Wir müssen über unsere Lebensweise nachdenken. Die Corona-Pandemie legt uns dies zwingend nahe. Doch wo sollen wir anfangen? Mit welchen Veränderungen? Was wird daraus folgen? Wie sollte, wie muss die Welt aussehen, in der wir künftig leben wollen? Wir stehen vor einer Mammutaufgabe.
Ein Beispiel, das jeden von uns betrifft: unser Fleischkonsum. Wir sind es gewohnt, im Supermarkt jederzeit aus dem Vollen schöpfen zu können. Und dies zu Preisen, die vielfach kaum noch nennenswert sind. Jeden Tag Fleisch auf dem Teller? Kein Problem, auch nicht für Menschen mit niedrigem Einkommen. Dabei tun wir unserer Gesundheit, also uns selbst, damit eigentlich keinen Gefallen. Mit hohem Fleischkonsum – insbesondere von rotem und noch mehr von verarbeitetem Fleisch – handeln wir uns ein höheres Krebsrisiko ein. Cholesterin ist eine andere Begleiterscheinung, auch wenn die Experten darüber streiten, welche Bedeutung Cholesterin für Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems hat.Als wesentlich gesündere Proteinquelle bieten sich Hülsenfrüchte wie Linsen, Erbsen, weiße Bohnen, Sojabohnen – auch in ihrer verarbeiteten Form als Tofu – und vieles andere mehr. Kürbiskerne etwa bestehen zu einem knappen Viertel aus Proteinen. Pro Kilo Körpergewicht braucht ein durchschnittlicher Erwachsener laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung 0,8 Gramm Protein am Tag.
Pro 100 Gramm mageren Rindfleischs nehmen wir 26 Gramm an Proteinen zu uns, pro 100 Gramm Schweinefleisch sogar 27 Gramm. Beim Atlantik-Lachs sind es 22 Gramm. Klingt auf den ersten Blick so, als wäre Fleisch eine optimale Proteinquelle. Tatsächlich aber sind wir überversorgt mit tierischem Protein. Und das hat Folgen nicht nur für unsere Gesundheit, sondern auch für die Umwelt. Denken wir an das klimaschädliche Methan, von dem eine Kuh täglich 200 bis 300 Liter produziert. Denken wir an die Gülle, die in der Schweinemast anfällt, insbesondere in der Massentierhaltung. Wohin mit den stinkenden Massen? Was die Massen Fleisch betrifft, die in Deutschland produziert werden: 5,5 Millionen Tonnen gingen im Jahr 2019 in den Export. Insgesamt wurden 2019 8,6 Millionen Tonnen „Schlachtgewicht“, wie das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft das nennt – man könnte ja auch „Tier“ dazu sagen – in Deutschland verarbeitet. Zugleich wurden 776.000 Tonnen lebender Schlachttiere importiert. Mit weiteren Folgen für das Klima. Denken Sie an die Tiertransporte mit Lkw kreuz und quer durch Europa mit unsinnigen CO2-Emissionen. Und wenn man die Quelle ins Visier nimmt, und zwar buchstäblich, nämlich das Wasser, dann wird der Irrsinn noch deutlicher: Ein Kilo Rindfleisch enthält etwa 700 Gramm Wasser, aber um dieses Kilo „herzustellen“, sind weitaus größere Mengen durch die Kehlen der Tiere geflossen und wurden wieder ausgeschieden, und weitaus größere Mengen sind in die Herstellung der Futtermittel gegangen. Wenn die Rinder auf der Koppel weiden, verbessert sich die Bilanz ein wenig, weil sie Wasser mit dem Gras aufnehmen, das aus natürlichen Kreisläufen wie Regen und Verdunstung (Tau) stammt. Die Albert-Schweitzer-Stiftung hat ausgerechnet, dass für ein Kilo Rindfleisch dennoch 15.400 Liter Wasser benötigt werden. Bei Fleischexperten.de, einer Webseite der German Meat GmbH in Kooperation mit dem Bundesverband Rind und Schwein e.V., wie es im Impressum heißt, ist von lediglich „50 Liter Frischwasser“ pro Kilo die Rede. Machen Sie sich selbst ein Bild. Bedenken Sie dabei, dass Wasser ein knapper werdender Rohstoff ist. Schon zeichnet sich bei uns in Deutschland wieder Trockenheit im Sommer ab.
Und damit sind wir beim Tierwohl, das letztlich auch Menschenwohl ist. Das hat sich zuletzt bei Tönnies und den Infektionen mit Sars-CoV-2 gezeigt. (Die Diskussion „Tönnies verletzt die arbeitgeberische Fürsorgepflicht“ hier im FR-Blog wird jetzt geschlossen.) Ich will jetzt nicht von multiresistenten Keimen reden, die aus den Massenställen irgendwann in den Operationssälen unserer Krankenhäuser landen und in Deutschland jährlich zwischen 10.000 und 20.000 Todesopfer fordern. Nein, ich will im Stall bleiben. Offenbar ist jetzt auch bei Julia Klöckner (CDU), Ministerin u.a. für Landwirtschaft, die Erkenntnis angekommen, dass etwas passieren muss. Ein Tierwohllabel, wie es von vielen NGOs gefordert wird – so unter anderem auch von Anne Markwardt, Leiterin Team Lebensmittel im Verbraucherzentrale Bundesverband – mag Klöckner aber offenbar nicht. Stattdessen befürwortet sie jetzt eine Art „Fleischsteuer“, deren Einnahmen in den Umbau der Ställe fließen könnten. Markwardt hingegen meint: „Die Steuer ist nicht entscheidend für mehr Tierwohl. Die Mehrheit der Verbraucher in Deutschland wünscht sich bessere Haltungsbedingungen für landwirtschaftliche Nutztiere.“ Und trommelt für das Tierwohllabel. Eigentlich eine sympathische Idee. Leider hat der Bundesrat gerade eben erst die geltende Regelung für die „Kastenstandhaltung“ um acht Jahre verlängert. In einen solchen Kastenstand werden Schweine zum Absauen gebracht, d.h. um Ferkel zur Welt zu bringen, ohne sie zu zertreten. Die Muttertiere verbringen mehrere Wochen darin. Die Kästen haben Abmessungen von 200 auf 70 Zentimeter. Die Schweine können sich darin kaum bewegen und sich auch nicht hinlegen.
Bernd Riexinger, Parteichef der Linken, sieht die Sache grundsätzlicher: „Das Schweinesystem muss ein Ende haben“ ist sein Gastbeitrag in der FR überschrieben. Darin findet sich viel linke Folklore vom – der Titel sagt es schon – Systemwechsel. Aber deswegen müssen diese Gedanken nicht gleich falsch sein. Denn dass an die Gesundheit der Arbeiter bei Tönnies nicht gedacht wurde, hat sich ja jüngst erwiesen. Und dass dies u.a. mit den Kosten zu tun haben dürfte, die entstehen wären, wenn die Arbeitsplätze im Schlachthof – und zwar nur wegen Corona! – hätten umgebaut werden müssen, dieser Verdacht liegt wohl nicht fern. Damit sind wir wieder beim Kostendruck und beim System Massentierhaltung. Riexinger schreibt auch: „Der Reichtum der Aldi-Familien und des Lidl-Gründers Schwarz ist auch durch die schlechten Bedingungen in riesigen Schlachthöfen erwirtschaftet.“ Soll heißen: Hier ist Geld von unten nach oben umverteilt worden. Und das geht immer noch so weiter.
Darum müssen wir über die Landwirtschaft hinausdenken, wenn es um unsere Lebensweise mit und nach der Pandemie geht. Es könnte durchaus sein, dass die nächste Pandemie nicht mit einem Coronavirus zu tun hat, das von einem Wildtier auf den Menschen übergeht, sondern dass wir einen tödlichen Erreger in deutschen Ställen hervorbringen. Die Evolution schläft nicht. Sie hat viele „Labore“, in denen sie ständig Antworten auf neue Herausforderungen hervorbringt. Mit den Bedingungen in den Massenställen übt der Mensch einen Selektionsdruck auf Bakterien aus, die dadurch immer „härter“ werden. Aus der Perspektive dieser Bakterien passen sie sich lediglich an ihre Umwelt an, in der Antibiotika alltäglich sind. Sie versuchen zu überleben, und sie lernen, wie sie das schaffen, trotz der Antibiotika. So entsteht eine große Gefahr für uns alle, denn wenn im Stall dieselben Antibiotika eingesetzt werden wie im Krankenhaus, dann ist klar, wer am Ende der Kette dem Erreger erliegen wird. Schon die bis zu 20.000 MRSE-Toten in Deutschland jährlich sollten ein Weckruf sein. Viele NGOs warnen seit Jahren vor dieser Gefahr.
Unser Fleischkonsum ist in dieser Form also Ausdruck einer Lebensweise, die wir hinter uns lassen sollten.
Massentierhaltung entfaltet zerstörerische Kraft
Zu Recht werden die Zerstörungen kritisiert, die die industrielle Massentierhaltung in Deutschland anrichtet: Sie geht auf Kosten der Landwirte in Deutschland, die zu gerin-ge Preise für ihr Vieh erhalten, und die sich oft multiresistente Keime einfangen, weil zu viele Antibiotika in den großen Ställen eingesetzt werden („müssen“). Und es trifft immer mehr Kranke, denen die jetzigen Antibiotika dann nicht mehr helfen. Industrielle Tierhaltung geht auf Kosten der Beschäftigten in der Fleischindustrie, die unter sklavenähnlichen Bedingungen schlachten und zerlegen; und es betrifft ihre Familien. Und alle Verbraucher in Deutschland müssen dafür zahlen, wenn viel zu viel Gülle schließlich im Grundwasser landet und dadurch u.a. die Aufbereitung von Trinkwasser immer teuer wird. Was Massentierhaltung für die Tiere bedeutet, wissen alle, die es wissen wollen.
