Stichwort Hamsterkäufe und Versorgungssicherheit. Ein Einleitungstext wird noch folgen. Ihr Bronski ist derzeit ein wenig überlastet. Homeoffice in Zeiten der Pandemie ist kein Zuckerschlecken.
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Die Coronavirus-Pandemie – Eine Übersicht
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Es war unverantwortlich, den Urlaub anzutreten
Unsere Regierung hat sich angesichts der Coronakrise viele Themen auf die Fahnen geschrieben und das ist auch richtig so und muss auch sein. Eine Maßnahme ist die Rückholung von Menschen, die im Ausland sind und dort festsitzen. Die Gründe für deren Aufenthalt sind vielseitig und die daraus resultierenden Folgen waren nicht absehbar. In diesen Fällen ist die Aktion auch durchaus angemessen.
Wer sich aber dem Risiko, dass es zu dieser Situation kommen kann, ausgesetzt hat, sind die Touristen. Wenn man davon ausgeht, dass diese erst vor kurzem (selbst vor ein paar Wochen) ihren Urlaub angetreten haben, war die Coronakrise schon so weit fortgeschritten, dass man die Folgen hätte absehen können. Jetzt lesen wir Berichte über „Gestrandete“ oder sehen ihre Erlebnisberichte im Fernsehen und bedauern die Armen noch. Vielmehr war es unverantwortlich den Urlaub anzutreten. Es wurde mehrfach davor gewarnt und es war zu vernehmen, dass selbst die Reiseveranstalter Urlaubsreisen absagen. Einige denken eben nur an sich und keinen Schritt weiter. Dies ist ebenso unsozial, wie die Hamstereinkäufe und das Bunkern von Klopapier.
Leider besteht bei uns ein „Gottvertrauen“ ganz nach dem Motto: „Es wird schon jemand richten“. Bravo, wieder mal recht gehat! Die Bundesregierung stellt nun 50 Mio. € für die Rückholung zur Verfügung. 50 Mio. € aus Steuergeldern, die an anderer Stelle, z.B. der Erforschung des Coronavirus, Bereitsstellung wichtiger Krankenhausmaterialien oder für Bonuszahlungen für Menschen in systemrelevanten Berufen, einschließlich der Abertausenden Verkäufer*innen, die sich täglich den Gefahren aussetzen müssen.
Bleibt zu hoffen, dass die Urlaubsheimkehrer diese Wohltat zu schätzen wissen und ihrerseits alles daran setzen Gutes zu tun. Möglichkeiten hierzu gibt es genug.
Robert Proll, Rodenbach
Plötzlich steht unerwartet jemand vor oder hinter mir
Ich gehöre der Risikogruppe 65+ an. Jeden Tag wird an die Bürger appelliert, Rücksicht zu nehmen auf andere. Und das nicht nur auf Risiko-Gruppen. Es ist eigentlich selbstverständlich, dass alle in diesen schwierigen Zeiten aufeinander achten. Nach meinen Beobachtungen und Erfahrungen ist das Gegenteil der Fall. Die Leute laufen wie Schlafwandler durch den Einkaufsmarkt. Ständig steht jemand hinter, neben oder plötzlich vor mir, greift über mich hinweg in ein Regal, kommt dicht an mich heran und fragt etwas. Dieser gestrige Marktbesuch war ein Schock für mich, zumal nach der Fernseh-Ansprache von Frau Merkel am Abend zuvor. Aber auch draußen passiert Unglaubliches. Ein junger Mann mit Hund lief breitbeinig und mit langer Hundeleine den Bürgersteig entlang, so dass die ältere Dame, die ihm entgegenkam, mit ihrem Rollator kaum an ihm vorbeikam, geschweige denn Abstand halten konnte. Wenn ich beim Nordic Walking durch die Straßen laufe, renne ich pausenlos von einer Straßenseite auf die andere, weil die mir Entgegenkommenden viel Platz für sich benötigen und gar nicht daran denken, sich und andere zu schützen. Derzeit wird diskutiert, ob man alle wegsperren muss. Wenn die Leute nicht endlich aufwachen und sich freiwillig ändern, was soll man da tun?
Marina Hellmig, Griesheim
Diese Hamstermentalität ist nicht mehr lustig
Die Grand Dame der österreichischen Literatur, Marie von Ebner-Eschenbach, schrieb einmal: „Der Gescheitere gibt nach! Eine traurige Wahrheit; sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit“. Die Stimmigkeit dieser Aussage verlöre auch dann nicht ihre Gültigkeit, ersetzte man „Gescheitere“ durch Anständige oder Rücksichtsvolle und „Dummheit“ durch Egoismus oder Brutalität. Studieren lässt sich dies täglich etwa in einem Supermarkt, in dem der Kampf ums Toilettenpapier mittlerweile Ausmaße angenommen hat, die eines zivilisierten Gemeinwesens absolut unwürdig sind. In Heddernheim im „REWE“ zum Beispiel lassen sich seit über zehn Tagen weder besagter Hygieneartikel noch Küchenrollen, Papiertaschentücher etc. käuflich erwerben -: was ganz offensichtlich dem rabiaten Stumpfsinn sogenannter Hamsterkäufer und Hamsterkäuferinnen zu verdanken ist, die, nach Auskunft der bedauernswerten (und tapferen!) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schon morgens auf neue Warenlieferungen lauern, sodann den Laden stürmen und in Nullkommanichts alles von dem abräumen, was uns Menschen ja bekanntlich von den Tieren unterscheidet. Zehn Tage! Das ist mittlerweile kein dem Corona-Virus geschuldetes Scherzchen mehr, das in den Feuilletons für ein paar heitere Lesemomente sorgt (vor allem, wenn man an ältere, kranke oder behinderte Mitbürgerinnen und Mitbürger denkt) – das ist, im Gegenteil, ein nicht nur zutiefst unsolidarisches, ja, asoziales Verhalten, das sich zudem exponentiell verbreitet; je gemeinwohlgemeiner sich diese Konsumenten, besser: Hort- und Raffzahnnaturen aufführen, um so mehr leere Regale existieren, die verunsicherte Mitmenschen dann ebenfalls zu einem Kaufverhalten jenseits des realisitischen Alltagsbedarfs animieren… – Als Ausweg schlage ich vor, dass künftig das erste Produkt (eine Zehnerrolle Klopapier etwa) zum handelsüblichen Preis und das zweite nur noch zum verzehnfachten verkauft werden darf; ich kann mir gut vorstellen, dass ein solcher vulgärsozialistischer Versuch, die derzeit unheilvolle Arithmetik von Angebot und Nachfrage zu brechen und im Sinne einer Gemeinwohlorientierung einzusetzen, zumindest an dieser Linie der Corona-Front für ein bisschen mehr Gerechtigkeit und ein Abflauen der Hysterie- und Beunruhigungskurve sorgen könnte.
Manfred Back, Frankfurt
Eine Gelegenheit, große Dinge zu tun
Wie geht es uns „Risikopatienten“, wenn wir jetzt möglichst zu Hause bleiben sollen? Meine erste Überlegung war: Prima, jetzt habe ich viel freie Zeit. Ich „muss“ nicht mehr dreimal wöchentlich ins Sportstudio, viele der regelmäßigen Abendveranstaltungen sind abgesagt, selbst die Ehrenämter ruhen. Ich werde viel lesen, aufräumen, ausmisten.
Aber meine Überlegungen gehen tiefer. Wir Christen begehen gerade die Fasten- oder Passionszeit, das heißt auch Besinnung, Gewissenserforschung, Reue, Umkehr.
Ich kann diese Auszeit nutzen als Chance zum Innehalten und Nachdenken, wieder wahrnehmen, was jetzt Not tut und was und wer mir wirklich wichtig ist im Leben, meine eigene Lebensweise überprüfen. Arbeiten und Kaufen sind nun die letzten legitimen Gründe, das Haus zu verlassen. Maßhalten, anders leben kann ich jetzt vielleicht einüben. Aber wir Menschen sind soziale Wesen und brauchen die Kontakte zueinander. Wir müssen kreative Formen der Kommunikation entwickeln, was im Zeitalter der Digitalisierung leicht möglich ist.
Ein anderer Gedanke: Wir klagen über geschlossene Museen und Fitness-Studios, über abgesagte Spaßveranstaltungen, während hinter der griechischen und syrischen Grenze Menschen krepieren. Wie können wir da Solidarität zeigen und nicht nur an unsere eigenen Probleme denken?
Und an die Politiker: Während Gesundheitspolitiker innerhalb weniger Wochen zuvor undenkbare Einschränkungen anordnen können, durften Umweltpolitiker in der vergleichsweise riesigen Klimakrise innerhalb von 40 Jahren nichts anordnen. Ich will nicht beides gegeneinander ausspielen, aber ich hoffe, dass die Politiker nach den Erfahrungen mit der Virus-Seuche anschließend die CO2-Verseuchung genauso beherzt angehen.
In Publik-Forum habe ich den Satz eines ehemaligen Bürgermeisters von Chicago gefunden: „Verschwende nie eine Krise. Sie gibt uns Gelegenheit, große Dinge zu tun.“
Christa Heisig, Heusenstamm
Alle Einnahmen sind weggebrochen
Die Lage ist dramatisch. Wir sind ein kleines Gästehaus abz in Stuttgart Untertürkheim. So wie uns geht es vielen … Seit letzter Woche die Einnahmen sind zu 100% zusammengebrochen. Alle Übernachtungsgäste und Gruppen mussten ihre Buchungen aufgrund Corona für die nächsten Monate stornieren. Wir haben sofort alle Veranstaltungen abgesagt.
Wie soll ein Kleinbetriebe in Vorleistung treten, wenn alle Einnahmen wegbrechen?
Die Politiker sagen, das sie Hilfspakete geschnürt haben. Bei unserer Hausbank war letzte Woche noch nichts von Soforthilfen bekannt. Bei den staatlichen Stellen sind die Telefone ständig besetzt, auf emails haben wir noch keine Antwort erhalten.
Wir brauchen unbedingt jetzt sofort, genau wie bei der Hochwasserkatastrophe – schnelle unbürokratische finanzielle Hilfe, die wir nicht zurückzahlen müssen.
Wir haben sofort Kurzarbeit angemeldet. Leider erhalten nur die sozialversicherungspflichtigen Mitarbeiter 60-67%. Unsere Minijobber gehen leer aus.
Viele haben jetzt Angst ihren Job zu verlieren. Merkel ruft zur Solidarität auf und sagt es gibt 200 Milliarden € Rücklagen.
Es wäre sehr wichtig, das Kurzarbeitergeld für alle incl Minijobber auf 100% aufzustocken und das die Arbeitgeber und Arbeitnehmerabgaben voll übernommen werden.
Petra Lederer, Stuttgart
Die Rechnung zahlen alle
Wo bleibt die Corona-Solidarität der Reichen und Superreichen? Das Coronavirus gefährdet nicht nur die Gesundheit, sondern auch die wirtschaftliche Situation vieler Menschen und Betriebe. Doch was tragen diejenigen dazu bei, denen es am wenigsten weh tut, die Reichen und Superreichen? Allein in Deutschland leben mehr als 100 Milliardäre mit einem Vermögen von rund 500 Milliarden Euro, Deutschland hat damit nach den USA und China die meisten Milliardäre. Laut Auskunft der Deutschen Bundesbank besitzen 10 % der reichsten Menschen 56% des Gesamtvermögens in Deutschland. In den vergangenen fünf Jahren ist ihr Vermögen um mehr als 30% gewachsen – auch Dank des Börsen- und Immobilienbooms. Sie sollten jetzt ihren Beitrag leisten: Durch den Verzicht auf Dividenden, Aussetzen des Börsenhandels während der Corona-Krise oder auch der Zahlung von Vermögenssteuer, z.B. zunächst kurzfristig einmalig in Höhe des Vermögenszuwachses um 30%.
Damit würden alleine durch die Besteuerung der Milliardäre ca. 170 Milliarden Euro freigesetzt: Für dringend erforderliche Forschungen in Impfstoffe und den Aufbau von Pflegekapazitäten, für die Unterstützung gemeinwirtschaftlicher Unternehmen (die über keinerlei Rücklagen verfügen) und Gastronomie- und Kulturbetriebe, für Kurzarbeitergeld und Unterstützung von klein- und mittelständischen Unternehmen, die Verlängerung des Arbeitslosengeldes u.v.m.
Ebenfalls wichtig wäre die sofortige bundesweite Einführung eines Mietendeckels und ein Verzicht auf Räumungsklagen bei Nichtzahlung von Mieten, um die Bevölkerung vor den Auswirkungen der Krise zu schützen.
Wenn wir eine Solidargemeinschaft sein wollen, dann müssen jetzt auch diejenigen Verantwortung zeigen und sich an den Kosten der Krise beteiligen, die es sich leisten können: Die Reichen und Superreichen dieses Landes.
