Fast ein Jahr ist der letzte Blogtalk her, aber jetzt wird es wieder Zeit. Die FR hat eine neue Chefin – und wenn Sie mich fragen, liebe Leserinnen und Leser, wurde es höchste Zeit, dass endlich eine Frau an der Spitze dieser Zeitung steht: Bascha Mika. Früher Chefredakteurin der taz, dann freie Publizistin, Alice Schwarzer-Kritikerin und jetzt FR-Chefredakteurin zusammen mit Arnd Festerling. Ich freue mich persönlich sehr über diese Neubesetzung, weil in Bascha Mika eine prominente und profilierte Journalistin für die FR gewonnen werden konnte.
Frauenthemen waren immer FR-Themen! Inzwischen stehen Frauen vielfach besser da als noch vor 30 bis 20 Jahren, als die FR noch Extra-Frauen-Seiten hatte, aber das heißt nicht, dass Frauen heute völlig gleichgestellt wären. Ich gehe da persönlich gleich mal mit schlechtem Beispiel voran. Sie alle, die Sie FR-Blog lesen, wissen, dass ich Sie immer als Leserinnen und Leser anspreche. Das ist mir eigentlich ein Anliegen, und wo wir gerade dabei sind: Eigentlich würde ich am liebsten schreiben: „Liebe Menschen“. Aber dann stehe ich neulich vor Bascha Mika und will ein paar Sachen besprechen, und obwohl ich normalerweise wie unsere Politikerinnen und Politiker – „Bürgerinnen und Bürger“, „Wählerinnen und Wähler“ – Leserinnen und Leser sage, rutscht mir ausgerechnet dann nur der Leser auf die Zunge. Ich weiß natürlich, dass ich es mit einer Frau zu tun habe, die Frauenthemen im Herzen bewegt, und ich kann mir vorstellen, dass sie es gar nicht mag, immer nur mitgemeint zu werden. Ginge mir umgekehrt genauso. Punkt eins.
Punkt zwei (oh mein Gott, ich bediene mich der Diktion von Gerhard Schröder): Es war selbst für mich gar nicht so einfach, an Bascha Mika ranzukommen. Zu ihrem Einstand hat sie in der Redaktion, wie das so üblich ist, ein kleines Fest gegeben, und ich wollte Kontakt aufnehmen, einziger Gedanke im Hinterkopf: Blogtalk. Den hatte mir Arnd Festerling vorher da reingepflanzt. So führt man nämlich Mitarbeiter! Okay, die halbe bis drei Viertel der Redaktion möchte ein Gläschen von Baschas Sekt. Konferenzraum gerammelt voll. Ich pirsche mich an sie ran. Sie dreht sich weg. Ich denke: Kann doch nicht sein, dass sie mich übersieht – ich bin fast zwei Meter groß und außerdem zurzeit bildfüllend. Zweiter Versuch, und wieder dreht sie sich weg. Tatsache ist: Ich habe Bascha Mika auf diesem kleinen Fest nicht erwischt. Ich musste erst eine Mail schreiben. Und damit sind wir bei einem Thema, das mich persönlich sehr bewegt: die Zukunft der Medien. Print versus online – gerade sind zwei Zeitungen mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet worden, und jetzt ist Bascha Mika hier online im FR-Blogtalk.
Herzlich willkommen!
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Kurz zu den Regeln unserer Blogtalks: Leserinnen und Leser sind nicht nur eingeladen, sondern geradezu aufgefordert, mitzureden und Fragen zu stellen. Ihnen allen seien die grundsätzlichen Regeln des FR-Blogs ans Herz gelegt. Darüber hinaus behalte ich mir bei Blogtalks das Recht vor, ein wenig zu moderieren, denn sonst wird es möglicherweise zu chaotisch. Das kann dazu führen, dass Ihre Fragen nicht gleich freigeschaltet werden. Ich möchte Sie bitten, dies nicht als Missachtung Ihrer Frage zu verstehen. Es kann eben einfach sein, dass Ihr Kommentar, Ihre Frage nicht in den laufenden Gesprächsfluss passt, weil wir gerade bei einem anderen Thema sind, dessen Besprechung dadurch gestört würde. Wenn Ihre Frage, Ihr Kommentar den oben verlinkten Regeln des FR-Blogs entspricht, wird sie/er später freigeschaltet und auch noch beantwortet werden.
Auf geht’s!
Herzlich willkommen im FR-Blogtalk, Bascha Mika!
Ich bekomme immer wieder LeserInnen-Zuschriften der Art, wie ich sie oben in meinem Einleitungstext ein bisschen mitgemeint habe – von Frauen, die es nicht mögen, mitgemeint zu werden. Du als Zeitungsfrau weißt aber: Es kommt beim Redigieren manchmal auf das einzelne Zeichen an, um einen Text mit dem äußerst möglichen Info-Gehalt trotzdem rauszubringen. Wie gewichtest Du Information vs. Emanzipation?
Immer wieder ein Problem ist (in diesem Jahr schon 4-5 mal), dass die FR überregional nicht tagesaktuell zugestellt werden kann, da der Vertrieb aus Frankfurt nicht klappt.
Ich selbst wohne in Düsseldorf und lese die FR seid 1969 und frage mich, will die FR nur noch regional erscheinen und vergrault deshalb allmählich ihre Leser in anderen Bundesländern ?
Beschwerden bei der FR-Hotline haben bislang jedenfalls nichts genutzt.
