Brennstäbe im Keller lagern

Die Energie-Lobby meutert und würde am liebsten die Vereinbarungen zum Atomausstieg kippen. Wenn man jetzt noch wüsste, wie die große Koalition dazu steht … Die SPD hält am Atom-Ausstieg fest, Teile der CDU halten die Atomkraft im Hinblick auf die Kohlendioxid-Einsparung für eine Option. Der oberste Strahlenschützer Wolfram König dagegen sagt: „Ausstieg, ja bitte!„. Die FR-Leser scheinen dazu eine eindeutige Meinung zu haben.

So meint Wolfgang Fladung aus Bad Camberg:

„Allen, die weiterhin oder neuerdings für Energie aus Uran plädieren, rate ich dringend, sich kundig zu machen:
a) wie das Problem der abgebrannten Brennstäbe zu lösen ist (wollen die Befürworter die bei sich im Keller lagern?);
b) was mit den „abgebrannten“ Kraftwerken nach Ende der Betriebsdauer geschehen soll – ab auf die Deponie?;
c) womit in heißen Sommern, die uns laut Klimaforscher demnächst alle zwei Jahre erwarten, die Kraftwerke gekühlt werden sollen, wenn die Flüsse zu wenig und zu warmes Wasser führen;
d) wieviel CO² außerhalb des eigentlichen Betriebs der AKWs erzeugt wird, also bei Förderung des Urans, Bau eines AKW, Transport der abgebrannten Brennstäbe.
Außerdem gibt es Hinweise, daß der Wasserdampf, der emittiert wird, auch zur Klimaerwärmung beiträgt. Und warum gibt es rund um das AKW Krümmel so viele Leukämie-Fälle?
Der Wirkungsgrad von AKWs liegt bei ca. 35 Prozent. Selbst allermodernste Kohlekraftwerke kommen über 45 Prozent nicht hinaus. Wenn Atomkraft-Fans sich für Alternativen zur Kohle stark machen wollen, dann also bitte für regenerative Energien.

Und Michael Jäger aus Pfungstadt fügt hinzu:

„Man könnte den Stromkonzernen doch den Ausstieg vom Ausstieg anbieten. Bedingung: Die Rücklagen für Stilllegung und Endlagerung werden von dritter, neutraler Stelle verwaltet und die Haftung bei Störfällen von 2,5 Milliarden auf adäquatere 500 Milliarden erhöht. Mal sehen, wie vehement die Konzernchefs dann noch die Abkehr fordern würden.“

Hoffen wir mal, dass Umweltminister Sigmar Gabriel das nötige Rückgrat hat.

Verwandte Themen

21 Kommentare zu “Brennstäbe im Keller lagern

  1. Wenn ich mir eine Fahrkarte kaufe, gehe ich einen Vertrag ein. An einer bestimmten Haltestelle muss ich dann aussteigen. Tue ich das nicht, habe ich den Vertrag gebrochen und muss Strafe zahlen. Darüber würde nicht mal ein Schulkind sich beschweren.

    Aber die Atomindustrie will einfach weiterfahren……..