Elke Große Vorholt, Frankfurt
„Warum zu Hause bleiben“ vom 19.03.2020: Der Artikel zeigt auf sehr anschauliche Weise die Verbreitung des Virus. Und da dürfen Frisöre weiterhin geöffnet haben! Sie treffen täglich eine Menge unterschiedlicher Leute, sind ihnen so nahe wie sonst kaum jemand in der Öffentlichkeit und die dort übliche Kommunikation (man redet viel miteinander) fördert die Tröpfcheninfektion. Wenn man das einmal so darstellt, wie im Artikel beschrieben, sieht man das enorme Risiko. Was hat sich die Landesregierung bei dieser Regelung für geöffnete Läden gedacht?
Bernd Weil, Bad Camberg
Zu Ihrem Beitrag „Die Sterberaten unterscheiden sich stark“ von Pamela Dörrhöfer
Ihre Vermutung, dass die massiv erhöhte Sterblichkeit in Italien von der vergleichsweise sehr hohen Infektionsrate bei den Senioren (40% der Infizierten sind über 70) abhängt, wird meines Erachtens durch zwei von Deutschland verschiedene gesellschaftliche Phänomene gestützt. Italienische Senioren leben noch häufig in den Familienhaushalten und sie kommen in vielen Landesteilen auch sehr gerne täglich auf der sogenannten „Piazza“ zum Plausch zusammen. Schön für den Virus.
Ihrem Beitrag konnte man nicht entnehmen, was man schon zwei Tage zuvor in der deutschen Tagespresse zu lesen bekam. Italienische Parlamentarier fordern europaweit standardisierte Testverfahren, weil Deutschland im Vergleich zu Italien und Spanien in den Krankenhäusern und vor allem bei den Todesfällen nicht auf Covid-19 testet. Die daraus resultierende Unterschätzung der realen Sterberate mag zwar nach außen gut aussehen und schürt dann anderenorts nationalistische Befindlichkeiten.
Diese mangelnde Testpraxis in den Kliniken hat noch einen anderen Aspekt, der Deutschland im Verlauf der Epidemie noch auf die Füße fallen dürfte. Zunächst unentdeckte, nicht-isolierte CoVid-19-Fälle haben ein enormes Ansteckungspotential für geschwächte Mitpatienten und das dringend benötigte Gesundheitspersonal. Und die ihnen zu Grunde liegenden Erkrankungsketten (Infektionscluster) bleiben unentdeckt, die Mitinfizierten bleiben ohne Isolation und die Viren können sich folglich ungestört ausbreiten.
Dais ist dann die berüchtigte Dunkelziffer und die wird auch durch die unzureichende ambulante Testpraxis gefördert. Die von Virologen geforderte sogenannte Hintergrundtestung von Personen mit Symptomatik ohne direkten Kontakt zu Erkrankten oder Risikogebieten findet kaum statt. Im Rahmen der Grippe-Sentinel-Überwachung des Robert-Koch-Instituts werden wöchentlich gerade mal zwischen 150 und 250 Personen getestet, das aber Deutschlandweit und nicht auf die Hotspots konzentriert. Diese geringe Zahl wird nicht reichen, um die zunehmenden verborgenen Infektionscluster aufzusp n. Es wird dringend Zeit, dass Berlin dem Vorbild Süd-Koreas folgend die Testungen konsequent ausweitet. Sonst man wird sich an Bilder aus Kliniken gewöhnen müssen, die man bislang nur aus China und Italien kennt. Nur an die Bevölkerung appellieren, die Risikopatienten zu isolieren, ist zu wenig, denn das können sich in der Realität viele nicht leisten. Dann wird, wie so oft, der soziale Status das Überleben stark beeinflussen.
Dr. Stefan Hensler, Frankfurt
Die Ausmaße sowie die Handhabung seitens der Politik bringen neben der offensichtlichen Machtlosigkeit auch ein erhebliches Maß an Spekulationen mit sich. Zum einen schien es am Anfang der Krise, als wolle man die VR China als Urheber stigmatisieren und man warf der dortigen Regierung auch vor, eine schlechte Informationspolitik gegenüber der Welt zu betreiben. Mittlerweile hat sich die Krise als absoluter Konjunkturmotor für die Pharma- sowie deren Peripherie Industrie herauskristallisiert. Es wird ein erhebliches Geschäft mit der Angst betrieben.
Bedauerlich ist die mangelnde Solidarität hier in Europa und in der EU. Hier tritt zu Tage, welche Geißel der Föderalismus für eine Politik der Gemeinschaft ist. Es ist einfach unverständlich, daß bei einer solchen Gefahr im Verzug jede kleinste Gemeinschaft, vom Einzelstaat bis in das kleinste Bundesland auf seine eigene Gesetzgebungskompetenz besteht und sein „eigenes Süppchen kocht“. In solchen Situationen zeigt sich, wie fragil eine solche Gemeinschaft mit viel zu viel eigenem nationalem Egoismus ist. Hier müssen eigene Interessen zurückstehen und die Gesetzgebung sowie die Entscheidung in eine europäische zentrale Hand gelegt werden. Bei der Tatsache, daß unbedingt jedes einzelne Land, bis bei uns in die Bundesländer hinein, alleine für sich entscheiden möchte, erinnert an den Zustand und die Existenz der einzelnen Fürstentümer und Kleinstaaten zu Beginn des vorletzten Jahrhunderts. Die vielbeschworene Solidarität und der Zusammenhalt wird hier derzeitig auf „Null“ reduziert und das Bedürfnis, daß nur jeder alleine überlebe, erinnert an das instinktbedingte animalische Überlebensbedürfnis des einzelnen Individuums in der Natur.
Die Länder mit präsidialer Gesetzgebung und zentraler Entscheidungskompetenz, wie der VR China, Rußland und sei es noch so schwer zuzugeben, der USA, sind fähiger, ein effizientes Krisenmanagement zu praktizieren als der rückständige Verwaltungsapparat der EU.
Einen positiven Effekt hat die Krise in der Hinsicht, daß nun die Familien endlich einmal erkennen, daß sie alleine, die Familie, die Väter und die Mütter in erster Linie für die Erziehung und die Betreuung ihrer Kinder zuständig sind und daß es ein Luxus unseres Staates ist, ihnen eine Betreuungsstruktur, wie wir sie haben, zur Verfügung zu stellen. An dieser Stelle sei angemerkt, daß vor einiger Zeit noch eine KITA- und Betreuungspolitik dieser Art, bei der teilweise Kinder von drei Jahren der emotionalen Zuneigung der Eltern entzogen werden, als Nebenprodukt der sozialistischen Plan- und Erziehungspolitik verpönt war
Eine Zumutung ist das erhebliche Maß an „Überinformation“ durch die Medien. Auch wenn es sich um eine Pandemie nie dagewesenen Außmaßes handelt, geschehen auch andere Dinge mit menschlichen Schicksalen auf der Welt. Es ist absolut in den Hintergrund gerückt, daß bei uns vor den europäischen Küsten Tag für Tag hunderte von Flüchtlingen elendig verrecken, lediglich weil die westlichen Großmächte, wie die USA, die EU und auch Deutschland den Krisenherd in Syrien und auch Israel künstlich aufrechterhalten, die Länder mit Waffen regelrecht vollpumpen und dort einen Stellvertreterkrieg inszenieren. Der Krisenherd „Syrien“ sowie der Krisenherd „Palästina“ kann nur existieren, solange die Großmächte, dazu gehört auch die EU, dort effizient und aggressiv agieren.
Weiter stellt es eine regelrechte Pervertierung des Großkapitalismus dar, daß Donald Trump nun der Meinung ist, sich in anderen Ländern, wie Deutschland, für hohe Summen Exklusivrechte für die Eindämmung der internationalen Krise dieser Art kaufen zu können und anscheinen der Meinung ist, der Kapitalismus habe das Recht, alleine wegen seiner Stellung als Wirtschaftsmacht, sich zu einer Art Herrenmensch mit dem exklusivem Recht auf Überlebens hoch zu stilisieren. Donald Trump sieht offensichtlich, aufgrund seiner mangelnden Fähigkeit zur Konfliktbewältigung, seine Wiederwahl in Gefahr. Was nun passieren könnte, daß dem amerikanischen Präsidenten seine eigene Gesundheitspolitik auf die Füße fällt; zu einem seiner ersten Amtshandlungen zu Beginn seiner Amtszeit gehörte es, die Gesundheitspolitik mit der Pflichtversicherung, in Kraft gesetzt durch seinen Vorgänger Barack Obama, als Akt des Sozialismus außer Kraft zu setzen. Sollte nun, was abzusehen ist, die Welle der Corona – Pandemie auf die USA übergreifen, wären Millionen von US-Bürgern ohne Krankenversicherungs-schutz und könnten sich noch nicht einmal den Gang zum Arzt leisten, um elementare Hilfe zu erhalten.
Zu überlegen wäre es in Deutschland und in Europa nun, ob man die Banken und Großbanken zur Finanzierung als Nichthafter in Anspruch nehmen könnte. Die Geldinstitute haben in der Vergangenheit erhebliche Hilfe vom Steuerzahler erhalten, sodaß nun die Gemeinschaft der Steuerzahler das Recht hat, Kredite zu moderaten Zinsen zu erhalten.
Georg Dovermann, Bonn
Es liegt uns wirklich fern, unsere Mitmenschen ängstigen zu wollen, indem wir auf die Gefahren hinweisen , die sich bei einer Onlinebestellung, hinsichtlich Corona ergeben. Jeder kann beobachten wie sich die Fahrer der Liefer- und Paketdienste täglich bemühen, Hunderte von Sendungen auszuliefern. In vielen Fällen geschieht dies ohne Mundschutz und/oder Handschuhe. Da bei der Übergabe der Sendung, so gut wie unmöglich ist die Eineinhalb- bzw Zwei-Meterregel einzuhalten, ist die Gefahr einer Krankheitsübertragung zumindest gegeben.
Nun sollte auf Expertenseite geprüft werden, ob man solche Dienste als mögliche Krankheitsmultiplikatoren einzustufen sind.
Anita + F.W. Osterloh, Frankfurt
Alle sollen daheim bleiben, keine unnötigen Sozialkontakte haben… aber die Pädagogen (von denen mit Sicherheit sehr viele mit dem Virus in Kontakt gekommen sind) sollen unnötiger Weise durch die Stadt fahren um zu putzen und zu renovieren? Ein Wahnsinn!! 1000e von unnötigen Menschenbewegungen in den öffentlichen Verkehrsmitteln, täglicher und stundenlanger Kontakt in Schulen und Kitas mit den (infizierten aber nicht getesteten) Kollegen? WOW… wenn Frau Merkel sagt ALLE unnötigen Sozialkontakte vermeiden und dann die Staatsbeamte und städtischen Angestellten zum Putz- und Basteldienst einberufen werden… Das ist doch der helle Wahnsinn!!! Wer tut was dagegen?
Isabel Weidenbach, Frankfurt
Auch der Tod steht unter Rationalisierungsdruck, er muss liefern, stößt dabei als Kleinunternehmer aber immer mehr an seine Grenzen. Um das Bevölkerungswachstum in Grenzen zu halten, sind ergänzende, großflächig aufgezogene Maßnahmen gefragt wie Kriege, Klimakatostrophen oder … Pandemien.
Hermann Wiesner Frankfurt
Der rasante Rückgang der Corona-Infektionen in China ist leider nur ein Scheinsieg. Betrachtet man die Situation genauer, dann kann nur dann mit der endgültigen Eindämmung dieser Epidemie gerechnet werden, wenn
a. ein gewisser Prozentsatz aller Menschen (eines Landes, einer Region, eines Kontinents, weltweit) gegen das Virus immun geworden ist oder
b. alle Menschen, die das Virus im Körper tragen, isoliert werden können, bis sie „auskuriert“ sind, so dass das Virus wenigstens innerhalb der Menschheit wieder verschwindet.
Der Fall b. ist momentan unwahrscheinlich, da z.Zt. nur mit einem gewissen Aufwand und nur mit einem Prozentwert <100% überhaupt festgestellt werden kann, ob ein Mensch bereits infiziert ist oder nicht. Mit solchen Unsicherheiten lassen sich natürlich nicht alle Virenträger ermitteln, von der Handhabung der momentanen „großen“ Anzahl von Virenträgern weltweit ganz zu schweigen.
Bleibt also Fall a. Eines können wir allerdings z.Zt. bis ca. Anfang 2021 fast sicher ausschließen, nämlich eine „Immunisierung“ durch Impfungen. Erst ab Anfang nächsten Jahres wird (wenn es gut geht) eine solche zur Verfügung stehen. Also bleibt bis dahin nur die Immunisierung durch Kontakt mit dem Virus(!). Dieser Kontakt hat allerdings so seine Tücken.
Schränkt man die zwischenmenschlichen Kontakte nicht ein, dann kommt es (mit hoher Wahrscheinlichkeit) zu einer explosionsartigen Erhöhung der Anzahl der Virenkranken, die ein bestehendes Gesundheitssystem vollständig überfordert. Resultat wäre, dass Menschen, denen bei „normaler“ medizinischer Versorgung hätte geholfen werden können, dann nicht mehr geholfen werden kann, so dass die Anzahl der Toten extrem viel höher liegen würde, als wenn man für die Betroffenen eine entsprechende Versorgung sicher stellen kann. Das ist der momentane Ansatz, der die Anzahl der Kontakte so reduzieren soll, dass keine Überforderung des Gesundheitssystems eintritt.