Unzufrieden, aber dennoch mit freundlichen Grüßen
Albert Rozsai
Welchen Stellenwert haben bei Ihnen eigentlich Ihre täglich unter der Seiten-Überschrift Wissen & Campus erscheinenden Artikel? Offensichtlich wird es nicht für notwendig erachtet, auch diese Rubrik im Inhaltsverzeichnis) mit anzuführen! Warum eigentlich; am fehlenden Platz für diese eine, zusätzliche Zeile dürfte es doch kaum liegen?
Für Abhilfe, sprich Erwähnung von Wissen & Campus im Inhalt wäre ich sehr dankbar.
„Frauenthemen waren immer FR-Themen!“
Was sind denn bitte schön „Frauenthemen“??? Was soll dann 30 Wörter später der von Ihnen (Bronski) verwendete Begriff „gleichgestellt“ eigentlich bedeuten?
@ G.Knossalla
Frauenthemen sind heute z.B. Themen wie „Warum werden Männer und Frauen für gleiche Arbeit oft noch immer nicht gleich bezahlt?“, „Was kann man dagegen tun, dass Frauen häufig mitgemeint werden, oder ist das in Ordnung?“ oder, scheinbar banaler: „Heißt es Frau Professor oder Frau Professorin?“
Damit erübrigt sich, glaube ich, eine Antwort auf Ihre zweite Frage.
Ich war von der Nachricht, dass Bascha Mika neue Chefredakteurin wird, sehr erfreut und angesichts der immer noch prekären Situation der FR auch ein wenig überrascht. Ich finde es jedenfalls ein – mittlerweile seltenes – ermutigendes Zeichen für diese Zeitung und den Printjournalismus insgesamt. Mich würde sehr interessieren, welche journalistischen Überlebensstrategien Frau Mika für das Medium Tageszeitung angesichts allgegenwärtiger kostenloser Online-Informationen sieht?
Zunächst einmal Gratulation! Der „Neuen“, die so vielen bereits bekannt ist (mir durch mein TgabeAZ-Abo), den LeserInnen u. Lesern, der FR mit allen MitarbeiterInnen! Auf ein gutes Wirken!
Schließe mich dem Kommentar 2 von Albert Rozsai an.
Auch ich habe ein Problem mit der tgl. Postzustellung! Da mir die Gesamtausgabe der FR nach wie vor wichtig ist, die warum auch immer, nach meinem Umzug, nur 12km von meinem alten Wohnort entfernt, nicht mehr mittels Zusteller möglich war. Nun ärgere ich mich über die tgl. Müllflut, denn diese ist in einer dünnen Plastiktüte eingeschweißt in der auf einem rein weißen DIN4-Blatt meine Adresse u. noch ein paar wenige Daten gedruckt sind.
Alle meine Bemühungen u. Anregungen blieben erfolglos. Von der Druckerei erhielt ich die Auskunft, das so versandt, wie vom Verlag bestellt wird.
Es stünde doch gerade der FR die immer wieder auf Umweltproblematiken hinweist, eine andere Zustellung besser zu Gesicht.
Auch ich bin seit Anfang der 80er-Jahre Abonnentin u. es würde mir eine Kündigung schwer fallen, wie auch das tgl. Auspacken!
zu R. Markerts Kommentar (7):
„Von einer Qualitätszeitung erwarte ich, dass sie mich informiert, und nicht, dass sie mich mit ihrer Gesinnung malträtiert! Genau diese häufige Vermischung von Information und Meinung ist ja bereits jetzt das Grundübel der FR!“
Ich habe den Eindruck, dass dieses von Ihnen empfundene „Grundübel“ eher zu anderen Medien passt .
Aus meiner Wahrnehmung „malträtiert“ die FR mich nicht mit ihrer Gesinnung. Ich sehe eher, dass es ihr nach der heftigen Krise und der dann folgenden Skepsis – ob die FR überhaupt noch d i e FR bleiben kann – gelungen ist, mich als Leserin zu behalten. Gastbeiträge, Leitartikel, Kommentare und Leserbriefe zeigen deutlich, dass es sich nicht um e i n e Gesinnung handelt. Und diese Kontroversen machen die FR nach wie vor lesenswert. Manche einstige Autoren fehlen mir, und ihre „Ersatzschreiber“ sind nicht unbedingt das Gelbe vom Ei. Auch mir passt manche Gesinnung nicht. Aber ich habe ja die Möglichkeit, mich zu äussern.
Liebe Frau Mika,
von Silvia Bovenschen stammt die Bemerkung, sich als Feministin zu bezeichnen, sei (auch) eine Frage der Intelligenz. Sie, Frau Mika, befassen sich publizistisch schon seit vielen Jahren mit Fragen der Gleichberechtigung von Männern und Frauen und kritisieren insbesondere das von vielen Paaren nach wie vor bevorzugte Modell „gutverdiendener männlicher Ehemann plus allenfalls teilzeitbeschäftigte,’dazuverdiendende‘ Ehefrau, die sich vorwiegend um die Erziehung der Kinder kümmert“. Wo stehen wir Ihrer Ansicht nach mit der beruflichen Gleichberechtigung der Geschlechter im Jahre 2014 – und wie emanzipiert sind Deutschlands Männer und Frauen wirklich?
Sehr geehrte Frau Bascha Mika,
seit den 90er Jahren lese ich die „Bücher“ der FR mit dem größten Vergnügen und wünsche Ihnen und der Zeitung viele neue Abos und damit eine gute Zukunft.
Auch würde ich mich freuen, wenn Sie die Redakteure und Autoren eindringlich an die Bedeutung der Grammatik für das Zuhause-Sein in unserer Sprache erinnerten und hierbei insbesondere die Deklination; vor allem vermisse ich in letzter Zeit häufig den Akkusativ in den Sätzen einiger Artikel.
