Darf’s zwischendurch auch ein leichteres Thema sein? Stichwort Titelverteidigung. Fällt der Groschen? Okay, weiteres Stichwort: Lena. Jetzt aber, oder? Das hannoversche Lady-Wunder tritt in Düsseldorf beim Eurovision Song Contest an, den es im vergangenen Jahr in Oslo gewonnen und damit nach Deutschland geholt hat – und das hat es noch nie gegeben! So ein Versuch, den Titel zu verteidigen, meine ich. Der ESC selbst – damals noch Grand Prix – war schon mal (ein einziges Mal in gefühlten zweitausend Jahren) in Deutschland, nachdem die reine Jungfer Nicole „Ein bisschen Frieden“ weniger gefordert, als vielmehr verkörpert und so 1982 im englischen Harrogate gewonnen hatte.
Jetzt aber! Stefan Raab stellte sich schon kurz nach dem Sieg letztes Jahr hin und verkündete sinngemäß, er könne sich vorstellen, dass Lena im kommenden Jahr zur Titelverteidigung antrete. Ob der NDR als ausrichtende Sendeanstalt sofort von dieser Idee begeistert war, ist mir nicht bekannt. Der ESC ist ein teures Event, und was, wenn die wieder gewinnt? Allerdings ist der ESC auch prestigeträchtig. Man stimmte also zu, Lena wieder an den Start zu schicken. Vielleicht weil man sicher war, dass sie keinesfalls ein zweites Mal gewinnen werde? Ich bin da nicht so sicher. Ihr Song „Taken By A Stranger“ ist eine süße und leicht mysteriöse Elektropop-Nummer, die nicht weniger gut zu ihr passt als „Satellite“, das Siegerlied von 2010. Aber wir werden ja erleben, was das europäische Publikum dazu sagt – am 14. Mai. Derzeit wird schon geprobt in Düsseldorf.
Der ESC war wiederholt Gegenstand in diesem Blog, und er wird es auch dieses Jahr sein. Aber anders. Keine Experten-, sondern geballte Amateurkompetenz wird hier aufschlagen, um sich über den Contest… hmm … zu unterhalten? Schwer zu sagen, was das wird. Ich lasse mich überraschen. Fakt ist: Mein Kollege Tee vom FR-Blog Stars & Streits und meinereiner werden hier simultan zum Contest bloggen, live, ungefiltert und mutmaßlich auch -gehobelt und mit vielen hektischen Rechtschreibfehlern, direkt am Abend des 14. Mai während der Übertragung. Beginnen werden wir kurz bevor es losgeht, schätzungsweise gegen 20 Uhr, 20:30 Uhr. Und so, wie ich Tee kenne, wird das eine Veranstaltung, die man gelesen haben muss. Ich habe sowas Ähnliches schon einmal gemacht, anlässlich der US-Wahl 2008 – hier nachzulesen. Total anstrengend. (Bei dieser Gelegenheit noch einen schönen Gruß an Andreas Cicholawa … äh, -wicz!) Aber gern geschehen.
So, und jetzt muss ich nur noch meine häusliche ESC-Party organisieren, damit ich auch genügend Leute um mich habe, die mir Stichworte zurufen können. Und bis dahin ist hier Platz, auch mal zu einem weniger schweren Thema zu diskutieren, bei dem es lediglich um die nationale Eitelkeit geht.
So sei es. Und ich werde mir bis dahin schon mal überlegen, ob ich dafür bin, dass Lena ihren Titel verteidigt, wenn sie in Düsseldorf wieder gewinnt.
Hey Tee,
ja, überleg dir das schon mal. Und guck dir das hier mal an: der finnische Beitrag 2011. Ist so was wie ein Epigone des Belgiers, der letztes Jahr den sechsten Platz gemacht hat.
Na, da schau her. Ich glaube ja eher, der alte, äh, kluge Finne orientiert sich am siegreichen Beitrag der Deutschen. Allerdings an jenem aus dem Jahr 1982.
Dafür trägt er nicht genug Weiß, geschweige denn Rüschen, oder?
Aber wo wir gerade beim alten Finnen sind – guck mal, was der junge Schwede macht.
Unglaublich. Was der junge Schwede da macht, ist ja noch konsequenter 80er Jahre als die finnische Nicole-Hommage. Eine Mischung aus Alphaville und Sandra!
Ich merke, du findest die 80er genauso klasse wie ich. Aber warum wundert mich das? Das ist schließlich die Zeit, in der unsere Sozialisation abgeschlossen war. Mit fatalen Folgen. (Für alle Leser, die nicht so gut sind im Zwischen-den-Zeilen-Lesen: Tee und ich sind etwa gleich alt.)
Jetzt aber! Sagtest du Sandra? Das war doch die, wo „Die Wanne ist voll“ gesungen hat, stimmt’s? Sandra, Sandra … Sandra … Du merkst, ich assoziiere frei … Guck mal das hier. Kommt aus Israel und wird das zweite Halbfinale am 12. Mai gaaaanz sicher schaffen!!!
Sorry, ich noch mal. Das Asoziieren wollte nicht aufhören. Lag schon im Bett, schreckte aber wieder hoch. Alphaville? Tee, du hast „Alphaville“ geschrieben! Das sind doch die mit den ausgefeilten Choreographien. Und da hatte ich plötzlich eine Melodie im Ohr …
*kicher*
Guck mal bei Dana International, ca. Minute 1:15: Playback üben wir aber noch ein wenig…
Und ich mag die Präsentation à la 1976. Das hatte so etwas Geruhsames. Irgendwie war da alles noch in Ordnung.
Sandra, lieber Bronski, war die unübertreffliche Perle von Michael Cretu, die 1985 damit brillierte. Aber nicht beim Grand ESC.
