Zu: „Pandemie führt zu mehr Todesfällen“ und „Kimmich denkt um und will‘ s tun“, FR-Politik v. 10,12. und -Sport v. 13.12.
Ein „Hau ruck“ für Intensivbetten!
Die Änderung des IfSG in 3/2020 und alle seitdem verordneten Coronamaßnahmen wurden damit begründet, das Gesundheitswesen nicht gegen die Wand fahren zu lassen, genauer, die Intensivbetten im Blick zu haben. Seit zwei Jahren wird nichts getan, um die Intensivbettenproblematik pandemie- und katastrophenresistent zu beheben. Wie wäre es mit einem Kraftakt à la China, aus dem Stand, in kürzester Zeit (wenige Monate) neue Intensivbettenkapazitäten zu schaffen, mit Modulen/Containern (die ja auch in Schulen und Flüchtlingsheime zum Einsatz kommen), mit neuester Technik und einheitlicher Apparatur, neu zu erstellen als üppiger (mind. je 100 Container-) Komplex auf grüner Wiese, je auf nicht genutztem Flughafengelände in Frakfurt und Berlin, zu tragbaren Kosten. Meine Schätzung: eine Milliarde Euro, „Peanuts“ angesichts bisheriger inflationierter Milliardenausgaben in Sachen Corona. Es muss einer fortschrittlichen neuen Bundesregierung möglich sein, diese Vorhaben kürzestfristig zu stemmen (man kann ja von China lernen). Man könnte beruhigter einer möglichen neuen Welle entgegensehen, die Krankenhäuser entlasten und dort wieder andere Not-OP vornehmen lassen, hätte aber auch etwas für den generellen Katastrophenschutz getan – frühere Enqueteerkenntnisse sind ja nicht umgesetzt worden. In ‚Ruhezeiten‘ lassen sich diese neuen Komplexe zu Ausbildungszwecken nutzen. Auch sollten sie anderen Ländern in Notzeiten ‚Zuflucht‘ bieten können. „Wir schaffen das“ – warum nicht gleich beginnen? (Dazu müsste allerdings Herr Lauterbach seine linke Hand aus der Tasche nehmen.)
Ulrich Voepel, Frankfurt
Vom Zündeln und Löschen der Brände
Stellen Sie sich vor: Eine Gesellschaft, die fast kollektiv in trockenen Wäldern fahrlässig zündelt und so immer wieder Brände legt. Eine Gesellschaft, die zugleich all jene als asozial einstuft, die nicht beim Brände löschen mithelfen, und sie nun zur Mithilfe zwingen will.
In der Metapher steht Zündeln für unseren Konsum von Produkten aus industrieller Nutztierhaltung. Letztere ist eine Brutstätte für Pandemien, man denke an Covid-19-Mutationen in den dänischen Nerzfabriken Ende 2020, vor allem aber an die regelmäßigen Ausbrüche von Vogelgrippe, Schweinegrippe usw. dort. Man denke auch an die indirekten Effekte durch den großen Flächenverbrauch für Futtermittel oder Weideland, der die industrielle Tierhaltung auch zum größten Vernichter von Regenwald und von Artenvielfalt macht – alles zentrale Treiber neuer Pandemien.
Zudem werden weltweit drei Viertel aller Antibiotika in der industriellen Nutztierhaltung eingesetzt, die „stille Pandemie“ der Antibiotikaresistenzen klopft an unsere Tür.
Ah ja, das Löschen der Brände in der obigen Metapher ist die Impfung, die Bekämpfung der Symptome. Und Ursachenbekämpfung? Bisher Fehlanzeige!
Kurt Schmidinger, Freilassing
Joshua Kimmich und die Angst
In einem am Wochenende veröffentlichten bemerkenswerten Interview ( nachschauen in der ZDF-Mediathek unbedingt empfehlenswert) hat Joshua Kimmich endlich das Wort Angst in den Mund genommen und es als Begründung für sein zögerliches Verhalten in der Corona-Impffrage angegeben. Ein gestandener Mann, ein Spieler des FC Bayern und Nationalspieler, der keinen Zweikampf scheut, hat Angst. Es ist eine bemerkenswerte Leistung, sich das selbst zuzugestehen, und es dann auch noch öffentlich zu machen. Chapeau! Bei der damaligen Bekanntgabe, dass er nicht geimpft ist, hat er sich noch davor gescheut und eine Pseudobegründung angegeben, nämlich die fehlenden Langzeitstudien. Das wurde ihm sofort von allen Fachleuten zerpflückt und um die Ohren gehauen. Aber alle diese Fachleute haben damals nicht verstanden, dass das nur eine Pseudobegründung war, obwohl das für jeden, der sich mit Ängsten beschäftigt, offensichtlich war. Vielleicht haben sie aber auch nur Rücksicht darauf genommen, dass Joshua Kimmich das Wort Angst noch nicht in den Mund genommen hatte. Deshalb ist die ganze Debatte um die fehlende Impfung in die falsche Richtung gelaufen. Angst ist ein Gefühl, und es kann nicht mit logischen Argumenten oder Tatsachenaufzählungen zum Verschwinden gebracht werden.
Auch jetzt in der aktuellen Berichterstattung über dieses Interview kommt mir dieser Begriff viel zu kurz. Joshua Kimmich hat mit diesem Interview vielen Menschen, die an Ängsten leiden, einen großen Gefallen getan und vielleicht auch die Impfdebatte über Corona einen großen Schritt vorangebracht. Meine Hochachtung.
