Wie aus einem Public-Relations-Grundkurs

„Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben.“

Das hat der stellvertretende Parteivorsitzende der AfD und Vorsitzende der AfD-Fraktion im brandenburgischen Landtag, Alexander Gauland, im Interview der FAS gesagt. Da fragt man sich doch: Woher weiß der das? Eben: Er weiß es gar nicht. Das zeigte sich ganz schnell, denn als die Wellen der Entrüstung angesichts des offenen Rassismus‘ des Herrn Gauland hoch zu schlagen begannen, da schickte er hinterher, dass es ihm fernliege, Jerome Boateng zu beleidigen, da er ihn als Mensch ja gar nicht kenne. Nun muss man jemanden allerdings nicht unbedingt persönlich kennen, um ihn beleidigen zu können. Drum fügt Gauland hinzu, diese Bemerkung sei Teil eines vertraulichen Hintergrundgesprächs gewesen, aus dem die FAS-Journalisten nicht hätten zitieren dürfen. Das haben diese inzwischen widerlegt.

Zwei Dinge muss man  Alexander Gauland lassen: Er hat Chuzpe. Denn zu bestreiten, dass die oben zitierte Äußerung eine rassistische Beleidigung ist, dazu gehört schon was. Und zweitens: Er weiß, wie man in die Schlagzeilen kommt und von sich reden macht. Erst provozieren, dann relativieren — wie aus einem PR-Grundkurs.

Ich höre schon die Stimmen, die „medienkritisch“ rufen: Und ihr von der FR und du, Bronski, ihr lasst euch vor Gaulands Karren spannen und berichtet auch noch darüber! Jawohl, das tue ich — denn es ist ja nur allzu leicht, Gaulands Masche zu entlarven. Dieses Mal funktioniert sie noch, so dass die Medien auf den Zug aufspringen, vielleicht auch noch beim nächsten Aufreger, den Gauland zu inszenieren versuchen wird, aber irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft wird dieser PR-Schachzug eben nicht mehr funktionieren — und zwar weil wir Medien drüber berichtet haben. Dann mag da ein Herr Gauland in Brandenburg absondern, was er will, ohne dass es jemanden interessiert. Insofern leiste ich hiermit meinen Beitrag zur Immunisierung der deutschen Öffentlichkeit.

BoatengEs geht nicht darum, ob Jerome Boateng ein guter Fußballspieler ist. Das ist er zweifellos. Er ist beliebt, ein Vorbild für die Jugend, und mit seinen Nachbarn im Münchner Stadtteil Grünwald gibt es keinerlei Probleme, im Gegenteil: Sie scheinen ihn gern als Nachbarn zu haben (schreiben die Kollegen von der FAZ, die mal nachgeschaut haben). Es geht auch nicht darum, welcher Religion Boateng angehört. Allerdings sorgt sich Gauland in dem Interview darum, „dass eine uns fremde Religion sehr viel prägender ist als unsere abendländische Tradition“. Boateng – ein Muslim? Denn die sind ja alle irgendwie braun oder dunkelhäutig, nicht wahr? Boateng ist gläubiger Christ. Doch wie gesagt, darum geht es nicht. Es geht nur um Boatengs Hautfarbe. Sie allein ist der Grund dafür, dass niemand, wie Gauland glaubt, gern Boatengs Nachbar sei. So geht Gauland mit plumpen Methoden auf Fischfang in den trübesten Teichen deutscher Rassisten: Er sagt etwas, von dem er glaubt, dass viele es denken, was aber nicht gesagt werden darf — das ist ein beliebtes Opfermotiv unter Rechtsextremen, die sich selbst für aufrecht halten –, und kurz darauf behauptet er, das, was nicht gesagt werden darf, nicht gesagt zu haben. Es ist beinahe komisch. Und dennoch ist zu befürchten, dass es Menschen in diesem Land gibt, die darauf hereinfallen und Gauland für ihren Wortführer halten. Er scheint derzeit zu versuchen, die AfD weiter nach rechts zu zerren. Kürzlich erst erteilte er Bernd Höcke, der schon mit Goebbels verglichen wurde, die Erlaubnis, trotz eines gegenteiligen Vorstandsbeschlusses der AfD weiter die Zusammenarbeit mit Pegida zu suchen.

Derweil entschuldigte sich die AfD-Vorsitzende Frauke Petry bei Boateng. Sie scheint immerhin eines begriffen zu haben: Jetzt beginnen in Deutschland wieder die Zeiten eines friedlich kanalisierten Nationalbewusstseins, denn in Kürze startet die Fußball-Europameisterschaft in Frankreich, und da kommt es nicht gut an, wenn man an Idolen kratzt. Die Menschen wollen spannende Fußballspiele sehen und erleben, wie Mannschaften spielerisch ihre Kräfte messen. Diese Art von ritualisierter Kriegführung ist eines zivilisierten Kontinents würdig. Die Leistungen, die dabei erstritten werden, sind die Leistungen von Mannschaften — also mehr als lediglich die Summe von Einzelleistungen. Was eine Mannschaft bei der EM schafft, das schafft sie als Mannschaft. Die deutsche Nationalmannschaft — und mit ihr natürlich Jerome Boateng — war in der Vergangenheit in vielerlei Hinsicht vorbildlich. Das gilt insbesondere beim Thema Integration. Jerome Boateng ist Deutscher: Sohn einer deutschen Mutter und eines ghanaischen Vaters. Er wuchs in Berlin auf. Nach seinem Hauptschulabschluss hat er sich auf sein Talent Fußballspielen konzentriert und wurde 2005 B-Jugend-Meister mit Hertha BSC. Seine Geschichte ist damit die Erfolgsgeschichte eines jungen Mannes, der sich die Chancen einer Karriere im internationalen Fußball erarbeitet hat – weil er das Talent dazu hat und weil es Strukturen gab und gibt, die ihn förderten. Gaulands Gerede zeugt damit vor allem von einem: seiner Unwissenheit.

Mir geht es übrigens ganz anders als Herrn Gauland. Ich lebe in einem Stadtteil Offenbachs, in dem Osteuropäer und türkische Migranten dominieren. Auch Menschen, die offensichtlich aus Afrika stammen, tauchen täglich in nennenswerter Zahl in meiner Straße auf. Ich zähle sie zu meinen Nachbarn, so wie die Russlanddeutschen zwei Häuser weiter und das hessisch-serbische Lesbenpaar im Hinterhaus nebenan. Wen ich hier nicht als Nachbar haben möchte, ist jemand wie Alexander Gauland.

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36 Kommentare zu “Wie aus einem Public-Relations-Grundkurs

  1. Das Perfide an Gaulands Satz ist , daß er auch von einem offen denkenden Menschen stammen könnte , der einfach nur eine unangenehme Wahrheit ausspricht.
    Deshalb ist es auch richtig , etwas dazu zu sagen , nicht primär , weil man auf jedes rassistische Lüftchen reagieren muß , sondern wegen der richtigerweise angesprochenen Masche , die dahinter steht , immer unklar , immer so , daß man auch zurückrudern kann .
    Vielleicht war sogar sie Entschuldigung abgesprochen , daher würde ich Petrys Äußerungen nicht überschätzen.