Achso so, die war das. Auch in Weiß, wie Nicole, aber ohne Rüschen.
Geruhsam trifft es. Ich habe „Brotherhood of Man“ aber auch deswegen verlinkt, weil neulich beim Herrenabend die These vertreten wurde, dass von all diesen ESC-Siegern doch eh keiner groß bekannt geworden sei. Hab mal durchgeschaut – es sind dann doch eine ganze Menge, die man heute noch kennt oder sogar im Ohr hat. So wie das hier … Auch eine geruhsame Choreographie.
Ziemlich genau das Gegenteil hat mehrfach die Ukraine beim ESC abgeliefert. Guck mal hier, sehr sehenswert – 2. Platz 2007 (sag einer, beim ESC gehe es nicht lustig zu), oder hier, 12. Platz von 2009. Boom Boom. Zack. Frage mich nur, warum sie die Legionäre nicht gleich ganz nackt auf die Bühne geschickt haben.
Aber dieses Jahr kannst du die Ukraine wählen, wenn du es geruhsam magst.
Kennen Sie Bogna Bartosz? Nein? Merkwürdig, die Bartosz hat bei einem internationalen Musikwettbewerb den 1. Preis gewonnen, und ein solches Ereignis wird doch in den Medien, nicht zuletzt, wie man sieht, in der FR, immer ganz groß herausgestellt, oder?
Schön, die in Gdansk, Polen, geborene Bogna Bartosz hat den Preis schon 1992 gewonnen, aber wer kennt die letztjährigen Preisträger des Internationalen Johann Sebastian Bach-Wettbewerbs in Leipzig?
Der findet alle zwei Jahre statt. Zehn Tage lang kann man in verschiedenen Konzertsälen, Räumen und Kirchen – für fünf Euro einen Nachmittag lang, wenn man mag – die Darbietungen der jungen Künstler verfolgen. Der jungen, aber bereits virtuosen Künstler. Denn im Text zur Ausschreibung heißt es:
„Der Wettbewerb ist offen für Instrumentalisten zwischen 16 und 32 Jahren und Sänger zwischen 16 und 34 Jahren. Er stellt hohe Anforderungen an die Teilnehmer und setzt Podiumsreife und Erfahrungen in der Aufführungspraxis der im Wettbewerbsprogramm geforderten Stilepochen voraus.“
Die Musiker kommen herein, vebeugen sich vor der Jury und beginnen auf eine Weise zu musizieren, die einen in Staunen und Andacht versetzen kann. Sie beschränken sich auf ihr Metier und versuchen sich nicht zusätzlich als Sprachkünstler. Von ihnen dürfen also nicht vorab Sätze erwartet werden, wie:
„Hallo ihr Lieben, ich bin’s! … Ich bin wahnsinnig aufgeregt, … ich bin einfach aufgeregt davor (!), was ihr dazu sagt, was heute so passiert.“
Die Kunstkritik überlassen sie tunlichst den professionellen Kritikern. Aber denen geht in solchem Fall so eine feine Metaphorik ab, wie: „Sie hat „die Show im Griff – und das Energiebündel brennt mit ihr durch“ (Hannoversche Zeitung).
Hier eine Kostprobe der Kunst der Bartosz, das „Erbarme dich“ aus der Matthäuspassion von Bach, welche von berufeneren Musikkennern, als ich es bin, das bedeutendste Werk der bisherigen Musikgeschichte genannt worden ist.
Der Kontext der Arie: Jesus hatte dem Petrus prophezeit, er werde ihn, „ehe der Hahn kräht“, dreimal verleugnen. Dieser antwortet großspurig: „Und wenn ich mit dir sterben müsste, so will ich dich nicht verleugnen.“ Doch genau das tut er, als er bei der Gefangennahme Jesu von Mägden als einer von dessen Jüngern erkannt wird. Dann singt der Evangelist:
„Und alsbald krähete der Hahn. Da dachte Petrus an die Worte Jesu, da er zu ihm sagte: Ehe der Hahn krähen wird, wirst du mich dreimal verleugnen. Und ging heraus und weinete bitterlich.“
Und dieses Rezitativ ist von Bach so gesetzt, dass das bitterliche Weinen musikalisch nachgeahmt erscheint. Dann die Alt-Arie, in welcher der Herr angefleht wird, dem reuigen Petrus zu verzeihen:
Erbarme dich
mein Gott, um meiner Zähren willen.
Schaue hier,
Herz und Auge weint vor dir
bitterlich.
Man muss nicht religiös sein, um dieses allgemeinmenschliche Drama von Treue und Verrat, von Hochmut und Feigheit, von Schuld und Reue, von Verfehlung und Verzeihung zu begreifen und im ästhetischen Erleben nachzuempfinden. Wer dergestalt von solcher Musik nicht zu Tränen gerührt wird, der mag Lena hören. Es gibt keine E- und U-Musik, es gibt nur gute und schlechte Musik. Aber was gut und was schlecht ist, wird durch die Aufmerksamkeit der Medien in den allermeisten Fällen grob verzerrend ins Gegenteil verkehrt.
http://www.youtube.com/watch?v=pHeOXjThx2o
Es gibt solche und solche Wettbewerbe. Auch einen gesellschaftlichen zwischen entwickelter ästhetischer Kultur und kulturlosem trivialem Mist. Da darf die FR natürlich nicht hintanstehen, sondern muss letzterem ihren Tribut zollen, indem ihre Blog-Exponenten „simultan zum Contest bloggen“.
Über Lena ggf. noch etwas in einem zweiten Teil.