Dr. Günther Mutsch, Schöneck
Diskussion: frblog.de/corona-2
Am Ende der Tabelle
Kolumne: „Wenn Kuhohren wachsen“,
FR-Meinung vom 15. Dezember
Es muss unbedingt analysiert werden, welche Denkweise Herr Söder mit der traditionellen Impfskepsis in Bayern verbindet. Seine berechtigte Andeutung, es bestehe ein Zusammenhang mit der höchsten Anzahl an Heilpraktikern in Bayern muss auch näher beleuchtet werden. Die unwidersprochene Behauptung von Frau Cerstin Gammelin, Bayern sei ein Land mit hohem Bildungsniveau kann nicht stimmen, wenn die Abiturzahlen der Maßstab sind. Da lag und liegt Bayern seit Jahren immer am Ende der Tabelle aller 16 Bundesländer. Diese Tatsache wird nie zur Kenntnis genommen.
Werner Runde, Mönkeberg
Sehr geehrter Herr Voepel,
Das Problem reicht viel tiefer, es wird seit über 20 Jahren ALLES dafür (Einführung der DRG/ Abbau von Pflegekräften/ Krankenhaussterben/ Privatisierungen/ Hungerlöhne in der Altenpflege etc.) getan, um das Gesundheitswesen gegen die Wand fahren! Ich weiß nicht auf welche geschaffenen „chinesischen Intensivbetten“ sie sich beziehen, ich konnte in den Medien nur Krankenbetten auf „Feldlazarettniveau“ erkennen. Glücklich der, der dort Sauerstoff gegen seine Atemnot angeboten bekam! Intensivbetten mit Beatmung und Monitoring konnte ich nicht erkennen. Ich denke sogar das am Beginn der Pandemie nicht wenige gestorben sind weil sie keine Chance auf einen Beatmungsplatz hatten. Diese Versorgung auf Feldlazarettniveau diente vermutlich eher der strengen Absonderung von Infizierten, also der strengen kontrollierten Quarantäne! Das könnten wir uns tatsächlich von China abschauen, diese konsequente Kontrolle und Maßnahmen der Quarantäne!!
Verfolgen wir Ihren gutgemeinten und im Grund richtigen Vorschlag weiter müssen wir uns Fragen WOHER DAS HOCHQUALIFIZIERTE medizinische Personal für diese Intensivbetten herkommen soll? Ein geschaffenes Intensivbett kann nicht die Beatmung regulieren, Überwachen, Absaugen, Lagern und Drehen, Pflegen, Medikamente ansetzen und verabreichen, Atemwege freihalten, Schmerzen bekämpfen, Angst vor dem Tod besänftigen usw. Das Schaffen von Krankenbetten ist NICHT DAS PROBLEM. Die Beschaffung und das Halten von qualifizierten medizinischen Personal IST DAS PROBLEM. Waren die Arbeitsbedingungen in den Krankenhäusern, unterworfen dem harten Spardiktat der Geschäftsführung und den Forderungen der politischen Entscheidungsträgern, schon vorher hart, sind sie jetzt unmenschlich geworden. Betroffen ist v.a. das Personal auf den Intensivstationen, aber auch der peripheren Stationen in der Versorgung von Corona-Patienten. Nach wie vor sterben Patienten, die meisten haben keinen oder keinen ausreichenden Impfschutz – NACH WIE VOR! In der Regel sind es jetzt jüngere Patienten, sie kämpfen länger, bevor das Intensivbett wieder „zur Verfügung“ steht. Das alles ist physisch schon schwer zu bewältigen, ohne (Masken-) Pausen, ohne ausreichend Trinken zu können, der Körper an schon so vielen Tagen am Rande der absoluten Erschöpfung. Die Psyche leidet bei dem Anblick der Leiden und des Sterbens ohne wirkliche Heilmittel noch viel mehr! Die Gefahr einer Triage, auf Grund fehlender Intensivkapazitäten und erschöpftem Personal, wird bei jeder neuen Welle immer realer. Meine Botschaft: das Schaffen von mehr Intensivbetten macht noch keine Intensivmedizin oder Intensivpflege – dafür braucht es Menschen und zwar Hochqualifizierte und die in ausreichender Menge!
MfG D. Tetzner Pflegekraft seit 1991
Hallo Herr Runde,
ja, unsere wackeren Landesfürsten haben alle eine Ausbildung als Virologe, genau wie die Richter an Verwaltungsgerichten in Niedersachsen, es gibt sicher noch mehr Leute, die genau wissen wie es geht. Nun haben wir doch einen veritablen Stab an Wissen, mit einem General , nun sollte es doch eigentlich klappen, wobei natürlich offen ist, was omicron machen wird. Es wäre aber nützlich, dass die Landesfürsten und die Gerichte sich heraushalten würden, lasst doch die Leute machen, die das gelernt haben. Oder ist der Spruch, „wem Gott ein Amt gibt, dem gibt er auch Verstand“ immer noch gültig ?
zu @ Diana Tetzner
Nach fast zwei Jahren ist da jemand der im Grunde das Gleiche scheibt wie ich.
