert oder mit Verve ihre jeweils für unverzichtbar haltende Branche auf Betriebseinsatz einklagt.
So können wir in dieser gefährlichen Pandemie nicht weiter mit den Politikern umgehen!
Wenn der Ministerpräsident von Thüringen, Bodo Ramelow, so etwas sagt wie: „Wir Politiker sind doch auch mit den Nerven am Ende“(WELT-Interview), dann kann man sich das ruhig mal ernsthaft anhören und darüber nachdenken, ob diese gnadenlose Dresche auf die Politik („Politiker sind unfähig etwas auf die Beine zu bringen“) so noch fair und zielführend ist?
Was ist mit all den Menschen im Lande, die sich nicht an die Regeln halten, nur fordern und fordern, mit einem Freiheitsverständnis auftreten, das mit wenig politischer Reife zu tun hat und von einer gebotenen Eigenverantwortung weit entfernt sind.? Stattdessen eine kundenartige Erwartung gegenüber dem Staat zeigen, bis dahin, den Staat zum Feind erklären. Und: Woher kommen wohl die jetzt wieder steigenden Inzidenzzahlen? Etwa von den „falschen“ Entscheidungen unserer Poiltiker??
Wo bleibt die Kritik an dem Verhalten der Bevölkerungsteile, die sich nicht mehr an die Maßnahmen halten? Was mögen wohl insbesondere die vielen engagierten Pflegekräfte der erkrankten Patienten in den Kliniken über diese Endlosdebatten denken, vor allem über die lauten Forderungen nach Lockerung und Öffnung? Oder über die vielen Menschen, die ohne Masken durch die Städte laufen oder lauthals Stimmung gegen die Maßnahmen machen?
Ein Altenpflegehelfer berichtet (FR), dass „wir uns komplett alleingelassen fühlen“ und wünscht sich härtere Strafen für die rücksichtslosen „Querdenker“!
Auf der Welt spielen sich zwei Tragödien ab: In der einen kriegt man nicht, was man will. Das ist schmerzlich. In der anderen bekommt man es. Das ist die wahre Tragödie. (Oscar Wilde)“
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/corona-aerosol-forscher-ansteckungen-brief-merkel-100.html
Man macht, fast könnte man sagen mit Absicht, die falsche Politik. Draußen gibt es fast keine Ansteckung und Frau Merkel schreibt Ausgangssperren in das neue Infektionsgesetz. Man will Kontakte reduzieren aber lieber nicht so genau hinsehen wo das am sinnvollsten ist. Das ist schon die Politik und sie ist auch ein gut Stück Schuld das es nicht funktioniert. Weder die Coronaleugner noch die Leute in Malle sind das Problem. Die Betriebe, da will man bewusst gar nicht ran, die Schulen, das bekommt man jetzt schon seit einem Jahr nicht hin, und die Wohnungen, da kann man nicht viel machen, sind das Problem. Der Rest ist Aktionismus und das merken die Leute halt immer mehr. In Hessen sind die Sportstudios auf und die Außengastronomie geschlossen lächerlich.
@ hans
Und weiter frage ich mich, wann lernen wir, die wir uns doch so als kundige Bürger verstehen, einfach mal, uns an die Regeln zu halten bzw. uns wenigstens diese Mühe zu machen, und nicht dauernd an allem herumzukritteln, was uns nicht in den Kram passt. Es ist so ungemein leicht, mit dem Finger auf die vermeintlich Schuldigen zu zeigen und die Politik ist inzwischen ein dankbarer Gegner. Es muss vielleicht nicht alles passgenau richtig sein, was die Politik entscheidet, aber die Warnrufe kommen schließlich schon lange aus der Wissenschaft. Was ist eigentlich so schwer daran, ein gewisses Grundverständnis für die außerordentlich schwierige Lage zu erlangen?