Durch die Kontakteinschränkung wird sich aber auch die jeweilige Immunisierungs-Prozentsatz- Erhöhung pro Zeiteinheit verlangsamen. D.h. die Kontakteinschränkung bis zum Erreichen des unter a. oben genannten Prozentsatzes (wo auch immer dieser tatsächlich liegt) muss länger durchgehalten werden, als wenn man keine solche Einschränkungen zulassen würde(!). Würde diese Kontakteinschränkung nämlich zu früh wieder fallen gelassen, dann könnte die oben genannte explosionsartigen Erhöhung der Anzahl der Virenkranken danach noch stattfinden, wenn auch gegenüber dem Verhalten ohne jedwede Kontakteinschränkung nicht so extrem, was erneut zu einer Überforderung des Gesundheitssystems und damit zu mehr als sonst zu erwartenden Toten führen würde.
Das „Optimum“ ohne Impfmöglichkeit liegt daher darin, die Kontaktmöglichkeiten nur soweit einzuschränken, dass das Gesundheitssystem auf die Dauer durch Neuinfektionen gerade nicht überfordert ist, um so die Kontakteinschränkungen möglichst schnell wieder fallen lassen zu können, ohne eine weitere explosionsartige Erhöhung der Anzahl der Virenkranken zu riskieren.
Dies alles müsste durch geeignete Simulationssysteme (wie beim Wetter und Klima) überprüfbar gemacht werden, um dieses „Optimum“ auch tatsächlich zu finden. Durch die Komplexität der wechselseitigen Beeinflussungen und der vielen zu berücksichtigenden Parameter ist da mit „gesundem Menschenverstand“ nicht viel anzufangen(!). Ein solches Simulationssystem gibt es momentan wohl aber nicht, so dass alle Entscheidungsträger in der Medizin und in der Politik zur Zeit nur „auf Sicht fahren“ bzw. entscheiden können.
Aber nicht genug damit, wird die Sache noch komplexer, wenn man berücksichtigt, dass das Virus sich mit der Zeit auch noch verändern kann und verändern wird, wobei wir z.Zt. natürlich nicht wissen, in welcher Art und Weise.
Schlussfolgerung: Wir sollten uns von der Illusion verabschieden, dass das Problem „in kürzester Zeit“ erledigt sein wird. Und die Chinesen und die Chinesische Regierung werden noch ihr „blaues Wunder“ erleben, wenn sie sich nicht „auf längere Zeit“ vollständig von der übrigen Welt abschotten wollen(!). Da sie das in ihrer Geschichte aber bereits öfter getan haben, ist allerdings auch das nicht ausgeschlossen. Für uns dürfte das aber sicher keine „Lösung“ sein.
Jürgen Müller, Darmstadt
Überall hört und liest man vom Dank an die medizinischen Dienste, die jetzt unter großer Belastung für uns Bürger und Patienten arbeiten. Das ist auch völlig berechtigt!
Aber mir scheinen vergessen all die „stillen“ Dienste im Hintergrund, die auch aufrecht erhalten werden müssen: Müllabfuhr, Wasser- und sonstige Versorgungswerke, Reinigungspersonal, Zoll und Ordnungsamt, IT-Support der digitalen Infrastruktur, Mitarbeiter der Sozialdienste und Betreuer, (oft freie!) Reporter, Druckereien usw., auf die wir uns jetzt besonders verlassen.
Sollten wir -neben demonstrativer Würdigung- nicht auch aufrufen, den Mitmenschen ihre Arbeit zu erleichtern, rücksichtsvoll und umsichtig miteinander, mit unserer Stadt und Umwelt umzugehen?
Wäre eine öffentliche Bitte möglich an Vermieter (+ -Konzerne), ihre Ansprüche zeitweilig z.B. auf Netto-Kosten zu reduzieren angesichts von Kurzarbeit und geschlossenen Geschäften? Niemand sollte jetzt Wohnung oder Laden verlieren.
Auch kleine Kommunen würden leiden, wenn es später noch mehr Leerstände und weniger Gewerbe gibt.
Wenn schon die Buchläden geschlossen sind, könnte man evtl. verstärkt (FR-) Zeitungsabos „auf Zeit“ anbieten 😉 ?
Ich freue mich über die vielen Ideen, nachbarschaftliche Solidarität und Ihre Berichte und Interviews -besonders aber heute über den Artikel zur Lage der Obdachlosen-Betreuung! Ich bitte um Verständnis für diese naive Mail, abseits von Facebook o.ä. suchte ich auch einen Weg zu danken!
K.F., Frankfurt
Corona als Chance
Die Läden und Restaurants sind geschlossen, man darf nicht mehr reisen und keine Freunde treffen, kein Kino und kein Theater besuchen und sich nicht sportlich im Verein oder Fitnessstudio betätigen.
Die Restriktionen sind hart und sehr gewöhnungsbedürftig, zunächst steht man damit verloren da, nach dem Motto: Und jetzt? Vor dem geistigen Auge spielen sich Horrorszenarien von sozialer Vereinsamung, Ausgeschlossensein und klaustrophobischen Panikattacken ab. Man fügt sich gezwungenermaßen aus Vernunftsgründen und richtet sich ein in den eigenen vier Wänden. Und zieht ein überraschendes Resümee am Ende der ersten Woche im Homeoffice:
Die sozialen Kontakte sind nicht abgebrochen, sie haben sich nur verlagert und sogar intensiviert. Mit sehr engen Freunden telefoniert man plötzlich täglich, was man sonst nicht getan hat. Mit anderen kommuniziert man ebenfalls viel häufiger als sonst über die Messenger-Dienste und erstaunlicherweise melden sich sogar Menschen, von denen man länger nichts gehört hat, um sich zu erkundigen, wie es einem geht. Ganz zu schweigen von den Unmengen ermunternder Quotes und lustiger Filmchen rund um das Thema Corona, die verschickt werden und einem helfen, den Humor zu bewahren. Natürlich kann es auch sein, dass man merkt, wo Kontakte weniger werden und auslaufen in diesen Tagen. Das schmerzt vielleicht ein wenig, man könnte es aber auch als Gesundschrumpfprozess betrachten: das sind vielleicht genau die Menschen, bei denen man es zuvor nie fertig gebracht hat, einen klaren Strich zu ziehen. Das könnte sich in Zukunft ändern.
Auch unser Verhalten ändert sich. Während man sonst in der Erkältungszeit in der Supermarktschlange jedem auf die Pelle rückte, auch wenn er oder man selbst noch so verrotzt war, hält man jetzt Abstand. Endlich hat es ein Ende mit dem Händeschütteln, einer Gepflogenheit, die schon immer gefährdend, rücksichtslos und überflüssig in der Erkältungssaison und überhaupt war und die jetzt vielleicht endgültig auf den Misthaufen der Geschichte überführt wird. Man kann sich doch anlächeln zur Begrüßung, das kann deutlich mehr wert sein als ein Händedruck ohne Augenkontakt.
Auch sonst ändert sich einiges: man kocht mehr Zuhause und frisch, probiert neue Rezepte aus und ernährt sich und die Seinen gesünder. Familien unternehmen wieder etwas zusammen, machen Spiele oder gehen in die freie Natur. Abends ist Zeit, ein Buch zu lesen. Man genießt Stille und zwitschernde Vögel bei einem Waldspaziergang. Man weiß nicht, wann man das nächste Mal in Urlaub fahren kann und stellt fest, dass das Leben auch ohne die Thailandreise und den Kurztrip nach Paris lebenswert ist. Alles wird minimalistischer und siehe da: das geht auch.
Natürlich kann das alles nicht auf Dauer so weitergehen und wir werden sicher erleichtert aufatmen, wenn diese Zeit vorbei ist, Reisen, Restaurantbesuche und Treffen mit Freunden wieder möglich sind und man auch die Kollegen mal wieder von Angesicht zu Angesicht sieht. Und für viele Menschen ist diese Zeit auch tatsächlich eine harte und sie an ihre Grenzen führende Erfahrung, insbesondere für diejenigen, die alt und immungeschwächt sind und deshalb in noch höherem Maße den Kontakt zur Außenwelt meiden müssen.
Dennoch: vielleicht zeigt sie uns auch, dass neue Arbeitsformen nicht erst in zehn oder zwanzig Jahren möglich sind, Homeoffice praktikabel ist und gelebt werden kann und man der Umwelt und einzelnen, zum Beispiel alleinerziehenden Menschen einen Gefallen tut, wenn man – immer natürlich in Abhängigkeit von der Berufssparte – nicht jeden Tag Tausende und Abertausende von Pendlern von A nach B in Autos und öffentlichen Verkehrsmitteln bewegt. Vielleicht rücken wir wieder enger zusammen, in den Familien und im Freundeskreis, indem wir reden, uns schreiben und anrufen, regelmäßig und trotzdem wir uns dann wieder treffen können. Vielleicht steigt unsere Hilfsbereitschaft und man schaut wieder aufeinander, sieht nach dem Nachbarn, der unter Umständen Hilfe benötigt. Vielleicht bewahren wir uns den Sinn für Rücksichtnahme auf Schwächere in der Erkältungszeit, das gilt ja nicht nur für Corona, sondern für alle Formen grassierender Viren und Bakterien. Vielleicht sehen wir auch, dass wir nicht ständig neue Autos und neue Handys brauchen und dass wir es schaffen können, nachhaltiger umzugehen mit unseren Ressourcen.
Das könnten alles Erkenntnisse sein, die uns als geläuterte Gesellschaft aus dieser Krise hervorgehen lassen würden. Ich wünsche uns allen genug Kraft, Verstand und Mut, sie umzusetzen, wenn es soweit ist!
Irene Kohl, Rodgau
Bevor der Staat über das Volk eine Ausgangssperre verhängt, hätten die Kommunen besser eine staatlich, kontrollierte Quarantäne für die über 100.000 Rückreisende verhängen müssen. Denn die Rückreisende sind das Hauptrisiko! Es ist schon grob fahrlässig, wenn die Staatsorgane sich auf die Vernunft der Rückreisenden verlassen. Das die alle in eine 100%ige Quarantäne gehen und nur zu Hause bleiben ist mehr als nur naiv. Auch bei den Rückreisenden wird es genügend Klopapier-Fuzzy’s und Nudel-Weiber geben. Für die kontrollierte Quarantäne gibt es bestimmt genügend leere Flüchtlingsunterkünfte. Auch hätte man die Flughäfen, außer FFm und Berlin, für die Quarantäne nehmen können. Reisende mit einem 2-wöchigen Urlaub sind für die Situationen am Urlaubsort selbst verantwortlich.
Berthold Zehetbauer, Hattersheim
Durch die staatlich verordneten Verbote wegen der Corona Pandemie werden voraussichtlich einige Unternehmen in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Voraussichtlich können diese nicht in allen Fällen durch Kurzarbeit abgefangen werden. Auch ist wohl die Beantragung von Kurzarbeit vor allem für kleinere Unternehmen alles andere als einfach. Darum sollen jetzt von staatlicher Seite Gelder in Milliardenhöhe für Unternehmen teils als zinsgünstige oder zinslose Darlehen, teils als Subventionen bereitgestellt werden.
Diese Maßnahmen sind grundsätzlich berechtigt. Bisher wird aber zu wenig oder gar nicht von den betroffenen Arbeitnehmern gesprochen. Es wird sicherlich auch zu Insolvenzen, Arbeitslosigkeit und letzten Endes Hartz IV kommen.
Darum ist jetzt der Zeitpunkt auch Gelder in Milliardenhöhe für Arbeitslose und Hartz IV Empfänger bereitzustellen. An Geld herrscht ja offenbar kein Mangel.
Der dem Hartz IV System zugrunde liegende Gedanke, dass nur Arbeitsscheue und Drückeberger Hartz IV Empfänger werden, was niemals richtig war, hat sich nun durch Corona endgültig als widerlegt erwiesen.
Die Frankfurter Rundschau erwähnt das richtigerweise in einem Halbsatz am 21.3.2020 unter der Überschrift „Justizministerin will Mieter vor Kündigung schützen“, Zitat: “…da die Arbeitslosigkeit im Zuge der Krise massiv steigen dürfte.“
Die Forderungen müssen mindestens sein:
1. Sofortige Erhöhung des Hartz IV Regelsatzes um mindestens 50 % .
2. Abschaffung der Hartz IV Sanktionen. Vom Existenzminimum darf es keine Abzüge geben; auch keine 30 % wie das Bundesverfassungsgericht in juristischer Unlogik ausgeurteilt hat.
3. Abschaffung des Harz IV-Zwangs jede „zumutbare“ Arbeit anzunehmen, d.h. Schutz von erworbenen Qualifikationen.
Warum hat man dazu von der Linkspartei bisher nichts gehört? Hat die Linke sich damit abgefunden, dass nur noch für Unternehmen Milliarden bereit stehen?