  2. Wolfgang Fladung rät in seinem Leserbrief vom 2. Juli den Befürwortern der Kernenergie, sich sachkundig zu machen und fragt, ob sie die abgebrannten Brennstäbe im Keller lagern wollen. Nun möchte ich etwas zur Sachkunde beitragen und weise darauf hin, dass es die Aufgabe der Bundesregierung ist, atomare Endlager einzurichten. Dabei sind die technischen Vorbereitungen in Deutschland schon weit gediehen.
    90 % der radioaktiven Abfälle sind schwach- und mittelaktiv. Sie kommen aus Kraftwerken, weiteren Industríezweigen, Forschung und Medizin. Für diese keine Wärme entwickelnden Abfälle ist das Endlager “Schacht Konrad”, ein ehemaliges Eisenerzbergwerk, in der Nähe von Salzgitter vorgesehen. Die Anlage ist bereits behördlich genehmigt und alle Klagen gegen das Planfeststellungsverfahren wurden endgültig abgewiesen. Es fehlt aber noch die politische Umsetzung.
    10 % aller radioaktiven Abfälle sind hochaktiv. Es handelt sich dabei vor allem um Spaltprodukte, die nach der Abtrennung von Uran und Plutonium bei der Wiederaufarbeitung abgebrannter Brennelemente übrig bleiben, sowie um abgebrannte Brennelemente, die ohne Wiederaufarbeitung direkt endgelagert werden sollen. Für diese Wärme entwickelnden Abfälle ist nach bisherigen Erkundungsergebnissen der Salzstock Gorleben geeignet. Allerdings hatte die damalige rot-grüne Bundesregierung im Oktober 2000 ein längstens 10-jähriges Moratorium verhängt und damit die abschließende Erkundung verzögert.
    In 31 Ländern werden insgesamt 437 Kernkraftwerke betrieben (Stand: Ende 2006). Alle diese Länder müssen sich um die Einrichtung atomarer Endlager kümmern. Dabei wird die Einlagerung in tiefen und stabilen geologischen Formationen bevorzugt. Wo keine Salzstöcke vorhanden sind, wird Einlagerung in Granit oder Tongestein in Betracht gezogen.

  3. Die Sachkundigkeit von Herrn Fladung ist wie bei uns Allen etwas begrenzt, so auch bei Herr Wolf -siehe seiner Antwort auf Seite 16 „Bronski“ vom 5,7.2007.
    Wenn man sich 30 Jahre mit der Endlagerungsproblematik von AKW´s auseinandergesetzt hat bleiben immer noch Lücken.
    Eines dürfte aber unumstritten richtig sein, dass das Geld (Steuergeld) was in die Erforschung von Endlagerung und deren Lagerstätte gegangen ist, nicht der Stromerzeuger also der Verursacher gezahlt und es ist nicht im Preis von 1 Kwh aus Atomstrom enthalten.
    Diese politische Entscheidung, sich auf die verschiedenen Reaktor-Techniken ( die ebenfalls ohne Zweifel gut ist, oder ziemlich Sicher) einzulassen, ist eine volkswirtschaftliche Sackgasse gewesen. Der Befürworter der Kernenergie ist, falls er es heute noch ist, der typische Vogelstrauß.
    Eine politische Verantwortung für eine Endlagerung des hoch radioaktiven Restmülls (HLW) hat bisher noch kein demokratisch Verantwortlicher übernommen, dass bliebt wohl nur einen Diktator zu tun. Die gibt es ja bekanntlich.
    Die bisher vorhandene Endlager für HLW in Europa sind nationale Lager, sie sind aber alle groß genug für mehr als den nationalen Müll aufzunehmen, aber wer will Verantwortung für 10.000 Jahre Lagerung übernehmen. Deshalb, zu behaupten die Endlagerung sei eine Sache der Politik, der ist schlicht ein Verwandter dieser Vögel die den Kopf gern in den Sand stecken.

  4. @reinhard wolf,

    dreiAnmerkungen:

    1) Wie sie richtig feststellen wird die LAgerung in große Tiefen und „stabilen“ Formationen bevorzugt. Dies ist aber in diesem Sinne keine Lösung, sonder die einzige Lösung die auf die nächsten Jahrzehnte oder auch Jahrhundert die wenigsten Probleme erwarten lässt. Sicher ist diese Lösung nicht, denn

    2) es ist nicht, wie Herr Tetzlaff anspricht eine Lagerung über 10.000 Jahre, sondern vor allem Plutonium oder andere Stoffe müssen für 100.000 oder besser 200.000 Jahre „sicher“ gelagert werden, will man Risiken für die Zukunft ausschließen. Nach 100.000 Jahren ist vom Plutonium immer noch über 10% der Ausgangsmenge vor handen, nach 160.000 Jahren dann noch etwa 1%.

    3) Richtig ist auch, dass der Atomstrom wirtschaftlich der TEUERSTE Strom ist, den es gibt. Die Abgerechneten Kosten werden staatlich subventioniert, durch Forschungsmittel, tragen des Unfallrisikos, tragen des Entsorgungsrisikos sowie die Steuerfreie Rückstellung der Rückbaugelder.