Auch wünschte ich mir, dass Sie bei passender Gelegenheit die Wiedereinführung der schönen deutschen Wörter „Beruf“ und „Arbeitsplatz“ statt des englischen Wortes „Job“ im Kontext der seit der „Agenda 2012“ eingetretenen Arbeitwirklichkeit vieler Menschen in Deutschland diskutieren.
Mit den besten Grüßen.
E. Gerhardt
#1 Lieber Bronski,
für mich gibt es eine einfache Regel: Grundsätzlich benutze ich die weibliche und männliche oder eine neutrale Form beim Schreiben. Allerdings: Die Lesbarkeit des Textes und auch seine sprachliche Ästhetik haben Vorrang. Schließlich lässt sich nicht nur durch Sprache, sondern auch durch Inhalte deutlich machen, dass Frauen überall und jederzeit dazugehören (müssen).
#4 Liebe/r G. Knossalla,
Sie haben völlig recht mit Ihrer Frage. Es gibt keine Frauenthemen. Sie als solche zu bezeichnen ist bereits Teil des Problems. Denn alles was Frauen betrifft, betrifft auch Männer, die Familie, Kinder… Der Begriff Geschlechterthemen ist schrecklich – aber passender!
Liebe Leserinnen und Leser,
ich bin heute eigentlich kein Teilnehmer des Blogtalks (sondern nur Leser), aber wie es mit dem Wort „eigentlich“ nun mal so ist: Bascha Mika hat mich gebeten, auf Fragen zu antworten, die Formalien betreffen, mit denen Sie nach so kurzer Zeit noch nicht vertraut ist.
Nun also:
#2 Lieber Herr Rozsai, uns sind die Zustellprobleme bekannt. Leider! Einiges ist auch schon besser geworden – leider, leider aber nicht alles. Die meisten Probleme liegen daran, dass unsere (neue) Druckerei extrem ausgelastet ist. Gleichzeitig versuchen wir, also die Redaktion, unsere Zeitung so spät wie möglich abzugeben, um Ihnen ein möglichst aktuelles Produkt liefern zu können. Und da gleichzeitig mehrere andere Zeitungen in Mörfelden gedruckt werden, ist der zeitliche Spielraum nicht groß. Kurz gesagt: Es ist alles sehr knapp berechnet. Daher kann z.B. ein Unfall auf der Autobahn, der das Lieferfahrzeug etwas länger aufhält als eingeplant, zu den bösen Konsequenzen für Sie führen. Wir haben uns aber schon verbessert, und ich verspreche Ihnen, dass die Logistiker weiter an dem Thema arbeiten. Es hat für uns höchste Priorität.
#3 Lieber Herr Lohs, es gibt Ideen, auf die ich mit dem Satz antworte: „Hätte ich auch selbst drauf kommen können“. Ihre gehört dazu. Wir werden demnächst ein paar Dinge im Verweissystem/Inhaltsverzeichnis umstellen und dabei Ihre Anregung umsetzen. Vielen Dank!
#7 Liebe Frau del Rosso, zur Zustellung, siehe oben. Wir arbeiten weiter daran! Zur Verpackung der Zeitung: Ich war erst kürzlich in Mörfelden zu einer Besichtigung „unserer“ neuen Druckerei. Ich sage Ihnen, das ist eine gigantische Maschine. Oder, anders gesagt, eine gigantische Ansammlung von Maschinen. Die können manche Dinge, andere können sie nicht. Unsere können den Postversand nicht über einen Adressaufdruck direkt auf die Zeitung. Daher die Einschweißhülle. Obwohl die Druckerei schon aus Kostengründen ein hohes Interesse daran hat, materialsparend zu arbeiten, gehen manche Dinge mit den vorhandenen Maschinen nicht. Und neue kosten viel Geld. Das ist der Grund, weswegen die Zeitungen so verpackt werden, wie sie verpackt werden.
Im Übrigen: Unsere Druckerei kann man besichtigen. Es lohnt sich!
Ich verabschiede mich nun wieder, habe aber noch eine Bitte: Wenn ich eilig schreibe, neige ich zu Buchstabendrehern und Tippfehlern. Wenn Sie welche finden, sehen Sie es mir bitte nach.
Arnd Festerling
#6 Lieber Ralph Kießling,
es war sicher der größte verlegerische Sündenfall, Journalismus im Netz zu verschenken. Das hat nicht nur zu massiven ökonomischen Problemen in den Verlagen geführt, sondern Qualitätsjournalismus insgesamt abgewertet. Warum soll ich für etwas zahlen, das mir woanders umsonst angeboten wird? Seit Jahren wird auf vielerlei Art versucht, das Rad zurückzudrehen und von den Usern Geld zu verlangen. Im Tageszeitungsgeschäft mit wenig Erfolg. Aber genau darum wird es in der Zukunft für die Branche im allgemeinen und die FR im Besonderen gehen: Mit Qualität im Print und Online zu punkten und die Leser und Nutzerinnen davon zu überzeugen, dass guter Journalismus überall sein Geld wert ist. Das Prinzip Tageszeitung muss überleben – online und offline.
#7 Liebe Rafaela Del Rosso,
auf Ihre inhaltliche Frage hat Arnd Festerling ja bereits geantwortet. Aber für Ihre guten Wünsche will ich mich doch auch persönlich bedanken – Danke!
Hallo, Frau Mika,
schön dass Sie dass Team der FR verstärken. Ich wünsche mir: Weiterhin kritische, hinterfragende Berichterstattung. Als Beispiele fallen mir ein: die Machenschaften der CDU in der Steuerfahnder-Geschichte. Glücklicherweise gibt es in dieser Richtung noch viele Beispiele, die ich hier nicht aufzählen will.