Die Schäden gehen jedoch weit über die Grenzen Deutsch-lands hinaus: Der Leserbrief von Hans Oette weist zu Recht auf die Zerstörungen hin, die riesige Exportüberschüsse in den Ländern anrichten, die diese Überschüsse überschwemmen: die örtliche Landwirtschaft gerade auch in Afrika wird platt gemacht.
Einen zerstörerischen Aspekt vermesse ich jedoch noch in der aktuellen Diskussion: das Futter für die Massentierhaltung wird zu einem großen Teil aus Südamerika importiert. Dort werden Menschen von ihrem Boden vertrieben, damit dort in riesigen Monokulturen Soja angebaut wird. Wuchernde Favelas und zerstörte Ackerflächen zeugen davon. Das geplante Handels-abkommen mit dem Mercosur droht noch zu einer Ausweitung der Anbauflächen für Soja zu führen. Welch ein Wahnsinn!
Herbert Kaefer, Schleiden-Gemünd
Wenn ein Cappuccino teurer ist als ein Kilo Fleisch
Herr Riexinger hat Recht: Die Produktion von Fleisch stinkt zum Himmel. Seine Forderungen an eine zukunftsorientierte Fleischindustrie – tarifvertraglich abgesicherte Arbeitsverhältnisse, tierwohl- und umweltverträgliche Haltungsbedingungen, Kampf dem Preisdruck der Lebensmittelkonzerne – sind weitgehend konsensfähig. Jedoch geht seine Ablehnung von Preiserhöhungen in diesem Zusammenhang völlig an der Realität vorbei.
Auch wenn die Linken traditionell die Kapitalisten mit ihrem Drang zur Gewinnmaximierung in Verdacht haben: Art- und umweltgerechte Tierhaltung verbunden mit angemessenen Löhnen müssen zwangsläufig zu höheren Kosten und damit zu steigenden Fleischpreisen führen. So würde sich hoffentlich auch die Wertschätzung des Lebensmittels Fleisch verändern. Wenn – wie aktuell – ein Cappuccino teurer verkauft wird als ein Kilo Fleisch im Sonderangebot, dann stimmen offenbar die Relationen nicht mehr. Fleischprodukte würden deshalb nicht gleich zu einem „Privileg für einige wenige“ werden. Nach einem Kaufkraftvergleich des „iwd“ musste ein Arbeitnehmer 1960 noch 2 Stunden und 11 Minuten lang arbeiten, um sich ein Brathähnchen kaufen zu können; 2017 war dafür gerade noch das Lohnäquivalent von 12 Minuten erforderlich. Da ist also noch viel Luft nach oben, bevor Fleisch zu einem Luxusprodukt für Besserverdienende wird.
Leo Paulheim, Immenhausen
Corona hat systembedingte Schwächen verdeutlicht
Die Lebensmittel Versorgung hat in der Corona Krise weiter gut funktioniert, sichtbar gemacht sind die System-bedingten Schwächen der fehlenden Billig-Erntehelfer, Leiharbeit und Werkverträge mit vielen Subunternehmen verhindert die eindeutige Verantwortung für die Gesundheit und faire Bezahlung so wie menschwürdige Unterkünfte.
Der Klimawandel sorgt für Ernteverluste der Bauern und gefährdet deren Existenz durch die Trockenheit in den Frühling und Sommer Monaten. Lernen aus Corona ist das Gebot ökonomischer Vernunft, nachhaltiger Zukunft für Stabilität sozialer Verhältnisse und ausgleichender Gerechtigkeit um die Scheere zwischen Armut und unerhörten Reichtum zu schließen.
Die Milliarden Euro schwere Konjunktur Pakete verfestigen das alte Denken und Handeln, weiter so wie bisher scheint die Lösung zu sein.
Thomas Bartsch-Hauschild, Hamburg
Der Wert der Ware würde steigen
Richtig, denn es hilft nur eins, nämlich die Bauern zur Schule zu schicken, damit sie lernen wie man sein Geschäft betreibt. „Die dümmsten Bauern haben die dicksten Kartoffeln“ – sagt man. Und ich habe in der Schule gelernt, dass die Bauern sich nach dem „Schweinezyklus“ verhalten, nachdem sich Angebot und Nachfrage regeln. – Haben sie das verlernt?
Die Bauern bei der derzeitigen „Massentierhaltung“ mit unseren Steuergeldern zu unterstützen, heißt, „Perlen vor die Säue“ zu werfen. Warum regeln wir den Straßenverkehr mit Ampeln? – Damit wir Menschen geschützt sind. Warum regeln wir das nicht für die Tiere? – Ab sofort keine Massentierhaltung mehr erlauben, heißt, der Wert der Ware wird steigen. Denn auch auf dem Fleischmarkt funktioniert der Kapitalismus. Aus weniger Fleisch wird mehr Einkommen. Übrigens, das Fleisch von glücklichen Schweinen schmeckt besser. Aber, ich habe wenig Hoffnung. Menschen wie Tiere zu halten und umgekehrt erinnert an das Mittelalter. Und da gab es auch schon viele Funklöcher.
Rudolf Brinschwitz, Rodgau
Neues Geschäftsmodell für Schlächterfabriken
Gestern noch habe ich mich über Tünnes Tönnies ereifert, insbesondere über die Belüftungsverhältnisse bei Tönnies und Co.(Umluftmief) Heute denke ich: Klasse, nach der Durchseuchung der Belegschaft und der nachfolgenden Immunisierung für zumindest einige Monate können diese Menschen weiter flott ausgebeutet werden. Und es sieht auch noch so aus, als habe man alles richtig gemacht. Impfen? Machen wir ohne Impfstoff selber. Impffolgen bleiben natürlich nicht aus. So ist das. Sollen die bekloppten Impfgegner doch meckern. Wir sind auf der guten Seite, und deshalb: Knete her. Neues Geschäftsmodell für Schlächterfabriken: Durchseuchung der Gesellschaft, um sie hart zu machen. So geht Kapitalismus. Weiter so.
@“Bronski“:
Sie erwähnen viele Nachteile, die mit dem Tierkonsum zusammen hängen. Übrigens kann man auch Fische quasi industriell züchten.) Es ist ungesund für die Esser. Es ist ungesund für die Schlachter. Es schadet der Umwelt. Und die betroffenen Tiere werden häufig so schwer verletzt, daß sie beim Geschlachtetwerden sterben. Das ist jetzt sehr zurückhaltend ausgedrückt.
Die Tiere leben schlecht. Und sie sterben grausam. Daniel Safran Froer (ein Hinterbliebener jüdischer Holocaust-Überlebender) bezeichnet in seinem Bestseller „Tiere essen“ alles rund um die Massentierhaltung als KZ-ähnlich. Das erwähnen Sie nicht deutlich genug.
Ein zweiter Aspekt, der schlicht die ganze Biosphäre bedroht mit Mensch und Maus ist das enorme Treibhausgaspotential im Zusammenhang mit der Massentierhaltung. Wenn wiederum Daniel Safran Froer Recht hat in seinem Buch „Wir sind das Klima, dann ist die Massentierhaltung für 51 Prozent der Treibhausgas-Äquivalente verantwortlich. Das bedeutet: Mit Massentierhaltung ist Klimaschutz unmöglich.
@ Ralf-Michael Lübbers
Sie meinen, ich müsste genau so schreiben, wie Sie kommentieren würden? Dann bliebe ja nichts mehr übrig, was Sie noch kommentieren könnnten. 😉
Aber nur mal unter uns: Nazi-Vergleiche hinken fast immer. So auch hier.
Textilfabriken in Norditalien standen am Anfang, Spargelhöfe, Obstplantagen, Fleischbetriebe und jetzt wieder Kreuzfahrten … Wann werden wir endlich wach und ändern unser Verbraucherverhalten? Und zwingen so auch die Wirtschaft zum Umdenken? Weniger ist mehr!
Es kann und darf nicht sein, dass unsere Unternehmer Billiglohnkräfte aus dem Ausland anwerben und diese dann arbeits- und wohnungstechnisch ausbeuten, nur um Preise halbwegs stabil zu halten. Immer weiter nach der Devise: Masse statt Klasse. Dieses Konsumverhalten rächt sich jetzt, die Hotspots wollen nicht enden!
Und noch eine große Gefahr wird dabei gern außer Acht gelassen: So hat der Normalbürger bei Corona kaum den einzelnen Betroffenen im Hinterkopf, sondern stets die Bilder von zahlreichen infizierten Chinesen, Rumänen, Bulgaren, Polen, Russen und jetzt auch noch von den Philippinen auf der Aida.
Und schon bekommt Corona ein Gesicht, und aus den geschundenen Opfern unseres Wirtschaftssystems werden Täter, die uns in unserer Bequemlichkeit stören…
@“Bronski“:
„Sie meinen, ich müsste genau so schreiben, wie Sie kommentieren würden?“ Das würde viel Zeit sparen. 😉
Sekunden nachdem ich den Satz abgeschickt hatte, merkte ich, daß ich ihn mißverständlich formuliert habe. Sie dürfen gerne meine Argumente übernehmen, brauchen es aber nicht 🙂 Besonders wenn es so schlecht formuliert ist wie von mir. Daniel Safran Froer nimmt sich als Angehöriger einer Holocaust-Überlebenden das Recht heraus, die Situation der in Massen gehaltenen und getöteten Tiere mit Nazi-Verhalten zu vergleichen. Das erwähnte ich. Von meinen Angehörigen ist niemand im Holocaust gestorben. Leider war mein Vater in der Hitler-Jugend.
Gemeint hatte ich, daß es beim Thema Massentierhaltung auch um die Frage gehen sollte (das stelle ich zur Diskussion :-), ob die Fleisch- und Fischproduzenten richtig mit den Tieren umgehen?