Ich erwarte insbesondere von der Linkspartei, dass sie diese und weitergehende Forderungen JETZT nachdrücklich in die Diskussion bringt.
Falls dies unterbleibt, muss man konstatieren, dass die „Linke“ endgültig abgewirtschaftet und sich den herrschenden Mainstream-Parteien angeschlossen hat.
Welche Partei ausserhalb der herrschenden Mainstream-Parteien bleibt dann noch?
Thomas Odenweller, Frankfurt
Wenn das Quartal mal läuft, kann man vieles per Telefon oder eMail erledigen. Das ist schon richtig. Aber in einer Woche beginnt ein neues Quartal. Dann müssen alle Versicherten beim Arzt erscheinen, weil ihre Versichertenkarten neu eingelesen werden müssen.
Noch ist ein wenig Zeit, um sich ein Verfahren in Zeiten von Corona zu überlegen, dass nicht alle, ob infiziert oder nicht, zur selben Zeit bei ihren Ärzten antreten müssen um Rezepte und oder Überweisungsscheine abzuholen.
Sigrid Weber, Frankfurt
Wer hätte gedacht, dass ein winziges Virus, das man nicht sehen, nicht schmecken und auch nicht anfassen kann, in so kurzer Zeit die gesamte Wirtschaft ausbremsen und das gesellschaftliche Leben in Deutschland praktisch lahmlegen könnte. Gleichzeitig hält uns dieses Virus den Spiegel vor, weil wir in Deutschland schon seit langem weit über unsere Verhältnisse leben und bei dem Lebensstandard, den wir uns auf der Speckseite des Globus gönnen, eigentlich drei Erden bräuchten. Jetzt legt der Planet erst einmal eine Verschnaufpause ein, nicht aus Einsicht, sondern der blanken Not geschuldet. Kein Shoppen nach Wegwerfkleidung, keine neuen PS-starken SUVs, keine 320.000 Kaffeebecher, die stündlich im Müll landen und auch keine Lustflüge nach Hurghada, bei denen mal so eben 3.500 kg CO2 pro Passagier in die Luft geblasen werden, obwohl jedem Erdenbürger eigentlich nur ein klimaverträgliches Jahresbudget von 2.300 kg zur Verfügung steht. Jetzt, in der Coronapandemie, zeigt sich, dass die Menschen massenhaft durchaus auch mal auf nicht unbedingt lebensnotwendige Waren und Dienstleistungen verzichten können. Der Kapitalismus mit seiner grenzenlosen Wachstumslogik produziert höchst effizient ständig neu heiße Luft, die jetzt ein Stück weit abgelassen wird. Zur Überfluss- kommt nun auch noch die Überdrussgesellschaft hinzu, wenn die Menschen in der häuslichen Isolation nichts mit sich und der verordneten freien Zeit anzufangen wissen und sich gegenseitig nur auf die Nerven gehen. Für die Ausbaugegner des Flughafens geradezu sensationell ist die Meldung, dass die Fraport AG ab dem 23. März die Nordwestlandebahn stilllegt, weil die Fläche als Parkplatz für die außer Betrieb genommenen Lufthansa Maschinen benötigt wird. Doch wird man jetzt aus dem angerichteten Schaden tatsächlich am Ende klug? Dieses Sprichwort gilt wohl eher nicht mehr, denn nach der Coronakrise soll ja wieder voll durchgestartet werden. Wir haben dieses Mal den Eisberg ja auch nur leicht geschrammt, so dass die Fahrt der Titanic in die ökologische Katastrophe ungebremst weitergehen kann.
Hans Schinke, Offenbach
Was mich in der derzeitigen Situation wirklich entsetzt ist die Attitüde, mit der die höchsten Repräsentanten meiner Zunft, der deutschen Ärzteschaft, in den Medien agieren, auch in der FR.
Die Frankfurter Rundschau hat es in Hintergrundartikeln sehr gut dargestellt. Zwei Eigenschaften verhindern, dass die Bedrohung durch menschliche Intuition erfasst werden kann: Einerseits die Latenz zwischen Kontakt und Erkrankung und andererseits das exponentielle Wachstum. Umso mehr ist daher doch wissenschaftlicher Sachverstand gefordert.
Der Leiter des Robert-Koch-Institutes äußerte öffentlich, dass er sich eine solche Ausbreitung des SARS-CoV2 nicht habe vorstellen können. Damit disqualifiziert er sich doch für seinen Posten. Ich habe schon vor vielen Jahren genau das jetzt ablaufende Szenario ausgemalt gelesen – aber nicht im Deutschen Ärzteblatt, sondern im Magazin der National Geographic Society.
China und Südkorea haben es vorgemacht. Sie haben frühzeitig reagiert und sehr drastische Maßnahmen ergriffen, um die Epidemie zu begrenzen. Entsprechend ihrer unterschiedlichen Ausgangssituation zwar deutlich unterschiedliche Maßnahmen, aber in beiden Fällen frühzeitig sehr einschneidende Beschränkungen veranlasst. Mit Erfolg. Sie haben die Infektionsrate umgekehrt und damit nach derzeitigem Wissen die Epidemie in ihren Ländern gestoppt. Das vergleichsweise riesige China hat damit insgesamt weniger Todesopfer zu beklagen als das damit verglichen eher kleine Italien bereits jetzt, ohne dass in Italien ein Ende abzusehen wäre.
Spätestens Anfang März war klar, dass die bis dahin in Detschland verfolgte Strategie, Kontaktpersonen zu isolieren, als Epidemie-Bremse gescheitert war. Nun hätte man die asiatischen Erfahrungen zur Kenntnis nehmen können und ebenfalls drastische Maßnahmen ergreifen.
Aber sowohl die Pandemie-Beauftragte der Bundesärztekammer Susanne Johna am 19.03. als auch der Virologe Prof. Christian Drosten am 21.03. haben weiterhin das Ziel verteidigt, die Infektionsrate lediglich abzuflachen und eine endgültige Beendigung der Pandemie erst durch eine erworbene „Herden-Immunität“ erreichen zu wollen, wenn 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung eine Infektion durchgemacht haben und somit immun gegen SARS-CoV2 wären.
Die Befürworter dieser Strategie verschweigen, dass für eine solche gebremste Epidemie die bereits jetzt als unerträglich empfundenen Einschränkungen über Monate hinweg aufrecht erhalten werden müssten.
Sie verschweigen auch, obwohl der FR-Artikel über Prof. Drosten am 21.03 explizit danach fragt, dass bei einer Sterblichkeitsrate von nur 2% eine Infektion von 60 bis 70 % der bundesdeutschen Bevölkerung mehr als 1 000 000 Tote fordern wird.
Doch bei einer solch niedrigen Sterblichkeitsrate muss es nicht bleiben (in China waren es 4%). Noch sind unter den Infizierten in Deutschland überzufällig häufig junge, gesunde, zu sorglose Spaßtouristen (weswegen Deutschland bislang eine sensationell niedrige Sterblichkeitsrate vorweisen kann). Erst wenn das Virus die Risikogruppen erreicht, wird es richtig spannend werden.
Die Vertreter der „Herdenimmunitätsstrategie“ verschweigen auch, dass durch die Abflachung der Infektionsrate nur erreicht werden kann, dass gegenüber einer ungebremsten Epidemie die Zahl der Beatmungsplätze in deutschen Krankenhäusern nicht bereits Anfang April, sondern erst Ende April erschöpft sein wird.
Danach wird die Zahl der Toten auch in Deutschland genauso exponentiell ansteigen wie jetzt die Zahl der Infektionen. Wie wir es schon jetzt in Italien und im Elsass sehen müssen.
Hartmut T. Klages, Duisburg
Nun hat die Kanzlerin der besonderen Situation Rechnung getragen und sich an die Bevölkerung gewandt. Die derzeit bis über ihre Grenzen arbeitenden Menschen in der Pflege, in Krankenhäusern, in den Supermärkten, Sicherheitsdiensten erhielten von Frau Merkel die längst fällige Aufmerksamkeit und einen Dank. Soll dieser „warme Händedruck“ die einzige Wertschätzung sein? In unserer (sozial?)-kapitalistischen Marktwirtschaft äußert sich Wertschätzung in Euro und Cent. Dazu ist von der Kanzlerin leider kein Wort zu hören. Sie spricht leider nicht von Gesetzesinitiativen, den Mindestlohn deutlich anzuheben, die Arbeitsbedingungen in der Pflege, in den Krankenhäusern endlich zu verbessern. Viele Menschen, die z.B. der Pflege den Rücken gekehrt haben, würden vielleicht zurückkehren, wenn Arbeitsbedingungen und Bezahlung positiv geändert würden. Auftrag an den Bundestag: Arbeitet bitte rasch und deutlich nach.
Reinhard Schemionek, Wustrow
Aktuell müssen wir alle starke Einschränkungen in unserem Alltag hinnehmen, um die Ausbreitung der Corona-Infektionen einzudämmen und zu verlangsamen. Das halte ich für wichtig und richtig, damit die Anzahl der gleichzeitig auftretenden schweren Krankheitsfälle unser Gesundheitssystem nicht überlastet. Andererseits bedeuten diese Einschränkungen für viele Gaststätten, Kleinbetriebe, Fachgeschäfte und Kultureinrichtungen eine Bedrohung ihrer Existenz, die sie nicht länger als wenige Wochen überstehen können. Wichtig ist daher, sich jetzt Gedanken zu machen, wie wir unser gesellschaftliches Leben langsam wieder aufnehmen können, ohne dass die Infektionen dabei wieder übermäßig zunehmen. Die Coronaviren verursachen Atemwegsinfektionen und übertragen sich durch Tröpfchen beim Sprechen und Husten. Solange man nicht durch Tests sicher weiß, ob man selbst infiziert ist, sollte man sich am besten so benehmen, als wäre man infiziert. Ein guter Schutz davor, Viren selbst zu verbreiten, ist das Tragen von Atemschutzmasken. Solange diese nicht in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen, müssen sie zuerst dem medizinischen und pflegenden Personal vorbehalten sein. Trotzdem kann man als „Normalbürger“ mit einfachen Mitteln improvisieren und andere schützen. Einfach einen Schal, ein Tuch oder ähnliches vor Mund und Nase binden ist ein wirksames Mittel zum Schutz der anderen Menschen vor dem, was man selbst möglicherweise aushustet. In Südostasien ist es selbstverständlich, mit Schutzmasken in die Öffentlichkeit zu gehen, wenn man selbst auch nur erkältet ist. Diese Gewohnheiten tragen dort entscheidend dazu bei, die Corona-Neuinfektionen niedrig zu halten. Wir sollten uns das abschauen und nur noch mit Tuch vorm Gesicht auf die Straße gehen. So schützen wir andere und tragen dazu bei, unser öffentliches Leben möglichst bald wieder aufnehmen zu können.
Marc Preuß, Offenbach
Stichwort Hamstern – man lacht sich einfach nur noch tot. Bei uns ist es Klopapier. In Frankreich ist es Wein. Stichwort savoir vivre. Bei uns wohl eher savoir scheißen. Es zeigt halt, wie tief wir tatsächlich gesunken sind. Gott sei Dank gibt es noch das Parteiprogramm der AfD – should prove to be adequately absorbing.
Patrick Libuda, Frankfurt
Bemerkenswert die Aussage, im Jahr 2012 habe man eine Risikoanalyse für eine Pandemie erstellt, die bisherige Krise verlaufe so, wie es in unseren worst-Case-Szenarien angelegt war.
Interessanterweise nennt er nur die Folgen für die Infrastruktur, es gäbe keine größeren Probleme. Die Folgen für die Menschen werden nicht angesprochen, geschweige denn wurden Vorkehrungen getroffen, um diese Folgen auszuschließen, zum Beispiel die Entwicklung von Medikamenten sowie die ausreichende Versorgung im Gesundheitsbereich mit Pflegekräften, Betten, Beatmungsgeräten, usw. Meine Folgerung lautet, dieses Amt hat seine wichtigste Aufgabe, den Schutz des Menschen, nicht erfüllt.
Manfred Christmann, Frankfurt
Corona deckt jahrzehntelange Versäumnisse auf. Insoweit hat Corona tatsächlich etwas Positives. Weder in der EU, keinesfalls in der Bundesrepublik bestehen Konzepte und Pläne zu möglichen Krisen und/oder Katastrophen. Man stelle sich nur eine Katastrophe jenseits von Corona vor: einen ATOM Gau. Deutschland hat zum 31.12.2019 noch sechs Atomkraftwerke in Betrieb. An den Grenzen rund um Deutschland stehen zahlreiche Atomkraftwerke in benachbarten Ländern.
Es soll mir keiner sagen, das sei unvorstellbar. Unvorstellbar ist nur Eines, nämlich die dann beginnende Panik auf allen Ebenen. Warum ist es denn eigentlich so schwierig sich auf das angeblich Unvorstellbare einzurichten.