Ich vermisse die klugen Artikel von z. B. Mely Kiyak, Robert von Heusinger. Ich lese überhaupt nicht: Die Seite „Panorama“, weil: es interessiert mich null wie z. B. (heute) Lagerfeld die von der Leyen findet. Wenn mich das interessiert, kaufe ich mir die üblichen Klatschblättchen.
Verzichten sollten Sie, immer wieder aus der „Blöd“-Zeitung zu zitieren. Dieses Machwerk ist und bleibt für mich ein reaktionäres Hetzblatt und keine seriöse Nachrichtenquelle.
Ärgerlich: die teilweise in folge von Satzfehlern kaum zu verstehenden Sätze. Gibt es keine Möglichkeit wieder Korrektoren zu beschäftigen?
Die Zustellung der FR: zwar bevorzuge ich die gedruckte FR, doch weil die Postzustellung in die Schweiz überhaupt nicht mehr klappt, habe ich mich schweren Herzens entschlossen an den Tagen, an denen ich in Bern bin, dass Abo zu unterbrechen und die FR online zu lesen. Hoffentlich ändert Ihr daran nichts.
Und zum Schluss: Ich hänge an der FR, für mich wüsste ich keine Alternative. Darum nicht ganz uneigennützig : Viel Erfolg
Ich möchte gern den Kommentar von R.Markert im benachbarten Thread hier unterbringen. Maiilimi hat ihn in # 8 schon erwähnt:
„Von einer Qualitätszeitung erwarte ich, dass sie mich informiert, und nicht, dass sie mich mit ihrer Gesinnung malträtiert! Genau diese häufige Vermischung von Information und Meinung ist ja bereits jetzt das Grundübel der FR!“
Maiilimi dagegen fühlt sich überhaupt nicht malträtiert. Ich bekomme gelegentlich Mails, in denen die FR wegen angeblicher Vermischung von Meinung und Information kritisiert wird. Diesen Vorwurf kennst Du sicher auch schon von der taz, oder?
#8 maiillimi,
Sie sprechen mir aus der Seele. Für mich gibt es nichts langweiligeres als eine Zeitung, in der alle und alles in eine Richtung rennt. Dass ein Blatt- zumal eines wie die FR – eine Haltung braucht, versteht sich von selbst. Ebenso, dass die FR nichts wäre ohne ihr linksliberales Profil. Aber innerhalb dieses Spektrums ist vieles journalistisch möglich und muss es auch sein. Es kann nicht darum gehen, die Leserinnen und User zu bevormunden, sondern ihnen unterschiedliche, auch kontroverse Denkansätze, Positionen und Meinungen anzubieten, lebendig und diskussionsfreudig. Das heißt für mich als Zeitung Orientierung zu bieten…
Sehr geehrte Frau Mika,
ich freue mich sehr über Ihre neue Tätigkeit bei der FR. Zwar ist es Herrn Festerling (und auch schon seinem Vorgänger J. Frank) hoch anzurechnen, dass er die Boulevardisierung der FR aus der schlimmen Phase von 2007 bis ca. 2010 in weiten Teilen rückgängig gemacht hat. (So sind zum Beispiel die auch hier schon kritisierten Panorama-Seiten deutlich weniger tratschlastig geworden; auch die Magazin-Doppelseite erinnert von der Themenwahl oft wieder an die alte Seite 3.) Jedoch erhoffe ich mir von Ihnen weitere Schritte hin zu einer seriösen Qualitätszeitung, der man diese Eigenschaft hoffentlich bald auch wieder an ihrem äußeren Erscheinungsbild ansieht. Dazu gehören m.E. eine Stärkung der Ressorts Politik und Feuilleton sowie eine Reduzierung der sinnfreien, platzraubenden bunten Fotos.
Und noch ein wichtiges Anliegen: In Ihrem hiesigen Blog-Beitrag Nr. 13 schreiben Sie zu Recht, dass Qualitätsjournalismus nicht durch die Gratiskultur im Internet abgewertet werden dürfe. Genau dem leisten Sie aber mit Ihren Regionalausgaben Vorschub! Denn indem Sie die Frankfurt-Berichterstattung in den R-Ausgaben stark gekürzt haben, machen Sie das Print-Abo für die Leser in der Region unattraktiv. Ich bitte dringend um eine ausführlichere Frankfurt-Berichterstattung in den R-Ausgaben oder zumindest um die Möglichkeit, auch in der Region die Stadtausgabe abonnieren zu können.
Mit freundlichen Grüßen
M.B.
# 9 Lieber Klaus-Peter Kill,
auf Ihre Frage knapp zu antworten fällt mir schwer – da könnte ich ganze Romane schreiben. Aber in aller Kürze: Wir leben hierzulande, was weibliche Selbstbestimmung und andere Geschlechterfragen angeht, vielleicht nicht mehr in der Steinzeit, aber in der Neuzeit sind wir längst noch nicht angekommen. Das Problem ist, dass wir alle – Frauen und Männer – dieses männerdominierte System über jahrtausende eingeübt haben und aus ihm nicht so schnell herauskommen.
Selbstverständlich hat sich in den vergangenen vier Jahrzehnten sehr viel bewegt – aber viel zu wenig geändert. Wir haben in Sachen Emanzipation an den meisten Stellen kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem. Da brauchen wir nur in die Arbeitswelt zu schauen, auf die privaten Lebensmodelle, auf die nach wie vor unglaublich wirksamen Bilder und Vorurteile, was männlich und was weiblich ist bzw. was zu welcher Rolle gehört.