    Müssten diese Kosten vollständig von den Stromproduzenten getragen werden, läge der kWh Preis deutlich über einem Euro. Selbstverständlich würden ohne diese Förderungen die anderen Energie ebenfalls teurer, aber die kWh würde hier billger bleiben, insbesondere wegen den Versicherungmathematisch kaum abzuschätzenden Folgekosten eines Reaktorunglücks.

  5. Ich will auf den Kommentar von Reinhard Wolf
    auch im Blog antworten, und auf den Leserbrief wiederum als Leserbrief. Lt. BUND ist für Schacht Konrad die Langzeitsicherheit nach wie vor ungeklärt. Im benachbarten „Forschungsbergwerk“ Asse II, in dem seit 40 Jahren Atommüll eingelagert wurde, droht die Anlage durch eindringendes Wasser abzusaufen. Hierüber berichtete auch der SPIEGEL. Das Problem ist allerdings nicht die Wärmeentwicklung bei schwach- oder mittelaktiven Abfällen, sondern die Tatsache, daß eindringendes (Grund-)Wasser die Fässer korrodiert und somit dann Strahlung ins Grundwasser und damit in die Umwelt gelangt. Es gibt keine absolute Sicherheit der Einlagerung, auch wenn die Atomfreaks dies nicht wahrhaben wollen. Und noch etwas: Warum sollen Endlager eigentlich Sache der Politik und nicht der Konzerne sein? Ist für die Entsorgung von Chemierückständen, von Altreifen, von Autowracks etc. die Politik zuständig – oder die Firmen, welche diese Abfälle produzieren??? Die Tatsache, daß in keinem Land auf der Erde, i!
    n dem Atomkraft der Energiegewinnung dient, ein Endlager vorhanden ist, spricht ja nicht gerade für die Atomkraft. Wie heißt es so schön: Wer würde in ein Flugzeug einsteigen, wenn er wüßte, das nach der Landebahn noch geforscht wird. Wer übernimmt, bitteschön, die Garantie, daß das Endlager Gorleben absolut „sicher“ ist? Wer schaut 10.000 Jahre in die Zukunft, und kennt die geologischen Verwerfungen von 12007, Sie, Herr Wolf? Übrigens: Arbeiten Sie zufälligerweise für RWE oder EON, oder haben etwas mit der Staudinger-Erweiterung zu tun?