    Dennoch ist Rassismus nicht unser Hauptproblem , die meisten , die gegen Flüchtlinge hetzen , haben keine rassistischen Motive , ja , sie dürften mehrheitlich nicht einmal fremdenfeindlich sein.
    Sie sind etwas Gefährlicheres , sie suchen eine Gruppe , die sie als Sündenbock benutzen und erniedrigen können , sie suchen einen Ersatz für die Juden.

  2. Richtig gesehen, Bronski, zuallererst kritisiere ich in gewohnter Art, daß die AfD, Pegida und wie sie alle heißen, mal wieder mit einem lächerlichern Quatsch in aller Munde sind. Vielleicht verdienen sie sogar Geld damit, um ihre Propaganda zu finanzieren, denn bekanntlich zahlt das Internet nach Klicks.

    Sehr positiv sind die Antworten, die Gauland, naja, bei dem Namen schauderts einen eh schon, von der öffentlichen Meinung erhalten hat.
    Und trotzdem finde ich noch ein dickes Haar in der Suppe:
    „Sie scheinen ihn gern als Nachbarn zu haben (schreiben die Kollegen von der FAZ, die mal nachgeschaut haben). “

    Ehrlich gesagt, das ist ein Gänsehautsatz…und ein beängstigender Vorgang…

  3. Dass die FAS einem Gauland überhaupt die Gelegenheit gibt, seine rassistischen Gedanken zu verbreiten, finde ich als unnötige Aufwertung der AfD durch die „Qualitätsmedien“.
    Mir wären 20 Boatengs als Nachbarn lieber als ein Gauland.

  4. Aufschluss über Methode und Machenschaften des Herrn Gauland gibt auch ein Kommentar zur „Affäre Gauland“ in Hessen 1989-1992, bei der es um die die Strafversetzung eines unbequemen Leitenden Ministerialrats durch den damaligen Leiter der Hessischen Staatskanzlei, Alexander Gauland, mit offensichtlich unwahren Behauptungen ging. Dazu der Präsident des Internationalen Rats der Christen und Juden, Martin Stöhr im Jahr 1992:
    „Hier testete ein Politiker [Alexander Gauland], wie weit man in den letzten Jahren den Bogen nach rechts schlagen kann, ohne auf öffentlichen, das heißt auch auf kirchlichen Widerstand zu stoßen. Man kann weit gehen, zu weit wie heute mit Entsetzen zu sehen ist.“
    (Wikipedia, Affäre Gauland)
    Die Methode Gauland hat sich offensichtlich bis heute nicht geändert. Diese mit Hinweis auf unangemessene mediale Aufmerksamkeit einfach zu ignorieren, ist wohl der falsche Weg. Sicher hat DH Recht, dass der traditioneller Rassismus in Bezug auf die Flüchtlingsfrage nicht das Hauptproblem darstellt. Was vor allem daran liegt, dass, aufgrund der zurückliegenden Debatten, eine offene Form des Rassismus heute erfolgreich geächtet ist.
    Einem Demagogen wie Gauland kann aber durchaus unterstellt werden, dass es ihm darum geht, diese Ächtung zumindest partiell wieder rückgängig und so deren Remineszenzen für die AfD-Strategie verfügbar zu machen. Einem solchen Test keinen Widerstand entgegen zu setzen, bedeutet (entsprechend der Analyse von Martin Stöhr) nichts anderes als dass „der Bogen“ nicht nur erfogreich nach „rechts“, sondern auch nach extrem rechts, im Sinne der Ausgrenzung und Aussonderung von Menschengruppen und der Legitimierung von Gewalt, gespannt werden kann.
    Die geradezu wahnhafte Suche von Rechtspopulisten nach historischen Vorbildern und Mythen, die im eigenen Sinn umgedeutet werden können (Höcke lässt grüßen) zeigt deren Abhängigkeit von „erfolgreichen“ Tests dieser Art, d.h. dass diese in der Gesellschaft schweigend hingenommen werden. Gaulands Provokationen erhalten ihre Logik daraus, dass die Elemente des traditionellen Rassismus mit denen neuer Formen, so Islamhass, Ausgrenzung von Flüchtlingen u.a., durchaus übereinstimmen.
    Diese sind somit auch eine Gelegenheit, die Erkenntnis zu verbreiten, dass AfD-Positionen notwendig mit Verhaltensweisen verbunden sind, wie sie den traditionellen Rassismus prägen. Dessen (noch vorhandene) Ächtung ist so zur Immunisierung auch gegen „Rassismus“ neuerer Prägung zu nutzen, ist also durchaus notwendig. Demgegenüber erscheint der damit einhergehende Effekt vorübergehender medialer Aufmerksamkeit für die AfD sekundär. Denn diese- da stimme ich Bronski zu – nutzt sich auf die Dauer zunehmend ab.

  5. Wenn man Gauland nicht als Rechten kennen würde, könnte man seine Äußerung sogar als Kritik verstehen. Er ist ein alter Mann und erinnert sich wahrscheinlich an Berichte aus den USA der 1950er bis 70er Jahre. Schwarze durften als Soldaten Leib und Leben für das Heimatland riskieren, und auch schwarze Spitzensportler wurden gerne als Aushängeschilder gefeiert. Aber wenn ein paar schwarze Familien in ein „weißes“ Wohngebiet zogen, sank der Marktwert der Häuser und die weißen Bewohner verließen fluchtartig das Viertel.
    Nun haben wir 2016, und man sollte eigentlich davon ausgehen, dass eine solche Geisteshaltung der Vergangenheit angehörte. Aber die Wahlerfolge der AfD lassen Böses ahnen.

  6. Natürlich ist es völlig richtig, dass die Medien sich mit den Erscheinungen von der AfD befassen. Es soll später niemand sagen können, man habe nicht gewusst, was da gewählt wurde. Das ist der Auftrag der Medien, und ich finde, sie werden dem überwiegend bisher gerecht.

  7. Ja, schon gut.
    Ich glaube aber, daß dieser Gewöhnungseffekt zur anderen Seite ausschlagen wird, und zwar in die Richtung, daß letztlich das Medienecho nicht mehr gelesen und verarbeitet wird, sondern nur noch die provozierende Nachricht in die Denkwindungen Einzug nimmt. Ob das eine Immunisierung ist, Bronski?
    Im übrigen konzentrieren sich „die Medien“, also die, die ich gelesen und gehört habe, nicht darauf, die Unsinnigkeit der Argumentation zu demonstrieren, sie versteigen sich tatsächlich dahin, zu untersuchen, ob Boateng ein erwünschter oder sogar guter Nachbar ist und auch ein wegen seiner Leistung beliebter Mensch.
    Was aber, wenn er kein so positives Bild abgäbe?
    Und wie bestellt kamen dann auch die Äusserungen, daß man Gauland nicht als Nachbar haben wolle, dann lieber einen Boateng.
    Und schon ist der Satz ausgehebelt, daß man sich seine Nachbarn nicht aussuchen kann, was nicht allein die Tatsache beschreibt, sondern auch meint, daß nachbarschaftliche Verhältnisse sowohl ziwschenmenschlich, als auch rechtlich geregelt sind.
    Kurzum, und da ist er wieder, der antifaschistische Schutzwall, es gilt auch für Rechte, für Linke und Zwischenpolitische, daß sie sich ihre Nachbarn nicht aussuchen dürfen. Sie dürfen ihren Nachbarn auch nicht das Wohnen und Leben verleiden.