Es wirft ein bezeichnendes Licht, wenn in einer Umfrage über die Hälfte der Frauen sagt, sie würden für mehr äußere Attraktivität durchaus auf einen Teil ihrer Intelligenz verzichten. Diese Frauen denken ganz rational: Sie wissen, dass ihr Körper auch heute noch – oder heute sogar verstärkt – gesellschaftlich mehr zählt als ihr Kopf. Was sagt das über die Verhältnisse?
Liebe Frau Mika,
vorab erlauben Sie mir bitte einen Hinweis auf immer wiederkehrende sprachliche Schludereien (nicht nur, aber leider auch in der FR): Einen „Betriebsratschef“ oder eine „Betriebsratschefin“ gibt es nicht, denn ein Betriebsrat ist bekanntlich ein Kollegialorgan, das nur eine(n) Vorsitzende(n) und eine(n) Stellvertreter(in) kennt. [Das soll jedoch nicht mein Lob über die FR-Berichterstattung zu arbeitsrechtlichen Themen schmälern.]
Vorbildlich ist die FR besonders dort, wo es auf den ersten Blick um Themen geht, die „nur“ einen regionalen Bezug haben, aber der Autor dank gründlicher Recherche und solider inhaltlicher Fundierung dem Leser deutlich macht, dass es eine politische Dimension gibt, die weit über das bloß Regionale hinausreicht. Beispielhaft nenne ich hierfür den Beitrag von Bernhard Honnigfort zum Thema „Deutschland – Schlachterland“.
Was ich in einer linksliberalen Tageszeitung vermisse, die sich die Verteidigung von Bürgerrechten auf die Druckfahnen geschrieben hat, ist eine ebenso fundierte und kritische Berichterstattung zum Thema Mediation (bitte ohne ‚t‘ und ‚k‘). Diese Form der Streitbeilegung und Konfliktlösung, die ja wohlverstanden eine Stärkung des einzelnen Bürgers und die Berücksichtigung seiner Bedürfnisse und Interessen zum Ziel hat, wird entweder mit „Schlichtung“ verwechselt oder erst gar nicht erwähnt. Wird sich das in Zukunft ändern?
Noch ein Lob an und für die Herren Michi Herl, Tom Schimmeck und Jörg Thadeusz, deren Kolumnen ich keinesfalls missen möchte.
Beste Grüße,
Friederike Jung
P. S.: Wenn die FR weiterhin Gewinne macht, eröffnen Sie bitte eine Dependance in Hamburg, damit die hier lebenden Leserinnen und Leser nicht länger am ABENDBLATT verzweifeln…-;)
Hallo, Frau Mika,
ich grüße Sie. Gibt es, egal in welchem Zusammenhang und Bereich, Dinge bei Ihrer „alten taz“, die es bei bzw. in Ihrer „neuen FR“ nicht gibt, die Sie aber gerne einführen möchten? Ich hoffe, dass ich nicht zu kryptisch formuliert habe. 😉
mfg
Jutta Rydzewski
#10 Lieber Erich Gerhardt,
vielen Dank für Ihre freundlichen Wünsche!
Und was Ihren Hinweis angeht – Sie haben Recht. Doch halten Sie uns eines zugute: Die Produktion einer Tageszeitung geschieht unter einem ungeheuren zeitlichen und inhaltlichen Druck. Da hat sich schnell mal ein Fehler eingeschlichen, der auch beim Redigieren und Korrekturlesen nicht immer bemerkt wird. Das ist keine Entschuldigung – aber erklärt vielleicht manches, was zunächst nur nach Schlamperei aussieht.
@ Bronski #5
Ich finde es schon bedenklich, wenn Sie als Journalist – und damit eigentlich wider besseres Wissen – die Mär verbreiten, Frauen würden „für gleiche Arbeit oft noch immer nicht gleich bezahlt“!
Für einen seriösen Vergleich dürfen natürlich nicht Äpfel mit Birnen verglichen werden. Ihre Behauptung wäre nur dann zutreffend, wenn alle Parameter eines solchen Vergleichs gleich wären. Dass z.B. Leiharbeiter nicht gleich entlohnt werden wie fest Beschäftigte hat zumindest nach meinem Verständnis nichts mit dem Geschlecht zu tun. Der sog. „Gender Pay Gap“ ist eine der großen Falschbehauptungen der gleichstellungsfeministischen Lobby – und inzwischen tausenfach widerlegt.
Apropos Gleichstellung: der grundgesetzlich gebotenen „Gleichberechtigung“ (gleiche Ausgangsbedingungen mit möglicherweise unterschiedlichen Endergebnissen) wird in Art des orwellschen Neusprechs eine „Gleichstellung“ (gleiche Endergebnisse bei unterschiedlichen Ausgangsbedingungen) untergejubelt. Letzteres ist Bevorzugung von Frauen (aufgrund ihres Geschlechts) und eine Benachteiligung von Männern (ebenfalls aufgrund ihres Geschlechts). Steht in Artikel 3 GG nicht ausdrücklich „Niemand darf […] benachteiligt oder bevorzugt werden.“?
Dass „es höchste Zeit [ist], dass endlich eine Frau an der Spitze dieser Zeitung steht“, ist eines der inhaltsleersten „Argumente“. Höchste Zeit, dass das mal gesagt wurde. Der Treppenwitz der Geschichte ist natürlich, dass zur der Zeit, als die Sozen jahrzehntelang Eigentümer der FR waren, keine Frau an der Spitze der FR stand. Nun, da die „rechte“ FAZ Eigentümerin der FR ist, geht’s auf einmal.
