Gastbeitrag von 17 Studierenden des berufsbegleitenden Bachelorstudiengangs Pflege an der FH Hannover im 6. Semester – AutorInnenliste siehe unter dem Text
Wir stehen vor einem Pflegekollaps
„Rösler ‚kennt‘ zwei Probleme. Die Pflege weiß mehr!
Es ist allem voran positiv, dass jetzt auch die Politik das Problem ‚Fachkräftemangel in der Pflege‘ erkannt hat und handeln will. Die Verlautbarungen von Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler im Rahmen des von ihm initiierten Treffens mit Vertretern von Pflegeverbänden am 07.12.2010 müssen allerdings aus pflegeprofessioneller Sicht äußerst kritisch betrachtet werden. Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes, werden im Jahr 2025 rund 152000 Beschäftigte in der Pflegebranche fehlen. In Deutschland stehen wir also vor einem ‚Pflegekollaps‘. Diesem gesamtgesellschaftlichen Problem nimmt sich Rösler nun an – verkennt aber die Grundproblematik. Und dies ist fatal, soll doch die Attraktivität der Pflegeberufe steigen und mehr junge Menschen für eine Pflegeausbildung begeistern.
Rösler meint, die beiden vermeintlich drängendsten Probleme von beruflich Pflegenden erkannt zu haben: seelische Belastung durch die Konfrontation mit menschlichen Leiden und zu viel Bürokratie. Bemerkenswert ist, dass Herr Rösler erkannt hat, dass die Berufsgruppe der Pflegenden belastet ist. Dabei verkennt er jedoch die Art der Belastung, wenn er sagt, dass Pflegende Supervision brauchen, um mit Leid, Sterben und Tod besser umgehen zu können. Die eigentliche Belastung der professionell Pflegenden lässt sich nämlich vielmehr auf ihre immense Arbeitsbelastung zurückführen und dem daraus resultierenden Druck, die pflegerischen Leistungen die sie anbieten können, rationieren zu müssen. Die Arbeitsverdichtung – immer mehr Patienten mit stetig komplexer werdenden Gesundheitseinschränkungen und immer kürzer werdenden Krankenhausaufenthalten – intensiviert sich zusehends. Hinzu kommen die Folgen der Entwicklungen im Bereich Medizintechnik, der Sparzwang bei allen Gesundheitsausgaben und schließlich der immer deutlicher werdende Personalmangel. All dies führt dazu, dass beruflich Pflegende tagtäglich Entscheidungen über Rationierungen von pflegerischer Versorgung und Zuwendung zu treffen haben, die sie mit ihrem Gewissen aushandeln müssen. Hier ist das Kernproblem, welches die seelische und psychische Belastung von professionell Pflegenden ausmacht und unter anderem dazu führt, dass sie, laut der NEXT-Studie von 2005, im Schnitt nicht viel länger als 8 Jahre in ihrem Beruf bleiben.
Da ist beispielsweise eine Pflegefachkraft im Pflegeheim für mehr als 30 Heimbewohner zuständig. Mehrere Bewohner müssen mit Inkontinenzmaterial versorgt werden, andere sollen so gebettet werden, dass sie kein Druckgeschwür bekommen. Eine Bewohnerin klagt über starke Schmerzen, eine Nächste ist gerade gestürzt und im Zimmer nebenan liegt ein Bewohner einsam im Sterben. Welchem dieser Menschen wird die Pflegefachkraft in den nächsten Stunden ihrer Schicht gerecht werden? In der ambulanten Pflege sieht sich eine Pflegefachkraft mit der minutengenauen Berechnung ihrer Leistungen konfrontiert. Sie hetzt von einem Patienten zum nächsten: „Wer dabei auf der Strecke bleibt, ist der Mensch“, sagt eine Altenpflegerin eines ambulanten Pflegedienstes. Auch im Krankenhausbereich vollziehen Gesundheits- und Krankenpflegerinnen den Spagat zwischen dem real Machbaren und dem tatsächlichen Bedarf: „Wir versuchen das Schlimmste zu verhindern“, erzählt eine Pflegefachkraft aus einer Universitätsklinik.