Das ist eine Position, die durchaus herrenabendkompatibel wäre. Ich bin sicher, irgendjemand hätte dazu etwa folgendes anzumerken gewusst: Diese Frau Bartosz kann auf jeden Fall besser Playback als Dana International. Mann, wie die den Bogen zum Band führt, das ist nahezu perfekt.
Ich hab mir jetzt wirklich einen Wolf gesucht, um irgendwo in den ESC-Beiträgen 2011 eine Geige zu finden. Tee, kannst du dir das vorstellen? Geigen scheinen dieses Jahr Mangelware zu sein. Klavier, ja (Litauen). Auch diverse andere Zupfinstrumente (Schweiz). Die hier kommen sogar ganz ohne Instrumente aus (Belgien). Aber Geigen …
Halt, hab doch noch eine Geige gefunden. Das ist der Gewinner des San Remo Festivals. Italien ist dieses Jahr endlich wieder dabei.
Die Geigen waren letztes Jahr modern, weil das Jahr davor einer mit Geige gewonnen hat. Genauso, wie dieses Jahr wohl viele dunkelhaarige Mädchen in Düsseldorf rumlaufen sollen (habe ich glaube ich hier gehört 🙂
Heinrich ging es aber um die Sängerin, nicht um die Konzertmeisterin.
PS. finde das verlinkte Video unlustig und die „Witze“ zur sexuellen Orientierung unpassend.
Hab ich Witze zur sexuellen Orientierung gemacht? Tee, hilf mir mal, vielleicht bin ich zu schwul, um das zu verstehen.
Konzertmeisterin ist dieses Jahr unzweifelhaft Anke Engelke und niemand sonst.
[Eurovision Total] So heißt diese Woche die (werk-)tägliche Stefan-Raab-Show „TV Total“ auf Pro7 und sie ist ganz dem ESC gewidmet. Heute: Mo 09.05.2011 22:10-23:30. Morgen: Di 10.05.2011 21:00-23:00, da findet die Halbfinalshow statt und in manchen TV-Programm-Heften steht „Danach analysieren Lena und Stefan Raab das Ergebnis.“ Eine Kandidatin analysiert die Mitbewerber/innen — manche dürften so etwas als weniger angesagt empfinden und sich eine zurückhaltende Lena wünschen. Sicherlich, das Herziehen über die Mitbewerber/innen ist bei manchen Sportarten üblich, aber nicht bei allen… Auch ich habe den ESC immer als eine Art Olympiade angesehen — dabei sein ist alles… 😉 Meinungen dazu?!
um Gottes willen, nein, das Video, das ICH verlinkt habe war gemeint 🙂
Schlaft Ihr auch mal?
Um Deine Frage zu beantworten, Bronski: Ich habe in dem von Marie verlinkten Video keine sexuellen Unbotmäßigkeiten entdeckt, was aber hauptsächlich daran liegt, dass ich es wie Marie etwas unlustig fand und, anders als Niggemeiers geschriebenes Werk zumeist, nicht komplett angeschaut habe.
Zu Heinrichs Anmerkungen kann ich nur sagen: Ich bin ganz klar dafür, dass wir nächstes Jahr mit der Mondscheinsonate beim ESC antreten. Raab könnte das Werk in der Vorausscheidung an vier Abenden auf zwölf verschiedenen Flügeln und in sieben verschiedenen Geschwindigkeiten spielen lassen. Der Komponist dürfte keine Einwände erheben.
@ Marie
Ach so. Danke für die Klarstellung. Ich werde mich mehr anstrengen.
@ Paul Ney
Soll ich Ihr Posting so verstehen, dass Sie uns beauftragen, uns all das anzuschauen? Bei dem Gedanken werde ich, um mit Tee zu sprechen, „etwas unlustig“. Aber wenn Sie das übernehmen wollen, werden wir Sie nicht aufhalten. Ich glaube allerdings nicht, dass Lena und Raab über die Konkurrenz herziehen werden. Raab selbst ist Moderator des Contests, er muss sich zurückhalten. Schallali schallala …
@ Tee
Um Gottes Willen, Lena am Flügel? Meinst du, die kann das?
Aber da wir gerade auf der Suche nach „ernster“ Musik sind – die Franzosen trauen sich dieses Jahr was: Sie schicken den Tenor Amaury Vassili mit einem Beitrag, der von den Londoner Buchmachern als Favorit gehandelt wird. Also, mein Favorit ist das nicht. Und du, Tee, hast du schon einen Favoriten ausgeguckt?
@Tee Hab das auch nur mit halbem Ohr gehört. Letztes Jahr waren sie besser drauf.
Ehrlich gesagt verstehe ich diese Veranstaltung nicht. Ich finde die Idee gut, aber da sind massenhaft schlechte Lieder, die in keinem Verhältnis zu dem Aufwand und den Kosten stehen. Geradezu albern finde ich z.B. das von Bronski verlinkte Klavier-Stück; nicht wegen dem Klavier, sondern allein aufgrund des Anblicks dieser Frau in ihrem Kitschkleid.
Ohne Instrumente, nur mit der Stimme kann man viel machen, aber dafür muss der Song auch was hergeben – und das tut er bei Belgien einfach nicht. Da gefällt mir ja „I love Belarus“ besser, einfach, weil man da wenigstens ein paar Mandolinen (?) den langweiligen, aber ohrwurmverdächtigen Refrain aufpeppen.
Ja, die Franzosen – mit einem italienischen Text! Wenn man sie in ihrem Land besucht, können sie kein Wort Englisch, verweigern einem sogar eine Übersetzung der Speisekarte und legen einem dann das seltsamste Zeug auf den Teller. Aber beim ESC italienisch singen. Pas possible.