    Man erinnere sich an die Szene aus „Neger, Neger, Schornsteinfeger“, als der Junge Hans-Jürgen nur dadurch vor der Gestapo gerettet wird, weil ein befreundeter Polizist auf die „Askari“ hinweist, die für Deutschland militärische Dienste geleistet haben.

  8. @ BvG, 30. Mai 2016 um 21:08

    Natürlich ist es richtig, sich mit den Gefahren längerer medialer Aufmerksamkeit für die AfD zu befassen. Allerdings gilt das auch für die Alternative des Ignorierens, insbesondere, was den „Gewöhnungseffekt“ betrifft.
    Sie unterschlagen, dass diese mediale Präsenz – zumindest, was die Online-Foren betrifft – längst vorhanden ist. Bei faz.net kann man von 95 % AfD-Präsenz in den Foren ausgehen, die in Minutenschnelle alle (fast immer inhaltsgleichen) AfD-freundlichen Kommentare mittels Sternchen über die 1000er Zustimmungsrate pushen. Bei focus.online und zeit.online ist es offenbar ähnlich. Wie das funktionniert? Ich verlinke hierzu einen Faz-Artikel:
    http://www.faz.net/aktuell/politik/fluechtlingskrise/katholikentag-de-maiziere-afd-beleidigt-hunderttausende-ehrenamtliche-helfer-14256220.html
    Unter „Lesermeinungen“ Kommentar von Bernd Kritter suchen. (Möglichst bald, bevor der Artikel im Archiv verschwindet. Wer bei Faz.net angemeldet ist, kann findet User-Beiträge auch dauerhaft unter dem User-Namen über den Zugang „Meine Beiträge“.)
    In einem sehr interessanten Artikel in „NouvelObs“ von April wird analysiert, wie die Front-National-Jugend in Frankreich die Herrschaft über Online-Medien organisiert: Ganz ähnlich, nur viel perfekter und umfassender.
    Der Unterschied zu der hier kritisierten „medialen Aufmerksamkeit“ ist der, dass diese Medien von der extremen Rechten bislang völlig ungestört beherrscht werden. Diejenigen, die hier die Machtübernahme vorbereiten (in Frankreich ziemlich konkret mit Perspektive 2017) beziehen ihre Informationen und Bewusstseinsinhalte sowieso nur über diese medialen Parallelwelten. Die Medien, über die Sie und ich sich informieren (und zum Glück immer noch eine erhebliche Anzahl von Menschen, die noch nicht nationalistisch infiziert sind) dienen hier lediglich als Hassobjekt, um ihre Wut immer neu zu befeuern. Es wäre eine Illusion, solche Menschen argumentativ erreichen zu können. Es geht hier nur um die vielen anderen, die diese Entwicklung nicht begrüßen, sich ihr aber auch nicht entgegen stellen.
    Und da Sie eine historische Analogie anführen, hier eine weitere (die ich nicht als Gleichsetzung von AfD mit Nazis verstanden haben möchte!), welche die Gefahr des Nicht-Reagierens verdeutlicht:
    Auch die Nazis waren sich des Erfolgs ihrer Unternehmung „Reichskristallnacht“ (für mich der entscheidende Punkt totalen deutschen Versagens) keineswegs sicher und haben diese eine gute Woche davor regional gestestet. Erst die Nichtreaktion der deutschen Bevölkerung hat sie zu den landesweiten Pogromen ermutigt.
    Zur Aktualität:
    Glauben Sie im Ernst, ein Gauland hätte auf eine Nicht-Reaktion nicht einen weiteren, massiveren Versuchsballon gestartet? Und eine Petry hätte zurückgerudert, wenn ihr nicht u.a. von zahlreichen Fußballfans die entgegengesetzte Einstellung zu Boateng um die Ohren gehauen worden wäre? – In diesem Fall, meine ich, gebührt ihnen wirklich Dank.

  9. @ BvG
    Hier mein Kommentar unter dem verlinkten Artikel:
    „Die Titulierung „Gauleiter“ ist m.E. reichlich geschmacklos, da niemand für seinen Namen etwas kann.
    Für den politischen Diskurs durchaus förderlich dürfte dagegen die Eruierung des sozialen Umfelds des Vize einer Partei sein, deren Gedanken angeblich allein um die Sorgen der Zu-kurz-Gekommenen (und von Flüchtlingen „Bedrohten“) dieser Gesellschaft kreisen.
    Wie wäre es, sich über das konkrete soziale Engagement des Herrn Gauland für diese „Vernachlässigten“, seine Vorbildfunktion im Einsatz für das „geliebte deutsche Vaterland“ kundig zu machen?“

  10. Hinweis zu meinem Beitrag vom 31. Mai 2016 um 11:40:

    Der in meinem Beitrag genannte Kommentar zur Methode, über interne Webseiten Online-Ausgaben „abzugrasen“, ist von der Faz.net-Redaktion inzwischen wieder gelöscht worden. Zu dem von mir verlinkten Artikel sind zudem alle Zustimmungen zu den Kommentaren auf Null gesetzt.
    Hier der Wortlaut des von mir genannten und zuvor gespeicherten Beitrags:
    „Systematisch werden die Online-Ausgaben der „Establishment-Medien“ abgegrast und interne Webseiten machen auf AfD-affine Artikel aufmerksam. Es sind Hunderte von Benutzern angemeldet, nur um Beiträge mittels Zustimmung nach oben zu pushen. Das ist bei der FAZ so, das ist bei der Zeit auch das Gleiche, wobei ich bei der Zeit den Eindruck habe, dass hier ein sehr gutes Redaktionsteam das Schlimmste verhindert. Ein beträchtlicher Aufwand. Ich lese keinen Beitrag mehr, der mehr als 100 Sternchen hat, vielleicht entgeht mir der eine oder andere wirklich Gute, aber in der Regel sind die hoch gepriesenen Leserbeiträge alles eine Suppe. Es ist auffallend, wie wichtig den AfD-Rechten / Pegidisten diese Einwirkung auf die angeblich so verhassten Zeitungen ist. Sie organisieren sich sogar eigens für das Mehr-Schein-Als-Sein. Die Sueddeutsche verzichtet deshalb komplett auf das Leser-Forum und ermöglich Kommentare nur noch auf dem rivva-Forum über twitter und Facebook.“

  11. @ Werner Engelmann

    Ich lasse Deine vorangegangenen Kommentar stehen, betrachte damit aber das Thema, wie Redaktionen z.B. bei Faz.net. moderieren, als abgeschlossen. Die Vor- und Nachteile bzw. ggf. Ungerechtigkeiten des Systems wären bitte dort zu diskutieren, nicht hier im FR-Blog.

  12. @ Bronski
    Schon klar. Das war auch nicht als Kommentar zur Moderation bei Faz.net gedacht, sondern als notwendige Klarstellung, weil durch die nachträgliche Entfernung mein Link in die Irre geführt hätte.
    Inhaltlich geht es darum, dass die Diskussion um „mediale Aufmerksamkeit“ für die AfD nicht auf die Printmedien und deren Online-Anhang reduziert werden darf, sondern auch berücksichtigen muss, was sich in Online-Foren tut.