Das zweite, von Herrn Rösler identifizierte Problem, ‚zu viel Bürokratie‘, muss aus pflegeprofessioneller Sicht ebenfalls als nicht zutreffend entlarvt werden. Die Dokumentation ist ein Grundstein der professionellen Pflege. Aus fachlicher und juristischer Sicht darf hieran nicht gespart werden. Auch nicht, indem man sie an ‚Dokumentations-Hilfskräfte‘ abgibt, da dieses Vorgehen einen Bruch in der Versorgungskontinuität bedeuten würde und einen höheren Zeitaufwand zur Folge hätte. Somit würde durch Rationierung der Pflegedokumentation direkt dem Pflegebedürftigen geschadet. Verschiedenste wissenschaftliche Studien und Expertengutachten kommen zu dem Ergebnis, dass weniger Dokumentation nicht zu mehr Zeit für den Pflegebedürftigen führt. Laut Michael Isfort, Mitglied des geschäftsführenden Vorstands des Deutschen Institutes für angewandte Pflegeforschung (dip), ist es unverständlich, warum so viel Energie für die Entbürokratisierung der Pflegedokumentation aufgewandt wird. Denn dadurch Zeit zu sparen ist Irrglaube. Wer dies trotz aller gegenteiligen Untersuchungen behauptet, lenkt von den tatsächlichen Problemen der Pflege ab.
Adäquate Lösungsstrategien müssen aus Sicht der professionell Pflegenden jetzt und in Zukunft an ganz anderen Stellen ansetzen: Deutschland leistet sich eines der teuersten Gesundheitssysteme – aber eine der billigsten Lösungen für die pflegerische Versorgung. Tatsächlich beträgt der Anteil für Pflege an den Gesamtausgaben im deutschen Gesundheitssystem nur rund 10 Prozent, laut Zahlen des Statistischen Bundesamtes von 2006. Im internationalen Vergleich macht Deutschland seit Jahrzehnten eine schlechte Figur. Die USA sowie die meisten EU-Länder machen uns in Sachen innovativer Pflegekonzepte einiges vor. Wir haben ein diskontinuierliches und damit beinahe schädliches pflegerisches Versorgungssystem in Deutschland. Uns fehlt die konsequente Umsetzung von innovativen Konzepten, wie: ‚Public Health Nursing‘, ‚pflegerisches Case-Management‘ oder ‚Primary Nursing‘, um nur einige Beispiele zu nennen, die den kranken oder pflegebedürftigen Menschen wirklich in den Mittelpunkt stellen. Richtig umgesetzt, würden solche Konzepte langfristig erheblich Kosten einsparen, indem sie Fehl-Über- und Unterversorgung verhindern helfen. Dafür allerdings ist eine grundsätzliche Höherqualifizierung der beruflich Pflegenden nötig. Die allermeisten EU-Länder und die USA machen es uns vor: Pflege muss an Hochschulen gelehrt werden. Nach einem allgemeinen Schulabschluss von 10 Jahren ist es lediglich in Deutschland und Österreich möglich, die Pflegeausbildung zu absolvieren. Überall sonst findet die Pflegeausbildung im tertiären Bildungsbereich statt. Die Studierenden schließen mit dem akademischen Grad ‚Bachelor of Nursing‘ ab. Spezialisierungen erfolgen meist auf Masterebene.
Dem Fachkräftemangel in der Pflege kann nur adäquat begegnet werden, wenn die Pflege in Deutschland endlich als eigenständige Profession anerkannt wird. Solange Pflege in den Sozialgesetzbüchern oft noch eine ‚angeordnete ärztliche Leistung‘ darstellt, solange Pflegefachkräfte ihre Expertise mit der Arztunterschrift bestätigen lassen müssen, solange werden sich viele junge Menschen für einen anderen Beruf entscheiden. Einen mit einer rosigeren Zukunft. Denn solange es vom Gesetzgeber heißt: ‚Verantwortung JA, Eigenständigkeit NEIN‘, ist die Pflege in Deutschland auf dem falschen Weg. Pflegefachkräfte tragen eine hohe Verantwortung für die Versorgung der kranken und pflegebedürftigen Menschen in unserer Gesellschaft. Dafür müssen sie aber mit dem Wissen, den nötigen Ressourcen, dem Ansehen und der Autorität ausgestattet sein, um dieser Aufgabe auch gerecht werden zu können.
Es wird deutlich, dass die Probleme der beruflichen Pflege nicht auf die zwei, von Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler identifizierten, reduzierbar sind, sondern dass professionell Pflegende von der Politik zukunftsorientierte Konzepte erwarten. Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler hat in Sachen ‚Fachkräftemangel in der Pflege‘ und ‚Pflegereform‘ noch lange keinen Feierabend.