„Ein Beispiel, das jeden von uns betrifft: unser Fleischkonsum“, schreiben Sie. Mich berifft das nicht, da ich keine Tiere esse. Das wäre auch meine Antwort: Man darf Tiere nur in Notwehr töten. In den letzten 30 Jahren bin ich nicht in so eine Situation geraten. Ich bin aus Tierschutzgründen gegen Massentierhaltung und gegen das Töten von Tieren.
Und dann gibt es noch das Klimaschutzargument. Ein Autor (Ernährungsmediziner) schrieb im Deutschen Ärzteblatt, daß vegetarische Ernährung keine klimaschützende Wirkung habe. Das kann ich (noch) nicht beurteilen. Bisher gehe ich vom Gegenteil aus. Daß nämlich -wie Daniel Safran Froer schreibt- mehr als die Hälfte der Treibhausgasäquivalente auf die Tierhaltung zurückgehen. Massentierhaltung wäre -wenn das stimmt- mit Klimaschutz überhaupt nicht zu vereinbaren. So deutlich formuliere ich es jetzt hier und stelle es zur Diskussion. So, jetzt geht die Sprechstunde los…
„Mich betrifft das nicht, da ich keine Tiere esse.“
Doch, es betrifft sie auch, da Sie einer Gesellschaft angehören, in der Massentierhaltung massiv gefördert wird. Sie haben daraus schon lange Ihre Konsequenzen gezogen, aber just in dieser Zeit hat sich das Problem noch weiter verschärft – und damit ist es trotzdem auch Ihr Problem. So wie auch meines. Unseres. Dass es Sie betrifft, zeigen Sie ja deutlich dadurch, dass Sie sich dagegen engagieren.
Sie meinen offenbar Jonathan Safran Foer, Autor des Buchs „Animal Eating“, einen Amerikaner jüdischer Abstammung, der in New York lebt. Er muss wissen, was er sagt und schreibt. Offenbar nutzt er den KZ-Begriff, um die Dramatik, die das Thema aus seiner Perspektive hat, erkennbar zu machen. Der Vergleich geht trotzdem fehl. Für uns Deutsche muss der KZ-Begriff untrennbar mit industrieller Menschenvernichtung verbunden sein, also mit einem unfassbaren Verbrechen. Irgendetwas anderes damit zu vergleichen, auch wenn es noch so schlimm ist, führt in die Gefahr, dieses singuläre Verbrechen zu relativieren.
Jonathan (nicht Daniel) Safran Froer, stimmt. Ich habe die deutsch übersetzte Version gelesen: „Tiere essen“.
Ich störte mich ein bisschen an der Bezeichnung „unser“ Fleischkonsum. Ich kann mich mit Tiere essen null identifizieren. Damit will ich überhaupt nichts zu tun haben. Es ekelt mich an. Allein schon, weil man den Tieren das Wichtigste nimmt, was sie haben: Ihr Leben. Dazu kommt, daß man ihnen ihr Leben nimmt für ein paar Sekunden Genuß auf der Zunge. (Dieser Satz stammt auch von Jonathan Safran Froer.) Man nimmt ihnen nicht nur das Leben, indem man sie tötet (schlachtet), sondern indem man sie vor ihrem gewaltsamen Tod ihr Leben nicht auskosten läßt. (Jemand hat mal scherzhaft die Frage gestellt: Gibt es ein Leben vor dem Tod?)
Wie verhält man sich, wenn man erkennt (oder zu erkennen glaubt), daß andere sich „falsch“ verhalten, moralisch verwerflich? Es ist auch mein Problem, wenn zwar nicht ich, aber andere Tiere essen, schreiben Sie.
Ich habe mich am Tag der Währungsunion zwischen uns und der DDR (zufälliger zeitlicher Zusammenhang) im stillen Kämmerlein dazu entschlossen, keine Tiere mehr zu essen. Aus (sorry) moralischen Gründen. Ich tat das, weil ich es für richtig hielt. Und weil ich das Essen von Tieren für falsch hielt. Allerdings gehörte ich damit zu einer extrem kmeinen Minderheit von -wenn die Zahlen stimmen- 3% der Deutschen, die das auch taten. Ich war nicht stolz darauf, daß ich zu einer Minderheit gehörte. Lieber hätte ich zu einer Mehrheit gehört, die keine Tiere essen. Es war am Anfang sehr anstrengend. Ich musste mich dafür rechtfertigen, daß ich keine Tiere aß. „Wie, Du ist kein Fleisch (mehr)?“
Ich weiß von meinem Beruf her, daß es nichts bringt, Menschen zu etwas überreden zu wollen. Es erzeugt Reaktanz, wenn man Patienten ständig auffordert, mit dem Rauchen aufzuhören oder Alkoholiker mit dem Saufen aufzuhören. Ähnlich ist es wahrscheinlich mit dem Tierkonsum. Ich tue es nicht. Mir schmeckt vegetarisch (das scheint nicht jedem so zu gehen;Jonathan Safran Froer zum Beispiel liebt Fleisch und verzichtet bewusst darauf, es zu konsumieren). Mein Holo-Transcobalamin ist in Ordnung (bei Konsum von Milchprodukten). 2000 Meter schwimme ich in 40 Minuten. Das ist -sorry- vorbildlich. Aber offensichtlich reicht es nicht. Wir haben 10 Jahre Zeit, um den Treibhausgasausstoß runter zu fahren, und Tiere zu essen macht enorm viel Treibhausgasäquivalent (51 %). Also muss ich beim Essenstisch fragen: Warum maßt du dir an, Tiere zu essen? Warum werden Waffen aus Profit verkauft? Warum fliegst Du nach Mallorca? Warum fährst du Auto und nicht Bus?
Anstrengend.
In den 80er Jahren gab es einen US-amerikanischen Film „Nachrichtenfieber“. Eine sehr kompetente Nachrichtenmoderatorin wird darin von einem inkompetenten Nachrichtensprecher gefragt, ob es toll ist, zu wissen, was richtig ist. „Nein, anstrengend“, sagt sie.
Die Wahrheit: Wenn alle Menschen statt der Augen grüne Gläser hätten, würden sie urteilen müssen, die Dinge, welche sie dadurch erblicken seien grün. Und nie würden sie entscheiden können, ob das Auge ihnen die Dinge zeigt, wie sie sind, oder ob es ihnen nicht etwas hinzufügt, was nicht den Dingen, sondern den Augen gehört. Genau so verhält es sich mit dem Verstande. Wir wissen nicht, ob das, was wir Wahrheit nennen, wahrhaft Wahrheit ist, oder ob es nur so scheint. (Kant.)
Lieber Ralf-Michael Lübbers,
Ich respektiere Ihre Haltung zum Fleisch-/Tiere essen, aber ein bisschen streng kommt es doch rüber. Diese ganze Massentierhaltung und auch diesen riesigen Fleischkonsum (der übrigens schon in den 1960ern an Fahrt aufnahm), der kann einem schon den Appetit an Fleisch verderben. Kein Widerspruch. Ich sehe die alten Mahlzeit-Gewohnheiten als einen passablen Umgang mit Fleischessen: Einmal die Woche war Fleisch angesagt und das Essen über die Woche war mit viel Gemüse und Suppen allerart verbunden. Und die Kartoffeln halt, überschaubare Angebote an Maccaroni und Spaghetti. Also, will sagen, das mit den Überangeboten, das ist heute nicht gesund.
Hat man das Glück irgendwo noch einen intakten normalen Metzgerladen zu finden, dann kann das schon appetitanregend sein.
Es ist dieses Maßlose heute, das einen fertigmachen kann, egal in welchem Konsum- und Lebensbereich!
Ob man Tiere nicht essen soll, kann ich nicht wirklich beantworten. Aber dass es anständige Tierhaltung und -schlachtung gibt und geben kann, das will ich nicht bezweifeln.
Was meine Essensgewohnheiten betrifft, so hänge ich immer noch an den frühen Erfahrungen und habe am Liebsten viel Gemüse und Kartoffeln. Und das Schöne ist dann: So alle zwei Monate ein schönes Zwiebelschnitzel oder Wienerschnitzel (Kalb). Das schmeckt dann auch.
Ich hoffe, Herr Lübbers, Sie führen mich jetzt nicht wegen dem oben Gesagten vor’s Standgericht oder zeigen mir die Rote Karte!?
Lieber Herr Mallysek,
weder Standgericht noch Standesamt 😉
Ich bin nicht nur bei Tieren gegen die Todesstrafe, sondern auch bei Menschen. Und mit roten Karten kenne ich mich nicht so gut aus.
Es gibt bei uns einen Witz: Warum laufen in Ostfriesland so viele Schweine mit einem Holzbein durch die Gegend? Antwort:Wegen einem Eisbein muß man ja nicht gleich ein ganzes Schwein schlachten. Doch in Wirklichkeit werden auch bei uns komplette Schweine-Individuen getötet. Das ist das Problem mit dem Schlachten. „Kann man Tiere respektvoll essen“, hat mal eine Kolumnistin in der Frankfurter Rundschau gefragt. Diese Kolumne habe ich an der Wand meines Wartezimmers hängen. Ist eher so meine Richtung 😉
Ansonsten haben Sie recht: Das meiste im Leben ist eine Sache des Maßes. Und meist ist mehr als genug nicht gut.
Hilal Sezgin war die Autorin. (Kann mir ihren Namen schlecht merken, obwohl ich schon mehrere Bücher und die Kolumnen von ihr gelesen habe.)
@ Ralf-Michael Lübbers
Schön trocken der Witz mit dem Holzbein/Eisbein!
Norden-Norddeich kenne ich ganz gut und Marienhafe, Greetsiel …
Paar Jahre her.
@ Jürgen Malyssek:
„Norden-Norddeich kenne ich ganz gut und Marienhafe, Greetsiel …“ Kommen Sie gerne vorbei, direkt am Störtebeker-Turm. 🙂 Bzw. privat Aurich.