Ich stehe ja sehr auf diesen typisch norwegischen Beitrag. Aber Albanien ist für mich persönlich noch weiter vorn. Das erinnert mich wohlig an Toyah Wilcox. Ein bisschen.
@ Marie
Ich verlinke gleich mal den weißrussischen Beitrag. Es gibt hier keinen Clip von einem Vorentscheid, denn Anastasiya Vinnikova – eines von diesen schwarzhaarigen Mädchen übrigens – wurde nominiert. So läuft das nämlich in Weißrussland. Daher gibts einen Clip von den Proben. Optisch bewegt sich Weißrussland damit in ukrainischen Fußstapfen.
Von Lena gibt es auch schon Clips von den Proben. Sie scheint ungefähr das gleiche machen zu wollen wie in „Unser Star für Deutschland“.
@ Tee
Das ist nicht italienisch, sondern korsisch, und das soll laut französischem Fernsehen die Sprachenvielfalt beim ESC stärken.
Weiß nicht genau, was ich von dem albanischen Beitrag halten soll, aber der norwegische ist ganz süß. Gab Zoff in Norwegen, weil daran so gut wie nichts norwegisch ist, inclusive der Sängerin. Aber der albanische … Ist das dein Favorit?
Wenn ich böse wäre, dann würde ich sagen, dass es dieses Jahr in Deutschland auch nicht anders gelaufen ist als in Belarus. Aber ich bin ja lieb und würde sowas niemals behaupten…
@ #18, comment-33385, Bronski am 09.05.2011 12:18
(i) „@ Paul Ney | Soll ich Ihr Posting so verstehen, dass Sie uns beauftragen, uns all das anzuschauen?“ — Nein. Wer ist „uns“?
(ii) „Aber wenn Sie das übernehmen wollen, werden wir Sie nicht aufhalten. „ — Was ist „das“, wer ist „wir“?
(iii) „Ich glaube allerdings nicht, dass Lena und Raab über die Konkurrenz herziehen werden.“ –Aha.
(iv) „Raab selbst ist Moderator des Contests, er muss sich zurückhalten.“ — Muß, ja.
(v) „Schallali schallala …“ — Sehr geehrter werter Herr Bronski, das gönne ich Ihnen…
@ Marie
Schade, ich hätte Sie gern mal böse erlebt.
@ Paul Ney
Wir, uns … damit meine ich Tee und mich.
Die Sendung „Eurovision total“ heute abend in Pro 7, 22.15 Uhr, wird übrigens nicht von Stefan Raab moderiert, sondern von Matthias Opdenhövel. Er hat Raab zu Gast.
Korsisch. Aha. Das erinnert mich an den Korsen Osolemirnix , wie er mit todernster Miene sagt: „Panschnix, Dein Anblick macht mich jubeln.“
Marie beweist: Von Belarus lernen, heißt fürs Leben lernen.
Und Favorit, Favorit… ich weiß nicht, der albanische Beitrag ist von der Songstruktur her nicht ESC-affin. Das wird nichts. Ich denke, ich habe keinen klaren Favoriten.
Da: Osolemirnix ähnelt Amaury Vassili sogar in Wesen und Typ, oder?
Nein? Gut. Aber die Frisur.
Vielleicht würde ein Charakter aus „Asterix bei den Normannen“ besser passen, weil der Herr Vassili trotz seines anders klingenden Namens Normane ist? Aber die Frisur stimmt schon mal, jedenfalls ungefähr.
Einen echten Favoriten habe ich auch nicht, aber es gibt ein paar Stücke, die ich ziemlich gut finde. Lenas „Taken By A Stranger“ gehört auch dazu. Ich mag die Beiträge aus Großbritannien und Österreich.
@Bronski, vielleicht ist Heinrich ja so nett und erledigt das für mich. Ansonsten müssen Sie Frau Armbruster doch nochmal herbitten.
Frau Armbruster? Ist das der österreichische Beitrag? Den find‘ ich jedenfalls auch großäugig & klasse. Und jetzt muss ich raus in die Frühlingsluft.
Also, dieses „Eurovision total“ werde ich mir nicht jeden Tag antun. Man bekommmt zwar den einen oder anderen Eindruck von dem, was in Düsseldorf los ist, aber mein Haupteindruck war eher der, dass der Sender sich bemühte, die ganze Angelegenheit hochzujubeln. Am Roten Teppich zum OB-Empfang stand mal gerade eine Handvoll Schaulustiger … Immerhin, hübsch war der Auftritt von Nadine Beiler, der Österreicherin. Sie tritt im 2. Halbfinale am Donnerstag auf.
Heute, am 10.5., ist erstmal das 1. Halbfinale. Da ist der alte Finne dran, deine Albanerin und auch die Kenianerin für Norwegen. Litauen ist dabei – das ist der Beitrag mit dem Klavier und dem Kleid, den Marie so blöd findet – und der hier aus Armenien. Ich finde, wenn Dana International „Ding Dong“ singen darf, dann ist „Boom Boom“ vielleicht eine passende Erwiderung.
Nadine Beiler! Yeah!
„Ding Dong“ hat übrigens eine überaus erfolgreiche Tradition: Teach-In 1975. I like!
Da da dam! Haba Haba!
Tja, sonst mangelt es an bescheuerten Lied-Titeln. Get you – one life – celebrate – stand by.
Aber das hier ist gut und dürfte heute abend auch weiterkommen …
Sag mal, Tee, was magst du eigentlich am ESC?
Wenn Du mich so fragst: die Punktvergabe. Steh ich total drauf. Aber sie macht mehr Spaß, wenn man die Songs vorher gehört hat.
Klar, die Punktevergabe. Douze points pour Tee! Da hatte man in der Vergangenheit gelegentlich Anlass, sich schön die Haare zu raufen. Ich meine die Zeit, bevor Osteuropa geteilt wurde.