Sandra Mehmecke, Carolin Ohler, Manuel Ahting, Ulrike Schumacher, Sonja Groth, Claudia Schien, Mike Ridder, Kathrin Felsmann, Marion Sabrina Sell, Erna Maurer, Blanka Schmidt, Christian Schnell, Annika Hiber, Sabrina Immken, Josephine Funk, Melanie Abendroth, Pia Bigalke
Aus meiner beobachtenden Erfahrung aus zweijähriger Tätigkeit als evangelischer Altenheimseelsorger in den Jahren 2000-2002 heraus kann die Warnung vor dem Pflegekollaps, welche mindestens seit 2005 immer wieder erhoben wird, nicht überraschen.
Schon seinerzeit war die quantitative und qualitative (berufliche Qualifikation) personelle Unterausstattung der Einrichtungen der stationären Altenpflege ganz offensichtlich, auch in den Einrichtungen des gehobenen Niveaus.
Deutschland garantiert nicht die Menschenwürde der Menschen in diesen Einrichtungen.
Verlangen muß man es natürlich, dass sich dies ändert.
Aber kann man auch begründet erwarten, dass sich dies ändern wird? Tt’s the money, stupid; es ist jedenfalls mir keine gesellschaftliche und politische Mehrheit für die Gewährleistung ausreichender, nicht zuletzt ausreichend finanziell ausgestatteter Pflege ersichtlich.
War schon klar, jeder Hahnepampel mit Quatschthesen, jedes Abstellgleis oder westliches Wellchen, jeder Diskriminierungsverdacht macht ’ne Riesenwelle, erntet Medieninteresse, Blogbeiträge, Kommentare und Polizeieinsätze.
Aber ob die Omma im Heim verschimmelt, das Bett, in dem alle dereinst liegen werden, desinfiziert oder wenigstens gewaschen ist, lockt keinen Hund hervor.
Deutschland schafft sich nicht ab, es entsorgt sich.
Sie kotzen mich an, die Autoproblemer, Empörungsabsahner, Bereicherungsprovokateure.
Ich hab‘ Sie alle im Keller, ihre Leichen, ich pflege sie, prämortal,und selbst ihr Tod lockt keinen Hund hervor.
Nein, wird haben kein Integrationsproblem, wir haben ein Desintegrationsproblem.
§ 2
Sie haben es auf den Punkt gebracht mit Desintegration. Die heutige „Elite“, die Einser-Studenten und -Schüler, die an Schulen und Universitäten regelrecht gezüchtet werden, haben bei möglicher Vermittlung sozialer Kompetenz immer gerade gefehlt.
Leider scheint es wirklich so: Die Asozialen heute sitzen nicht mehr auf Zeil und Konsti, sondern in wachsender Zahl in den oberen Etagen der Banken und Firmen, auch in der Politik. Von da aus läßt es sich gut desintegrieren und gleichzeitig genau das den schwächeren Bevölkerungsgruppen vorwerfen.
Lieber BvG,
Sie sind ja ein Meister der extrakten Sätze, die man erst in Wasser auflösen muss, um sie zu verstehen. Aber heute erscheinen Sie mit sehr depressiv..
Auch ein gut geführtes Heim für alte Menschen ist kein wirkliches ZUHAUSE. Aber was ist die Alternative, wenn man wirklich ständig Hilfe braucht?
In unserem Haus lebten fünf hochbetagte Frauen, drei davon haben ihr Leben immer noch selbst organisiert mit Unterstützung von Pflegediensten. Aber immer einsamer werdend, weil alte Freunde schon verstorben waren und die jüngeren Nachbarn doch nicht zu ihrem realen Leben gehörten, auch wenn sie nett und aufmerksam waren. Als ich neu im Haus war, hab ich sie alle zu Nikolaus zum Kaffee eingeladen, in der Hoffnung, sie könnten miteinander bekannt werden und Freundschaften schließen. Ein ganz klein bisschen hat das geklappt. Aber die Tatsache, dass man einen ähnlichen Jahrgang hat, heißt ja noch nicht, dass man sich mag.
Eine dieser Frauen kam auf Drängen von Ihrem Neffen ins Heim und sie schien mir dort zunächst sehr unglücklich. Aber später hat sich das geändert, gab es doch einige Angebote, die ihr Freude gemacht haben und ihre Einsamkeit beseitigt haben. Obwohl sie immer weinte, wenn wir sie besuchten, sah ich sie doch fröhlich mit dem Leuten am Tresen scherzen.