Ich hatte übrigens in Ihrer Mitteilung „Standesgericht“ gelesen, auch noch mal nachgelesen, aber in Wirklichkeit steht da ja der korrekte Ausdruck „Standgericht“. Meine Replik darauf ergibt also keinen Sinn…
@ alle:
Für mich geht es in dieser Diskussion um 4 Dinge: Wie geht das Aufziehen und das Schlachten mit den betroffenen Tieren um? Was macht die Fleisch- (und Fisch-) Industrie mit den für sie arbeitenden Menschen? Was macht der Tierkonsum mit der Gesundheit der Menschen? Und -last but not least- was richtet diese Industrie mit dem Klima an?
Nicht-Vegetarier werden die erste Frage für unwichtig halten. Ich möchte nur kurz die oben erwähnte Hilal Sezgin zitieren: Sie war in einem Vortrag gefragt worden, was sei, wenn man Tiere zwar halte und esse, aber respektvoll. „Wenn Achtung und Respekt bedeuten, daß man jemand die Faust ins Gesicht schlagen respektive das Fleischermesser in die Schlagader rammen darf, können wir diese Wörte gleich wegschmeissen. …Wer Tiere achtet, ißt keine. …Wenn man jemanden achtet, tötet man ihn ja nicht, oder?“
Was macht diese Industrie mit den Menschen? An anderer Stelle erwähnte ich Tolstoi, der sagte: „Solange es Schlachthöfe gibt, wird es auch Schlachtfelder geben.“ Das Problem ist nur: Schlachtfelder kann es auch ohne Schlachthöfe geben. Und die marktfundamentalistische Wirtschaft und Politik daß die Arbeiter und Arbeiterinnen außerhalb der Schlachthöfe auch mehr oder weniger ausgebeutet werden. Selbst wenn sie unumstritten sinnvolle Dienstleistungen und Produkte erzeugen, zum Beispiel als Näherin oder als Krankenschwester. Tonnies profitiert vom Marktfundamentalismus. Der Marktfundamentalismus ist Ursachen vieler oder vielleicht sogar der meisten akutellen Probleme. Tönnies und Sigmar Gabriel sind nur die Spitze des Eisbergs.
Was macht der Tierkonsum mit der Gesundheit der Menschen? Nach meiner Beobachtung krank und dick und tot. (Ich erwähnte, daß in einem kürzlich erschienenen Artikel des Deutschen Ärzteblatt ein nach eigenen Aussagen interessenunabhängiger Ernährungsmediziner behauptete, vegetarische Ernährung hätte keinen Einfluß auf die Gesundheit. Dazu habe ich eine Anfrage an das unabhängige arznei-telegramm gestellt und harre einer Antwort. Von Proveg habe ich die Info, daß Tierkonsum schädlich für die Gesundheit (der Menschen) sei. Natürlich ist Proveg interessengebunden. Deshalb interessiert mich besonders, was das arznei-telegramm dazu sagt. (Den Artikel habe ich „Bronski“ zukommen lassen.
Oben zitierter Ernährungsmediziner behauptete auch, der Konsum von Tieren habe im Vergleich zu einem pflanzenbasierten Konsum keine Klimavorteile. Das ist jetzt für mich eine besonders wichtige Frage. Nach meiner Information verstärkt der Tierkonsum und insbesondere die Massentierhaltung derart heftig die Klimaerhitzung, daß Klimaschutz mit Massentierhaltung verunmöglicht wird. 51 % der Treibhausgasäquivalente sind laut Janathan 🙂 Safran Froer durch Tierkonsum bedingt.
Wenn ich gefragt würde, wie man in diesen Zeiten Geld am sinnvollsten investieren könnte, würde ich zur Aufklärung über vegetarische Ernährung raten (und Lobbyismuskontrolle). PV ist gut, Windenergie ist gut (vor allem für Aurich und Marienhafe, Stichwort Enercon), guter öffentlicher Nah- und Fernverkehr ist gut, energetische Modernisierung ist gut. Meine Empfehlung ist trotzdem: Vegetarisch ernähren. Lobbyismus kontrollieren.
@ Ralf-Michael Lübbers
Ich bin genauso wie Sie gegen die Todesstrafe für Menschen und Tiere!
Vielen Dank, Sie haben den Tieren eine Stimme gegeben. Ich esse auch kein Fleisch.
Franz von Assisi:
„ Alle Geschöpfe der Erde fühlen wie wir, alle Geschöpfe streben nach Glück wie wir. Alle Geschöpfe der Erde lieben, leiden und sterben wie wir, also sind sie uns gleich gestellte Werke des allmächtigen Schöpfers – unsere Brüder.“
Mit friedlichen Grüßen
Birgit Kübler
PETA tut viel, damit die Menschen anfangen, über das unfaire Fehlverhalten der Menschen gegenüber Tieren nachzudenken. Haustiere lieben und andere Tiere quälen ist Speziesismus. So hat PETA am 25.07.2020 in Düsseldorf einen gegrillten Hund (glücklicherweise nur eine Attrappe) angeboten, um auf das Leid der Schweine wegen brutaler Tierquälerei aufmerksam zu machen. Viele Zeitungen berichteten. Dieter Thomas Heck: „Wer Tiere nicht liebt, ist kein Mensch.“
„Warum wir Hunde lieben, Schweine essen und Kühe tragen“ von Melanie Joy ist ein sehr interessantes Buch zum Thema. Habe die Autorin auf der Vegmed getroffen (vegetarischer Ärztekongress, von Proveg veranstaltet). Die Autorin ist Veganerin 😉
@ Ralf-Michael Lübbers
Vielen Dank für den Hinweis. Ich werde das Buch kaufen. Es ist bestimmt lesenswert. Die Gesetze der Natur sind leider sehr grausam. Nach dem Motto „Fressen oder gefressen werden“ versuchen fleischfressende Tiere das Leben zu bewältigen. Glücklicherweise müssen Menschen zum Überleben keine Tiere essen. Als kleines Kind habe ich durch ein Astloch gesehen, wie ein Lämmchen vom Metzger ermordet wurde. Danach habe ich mich geweigert, Fleisch (Tierleichen) zu essen und Soße (Leichensaft) kommt auch nicht auf meinen Teller. Tiere sind meine Freunde und deshalb bedaure ich es sehr, wenn andere Fleisch essen wollen.
Vielen Dank für den Hinweis. Ich werde das Buch kaufen. Seltsam, dass dieses unerträgliche Tierleid noch besteht, zumal der Tierschutz seit 2002 im Grundgesetz verankert ist. Welch eine Menscherei!
„Menscherei“, Melanie Joy nennt es Karnismus, also frei übersetzt eine Ideologie, die Menschen zum Tierkonsum manipuliert /anstachelt (aus Gründen der Profitmaximierung).
@ Ralf-Michael Lübbers!
Sehr interessant! Ich finde es wichtig, die richtigen Worte zu benutzen, wenn wir unsere Mitgeschöpfe achten und respektieren wollen. Ich benutze sehr oft das Wort MENSCHEREI, wenn ich von kriminellen und unmoralischen Zuständen höre oder sehe, die Menschen verursacht haben: hingeworfene, wilde Müllberge im Wald oder anderswo, die mit Plastikabfällen verseuchten Meere und Naturgebiete, verwahrloste Kinder und Tiere, Gewalt und Kriege, das Rauchen und achtlos weggeworfene Zigarettenkippen – sogar auf Spielplätzen und im Sandkasten, zerdepperte Glasflaschen, die für Tiere gefährlich sind und genauso wie weggeworfene Kippen Brände verursachen können. Viele Menschen sagen dazu leider SCHWEINEREI, obwohl kein Schwein so etwas Asoziales machen würde. Auch mit Worten kann man Tiere diskriminieren und das haben sie nicht verdient. Folgendes Gedicht DIE ERNSTE FRAGE – DIE MENSCHENPLAGE zeigt, dass der Mensch gerne für seine Missetaten und Dummheiten Tiere als Sündenböcke missbrauchen. Ja, mit Worten wird Politik gemacht. Wir dürfen zum Vergleich nicht Zigeunerschnitzel, Negerküsse u.Ä. sagen. Deshalb sollten wir auch nicht das Wort SCHWEINEREI benutzen, wenn es sich tatsächlich um MENSCHEREI handelt. Ich frage mich oft, was der Mensch – meiner Meinung nach nicht Krönung der Schöpfung – sich einbildet, zumal er dabei ist, die Schöpfung zu zerstören.
Die ernste Frage: Die Menschenplage
Drei Mäuse besprachen die ernste Frage: Was tut man gegen die Menschenplage? Wie wär’s mit einer Menschenfalle? Aber damit fangen wir nicht alle. Oder ein Gift in den Kaviar mischen? So können wir auch nicht alle erwischen Da sagte die allerklügste Maus: Die rotten sich demnächst selber aus!
Quelle: Aus „Tier-Info“ D-Tierversuchsgegner Pulheim e.V.
Aber ehrlich, auch von den intelligenten Ratten können wir viel lernen. Raucher geben ihr sauer verdientes Geld für Tabak (= Menschenvertilgungsmittel) aus. Würden sich Ratten ihre Krallen krümmen, um an Rattengift zu kommen?
Mit tierlieben, friedlichen Grüßen
Birgit Kübler
Die richtigen Worte zu verwenden ist in der Tat sehr wichtig. „Menscherei“ statt zum Beispiel „Schweinerei“ weist da auf einen wichtigen Punkt hin (wer genau hat Schuld oder wer trägt wofür die Verantwortung ist eine immer wieder wichtige Frage).
„Ein Stück Fleisch essen“ ist eine Wortwahl, die mir als Vegetarier nicht gefällt. Es sind Tiere, Individuen, die getötet und gegessen werden, nicht „ein Stück Steak“…
Hier wird vieles gesagt, dem ich nicht zustimmen kann.