Weder aus der SARS-Pandemie 2003, noch aus der Finanzkrise 2008 und keinesfalls aus der Flüchtlingskrise 2015 wurden entsprechende Denkstrukturen aufgebaut. Stattdessen verbreiteten die großen „Strategen“ Parolen wie „Deutschland geht es gut“ oder „wir schaffen das“. Weder noch. Das zeigt zumindest die derzeitige Situation um und mit Corona. Und das mediale Einstimmen der Bürger ist auch nicht besonders hilfreich.
Um Missverständnissen vorzubeugen: Meine Kritisch beschränkt sich keinesfalls nur auf die Landes- oder Bundesregierung in Deutschland, sondern davon sind alle Regierungen in den Mitgliedsstaaten der EU betroffen, als auch die EU ommission selbst. Ein einheitlicher Katastrophenplan? Fehlanzeige! Ein einheitliche Gegenmaßnahmen? Fehlanzeige! Einheitliche Vorkehrungen? Fehlanzeige! Einheitliche Materialbeschaffung und Vorhalten von Ressourcen? Fehlanzeige.olidarität? Fehlanzeige!
Immerhin hat der Zwergstaat Singapur aus der SARS-Epidemie in 2003 sich vorbereitet.
Stefan Otto, Rodgau
Drohende Ausganssperre – das wäre Sippenhaft für 80 Mio Deutsche, die für das Verhalten einer kleinen Anzahl uneinsichtiger Rentner, scheinbar Erwachsener und Jugendlicher, sprich Idioten, büßen müssten. Warum sperrt man diese nicht z.B. in die Münchner Allianz Arena ein und lässt sie dort in Quarantäne chillen? Diese Strafe wäre sinnvoller als die Bitte, sich zu tollen. Sippenhaft – das hatten wir unter der Diktatur Hitlers (Vernichtung der Juden und Ermordung von ganzen Familien mit einzelnen Straftätern), Sippenhaft – das hatten wir in der DDR Diktatur mit Freiheitsentzug durch Mauerbau, nur 2 Beispiele für die Unverhältnismäßigkeit der Mittel. Sippenhaft – wie wäre es z.B., aus Angst vor weiteren Vergewaltigungen in Indien vorsorglich alle potentiellen männlichen Gefährder in Großlagern wegzusperren, zu entmannen oder was auch immer? Und nun mal das Exempel der Sippenhaft in der Demokratie? Wie würden BVG und/oder EuGH urteilen? Die Angst vor weiteren Infektionen darf nicht das wohl balancierte Gerüst des Grundgesetzes aushebeln! Eine demokratische Kanzlerin mit landesweit angeordneter und erlebter Freiheitsberaubung sollte standhaft bleiben – initiis obsta.
Ulrich Voepel, Frankfurt
In einer „Risikoanalyse“ aus dem Jahr 2012 gingen Fachleute der Bundesregierung auf eine mögliche Pandemie ein. U. a. warnten die Experten vor einer möglichen Überlastung des Gesundheitssystems: „Das Gesundheitssystem wird vor immense Herausforderungen gestellt, die nicht bewältigt werden können“.
Dennoch wurde die Ökonomisierung des Gesundheitsbereiches vorangetrieben! Dennoch wurden in den zurückliegenden Jahren Krankenhäuser privatisiert bzw. geschlossen! Dennoch wird in vielen Berufen im Gesundheitswesen weit unter dem bezahlt, was die Beschäftigten eigentlich verdient hätten! Dennoch veröffentlichte vor einigen Wochen die Bertelsmann-Stiftung eine Studie, wonach die Zahl der Kliniken in der Bundesrepublik von aktuell knapp 1400 auf deutlich unter 600 Häuser reduziert werden sollte! Dennoch plant die Landesregierung in NRW lt. Ministerpräsident Laschet (CDU) dies anzugehen!
Eine angeblich sozialdemokratisierte CDU und ihre Kanzlerin hätten das verhindern können. Sich dem entgegenzustellen wäre im Sinne einer Daseinsvorsorge fürsorgliche Politik. Statt dessen gibt es ein fürsorgliches Getue mit gerauteten Händen vor den Kameras und Mikrofonen dieser Republik!
Irgendwie habe ich den Eindruck, ich bin in einem sehr, sehr schlechten Film. Allerdings von einem Drehbuchautor, der einen Sinn für subtile Geschichten hat.
Otto Gebhardt, Frankfurt
Die Spargelernte steht vor den Türen. Doch den Bauern fehlen die Erntehelfer, Männer und Frauen, die zumeist aus Ost- Europäischen Ländern jährlich kommen um die Ernte einzubringen. Die Grenzen sind dicht, wegen dem Corona- Virus. Es bedarf die Solidarität der Menschen, um den Bauern in dieser fatalen Situation zu helfen. Auch die Schulen sind geschlossen und damit sind die Schüler und Schülerrinnen vom Unterricht freigestellt. Denkbar wäre, dass Lehrer und ( – innen ) mit ihren Anvertrauten ab der 10. Klasse bei den Landwirten helfen. Sicher hat das auch Grenzen, alles ist unter seuchenhygienischen Maßnahmen aber möglich. Als Lohn der Arbeit könnte z.B. das Gemüse sein, aufgewiegt in dem Mindestlohn. Sicher könnten das auch Asylbewerber erledigen, es ist eine Notsituation. Es wäre nicht hinnehmbar, das Gemüse auf den Feldern vergammeln zu lassen. Wir brauchen in Deutschland keinen Spargel aus Peru, Italien oder Spanien. Ein heimisches Gemüse, welches kurze Lieferwege hat, gehört geerntet zu werden.
Jürgen Hempel, Lüneburg
Einige Reaktionen bei den Medien, in der Öffentlichkeit, bei unseren Herrschenden und auch bei den Fachleuten sind schon sehr merkwürdig. Ich habe in meiner Psychotherapieausbildung gelernt, dass Angst im Allgemeinen ein schlechter Ratgeber ist und meist Blockaden auslöst. Angst kann natürlich auch helfen, vorsichtiger zu sein und Regeln von Hygiene etc. einzuhalten. Aber hier scheint es um etwas anderes zu gehen:
EDer Virus scheint von manchen dafür instrumentalisiert zu werden, was sie schon immer wollten, was aber trotz der RAF-Anschläge in den 70er-Jahren und des islamistischen Terrors der letzten 20 Jahre nicht funktioniert hat: Nämlich Bürgerrechte einzuschränken. Dabei meine ich nicht meine individuelle Freiheit, die liberal denken Menschen wie Herrn Linder so wichtig ist. Nicht das Recht, mit 200 über die AB zu rasen oder trotz Virus Partys zu feiern. Sondern das verbriefte Recht auf Versammlungs-, Rede-, Meinungs- und Demonstrationsfreiheit. Da viele der Herrschenden sowieso Angst vor dem mündigen Bürger haben, der z.B. fordert, endlich Maßnahmen gegen die Klimakatastrophe einzuleiten und dafür in den vergangenen Monaten auch viel zu viel Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit bekommen hat, kommt der Virus gerade recht. Welcher Verfassungsjurist und welcher Datenschützer steht endlich auf, um auf die Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen hinzuweisen und darauf zu dringen, dass in allem das Grundgesetz einzuhalten ist?
Eine weitere Angst der Herrschenden besteht m.E. darin, dass ihnen spätestens nach Abklingen der Pandemie die Fetzen um die Ohren fliegen: Sie haben es schließlich zu verantworten, dass unser Gesundheitswesen ein krankes Dasein fristet. Zwar hoch technisiert und hoch effizient, aber menschenfeindlich, weil auf Gewinn fixiert. Das konnte nicht gutgehen. Überhaupt erleben wir jetzt den Scherbenhaufen von 30 Jahren maximaler Neoliberalisierung in Wirtschaft und Gesellschaft. Da nutzt es auch nichts, wenn wir jetzt auf Solidarität getrimmt werden; an dessen Stelle wir längst den Egoismus gestellt haben.
Ich habe aber auch eine persönliche Angst, nicht so sehr vor dem Virus, obwohl ich zur angeblichen Risikogruppe gehöre: Die Angst, dass nach der Pandemie alles so weiter geht wie bisher: Kein Gesamtkonzept für ein Vermenschlichung von Wirtschaft und Gesellschaft, keine Entschleunigung von Abläufen, keine Rückbesinnung auf den Werte, auf die sich eigentlich unser Zusammenleben gründet und aufbaut.
Darin könnte Chance einer solchen Krise liegen!?
Gerhard Kleinlützum, Velbert
Wie sie alle nach dem Staat rufen, die Unternehmer, deren Berater und Lobbyisten, die Selbständigen, die Wirtschaftsprofessoren, Aktienanalysten etc. etc. Am lautesten fordern diejenigen Staatsgelder, die sonst nichts vom Staat wissen wollen. Nach ihrer Meinung soll sich der Staat gefälligst aus allem raushalten, außer wenn Subventionen eingestrichen werden können. Der Anteil der Kapital- und Unternehmenssteuern am Gesamtsteueraufkommen ist zwar seit Jahrzehnten gesunken. Dennoch verlangen sie für sich immer häufiger Steuersenkungen. Keine Steuerreduzierung war ihnen groß genug, keine Subvention hinreichend. Sie wollen immer mehr vom erarbeiteten Staatskuchen und immer weniger selbst beitragen. Trotz allem soll und muss der Staat ihnen in dieser Krise helfen; wir sind schließlich eine solidarische Gesellschaft, in der jede und jeder auf jeden angewiesen ist.
Leider habe ich auch schon die Argumentation vor Augen, wenn es später darum geht, wer die Steuern, Abgaben und Beträge für die Schulden und Sozialversicherungen aufbringen soll. Die gleichen Leute werden uns mit salbungsvoller Sophistik erläutern, warum sie wenig dazu beitragen können (Globalisierung, Wettbewerbsfähigkeit, Arbeitsplätze, Leistung muss sich lohnen).
Oder wird die Mehrheit der Bevölkerung angesichts dieser Krise erkennen, dass wir nur gemeinsam leben und überleben können und danach folgerichtig einfordern, was vereinzelt schon längst in anderen Ländern praktiziert wird:
Kapital (Dividenden, Mieten etc.) wird wie Arbeit steuer- und sozialversicherungspflichtig, bedingungsloses Grundeinkommen bzw. Grundrente, Bürgerversicherung, Abschaffung der Beitragsbemessungsgrenzen, Finanztransaktionsteuer, gleiche Bezahlung für Mann und Frau, angemessene Löhne für die Leute, die wir wirklich brauchen (im Gesundheits- und Pflegedienst, in Erziehungsberufen und in der Grundversorgung, im Ordnungsdienst etc.) Erbschaftssteuer, Klimaschutz, ökologische Landwirtschaft, Vermögenssteuer, kostenlose Bildung und Erstausbildung etc.
Dann hätte die Krise wirklich einen Sinn gehabt.Eine solidarisch verfasste Gesellschaftskultur wäre fast zu schön um wahr zu werden.
Jörg Kramer, Uelzen
Die Bildunterschrift „Wer Kinder betreuen muss, braucht auf Dauer unbezahlten Urlaub“ verschlug mir die Sprache. Warum unbezahlt und was ist mit den anderen Beschäftigten? Geht es nach der Regierung, soll um jeden Preis die Produktion der Betriebe aufrechterhalten werden. Die Infektionskette kann aber nicht nur durch weitere Einschränkungen im Privatleben der Bevölkerung durchbrochen werden. Es muss eine sofortige Stilllegung der Industrieproduktion, Logistik und Verwaltung erfolgen, sofern es nicht gesellschaftliche notwendige Versorgungsgüter oder Notmaßnahmen betrifft. Die Arbeiterinnen und Arbeiter sowie die Angestellten müssen bei vollem Lohnausgleich, ohne Verbrauch ihres Urlaubs freigestellt werden! Es kann nicht sein, dass die Konzerne die Corona-Pandemie nutzen, um ihre Krisenlasten auf die breiten Massen abzuwälzen. Für sie stellte die Bundesregierung sofort Milliardensummen zur Verfügung und der Profit soll möglichst unangetastet bleiben. Auch die scheinbare Lösung der Kurzarbeit bedeutet für die Belegschaften eine Einkommenskürzung auf 60 bzw. 67 Prozent und wird von ihren eigenen Beiträgen in die Bundesagentur für Arbeit finanziert. Die Kleinst-, Klein- und Mittelbetriebe, Gaststätten, usw. müssen in voller Höhe ihrer Ausfälle unbürokratisch unterstützt werden ohne unüberwindliche bürokratische Hürden. Das ist die Solidarität, die notwendig ist, statt einer zwei Klassen-Fürsorge.
Birgit Schumann, Marl
FR-Leserbrief zu: Corona und Nach der Krise? Fragt Stephan Hebel im Leitartikel am 19. März:
„Es ist richtig zu fragen, was nach der Corona-Krise sein wird. Es ist aber noch zu früh mit großen Aussagen um die beste Prognose zu wetteifern, wie es Trend- und Zukunftsforscher gerne tun, weil es ihr Broterwerb ist. Es die Zeit, Fragen zu stellen und mit den Antworten vorsichtiger umzugehen. Erstens, weil diese Krise etwas ganz Neues (z.B. die Unmittelbarkeit) hat und zweitens, weil die Unberechenbarkeit der Menschen auch eine Konstante ist. Sicher wird es einen Lerneffekt geben, aber es wird auch bei Verhaltensweisen bleiben, die uns bekannt sind, so wie in der Krise, die Hamsterkäufe oder der Leichtsinn, die Überheblichkeit von Teilen der Bevölkerung unausrottbar sind.