Tja, was machen nun wir, wenn wir nicht mehr können?
„Hahnepampel“ – doch, ein schönes Wort. Nehme ich in meinen Wortschatz auf. Ist das erlaubt? So generell?
hessisch: „Hannebambel“
siehe:
http://offenbach-main.de/cgi-bin/hessisch/lexread.pl?sort_a=hessisch&hwort=h
http://heidenrod.dvkoch-hosting.de/index.php?pid=116
http://de.wikipedia.org/wiki/Odenw%C3%A4lderisch
@I.Werner
Ja, man könnt schon depressiv werden, wenn man sieht mit welchen Themen so in der Öffentlichkeit „Kasse“ gemacht werden kann, aber die jahrelangen Schilderungen, Aufforderungen, Not- und Hilferufe der Pflegenden verhallen.
Es sind ca 2,13 Millionen Pflegebedürftige 2005 in Deutschland, in unterschiedlichen Versorgungsumständen, die einmal Teil der Gesellschaft waren und jetzt herausgedrängt werden.
Die Fallschilderungen der FR-Altenhilfe sprechen da eine deutliche Sprache und so mancher, der, wenn er dürfte, aus dem Nähkästchen plauderte, würde nach dem dritten Satz in Tränen ausbrechen.
Angesichts der Not, die einem da begegnet, auf der Seite der Pflegebedürftigen und der Seite der Pflegenden, erscheint es nachgerade lächerlich, daß sich Leute Gedanken um Religionen, extrateutonische Bedrohung oder schwäb’sche Eisenbahnen machen.
Es macht wenig Sinn, hier Einzelheiten aufzuzählen, was zählt, ist der Trend:
Einige Teilnehmer unserer Gesellschaft halten sich für die wichtige Mitte und drängen alle, die ihnen lästig sind, an den Rand und werfen sie den Wölfen vor.
Warum? Weil es nicht mehr darum geht, das Nebenschaf zu retten, sondern nur noch darum, die Wölfe sattzukriegen. Schon das ist Desintegration.
Die wirklich schlimme Desintegration findet aber in den Köpfen statt, und das besonders in den Köpfen derer, die den Laden zusammenhalten wollen: Es macht alles keinen Sinn mehr.
„Nach mir die Sintflut“ ist schon ein antiquierter Begriff. „Unter mir die Sintflut“ trifft es besser, dann gibt es noch eine schöne Seereise, auf dem Traumschiff. Das sind dann aber nicht zwei von jeder Art, sondern nur wenige von einer Art an Bord, und noch ein bisschen Servicepersonal, zur Speisung der Reichen und zur Barmherzigkeit mit den letzten Alternden.
Ist eh‘ schon egal, wenn man kein Land mehr sieht.
Es geht um’s Überleben. Nicht daß, sondern wen.
Und jetzt fehlen mir die Worte.
@ BvG
Sie haben ja recht. Aber war es früher besser?
Ich erinnere mich an Besuche bei meiner von mir sehr geliebten Großtante im Altersheim. Sie hatte meine Kindheit begleitet und durfte dann nicht mit in unsere kleine Stadtwohnung, da war kein Platz für sie.
Sie käme in ein Schloss auf dem Land, hatte man mir erzählt, wo sie weiterhin kleinen Kindern ihre schönen Geschichten erzählen könne und barfuß durchs Gras laufen könne. Letzteres habe sie sogar gemacht, hat man mir gesagt.
GESEHEN habe ich aber was anderes: ein heruntergekommenes Gutshaus, in dem die Verwaltung saß und sich der Speisesaal befand, die Unterkünfte der Alten waren aber wohl die Räume der ehemaligen Landarbeiter, düster, zu viert in einem Zimmer, kein individueller Rückzugsort. Auf mich wirkte das alles sehr trostlos. Und NUR Alte und Sieche zusammen. Ich war damals 10 Jahre alt und tief bedrückt. Dagegen wirken die Einrichtungen auf mich heute doch viel heller und freundlicher. Aber als eine gute Lösung empfinde ich sie auch nicht. Die Förderung von Generationenhäusern, in denen jung und alt zusammen wohnen, scheint mir ein guter Ansatz.