@ Bascha Mika #11 und #19
Ich bin sehr für pragmatische Lösungen. Wohin der feministisch gendernde Sprachwahnsinn führen kann, sieht man in Vollendung im Leitfaden „Anregungen zum antidiskriminierenden Sprachhandeln“, herausgegeben von der „AG Feministisch Sprachhandeln der Humboldt-Universität zu Berlin“. http://feministisch-sprachhandeln.org/wp-content/uploads/2014/03/onlineversion_sprachleitfaden_hu-berlin_2014_ag-feministisch-sprachhandeln.pdf
Wenn man das liest, mag man am Verstand universitärer „Eliten“ (ver)zweifeln, zumal es ja weit über 200 derartiger Gender-Professuren gibt! In Kapitel „4 – Formen antidiskriminierender Sprachhandlungen“ finden sich so fortschrittlich-antidiskriminierend zu verwendende Sprachformen wie
– x-Form und *-Form (Sternchen-Form) I
– Dynamischer Unterstrich
– Wortstamm- oder Silbenunterstrich
– *-Form (Sternchen-Form) II und statischer Unterstrich
– Generisches Femininum bzw. umfassende Frauisierung
– a-Form
– Binnen-I und ZweiGenderung
Ein Beispiel gefällig? Bitte sehr: „Dix Studierx hat in xs Vortrag darauf aufmerksam gemacht, dass es unglaublich ist, wie die Universität strukturiert ist, dass es nur so wenige Schwarze Professxs gibt.“
Dass es eine neue Generation selbstbewusster junger Frauen gibt, die sich mit dem männerfeindlichen K(r)ampf-Feminismus nicht mehr abgeben wollen, finde ich ermutigend. Das Buch „Tussikratie“ der beiden Journalistinnen Theresa Bäuerlein und Friederike Knüpling ist ein wahrer Lichtblick. Eine – bei Amazon abgelehnte – Rezension finden Sie unter Neues Buch fragt: Leben wir in einer „Tussikratie“?
Ebenso erfreulich die 2013 von Sandra Hermann im Studiengang Psychologie an der Fernuniversität Hagen eingereichte
Bachelorbeit: „‚Männer sind Schweine!‘ – Negative Auswirkungen von Geschlechtsstereotypen auf Männer“
#15 Lieber Reinhold Hinzmann,
es ist schön, dass Sie bei allem berechtigten Ärger die journalistischen Verdienste der FR nicht vergessen. Denn was die Korrektur der Texte betrifft: Tatsächlich haben wir einen eifrigen Korrektor, der sich so viele Artikel wie möglich vornimmt. Aber – für ihn alleine ist es einfach nicht zu schaffen. Und auch beim Gegenlesen in den Ressorts wird immer mal wieder etwas übersehen. Da können wir Ihnen nur versichern: Wir tun unser Bestes, um die Qualität der Zeitung auch an diesem Punkt zu sichern.
Und noch eine Bemerkung zum „Panorama“: Das Schöne an einer Zeitung ist ja, dass einen nicht alles interessieren muss, was angeboten wird. Man hat ja die Wahl. Und ich hoffe sehr, dass wir Ihnen auch jenseits der besagten Seiten genügend anregenden Lesestoff bieten.
Ein Mensch, der 8 Jahre lang als Stasi-Spitzel gearbeitet hat („IM Viktoria“), hat nach meinem inneren Kompass jedes moralische Recht verwirkt, über andere zu richten und in der deutschen Medienlandschaft zu Wort zu kommen.
Diese Person hat sich nach der Wende einen warmen Platz gesucht und gefunden, an dem sie weiter schnüffeln, Dossiers anlegen und andere Menschen an den Pranger stellen kann – mit Staatsknete unterstützt.
Sie wäscht sich selber per Buch rein und wird (2004) auch von der taz weissgewaschen. Diese Person sagt im taz-Interview auf die Frage „Und für Sie? Hatte es Vorteile?““Da ich nie auf die Idee kam, um etwas zu bitten, gab es auch keine Vorteile.“ Dass sie jahrelang als „Reisekader“ ins Ausland gereist ist – was Millionen anderen DDR-Bürgern, schlimmstenfalls per Schießbefehl, verwehrt war – empfindet sie offenbar nicht als „Vorteil“.
Und diese Dame ist regelmäßige Gastkommentatorin in der FR. Ihr Name: Anetta Kahane. Widerlich!
@ G. Knossalla
Da sehen Sie mal, dass man auch als Journalist nicht alles wissen kann. Und übrigens auch nicht wissen muss. Ich habe ja keinen FR-Artikel geschrieben, sondern einen Blog-Kommentar. Und da ist es doch gut, dass es Menschen gibt, die es besser wissen und die mich korrigieren können. In der Tat habe ich mich mit Geschlechterthemen – Sie sehen, ich bin lernfähig – bisher kaum beschäftigt. Ich habe andere Schwerpunktthemen.
Übrigens hat die FR am 19. März gemeldet, dass der Kampf für gleiche Bezahlung nicht vorankomme. 2012 hat die Lohndifferenz 22 Prozent betragen. Es gibt hier durchaus Probleme, aber die sind komplexer als es sich in meiner hingeworfenen Frage in # 5 andeutet.
„Haltung“ und „Gesinnung“ sind zwei verschiedene Paar Schuhe! Und es sei an einen leider verstorbenen großen Kollegen erinnert:
„Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache; dass er überall dabei ist, aber nirgendwo dazugehört.“ (Auch wenn das Originalzitat bei Hanns Joachim Friedrichs ein klein wenig anders lautete).