Und nach der Teilung nicht mehr? Ich habe ja meine Zweifel an dieser neuen Untersuchung, derzufolge sich die Nachbarstaaten die Punkte nicht zuschustern. Glaubst Du daran?
Nö, daran glaube ich nicht. Nachbarstaaten mit verbindender Kultur und Geschichte werden sich weiter gegenseitig Punkte geben, wenn sie die Möglichkeit dazu haben. Das war auch schon vor der Osterweiterung so, als sich die skandinavischen Länder noch gern gegenseitig die höchsten Punkte gaben. Oder Griechenland und Zypern. Jetzt gibt es eben weitere Kulturblöcke: den Balkan, die Länder der ehemaligen UdSSR. Aber ich glaube zum Beispiel nicht, dass Ruslana 2004 für die Ukraine gewonnen hätte, wenn wir damals schon das heutige Punktesystem hätten. Heute werden die Blöcke ja durch die Halbfinale aufgespalten, so dass ihr Gewicht reduziert wird. Erst im Finale können wieder alle abstimmen und Punkte geben. Ruslana hatte damals mit 280 Punkten gewonnnen, nur 17 mehr als der zweitplatzierte Beitrag aus Serbien.
Ich glaube, dass es im Prinzip zu viel ist. Zu viel Vorausscheidung, zu viele Songs am Samstag selbst. Aber ich wüsste auch nicht, wie das zu ändern wäre.
Was magst Du am ESC?
Fans würden jetzt wahrscheinlich sagen: Es kann nie genug sein! Aber wir sind ja keine Fans, was?
Ich mag das Sportive am ESC, den Wettbewerb. Ich finde es immer wieder spannend und oft auch vielsagend, welche Leute mit welchen Darbietungen von den Nationen an den Start geschickt werden. Sie versuchen ja, in den drei Minuten, die sie zur Verfügung haben, ihre Länder zu repräsentieren. Ich mag, dass das ein friedlicher Kampf ist. Ich mag es auch, ein bisschen nostalgisch zu werden, weil ich dann immer an frühere Grand Prix-Übertragungen erinnert werde, die ich als Kind im Kreis der ganzen Familie erlebt habe. Bei uns war das ein verpflichtendes Familienfest. Wir mochten die europäische Idee, und der Grand Prix war ein Teil davon. Und natürlich mag ich wie du die Spannung bei der Punktevergabe.
Wahrscheinlich lebt ein Großteil des ESC-Publikums wie Du (und ich ja auch) da teilweise in der Vergangenheit und vom Damals-Gefühl.
Ich finde allerdings, wenn es den Ex-Grand Prix d’Eurovision de la Chanson immer noch gibt, müsste es gerechterweise auch „Spiel ohne Grenzen“ immer noch geben, meinetwegen halt ebenfalls mit einem neuen Titel.
Nix dagegen. „Spiel ohne Grenzen“ hab ich früher auch gern gesehen. „Schlag den Raab“ ist nix dagegen.
Allerdings möchte ich einwenden, dass der ESC inzwischen wohl doch etwas anderes ist als der frühere Grand Prix d‘ Eurovision de la Chanson. Der war ein Komponisten- und Texter-Wettbewerb und gab keineswegs die Musik jener Zeiten in ihrer Bandbreite wider. Beim heutigen ESC steht die Performance, die Show im Mittelpunkt, und damit der/die Künstler/-in/-innen. Das kann man natürlich kritisieren, so wie man damals kritisieren konnte, dass der GPEC allzu sehr bemüht war, reine Unterhaltungsmusik zur Hochkultur zu stilisieren. Ich finde es jedenfalls gut, dass die Bandbreite des Dargebotenen heute wesentlich größer ist. Beim aktuellen ESC reicht sie von Hardrock über Disconummern, Elektropop und Balladen bis zur astreinen Tenorschnulze.
So, das erste Halbfinale ist geschafft, und ich glaube nicht mehr an die Buchmacher mit ihren Wetten. Aber wenn ich ehrlich bin, habe ich auch noch nie an sie geglaubt. Das Teilnehmerfeld wurde finalgerecht gestutzt, und dabei gab es Überraschungen. Auf das blöde „Boom Boom Chaka Chaka“ aus Armenien, das die Pro7-Leute zu pushen versuchten, kann ich wunderbar verzichten. Aber dass die Beiträge aus Norwegen und der Türkei nicht durchkamen, macht mich …
Jetzt aber! Von den Halbfinalteilnehmern hätte ich folgende zehn gewählt – wobei die gefettet sind, die es tatsächlich geschafft haben:
Norwegen, Türkei, Schweiz, Georgien, Finnland, San Marino, Island, Ungarn, Portugal und Aserbeidschan.
Sechs Treffer, vier daneben. Das macht mich echt …
Jetzt aber! Statt Norwegen, Türkei, San Marino und Portugal wurden also Serbien, Litauen, Griechenland und Russland gewählt. Mit der Wahl Serbiens kann ich gut leben, auch wenn sie nicht meine engere Wahl gewesen wäre. Der griechische Beitrag hat mich überrascht. Sehr eigenwillig. Aber Litauen und Russland … Na ja, das ist eben ESC. Es muss ja auch jemanden geben, der am Ende ganz hinten stehen wird.
Tee, es könnte sein, dass sich dein Kommentar # 3 hier als präkognitiv erweist.
Es wäre schon gut, wenn diese Länder wenigstens Leute schicken würden, die es schaffen, intonationssicher ein Lied vorzutragen. Was da teilweise verbrochen wurde, war nicht mal das Niveau von Sachsenhausens Musikkneipen. Die Troubadixe, die da z.B. aus Portugal geschickt wurden, verwechseln mezzoforte mit Mezzomix….