@I.Werner
Sicher ist vieles heute besser. Sehr viel Geld und Kraft werden dafür eingesetzt. Es ist aber eine verkehrte Welt: Nicht der alte und junge Mensch, nicht der Kranke, nicht der Pflegende muß dankbar sein, daß er von den sogenannten „Leistungsträgern“ „ausgehalten“ wird. Die „Leistungsträger“ müssen dankbar sein, daß wir sie „entsorgen“, nämlich ihnen die Sorgen nehmen. Was sie zahlen ist nichts weniger als der Preis der Freiheit. Ich schäme mich nicht, dafür nichts weniger als Freiheit zu fordern.
Ganz platt: Ich (stellvertretend für andere Pflegende angeführt) versorge in 8 Stunden 12 Menschen, in einer Weise, die ein Einzelner, nicht Ausgebildeter, nicht für die eigene Mutter/den Vater/die Kinder zustande brächte.
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„Die Förderung von Generationenhäusern, in denen jung und alt zusammen wohnen, scheint mir ein guter Ansatz.“
Ja, das ist es, aber nicht so romantisch abgelegen als Villa Kunterbunt, sondern konkret alltäglich und ohne Künstlichkeit.
Unsere Gesellschaft wäre ein Generationenhaus, wenn es die von mir beklagte Desintegration nicht gäbe.
Derzeit werden menschliche Konflikte durch Seperation gelöst, so als sei es eine Lösung, Menschen in eine gestaltete, bedürfnisgerechte Umgebung zu verfrachten. Das ist nicht die menschlichste Lösung, aber die derzeit praktikable.
Ich verlange, dafür Anerkennung, angemessene Bezahlung und entsprechendes Gehör zu finden.
Menschen erziehen, pflegen und gesunderhalten ist keine Rabattenkosmetik, es ist die Grundlage für’s Erarbeiten und Geniessen gewährten, erzwungenen und erarbeiteten Ruhestands.
Für Jugend, Arbeitsleben, Krankheit und Alter.
Kalt wissenschaflich gesagt: Ein Produktionsfaktor, nämlich Arbeit.
Weniger kalt: Eine großartige Aufgabe.
Tolle Scholle, klar, wir nehmen nur noch Studierte für die Pflege aus dem Grund der Minderwertigkeitskomplexe… Damit ist ja das Problem sowas von gelöst.
Eine kompetenzorientierte Ausbildung zum Pflegeassistenten mit speziellen Qualifizierungen würde ich vorschlagen, denn ich sehe als Leitung eines Pflegedienstes auch oft Überforderungen im Bereich der medizinischen,pflegerischen Versorgung, welche darin begründet liegen, dass die Pflegenden als Allrounder eingesetzt werden ohne Hinblick auf die besonderen Fähigkeiten. Hierzu ist es aber auch erforderlich, dass die Kassen im Hinblich der Versorgungsverträge umdenken und diese Assistenten für die entsprechenden Leistungen zulassen.
Aber wofür das Studium??? Damit es noch Schwieriger wird, an Fachkräfte ranzukommen?
Wir werden bald vor dem Punkt stehen, ob man überhaupt noch so viel Ausbildung zum pflegen braucht, da ja jetzt schon die pflegenden Angehörigen (sogar auch die Nachbarn) von den Kassen dazu aufgefordert werden, die Verbände, Injektione etc. zu übernehmen ohne Hinblick darauf, dass diese Kunden später aufgrund Infektionen, Amputationen, Blutzuckerentgleisungen im Krankenhaus liegen, was wiederum die Kosten in die Höhe schnellen lässt.
Die Tollen Kräfte aus dem Osten, die uns ja alle so dringend brauchen um überhaupt existieren zu können sind da auch keine Versicherung, wie schnell merken die Osteuropäischen Länder, dass denen das Personal fremdgeht. Und wie stark sind die Gehälter in den Nachbarländer in den letzten 10 Jahren angestiegen. Es dauert nicht mehr lange, dann wird mit den Pflegebedürftigen so Verfahren wie mit dem Atommüll, kaum sieht man, dass der Patient im Stammbaum ausländische Wurzeln hat, wird er dahinkatapultiert.
So ich geh mal meinen Stammbaum sortierten, mal sehen wo ich landen werde.
Gemäß den Lebenslagen Bedürftiger kann es auch künftig allein die Vielfalt aktivierender Pflege geben. Offenkundig besitzen davon fragliche hannoveraner Studierende keinerlei Begriff. Dadurch irrlichtern sie maßlos. Sich aber auf diese Weise im Fiktiven zu verlieren, gefährdet insbesondere die stets nicht nur verfassungsrechtlich geschützte Unversehrtheit des Einzelnen vor aller Augen.