Hitze-Drama bei der Bahn: In mehreren Zügen fielen die Klimaanlagen aus. Das Zuginnere soll sich nach Wahrnehmung von Fahgästen auf 40 bis 50 Grad erhitzt haben. Schüler lagen dehydriert in den Gängen. Beobachter sind sich einig, dass das etwas mit grundsätzlichen Problemen der Bahn zu tun haben muss: Dass Reisende schwitzen müssen, ist das Ergebnis der langjährigen Sparpolitik des Unternehmens. Sind die Klimaanlagen nicht ausreichend gewartet worden? Die Züge vom Typ ICE 2 sind bis zu 15 Jahre alt. Die Generalrevision wurde hinausgeschoben, denn die Bahn fährt seit langem „an der Kante„, wie der Vorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Claus Weselsky, sagte: Es gebe nicht mehr genug rollendes Material, geschweige denn genug Reserven für den Fall, dass Fahrzeuge plötzlich ausfallen. Dagegen eine Sprecherin der Bahn: „Dass Technik ausfällt, lässt sich auch bei regelmäßiger Instandhaltung nicht vermeiden. Das ist bei Kaffeemaschinen nicht anders als bei einem ICE.“ Künftig sollen Klimaanlagen aber genauer überprüft werden. Generell wies sie darauf hin, mute die geringe Zahl der Störungen gering an, wenn man sie mit der hohen Zahl der Züge vergliche, die täglich ohne Probleme unterwegs seien. Der Sonderbeauftragte der Bahn Georg Brunnhuber machte gar den Klimawandel verantwortlich. „Solche Sprüche“, meint Stephan Börnecke im FR-Leitartikel, „verraten etwas über den Stellenwert der Bahnkunden bei der DB: Sie sollen fahren und zahlen, aber hübsch still sein.“
Dazu Helge Wagner aus Eschborn:
„Man kann es eigentlich nicht mehr hören, in den wievielten Skandal die Deutsche Bahn sich wieder reinmanövriert hat. Dass der Ausfall der Klimaanlage in einem ICE kein Einzelfall ist, wurde inzwischen auch bekannt. Stellt sich die Frage: Wie ernst nimmt die Bahn ihren Beförderungsauftrag eigentlich selbst? Wie – miserabel – hat die Bahn ihren ICE-Fuhrpark eigentlich im Griff? Schadhafte Radreifen ist davon nur ein Stichwort. Immer wieder die gleichen Vertröstungen.
Und jetzt die defekte Klimaanlage … und dann äußerst sich ein Bahnsprecher dazu noch im Fernsehen so: Man transportiere im Jahr eine große Menge an Menschen, davon ist der betroffene Kreis des jetzigen Vorfalls nur eine geringe Größe. Ich interpretiere: Wenn mal vier, fünf Passagiere krepiert wären, ist das immer noch eine vergessbare Größe.
Für den Profit geht das (DB-)Kapital halt auch mal über Leichen. Der nächste Skandal kommt bestimmt. Heißt es doch: Die Bahn kommt! Das Personal kann einem leidtun, die Fehler der Führung immer wieder ausbaden zu müssen!“
Henning Möller aus Freinsheim:
„Da sind sie wieder: die populären Forderungen der Politiker, die sich selbst viel lieber in Staatskarossen zu Bahn-Events kutschieren lassen und babylonische Bauvorhaben wie „S21“ (Stuttgart) zu starten. Aber was machen Verkehrsminister & Co. eigentlich in den Aufsichtsratssitzungen unserer staatseigenen DB? Vermutlich sich von lustlosen Staatssekretären vertreten lassen. Und dann fallen alle auch noch auf PR-Maßnahmen wie kürzlich rein: Die Investitions-Offensive (41 Mrd. Euro?) der DB war nichts weiter als die Zusammenfassung längst bekannter Einzelpunkte, wobei der ICx-Auftrag mehr als (über)fällig ist.