  6. Ich will mich in dem Dialog mit Wolfgang Fladung nicht in der Endlagerdiskussion verbeissen, sondern auf seine Frage wofür ich arbeite, antworten.
    Ich wechselte als Physiker nach 6 Jahren Elektrotechnik zur Kerntechnik und kam 1969 zur Nukem in Hanau. Dort befasste sich eine Abteilung mit der Berechnung von Brennelementen und von Reaktorkernen. Ich lente in der von Enrico Fermi begründeten Reaktorphysik ein faszinierendes Arbeitsgebiet kennen. Außerdem konnte ich mit den damals noch nicht weit verbreiteten Großrechnern arbeiten. Die Programme kamen aus USA und waren für die in U-Booten zum Antrieb benutzten Druckwasserreaktoren entwickelt worden. Unsere Abteilung wurde 1970 ausgegliedert und in ein Ingenieur- und Beratungsunternehnmen eingebracht. Hier wurden die Programme weiter entwickelt und ich habe damit die Berechnungen für die Brennelement-Einsatzplanung durchgeführt. Es ging darum, beim Ersatz abgebrannter Brennelemente (BE) durch frische BE den Reaktorkern sicher und wirtschaftlich zusammen zu setzen. Der Reaktorbetrieb wurde jeweils bis zur nächsten Revision geplant, meistens 1 Jahr im voraus. Dabei musste zu jedem Zeitpunkt ausreichende Abschaltsicherkeit des Reakrotkerns und die Integrität der Brennstäbe durch Vermeidung von Überhitzung und ausreichende Kühlung gewährleistet sein. Die Rechenergebnisse wurden in Berichten dokumentiert und der Genehmigungsbehörde und dem Gutachter (TÜV) zugestellt. Erst nach positiver Begutachtung erteilte die Behörde die Zustimmung zum Beladen mit frischen BE. Und mit zahlreichen Meßprogrammen wurde die Rechengenauigkeit immer wieder überprüft. Z.B. wurden vor dem Anfahren des Reaktors die Vorhersagen der am kalten Reaktorkern zur Kritikalität führenden Steuerelementstellungen systematisch überprüft.
    Meine Arbeietn begannen für das nahe gelegen Versuchsatomkraftwerk Kahl (80% RWE, 20% Bayernwerk), mit 15 MW Leistung das erste Kernkraftwerk Deutschlands. Ich habe die jeweiligen Kernbeladungen des Siedewasserreaktors (SWR) von 1970 bis zur Abschaltung 1985 geplant. Dann folgten von 1974 bis 1977 die Arbeiten für das ebenfalls mit einem SWR ausgerüstete Kernkraftwerk Gundremmingen Block A mit 250 MW leistung. (Die Kernkraftwerke Gundremmingen gehörten zu 75% dem RWE und zu 25 % dem Bayernwerk). Schließlich wurden mir die Berechnungen für das große Kernkraftwerk Gundremmingen, Block C mit 1300 MW Leistung anverteraut und ich habe in der Zeit von 1987 bis 2000 die Reaktorkerne für den 3. bis für den 16. Reakrorzyklus ausgelegt.
    In all den Jahren wurden die BE ständig weiter entwickelt und es gab immer wieder neue Herausforderungen für die Berechnung. Auch die dafür eingesetzten Programme wurden laufend verbessert. Doch nun muss die Kerntechnik ohne mich auskommen, von Leserbriefen einmal abgesehen, und ich kann im Ruhestand nach Herzenslust Musizieren, Schach ind Volleyball spielen und die weite Welt kennen lernen.

  7. @Reinhard Wolf,

    mit diesem Hintergrund: hat eigentlich nicht auch schwach und mittelaktiver Atommüll Wärmeabstrahlung. Allerdings in vernachlässigbarer Menge, weswegen es bei der Endlagerung eben keine Rolle spielt.

    Ich teile ja weitestegehend ihre Auffasung, dass die Kerntechnik relativ sicher ist. Zuberücksichitgen sind aber aus meiner Sicht zwei Zentrale Punkte:

    1) Statistisch gesehen kann selbst bei der geringsten Wahrhscheinlichkeit ein „Super“-GAU jederzeit eintreten. Ja es können sogar zwei Unfälle direkt nach einander passieren.

    2) Das Problem der Kerntechnik ist vor diesem Hintergrund weniger die Sicherheit als vielmehr die praktisch unlösbaren Endlagerprobleme und die Begrenztheit des Kernbrennstoffs, insbesondere seit sich die Weiterentwicklung und Erforschung der Schnellen Brüter erledigt hat.

  8. zu 6)Reinhard Wolf:
    Vielen Dank,Herr Wolf, für die ausführliche Beschreibung Ihrer Berufslaufbahn. Es hätte mich nur auch gefreut, wenn Sie ebenso ausführlich auf die Endlager-Problematik eingegangen wären Als (Kern-)Physiker sind Ihnen ja Begriffe wie „Halbwertzeit“ oder „Ordnungszahl“ geläufig, und sicher auch alle mit atomaren Energiegewinnungs- und Aufarbeitungsprozessen an- oder besser abfallenden Neben-, Spalt und Oxydations-Produkte. All dies soll jetzt in Glaskokillen und danach in Fässer eingeshlossen werden und für Jahrzigtausende „sicher“ verwahrt werden, in angeblich „sicheren“ Endlagern. Wissen Sie, wie Deutschland vor 100.000 Jahren ausgesehen hat, welche geologischen Verwerfungen und Verschiebungen seitdem eintraten? Haben Sie sich einmal mit Geologen darüber unterhalten, wie auch bei uns die Erde „arbeitet“? Aber der befürwortende Atommensch geht davon aus, zu behaupten, daß diese Endlagerung „sicher“ ist und dabei auch die Materialversprödung, die ablaufenden Zerfallsprozesse mit immenser Wärmebildung etc. ausbelendet. Ich mit meinen inzwichen fast 62 Jahren habe übrigens einige Jahre lang von Klein-Welzheim auf Ihren Arbeitsplatz in Kahl geblickt. Wo sind übrigens die Brennelemente abgeblieben? Wahrscheinlich damals nach LeHague oder Windscale transportiert worden. Nicht nur damals stand ich „auf der anderen Seite“, sondern auch in Gorleben, in Hannover, in Bonn etc., als es gegen die Schmidt’schen Wahnwitzideen von 65 AKWs deutschlandweit ging und später gegen die Pershing Atomraketen (Stoppt die Russen im „Fulda-Gap“, indem ihr diese atomar stoppt, war die Planung).