Diese Versorgung auf Feldlazarettniveau diente vermutlich eher der strengen Absonderung von Infizierten, also der strengen kontrollierten Quarantäne! Das könnten wir uns tatsächlich von China abschauen, diese konsequente Kontrolle und Maßnahmen der Quarantäne!!
Vor einem Jahr habe ich hier geschrieben das wir die Wahl haben entweder mehr zu kontrollieren oder mehr zu beerdigen. Wir haben uns klar für das Zweite entschieden. Weil ich diese Meinung hier vertreten habe wurde mir ja schon unterstellt ich wäre ein Kontrollfreak. Das bin ich im Nichtpandemieleben sicher nicht aber unter Pandemiebedingungen in einer Gesellschaft in der 20% bei der Bekämpfung nicht mit machen wollen wird es anders halt schwer. Der Staat sollte alle Regeln die er erlässt auf Überprüfbarkeit vorher abklopfen und sie im Zweifel sein lassen. Das ist das was derzeit in der Hauptsache schief läuft. Das Impfstoff nicht bestellt oder vorhanden ist hat damit zwar nichts zu tun passt aber ins Bild.
Der Buchstabe Omikron befindet sich nicht nur etwa in der Mitte des griechischen Alphabets, sondern bildet auch den Mittelpunkt der aktuellen Nachrichten weltweit. Die Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus, die als hochansteckend gilt, löst seit Ende November internationale Besorgnis aus.
Von einer linguistischen Perspektive her bleibt Omikron jedoch relativ bescheiden. Nicht nur wirkt der Buchstabe Omikron klein und vergleichbar unbedeutend – vor allem gegenüber dem mächtigen Omega („Omikron“ oµ????? bedeutet wörtlich übersetzt „kleines o“, im Gegensatz zum Omega Oµ??a, dem „großen O“), sondern der wesentliche Teil des Namens selbst – mikron – weist auf etwas Winziges. Als Maßeinheit beträgt es zum Beispiel das Tausendstel eines Millimeters (= 0,000001 Meter).
Dahingegen erscheint der Buchstabe Omega als mächtig groß. Als letzter Buchstabe des griechischen Alphabets hat er, sozusagen, das letzte Wort. Im Gegensatz zu mikron hört man in seinem Namen das Wort mega heraus – ein Hinweis auf seinen großen, unvergleichbaren Stellenwert.
Im letzten Buch der Bibel, der Offenbarung des Johannes, offenbart sich Gott anhand von zwei griechi-schen Buchstaben: „Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende“ (Offb. 21,6). Im Advent 2021 erinnert man sich dankbar daran, dass Gott sowohl der Schöpfer (Alpha) als auch der Vollender (Omega) ist.
Zwischen Alpha und Omega wird die Macht des Omikron – als Buchstabe wie als Virusvariante – relativiert; es zeigt sich zeitlich begrenzt. Also keine zerstörerische Macht wird schließlich die Oberhand behalten. Der Buchstabe Omega weist letzten Endes auf eine helle Zukunft hin: „Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen…
Siehe, ich mache alles neu! (Offb. 21,4-5).
So lässt sich Weihnachten mit mega Freude feiern und ein neues Jahr mit einer unbeirrbaren Hoffnung beginnen!
40 000 demonstrierende Querdenker/innen in Wien, über 2000 in Frankfurt. Mit missionarischem Aufklärungsdrang über die verheerenden Wirkungen der Corona-Impfungen und dem heroischen Ansteckungs-Feldversuch, wer notfalls noch einen Platz auf der Intensivstation ergattert. Da komme ich mengenbadscheues, frisch geboostertes „Schlafschaf“ mir doch eher faul und feige vor. Was macht das Kind zum späteren Missionar und Helden?
Als 11-jähriger katholisch geborener Messdiener wollte ich noch Missionar werden und die verwirrten Heidenkinder Afrikas bekehren. Aber das Helden-Spielen ist in mir beim Blick auf die zerschossenen Beine und die Jähzornsanfälle meines Vaters und die als Familiengeheimnis gehütete Zuchthauszeit meines SS-Onkels verkümmert, der noch kurz vor dem Endsieg drei Fankfurter vor dem Aschaffenburger Bahnhof erschießen ließ. Als 25-Jähriger trat ich aus der Kirche aus und verweigerte als Arzt den Soldatendienst mit Verweis auf die Triage: Bei „Massenanfall“ durften die Nicht-Wiederverwendungsfähigen nicht Lebens-rettend behandelt werden. Was hat mich ansonsten von einer strahlenden Karriere als Missionar oder Kriegsheld abgebracht? Es war das zunehmende Training kritischen Denkens, vor Allem durch abonnniertes
FR- und SPIEGEL-Lesen. Wichtig als permanente Orientierungshelfer statt einer verwirrenden Ersatzvatersuche (Lenin, Mao, Baghwan). Nun ist bei den Querdenker/innen ausgerechnet die „Systempresse“ zum Feinbild avanciert. Bei Corona hat die FR zwar öfter mal mitgeschlingert, indem sie brühwarm das jeweils Allerneueste der Wissenschaft aufgetischt hat, was beim Lesen schon wieder überholt war, und in den Inzidenz-armen Sommern ihre Gouvernanten Hände ringend und fotografierend an den best-durchlüfteten Skaterpark neben der EZB geschickt hat. Aber ansonsten haben die seriösen Medien ziemlich informativ und detailliert über Inzidenzen und Impf-Nebenwirkungen berichtet. Statt ihrer genießt bei Querdenkenden ausgerechnet das von Trump- und Putin-Fakeschleudern, Veganköchen und Schwindelärzten geflutete Internet hohe Glaubwürdigkeit.