Aber inzwischen ist auch der Journalismus nicht besser als die empörte Masse. Eon Bild von deren Selbstgerechtigkeit und Überlegenheitsgefühl konnte man verdammt gut in der gestrigen Lanz-Sendung sehen und hören: Journalisten labte sich an der defensiven Lage der Politiker am Beispiel des K-Frage CDU/CSU. Ganz vorne in seiner überheblichen allwissenden Art: Markus Lanz!
„Der Rest ist Aktionismus und das merken die Leute halt immer mehr“. Sollen doch DIE LEUTE sich mal selber an die berühmte eigene Nase packen, was sie alles dazu beitragen, dass es mit sinkenden Infektionszahlen so frustrierend schwer vor sich geht! Die „Querdenker“ und diese braune Gefolgschaft kriegen immer mehr Futter von der Mitte der Gesellschaft für ihre kruden und irrationalen Machenschaften und teilweise irreparablen Schäden, die sie anrichten.
Frau Brinkmann fragte letzt Herr Müller aus Berlin was er über den englischen Mutanten im Januar noch nicht gewusst hätte nach dem er gesagt hat das er jeden Tag dazu lernt. Da kam nicht viel. Die Politik sollte mehr machen was die Wissenschaft sagt und nicht was Lobbyisten sagen. Es muss in Schulen und Betrieben mehr getestet werden. Die Impfzentren sin falsch solange das nicht so ist. Die Politik hört weg wenn es ihnen nicht passt was da kommt. In der Pandemie kann man das dann versagen nennen.
Vielleicht spricht es sich irgendwann herum, aber es gibt nicht „die Wissenschaft“, sondern durchaus kontroverse wissenschaftliche Hypothesen. Es gibt leider nicht die absolute Wahrheit und viele Menschen (auch ich) sind durchaus ambivalent. Ich erlebe z. Zt. eine ständige Eskalation der Extreme – auf der einen Seite die Corona-Leugner (die viel mediale Aufmerksamkeit bekommen), auf der anderen Seite die Lockdown-Fanatiker, die allen Menschen, die etwas differenziertere Ideen haben, unterstellen, sie hätten keine Empathie für die Covid-Opfer. Abwägendes und kritisches Denken hat es in Krisenzeiten immer schwer, meistens wird überemotional und vorwurfsvoll agiert. Ich kenne einige Menschen, die den „harten Lockdown“ fordern, aber sich auch mal gerne und durchaus häufig mit anderen Menschen treffen – und das auch machen. Fast jeder hat so seine „Ausnahmen“ – und das ist letztlich auch ganz menschlich. Es wäre schön, die Diskussion würde insgesamt sachlicher und verständnisvoller. Aber „Angst essen Seele auf“!
„Was ist eigentlich so schwer daran, ein gewisses Grundverständnis für die außerordentlich schwierige Lage zu erlangen?“
Ich kann mich der Meinung von Jürgen Malyssek in allen Punkten nur anschließen. Dieses ewige Genörgel oder auch vermeintlich kluge Nachfragen in den Talkshows, es ist doch letztlich immer Selbstinszenierung und Machtgehabe. Und es trägt nicht zur allgemeinen Versachlichung und Beruhigung der Lage bei.
Die Politiker müssen eine nie dagewesene, gefährliche Situation meistern, das fordert meinen Respekt und nicht meinen Widerspruchsgeist….
@ Sabine I.
Danke für Ihre inhaltliche Rückendeckung!
Was Sie zur Selbstinszenierung und zum Machtgehabe der Moderatoren (wenn man sie als solche überhaupt noch so nennen kann?) in den TV-Shows, kann ich inzwischen so unterschreiben.
Korrektur:
… in den TV-Talkshows sagen, kann …
danke!
zu @ Sabine I
Könnten sie oder Jürgen Malyssek mir mal helfen was man kritisieren darf oder nicht nach ihrer Meinung.