Ach ja, Herr Ramsauer, wo war eigentlich Ihr vollmundiger Protest bei der Sparklausur, laut der die DB zusätzlich 500 Mio. Euro an den Bund abliefern muss? Wie viele Klimaanlagen man dafür wohl warten könnte …“
Carsten Dietrich Brink aus Gauting:
„Vor Jahren, an einem warmen Septembertag, fuhr meine Freundin von München nach Frankfurt mit einem ICE Typ 1. An diesem Tag war es sehr heiß, der Abend aber schon recht kühl. Der ICE präsentierte sich als „Eismaschine“, meine Freundin holte sich eine schwere Erkältung. Zornig ging ich der Sache nach und erhielt folgende überraschende Antwort: Die Klimaanlage muss vor Fahrtantritt von außen für einen schmalen Temperaturbereich voreingestellt werden; das Bordpersonal kann nur in einer schmalen Bandbreite während der Fahrt von innen nachregeln; man war auf die unterschiedlichen Temperaturen tags und nachts nicht eingestellt! Sollte dieses Problem noch existieren?
So, wie sich das Problem damals darstellte, war es ein Konstruktionsfehler am ICE 1, der vom Bahnpersonal nicht zu beheben war. Ich traue der Bahn zu, dass sie diesen Mangel bis heute billigend in Kauf genommen hat. Schlimm wäre es allerdings, wenn der gleiche Mangel auch an den Nachfolgetypen festzustellen wäre!“
Arno Baumgärtel aus Gießen:
„Mein Mitgefühl an alle Betroffenen, aber: Lieber eine ausgefallene Klimaanlage als gar keine. Aufschrei … Warum sollte es ausschließlich das Privileg von Berufspendlern sein, in abgewetzten Regionalzügen bei 35 Grad oder mehr im Schatten zu reisen? Gefühltes Verhältnis von Klima- zu Nichtklimawaggon vielleicht 1:3. D.h. natürlich, sofern die Klimaanlage überhaupt funktioniert. Meist tut sie das im Herbst und Winter, es wird auf den Plätzen an den Treppen derart zugig (unbeabsichtigter Gag!), dass man die Flucht ergreift und bestimmte Waggonabschnitte meidet. Das ist der Normalbeförderungsfall.“
Gerd Seyfert aus Frankfurt:
„Warum fragt man die Bahn nicht mal nach der Zusatzbelüftung bei Ausfall der Klimaanlagen? Im Flieger wird die Luft gemessen, und wenn der Sauerstoffgehalt zu sehr abnimmt, kommen von oben die Sauerstoffmasken. Im Auto dreht man das Fenster herunter und bekommt genug Luft. In der Bahn sagt der Schaffner: „Mehr trinken!“ – Eines ist mir klar: Wenn die Klimaanlage ausfällt, kommt keine Umluft in den Waggon, bei überfüllten Zügen ist es eine Frage der Zeit, wann die ersten wegen Sauerstoffmangel die Augen verdrehen. Wer kontrolliert die Umluft im Zug? Welche Zusatzbelüfung ist vorhanden? Oder alles vergessen? Na dann gute Fahrt.“
Hubert Staudenmaier aus Sulzbach:
„Bei der Bahn fehlt jede Kundenorientierung. Bei der Politik fehlt jede Einsicht dafür, dass der Bürger als Bahneigentümer nicht ein Untertan ist, der sich bedanken muss, wenn er überhaupt lebend ans Ziel kommt. (Auch wenn das der aktuelle Verkehrsminister meint. Vielleicht sollte er selbst einmal Bahn fahren?) – Wenn eine Verkäuferin für unterschlagene Pfand-Bons entlassen und ruiniert werden kann, dann sollte sich die Bahn auch von unfähigen Leuten (überforderte Schaffner) trennen. Und nicht beschönigen. Kinder am kältesten Tag des Jahres aussetzen, solche Leute gehören eingesperrt. Die Bahn macht es sich leicht: Die Zugbegleiter erhalten nur eine SMS. Sonst nichts.“
Ab 40 Grad im Wagen dürfen anscheinend die Zugbegleiter nicht mehr arbeiten. Schon gar nicht im Bistro, die einzige Stelle, in der im ICE Getränke erhältlich sind. Da wird das Bistro eben einfach dichtgemacht, und die Fahrgäste in den anderen, genauso heissen Wagen, leiden etwas mehr. Ist mir passiert, Details hier: http://www.briegleb.com/sebastian/28/bahn-klima-katastrophe/ Ich denke, das alles hat System.