„Es sind Tiere, Individuen, die getötet und gegessen werden, nicht „ein Stück Steak“…“
Herr Lübbers, ein Stück Steak kann nicht getötet werden. Es ist schon tot, aber es gibt Leben. Tiere werden getötet, Fleisch wird gegessen. Und das wird so sein, solange es Menschen gibt, wetten? Worin ich Ihnen zustimme, ist die Kritik an der schlimmen Massentierhaltung. Hier muss dringend etwas unternommen werden. Tiere müssen als empfindende Lebewesen angesehen werden, nicht einfach als „Nutztiere“. Ihr Fleisch muss einen Wert haben, der über den Preis hinausgeht. Es muss wertgeschätzt werden. Das hat auch mit Respekt vor der Kreatur zu tun. Ich kaufe mein Grillgut daher beim Metzger, der regional aufgewachsenes Tier schlachtet, bei dem sichergestellt war, dass es auf die Weide oder in die Schlammgrube durfte. Darum kann es bei uns nur zwei bis dreimal pro Woche Fleisch geben, aber das ergibt eine gute Mischung. Einfach ein Stück Fleisch in die Pfanne zu hauen, hat ja auch etwas Respektloses, wenn man sich stattdessen auch mal Gedanken über fleischlose Alternativen machen könnte. Diese Mühe wollen sich viele anscheinend nicht machen, so dass sie zur einfachen Lösung greifen. Das wird gefördert durch die Discounterpreise. Das ist eine schlimme Entwicklung, deren Ursachen in unserem Wirtschaftssystem liegen. Wettbewerb, Wettbewerb, Wettbewerb. Dabei kommt nicht nur das Tier unter die Räder, sondern auch der Mensch.
Wir wissen alle, wie grausam es in Schlachthöfen zugeht, ganz zu schweigen von den Qualen unserer Mitgeschöpfe auf ihrer Reise in den Tod, ich denke da an die Dokumentation bei ARD, die Tiertransporte in den Orient und gar nach noch ferneren Orten in Asien zeigte. Danach konnte ich nicht einschlafen. Ich begreife nicht, dass die Menschen nicht fähig sind, dieses Elend zu stoppen. Ich stimme mit Robert Jungk, Schriftsteller und Zukunftsforscher, überein, der folgendes gesagt hat:“Ethik gegenüber dem Menschen und Rohheit gegenüber den Tieren sind zwei Verhaltensweisen, die sich nicht vereinbaren lassen, denn Grausamkeit gegen Tiere geht nahtlos in Grausamkeit gegen Menschen über.“ Also, für mich soll kein Tier sterben.
@ Stefan Briem:
„…ein Stück Steak kann nicht getötet werden. Es ist schon tot“ (Mein Kommentar: Sehr feinsinig)…“Tiere werden getötet, Fleisch wird gegessen. Und das wird so sein, solange es Menschen gibt, wetten?“
Sie haben Recht. Solange es Menschen gibt, werden Tiere (Fleisch beziehungsweise Fisch) gegessen. Solange es Menschen gibt, werden auch Kinder vergewaltigt, Serienmorde verübt und totalitäre Folterregime errichtet. Und Kinder gezeugt. Erste Hilfe geleistet. Solidarisch gelebt. Solidarisch mit der eigenen Gruppe. Oder bestenfalls solidarisch mit Mensch und Tier. Beide Seiten sind in uns angelegt, das Gute wie das Böse.
Die Frage ist, ob wir das Gute fördern wollen oder das Böse? (Mit demokratischen Mitteln; ohne Demokratie kann man das Gute nicht fördern.) Sollte man es gesellschaftspolitisch fördern, Tiere zu töten, um sie anschließend zu essen? Sie kennen den (überaus falschen) Werbespruch „Fleisch ist ein Stück Lebenskraft“. Oder sollte man nicht stattdessen aufhören, die Tierindustrie zu subventionieren?
Ich bin ursprünglich aus Tierschutz- und aus Gesundheitsgründen Vegetarier geworden. Es gibt aber eine Vielzahl von rationalen Argumenten für diese und gegen eine andere Art der Ernährung. Für eine gesunde Ernährung braucht man weder Fisch noch Fleisch. Im Gegenteil. Eine ausgewogene laktovegetabile Ernährung oder eine vegane Ernährung mit Vitamin B12-Substitution ist wahrscheinlich gesünder als eine omnivore Kost. Es mag sein, daß Fleisch schmeckt. Pflanzen tun das auch. Ich könnte 3 mal am Tag Palak Paneer essen mit Mango lassi dazu. Das vielleicht gewichtigste Argument gegen Massentierhaltung ist der enorme Treibhausgaseffekt, den diese Art der Landwirtschaft verursacht. Mit Massentierhaltung ist Klimaschutz unmöglich, da sie für 51 % der Treibhausgasäquivaltente verantwortlich ist. Massentierhaltung erzeugt Hunger und macht nicht etwa satt. Nun sind Sie ja anscheinend gegen Massentierhaltung. Das Problem ist aber: Wenn viele Menschen viele Tiere essen wollen, geht das nur über Massentierhaltung. Es war glaube ich Karen Duve, die gesagt hat, es sterben mehr Tiere durch die Klimaerhitzung als durch die Schlachthöfe und Fangnetze („Anständig essen“?).
Ein Tier wird getötet, und aus ihm wird (zum Beispiel) ein Stück Steak gemacht. Jonathan Safran Froer sagt dazu: Vielleicht gibt es gar kein Fleisch als solches. Vielleicht gibt es nur dieses Tier, aufgewachsen auf dieser Farm, geschlachtet in diesem Betrieb, verkauft auf diesem Weg und gegessen von dieser Person… (Seite 24, „Tiere essen“. Das Problem mit dem Fleisch ist ein abstraktes geworden: Es gibt kein einzelnes Tier mehr, keinen einzigen freudigen oder gequälten Blick, keinen wedelnden Schwanz und keinen Schrei. Die Philosophin Elaine Scarry sagt, daß „Schönheit immer im Detail liegt“. Grausamkeit hingegen bevorzugt die Abstraktion. (Seite 122)
„Wettbewerb, Wettbewerb, Wettbewerb. Dabei kommt nicht nur das Tier unter die Räder, sondern auch der Mensch.“ Wie gern gebe ich Ihnen da Recht: Scheiß Neoliberalismus. Oder besser gesagt Marktfundamentalismus. Doch es gibt auch ein spezifisches Schlachtproblem: „Es verwundert nicht, daß Fleischverarbeitung von allen industriellen Tätigkeiten die gefährlichste ist- und auch die gewalttätigste.“ (Melanie Joy „Warum wir Hunde lieben, Schweine essen und Kühe anziehen“, Seite 92.
@ Birgit Kübler:
„Also, für mich soll kein Tier sterben.“
Ich wollte gerade fröhlich „dito“ schreiben. Dann dachte ich an „Schweineklappe“. Also eine Herzklappenbioprothese. Da käme ich ins Schwanken. Tiere essen kommt für mich überhaupt nicht in Frage, weil wir zum Überleben (normalerweise) keine Tiere essen müssen, sondern Pflanzen ausreichen. Was die Bio-Klappe betrifft, würde ich mir vorstellen, daß das Tier sowieso geschlachtet wird. Es wird nicht geschlachtet, damit ich eine Bioklappe bekomme. Ich hänge sehr an meinem eigenen Leben…
Moin liebe Redakteurinnen und Redakteure der Ostfriesischen Nachrichten,
wenn viele Menschen viele Tiere essen wollen, funktioniert das nur mittels industrieller Massentierhaltung. Massen von Tieren aber kann man nicht artgerecht halten. Nach kurzer qualvoller Aufzucht nimmt man ihnen dann auch noch das wertvollste, was sie besitzen: Ihr Leben. Fleischer Wilko Appelhagen aus Norden hat es am Freitag in den Ostfriesischen Nachrichten richtig erkannt!
Wenn man das weiß, warum macht man dann weiter? Weiter schlachten?
Zumal die paar Sekunden Genuß auf der Zunge die Konsumenten krank macht und tötet. 80 Prozent der vermeidbaren chronischen Krankheiten und damit viele Todesfälle beruhen auf falscher Ernährung (neben Rauchen und zu viel Alkohol und zu wenig Bewegung).
Auch (oder vor allem?) wegen der Klimaerhitzung geht es so nicht weiter mit dem Tierkonsum. Massentierhaltung verursacht viel Stickoxide und Methan und ist so für mehr als die Hälfte der Treibhausgas-Äquivalente verantwortlich. Der Regenwald in Brasilien wird gefällt, damit hier Schweine mit Soja gefüttert werden. 5 bis 13 Pflanzenkalorien sind erforderlich, um eine jämmerliche Fleischkalorie zu erzeugen.
Sollte man da nicht lieber lecker vegetarisch essen?!
Mit freundlichen Grüßen
Michael Lübbers
Ralf-Michael Lübbers
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Quellen:
Jonathan Safran Froer „Wir sind das Klima“, Seite 112 (…“Nutzvieh verantwortlich…für 51 % der weltweiten Emissionen CO2 Äquivalent“)
Kolenda/Ratje „Mehr Prävention “ Seite 14 („Das tödliche Quartett: Rauchen, Fehlernährung mit Fettleibigkeit, Bewegungsmangel und Alkoholmißbrauch“)
Von meinem Samsung Galaxy Smartphone gesendet.
Oben stehende Mail zum Thema habe ich vor einiger Zeit an die Ostfriesischen Nachrichten geschrieben (unsere Lokalzeitung). Wurde meines Wissens nicht veröffentlicht. Im Gegensatz zur Frankfurter Rundschau haben wir die ON nicht abonniert, sondern bekommen die Zeitung unregelmäßig von Schwiegernachbarn.