Und gibt ihnen die einmalige Chance, sich als verkannte Elite mit pseudo-wissenschaftlichen oder gar Gerüchte-Schnipseln zu munitionieren, um uns zu missionieren und uns mit ihrem heroischen Freiheitskampf auf unseren Straßen zu beeindrucken. Schade, dass Querdenkende diese Energien nicht lieber sinnvoll für den Kampf gegen neue Atombomber und Killerdrohnen, Dioxin- und CO2-Schleudern verwenden. Aber dafür müssten sie Zeitung gelesen haben.
Impfpflicht mit Androhung von Bußgeld? Bei welchen Gelegenheiten soll das Bußgeld erhoben werden? Wie oft? Wer wird erwischt, wer nicht? Mal so ins Unreine gedacht, ich bin schließlich kein Jurist: analog und ergänzend zu den bisherigen Maßnahmen, wie wäre es mit einem Corona-Soli bei der Krankenversicherung – verfahrensmäßig ähnlich der Pflegeversicherung? Da die Pandemie merkliche Spuren hinterlässt, sollte auch der Beitrag entsprechend sein. Ich denke da an die Größenordnung von Tagessätzen. Intensivmedizin ist eben recht kostspielig und die Pflegekräfte haben auch einen kräftigen Bonus verdient.
Wer allerdings gegenüber der Krankenkasse – analog zu anderen aktuellen Regelungen – einen gültigen 2G-Status nachweist, wird von der Zuzahlung befreit, da die Impfung als Solidaritätsbeitrag gelten kann und Genesene nicht nachträglich belastet werden sollten.
Somit bräuchte man keine allgemeine Impfpflicht, könnte die Einigen so wertvolle persönliche Freiheit bewahren, Pflegepersonal finanziell unterstützen, Ordnungskräfte nicht mit Zusatzaufgaben belasten – und alles weitere regelt der Markt, Monat für Monat.
Nun berichten auch das Öffentliche Rechtliche Fernsehen darüber, dass das Corona – Virus von den Kindern und den Jugendlichen aus der Schule nach Hause getragen wird. Und daheim die nicht geimpften Familienmitglieder infizieren. Warum wurde seitens der Landesregierung dort nicht gegengesteuert? Man hätte den Unterrichtsbeginn entzerren können. Es war doch absehbar, dass bei Präsenzunterricht und voller Klassenstärke die Ansteckungsgefahr sehr groß ist. Auch wäre in den Schulbussen nur die halbe Zahl an Mitfahrer. Elternvertreter kritisieren seit langem, dass keine und wenige Luftfilter in den Klassenräumen angeschafft wurden (LZ vom 03.Dez.). Das ganze Chaos, was wir jetzt mit der vierten Welle haben, ist durch eine falsche Politik der Landesregierung entstanden. Unser Landesvater, Stefan Weil, stellt sich stattdessen vor das Mikrofon und fordert angesichts der hohen Inzidenzen eine Impfpflicht. Das ist Zynismus pur, er lenkt von seinen eigenen Fehlern ab. – Oder, war das so gewollt? Will Herr Weil wie auch Bayerns MP Markus Söder die Bevölkerung spalten? Bei all dem Skandal frage ich mich: Warum werden Personen unter dem 18. Lebensjahr (für die es bisher keinen Impfstoff gab!) in die wöchentlichen Inzidenzen einbezogen? Dadurch werden die Gastronomie sowie auch die Schausteller auf den Weihnachtsmärkten in den Ruin getrieben.
@ Claus Metz
Habe Ihren Beitrag gerne gelesen. Nach-Denken hilft! Die „Querdenker“ denken nicht. Sie suchen Halt und Macht durch das mit Irrsinn „geflutete Internet“.
Sollten die seriösen Medien, sollte der Zeitungsleser dieser dunklen Magie erliegen, dann: „Gute Nacht!“
Hallo Herr Metz, Herr Malyssek,
Nachdenken ist angesagt, kein Zweifel. Wenn aber Omikron die Qualität hat, die ihm nachgesagt wird, wird es die Sars-cov 2 Pandemie ins Endstadium bringen, denn gegen eine solche Infektionswelle ist wohl kein Kraut mehr gewachsen. Man hört so gar nichts von Süd Afrika, wo Omikron seinen Anfang nahm, da ging es wohl breitflächig um Genesene, die aber in großen Zahlen erneut infiziert waren, wenn es zur Katastrophe gekommen wäre hätte man das doch wohl gehört. Es bleibt spannend.
Lieber Herr Winter,
mit Nachdenken und Achtsamkeit wächst auch der Grad der Bewältigung bzw. die Fähigkeit mit schweren Krisen umzugehen. Wenn es dann allgemein und individuell schiefgeht, dann hat man nicht mehr alles in der eigenen Hand. Sowie muss man lernen mit den Spannungen zu leben. Es bleibt einem da nichts anderes übrig. Keine Frage: Die sowie sozial benachteiligen Menschen, die haben es doppelt und dreifach schwer und sind auf die Hilfe der Bessergestellten angewiesen.
Den Idioten und Brandstiftern ist nicht zu helfen.