In anderen Medien hieß es, dass die Klimaanlagen der Bahn bei 32°C überfordert seien. Das dies an Konstruktionsfehlern liegt, kann man sich kaum vorstellen, bedenkt man, dass solche Temperaturen in den Sommern der letzten Jahre sehr häufig vorkamen. Ich denke auch, dass hier Wartungsfehler vorliegen. Die Verantwortlichen sollten für diese Pannen aufkommen.
Die Bahn hat einen öffentlichen Auftrag. Aber es stellt sich immer mehr die Frage, ob sie diesen noch ausreichend erfüllen kann? Gerade alte Menschen sind von ihrer Leistungsfähigkeit abhängig. Nun stellt sich heraus, dass insbesondere für sie das Reisen mit diesem Verkehrsmittel zur tödlichen Falle werden kann. All die Pannen und Ausfälle hat es vor der Privatisierung in dieser Fülle nicht gegeben. Was nüzt eine private Bahn, wenn sie zwar nicht mehr tiefrote Zahlen schreibt, dafür aber extrem unzuverlässig und sogar lebensgefährlich wird?
Wenn Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer dem früheren Bahnchef Hartmut Mehdorn richtigerweise vorwirft „die Bilanz der Braut fürs Börsenparkett geschmückt zu haben“, ist dies ein Teil der Wahrheit. Der andere Teil ist das Versagen der Kapitalseite im DB-Konzernaufsichtsrat. Hier hat die Bundesregierung hochrangige Manager und Politiker implantiert, die offensichtlich ihrer Aufsichtspflicht nicht nachgekommen sind. Viel schlimmer. Sie haben sich jahrelang vor Freude auf die Schenkel geklopft wenn Mehdorn seine „getürkte“ Erfolgsgeschichte in den Bilanzpressekonferenzen der Öffentlichkeit verkauft hat. Man kann nur hoffen, dass die ganzen Vorgänge um nicht funktionierte Klimaanlagen, fehlerhafte Achsen und erschreckende Zustände bei der Berliner S-Bahn die Politik wachrüttelt und das Ziel des Bahnbörsengang endgültig der Geschichte angehört.
Sehr geehrte Damen und Herrn,
anbei mein Beitrag zur öffentlichen Diskussion um die Mängel bei der Deutschen Bahn AG:
Sommerlicher Bahnhorror
In der Presse wird immer nur der Ausfall der Klimaanlagen an jenem Wochenende in den ICE – Zügen thematisiert. Was ich bei meinen Fahrten am Freitag, den 9.7.2010 und Sonntag, den 11.7.2010 in den IC- Zügen erlebte, ist nicht minder entsetzlich:
Die Hinfahrt:
Die Reise am frühen Freitagmorgen mit dem Regionalexpress von Aachen nach Köln war noch völlig normal. Trotz der vielen Baustellen auf dieser Strecke kam der Zug sogar pünktlich in Köln an. Ich reiste in Begleitung eines Blinden. Auf den Bahnsteig 4 in Köln HBF sammelten sich die Menschen und gegen 9 Uhr wurde es schon langsam recht warm. Wir hatten uns aber entschieden die 25 Minuten oben zu warten, da man mit einem Blinden nicht so schnell mobil ist.
Kurz vor der Abfahrt des IC 2310 nach Münster kam die Ansage, dass der Zug ca. 15 Minuten Verspätung habe. Gut, auch diese Viertelstunde bleiben wir besser oben, zumal sich zu uns nun ein weiterer Blinder gesellt hatte, der das gleiche Fahrziel (ein Seminar für Sehbehinderte in Münster, wo ich für einen Vortrag engagiert war) hatte. Jetzt hatte ich also schon zwei nicht- bzw. nur noch sehr rudimentär Sehende zur Begleitung. Der Bahnsteig wurde immer voller und die Luft wärmer. Schritt für Schritt erhöhten sich die Angaben zur Verspätung unseres IC 2310, bis er tatsächlich 45 Minuten später eintraf. Wir hatten bis dahin über eine Stunde auf dem Bahnsteig gestanden, denn die wenigen Sitzbänke waren direkt belegt. Im Nachhinein erfuhren wir, dass der Zug wegen eines Personenschadens umgeleitet worden war. Dass die Umleitung auf die andere Rheinseite nicht nur eine Verspätung von 15 Minuten mit sich zieht, sollte dem Personal der DB eigentlich bekannt sein. Hätten wir gleich gewusst, dass es 45 Minuten wurden, wäre ich mit den beiden Blinden nach unten gegangen, wo es etwas kühler war. Bis dahin hatte ich jetzt schon die Hälfte (1/2 Liter)meiner Wasservorräte getrunken.