    Also nochmals: Würden Sie sich in ein Flugzeug setzen, wenn die Landebahn noch nicht vorhanden wäre? Was ist von den scheibchenweise von Vattenfall verabreichten Informationen oder besser gesagt Des-Informationen zum Störfall in Krümmel zu halten?

    PS: Über Schacht Konrad und Asse II berichtete vor kurzem der SPIEGEL. Dort gibt es immense Probleme mit eindringendem Grundwasser, bis hin zum Verzweiflungsvorschlag, ASSE II einfach „absaufen“ zu lassen, und dann zu hoffen, daß nicht allzuviel Radioaktivität über die wandernden Grundwasserströme nach außen gelangt.

    Es grüßt
    W. Fladung

  9. Rote Karte zeigen und Atomausstieg selber machen!
    Das geht sofort, ein Anruf genügt + ist total unkompliziert!!!
    Es gibt genug Stromversorger wie greenpeace energy, Lichtblick, Elektrizitätswerke Schönau u-v-m., die (bei ca 4 Euro Mehrpreis im Monat) umweltfrdl./regenerative Energien zu 100% anbieten und sich auch dafür einsetzen!!!
    Worauf warten die Menschen???
    Selber anfangen, geht doch! Sonst ist nie Schluss mit der Atomkraft!
    („atomausstiegselbermachen.de“)

    MfG
    annette

  10. @9 annette l.
    ja ja, so langsam wissen wir’s ja: wozu Kernkraftwerke, je sogar wozu Kraftwerke überhaupt? Strom kommt ja bekanntlich aus der Steckdose!
    Bei dem ganzen Gerede über die „Öko-Stromanbieter“ kann ich Ihnen nur empfehlen, mal einen Geigerzähler an Ihre Steckdose zu halten oder schauen Sie mal auf das Kleingedruckte auf der Verpackung Ihrer Stromlieferung: vielleicht ist dieses in einer ost-europäischen Sprache verfasst 😉

  11. Bei allen Diskussionen ist unerwähnt geblieben, dass der durch den Betrieb der Kraftwerke kontaminierte Baukörper lange Zeit schwach strahlt. Wie lange ein Mensch hochradioaktive Strahlung erträgt, ist weitgehend bekannt. Man kann seinen Aufenthalt im Gefahrenbereich deshalb begrenzen. Wie gefährlich aber der Einfluss von schwacher Dauerstrahlung über einen langen Zeitraum – also bis die Trümmer dann endlich beseitigt wären – auf den Menschen ist, scheint mir noch nicht hinreichend wissenschaftlich geklärt. immerhin gibt es eine auffällige Häufung von Leukämie-Fällen in der Nähe von Atomkraftwerkbauten.

  12. … und täglich strahlt die deutsche Atomstromphobie. Die Endlagerproblematik besteht – unabhängig ob in Deutschland der A tomstrom abgeschaltet wird oder nicht. Wie schon richtig bemerkt wurde, gibt es weltweit kein Endlager. So gesehen befinden wir uns tatsächlich in einem Flugzeug, für das es noch keine Landebahn gibt. Den Planet Erde als Endlager zu verwenden, ist nicht sinnvoll. Ein solches wird deshalb noch Jahrzehnte geplant, geprüft, probegebohrt, geplant, geprüft, probegebohrt, um – was für eine Überraschung – es nicht zu bauen. Wenn die USA nicht die Milliarden an Dollars in sinnlose Kriege, Überwachungsmaßnahmen etc. verschleudern würden und stattdessen die Stiftung NASA fördern würden, wäre der Fortschritt weiter.