@ Ralf-Michael Lübbers, aus Ihrer E-Mail vom 03. August geht hervor, dass wir doch etwas unterschiedlich sind. Mir wird es auch schlecht, wenn ich an die vielen Tierversuche denke. Auch in diesem Falle lehne ich es ab, dass für mich ein Tier geopfert wird. Ich bin gegen Tierversuche. Für mich kommt eine Organtransplantation nicht in Frage. Und das habe ich in meiner Patientenverfügung stehen. Kennen Sie den Film EARTHLINGS? Im Internet ist es möglich, diesen Film zu sehen. Danach ist man ein anderer Mensch und will Tieren helfen. Friedliche Grüße von einer Tierrechtlerin
Hallo Herr Briem,
ja, so in etwa sehe ich das auch. Es gibt eine ganze Reihe Dinge, die zu diesem Thema zu sagen wären. Zum einen gehören die Menschen, biologisch gesehen, zu den Allesfressern, wie das Schwein und der Bär beispielsweise. Auch die Ratte gehört dazu. Inwieweit nun die Ernährung des Menschen durch Fleischnahrung positiv beeinflusst wurde ist natürlich schwer nachzuvollziehen, aber Experten halten die reichhaltige Ernährung inkl. Fleisch für einen der Gründe der Entwicklung des menschlichen Hirns. Ob Herr Lübbers Recht hat mit seiner Meinung, dass die Ernährung mit Fleisch gesundheitsschädlich ist, wage ich zu bezweifeln. Alles in Maßen ist hier wohl eher die Lösung. Es gibt viele Bauernhöfe wie auch Metzger, die ihre Tiere gut halten. Da kostet das >Fleisch etwas mehr, aber das sollte einem die Sache wert sein. Das gilt auch für Gemüse und Obst. Ich halte es für ein Gerücht, dass vegetarische Ernährung einen zum besseren Menschen macht. Wer gern Vegetarier sein möchte, bitte, aber die Verteufelung der Nicht – Vegetarier führt auch in die Irre.
Man bedenke, solange unser Staat es für richtig hält, mit seiner Agrarpolitik, große Teile des Landes zu vergiften und Tiere in großer Menge umzubringen, scheint es mir nutzlos, die Ernährungsgewohnheit der Bürger anzuprangern. Tierschutz ist ganz allgemein ein Größenproblem, kleine Insekten, schädliche Säugetiere wie Mäuse und Ratten, und wie gesagt, was im Feld so lebt, wird gnadenlos verfolgt, vergiftet, da regt sich keiner auf. Und ein Milliardengeschäft wie die Schweinezucht lässt sich unser Staat nicht entgehen.
Da werden Handelsverträge mit Brasilien geschlossen um genügend Soya zu bekommen und ohne Corona hätte niemand Herrn Tönnies gestört.
Es ist einfach zu billig das ganze auf vegetarische Ernährung zu reduzieren. Wenn es so einfach wäre !
@ Birgit Kübler:
„@ Ralf-Michael Lübbers, aus Ihrer E-Mail vom 03. August geht hervor, dass wir doch etwas unterschiedlich sind.“
Das stimmt wohl. Ich weiß, daß es egoistisch ist, ein nicht angreifendes Tier zu opfern, um selbst am Leben bleiben zu können. Das wäre bei der biologischen Schweineklappe der Fall, wenn das Tier extra getötet wird, damit die Klappe in das Herz eines Menschen eingepflanzt werden kann. Eine etwas andere Situtation liegt für mich vor, wenn das Tier sowieso geschlachtet wird, weil andere Menschen sein Fleisch essen wollen und ich das Fleischessen der anderen nicht verhindern kann.
Ich komme jetzt etwas ins Schwimmen. Ich esse keine Tiere, weil man die Tiere töten muß, um sie essen zu können. Ich bin aber kein Veganer. Man muß keine Kuh töten, um an ihre Milch zu kommen. Milchprodukte sind für mich deshalb vorerst ok. [Bei der veganen Ernährung muß man Vitamin B12 substituieren, weil Vitamin B12 fast ausschließlich nur in tierischen Produkten enthalten ist. Ich möchte aber keine künstlichen Vitamine zu mir nehmen müssen, weil das möglicherweise ungesund ist. In einer Studie wurde festgestellt, daß Raucher (ich selbst habe nie geraucht), die künstliche Vitamine zu sich nehmen, häufiger Lungenkrebs bekommen, als Raucher, die das nicht tun, also Placebo bekommen haben.]
Mir ist natürlich klar, daß die Milch- und Eiwirtschaft tierschützerisch immer noch problematisch bleibt. Die wenigsten Kühe sterben an Altersschwäche. Männliche Küken werden geschreddert. …
Aus Klimaschutzgründen (!) habe ich übrigens meinen Trinkmilchkonsum vermindert (eigentlich nur morgens zum Müsli). Interessanterweise schmeckt mir Hafermilch mittlerweile besser als Kuhmilch. Wenn das Vitamin B12 nicht wäre…Jetzt nehme ich also so viel Milchprodukte zu mir, daß es für die Vitamin-B12-Versorgung ausreicht.
Zum Thema Individuum hat Hilal Sezgin heute im Feuilleton der FR unter „Die Schweine der Nazis“ geschrieben: „…Alle hängen an ihrem Leben. Und im Zentrum der Ethik rund ums Töten, Leben und Lebenlassen steht nun einmal das Individuum, nicht eine fiktive Größe“…
@Jürgen H. Winter:
„Inwieweit nun die Ernährung des Menschen durch Fleischnahrung positiv beeinflusst wurde ist natürlich schwer nachzuvollziehen, aber Experten halten die reichhaltige Ernährung inkl. Fleisch für einen der Gründe der Entwicklung des menschlichen Hirns.“
Davon habe ich auch gelesen. Das mag auch so gewesen sein in der vorgeschichlichen Zeit. Mittlerweile kann man sich -zumindest in den reicheren Ländern- so ausgewogen vegetarisch ernähren, daß es zur Intelligenzsteigerung nicht nötig ist, Tiere zu essen. Im Gegenteil. Die wichtigste Krankheits- und Todesursache in den Industrie- und Schwellenländern sind arterielle Verschlußkrankheiten. Durch von außen zugeführtes Cholesterin verkalken die Hirngefäße schneller, und das macht dümmer, nicht schlauer. (Der menschliche Körper bildet das benötigte Cholesterin selbst, er braucht es nicht zugeführt bekommen.)
„Ob Herr Lübbers Recht hat mit seiner Meinung, dass die Ernährung mit Fleisch gesundheitsschädlich ist, wage ich zu bezweifeln.“
Ich bin Allgemeinmediziner und habe viel mit Leuten zu tun, die krank sind, weil sie unter anderem zu viel vom Falschen essen. Ich habe zu diesem Thema proveg gefragt und unten stehende Antwort bekommen. Proveg ist interessengebunden. Deshalb warte ich noch auf eine Antwort vom unabhängigen arznei-telegramm zur Frage, wie gesund (oder ungesund) vegetarische Ernährung ist.
Lieber Herr Lübbers,
vielen Dank für Ihre Mitteilung sowie für Ihren Hinweis bezüglich des Artikels im Deutschen Ärzteblatt. Beim Thema gesunde, nachhaltige Ernährung sind sich internationale Wissenschaftler*innen einig: Pflanzliche Lebensmittel sollten bevorzugt werden. Gleichzeitig werden Ernährungsweisen mit einem hohen Anteil an tierischen Lebensmitteln als ungünstig bewertet. Wenn ein Autor des Ärzteblatts versucht, das zu relativieren ist das bedauerlich, aber das ist eine Einzelmeinung. ProVeg arbeitet mit verschiedenen Akteuren und Multiplikatoren aus Politik, Wirtschaft und Medien zusammen, um den gesellschaftlichen Wandel hin zu einer nachhaltigen, pflanzenbasierten Lebensweise zu beschleunigen. Auf unserer Webseite finden sie Informationen wie zB. den Übersichtsartikel zum Thema gesunde vegane Ernährung (https://proveg.com/de/5-pros/gesundheit/vegan-gesund-ernaehren/) wenn Sie darüber noch mehr erfahren möchten.
@ Jürgen H. Winter vom 3. August um 21:34
Die schlimmsten Schädlinge unseres Planeten sind die Menschen. Herr Winter, Sie berichten von Schädlingen und erwähnen leider nicht den allergrößten Schädling unseres Planeten, nämlich der Mensch. Der Planet wird nicht wegen der Tiere, sondern wegen der Menschen zu Grunde gehen. Nicht nur wegen der Ausbeutung unserer Mitgeschöpfe ist die ganze Schöpfung in eine katastrophale Situation geraten, sondern auch wegen der Art und Weise, wie wir leben. Wegen des Tabakkonsums werden beispielsweise Regenwälder vernichtet, siehe http://www.unfairtobacco.com. Für eine krankmachende, tödliche Droge verlieren viele Tiere ihren Lebensraum. Auch das ist ein Verbrechen an den Tieren, aber natürlich auch an den Menschen und der Natur. Auf den Tabakplantagen schuften Kinder und nehmen durch die Berührung der Tabakblätter so viel Nikotin auf, als würden sie täglich 50 Zigaretten rauchen (Pressemitteilung von PLAN). Schulbesuch und Weiterbildung bleiben für diese Kinder Wunschträume. Umweltschutz ist sowohl Menschen- als auch Pflanzen- und Tierschutz. Wir brauchen die Regenwälder und Tabak ist genauso überflüssig wie ein Lungenkrebs. Die Regenwälder werden auch wegen des Fleischkonsums vernichtet.