@ Michael: Leider wahr. Aber ich hatte auch das Gefühl, der Playback-Sound war schwer zu hören – vielleicht auch für die Künstler? Das würde das Stimmenflattern erklären.
Was ich mir nicht erklären kann, sind die Tonprobleme beim Off-Kommentar. Unglaublich peinlich. Und die Moderation unserer interkanalen Drei fand ich auch eher… naja.
@ Bronski: Du hattest Island auf der Rechnung. Das finde ich fein. Mich rührt diese Geschichte ohne Ende. Da bin ich ganz Weichkeks.
Abgesehen davon: Norwegen: schade, Türkei aus Gründen der Freundschaft auch, aus musikalischen Erwägungen: nee. Das war kein gutes Stück Musik.
Die Moderation der „interkanalen Drei“ wäre sicher schon mal besser gewesen, wenn man sie besser verstanden hätte. Insbesondere Raab, der andauernd mehr ins Mikro geatmet als hineingesprochen hat. Tee, du Fachmann – wie nennt man diese Geräusche, diese Hubs, die entstehen, wenn zugespitzte Konsonanten aus zu großer Nähe aufs Mikro prallen?
Was Island betrifft: Ja, das ist eine traurige Geschichte. Ich wäre aber auch ohne diesen Hintergrund für diesen Beitrag gewesen, aus einem anderen Grund: Da stand endlich mal ein etwas fülligerer Kerl auf der Bühne. Sonst sieht man da ja nur Spargel. Und dann kann dieser Kerl auch noch singen.
Zur Türkei: Ich muss mich ja eh geschlagen geben, die Türken sind raus. Ich fand das Stück gut, auch wenn es mir von Anfang an irgendwo abgekupfert erschien, zumindest teilweise. Aber das gilt für andere Stücke auch. Die Willensbekundung des jungen Schweden etwa, unbedingt berühmt werden zu wollen, beginnt mit einem Trommelwirbel, den man aus „Nightflight To Venus“ von Boney M. kennt. Und die Engelsseufzer aus dem Stück von Ell und Nikki (Aserbeidschan) kommen mir ebenfalls verdammt bekannt vor.
Diese Konsonanten, die aufs Mikro prallen, die nennt man: Popp-Laute.
Entschuldigung.
Ich kenne den Begriff aus einer Zeit, in der er noch nicht mit seiner heutigen Zusatzbedeutung belegt war. Jedenfalls wusste ich nichts davon.
Aua – der verlinkte Boney M.-Titel fängt ziemlich laut an, enthält aber wirklich exakt den Rhythmus des jungen Schweden. Gut aufgepasst!
Und der aserbaidschanische Seufzer… kommt mir auch bekannt vor. Ein bisschen hierher, aber ich bin mir nicht sicher, ob es vielleicht etwas gibt, das Ell und Nikki noch näher kommt.
Popp-Laute, so so. Ich hatte ja so einen Verdacht, hab mich aber nicht getraut … Passt jedenfalls zu Raab, oder?
Übrigens, hast du das gesehen, wie ihm TicTac aus dem Mund geflogen ist? Mir ist das entgangen, und auf Youtube hab ich das noch nicht finden können.
Hübsches Stück von Avril Lavigne. Kommt dem schon recht nahe, da hast du recht. Trifft es aber nicht genug. Oh-oh, oho-oh. Mann, mein Gedächtnis lässt mich im Stich. Kann vielleicht sonst jemand helfen?
Aber Popp-Laute (deshalb hat man bei Studioaufnahmen einen Poppkiller vor dem Mikro) sind heute in der modernen Veranstaltungstechnik absolut einfach zu killen. Ein guter Tontechniker kann so etwas. Die Technik scheint nicht so ganz auf der Höhe zu sein….
TicTac, hihi! Das hab ich mit einem halben Auge gesehen, dem ich dann aber nicht trauen wollte.
Zur Oh-oh-Suche hat sich bereits eine Gruppe bei Last.fm gegründet. Die suchen aber doch eher was anderes, glaube ich.
@ Michael
Dass die Technik nicht so ganz auf der Höhe ist, will ich gern glauben. Hat man ja gestern abend erlebt – ich sage nur: Tonausfall. Wirklich sehr peinlich!
@ Tee
Die Gruppe schaue ich mir nachher mal in Ruhe an. Wollen wir mal ein bisschen was zum morgigen zweiten Halbfinale sagen? Ich war ja gestern sehr erstaunt, als Peter Urban in „Eurovision total“ seinen Favoriten benannt hat: Jedward aus Irland …
@bronski:
Vor allem, weil man für solche Veranstaltungen und dem Etat, der zur Verfügung stand eigentlich davon ausgehen kann, das Redundanzsysteme vorhanden sind.
In der Tat. Wie sagte der Off-Kommentator schließlich am Telefon: Aus Kasachstan können wir übertragen, aber aus Düsseldorf…
Diese Iren sind offenbar ein ganz heißer Tipp. Werden unter den schreibenden Kollegen auch als Top-Act gehandelt.
Das wäre mal was Neues. Die Iren hatten ja zuletzt nicht gerade Glück mit ihren Beitrag. Neulich der singende Truthahn …
Der Beitrag aus Estland wurde zwischendurch auch mal hoch gehandelt.
Ich mochte letztes Jahr den Beitrag aus Spanien. Das hatte was. Aber bei der Veranstaltung geht es schon lange nicht mehr um Inhalte der Songs.
@ Michael
Sie meinen, anders als 1982?