Da beschließt man im Herbst Impfzentren zu bauen so schnell es geht und hat diese dann rechtzeitig vor Weihnachten erfreulicherweise auch fertig, aber leider stellt man im Januar fest das die überforderten Politiker vergessen haben Impfstoff zu bestellen.
Bei der deutlich komplexeren Klimakrise die sicher mehr Menschen das Leben kosten wird als das Virus und sicher eine wesentlich längere Laufzeit haben wird hat man erfreulicherweise schon vor Jahren eine Energiewende beschlossen. Leider vergisst man den dafür zwingend notwendigen Ausbau der EE zu ermöglichen.
Warum darf man das Zweite kritisieren und das Erste
nicht?
@hans: Ich bin gar nicht gegen Kritik. Mir geht es im Fall von Corona um den Ton und die Haltung, die momentan so oft hinter der Kritik steht. Diese Nörgelei und die (Anspruchs)Haltung, die in jedes zufällig hingehaltene Mikrofon und/oder Kamera getrötet wird, nervt und trägt nicht zur Lösung der Probleme bei, im Gegenteil.
Übrigens kommt es m. E. auch bei der Klimakrise auf die Bereitschaft der Menschen an, bei sich und dem eigenen Verhalten Änderungen vorzunehmen. Wenngleich bei der Klimakrise der Staat und die Politik schon sehr lange in der Pflicht sind, Lösungen zu finden und Richtungsänderungen vorzunehmen. Das macht für mich auch den Unterschied zu der Pandemie aus.
Hallo Hans,
wer die Lage auf dem Corona – Markt betrachtet kann doch nun wirklich nur feststellen, ein völliges Durcheinander, eine planlose Politik, ein wirklich schlechter Zustand der Medizin hinsichtlich der Intensiv Abteilungen, kein Silberstreif am Horizont. Was ist zu tun ?Niemand scheint es zu wissen, oder Alle ? Kaum verkündet Herr Spahn etwas, schon ist es überholt. Auch wenn Frau Merkel, die hier vielgelobte, etwas verkündet geschieht dasselbe, nämlich nichts, oder fast nichts. Dafür mehren sich die Stimmen der Stammesfürsten.
Es gibt nur eine Lösung : Es muss mit Tempo mehr geimpft werden. Alles andere bringt nichts. Wenn es nicht genug Serum gibt muss eben mehr produziert werden. Das weiß man seit mindestens einem halben Jahr, bekommt wohl aus Marburg zusätzliches Serum, aber das reicht wohl nicht. So, wie die Dinge liegen, werden wir wohl bis mindestens Ende des Jahres mit Corona zu tun haben, vielleicht sogar länger.
Dazu kommt, dass die Pandemie doch mindestens ein europäisches Problem ist, auch heute schon, die Grenzbereiche sind häufig stärker befallen als das <Land selbst. Dazu kommt die Religionsfrage, was ist jetzt mit Ramadan und den entsprechenden Festivitäten ? Kontrolliert da jemand ? Auch die Christen mussten unbedingt Ostern feiern, hatte das Folgen ? Es wird erst dann einigermaßen Ruhe einkehren wenn Europa durchgängig geimpft ist. Ob man dann die Grenzen für den Rest der Welt schließen wird, auch sehr schwierig. Canada hat das so gelöst, man kann raus, aber bei Rückkehr Quarantäne, im Hotel, 14 Tage, kostet 2000 Cn. $. Damit hätte man den Mallorca Tourismus schon mal erledigt.
Was mit immer neuen Mutationen des Virus zu tun sein wird ist noch völlig offen, habe heute morgen Prof. Drosten dazu gehört, der ist sehr vorsichtig und wartet ab.
Wenn es also überhaupt eine Lösung gibt, dann ist es Impfen, Impfen, Impfen, die Welt muss Fabriken bauen, die Impfstoff herstellt, ob mit oder ohne Patentschutz und dafür bedarf es absoluter Priorität, denn man muss wohl davon ausgehen, dass bei all den Mutationen auch der Impfschutz begrenzt sein wird und eben immer angepasst werden muss. Baut die Welt diese Fabriken schon ? Hat überhaupt jemand Interesse daran ? Geht es auch hier wieder nur ums Geld ?