Vor vielen Jahren sah ich vor dem Kölner Dom auf einer Klagemauer ein Plakat von einem 7-jährigen Mädchen, Sabine. Ihre Mahnung an alle lautete: „Menschen bauen Atombomben und stellen chemische Waffen her. Kämen Ratten auf die Idee, Rattengift zu erfinden? Die Tiere und die Natur zeigen uns, was wir verkehrt machen, aber leider wird weitergemacht wie gehabt. Ich bin 78 Jahre alt, käme nie auf die Idee, Fleisch zu essen und ich nehme auch keine Medikamente ein. Ich bedaure es sehr, wenn unsere Mitgeschöpfe wegen Fleischesser misshandelt und umgebracht werden. Kein Tier hat die Todesstrafe verdient, ganz gleich ob es schlecht oder gut behandelt wurde. Die Verbraucher könnten hier Zeichen setzen. Zum Vergleich: Welche Mutter würde einem Kind das Leben schenken und dafür Sorge tragen, dass es gesund aufwäscht, um es hinterher in den Krieg ziehen zu lassen? Herr Ralf-Michael Lübbers zitiert am 30. Juli, 14:31 Hilal Sezgin. Sie wurde in einem Vortrag gefragt, was sei, wenn man Tiere zwar halte und esse, aber respektvoll. Sie sagte: „Wenn Achtung und Respekt bedeuten, daß man jemand die Faust ins Gesicht schlagen respektive das Fleischermesser in die Schlagader rammen darf, können wir diese Wörter gleich wegschmeißen. …Wer Tiere achtet, ißt keine. …Wenn man jemanden achtet, tötet man ihn ja nicht, oder?“
Mein Enkelkind hat in der KITA ähnlich reagiert. Die Kinder in der KITA wollten wissen, warum sie kein Fleisch esse. Sie antwortete: „Tiere sind meine Freunde. Ich würde doch auch nicht euch essen.“ Danach war das Thema Vergangenheit. Bitte lesen Sie auch meine Kommentare von 31. Juli 17:44 und 2. August 13:56. Gerade habe ich die Sendung „Auf den Spuren der Intuition. Intuition im Miteinander 6/13″ gesehen. Sie passt sehr gut zum Thema. Es geht darum, Entscheidungen zu treffen, die für alle gut sind. Eigen- und Sozialverantwortung ist Gebot der Stunde. Hier können Sie die Sendung sehen:
https://www.br.de/fernsehen/ard-alpha/programmkalender/ausstrahlung-2209486.html
Zum Schluss ein passendes Zitat von Anguttara-Nikâya:
„Das Denken eines Weisen zeichnet sich dadurch aus, dass er zugleich an das eigene Heil, an das Heil des anderen, an das beiderseitige Heil und an das Heil aller Wesen denkt.“
Ich bleibe dabei: Kein Tier soll meinetwegen leiden und sterben.
Mit friedlichen, tierfreundlichen Grüßen
Birgit Kübler
@ Birgit Kübler:
unfair tobacco, nehmen Sie auch an der Tabakkontrollkonferenz am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg teil? Die treten dort oft auf. (Diesmal im Dezember wird es aber wohl nicht stattfinden, wegen Corona.)
Herr Lübbers, Ihre klare Haltung in allen Ehren, aber Fleischesser mit Kinderschändern, Serienmördern und totalitären Regimen zu vergleichen, das geht zu weit. Das ist ähnlich wie Ihr moralisch-begrifflicher Fehlgriff mit dem KZ vom Anfang dieser Diskussion. Dieser Vergleich relativiert das Verbrechen des Kindesmissbrauchs, relativiert Serienmorde und Menschenrechtsverletzungen in Diktaturen etc. Sie haben sich offenbar heillos verrannt. Sie wollen darauf aufmerksam machen, dass Tierschlachtung in Ihren Augen ein Verbrechen ist, und vergleichen sie daher in unhaltbarer Weise mit tatsächlichen Verbrechen. Denn Kindesmissbrauch, Serienmorde und Folter sind tatsächlich Verbrechen. Tierschlachtung aber nicht. Auch wenn ich Jürgen H. Winter zustimme, dass die menschliche Entwicklung in der Evolution ohne den Verzehr von Fleisch wohl nicht möglich gewesen wäre, und auch wenn ich Ihnen zustimme, dass Fleischverzehr heute nicht mehr nötig wäre, da wir heute an eine sehr viel ausgewogenere Ernährung rankommen als Früh- oder Steinzeitmenschen, sollte die Entscheidung darüber, was jemand essen möchte, doch jedem selbst überlassen bleiben.
Dieser moralische Rigorismus hat mich schon immer an Vegetariern gestört. Und noch mehr an Veganern. Aus irgendeinem mir unbekannten Grund scheinen sie zu glauben, dass sie andere missionieren müssen. Sie erreichen aber das Gegenteil, denn diese Haltung ist abschreckend bis abstoßend. Und was den Vergleich mit dem Kindesmissbrauch betrifft, ist sie sogar beleidigend. Sie sind kein Vorbild, wenn Sie so was sagen. Ich schlage vor, dass Sie einfach Ihr Ding machen und andere ebenfalls ihr Ding machen lassen.
@ Stefan Briem:
Sie wollen nicht aus Tierschutzgründen Vegetarier werden. Wie wäre es denn, wenn Sie es aus Menschenschutzgründen machten?
„Die Welt steht vor einer weiteren Pandemie. Alle Länder werden betroffen sein. Es wird zu Massenerkrankungen kommen. Die medizinische Versorgung wird unzulänglich sein. Es wird viele Tote geben. Die ökonomischen und sozialen Schäden werden enorm seinn …Es (gibt) einen wissenschaftlichen Konsens, daß neue Viren, die zwischen Nutztieren und Menschen ausgetauscht werden, in nager Zukunft eine große gesundheitliche Bedrohung darstellen werden.“
Die Zukunft ist jetzt. Das Buch, aus dem das Zitat stammt natürlich wieder mal-wie soll es anders sein „Tiere essen“ habe ich mir am 27.8.2010 gekauft. Witzig, fast 10 Jahre her:-)
(Seite 148 und 149)
Hallo Herr Briem,
in ihrer Ablehnung der von Herrn Lübbers gebrauchten Vergleiche möchte ich sie unterstützen, so kann man nicht argumentieren.
Es ist ein häufiges Phänomen, dass Menschen mit besonderer Lebensform, häufig auch religiös, nicht mehr über ihren Schatten springen können und dann zu messianischem Tun neigen, es äußert sich häufig in Sektierertum, sie lassen anderes dann nicht mehr gelten. Von Toleranz kann man dann nicht mehr sprechen, leider.
Hallo Herr Lübbers,
Als Nichtmediziner habe ich es natürlich schwer mit ihnen zu diskutieren, habe aber im Laufe meines Lebens gelernt, die eigene Meinung durch Weiterbildung zu unterstützen. Es wird auch ihnen nicht neu sein dass gerade die Cholesterinfrage bis heute nicht geklärt oder verstanden ist und auch in vielen Fällen Ärzte sehr unterschiedliche Meinungen haben. Wie sagte Paracelsus ? Die Dosis macht es ! Das gilt auch für die Ernährung.
Hallo Frau Kübler,
Dass der Mensch kein besonderes Wesen ist scheint mir offensichtlich. Er ist bestimmt nicht „sapiens“, eher könnte man ihn als behindert bezeichnen, insofern, als er zwar die Möglichkeit hat, rational zu handeln, andererseits aber sein Antrieb ihn daran hindert. An diesem Dilemma wird er wahrscheinlich scheitern. Den Planeten Erde wird das nicht groß beeindrucken, die Tatsache ob hier Menschen herumspringen oder nicht ist so egal wie irgendwas. Wie sinnlos sehr vieles von dem, was Mensch tut, ist, sehen sie wenn sie die FR lesen. da wird treulich berichtet. Die Frage, die bleibt, ist, kann Mensch nicht besser ? Woran liegt es ? Eines der Probleme ist jedoch, dass viele meinen, nur das was sie denken sei das einzig richtige, da aber sehr viel verschiedene Dinge gemeint werden, kommt man da nicht weiter. Vegetarier oder nicht gehört dazu.
@ Ralf- Michael Lübbers,
Widerstand und Zivilcourage sind bei jedem Verbrechen notwendig!
Es ist leider sinnlos, mit Stefan Briem darüber zu diskutieren, was ein Verbrechen ist und was nicht. Ich kenne niemanden, der die grausamen Tierquälereien toleriert. Wenn Stefan Brien der Meinung ist, dass nicht artgerechte Haltung von Tieren kein Verbrechen sei, dann fehlt ihm Empathie. Jedes Verbrechen ist ein Verbrechen. Ich toleriere (= dulde und ertrage) weder Kindesmissbrauch noch barbarische Verhaltensweisen gegenüber Tieren. In beiden Fällen kann nur vom Verbrechen die Rede sein.
Wer Unrecht sieht und nichts dagegen tut, ist mitschuldig. Gerade Deutsche müssten das wissen. Wenn ich sehe, dass Eltern ihre Kinder schlagen oder zwangsberauchen, dann werde ich aktiv und mache den Mund auf. Und weil ich mich für Kinderrechte und Tierrechte engagiere, werde ich auch aktiv, wenn ich Zeuge von Tiermisshandlungen werde. Thomas Mann: „Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt.“ Und Franz von Assisi: „Es werden mehrere Jahrtausende von Liebe nötig sein, um den Tieren ihr durch uns zugefügtes Leid heimzuzahlen!“ Es ist sehr bedauerlich, dass Stefan Briem nicht begreifen kann, dass wenn andere Verbrechen begehen, auch Unschuldige deswegen leiden und sterben. WHO gab zum Weltnichtrauchertag 2019 bekannt, dass es weltweit jährlich mehr als 1,2 Millionen Passivrauchtote gibt. Wer waren die Täter? Einmal nachdenken genügt. Stefan Briem wird aller Wahrscheinlichkeit nach auch in diesem Falle behaupten, dass kein Verbrechen vorlag.