  13. Ganz richtig. Viele dieser Onlineforen sind kritisch zu sehen, weil sie Realitäten schaffen, denen Menschen leichtgläubig folgen, weil sie dort bestätigt finden, was sie ohnehin schon wissen. Das ist auch das Ziel dieser Foren (Beispiel: PI-News): Es geht nicht darum, Gegenwart kritisch zu hinterfragen, wie Medien das tun (sollten), sondern es geht darum, Einstellungen zu bestätigen und zu festigen. Die Bereitschaft vieler Menschen, ihr Vertrauen solchen unseriösen Quellen zu schenken, kann zu einer Gefahr für die Demokratie werden.

  14. @BvG

    „Was aber, wenn er kein so positives Bild abgäbe?“

    Exakt. Diese Gegenargumentation übernimmt bereits die Einteilung in wertvolle und nicht so wertvolle Menschen , sie bestreitet nur die persönliche „Wertlosigkeit“ Boatengs .

    Folgerichtig hat es der Mob leichter , auf Asylbewerber und ähnliche loszugehen , weil die arm sind und nicht so nett gekleidet usw.
    Mag das von den einen gut gemeint und schlecht gemacht sein , beschleicht einen bei einem Teil der „Bildungseliten“ sogar der Verdacht , daß sie kein Problem damit haben , wenn gesellschaftlich Schwache attackiert werden , ihr Anti-Rassismus ist ein elitärer , der eine Gleichstellung nur für die privilegierten Bereiche anstrebt und nicht selten selber ziemlich verachtend herabsieht auf die „bildungsfernen Schichten“ oder die „Unterschichten“ .

  15. Mich beschleicht der Verdacht, dass bei all der Empörung, die jetzt laut wird, der latente Rassismus, der in allen Bevölkerungsschichten und Ethnien unserer Gesellschaft vorhanden ist, gern verschwiegen wird. Wenn es um das nachbarliche Zusammenleben geht, mag sich das Prinzip der Multikulturalität zumindest in den alten Bundesländern durchgesetzt haben. Viel weniger aber, wenn es um Partnerschaften und Ehen geht. Es wäre doch sehr interessant, zu erfahren, wie der Durchschnitt der „Bio-Deutschen“ einer Partnerschaft ihre Tochter mit einem Türken, Marokkaner, Pakistani oder Schwarzafrikaner gegenüberstände, und umgekehrt, wie viele muslimische Einwanderer eine Heirat ihrer Tochter mit einem „Ur-Deutschen“ problemlos akzeptieren würden. Das ist der wahre Lackmustest für eine Gesellschaft.

  16. @ Brigitte Ernst, 2. Juni 2016 um 10:13

    Zu dem von Ihnen angesprochenen Problem interkultureller Ehen gibt es ja eine ganze Reihe positiver wie negativer Erfahrungen, die aber kein Maßstab sein können für das hier angesprochene Problem der Fähigkeit zu einem gutnachbarlichen Verhältnis mit Menschen anderer Herkunft, die keine völlige Assimilation zur Voraussetzung macht. Der Anspruch an Toleranz bez. interkultereller Ehen ist erheblich höher.
    Beispiel:
    Wir haben in Luxemburg über 20 Jahre in bestem Einvernehmen mit türkischen Nachbarn im gleichen Haus (Doppelhaus) gelebt. Von der Mutter abgesehen (Vater tot) sind fast alle vielsprachig und bestens integriert, z.T. inzwischen Luxemburger. Auch politisch war ich mit dem Zweitältesten oft auf einer Linie. Dennoch sind unterschiedliche Verhaltensweisen auch über Jahrzehnte geblieben. So hat dieser, als er heiraten wollte, erheblichen Druck auf seine ältere Schwester ausgeübt, da sie nach traditionellem türkischem Verständnis verpflichtet war, als erste zu heiraten. Auch als er mich für eine Theaterinitiative in seiner islamischen Gemeinde gewinnen wollte, zeigte sich, dass sein Konzept mit meinen Vorstellungen religiöser Offenheit schwer vereinbar war, weshalb ich auch ablehnte. Für unser gutnachbarschaftliches Verhältnis hat das aber keine Rolle gespielt, denn das liegt auf einer anderen Ebene.
    Das Infame der Gauland-Strategie liegt m.E. gerade darin, rassisch-ethnische und ideologische Gesichtspunkte als Voraussetzung für gedeihliches Zusammenleben zu postulieren. D.h. die Schwelle so hoch zu setzen, dass sie nicht erfüllbar ist, sodass die Ausgrenzung nach AfD-Muster als „logisch“ erscheint. Natürlich ist sein Zurückrudern auf eine bloße „Feststellung“ von Rassismus (von dem er sich ja in keiner Weise distanziert hat) nicht glaubhaft. Im Zusammenhang mit der Vielzahl anderer Provokationen ist diese „Feststellung“ sehr wohl als politisches Programm zu werten.

  17. @ Werner Engelmann

    Ich selbst lebe in einer Wohnanlage mit 20 Reihen- bzw. Doppelhäusern, u.a. bewohnt von drei türkischen, einer italienischen und einer französischen Familie. Außerdem ist die Ehefrau eines der Bewohner Tschechin, und bis vor Kurzem wohnte neben uns eine japanische Familie, mit der man einigermaßen in englischer Sprache kommunizieren konnte. Die Einzige, zu der niemand näheren Kontakt pflegt, ist eine Thailänderin, die in ihrem Haus einen etwas unduchsichtigen Massagesalon führt. Die Übrigen pflegen ein gutnachbarliches Verhältnis miteinander, feiern einmal im Jahr ein Sommerfest auf dem gemeinsamen Gelände und laden sich – je nach persönlicher Sympathie – ab und zu gegenseitig ein.
    Dieser gute Kontakt ist sicher auch der Tatsache geschuldet, dass die türkischen Mitbewohner der zweiten und dritten Migrantengeneration angehören und religiös liberal sind. Eine der Frauen hat nach ihrer Scheidung von ihrem türkischen Ehemann sogar einen Deutschen geheiratet, und wie man feststellen kann, hat ihre Familie ihn sehr positiv aufgenommen.
    So stelle ich mir ein gelungenes multikulturelles Zusammenleben vor, das aber so natürlich mit streng religiösen Zuwanderern, die sich mehr abschotten, kaum möglich ist. Was natürlich nicht bedeutet, dass nicht auch diese als Nachbarn anständig zu behandeln sind. Allerdings erwarte ich von allen hier Lebenden, dass sie ihren Frauen und Kindern die in unserem Land verbrieften Rechte und Entwicklungsmöglichkeiten einräumen; und ob das bei einigen streng konservativen Muslimen gewährleistet ist, muss ich leider bezweifeln.

  18. @B.Ernst

    Dazu wär noch zu sagen, daß AfD und Pegida ihre eigene Unfähigkeit zum multikulturellen Zusammenleben zum Standard erheben wollen. Die Realität zeigt ein anderes Bild. Es gibt nur wenige Probleme mit ausländischen Mitbürgern, Es gibt weitaus mehr Probleme mit den selbsternannten Deutschtümlern. Ich würde mir wünschen, es gäbe die Möglichkeit, diese Hetzer auszubürgern. Aber wer will die schon…

    Müssen wir halt zurechtkommen, mit den undeutschen Quatschköppen.