Um noch einmal auf Frau Merkel zurückzukommen. Diese Frau deckte un deckt alles, was in den vergangenen Jahren gezielt falsch gemacht worden ist. Die Täter : Herr Altmaier, Frau Klöckner, Herr Scheuer, Frau Schulze, und ihre jeweiligen Vorgänger. Diese Leute haben verantwortlich sowohl Klima als auch die Umwelt massiv geschädigt. Also aus meiner Sicht ist jedes Lob für Frau Merkel unberechtigt, ja, sie gehört zu den großen Verhinderern.
zu @ Jürgen H.Winter
Mit Corona werden wir auch nächstes Jahr noch zu tun haben und das was sie über die Politik schreiben ist leider auch richtig. Es wird noch viele Leben kosten. Das mit dem Impfen sehe ich aber positiver. Die Politik kann da so viel nicht kaputt machen hoffentlich. Wir werden im Frühsommer 10 Millionen Impfungen die Woche sehen. Vielleicht sogar noch mehr. Das bedeutet das man mit den 60 Millionen die geimpft werden sollen im August durch sind. Es wäre halt gut wenn man die Zulassung der drei Kandidaten die beantragt sind bald bekommen könnte. Alleine in Marburg werden 1 Milliarde Dosen im Jahr produziert. Die Firma aus Tübingen arbeitet mit Bayer zusammen und will nach der Zulassung auch auf diese Menge hochfahren. Spätestens dann sollte das mit dem fehlenden Impfstoff Geschichte sein. Die Hausärzte zeigen doch jetzt zum Start das sie viel mehr impfen können als die Impfzentren. Dann kommen noch die Fach und Betriebsärzte dazu. Eigentlich sollte die Politik das nicht mehr kaputt machen können. Allerdings könnte es gut sein das wir durch einen Mutanten im Herbst gezwungen werden noch mal zu impfen.
zu @ Jürgen H.Winter
Was D. derzeit beim Thema Impfstoffproduktion anfängt zu machen ist zwar Monate zu spät aber am Ende schon ok. Ich nehme an das wir bis Ende des Jahres in der Größenordnung von 3 Milliarden Impfdosen 2022 produzieren können. Das bedeutet das mehr als 95% der 2022 produzierten Mengen in den Export gehen können. Dazu sind das fast alles MRNA Impfstoffe die man in 6 Wochen an einen Mutant anpassen kann. Das sagen so die Firmen. Der Staat soll sich ab jetzt aus dem Thema Impfen einfach raus halten soweit es geht und nur vorsichtig Rahmenbedingungen setzen.
Hallo Hans,
das mit dem Impfen liest sich ja sehr schön, nur mir fehlt der Glaube. Die gegenwärtige Situation bei den Hausärzten ist katastrophal. Man hat 40 – 50 Leute auf der Liste und bekommt max 9 Dosen, manchmal auch weniger. Das bedeutet Terminabsage bei den gebuchten Leuten usw. Es wird so gehandelt als ob der Weg über Hausärzte mies gemacht werden soll. Ja, ich weiß, eine Verschwörungstheorie, aber welche Schlüsse soll man denn sonst ziehen. Erst große Ankündigung, Hausärzte rufen die Kunden an und dann gibt es keinen Impfstoff. Was soll das ? Weiß man das nicht vorher ? Man verkündet groß über TV und dann April, April. Als Hausarzt würde ich jetzt erst einmal abwarten wie das weiter läuft. Das ist die Situation heute.