Im Wesentlichen gebe ich Herrn Bogner Recht, möchte aber in zwei Punkten ergänzen: Bogner spricht erstens davon, dass es die Tendenz gebe, politische Streitfragen als Wissensproblem zu verstehen, dass die Politik sich eng an Expertenempfehlungen anlehne, um rational zu erscheinen, und die Wissenschaft folglich zu einem Akteur in der politischen Schlacht werde.
Hier übersieht er meiner Meinung nach die emotional-psychische Komponente politischer Entscheidungsprozesse: Legen wir, um das zu verstehen, Paul Watzlawicks „Kommunikationskanäle“ zugrunde, so ist der eine Kanal digital und dient der Übermittlung von Sachverhalt/ Wissen. Der andere Kanal ist analog (das sind Mimik, Gestik, Emotionalität, Werte). Letzterer definiert dabei den ersten, d. h. ich kann Aussagen auf Kanal eins nur verstehen, wenn Kanal zwei „intakt“ ist. Eine „reine“ Vermittlung von Fakten wäre demnach also gar nicht möglich. Versucht man obige Tendenz der Politik zu verstehen, ist somit der analoge Kanal zu beachten. Es stellt sich die Frage, ob die Tendenz zum Rationalen nicht in Wirklichkeit eine Rationalisierung im Sinne freudscher Abwehrmechanismen darstellt, naheliegend ist dann die Annahme, dass die Entscheidungsträger versuchen, ihrer Versagensangst (die falsche Entscheidung zu treffen) zu entkommen, indem sie entsprechend der Expertise entscheiden, d. h. die Betonung der „Rationalität“ ist nichts anderes als angstbedingtes Vermeidungsverhalten (damit keine Missverständnisse aufkommen, hier wird nicht der Irrationalität das Wort geredet). Damit liegt, so wird angenommen, die Verantwortung wesentlich bei den Experten, denn man hat nur das gemacht, was die angeraten haben (was aber vielleicht gar nicht so eindeutig/ rational ist), man ist ggfs. entschuldigt. Die Experten wiederum werden sagen, „wir haben die Entscheidung nicht getroffen, wir haben „nur“ beraten“. Also Verantwortungsdiffusion. Man muss erkennen, dass Rationalität nicht zwingend der Ausweg ist, denn „ich weiß, dass ich nichts weiß und selbst das kaum“. Das diese reduktionistische Einstellung der Experten ohnehin so nicht angemessen ist, kann man nachlesen bei Heinar Kipphardt „In der Sache J. R. Oppenheimer“ und bei Friedrich Dürrenmatt „Die Physiker“, d. h. überlege, was deine wissenschaftlichen Erkenntnisse für Konsequenzen haben können und ggfs. misch dich ein, überlasse das nicht anderen, womit ich bei meinem zweiten Kritikpunkt angekommen bin.
Am Ende des Interviews kommt er auf Intellektuelle und deren Bedeutung in der politischen Debatte zu sprechen, wobei er auf Zola’s „J’ accuse“ verweist und einen Gegensatz zwischen universellen Werten und spezieller Expertise sieht bzw. meint, dass der Intellektuelle in der Pandemie gezwungen ist, seine Position mithilfe von Spezialwissen zu begründen. Hier zäumt Bogner das Pferd von hinten auf: Der Experte muss erklären, warum er den universellen Wertekanon verlässt nicht umgekehrt. Zumal auch die Experten nur begrenzt Bescheid wissen („vom schlechten zum besseren Irrtum“) und man mit dem Argument „sie sind kein Experte“ jede Form von Einmischung unterbinden kann. Französische Intellektuelle (Zola, Sartre, Vienot u. a.) haben sich (öfter als Deutsche) eingemischt, weil sie die universellen Werte der franz. Revolution verteidigt haben, dies, obwohl oder gerade, weil sie keine Experten waren.
Die Risiko-Forschung ist immer ein Blick in die Zukunft, mit Annahmen aus der Vergangenheit, wahrscheinlich eintretende Ereignisse vorauszusehen. Am Beispiel von Corona oder der Flutkatastrophe im Ahrtal sind derartige Ereignisse nur abzumildern, wenn Präventions- Konzepte jährlich erstellt auf ihre Wirksamkeit überprüft und Angepasst werden.
Ein ehrgeiziger Sportler braucht ein tägliches Trainingsprogramm um an die Spitze zu gelangen. Risikomanagement ist anspruchsvoll und lohnt sich immer, auch die notwendigen Investitionen sind sinnvoll und vermeiden höhere Umwelt und Gesundheitskosten in hunderte Millionen Euro zu vermeiden.
Lernen aus Fehlern der Vergangenheit sind unverzichtbar, das gilt für alle Institutionen der Politik und zivilen Hilfsorganisationen. Dazu braucht es ausreichend Finanzmittel in Zukunft.
Zur Ursachenbekämpfung braucht es erst mal eine saubere Ist-Zustandsbeschreibung. Dazu braucht es Daten. Die erheben wir in D. lieber nicht. Wir lassen uns sie aus Israel, USA, GB oder Südafrika liefern. Das diese Länder beim Impfen eine völlig anderen Status haben wird dabei auch gerne ausgeblendet. GB impft mit Astra nur mal als Beispiel. Deshalb könnten wir gar nicht , wie weiter oben gefordert, Umgeimpfte an Kosten zusätzlich beteiligen . Es weiß einfach niemand ob ein Patient der mit Corona ins Krankenhaus kommt geimpft ist oder nicht außer der Patient sagt es.