    Und nun für die ständig Rückwärtsgewandten: Es liegt zum Glück in der Natur des Menschen, sich in das Unbekannte zu begeben, Neues zu erforschen und existenzielle Risiken einzugehen. Beim Voranschreiten bleiben unentdeckte Felder zurück, die er den Zögernden unter seinesgleichen beläßt

  13. @ rückwärtsgewandt

    letzlich ist es egal ob man rückwärts gewandt vorschreitend eine klippe herunter stürzt oder vorwärts mit krampfhaft geschlossenen augen herunter stolpert; oder machen wir es wie die lemminge und stürzen uns sehenden auges in die tiefe. tot werden wir allemal sein, aber atomverstrahlt werden wir jämmerlich dahin siechen. auf anderem feld dem rauchen droht eine 90% verbindung zu lungenkrebs und herzinfarkt und trotzdem wird geraucht.
    bei der atomverstrahlung zeigt tschernobyl ähnliches und trotzdem will roland koch und viele in der union neue akws. das ist die traurige realität!

  14. .. lassen wir doch alle Kernkraftwerke im europäischen Osten bauen, oder besser: noch weiter weg – dort sitzen ja noch genügend Hirnlose oder (besser?) Selbstmörder!
    Hauptsache wir sind in Sicherheit, halten unser gelobtes Land sauber .. und haben allzeit genügend Strom in der Steckdose!
    Klasse Philosophie!

  15. @ 12

    Ein NICHT ständig Rückwärtsgewandter meint zum Satz:“ Es liegt zum Glück in der Natur des Menschen, sich in das Unbekannte zu begeben, Neues zu erforschen und existenzielle Risiken einzugehen. Beim Voranschreiten bleiben unentdeckte Felder zurück, die er den Zögernden unter seinesgleichen beläßt.“

    Während der Australopithecus mit seinem Weg zum Abrund oder einer Bootsfahrt auf dem Ozean (?) lediglich sich selbst schadete, löscht der Homo sapiens “Fritz Meier“ mit einem Fehlgriff gleich die Bevölkerung einer ganzen Region aus und „Herr Vattenfall“ und andere bedroht noch mit der Lagerung des Mülls 1000ende von Jahren die Menschheit.

    Aber um nochmal drauf zurück zu kommen: Gab es da nicht einen Vertrag, der von den Strombetreibern unterschrieben wurde ? Wenn ich was unterschreibe, muss ich dafür gerade stehen. Die 7 Tage Einspruchsfrist zu jenem Vertrag sind eigentlich auch vorüber. Was soll also diese ganze Rumdruckserei….?

  16. @12

    und das Risiko sind wir in den 1960er und 1970er Jahren eingegangen. Mitlerweile ist aber kein risiko mehr sondern gewissheit, dass es eine Hirnverbrannte Idee ist, aus Kernspaltung Strom zu gewinnen. Teuer, ungelöstes Müllproblem und was das tollste ist, der Brennstoff reicht ungefähr solange wie Öl, 30 – 40 Jahre. Wozu also etwas ausbauen, was sich nicht rechnet und keine Zukunft hat?

    Verständnislos gegenüber blindem Vorwärtsaktionisumus

  17. @ thema

    wie allgemein bekannt, befinden sich die kernbrennstäbe eigentlich schon im keller, denn die AKWs wurden in den letzten jahren mit entsprechenden lagermöglichkeit soweit baulich erweitert, dass abgebrannte brennstäbe erheblicher anzahl dort abkühlen und dann einer endgültigen aufbewahrung, btw. aufarbeitung oder endlagerung harren.
    was auch das problem bei einem nicht auszudenkenden fall eines gewaltsamen einwirken von außen oder eines GAUs erheblich vergrößert.
    und wenn in zukunft unsere flugzeuge immer größer werden – A 380 u.a. – dann weiß ich nicht wie leute um frankfurt da ruhig schlafen können, es sei denn sie sind mit erheblichem sarkassmus ausgestattet, der dann zum denken verleitet, wie heute in der fr zu lesen: wir haben keine anngst, wenn etwas schief geht brauchen wir nicht lange zu leiden!