Die Situation weltweit, und darum geht es,i hr Wort in Gottes Ohr wie man so schön sagt, aber es geht darum, in möglichst kurzer Zeit die Weltbevölkerung zu impfen, egal wer dafür bezahlt. Ich glaube nicht, dass das klappt. Das bedeutet, dass erst wenn das Virus von den meisten Menschen vertragen wird, wie das Schnupfenvirus, erst dann können wir die Masken wieder absetzen. Haben sie eine Vorstellung, wann das sein wird ? Bis jetzt sind die Mutationen immer ansteckender geworden und befallen immer jüngere Menschen, die Schnelltests sind auch nur bedingt zuverlässig und was mit den Kindern wird ist noch völlig offen. Ihren Optimismus hätte ich gern mal.
Wenn man sich dann die Politik hier im Land und weltweit ansieht, da kann man froh sein, wenn man alt ist denn wir schaffen ja nicht mal die Pandemie, die vergleichsweise einfach zu schaffen sein sollte, was ist dann mit Klima und Umwelt ? Hier im Land ist jedenfalls die Politik nicht willens das Klima und die Umwelt zu retten, und das ist keine Verschwörungstheorie. Lügen ist auf dieser Ebene (der Politik) das Gebot der Stunde, da können sie beinahe jeden nehmen, der irgend ein Amt hat. Es ist grauslich.
Ja, ich weiß, man sollte immer Optimist sein, aber das sind wir öffentlich seit über eineinhalb Jahren. Hat nichts gebracht. Versuchen wir es doch einmal so rum.
@ Jürgen H. Winter
Seien Sie froh. dass Sie im Jahr 2021 leben. Vor 20 Jahren hätten Sie Aussicht auf eine Impfung in zehn, zwölf Jahren gehabt. Ach, überall diese verwöhnten Typen, die völlig den Zeitbezug verloren haben.
„Was ist das bloß für ein Land, in dem morgens um sieben die Sonne schon aufgeht!“
Sponti-Spruch (1981)
Hallo Herr Briem,
zum Zeitbezug. Vor 20 Jahren hatten wir Mio Tonnen CO2 weniger in der Atmosphäre, Mio Tonnen weniger Plastik im Meer, Tausende Tonnen weniger Gift auf den Äckern und bei uns an der Nidder flog noch der Kiebitz und die Bekassine.Was hat die Menschheit draus gemacht ?Sie dürfen raten, wie es weitergeht. Was meinen sie mit „verwöhnte Typen“ ?
zu @ Jürgen H.Winter
Ich halte meine oben genannte Einschätzung der Situation beim Impfen nicht für übertrieben optimistisch. Es harf halt kein Impfstoff ausfallen und man sollte im Mai auch noch den einen oder anderen Impfstoff zulassen. Die Sicherheit vorausgesetzt natürlich. Das Marburg eine Fertigungskapazität von einer Milliarde Impfdosen im Jahr hat ist Fakt und das Bayer das auch hat bis zum Jahresende auch .https://www.wz.de/nrw/wuppertal/bayer-schafft-mehr-als-100-stellen-fuer-curevac-produktion-in-wuppertal_aid-57439511
Außerdem gibt es noch mehr Impfstoffproduktionsstätten in D. Deshalb sehe ich die 3 Milliarden Dosen nächstes Jahr als realistisch an.
Dass das Impfen selbst Mitte April noch am anlaufen ist ist nicht neu und können wir auch nicht mehr ändern, aber die Zahlen werden schon Anfang Mai hoch gehen und im Juni/ Juli werden wir mehr als 1,5 Millionen Impfungen am Tag haben. Karl Lauterbach sagte vor ein paar Tagen wenn man die Abstände zwischen erster und zweiter Impfung auf 12 Wochen verändert könnten in günstigsten Fall am 01.07. alle die wollen eine Erstimpfung haben. Als ich das gehört habe habe ich gedacht ok das passt.