  19. Nationalismus ist undeutsch. Nationalismus ist ein historische Schande geworden, gerade wegen der Nationalisten.
    Ich verzeihe diesen Leuten nicht, daß sie mein Land in die Schande gezerrt haben, ich verzeihe ihnen auch nicht, daß sie das Leben meiner Großeltern und Eltern zerstört haben und in den Dreck gezogen haben. Sie sind Schuld an Deutschlands Schande, sie sollten in sich gehen.
    Sie sollten sich auch schämen, daß sie Deutschland auf Generationen hinaus so beschädigt haben und es wieder und wieder tun.

  20. @ Brigitte Ernst

    Danke für Ihren persönlichen Erfahrungsbericht, der m.E. mehr erhellt als eine Diskussion über Scheuklappen des Islamismus oder eines rassisch-ethnisch geprägten Gaulandschen Begriffs von „Heimatgefühl“, der sich in seinem reduzierten Wahrnehmungsvermögen als Folge ideologisch geprägter Realitätsverweigerung selbst ausreichend desavouiert hat. Ich möchte dem folgen und auf positive Aspekte von Gestaltung von Nachbarschaftsverhältnis eingehen.
    Beispiel 1: „Flüchtlingstheater Malaika“ in Zürich
    Ich habe dieses vor 2 Wochen anlässlich einer Veranstaltung zu „Umgang mit Fremdem“ besucht. Beeindruckende Aktivitäten (über Google einsehbar), die von regelmäßigem gemeinsamem Mittagstisch und zahllosen sozialen Aktivitäten bis zu Theateraufführungen nach Anregungen aus der Gruppe reichen. Grundlage: Es wird nicht nach Herkunft und jeweiligen Lebensbedingungen gefragt.
    So wertvoll ein solches Konzept für die Beteiligten sicher ist – mir sind dennoch dessen Grenzen aufgefallen. So konnte sich ein seit 2 Jahren in der Schweiz lebender Afghane, der in der Diskussion (in nahezu perfektem Deutsch) „Fremdheitserfahrung“ als Dauerzustand bezeichnet hatte, auf meine Nachfrage hin nicht vorstellen, die damit verbundenen emotionalen Befindlichkeiten, etwa im Rollenspiel, sichtbar und vermittelbar zu machen. Eben das ist aber notwendig, wenn es nicht bei gerade mal geduldeten Inseln nachbarschaftlichen Miteinanders in einer ansonsten (hier: SVP-geprägten) feindseligen Umwelt bleiben soll.
    Beispiel 2: Eigene Erfahrungen und Konzepte in Frankreich
    Die mittlerweile gefestigten und intensiven Kontakte, vor allem zu afghanischen, iranischen und syrischen Flüchtlingen, sind auf ähnliche Weise entstanden: über Hilfsangebote (Sprachunterricht, Freizeitaktivitäten, Hilfen bei Wohnungseinrichtung, z.B. für TV-Empfang und Internetanschluss, gemeinsame Essen – so an „Nouruz“, dem iranisch-afghanischen Neujahrsfest). Gelegenheit auch, die individuell höchst unterschiedlichen Formen von Religionsinterpretation zu erfahren (alle in deutlicher Abgrenzung zum arabisch-sunnitischen Fundamentalismus). Darüber hinaus etwas Erstaunliches: Nachdem es in einer (von 6 Afghanen und Iranern) bewohnten Wohnung zu erheblichen Spannungen gekommen ist, die zu ihrer Trennung führte, scheinen beide Seiten den Kontakt zu uns als eine Art Katalysator zu suchen. Was auf die Chancen verweist, die „Fremdsein“ auch beinhaltet.
    Unterschied zum Konzept „Malaika“: Wir arbeiten im Rahmen der staatlichen französischen Flüchtlingshilfe (CADA), sind vertraglich auch zur Einhaltung von deren Regelung verpflichtet. Was nicht verhindert, ein bereits im März begonnenes (und wegen Raumproblemen unterbrochenes) Theaterprojekt auszuweiten. Aus der Not eine Tugend machend, haben wir dieses in von der Stadt Langres angebotene Projekte eines Nachbarschaftsheims einbezogen, es also auf „autochthone“ sozial Benachteiligte ausgeweitet – mit sehr ermutigenden Erfahrungen. Man berücksichtige dabei die seelenlose Atmosphäre in den für französische Sozialbauwohnungen typischen Mietskasernen, was z.B. auch eine Drogenszene in jeder französischen Kleinstadt befördert.
    Ermutigend z.B. der zwanglose Umgang der aus diesem Milieu Hinzugestoßenen mit der Flüchtlingsgruppe. Skurril erscheinen mag das Verhalten einer ebenso hinzugestoßenen Syrerin (Familie mit Kleinkind, aufgrund von Verfolgung des Mannes als Journalist über Visum der französischen Botschaft Damaskus legal ausgereist): Mit Kopftuch und Mantel (den sie nicht ablegen will) verwandelt sie sich von einer Giraffe in eine Maus (Übung, die die Wirkung unterschiedlicher Perspektiven sinnlich vermitteln soll). Das alles gemeinsam mit afghanischen, iranischen und französischen Männern – eine Erfahrung, die für sie sicher neu ist. Und die, im Rahmen des Konzepts der Vermittlung von sinnlichen Körpererfahrungen und Freude an körperlichen Ausdrucksformen, ihre Wirkung auf die Dauer sicher nicht verfehlen wird.
    Auch, wenn es noch zu früh ist um einzuschätzen, ob auf diese Weise auch die oben angesprochene sinnliche Vermittlung von „Fremdheitserfahrungen“ erreicht werden kann (wie sie in dem Material auf meiner Website intendiert ist), sind dies doch Beobachtungen, die m.E. folgende Einschätzung erlauben:
    Nirgendwo sonst erscheinen mir die Bedingungen so günstig wie in Deutschland, religiöse wie auch politische Formen des Fundamentalismus (fremder wie heimischer Provenienz) einem Realitätstauglichkeitstest zu unterwerfen. Es kommt eben immer darauf an, wie man mit Erfahrungen umgeht und was man daraus macht.

  21. Ich finde, die AfD kritisiert zu Recht den deutschen Fußballirrsinn. Nicht nur, daß es 11 unterschiedliche Spieler gibt, nein, diese sind auch noch politisch völlig inkorrekt. Mal schießen sie auf das linke, mal auf das rechte Tor und kümmern sich auch nicht einen Deut darum, daß das deutsche Tor plötzlich von einem Ausländer gehütet wird, bloss weil 45 Minutne vergangen sind.
    Die deutschen Spieler sollten konsequent über die gesamte Spieldauer auf das linke Tor schießen. Schließlich geht es nur um die Anzahl der Toren, die man erreicht.