Was fange ich mit dem Zukunftsblick eines Matthias Horx an, der einem Großteil der Bevölkerung bestimmt sehr gefallen wird: „Nach der Corona-Krise leben wir in einer besseren Gesellschaft!“? Oder: „Aus einem massiven Kontrollverlust wird plötzlich ein regelrechter Rausch des Positiven.“
Zu schön um wahr zu sein – zumal, so warnt Andreas Schwarzkopf im Leitartikel vom 20. März, wir ohnehin mehr darüber reden sollten, wie wir in Zeiten der Krise leben können und wollen, da es mit Verboten alleine nicht getan sei. Droht eine Überforderung der Gesellschaft (Ärztepräsident Klaus Reinhardt)? Hält die Solidarität und Hilfsbereitschaft an? Es fallen die Worte Geduld, Gelassenheit, Vorsicht. Jedenfalls vernünftiger als jetzt ein rein optimistisches Szenario einer schönen neuen Welt zu entwerfen oder der segensreichen digitalen Vernetzung („Digitalisierung als Geschenk für die Menschheit!“ oder „Die nun gebotene Distanz wäre ohne Internet unerträglich!“; SZ, 22.03.). Da kriegen es jetzt die Skeptiker um die Ohren gehauen mit ihrer penetranten Internet-Kritik! Ha!
Der Zukunftsforscher Daniel Dettling (Redaktionsnetzwerk Deutschland, Kristan Teetz, 20.03.2020) bringt statt dem positiven Szenario à la Horx auch eine negative Variante, etwa die mögliche Abschaffung des Datenschutzes aus Gründen des Virenschutzes u.a.m. Fakt ist auch: Wir wissen nicht, ob die Zukunft so schön wird oder nicht. Die Entscheidung wird bei uns allen liegen und nicht bei Trendforschern. Außerdem ist das, was vor Corona da war, nach der Krise nicht einfach weg.
Im großen Rahmen gedacht, stellt sich die Systemfrage mit einer Klarheit wie bereits bei der Klimakrise. Wir brauchen uns nichts mehr vorzumachen: Die Grenzen des globalen Kapitalismus sind längst erreicht. So wie jetzt die ökonomisierte Medizin an ihre Grenzen stößt. Die Herrschaft des Marktes über alle Lebensbereiche wird zu Ende gehen müssen, um die Krisen in der Welt noch zu bewältigen. Das ist etwas anderes als die schöne neue Welt, die ein Matthias Horx uns als Heilung der Gesellschaft nach Corona vorstellt.
Jürgen Malyssek, Wiesbaden
Zum Thema Corona hat Frau Merkel in ihrer Ansprache betont, dass die Lage sehr ernst sei. Dem stimme ich zu, nur nicht aus den gleichen Gründen, wie dies Frau Merkel tut. Ich nehme vielmehr mit sehr großer Besorgnis die völlig überzogenen Massnahmen der Verantwortlichen in den Ländern Europas wahr und stelle eine furchtbare Massnahemenhysterie fest, die befürchten lässt, dass die hierduch verursachten Schäden letztendlich deutlich höher sein werden, als die, die das Virus jemals verursachen könnte. Bereits als das Virus noch auf China beschränkt war, hat man mit Erleichterung festgestellt, dass es für 80% der Bevölkerung weitgehend ungefährlich ist. 20% werden von mehr oder weniger starken Symptomen befallen. Obwohl natürlich auch leider sehr viele Tote zu beklagen sind, hätten diese Zahlen dennoch vernünftigerweise bei den Verantwortlichen dazu führen müssen, alles nur erdenkbar Mögliche auf den absoluten Schutz und die Versorgung der 20% zu konzentrieren, so wie das auch von einigen Experten vorgeschlagen wird. Stattdessen ist man einer weltweiten gigantischen Hysteriespirale verfallen, die dazu geführt hat, dass eine realtiv geringe Gefahr zur Monsterkatastrophe hochgepuscht wurde, und daraufhin 100% der Bevölkerung Europas zum Stillstand gebracht hat. Es ist zu befürchten, dass in der Folge der hieraus entstehenden unabsehbaren wirtschaftlichen Katastrophen darüber hinaus auch erhebliche psychische und physische Schäden bei den Menschen verursacht werden, die in einer später rückblickenden Gesamtbetrachtung sogar die Schäden, die durch das Virus verursacht wurden, übersteigen dürften. Nach chinesischem Vorbild hat man der ganzen Gesellschaft eine Zwangspassivität verordnet und nun auch noch Ausgangssperren. Herr Söder hat selbstherrlich schon mal vorab, nach dem Vorbild chinesicher Allmächtiger, eine Ausgangssperre verhängt, Herr Rammelow hat in einer panischen Wutansprache in altstalinistischer Manier sogar gefordert, dass Verstösse gegen Verordnungen mit Gefängnis bestraft werden sollten. Ich frage mich anlässlich dieser panischen Entwicklung, wo all die kritischen Politiker, Journalisten und sonstigen öffentlichen Mahner geblieben sind, die zwar die Flöhe husten hören, wenn sie am rechten Rand unschöne Aktivitäten wahrnehmen und zu recht „wehret den Änfängen“ rufen , aber jetzt, wo so massiv in grundlegendste Freiheitsrechte, aufgrund einer relativ geringen Gefahr, eingegriffen wird, still bleiben und sogar wie die braven Lemminge obrigkeitshörig die Einhaltung der Anordnungen einfordern. In ihrem Massnahmenwahn lassen sich die Poltiker von Experten der Virologie beraten, die zwangsläufig einen Tunnelblick haben müssen, wenn aber nun Herr Laschet sagt, dass er nur das tut, was diese Experten sagen, wird er leider seiner Aufgabe als Politiker nicht gerecht.
Frau Merkel und andere Verantwortliche fordern im Falle Corona Mitmenschlichkeit und Solidarität mit den Schwachen in unserer Gesellschaft. Diese Forderung ist sehr angebracht, aber ich kann sie leider nur als heuchlerisch und unlogisch empfinden, denn wo in unserer Gesellschaft spielen diese Werte sonst eigentlich noch eine Rolle? Es wird behauptet, die Massnahmen wären erforderlich weil Gesundheit absolut vor der Wirtschaft stehen sollte. In logischer Konsequenz müsste man dann aber z.B.auch den Autoverkehr komplett einstellen, denn auf den Strassen sind jährlich 3000 Todesfälle zu beklagen und noch viel mehr Verletzte. Hier ist man aber nicht einmal bereit, ein Tempolimit einzuführen und es gilt in diesem Bereich offensichtlich das umgekehrte Prinzip, nämlich Wirtschaft vor Gesundheit.
Auch ich mache mir natürlich Sorgen um meine eigene Gesundheit. Für Angst sehe ich allerdings keine Veranlassung, denn in meinem Alter (64) ist voraussichtlich die Gefahr an Krebs- oder Herz-Kreislauf-Krankeiten zu sterben deutlich höher als durch das Corona-Virus. Ich bin leidenschaftlicher Wanderer und Fahrradfahrer und nutze diese Aktivitäten insbesonder jetzt im Frühling auch aus medizinischen Gründen, um Depressionen und anderen Erkrankungen vorzubeugen oder diese zu behandeln. Sollte mir diese Medizin aber aufgrund einer noch strikteren Ausgangssperre genommen werden, müsste ich mich aufgrund von Notwehr gegen diese Anordnungen widersetzen. So sollte bei der derzeitigen Massnahmenhysterie auch beachtet werden, dass für viele Menschen soziale Kontakte eine solche lebensnotwendige Medizin darstellen, deren Verlust zu unkalkulierbaren gesundheitlichen Problemen führen kann. Eine womöglich sogar unbefristete Ausgangssperre, zumal aufgrund einer relativ geringen Gefahr, mag zwar in China leicht durchsetzbar sein, ich halte so etwas jedoch in einem freiheitlichen Staat grundsätzlich für menschenunwürdig.
Hans-Georg Becker, Frankfurt
Schließung von Verkaufsstellen im Einzelhandel, mit einigen Ausnahmen nach der Kabinettssitzung ab dem 18.03.2020, so las ich es vorgestern auf der Homepage des Handelsverbands Hessen.
Es sollte wohl eher heißen: einige wenige Einzelhandelsgeschäfte müssen schließen, die meisten Läden bleiben offen, so zumindest mein Eindruck gestern im Herzen von Sachsenhausen.
Bei allem Respekt die Epidemie im Damm zu halten, ältere Mitbürger vor Infektionen zu schützen und die Krankenhäuser zu entlasten, so ist diese Maßnahme, die Montagabend getroffen worden für einige von uns Einzelhändlern schwer nachzuvollziehen. Diese Maßnahme ist halbherzig und führt garantiert nicht zu einer Eindämmung der Epidemie.
Gestern bin ich die Schweizer Straße in Frankfurt abgelaufen und habe festgestellt dass eigentlich nur eine Hand voll Läden schließen musste: Boutiquen, mein Spielwarenhandel, ein paar Schuhgeschäfte und das war’s. Der Pralinenhändler bleibt offen – sind ja Lebensmittel, braucht man unbedingt in Zeiten von gefährlichen Viren. Das Fotogeschäft bleibt offen – Dienstleister Die Goldschmiedin bleibt offen – ist ja Handwerk. Drogerie Müller mit Haushaltswaren, Schreibwaren und Spielwaren bleibt offen – er führt ja Hygieneartikel im Sortiment
Über die Entscheidung Frisöre und Physiotherapeutische Praxen offen zu halten muss ich mich auch stark wundern – hier ist ein so naher körperlicher Kontakt mit den Kunden erforderlich…. Ich habe vorgestern freiwillig meine noch ausstehenden Behandlungen abgesagt – die Praxis lies das zu, beteuerte aber ich könne ruhig kommen, man desinfiziert gründlich.
Derweil tummeln sich hauptsächlich die Risikogruppen, sprich die over 70 in den Cafés und Restaurant hier rund um den Schweizer Platz die ja von 6.00-18.00 geöffnet bleiben dürfen. Anscheinend denkt man , es sei nur möglich sich nach 18.00zu infizieren.
Meine Kunden erzählten mir gestern und heute, an meinem letzten offenen Tag, deren Familien seine nun erst mal in den Bau-und Gartencentern unterwegs, den nun habe man ja Zeit sich um Garten und Renovierungen zu kümmern.
Na dann ist der Coronovirus ja nun wirklich eingedämmt……
Natürlich muss die Grundversorgung gesichert sein…Lebensmittel, Hygieneartikel, Benzin, Post aber hier drängt sich einen der Eindruck auf, das die Auswahl der Läden die offen bleiben kann nicht unbedingt diese Kriterien erfüllt.
Ich hoffe inständig, dass der Bund und die Länder für uns kleine inhabergeführten Läden und Boutiquen schnelle unbürokratische Hilfe bereitstellt.
Wie sollen wir 30 Tage ohne Einnahmen verkraften? Mit einem KfW Kredit, der uns vielleicht nach einem halben Jahr mit bis zu 7% Zinsen gewährt wird?
Was wir brauchen ist aber sofortige Liquidität für offene Warenrechnungen, fällige Mieten, Steuerzahlungen und letztendlich auch unsere privaten Unterhaltskosten.
Wäre hilfreich wenn eine Institution wie die Frankfurter Wirtschaftshilfe den Dialog mit den Gewerbevermietern suchen würde um Mieten erst mal zumindest für den nächsten Monat zu stunden.
Leider sind die meisten Vermieter erbarmungslos. Nur eine Anfrage auf Mietminderung könnte schon eine Kündigung bei der nächsten Gelegenheit bedeuten. Wir leben im Monopoly, wo alle ja so stolz auf die hohen Quadratmeterpreise sind die für Ladenflächen zu erzielen sind. Das aber so die individuellen Läden auf der Strecke bleiben und nur noch Platz für Ketten, Dienstleister oder Banken ist, fällt wohl niemand in der IHK, Einzelhandelsverband oder der Frankfurter Wirtschaftshilfe auf.
Es gibt viele Beispiele wo eine Unterstützung der Kommunen funktioniert. Wien und Paris zum Beispiel.Man muss es nur wollen…Aber ich schweife ab.
Meine Frage also an die Verantwortlichen, wenn es denn überhaupt Verantwortliche in dieser Krise gibt:
Wer hilft mir? Wo kann ich mich hinwenden und warum macht man nicht alle Läden dicht um diese Epidemie einzudämmen?
Wäre es nicht eine Maßnahme ein Ausgangsverbot der Risikogruppen zu verhängen um sie zu schützen und rund um diese Menschen eine Versorgungshilfe zu organisieren anstatt nun alle arbeitenden Menschen in die Knie zu zwingen?