Nun ja, damals war der Türöffner der Text, sozusagen die Botschaft. Die Musik doch nicht. Und mit Inhalt meinte ich mehr oder weniger auch das Vortragen der Songs in Landessprache. Auch wenn Abba da beschissen haben….
Spätestens seit 10 Jahren zählen doch weibliche, sekundäre Geschlechtsmerkmale mehr als Musikalität.
Hmmm. Ich will ja nicht bestreiten, dass Geschlechtsmerkmale, und zwar durchaus auch sekundäre männliche, eine Rolle spielen, aber wenn ich mir die Sieger seit 2001 so anschaue …
2001: Die Olsen Brothers dürften kaum als sonderlich weiblich durchgehen. 2002 bis 2005 – d’accord, da werden sie wohl eine Rolle gespielt haben. 2006 bis 2009 dann wieder eher nicht: Lordi, Marija Šerifovic, Dima Bilan und 2009 der Strahlemann aus Norwegen. Durchwachsene Bilanz, würde ich sagen, was Ihre These betrifft.
Da hab ich nicht nur die Sieger im Sinn. Da war ja vor der „Reform“ auch eher die Strömungen der Völkerwanderung entscheidend….also, als nur das Telefonvoting ausschlaggebend war.
Na ich weiß nicht, ob das Motto „Sex sells“ beim ESC wirklich so plump durchschlägt. Im ersten Halbfinale wurde der polnische Beitrag ebenso rausgewählt wie „Boom Boom“-Emmi aus Armenien und „Haba Haba“-Stella aus Kenia/Norwegen sowie Daria Kinzer aus Kroatien. Das waren alles Beiträge, die auch ziemlich offensichtlich mit weiblichen Reizen arbeiteten. Gucken Sie sich mal die Künstlerinnen an, die durchgekommen sind. Litauen, Ungarn, die Schweiz, Aserbeidschan, Serbien und Georgien.
Haben Sie das Siegerlied von 2002 noch im Ohr? Wenn nicht, rufe ich es gern in Erinnerung. Es kam aus Estland, die Künstlerin hieß Marie N., und was sie da auf der Bühne vollzieht, ist nichts anderes als eine Geschlechtsumwandlung. Erst ist sie ein Kerl im Anzug, dann eine drahtige Blondine. Schauen Sie mal rein …
Das war das Siegerlied? Hab ich keine Erinnerung daran.
Wo war ich bloß 2002? Und woran erinnert mich dieses estnische „I wanna be the sunshine in your life“ von damals ganz penetrant? Ah, ich glaube das war’s.
Zusatzfrage: Tragen die im Finale eigentlich sicher dasselbe Kostüm wie im Vorgeplänkel?
Na, ob es da wohl eine Beziehung gibt?
Ich schlage jedenfalls vor, statt von „Abkupfern“ künftig von „Zitieren“ zu reden. 😉
Nicht alle Siegerlieder schaffen es in die Ohrwurm-Evergreens. Das von 2001 wirst du auch kaum mehr kennen, und von anderen Siegerliedern sind – bei mir jedenfalls – eher optische Eindrücke hängengeblieben, so z.B. von 2004 (Sertab Erdener, die berühmte „Wickelnummer“) oder von 2006 (Lordi). Die Olsen Brothers von 2000 hat aber glaube ich jeder noch im Ohr („Fly On The Wings Of Love“).
Sag mal, Tee, wollen wir zwei heute mal eine Liste aufstellen, welche zehn Beiträge des zweiten Halbfinales wir im Finale sehen wollen?
@ Tee, # 61
Das weiß ich nicht, ich vermute es aber.
Zitieren… ja, das ist schön ausgedrückt.
Wegen der zehn Beiträge aus dem zweiten HF – ich reiche schon mal diese Vorschläg ein:
Dänemark (gefällt mir gut), Belgien (dito), Österreich (man kann ihr nicht wirklich die Zurschaustellung sekundärer Geschlechtsmerkmale vorwerfen, finde ich), Irland (na, wenn die Kollegen das sagen).
Das Stück aus Bosnien ist eigentlich schön, aber ob der Typ ein Siegertyp ist?
Schweden finde ich ganz enttäuschend diesmal.
Jetzt Du.
Dänemark wird wohl weiterkommen, obwohl das Land gerade wieder einmal für negative Berichterstattung sorgt. Ich finde den Song aber extrem weichgespült.
Österreich – schönes langsames Stück
Irland – ist für mich gesetzt
So weit sind wir uns einig. Außerdem möchte ich im Finale haben:
Niederlande (3Js), Bulgarien (Poli Genova), Estland (Getter Jaani)
Tja, und dann fürchte ich, dass die Weißrussen auch weiterkommen. Man sollte sich an dieser Stelle vielleicht mal fragen, was passiert, wenn die gewinnen sollten. Der ESC in der Hauptstadt eines quasi diktatorisch regierten Landes?
Was Belgien betrifft – na ja. Dino Merlin aus Bosnien-Herzegowina gefällt mir auch, aber ich glaube nicht, dass sie weiterkommen. Kroatien, Serbien und Albanien, Nachbarländer mit kultureller Verbundenheit zu Bosnien-Herzegowina, waren schon im ersten Halbfinale dabei und können Dino Merlin keine Punkte geben. Aus dem ehemaligen Yugoslawien treten im zweiten Halbfinale nur Slowenien und Mazedonien an, Montenegro ist diesmal nicht dabei.
Alle Achtung, Bronski. Du gehst wirklich bestens vorbereitet in den Wettbewerb.
Dann bin ich mal gespannt. Zusehen kann ich heute Abend leider nicht.