  22. Ich habe gerade die Rede von Herrn A. Gauland gelesen.
    Die Botschaft, die ich höre, ist, dass er und seine Anhänger es nicht schaffen mit den Fremden in Deutschland zu leben. Nun gut, es gibt schwache Menschen und ihnen sollten wir unsere Hilfe anbieten.
    Aber es ist doch etwas viel verlangt, solche Schwächlinge durch eine Wahl mit richtigen Problemen zu betrauen.

  23. BvG sagt: Einige Leute finden A.Gauland als Rechtsaussenschwätzer gut, sie würden ihn aber nicht als Nachbarn, Bolitiker oder sonstwie ernstnehmen oder haben wollen.
    Ich erwarte nun die entstprechende mediale Aufmerksamkeit.
    Schlagzeile etwa:
    „Blogger beleidigt Bolitiker irgendwie oder fast nicht oder so…“

    Wo Wahrheit, Wahrhaftigkeit und Anstand über den medialen Styx geworfen wurden, kommts auf Rechtschreibung echt auch nicht mehr an.

    Im übrigen hab‘ ich den nicht peleidikt, ich kenn‘ ihn ja gar nicht, und von Bolitik versteh‘ ich gar nix, ausser, daß Tore erschossen werden.

    Also wenn’s dann hart auf hart kommt, dann werden die Toren erschossen, nicht die Bolitiker und Schwätzer.

    Das macht es ja so leicht, das Schwätzen. Wie einst die Kaiser und Kanzler schon wußten:
    Man muß mit gutem Beispiel vorangehen. Es ist daher historisch verbürgt, daß jeder Politiker, der Krieg forderte, in vorderster Front sogleich heldenhaft gefallen ist.

    Naja, „Zwinkersmiley“, man weiß ja, daß man leichter Armeen, als sich selbst an die Front werfen kann.
    Ich hab‘ deshalb verweigert. Wegen der Feiglinge.

  24. Da fällt mir noch ein Witz ein:

    „Ich bin gegen Demokratie!“
    „Ach, kannst kein deutsch?“

  25. @Henning Flessner

    Fragt sich nur, wie man „schwach“ definiert.
    Nun gibt es Menschen, die „schwach“ sind in dem Sinne, dass sie zum Spielball von „Starken“ werden und keine Chance haben, sich dagegen zu wehren. Die aber gerade in dieser Situation Mut und Stärke brauchen und sie oft auch zeigen.
    Und es gibt es diejenigen, die sich an ihnen auslassen, indem sie ihre Schwäche vor sich selbst kaschieren. Um sich dann, wenn ihnen gekontert wird, heulselig in die Opferrolle zu flüchten.
    Zu letzteren gehört zweifellos z.B. ein Alexander Gauland, erst in Elsterwerda als wackerer Don Quijote zum Kämpfer gegen die „Kanzler-Diktatorin“ sich aufschwingend – dann, nachdem er sich bei Anne Will um Kopf und Kragen geredet hat, in die Rolle der ahnungslos verfolgten Unschuld sich flüchtend.
    In diesem Sinne bringt es Ihr letzter Satz, was ihn und seine Gesinnungsgenossen betrifft, auf den Punkt.

  26. Naja, wie schon mehrfach angedeutet: „Stark“ sind sie alle, bis mal ein Stärkerer kommt, oder bis sie im Altenheim sitzen und sich in die Windeln scheißen und nach einem Weichei klingeln, das ihnen die „Stärke“ vom Hintern wischt, wenn sie es überhaupt bis dahin geschafft haben, weil noch kein „starker Herrscher“ ihnen das Lebensrecht abgesprochen hat und sie als wirtschaftliche Volkslast entsorgt hat.

    Auch Skinheads, Pegidas und AfDler werden alt und betteln dann um ein wenig Zuneigung von Pazifisten und linken Zecken, falls sie sich nicht selber aus völkischem Gemeinsinn selbst umgebracht haben.

    Erfahrungsgemäß sitzt ihnen die Windel aber näher als die Gesinnung und dann krabbeln sie zum Sozialamt für ein paar Euro…

  27. @BvG:
    so viel Galle und Gift, wie Sie hier spucken, bekommen bestimmt keine 10 AfD-Anhänger/-Mitglieder und 10 Pegida-Redner in der gleichen Zeit zusammen.

    Bleibt noch die Frage, wie viele „linke Zecken“ überhaupt den Alten den Arsch abwischen … Früher gingen (die männlichen)nach Berlin (da drohte weder Militär- und Zivildienst)und heute bleibt ihnen der Einsatz Dank der ausgesetzten Wehrpflicht eh erspart (das soll kein Plädoyer für die Wiedereinführung sein).

  28. @Deutscher Michel
    Ich habe meinen Zivildienst Mitte der 70er Jahre in einem Krankenhaus absolviert.
    Ein Patient sagte mir mal, dass er eigentlich nichts von uns Zivildienstleistenden hält. Aber wenn man so daliegt und nichts mehr alleine kann und dann kommt einer und hilft einem, dann sieht die Welt doch ganz anders aus.
    Wenn ich heute Grossväter sehe, die mit ihren Enkeln spielen, dann denke ich immer, dass ich auch gerne Grossväter gehabt hätte, die mir spielen. Dass sie mir meine Grossväter genommen haben, nehmen ich den Nationalisten übel und wenn ich das Gequatsche über Nation und Nationalstaat höre, kann ich gar nicht so viel essen, wie ich …
    Was ist dagegen schon das bisschen Gift und Galle, dass BfG hier spuckt.

  29. @Michel

    Naja, sei’s drum.
    Haben Sie schonmal einem ehemaligen KZ-Schergen den Hintern abgewischt, während er über lebensunwertes Leben schwadronierte?
    Oder einem jammernden Skinhead auf’s Klo geholfen, weil er seinen Opfern nicht überlegen war und nun nicht mal mehr zum Klo kriechen konnte?

    Sind halt so Erfahrungen, wenn man die Wahl hat, die Verbrecher in ihrer selbstverschuldeten Unmündigkeit liegen zu lassen oder ihnen zu helfen.
    Ich hab‘ jedenfalls in 35 Jahren Berufstätigkeit nur drei aufrechte Rechte (die anderen waren Arschkriecher) in dem Job gesehen. Zwei haben geheult und haben ihre Ansichten geändert, einer hat gekniffen.

    Highlight: Ein schwerbeschädigter begeisterter Kriegsveteran, also so einer, der selbst schuld an seinem „Beinab“ war, sagt mir in’s Gesicht, daß er sich schämt, sich von so einem „Vaterlandsverräter“ helfen zu lassen. Für seine Morde hat er sich aber nicht geschämt. Schwach genug zum Morden war er, aber stark genug für die eigene Schwäche war er ncht.

    Ich habe dann bloss gesagt: „Es steht mir frei, Ihnen zu helfen!“

    Und „kusch“, war der Held ganz brav. Held zu sein ist halt leicht, wenn noch alles dran ist…

    Ist schon ein starkes Erlebnis, Schwätzer auf dem Klo zu erleben.

    Aus langer Praxis: Hämorrhoiden sind stärker als Gesinnung.
    Kurzum: Ich hab‘ die Jammerlappen satt, die auf der Strasse das Maul aufreissen aber kneifen, wenn es an’s Eingemachte geht.

    Von solchen kann die Demokratie nicht leben.