Eine Frage die offensichtlich niemanden auffällt ist das Thema Südafrika. Dort war die Omikron Welle im dortigen Hochsommer. Bei uns geht aber die öffentliche Meinung davon aus das Omikron im Sommer zurück geht. Ist das wirklich so?
In Südafrika war die Welle nach 4 Wochen durch weil man eine Herdenimmunität erreicht hat. Ich habe zumindest noch keinen anderen Grund gehört. Wenn da GB bis ende Januar auch hin bekommt ist Boris Johnsen der Star und wir müssen uns fragen wie lange wir Leute schützen sollten die das gar nicht wollen. Außerdem werden das dann viele Staaten mit hoher Impfquote nach machen.
Hallo Hans,
am 21.12. habe ich gefragt, was denn mit Südafrika ist. In zwischen heißt es wohl, die hätten die Herdenimmunität erreicht und die Pandemie sei zur Endemie geworden, also wie eine Erkältung zu werten.
Wenn ich mir jetzt die Entwicklung hier anschaue, so rechnet man mit allem möglichen, aber von Ende der Pandemie haben ich noch nichts gehört, noch nicht einmal von Herrn Söder. Es sollte aber doch als Denkmodell vorhanden sein, dass wenn die Krankenhausbelastung moderat bleibt, man ausser ausreichend Impfen nichts mehr machen muss. Covid 19 wird dann die neue Erkältung sein. Übrigens, an der alten Erkältung konnte man auch sterben – 3 Tage Schnupfen – Lungenentzündung – tot- Und dagegen gibt es noch nicht einmal eine Impfung, oder ? Vielleicht hilft Biontec oder Moderna hier ja auch ? Ist das eigentlich untersucht ?
Ich habe gerade in einem Fernsehbericht die Corona Zahlen von einigen europäischen Ländern gesehen.
Das was in Südafrika passiert ist ist wohl zu verlockend. Nach meiner Meinung gehen Länder wie Spanien, Frankreich oder Italien schon den Weg der kontrollierten Durchseuchung. Ob er in Ländern mit hoher Impfquote letztlich funktionieren kann oder wieder abgebrochen werden muss wird man schon recht bald sehen. Die neuen Zahlen aus GB sprechen eher für Ersteres da sie die letzten Tage leicht am fallen sind. Sollte sich dieser Trend die nächsten Tage bestätigen haben wir eine völlig neue Diskussion und GB bis Ende Januar die Pandemie im günstigstem Fall wie Südafrika beendet.
Mit den Problemen der weltweiten Impfstoffverteilung komme ich nicht zurecht. Ich verstehe hier die Haltung der Grünen, der Linken und Linksliberalen, Christen usw. nicht. Auch lese ich kaum etwas davon in der Frankfurter Rundschau.
Wer vom Impfschutz überzeugt ist und zugleich von der Solidarität spricht kann doch nicht den Zustand akzeptieren, dass wir uns in den reichen Länder bereits drei und bald viermal impfen, während in Afrika gerademal 7 % der Bevölkerung geimpft ist. 80 % des Impfstoffs haben bisher die G 20 Staaten für sich reserviert. Mit Omikron wird der Markt wieder leer gekauft und die ungleiche Verteilung wird wachsen, wie ihr Gastautor Roland Süß feststellt. Dafür braucht es wirklich keine Wissenschaft um zu begreifen, dass sich in den ärmsten Ländern mit den schlechtesten Gesundheitssystemen die Viren besser ausbreiten. Dies wird „die Pandemie verlängern, anstatt sie zu beenden“, wie Vogt den WHO- Chef zitiert.
Die vor allem durch Deutschland erfolgreich verhinderte Patentfreigabe ist für viele kritisch Denkende sicherlich ein Ärgernis, aber offenbar kein Grund sich für eine gerechtere Impfstoffverteilung zu engagieren.
Nachdem wir uns immer erfolgreicher gegen die Migrationsströme abschotten und unsere Grenzen zu den weltweit tödlichsten machen, reservieren wir uns auch noch die Impfstoffe und überlassen die andern ihrem Schicksal. Seien wir wenigstens ehrlich und hören auf hierzulande vom Impfen als eine Tat der Solidarität zu sprechen.
zu @ Franz Leutner
Die Weltimpfquote steht regelmäßig in der FR. Ich weiß sie im Moment nicht genau aber ordentlich zweistellig ist sie schon. Oder meinen sie das wäre falsch?
Es braucht rote Linien bei der Pandemiebekämpfung für Kinder! In der FR wird häufig das einseitige Bild vermittelt, dass allen Eltern der Infektionsschutz in Kindergärten und Schulen nicht weit genug gehe. So lese ich etwa von Elterninitiativen (vom 09. & 15. Dez. 2021), die verpflichtende Testungen, mehrmals in der Woche in Kitas fordern. Es gibt auch viele Eltern, die das Dauertesten nicht auch noch bei den Kleinsten in Krippe und Kindergarten gutheißen. Es gibt Eltern wie mich, die sich seit geraumer Zeit größere Sorgen um die psychische Verfassung ihrer Kinder machen und weniger die Ansteckung mit dem Corona Virus fürchten. Einem Virus, das bleibt.