Wenn irgendwo drei rechte Skinheads auftreten wird daraus in der FR ein „Aufmarsch der Rechtsextermisten“ – von dem übrigens niemand Notiz genommen hätte, wenn es die FR nicht gemeldet hätte. Als eine Art „Fluch der bösen Tat“ muss dann eine Versammlung von 800 Hanseln aus der Tierrechtlerbewegung in einer FR-Online-Schlagzeile zur Großdemonstration aufgeblasen werden. So subtil kann Meinungsmache funktionieren!
#20 Liebe Friederike Jung,
es tut immer gut, von LeserInnen zu hören, wie sehr sie die Zeitung und einzelne Autoren schätzen. Danke dafür!
Zum Thema Mediation und wie es in der Redaktion diskutiert wird kann ich Ihnen leider noch nichts Fundiertes sagen. Aber ich will das Thema gern ansprechen, wenn es sich inhaltlich anbietet.
Tut mir übrigens leid,dass Sie sich von der Springer-Presse quälen lassen müssen. Eine FR-Dependance in Hamburg? Wäre großartig!
Ich freue mich über diesen Blog-Talk mit Ihnen, liebe Bascha Mika. Sie sind mir „nur“ aus der taz bekannt und geschätzt, nicht aber aus diversen Talkshows, denn ich gehöre zu den Talkshow-Muffeln (ausser „Pelzig“, falls er darunter zählt). Folglich habe ich die Ankündigung Ihres Einzugs bei der FR mit Vorfreude vernommen.
Zu den von den verschiedenen Lesern angesprochenen Problemen mit der Zustellung kann ich Positives melden: Nach der grossen FR-Krise hat es monatelang mit unserer Zustellung (per Post) gehapert. Oft fiel sie 2-3 x pro Woche aus…Und immer wieder haben wir per mail bei der FR und der Post reklamiert. Die Drohung, die FR deswegen abzubestellen, mussten wir nicht aussprechen. Denn sowohl von der Post als auch der FR wurde uns – geduldig – mehrfach und glaubwürdig nachgewiesen, woran die Pannen lagen. Herr Festerling hat es schon erwähnt: die nicht einkalkulierbaren Unfälle und die Staus auf der Autobahn. Und es gab auch Unzulänglichkeiten bei der Verteilerstelle der Post. Warum wir (in einer norddeutschen Kleinstadt) nicht über Boten versorgt werden können, ist nach wie vor uneinleuchtend. Aber wer liest hier schon die FR? Die Post kommt selten vor 15 Uhr. Dennoch bleiben wir der FR treu. Sie ist uns seit langem ans Herz gewachsen.
Veränderungen nach der „FR-Krise“:
Herr Herl ist sicher kein Ersatz für Frau Kyiak – um nur einen Wechsel zu erwähnen. Aber ich bin froh, dass Korrespondenten wie Frau Günther und Herr Dieterich nicht ersetzt wurden.
Gewichtung:
Die Todesanzeigen leuchten mir als nötige (lukrative?) Einnahmequelle ein.
Aber ich ich bin ein Sportmuffel (= „in“), habe auch mit der Klatsch-Panorama-Seite nichts im Sinn. Auch empfand ich manche ernsthaften Themen zu oberflächlich verpackt.
Aber ich habe einiges dazu gelernt und meine Toleranzschwelle erweitert.
Zum grossen Teil habe ich das dem aus der FR nicht wegzudenkenden Bronski zu verdanken, der bei unmutigen Leserbriefen meinerseits stets klare und einleuchtende Antworten bzw. Argumente hatte – statt mich ins Leere laufen zu lassen. Ich akzeptiere nun, dass die Mehrheit den Sportteil in dieser Größenordnung will, dass manche Themen besser ankommen, wenn sie „moderner“ verpackt sind… und last but not least, dass ich nicht die einzige FR-Leserin bin und sie folglich nicht nur „meiner Gesinnung“ (Zitat…) entspricht.
Danke!
#21 Liebe Jutta Rydzewski,
ja, eine Sache würde ich am liebsten sofort von der taz in Berlin nach Frankfurt transferieren – das taz-Café. Es ist alles in einem: Zugang zum taz-Haus, Kantine, taz-shop und Begegnungsort für die KollegInnen untereinander und für den Kontakt mit den LeserInnen. So einen Ort soll die FR auch haben!
Guten Tag Frau Mika !
Leider bin ich grade erst zuhause reingekommen- ich würde aber gerne noch zwei Fragen an Sie loswerden- nachdem ich Ihnen für Ihre Zeit bei der FR „alles Gute“ und „Viel Erfolg“ gewünscht habe.
Frage 1: Wie zufrieden sind Sie mit der Berichterstattung der FR zur Ukrainekrise? Es gibt ja das Phänomen, dass viele Bürger/Leser und Forumsteilnehmer eine ganz andere Meinung zur Problematik haben als die vernatwortlichen Redaktuere. Ich will auch kein Geheimnis daraus machen, dass ich den ein oder anderen Bericht in der FR etwas arg einseitig fand (ich denke, es wären in Zusammenhang mit der Ukraine viele Fragen zu stellen, grade auch was die westlichen Positionen angeht=
und Frage 2: Die FR ist ja eine überregionale Tageszeitung, die aber, aus meiner persönlichen Sicht, einfach zu viele „Hessenbezüge“ hat- das fängt beim Sport an und endet nicht beim Feuilleton. Ich meine, „Hessenthemen“ gehören in den Regionalteil und der überregionale Teil sollte auch den überregionalen Themen vorbehalten werden. haben Sie dazu schon eine Meinung?