Inzwischen hat sich nun auch die Kanzlerin zu Word gemeldet und rät uns zu noch mehr Abstand , Isolation und Solidarität. Nur passt das eben mit den gestern in Kraft getretenen Maßnahmen nicht zusammen.
Ich würde Sie bitten mein Schriftstück entweder in Form eines Leserbriefes zu veröffentlichen oder in einen redaktionellen Beitrag aufzunehmen. Es ist wichtig so schnell wie möglich drastischere Maßnahmen zu erwirken, den so wie es im Moment läuft, kriegen wir die Situation sicher nicht in 2-4 Wochen in den Griff. Länger wird es wohl keiner von uns Unternehmern, klein oder groß, schaffen ohne Einnahmen zu überleben…..Dies sage ich stellvertretend für viele Ladenbesitzer in unserem Stadtteil und letztendlich für das ganze Land.
Nicola Timm, Frankfurt
Uff de Berjer gab’s korzfristisch Klobabbier? Wannse des inde FR breit trehde wie heut gewese gibts glei widder kaans mehr. Kennde die Hersteller von de FR sich ned iwwerleesche, ob se ihr NiusPäper uff klogängisch wasseruffsaugend hautfreundlisch Babbier drugge? Es wer en Maggedinggäck ohne Gleische! Unn die Entsorschung weer gesischerd.
Zu: Christian Dorsten: „Der Mann, der nicht lächelt“, FR-Magazin vom 21. März
Die Lektüre des Beitrags gibt Anlass zu einigen Anmerkungen. Zweifellos ist die Hauptfigur des Beitrags eine herausragende Persönlichkeit mit hervorstechender wissenschaftlicher Reputation, so weit sich dies in der Laiensphäre beurteilen lässt. Ein fachlich derart breit aufgestellter Wissenschaftler verdient allergrößten Respekt. Auch zeugt es von Größe, eigene Fehleinschätzungen und Irrtümer der wissenschaftlichen Analyse einzugestehen.
Gleichwohl ist es wenig hilfreich, wenn sich ein Erkenntnisgewinn häufig erst im Nachhinein einstellt, im Vorfeld aber andere sinnvolle Expertenäußerungen unbeachtet bleiben oder gar bewusst ignoriert werden. Der im Beitrag erwähnte Münchner Virologe von der Uni Halle – Wittenberg hat im Rahmen seiner Medienauftritte, anders als Herr Siebert es erkannt zu haben glaubt, weder gepoltert noch gedröhnt. Stattdessen wurden Zusammnenhänge verständlich und stets sachlich erläutert sowie im Anschluss jeweils gebotene Hinweise, Handlungsempfehlungen und auch Warnungen ausgesprochen. Dies geschah erkennbar ohne jedwede Profilierungsabsicht, sondern offensichtlich aus aus ernsthafter Sorge um das Gemeinwohl.
Es muss kein Makel sein, bei Regierenden infolge eigener Standhaftigkeit in Ungnade zu fallen. Vielmehr unterstreicht eine solche Haltung nachgerade die Unabhängigkeit eines Wissenschaftlers von politisch oportunem Mainstream.
Nun, das war doch zu erwarten, und es ist auch vernünftig so! Wir Fans werden in den nächsten Wochen – Monaten – bis zum Saisonende(?) mit Sicherheit noch mehr Geisterspiele verkraften müssen. Aber – es müsste doch machbar sein, dass jeweils der Landesfernsehsender der Heimmannschaft das Spiel life überträgt. Also auf, ihr Fernsehfuzzis und DFL-Bonzen, flugs an den Tisch und die Kosten der Übertagungsrechte ausgehandelt. Das wäre doch Konjunkturprogramm pur für so klamme Vereine wie Bayern, Dortmund, Schalke usw. und würde auch erheblich zum Frustabbau der Fans beitragen. Schließlich erleben wir es ja seit einigen Monaten, das praktisch jeden Samstag acht, neun und mehr Stunden im „ö.-R-Fernsehen Schnee- und Eisrutschen mit jedweden obskuren Geräten gesendet wird. Dass das für zuschauende Freaks nicht gesund sein kann und m.E. unweigerlich zu „Sulz in der Birne“ führen muss, steht auf einem anderen Blatt.
„Alles auf Null stellen“, sagt Hoeneß. „Fußballer müssen sich politisch äußern, ein Vorbild sein“, sagt Leon Goretzka. „Jetzt ist die Vernunft gefragt“, sagt Freddy Bobic.
> Lippenbekenntnisse – und nicht mal die schlechtesten. Aber es folgt nichts außer dem Verweis, dass zu viele Fernsehgelder verloren gehen, wenn die Saison nicht „irgendwie und wenn es sein muss als Geisterspiele zuende gebracht“ werden würde. Bayern-Chef Rummenigge rechnet gar vor, dass ein Drittel der Vereine nicht überleben würden. Und die reichsten der schönen heilen Fußballwelt, die Deutsche Fußball-Liga, droht mit dem Bankrott für viele Vereine.
> Im Zusammenhang mit gewalttätigen Vorfällen in den Stadien wird häufig die Analogie bemüht, „Fußball ist nur der Spiegel der Gesellschaft“. Stimmt nicht. Bundesliga ist schlimmer: große Teile der Gesellschaft stehen in dieser ungewöhnlichen Zeit solidarisch zusammen, hüten gegenseitig Kinder, erledigen Einkäufe für Ältere oder Kranke (auch wenn viele langsam zu Hamstern werden), aber immerhin nehmen sie die ungewöhnlichsten Lebensbedingungen zumindest noch einsichtig hin. Demgegenüber sorgen sich die Bosse der ganz großen Fußball-Unternehmen allenfalls um die Unversehrtheit ihrer Produktionsmittel und plädieren für Geisterspiele. DFL-Boss Seifert verschärft den Ton und will seinen randvollen Geldsack nicht aufmachen. Alles hänge am Tropf der Fernsehgelder.
> Bis dato kommt keiner auf die Idee, Solidarität mit den kleineren finanzschwächeren Vereinen zu üben. Es wäre nicht schwer und würde ein unglaublich positives Signal in die Gesellschaft senden, wenn DFL und die fetten Clubs wie Bayern München, Borussia Dortmund, Red Bull Leipzig, Bayer Leverkusen, VW Wolfsburg, Hertha Berlin und Hopp Hopp Hoffenheim mit nur zehn Prozent ihres Gewinnes und ihren überdimensionierten Fernseheinnahmen Underdogs wie Paderborn, Düsseldorf, Augsburg, Freiburg sowie viele Vereine in der 2. Liga, aus ihrer vorübergehenden Liquiditätsklemme helfen.
> Dann wären Geisterspiele schnell wieder aus der Diskussion. Geisterspiele, die eh nur den Platzhirschen das große TV-Geld bringen, die schwachen Vereine mitnichten retten, den wahren Fans den Spaß und dem Spiel die Atmosphäre nehmen.
> Bringt die Saison zu Ende, wenn das Virus sicher im Kasten ist. Vorher ist es zu gefährlich, macht keinen Spaß, raubt dieser wunderbarsten Nebensache die Seele. Dafür lassen wir doch gerne die Europameisterschaft und die völlig überflüssige Club-WM sausen. So what ?!
> P.S.: Auch die Profis könnten zu wirklichen Vorbildern, nachgerade zu Volkshelden, werden: Die Großverdiener spenden ebenfalls 10% ihres sieben- bis achtstelligen Salärs an in Not geratene Clubs.
> Und der menschlich von mir geschätzte Leon Goretzka sollte am guten Ende sogar noch sein politisches Statement abgeben können. Vielleicht über eine Gesellschaft und einen Fußball, die in der Krise ganz neue Qualitäten entwickelt haben und menschlich wieder mehr zusammengerückt sind.
Nach der Einreise in Quarantäne… Auf diese Stellungnahme wartet man doch schon lange und diese Erkenntnis kommt gefühlte sechs Wochen zu spät. Wie kann das sein? Warum wird die Gesundheit von deutschen Heimkehrern bei der Wiedereinreise nicht genau überprüft? „Weder an Bord noch bei der Rückkehr nach Deutschland werden sie kontrolliert“.
Seit Wochen ist dieser Zustand bekannt, seit Wochen wird darüber berichtet . Der Satz des Bundespräsidenten, das Virus kenne keine Grenzen, ist das Framing, um der desolaten Einreisepolitik eine Rechtfertigung zu geben. Jeder weiß, dass das Virus begrenzt ist auf denjenigen, der es in sich trägt. Erst die Mobilität seines Wirtes trägt dazu bei, dass es sich weiter verbreitet. Eine unkonrollierte Einreise im Rahmen der „Luftbrücke“ gibt dem Virus das, was es braucht – die Mobilität seines Wirts.
Verstörend in diesem Zusammenhang ist – wie so häufig – die Berichterstattung der örtlich Zuständigen. Überschwengliches Lob für die Luftbrücke, kein Wort aber zu der gesundheitlichen Bankrotterklärung an den Flughäfen bei Zurückgeholten und anderen Eingereisten. Ist das Absicht oder Unvermögen? In beiden Fällen sind die Verantwortlichen nicht die richtigen.
Was braucht das Land? Darüber ist nun oft genug spekuliert worden: Neue Gesetze, neue Schulden, neue Männer. Und so weiter. Was das Land aber wirklich braucht, das zeigt sich erst in der Krise: Toilettenpapier!
Trotz besseren Wissens machten Christiaan und ich uns danach auf die Suche. Wir brauhten wirklich welches. Erst am Morgen hatten wir über die Benutzung des letzten Blatters gestritten. Leider war es dabei in vier Teile zerrissen und gar nicht mehr zu gebrauchen gewesen. – Ich nahm mein Taschenmesser mit. „Im Ernst?“, fragte Christiaan., „Warts ab“, sagte ich.
„Nur einer“, sagte der Türsteher, „und nur mit Wagen“. Also nahmen wir beide einen Einkaufswagen. Schon hier hatten wir wirklich Glück. Jemand ging schwer bepackt zu seinem Auto und hatte keine Hand mehr frei für die Packung Toilettenpapier. Und wir, sehr sozial, nahmen ihm die Hälfte ab, damit er nun nicht mehr so schwer zu tragen hätte.
Kaum hatten wir den Supermarkt betreten, da waren von sechs Rollen schon zwei verschwunden.Wir erreichten das Regal und fanden es leer, bis auf eine 2-er Packung Wattebäuschchen. – „Na ja“, sagte Christiaan, nur halb überzeugt, „das wäre ja zur Not eine Alternative“. Also nahmen wir die Watte mit. Sie blieb auch unbehelligt in unserem Wagen liegen.
Die Leute haben keine Phantasie!
Im nächsten Gang gab es einen Stau. Wir kamen hinter einem Wagen zu stehen, der mit 3 Packungen Toilettenpapier vollgeladen war. Wir wechselten einen Blick. Sofort verwickelte Christiaan, über eine Strecke von eineinhalb Meter hinweg. die Besitzerin der begehrten Ware in ein Gespräch. Über das Hamstern von Toilettenpapier. Ich schnitt derweil, deswegen hatte ich das Messer mitgenommen, alle Packungen von hinten auf und entnahme jeder mehrere Rolle. Aus meinem Korb waren nun auch noch die letzten vier Rollen verschunden. Nun hat ich aber Nachschub.
Da griff eine Hand in meinen Wagen, nach meinen Rollen. Nur unschwer erkannte ich die Hand meines Ehemannes. Ich klopte ihm fest auf die Finger. Er ließ nicht los. Wie sich herausstellte, hatte ihn eine attraktive Rothaarige um ein Röllchen der begehrten Ware angeflirtet. Leider konnte ich die Sache nicht weiter verfolgen. Weil aus meinem Korb schon wieder eine Rolle verschwunden war. Einen Gang weiter sah ich, wie sich zwei Männer darum prügelten. Die Rolle stand während der Schlacht unbeobachtet daneben. – Ich nahm sie mit.
Mit einem Vorrat von immerhin noch fünf Rollen strebte ich jetzt zur Kasse. Davor wand sich eine Menschenschlange, vermutlich vor Schmerz. Bis ich an die Reihe kam, war schon wieder drei Rollen aus meinem Korb verschwunden. Zwei waren mir aber immerhin noch geblieben.
Der Preis war immens. „Wir berechnen jetzt pro Blatt“, sagte die Kassiererin, und ich überschlug die Kosten. Danach entschied ich mich , nur eine Rolle mitzunehmen. Die zweite Roile warf ich unter das wartende Volk. Sofort entstand ein Tumelt, Frauen kreischten, Männer weinten und Söhne verkauften ihre Väter. Von draußen hörten wir die Sirenen eines Polizeiwagens. Oder die Ambulanz.
Wie sich herausstellte, war es die Feuerwehr. Sie kam mit dem Wasserschlauch und spritzte in die wütende Meute. Schmerzensschreie wurden laut. Der Feuerwehrmann blieb unbeeindruckt. Das mache er scho seit Tagen, sagte er gleichgültig. Und noch bevor ich ihn loben oder auch bedauern konnte, hatte er meine letzte Rolle gestohlen und sich mit lauter Sirene davon gemacht.