Es ist gemeinhin bekannt und durch Studien belegt, dass die Kindheit eine prägende Zeit darstellt, die einen großen Einfluss auf die weitere Entwicklung hat. Ich habe Angst davor, dass mein heute fünfjähriges Kind emotional und sozial verunsichert und ängstlich aus dieser pandemischen Zeit hervorgeht, die bereits fast zwei Jahre andauert und wenn man realistisch schaut, noch einige weitere Jahre andauern kann.
Was ist mit den Bildungschancen, insbesondere der Sprachförderung von Kindern, die den Schlüssel für eine erfolgreiche Bildungslaufbahn darstellt? Wie soll das gehen, wenn LehrerInnen und ErzieherInnen maskiert sind und auch das gemeinsame Singen nicht mehr erlaubt ist? Wie soll mein Kind vielfältige soziale Kontakte knüpfen und Vertrauen in das Leben entwickeln, wenn es in den Räumlichkeiten des Kindergartens als auch im Garten (!) nicht mehr mit befreundeten Kindern einer anderen Gruppe spielen darf und sogar Absperrbänder Gruppen voneinander trennen? In der Schule verhält es sich ähnlich. Ich stimme mit Herrn Hontschik (FR vom 18./19.12.2021) überein, der moniert, dass das Expertengremium der neuen Bundesregierung (Covid 19 Expertenrat) neben VirologInnen und Co. vor allem auch ExpertInnen aus der Soziologie, den Erziehungswissenschaften und der Psychologie benennen müsste. Dann würden wir, unabhängig von Inzidenz und der Hospitalisierungsrate, rote Linien finden müssen, die bei der Pandemiebekämpfung nicht überschritten werden dürfen. Zum Wohle der Kinder und ihrer Zukunft!
Ein Spaziergänger bemerkt frühmorgens ein Feuer im Paterre eines Hochhauses, bei dem die Bewohner bereits mit Eimern versuchen, das Feuer zu löschen. Der Spaziergänger ruft per Handy die Feurerwehr.
Die Feuerwehr reagiert sofort und schickt einen Einsatzwagen, der das Feuer beobachtet und zur Zentrale meldet. Die Zentrale entscheidet, dass sie noch nicht die ganze Mennschaft wecken soll, aber der Einsatzwagen das Feuer weiterhin beobachten und der Einsatzleitung berichten soll.
Ein herbeigerufener Reporter knipst Bilder von dem Feuer, das sich schnell ausbreitet. Der Einsatzwagen berichtet, dass das Feuer sich schnell ausbreitet und bereits ein Fenster im 1.Stock erreicht hat. Der Reporter knipst aktuelle Bilder von den Flammen im 1. Stock. Der Einsatzleiter der Feuerwehr ruft seine Mannschaft zu einem Sitationsplan auf. Schnell bilden sich unter den Feuerwehleuten drei Meinungsgruppen:
Die erste stimmt für einen Einsatz, will aber erst noch das weitere Geschehen abwarten, da zwei Stockwerke von den insgesamt 14 Stockwerken des Hochhauses noch einen nur überschaubaren Einsatz erfordern. Die zweite Gruppe stimmt ebenfalls für einen Einsatz, will aber sicherstellen, das bei dem Einsatz die auf den Fenstersimsen nistenden Vögel nicht verscheucht werden, ebenfalls sollen die dort angebrachten Blumenkübel vor übermäßigem Wasser gechützt werden. Die dritte Gruppe erwägt ebenfalls einen Einsatz, verweist jedoch darauf hin, dass man die darüber wohnenden Menschen erst über den geplanten Einsatz informieren müsse und deren freie Entscheidung berücksichtgen soll.
Der Reporter knipst aktuelle Bilder von den Flammen im 4. Stock und befragt die umstehenden Menschen nach ihrer Meinung. Die Mannschaft fordert nach der Meinungsbildung eine Entscheidung der Einsatzleitung. Der Reporter endeckt erste Flammen im 5. Stoch des Hauses und informiert die Einsatzleitung.
Die Einsatzleitung veröffentlicht einen Einsatzbericht: Man sehe sich auf Grund der altuellen Lage gezwungen, zur Tat zu schreiten und Löschfeuerwagen an den Brandherd zu schicken, wobei auf die Befindlichkeit der umstehenden Menschen Rücksicht zu nehmen ist, die Vogelnester und Blumenkübel an den Fenstern geschont werden müssen und die Menschen im Haus über die Notlage informiert werden sollen, wobei man auf deren induviduelle Meinungsbildung Rücksicht genommen werden soll.
Der Reporter will vom 7. Stock berichten, wird aber von der herumstehenden Menschenmenge daran gehindert. weil man für die Presse eventuelle Fakenews vermutet.
Und wieder einmal hat die Politik vergessen, dass die Impfempfehlung für Jugendliche ab 12 Jahre explizit daran geknüpft wurde, dass diese Gruppe keine sozialen Nachteile erfahren sollen. Tja – hätten das mal unsere Politiker gelesen und entsprechend gehandelt – aber so bleibt es dabei: Angst regiert die Welt.
Mein Enkel besucht eine von der Diakonie betriebene Einrichtung in Sossenheim. Dort sind seit Dezember die Betreuungszeiten noch wesentlich stärker eingeschränkt als von Ihnen beschrieben: Die Kinder müssen bis 15.15 Uhr täglich abgeholt werden! Wohl denen, die eine Oma auf Stand-by haben.