  18. Peter Krome, Zitat: „Und nun für die ständig Rückwärtsgewandten: Es liegt zum Glück in der Natur des Menschen, sich in das Unbekannte zu begeben, Neues zu erforschen und existenzielle Risiken einzugehen. Beim Voranschreiten bleiben unentdeckte Felder zurück, die er den Zögernden unter seinesgleichen beläßt“

    So habe ich es gern. Wir „Rückwärtsgewandten“ gehen vielleicht auch Risiken ein, nur wollen wir diese selbst bestimmen und dabei nicht, mit unabsehbaren Folgen, fremdbestimmt werden. Die Erbauer der AKWs wußten um die Endlager-Problematik, und um die unmögliche Entsorgung der nach 40 Jahren abgeschalteten AKWs, aber sie handelten nach dem Motto „nach mir die Sintflut“. Wenn Sie, Herr Krome, jetzt die NASA als letzte Hoffnung dazu benützen wollen, den Atommüll in das Weltall zu schießen, na dann viel Spaß! Wissen Sie, wieviele Tausende von Tonnen inzwischen weltweit angefallen sind? Sind Sie sicher, daß so eine Rakete auch abhebt und nicht beim Start explodiert? Und wollen Sie die Kraftwerke auch ins Weltall schießen oder überall Tschernobyl-Sarkophage errichten? Was dem Menschen aus Verzweiflung so alles einfällt!!!

  19. @18

    und dann werden KKW wirklich zu den Klimakillern Nummer eins.

    Aber ich glaube Herr Krome hat vor, die Erde zu verseuchen und dann den Mars bewohnbar zu machen. Denn die verzweifelten Fortschrittsfanatiker können nur größer weiter höher denken und nach vorne führt die Besiedelung des Monds oder Mars… Oder aber Riesige SolarPanels um die Erde oder Riesige Solar Farmen in der Wüste. Nur Gigantismus ist die Lösung für die kleinen Probleme,..

  20. … und täglich strahlt die Atomstromphobie. Die Erschöpfung der Uranvorkommen ist ein Argument gegen die Errichtung neuer Atomkraftwerke. Allerdings – die Ölvorkommen sollten schon vor Jahren verbraucht sein; doch neue wurden und werden erschlossen. Die Endlager-Problematik besteht; doch weltweit werden neue AKWs gebaut. Den Stromriesen ist die Erzeugungsart ihres Produktes egal. Unternehmen wollen Gewinne erzielen. Der Atomausstieg ist eine politische Entscheidung und eine ideologische zudem. Viele wissen gar nicht, warum sie gegen den Atomstrom sind, nur dass sie es sein müssen.

    Sorgen wir dafür, dass die folgenden Generationen, das beste Umfeld ( Bildung/ Forschung ) vorfinden, um an der Endlagerproblematik zu arbeiten – also nach vorne!

    Wo ist eigentlich der nächste Fusionsreaktor .. ach, dass ich ja ein anderes Thema oder nicht?

  21. Es war eine politische Entscheidung (gegen die Unternehmen die das für nicht gewinnträchtig hielten) die Kernspaltung zur Vertromung zu nutzen. Warum also nicht politisch entscheiden, dass der Strom, seine Folgen und kosten (wirtschaftlich wie politisch), nicht mehr gewünscht ist?

    Da helfen keine Argumente sonder politische Entscheidungen.

    Und ich versichere ihnen ich weiß sehr genau warum ich dagegen bin (siehe meine Beiträge).
    Also Vorwärts in das Post-Atomzeitalter.

Kommentarfunktion geschlossen