  30. @ Henning Flessner

    Ach, wenn es doch nur um vermisste Großväter gegangen wäre!
    Ich habe meinen Vater nie kennen gelernt. Und ich teile dieses Schicksal mit Millionen anderen. Kein Grund für Selbstmitleid. (Das überlasse ich den AfD-Apologeten mit ihren „Ängsten“.) Wohl aber Grund, die eigene Wahrnehmung zu schärfen, Widersprüche zu erkennen und auszusprechen. So z.B., wenn man sich permanent und mitleiderheischend darüber beklagt, was man angeblich so alles nicht aussprechen dürfe – während man es zugleich in unerträglich schrillem Ton pausenlos herausschreit, dass einem die Ohren dröhnen. Oder (typisch für rechtsextremes Weltbild) wenn man sich als „Opfer“ wähnt, während man auf alles eindrischt, was anders denkt oder anders aussieht.

  31. @ BvG

    Ich habe in ihrer „Windel“-Metapher kein „Spucken von Gift und Galle“ gesehen. Dennoch gut die Klarstellung durch das überzeugende Beispiel in Ihrem Beitrag vom 7. Juni 2016 um 0:31.
    Ich halte es sehr wohl für berechtigt (und notwendig), im massenpsychologischen Phänomen „Populismus“ auch die individualpsychologische Komponente herauszustellen, die Feigheit hinter den Kraftmeiereien zu benennen, was insofern dem Typus des „Untertan“ entspricht. Der in Foren und Sozialen Medien erkennbare, geradezu manische Zwang, sich pausenlos der Bestätigung Gleichgesinnter zu versichern, ist hierfür ein deutlicher Beleg.
    „Nationalismus“ als politisches Programm enthält ja bereits die Aufgabe des Individuellen, Menschlichen zugunsten einer Abstraktion – ob als „Nation“ oder „christliches Abendland“. Abzutasten, was da an Menschlichem (und Allzumenschlichem) noch übrig bleibt, ist also nicht nur berechtigt, sondern notwendig.

    Allerdings ist dieser Widerspruch nur eine Seite, die man noch müde lächelnd hinnehmen könnte. Anders dagegen andere Tendenzen, die ich „organisierte Realitätsverweigerung“, „Selbstausgrenzung als Mittel der Diffamation“ und „enthemmte Zerstörungswut“ nennen möchte.

    „Organisierte Realitätsverweigerung“:
    Das beste Beispiel dafür ist die bei allen nationalistischen/populistischen Bewegungen/Parteien zu beobachtende Negierung von globalen Problemen, die nur übernational zu bewältigen sind. Allen voran Probleme des Umweltschutzes und globaler Erwärmung. Auch die Fokussierung auf die Flüchtlingsproblematik, die in groteskem Widerspruch dazu steht, gehört insofern hierher, als die Fiktion, sich national „abschirmen“ zu können, ja auch Ausdruck von Verdrängung ist. Ebenso grotesk der Widerspruch zum Anspruch, das auszusprechen, was „Altparteien“ unter den Tisch kehren möchten.

    „Selbstausgrenzung als Mittel der Diffamation“:
    SVP-Demagoge Köppel zeigte bei Plasberg exemplarisch, wie das funktionniert: Als Verleger und Chefredakteur der „Weltwoche“, mehr noch als Mitglied des Nationalrats für die SVP selbst Teil der Schweizer „Elite“, hetzt er pauschal gegen diese aus einer vermeintlich außerhalb der Gesellschaft befindlichen Position, kanalisiert die Wut auf bestimmte Personen (so, indem der Frau Merkel für Brandanschläge verantwortlich macht), um sich im gleichen Atemzug (sogar explizit) als Verkörperung des „Volkswillens“ aufzuspielen. Bei Meuthen, Aushängeschild einer „gemäßigten“ AfD, heißt das „rot-grün-verseuchtes 68-er Deutschland“. Man muss schon in die Nazi-Zeit zurückgehen, um Positionen politischer Gegner mit ähnlich apopkalyptisch wirkenden Krankheitsmetaphern belegt zu sehen. Selbstausgrenzung ist so Voraussetzung für verallgemeinerte Diffamierung, Selbstüberhöhung zum „Volkswillen“ und Ausgrenzung anderer Menschen und Menschengruppen in einem. Demagogie par excellence, die zugleich Konzepten der Ausgrenzung (wie im Thread „Stigmatisierung der AfD…“ vorgeschlagen) den Boden entzieht.

    „Enthemmte Zerstörungswut“: Bürgerliche Antibürgerlichkeit
    Die Apologien auf Donald Trump in verschiedenen Online-Foren sprechen eine deutliche Sprache: Unkontrollierte Wutausbrühe und pauschale Diffamierungen werden als adäquate Antwort auf eine völlig versagende „Elite“ begriffen, die für „Ängste“ keine Antworten und Lösungen parat halte. Nicht im Entferntesten wird daran gedacht, dem neuen Säulenheiligen auch nur eine einzige Problemlösung abzuverlangen. Nicht einmal die Verhöhnung der eigenen Wähler („Ich könnte jemanden auf offener Straße in New York ermorden, ohne auch nur einen Wähler zu verlieren“), ist geeignet, diese totale Hörigkeit in Frage zu stellen.
    Psychologisch erklärbar ist dies nur in der Weise, dass die totale Enthemmung der Identifikationsfigur (alles bis zum Mord ist erlaubt) als eigene „Befreiung“ von wirklichen oder eingebildeten „Zwängen“ erlebt wird. „Befreiung“ auch von „Zwängen“ rationalen und menschlichen Verhaltens („political incorrect“), von jeglicher Verantwortung. Focussierung auf eigene Befindlichkeit in derart extremer Weise, dass selbst Warnzeichen für globale Katastrophen, mögliches Hineinschlittern in Mechanismen globaler Selbstzerstörung – die zu Zeiten des Kalten Kriegs noch Alpträume hervorriefen – als „Hirngespinste“ abgetan werden.
    Verhaltensweisen, die sich in ihrer zum Selbstzweck werdenen Aggressivität jeglicher Rationalität entziehen. Denen auf individuelle Verhaltensweisen zu begegnen alles andere als ausreichend ist.

    Verhaltensweisen, die zugleich erschreckende Erinnerungen an die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts wach rufen: den Ausbruch des 1. Weltkriegs. Auch da kamen die inneren Ursachen aus „der Mitte der Gesellschaft“: Überdruss an der Bürgerlichkeit von Bürgern selbst – Intellektuelle eingeschlossen (bis hin zu Thomas Mann: „Gedanken im Kriege“). Antibürgerliche Bürgerwut, die nach „Befreiung“ rief, sich realisierte im blindwütigen Zerschlagen der bestehenden Gesellschaft:
    „Die nahezu sakrosankte Offizierskaste sah den Krieg als sozialdarwinistischen Selbstzweck an und drängte, sich mit weiten Teilen der Bevölkerung einig wissend, auf eine Gelegenheit, sich in einem Krieg zu bewähren. Angesichts der gesellschaftlichen Krise erhofften sie sich in einem Krieg das Erlebnis der nationalen ‚Wiedergeburt‘.“ (http://www.blz.bayern.de/blz/web/erster_weltkrieg/4.html)