Gegenwärtig scheinen nicht die Viren sondern die Quarantäne Maßnahmen das eigentliche Problem zu sein. So langsam müsste doch den Landesfürsten auch klar sein, dass die Pandemie sich zu einer beherrschbaren Erkältungskrankheit entwickelt und deshalb die tollen Zeiten der Wichtigkeit dem Ende entgegen gehen. Vielleicht kümmert man sich dann wieder um Schule und Schülerinnen und Schüler, das wäre dringend nötig. Mit Anweisungen zum Lüften ist es nicht getan.
@ Jürgen Winter
Zum Thema „beherrschabare Erkältungskrankheit“ lege ich Ihnen das Interview mit Susanne Jonah nahe, der Vorsitzenden des Marburger Bundes, Überschrift: „Wir dürfen Omikron nicht unterschätzen„. Sie warnt vor genau der Position, die Sie hier vertreten.
Meine Einschätzung: Das Gesicht der Panedmie verändert sich mit der Omikron-Variante, und vielleicht haben jene Experten recht, die davon sprechen, dass wir jetzt auf dem Weg in die „endemische Situation“ sind, also: Das Virus wird schwächer bzw. weniger letal. Man darf aber nicht vergessen, dass Omikron deutlich leichter übertragen wird als frühere Varianten, d.h. es wird deutlich mehr Infektionsfälle geben – und in Korrelation dazu eben auch mehr Krankenhausfälle, wenn auch nicht unbedingt auf den Intensivstationen. Das Problem verlagert sich also nur, es ist aber noch nicht erledigt, denn nun geraten die Notaufnahmen und die Normalstationen in den Fokus. In der „endemischen Situation“ sind wir erst dann angelangt, wenn das Virus tatsächlich nicht mehr als eine Erkältung verursacht, so wie andere Coronaviren. Das wird aber nicht an der Omikron-Variante liegen, sondern an später folgenden Varianten. Es sind schon weitere entdeckt worden. Ich bitte daher um Vorsicht mit solchen Aussagen. Dieses Virus hat auch schon gestandene Experten vorgeführt!
Gruß, Bronski
Hallo Bronski,
vielen Dank für den Hinweis. Keine Frage, einfach so zu tun als sei alles im Lot kann nicht die Antwort sein. Andererseits bedarf es einer Langzeitstrategie für den Umgang mit Covid 19 um nicht in die Lage der Chinesen zu kommen, die wieder und wieder Ausbrüche verzeichnen und mit Omikron ein echtes Problem bekommen wegen der hohen Infektionstätigkeit. Das jedenfalls scheint nicht die richtige Strategie zu sein. Man kann also nur auf die oft beschworene Herdenimmunität hoffen, die aber wie bei der normalen Corona Infektion (Erkältung/Schnupfen) keine richtige Immunität sein wird sondern nur eine Abhärtung so dass die Krankheit überstanden werden kann, also die Immunabwehr damit fertig wird. Das jedenfalls ist meine laienhafte Vorstellung der Angelegenheit.
@ Jürgen Winter
So ähnlich, wie Sie es beschreiben, wird es wohl auch kommen. Die Langzeitstrategie, von der Sie sprechen, existiert übrigens bereits. Sie besteht in dem Versuch, mit dem Virus in eine endemische Situation zu kommen, d.h. es zu entschärfen, so dass es nicht mehr tödlich ist und so dass man es dann irgendwann wirklich laufen lassen kann. Diesen Ansatz haben alle seriösen Experten, auch die Widersacher Drosten und Streeck, von Anfang an verfolgt. In dieser Situation angekommen, wird es nur noch vereinzelt tödliche Verläufe geben, und erst dann wird man sagen können: Es ist ja nur wie eine Grippe. Wobei auch Grippe Todesfälle verursacht. Aber die Grippe ist dank jährlicher Impfkampagne zumeist unter weitgehender Kontrolle (wenn die Experten sich nicht mal wieder vertun wie 2018/19). Dies Mittel, um in diese endemische Situation zu kommen, sind Impfung und Vorsicht (AHA-Regeln). Durch die Impfung wird ein Selektionsdruck auf das Virus ausgeübt, denn es „will“ sich ja weiterhin vermehren. Das kann es nur, indem es mutiert und dabei nach dem Zufallsprinzip Wege entwickelt, um das durch Impfung gestärkte betroffene Immunsystem zu unterlaufen. Das scheint ihm mit der Omikron-Variante teilweise zu gelingen, aber so wie es aussieht, nur um den Preis, dass es weniger tödlich wird. Damit könnte es sein, dass die Omikron-Variante einen Zwischenschritt in die endemische Situation markiert. Was wiederum aber noch nicht heißt, dass wir die Pandemie hinter uns haben. Ich rechne mit einer weitere Welle mit einer anderen Variante im nächsten Winter. Ich irre mich natürlich sehr gern.
Wenn die FR am 1. April geschrieben hätte, dass die Einführung einer Impfpflicht wegen Fastnacht nicht möglich ist, hätte ich gedacht: Na-ja, habt schon bessere Ideen gehabt.
Leider war das kein vorgezogener April-Scherz, sondern bittere Realität.
Also: Die Infektionsraten wachsen rasant, wir dürfen mal wieder in der Öffentlichkeit keinen Alkohol trinken, doch der Bundestag macht Fastnachtsferien.
Klasse