Und wenn Weißrussland gewinnt, dann wird halt dort contestet. Sonst hätte das Land gar nicht erst teilnehmen dürfen. Da müssen wir dann durch – aber wie man das ausgestaltet, da gibt es ja vielleicht einen Spielraum. Falls es wirklich so weit kommt.
Schade dass du heute abend nicht zuschauen kannst. Denn heute könntest du auch mit abstimmen.
Noch ein Wort zum israelischen Beitrag von Dana International. Sie geht ja ganz selbstbewusst ins Halbfinale – hier zu einem ihrer seltenen Interviews -, aber ich fürchte, dass sie es nicht übersteht. Es gefällt mir einerseits, dass sie noch mal antritt, aber dann hätte es doch bitte schön ein Song sein sollen, der … wie soll ich sagen … weniger schwachbrüstig ist.
Habe mal reingeschaut auf diese Seite. Werde es nicht wieder tun. Schauen Sie tatsächlich deutsches Fernsehen?
Nein, deutsches Fernsehen ist für uns grundsätzlich tabu. Außer Astro-TV natürlich, denn wie heißt es doch so schön:
fly on the wings of love
fly baby fly
reaching the stars above …
Das zweite Halbfinale ist rum, und durchgekommen sind:
Bosnien-Herzegowina / Österreich / Ukraine / Moldau / Schweden / Slowenien / Rumänien / Estland / Dänemark / Irland
Gefettet die Übereinstimmung mit unserer Einschätzung – fifty-fifty. Zwangsläufig bin ich teilweise erschüttert. Aber positive thinking: Unser Geschmack, Tee, stimmt zu fünfzig Prozent mit dem gesamteuropäischen überein. Was ja irgendwie auch wieder beunruhigend ist …
Könnte es sein das die Schweizerin Anna Rossinelli hier ein wenig abgekupfert hat? Colbie Caillat – Bubbly?
Guttenberg und Sass konnten leider ihren Titel nicht verteidigen.
Und der Pöbel ergötzt sich an Lena.
Dabei haben die Adligen ja stabile Werte: Grundbesitz, Gold, Immobilien und einen Adelsnamen.
Alles Andere ist Blödsinn für den Pöbel (z.B. „Dr.“, „Lena“, etc.)
Belgien raus, Schweden drin… ich bin mit der Gesamtsituation zu 50% unzufrieden.
„Blödsinn für den Pöbel“ hingegen, liebe/r Nieblein, wäre ein ausgezeichneter Titel für eine Sendereihe im deutschen Fernsehen.
Sag mal, Tee, ergötzt du dich an Lena?
Ergötzen? Ich?
Finde, sie wurde auf Ihrer Tournee ungerecht behandelt und hätte sich die Titelverteidigung schenken sollen (schenken im Sinne von sparen). Ansonsten ist sie eine entzückende junge Frau, die anders singt als andere und sich ihre Eigenheit bewahren sollte.
Ist das ergötzen?
Ganz klar. Du bist ihr quasi verfallen. Du Pöbel!
Dass mit der Titelverteidigung sehe ich genauso wie du. Aber es ist nun mal so, dass sie wieder angetreten ist, und es sieht so aus, als ob sie hinter diesem Projekt steht. Also schauen wir mal, was dabei heraus kommt. Ich für mein Teil stehe dem relativ wohlwollend gegenüber.
Sodele, das war das Wort zum Samstag. Morgen um die gleiche Zeit werden wir mitten in der Show sein. Lena hat die Startnummer 16. Bis dann!
16. Die Zahl wird auch morgen Nachmittag schon eine große Rolle spielen. Aber das ist eine ganz andere Sportart.
Jawohl. Bis dann.
Die Zahl des Tages, lieber Tee, ist aber leider die 17. Ich glaube, ich bin noch nie am Grand-Prix-Tag abgestiegen. Naja, setze fünf Euro auf den isländischen Titel. Coming home (in Liga 2). Passender war noch nie ein Lied. Dabei habe ich mit meiner vier Wochen alten Tochter den ganzen Morgen „Wunder gibt es immer wieder“ gehört. Was soll’s.
Das ist schön, werter Wiederaufstieg. Das isländische Lied rührt mich sehr. Und doch, ich bin schon einmal am ESC-Tag abgestiegen. 2004. Hamburg.
2004 war der ESC in Hamburg? Ist mir da was entgangen?
Oh, 2004. Was Du alles noch weißt. Dann ist ja klar, wer heute gewinnt: die Ukraine. Wie damals. Und Deutschland wird Achter. Wie damals Max Mutzke. Der war doch auch ein Raab-Gewächs, oder?
Richtig.
Und lieber Bronski, ganz recht. In Hamburg sagte man seinerzeit: Erste Liga, See you Coon.
Wieder was gelernt!! Danke!!
Jetzt wird es aber langsam Zeit, dass es losgeht. Ja, wo singen sie denn!
Ich stärke mich jetzt erstmal mit Abendessen. Bis gleich!
Ich auch. Huhn. Bis gleich!
Ah, Bet and Win hat die Wettquoten auf der Startseite stehen. Also: Frankreich ist Favorit: 28,50 Euro für 10. LML auf Platz drei:80 für 10. Interessant scheint mir aber ein Tipp auf Litauen zu sein: 2510 Euro für 10. Meine Güte, was muss das für ein Lied sein?
Äh, Tschuldigung, Züricher Geschnetzeltes
Ja, seltsam. Weiß gar nicht, was daran so schlimm sein soll. Arme Evelina.
Mit Rösti?
Mit Nudeln. Dann setz doch einen Fünfer, wenn Du das Lied so gut findest.
Danke, aber ich habe schon genug Laster. Sehr cool übrigens, dass man die Kommentare dieses Beitrags auch drüben lesen kann: links am Rand des Haupt-Threads.