Hallo Hans,
hoffen wir dass sie recht haben. Es kursiert übrigens im Netz schon ein „witziger“ Beitrag über das Impfen bei Hausärzten mit dem Inhalt, das die Belieferung mit Impfdosen gedrosselt werden muss, weil das ganze dann zu schnell geht, denn die Impfzentren sind bis Ende des Jahres gemietet und müssen beschäftigt werden. Die Hausärzte wären schon im Sommer damit durch and dann gäbe es wieder einen Eklat wegen der Mietkosten. Milliarden…
Da war meine Vermutung doch wenigstens im Zeitgeist !
zu @ Jürgen H.Winter
Das was ich geschrieben habe ist mehr als nur die Impfungen in D. D. ist dieses Jahr schon eine und wird nächstes Jahr eine der großen Impfstoffexportnationen sein. Das ist gut so und wird einen großen Beitrag dazu leisten das alle Menschen geimpft werden können. Da ist auch viel gut angelegtes Steuergeld dabei.
In der Pandemie ist das Vertrauen in die Politik ein Thema geworden. Es ist das Vertrauen zu unseren Politikern. Und da gibt es bei der Wahl zum nächsten Bundestag einige Anwärter für Führungspositionen. Zu ihnen gehört unser derzeitiger Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Ob er sein Amt nun bisher mehr oder weniger gut ausgefüllt hat, ist weniger von Bedeutung als die Frage, ob wir sicher sein zu können, dass er die Interessen von uns Bürgern über seine eigenen stellt. Und da habe ich bei Herrn Spahn erhebliche Zweifel. Warum?
So war ab 2006 an der Firma Politas beteiligt, einer Lobbyagentur für Pharmaunternehmen. Gleichzeitig saß er 2005–2009 als Obmann der CDU im Gesundheitsausschuss des Bundestags.
Dann recherchierte der Spiegel 2010 eine ziemlich miese Geschichte: Es gab einen Herrn Sawicki, Leiter des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen. Dessen Arbeit war in der Fachwelt unbestritten, zumal es ihm als er einem der wenigen Führungskräfte im Gesundheitsbereich gelungen war, der Pharmalobby ein wenig entgegenzuhalten. Als Initiator einer Gruppe von CDU-Abgeordneten gelang es Herrn Spahn, diesen Mann 2010aus dem Amt zu drängen.
Dann haben im letzten Jahr mehrere seriöse Zeitungen Ergebnisse von Recherchen veröffentlicht, die kaum Vertrauen erwecken. Damit meine ich nicht die für angeblich über € 2 Mio mit seinem Ehepartner gekaufte denkmalgeschützte Villa oder die von seinen Berliner Wohnungen, die er für knapp 1 Mio gekauft und nach wenigen Jahren für € 1,6 weiterverkauft hat. Doch ausgerechnet den Verkäufer dieser Wohnung zum Chef eines mehrheitlich dem Gesundheitsministerium unterstehenden Unternehmens zu machen und das mit einem gegenüber dem Vorgänger wohl mehr als verdoppelten Jahresgehalt (€ 300 Ts.), verbreitet den Geruch von Korruption.
Schließlich berichtet kürzlich der Spiegel über ein Telefonat von Herrn Spahn mit einer Frau Tandler über die Fa. EMIX, die bekanntlich für mehrere hundert Millionen Euro Aufträge zur Lieferung von Schutzmasken von seinem Ministerium erhielt. Ist es schon merkwürdig, dass sich hier ein Minister persönlich einschaltet, so ist es erst recht bemerkenswert, dass es sich bei Frau Tandler um die Tochter von Gerold Tandler handelt, dem mehrmaligen CSU-Minister in Bayern, der in der bekannten Zwick-Affäre auch schon vor Gericht stand. Und mehr als anrüchig: Das Telefonat wurde von Frau Hohlmeier vermittelt, Tochter des ehemaligen CSU-Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß. Nachtigall, ick hör Dir Trapsen, würde der Berliner sagen.
Wir brauchen seriöse und vertrauensvolle Staatsdiener, wenn unsere Demokratie noch etwas wert sein soll. Diese eigentlich selbstverständlichen Kriterien erfüllt Herr Spahn nicht.