Kurz vor 10 Uhr fuhr dann der IC in Richtung Norden ab. Aber die Lok fuhr erstaunlich langsam. Man wunderte sich schon. Bis Düsseldorf brauchte der Zug schon die doppelte Zeit als normalerweise. Im Flughafentunnel blieb der Zug dann stehen. Eine Durchsage teile uns mit, dass die Lok überhitzt sei und nun hier im Tunnel zum Abkühlen stehen bliebe, man wisse nicht wie und wann es weitergehe. Bei mir machten sich erste klaustrophobische Ängste breit, in einem Tunnel zu stehen, eingesperrt in einem Zug, bei dem man kein Fenster öffnen kann, immer wieder hört man von Bränden in Tunneln. Es war unmöglich!! Nach 20 – 30 Minuten kam vom Zugbegleiter eine hoffnungsvolle Durchsage, man werde jetzt bis Duisburg weiter fahren und dort schauen, wie es weiter geht.
Langsam und mit bereits ca. 1 Stunde Verspätung trafen wir in Duisburg ein. Dort unterrichtete uns eine Durchsage, dass die Lok gewechselt würde, das dauere etwa 20 Minuten. Nun, wir fahren ja lieber mit einer funktionstüchtigen Zugmaschine, als dass man wohlmöglich im nächsten Tunnel wieder stehen bleibt. Aber stattdessen gab es nach 20 Minuten die Durchsage, dass der Zug ausfällt, wir aussteigen sollen und den IC 2116, der in 45 Minuten käme, weiter fahren sollen. Es ist mir unverständlich, dass ein Unternehmen wie die Bahn nicht genügend Lokomotiven vorhält, um in einem so großen Bahnhof wie Duisburg eine defekte Lok wechseln zu können. Außerdem hätte man diesen Lokwechsel schon längst per Funk aus dem Tunnel heraus organisieren können, bzw. klar haben können, dass es keinen Ersatz gibt. Dieses Unternehmen ist so chaotisch organisiert, dass die Linke nicht weiß was die Rechte tut!
Meine Begleitungsgruppe von Blinden war im Zug um einen weiteren angewachsen, da er sich auf Grund unserer Gespräche als weiterer Seminarteilnehmer geoutet hatte. Also gingen wir vier nach unten und informierten per Handy die Seminarleitung zum wiederholten Male von der aktuellen Verspätungssituation. Wir kauften uns einen Kaffee und gingen dann wieder auf das Gleis zum nächsten IC.
Dieser Zug war bereits voll, es gab nur noch äußerst wenige Sitzplätze, und nun musste eine ganze Zugladung dort hinein. Vor meiner kleinen Blindengruppe hielt ein Wagen der ersten Klasse. Es war uns egal, wir einfach dort hinein. Es entstand ein solches Gedränge, dass wir LeiberAnLeiber standen. In unserem Gang waren neben den Blinden zwei alte Damen mit Rollator. Und von diesen jungen Anzugsschnöseln in der ersten Klasse hat nicht einer den Anstand gehabt einem dieser Menschen einen Platz anzubieten!! Stattdessen mussten die Damen jedes Mal, wenn jemand durch den Gang zur Toilette kletterte, gestützt werden, der Rollator eingeklappt werden, wieder ausgeklappt werden und die Damen konnte sich dort wieder drauf setzen. Die Luft in dem IC war zum schneiden, mein verbliebener ½ Liter Wasser war schnell verbraucht, ich musste all meine Kraft aufwenden, um nicht in Panik bei dieser Enge auszubrechen.
Da dieser Zug bis Münster noch mehr Verspätung eingefahren hatte, kamen wir mit 2,5 Stunden Verspätung an. Gefühlt war das ein ganzer Tag Verspätung. Ich war hungrig und k.o. und musste nun noch einen ganzen Nachmittag Seminar bestreiten. Als ich am Abend mit der Westfalenbahn nach Osnabrück weiter fuhr, bekam ich wieder ein Gefühl dafür, was Klimatisierung bedeutet und wie wichtig sie ist.