Danke im Voraus für die Antworten und einen schönen Abend noch
#29 maiilimi,
ach, wenn ich Sie so lese, könnte ich glatt bis morgen früh hier sitzen. Schön, dass wir uns auf diesem Wege begegnet sind.
Wunderbare Feiertage für Sie und alle anderen Leserinnen und Leser, User und Userinnen!
wünscht
Bascha Mika
Liebe Leserinnen und Leser,
vielen Dank Ihnen allen für Ihre Fragen und Kommentare. Natürlich kann hier noch weiterdiskutiert werden, und bestimmt schaut Bascha Mika die Tage noch einmal hier rein. Vielleicht findet sie auch die Zeit, dann noch Fragen zu beantworten, die zu spät kamen. Herzlichen Dank an Bascha Mika!
Ich schließe mich ihren Wünschen an: Frohe Ostern Ihnen allen!
Da war ich wohl etwas (zu) spät- aber leider war der Feierabendverkehr einfach zu dicht- und doch noch nicht so viele „Teilnehmer“ im Urlaub, wie ich gehofft hatte:-).
Trotzdem wünsche ich Frau Mika (falls sie dann doch noch einmal hier reinschaut) nochmals „alles Gute“ für die neue Aufgabe und dass sie sich bei der FR wohlfühlt.
Da ich ja jetzt noch ein bisschen mehr Zeit habe, die Frage von vorhin etwas präziser zu formulieren, bis ich möglicherweise doch noch eine Antwort von Frau Mika bekomme, will ich die Fragen noch einmal formulieren.
1) Mir ist auch bei der FR aufgefallen, dass die Berichterstattung über die Ukrainekrise sehr oft nach dem Muster „Was der Westen will ist gut“ und „Russische Interessen“ sind schlecht abläuft.
Viele kritische Fragen (z.B. die nach der Legitimität der jetzigen Regierung oder auch nach der Zusammensetzung der Regierung- keine Vertreter des Ostens und des Südens, dafür leider Neofaschisten oder auch die Frage nach den Interessen der USA in diesem Konflikt- was machen die da eigentlich?) werden auch in der FR nicht gestellt. Möglicherweise liegt es daran, dass Putin wegen seiner „Innenpolitik“ im Westen verbrannt ist (Bronski hat das ja in der Diskussion über die Krimkrise mal angedeutet, nach dem Motto „Leute habt ihr eigentlich vergessen, was Putin so im Inneren treibt?“).
Vielleicht ist diese einseitige und undifferenzierte Berichterstattung ja der Grund dafür, dass sich in Blogs und Foren aber auch bei Meinungsumfragen so viele Bürger gegen die relativ einhellige Meinung der Medien stellen.
Ich hätte gerne von Frau Mika gewusst, wie sie die Berichterstattung der FR über die Ukraine wahrnimmt- und ob sie der Auffassung ist, das wirklich ausgewogen in dieser Frage berichtet wird.
2) Eins meiner Lieblingsthemen: Die FR hat als Tageszeitung einen überregionalen Anspruch (und ich denke auch, dass es wichtig ist, diesen Anspruch aufrechtzuerhalten, weil die FR tatsächlich in vielen Themenfeldern eine etwas andere Sicht auf die Dinge hat als viele andere Medien (nur in der Ukrainefrage….:-).
Gleichzeitig wird der überregionale Teil jedoch von doch einigen Raum ein- bzw. wegnehmenden „Hessenthemen“ verwässert. Der Politikteil ist davon eher selten betroffen und der Wirtschaftsteil auch nicht übermäßig. Erheblich „hessenbezogen“ ist der (auch dadurch eh aufgeblähte) Sportteil, wo jeden Tag über „die Eintracht“ und regelmäßig auch über sömtliche andere hessischen Sportvereine von Belang berichtet wird. Auch stark von Hessenthemen befallen ist der Feuilletonteil. Ich wage einfach mal zu bezweifeln, dass sich das überregionale Publikum von diesen regional eingegrenzten Themen übermäßig interessiert. Warm kann man derartige Themen nicht im Lokalteil unterbringen- da gehören diese Berichte nämlich hin und den Feuilletonteil z.B. durch eine tägliche „Serviceseite“ aufwerten- wo man z.B. analog der Besprechungen von neuen Filmen am Donnerstag jeder Woche, an einem Tag neue Taschenbücher, an einem anderen neue Krimis, an wieder einem anderen Tag neue Sachbücher vorstellt (jaja, eine weitere Lieblingsidee von mir)?
Ich würde Sie Frau Mika gerne fragen, wie Sie diese doch merkliche Beimischung von Regionalthemen im überregionalen Teil finden und ob Sie es nicht für sinnvoll halten würden, die Teile zu entzerren, zumal es ja extra einen Regionalteil gibt (und wenn Sie mir einen großen Gefallen tun wollen, dann brechen Sie eine Lanze für eine tägliche Seite mit Buchbesprechungen;-).
Viele Grüße aus dem Rheinland nach Frankfurt!
Sehr geehrtes team der (Chef)Redakteure,
ich möchte mich – etwas verspätet – der Meinung von Reinhold Hinzmann anschließen, der die klugen Artikel (gemeint ist die wöchentliche Kolumne) von Mely Kijak vermisst. Diese „etwas anderen“ Beiträge passten in den politischen Teil der FR wesentlich besser als die des Nachfolgers Thadeusz – diese gehören eher in den Unterhaltungsteil (Panorama oder Ähnliches).
Auch von mir gute Wünsche für Frau Mikas Arbeit als Chefredakteurin der FR.