Immerhin waren mir zwei Rollen Watte geblieben.
Draußen traf ich Christiaan wieder. Er hatte gar keine Rollen. Dafür aber drei Wochenendausgaben unserer Lieblingszeitung.
Toll finde ich,dass den Mitarbeitern systemrelevanter Berufe für ihre Arbeit und ihr Engagement gedankt wird. Vergessen sollte man auch nicht die vielen Mitarbeiter der Fluggesellschaften, die in dieser schwierigen Zeit oft auf freiwilliger Basis die Rückkehrerflüge festsitzender Bundesbürger aus dem Ausland ermöglichen.
Ja, es ist nicht zu übersehen, dass wegen des boomenden Versandhandels mehr Kartons in der Papiertonne landen. Auch große und schwere Baumaterialien werden inzwischen bestellt und geliefert, und alles ist aufwändig verpackt. Hinzu kommt, dass auch bisheriges Polstermaterial aus Plastik (Styropor, Folien) zunehmend durch Polstermaterial aus Papier/ Pappe ersetzt wird.
Die Situation scheint sich tatsächlich sehr geändert zu haben. Als vor fünf Jahren Zellulose (Isofloc) zur Wärmedämmung in unser Hausdach eingeblasen wurde, erklärte mir der Fachmann, dass es zuwenig Zellulosematerial auf dem Markt geben würde, der Bedarf also größer sei als das Angebot. Das hat sich offenbar geändert. Dennoch fällt auf, dass in einem Supermarkt wie dem lolalen Rewe Center (unter normalen Umständen, die aktuellen Hamsterkäufe jetzt mal außer acht lassend) mindestens 20 Sorten Toiletten- und Haushaltspapier aus frischem Zellstoff und gerade mal vielleicht drei Sorten aus 100 % Recyclingmaterial angeboten werden. Warum ist das so? Die Menschen scheinen ein sehr spezielles Verhältnis zum Toilettenpapier zu haben (für den Allerwärtesten nur das Beste?). Wohlgemerkt: Wir reden nicht über dünnes, einlagiges, kratziges RC-Papier aus den Anfangszeiten des Recyclings rsp. Firmen- oder Behördentoiletten, sondern über gleichwertiges, softweiches Material.
Allerdins fällt auf, dass RC-Papier etwas teurer ist, warum auch immer, und das ist der Punkt: Warum ist das so? Wenn es gesellschaftlich erforderlich und gewünscht ist, Ressourcen (wie frisches Holz und gigantische Mengen Wasser für die Produktion frischen Papiers) einzusparen und Materialkreisläufe durch Wiederverwendung zu schließen, sollten Produkte aus 100 % RC-Material ebenso wie Lebensmittel u. a. nur mit dem reduzierten MwSt-Satz von 7 % besteuert werden. Das sollte nicht nur national sondern, auf europäischer Ebene geschehen und würde den vor kurzem kommunizierten Plan der EU-Kommission, den Ressourcenverbrauch zu reduzieren, unterstützen. Es ist nicht akzeptabel, dass Produkte aus neuen Ressourcen allgemein billiger angeboten werden können als Produkte aus RC-Material.
Lieber Herr Bronski, sicher haben Sie wie ich darauf gewartet, daß die in Deutschland wohnenden Milliardäre den in der Gesundheitspflege arbeitenden Menschen zu ihrer unglaublichen Tätigkeit und niedrigen Gehältern einen entsprechenden Zuschuss zahlen, der sicher auch steuerlich als Betriebsausgabe berücksichtigt werden wird. Das wird allerdings nicht erfolgen, denn von denen stirbt ja keiner. Die können getrost zu Hause bleiben, anders als die Arbeitnehmer in Deutschland. Die sorgen mit ihrer Arbeit dafür. daß die nächste Milliarde sicher auf dem Konto landet. Bösartig gesagt „verdient wurde“.
Liebes FR-Team, d.h. alle, die dazu beitragen, dass wir unsere Zeitung jeden Tag pünktlich bekommen.
Wir möchten uns ganz herzlich für Ihre Arbeit und Mühe bedanken und wünschen, dass Sie alle gesund und fit bleiben.
Unsere Wertschätzung gilt in dieser wohl schwierigsten aller jemals erlebten Zeiten allen geistig und physisch am Entstehen und Verbreiten der Frankfurter Rundschau beteiligten Personen Ihres Hauses. Wir danken Ihnen sehr, dass Sie uns unverdrossen weltweit informieren. Bleiben Sie achtsam.
Man schaue sich morgens und abends die Straßenbahnen sowie U-und S-bahnen an. Übervoll, Gedränge ohne ende, keine Abstände, total am Problem vorbei. Wir nehmen Milliarden Euro in die Hand und lassen größte Ansteckungsgefahren in öffentlichen Verkehrsmitteln zu. Wer beschließt einen Uninn?
Überall hört und liest man vom Dank an die medizinischen Dienste, die jetzt unter großer Belastung für uns Bürger und Patienten arbeiten. Das ist völlig berechtigt! Aber mir scheinen vergessen all die „stillen“ Dienste im Hintergrund, die auch noch aufrecht erhalten werden: Müllabfuhr, Wasser- und sonstige Versorgungswerke, Reinigungspersonal, Zoll und Ordnungsamt, IT-Support der digitalen Infrastruktur, Mitarbeiter der Sozialdienste und Betreuer, Druckereien usw., auf die wir uns jetzt besonders verlassen.
Sollten wir – neben demonstrativer Würdigung – nicht auch aufrufen, den Mitmenschen ihre Arbeit zu erleichtern, rücksichtsvoll und umsichtig miteinander, mit unserer Stadt und Umwelt umzugehen?
Wäre eine öffentliche Bitte möglich an Vermieter (auch an die Konzerne), ihre Ansprüche zeitweilig z.B. auf Netto-Kosten zu reduzieren angesichts von Kurzarbeit und geschlossenen Geschäften? Niemand sollte jetzt Wohnung oder Laden verlieren. Auch kleine Kommunen würden leiden, wenn es später noch mehr Leerstände und weniger Gewerbe gibt. Wenn schon die Buchläden geschlossen sind, könnte man evtl. verstärkt (FR-) Zeitungsabos „auf Zeit“ anbieten?
Ich freue mich über die vielen Ideen, nachbarschaftliche Solidarität und Ihre Berichte und Interviews – besonders aber heute über den Artikel zur Lage der Obdachlosen-Betreuung!
Auch ich mache mir natürlich Sorgen um meine eigene Gesundheit. Für Angst sehe ich allerdings keine Veranlassung, denn in meinem Alter (64) ist voraussichtlich die Gefahr, an Krebs- oder Herz-Kreislauf-Krankeiten zu sterben, deutlich höher als durch das Coronavirus. Ich bin leidenschaftlicher Wanderer und Fahrradfahrer und nutze diese Aktivitäten insbesondere jetzt im Frühling auch aus medizinischen Gründen, um Depressionen und anderen Erkrankungen vorzubeugen oder diese zu behandeln. Sollte mir diese Medizin aber aufgrund einer noch strikteren Ausgangssperre genommen werden, müsste ich mich aufgrund von Notwehr gegen diese Anordnungen widersetzen.
So sollte bei der derzeitigen Maßnahmenhysterie auch beachtet werden, dass für viele Menschen soziale Kontakte eine solche lebensnotwendige Medizin darstellen, deren Verlust zu unkalkulierbaren gesundheitlichen Problemen führen kann. Eine womöglich sogar unbefristete Ausgangssperre, zumal aufgrund einer relativ geringen Gefahr, mag zwar in China leicht durchsetzbar sein, ich halte so etwas jedoch in einem freiheitlichen Staat grundsätzlich für menschenunwürdig.
Sie fragen, ob Corona uns zu Denunzianten macht. Dazu fällt mir ein Vergleich ein. In einer Weinhandlung habe ich mal diesen Spruch gelesen: Der Alkohol verstärkt bei den Menschen die Eigenschaft, die er vorfindet: Er macht die Schlauen schlauer und die Dummen dümmer. So ähnlich, finde ich, verhält es sich mit dem Corona-Virus. Es macht die Edlen edler und die Schufte schuftiger.
Alle reden in diesen Tagen davon, dass ihnen die „sozialen Kontakte“ fehlen würden. Doch stimmt das? Wenn ich mir da die lokalen Wälder anschaue, Müll hier und dort, oder wie sich Viele über Verkehrsregeln einfach hinwegsetzen, dann muss ich zu der Erkenntnis kommen, dass Egoisten sich breitgemacht haben. Das Vermissen der „sozialen Kontakte“ bedeutet da eher, dass es keine Möglichkeit gibt, Luxusgüter zu kaufen. An Empathie oder dergleichen fehlt es weit und breit. Erst gestern im Supermarkt gesehen: Eine Kundin stand am Regal, trug Mundschutz und Handschuhe und konnte sich nicht entscheiden, welches Produkt sie kaufen soll. Doch anstatt ihr die Zeit zu geben, missachtete eine zweite Kundin einfach den empfohlenen Abstand und lief an ihr ganz dicht vorbei. „Soziale Kontakte“ sehen anders aus.
Die Corona-Krise erfordert stetes Nachdenken. Und zwar nicht über Klopapier oder die Organisation meines Abendessens, sondern über das Abstandhalten. Wenn es im Laden voll ist, beim Bezahlen, oder auch wenn ich Bettlern etwas gebe. Für die ist das Leben jetzt besonders schwer.
Mitunter gilt es aber auch, zwischen den Verkehrsregeln und den vom Infektionsschutz gebotenen Abstandsregeln abzuwägen: Auf dem mäßig breiten Gehweg steht eine lange Warteschlange, alle brav mit jeweils 1,5 – 2 m Abstand. Wer an der Schlange vorbeigehen will, tut sich mit dem Einhalten des Abstandes aus. Da ist es sinnvoll, auf die nur mäßig befahrene Straße auszuweichen. Nun komme ich mit dem Fahrrad entlang – und weiche in großem Bogen 2 m nach links auf die Straßenmitte aus, um meinerseits den Abstand zu wahren. Ein kurzer Blick nach hinten zeigt mir, dass ich keinem Auto vor den Kühler fahre. Trotzdem wütendes Gehupe eines SUV-Fahrers mit Münchner Kennzeichen, der in weitem Bogen bequem an mir vorbei kommt.
Szenenwechsel: Für meinen österlichen Fahrradausflug folge ich den städtischen Ratschlägen und meide Niddapark und Uferwege und fahre raus in den weiteren GrünGürtel. Über die Breitenbachbrücke, die für die Autos 2 Fahrspuren je Richtung hat, fast leer. Für Fußgänger und Radfahrergibt es etwa 4 m breite Seitenstreifen, die auch genutzt werden. In beiden Richtungen, öfter zu zweit – mit dem gebotenen Abstand. Um meinerseits Abstand zu wahren, weiche ich auf die kaum befahrene Fahrbahn aus. Trotz vorhandener 2 Fahrspuren, die ein bequemes Überholen erlauben, werde ich wieder angehupt.
Sagt mal, seid Ihr Zeitreisende, die im Mittelalter als „Herrenreiter“ alles niedere Volk zur Seite drängten und jetzt in unsere Zeit versetzt wurden oder seid Ihr Außerirdische von einem fernen Sonnensystem, die noch etwas von der jetzigen Pandemie gehört haben ???
Aber Ihr seid absolute Ausnahmen: Die allergrößte Mehrheit der Menschen in unserer Region erlebe ich sehr achtsam und rücksichtsvoll.
Nach der Einreise in Quarantäne – auf diese Stellungnahme wartet man doch schon lange, und diese Erkenntnis kommt gefühlte sechs Wochen zu spät. Wie kann das sein? Warum wird die Gesundheit von deutschen Heimkehrern bei der Wiedereinreise nicht genau überprüft? „Weder an Bord noch bei der Rückkehr nach Deutschland werden sie kontrolliert“.
Seit Wochen ist dieser Zustand bekannt, seit Wochen wird darüber berichtet . Der Satz des Bundespräsidenten, das Virus kenne keine Grenzen, ist das Framing, um der desolaten Einreisepolitik eine Rechtfertigung zu geben. Jeder weiß, dass das Virus begrenzt ist auf denjenigen, der es in sich trägt. Erst die Mobilität seines Wirtes trägt dazu bei, dass es sich weiter verbreitet. Eine unkonrollierte Einreise im Rahmen der „Luftbrücke“ gibt dem Virus das, was es braucht – die Mobilität seines Wirts.
Verstörend in diesem Zusammenhang ist – wie so häufig – die Berichterstattung der örtlich Zuständigen. Überschwengliches Lob für die Luftbrücke, kein Wort aber zu der gesundheitlichen Bankrotterklärung an den Flughäfen bei Zurückgeholten und anderen Eingereisten. Ist das Absicht oder Unvermögen? In beiden Fällen sind die Verantwortlichen nicht die richtigen.