Die Rückfahrt:
Nachdem ich mich zwei Tage bei meiner Schwester erholt hatte, wollte ich am Sonntag so rechtzeitig zurück fahren, dass ich das Endspiel der WM noch wenigstens zur zweiten Halbzeit mitbekommen würde. Doch am Bahnhof in Osnabrück wurden gleich alle Illusionen genommen: Mein Zug habe 45 Minuten Verspätung! Nun, dann habe ich mich im Kundencenter, der einzige Ort am Bahnhof, der klimatisiert war, auf den Boden gesetzt, denn Bänke gibt es dort für die Kunden nicht. Wir können ja ruhig schwitzend in der Halle – auch ohne Sitzbänke – warten! Außerdem habe ich mich mit den „Fahrgastrechte-Formularen“ ausgerüstet und meine Zugbindung aufheben lassen, denn es war ja klar, dass ich meinen Anschluss in Dortmund nicht bekommen würde. Die Formulare sind eine Zumutung: die Schriftgrößen zu klein, unlogische Angaben werden abgefragt, Angaben, die man ja gar nicht wissen kann. Woher soll ein Gelegenheitsreisender die Zugnummern von Zügen wissen, in die er plötzlich hineingestopft wurde, nur froh, dass es überhaupt weiter geht?
Mit einer dreiviertel Stunde Verspätung stieg ich in den IC 2029 Richtung Süden. Der Schaffner ließ sich erst nach drängendem Nachfragen dazu bewegen mir zu sagen, ob ich denn nun in Dortmund oder besser in Köln umsteigen soll. Ich sollte vor Dortmund auf die Ansage warten, wenn da kein Hinweis nach Aachen komme, so solle ich in Köln umsteigen. In Dortmund kam kein Hinweis auf Aachen. Etwa eine halbe Stunde vor Köln fragte ich den Schaffner wieder, welchen Anschluss ich denn nun in Köln bekommen könnte. Erst wollte er mich auch auf die Durchsage verweisen, erst nachdem ich darum gebeten hatte, dass er doch in seinem Computer nachschauen könnte, suchte er mir einen RE um 21:14 Uhr raus. Nun, dachte ich, wieder eine Dreiviertelstunde in Köln warten. Eine Ansage für Reisende Richtung Köln kam nicht.
Gegen 20:30 Uhr kamen wir in Köln an. Dort sah ich, dass ein ICE nach Brüssel 70 Minuten Verspätung habe. Ich rechnete schnell nach und stelle fest, dass der ja gleich kommen müsse und ich dann doch nicht so extrem spät nach Aachen kommen würde. Hoffnungsfroh spurtete ich auf das Gleis, und siehe da, nach ca. 10 Minuten fährt der ICE ein. Ich steige ein und bekomme sogar einen Sitzplatz. Doch der Zug steht und steht und steht … Schon flachsen einige Reisende nach Aachen rum, dass der RE wohl doch noch früher führe, aber so richtig können wir das nicht glauben, werden doch die ICEs immer vor den langsamen Kutschen geschoben. Aber tatsächlich, wir sitzen auf Gleis 6 und sehen den RE auf Gleis 9 einfahren und wieder abfahren. Nach weiteren 10 Minuten warten „Unsere Abfahrt verzögert sich um wenige Minuten.“ schließen sich die Türen und der Zug rollt an. Upps, nach 20 Metern bleibt er wieder stehen! Und er steht und steht! Dann kommt eine Durchsage „Reisende nach Aachen nehmen bitte den ICE auf Gleis 7.“ Wir also wieder raus und in den ICE gegenüber. Warum wir umsteigen sollten, wann dieser ICE abfahren wird, weiß keiner. Nach ein paar Minuten geht in diesem ICE das Licht aus. Nun, das kann ja noch heiter werden! Aber, Gott sei Dank, das Licht und die Klimaanlage springen wieder an und dieser Zug verlässt Köln um kurz vor 22 Uhr. Auf der Strecke blieb er dann noch mal etwas länger stehen, so dass die Rückfahrt von Osnabrück statt 3,5 nun auch 5,5 Stunden gedauert hatte. Spanien ist Weltmeister geworden und wir waren, ohne für unsere holländischen Nachbarn mit fiebern zu können, schlecht umsorgte Gäste der DB.