  32. @Engelmann
    7. Juni 2016 um 19:07

    Ich bin mit Ihnen weitgehend einig in dieser Darstellung.
    Meine Kritikpunkte wären, daß

    a. die „Bürgerlichkeit“ noch immer (nicht von Ihnen selbst, aber im gesellschaftlichen Diskurs) als eine indifferente, kraftlose, biedere und nur schwach die niederen Menscheneigenschaften verhehlende Haltung angesehen wird, als Kontrast aber nur eine Enthemmung und Entfesselung gesehen wird, die mit den Etiketten einer angeblichen „Ehrlichkeit“, „Wahrhaftigkeit“ oder „Authentizität“ verbrämt werden.
    Letztlich wird in dieser Demokratie in Deutschland von den Verantwortlichen nicht verstanden, daß gesellschaftliches Wohlverhalten, im liberal-bürgerlichen Sinne, auch die Erwartung und das Recht(!) auf Mitgestaltung und Mitbestimmung erzeugt, also auf Machtbeteiligung (im Sine von wirksamer Mitsprache!)
    Auch ein überzeugter Bürger wird sich enttäuscht von der Gesellschaft abwenden, wenn er sein Wohlverhalten, (sein Verhalten auf das Gemeinwohl hin) stetig als Vorleistung ohne Gegenleistung erleben muß.
    Die wirtschaftliche Sicherheit und Stabilität ist dabei keine ausreichende Antwort. Menschen wollen mitreden und sie wollen wirksam sein.

    b. Metaphern wie „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts “ zeigen zwar deutlich die Wertung und Unbegreiflichkeit solcher (neutral ausgedrückt) „Ereignisse“, sie werfen auch zurecht ein Licht auf deren menschen – und menschheitsverachtenden Dimensionen, sie sind aber trotzdem eine sprachliche Überhöhung, die in den Menschen eine Abwehr auslöst, welche letzlich zur Leugnung führt.
    Selbstverständlich nehme ich die Absicht wahr, mit solchen Metaphern eine „innere Grenze“ oder Abscheu in den Menschen zu erzeugen, tatsächlich sind diese aber der Religion entlehnte Metaphern, die in der unmenschlichen oder übermenschlichen Überhöhung (Teufels- oder Gotteswerk) Moral allein aus der Angst erzeugen wollen.
    Ich denke, es gibt keine Katastrophe, die der Mensch nicht zu übertreffen wüßte und aus Angst wird Unmut und letztlich der Mut der Verzweiflung.

    Was mich in der derzeitigen Situation am meisten stört ist, daß Endzeitszenarien aufgebaut werden und künstliche Entscheidungszwänge aufgebauscht werden („Klimawandel“ etc), und von den Bürger ständig verlangt wird, sie sollten „Stellung beziehen“, so, als befänden sie sich im Krieg.

    Es ist an der Zeit, daß die „Bürger“ sehr deutlich sagen, daß sie sich nicht im Krieg wähnen…lassen wollen.

    Das Problem ist, das Macht nicht genügend im demokratischen Sinne zugastanden wird.

    Die Betonung liegt auf „demokratisch-verfassungsmäßig“!

  33. @ BvG

    Ingesamt einverstanden (so weit ich es verstehe).
    Zunächst: Meine Analyse ist natürlich keine Rechtfertigung von gesellschaftlichen Versäumnissen „der Politik“ (auch so eine nichtssagende Verallgemeinerung), insbesondere, was das berechtigte Gefühl unzureichender Mitwirkungsmöglichkeiten betrifft. Sie ordnet sich ein in die Frage nach dem Umgang mit Populismus, die sich mit der oberflächlichen Diskussion „Medienaufmerksamkeit ja oder nein?“ m.E. im Kreis dreht. Ohne aber zu meinen, die richtige Strategie dafür parat zu haben. Vielmehr komme ich zum Schluss, dass schon die Fragestellung falsch ist und es DIE adäquate Reaktion (als Re-Aktion) gar nicht gibt. Denn, wie sie auch aussieht, ist diese Ergebnis einer rationalen Überlegung. Sie trifft aber auf Verhaltensweisen, die auf einer ganz anderen, weitgehend unbewussten oder auch irrationalen Ebene gesteuert werden: Was ich als „enthemmte Zerstörungswut“ bezeichnet habe, könnte man auch einen „schleichenden“ (von manchen auch bewusst betriebenen) „Prozess der Dehumanisierung“ nennen. Wir hatten das in Ansätzen bei der Diskussion um „Gutmenschen“ – wobei es sich hierbei immer noch um einen (wenn auch pervertierten) Begriff handelt, also ein rationales Produkt. Ihr Hinweis auf die Verbrämung als „Ehrlichkeit“, „Wahrhaftigkeit“ oder „Authentizität“ ist da sicher richtig, wobei auch dies in der Regel unbewusst gesteuert ist, von dem Betreffenden also tatsächlich so empfunden wird, auch wenn eine rationale Analyse dies als ziemlich grotesk und – wäre es ein rationaler Prozess – als „selbstbetrügerisch“ ausweist.
    Freilich setzt eine Strategie, wie mit Populisten umzugehen wäre, eine stringente Analyse voraus, ergibt sich aber nicht unmittelbar daraus. Dies zu unterscheiden, ist offenbar nicht jeder in der Lage. Weshalb man etwa in einem Blog mit Zurückweisungen bis aggressiven Reaktionen rechnen muss, in leichteren Fällen (wie gehabt) damit, in den Elfenbeinturm gesteckt zu werden, verbunden mit dem Vorwurf der Naivität, zu meinen, Pegida-Anhänger so zu überzeugen. Was ich niemals behaupten würde, denn solche Reaktionen entsprechen gerade dem in meinem letzten Beitrag beschriebenen Phänomen.

    Zu b:
    Die gängige Bezeichnung „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ für den „Ausbruch“ des 1. Weltkriegs spiegelt sicher auch die Hilflosigkeit von Historikern im Umgang mit „inneren“ Faktoren gesellschaftlicher Prozesse wider. (Bei meinen Recherchen bei Google und Wikipedia bin ich auch fast ausschließlich auf die Aufzählung der bekannten äußeren Ursachen gestoßen.) Am klarsten bringt es m.E. Christopher Clark zum Ausdruck, der auf einen Prozess verweist, der „von niemandem gewollt wurde“, in den man „hineingeschlittert“ ist, weil keiner bereit war, seine Selbst- und Fremdbilder zu hinterfragen und davon abzurücken.
    Diese Analogie zielt keinesfalls auf „Endzeitszenarien“, vielmehr darauf, worauf es (mit Hilfe der offensichtlichen Parallelen) m.E. in Bezug auf „Populismus“ in erster Linie ankommt: Erstmal zu begreifen, was sich hinter der diffusen Gefühls- und Gemengelage an (vorwiegend unbewussten) Prozessen verbirgt.
    Bei der Vielzahl von Forenbeiträgen, die ich dazu gelesen habe, kann ich nicht einen erkennen, der dies zumindest versuchen würde. Es handelt sich ausschließlich um Reflexe oder Rechtfertigungs- bzw. Rationalisierungsversuche (im Sinne der Psychologie). Solche aber verfestigen nur den unbewussten Mechanismus, führen aber niemals daraus heraus.

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