Mit friedlichen Grüßen
Birgit Kübler deswegen leiden
Mit dem Tiere essen ist es wie mit dem Rauchen: Es ist erlaubt, und man kann es schlecht verbieten. Die Frage ist nur, ob man (der Staat, die Gesellschaft) es auch noch fördern sollte.
Das Wichtigste, was man einem Lebewesen nehmen kann, ist das Leben. Selbst wenn man ein Tier tot kitzeln könnte, wäre es anschließend nicht mehr am Leben. Könnte nicht mehr leben. Kann das Leben nicht mehr auskosten (oder am Leben leiden). Und Tiere werden nicht tot gekitzelt (wie es mal in einer Karikatur in der Frankfurter Rundschau zu sehen war), sondern mehr oder weniger schnell getötet, oft genug so langsam, daß es sehr qualvoll ist. (Lt. Jonathan Safran Froer sind 1 % der Schweine noch am Leben, wenn sie heiß abgebrüht werden. Habe das Buch jetzt nicht vor mir liegen, weiß ich aus der Erinnerung.) Fische läßt man über Minuten ersticken.)
Bei Menschen bin ich prinzipiell gegen die Todesstrafe (zumal zum Tode verurteilte wissen, daß und wann und wie sie hingerichtet werden und daß sie dann nicht mehr leben). Ich wäre auch dagegen, wenn man die Delinquenten auf eine irgendwie nette Art hinrichten würden. Und nach meiner Auffassung darf man auch Tiere nicht töten. Außer in Notwehr (das gilt dann auch für Menschen). Für mich wäre es eine Art Notwehr, ein mich nicht angreifendes Tier töten zu lassen (zu töten?), wenn es mein Überleben sichert. Vielleicht überstrapaziere ich aber damit den Begriff Notwehr. Korrekter ist vielleicht Egoismus oder (Über-)lebensgier.
Mehr als 9 von 10 Menschen finden es in Ordnung, Tiere unter qualvollen Bedingungen aufwachsen zu lassen und sie töten zu lassen, nur um sie dann zu essen, obwohl sie sich gesund auch ohne das Essen von Tieren ernähren könnten.
In meiner Familie sind 33% Vegetarier. Nämlich ich. Nimmt man Eltern und Geschwister dazu, bleibt die absolute Zahl an Vegetariern bei 1.
Tierschutz ist das eine. Menschenschutz das andere. Und was den Menschenschutz betrifft, kommt eine omnivore Ernährung ganz schlecht weg.
Es ist schlecht für die Beteiligten der Tierindustrie: Meines Erachtens brutalisiert es die Menschen („solange es Schlachthöfe gibt, wird es auch Schlachtfelder geben“). Der Schlachtvorgang und das Zerlegen ist mit großen Unfallgefahren verbunden. Auch Seefahrer haben ein großes Unfallrisiko, verglichen mit anderen Berufsgruppen abgesehen von Bergarbeitern, Soldaten und Rennfahrern.
Es ist schlecht für die Konsumenten (siehe unten stehende Einschränkung): Nach meinem Wissen haben omnivior lebende Menschen ein höheres Krankheits- und Sterberisiko als Vegetarier, und zwar auch durch die Ernährung. (Viele Vegetarier verhalten sich gesundheitsbewußter als Nichtvegetarier und haben von daher ein von der Ernährung unabhängiges Krankheits- und Sterberisiko. Wenn man diesen Fator heraus rechnet (als so gleich hohen Anteil der Raucher und Maskenträger in der Gruppe der Veggis und der Nicht-Veggis) bleibt nach meinem bisherigen Kenntnisstand ein Vorteil für die Vegetarier. Ich habe mir dazu keine einzige Studie näher angeguckt, sondern verlasse mich da auf möglichst interessenunabhängige Institutionen, die das für mich machen.
Um eine Kalorie Fleisch zu erzeugen, braucht man bis zu 13 Pflanzenkalorien. Genug Nahrung für alle schafft man eher durch eine pflanzenbasierte Ernährung, nicht durch Massentierhaltung. (Ich weiß, akutell braucht niemand zu hungern, weil weltweit genug Nahrungsmittel für alle da ist. Wenn Menschen hungern, liegt das an einem Verteilungsproblem. Diese Menschen habe nicht genug Geld, um sich gesund ernähren zu können.)
Das, was wirklich jeden Menschenfreund (und Naturfreund) interessieren m u s s: Der größte Treibhausgasemittent ist die Massentierhaltung. Sie ist laut Jonathan Daniel Froer (der kein Klimawissenschaftler ist) für 51 % der Treibhausgasäquivalente verantwortlich. Ein Überschreiten der Klima-Kipppunkte hätte gravierende Folgen für alles Leben auf diesem Planeten. Die Erdatmosphäre würde sich immer mehr erhitzen und Leben (vor allem auch zivilisiertes menschliches Leben) verunmöglichen. Deshalb ist Massentierhaltung nicht verantwortbar. Allein nur die Massentierhaltung abzuschaffen reicht aber auch nicht aus. Wir müssen selbstverständlich auch die Fossilindustrie (und aus anderen Gründen auch die Atomindustrie) durch nachhaltige Konzepte ersezten (PV, Windenergie, Passivhäuser, guter öffentlicher Nah- und Fernverkehr möglichst schnell regenerativ, nur soviel konsumieren wie für ein gutes Leben nötig etc.).
Wer sich für Menschenrechte einsetzt (ich bin unter anderem Födermitglied bei Amnesty international, Initiative gegen die Todesstrafe und bei Pro Asyl) kann schlecht sich für den Konsum von Tieren einsetzen. Aus genannten Gründen. So sehe ich das.
(Einschränkend muß ich sagen, daß vor kurzem ein Artikel im Deutschen Ärzteblatt erschien, wo der sich nicht als interessengebundene ernährungsmedizinische Autor behauptete, eine pflanzenbasierte Ernährung würde weder auf die Gesundheit noch auf das Klima eine günstige Wirkung haben im Vergleich zu omnivorer Ernährung. Das Deutsche Ärzteblatt ist anzeigenfinanziert mit viel Werbung zum Beispiel für Medikamente, vor allem auch zu Cholesterinsenkung 😉 Ich habe mir die Homepage des Autors angeguckt. Er verdient sein Geld anscheinend mit Früherkennungsuntersuchungen. Die sind größtenteils umstritten (abgesehen von Gebärmutterhalskrebsfrüherkenung und Koloskopie bei Männern ab 50 und bei Frauen ab 55). Prävention funktioniert, Früherkennung leider nicht.
@ Jürgen H Winter:
„Es ist ein häufiges Phänomen, dass Menschen mit besonderer Lebensform, häufig auch religiös, nicht mehr über ihren Schatten springen können und dann zu messianischem Tun neigen, es äußert sich häufig in Sektierertum, sie lassen anderes dann nicht mehr gelten.“
Es wäre gut, wenn sie auf Argumente reagieren und nicht wild Menschen in bestimmte Gruppen zwängen. Ich denke, daß ich versuche, so zu handeln. Ich schreibe nicht, der Herr Winter (den ich nicht kenne) oder der Herr Briem (den ich auch nicht kenne, ich kenne überhaupt wenige Hessen) schreibt immer das und das und deshalb ist er das und das. Das ist eine Form von Rassismus? Die Vegetarier und noch schlimmer die Veganer…Ich dachte, ich hätte die Dinge differenziert betrachtet.
Religion: Ich bin zu einem Zeitpunkt evangelisch getauft worden, als ich noch nicht wissen konnte, was für ein Antisemit Luther war. Bin nicht ausgetreten. Bin aber selten in der Kirche. Es gibt manchmal gute Predigten. Der formale Kram ist mir egal. Wenn ich eine Leichenschau machen muß, denke ich nicht an Gott. Als ich die Leiche von meinem Vater sah, dachte ich mir: „Der kann ja nun nicht weg sein.“ Hallo Papa! 🙂
@ Lübbers
„Wer sich für Menschenrechte einsetzt (…) kann schlecht sich für den Konsum von Tieren einsetzen.“
Jetzt hören Sie doch mal endlich auf mit Ihrer Propaganda. Natürlich kann man sich für Menschenrechte einsetzen und trotzdem Fleisch essen. Tiere sind keine Menschen. Ja, sie haben Empfindungen und sollten das Recht auf artgerechte Haltung haben. Ich finde es einen Skandal, dass so etwas wie Massentierhaltung, sogar noch mit Kastenstandhaltung, in Deutschland erlaubt ist. Aber Tiere bleiben trotzdem Tiere. Sie haben keine Menschenwürde und auch keine Menschenrechte. Es gibt signifikante Unterschiede. Der Mensch ist von seiner Natur her ein Gemischtesser. Davon zeugt schon sein Gebiss mit seiner Mischung aus Schneide- und Mahlzähnen. Fleisch zu essen ist also menschlich. Auf die Menge kommt es an. Es ist wie mit allem anderen auch. Die Dosis macht das Gift. Sie als Mediziner müssten das wissen. Was in großen Dosen giftig ist, kann in kleinen Medizin sein. Krank macht nur die Maßlosigkeit, aber das ist ja mit allem so.
Jetzt vergleichen Sie das Essen von Fleisch also mit Rauchen. Fleisch ist aber keine Droge, es macht nicht süchtig. Was sollen diese falschen Vergleiche die ganze Zeit?
Wenn Sie fair wären, würden Sie außerdem im selben Maß, wie Sie auf gesundheitliche Gefahren durch Fleischkonsum hinweisen, darauf aufmerksam machen, dass Umweltgifte, Pestizide und andere Chemikalien (Stichwort Glyphosat) auch in vegetarischen Lebensmitteln (Gemüse, Bier, Mineralwasser) enthalten sein können. Halbwegs schadstofffrei ernährt man sich nur mit Produkten aus biologischem Anbau, aber auch da kann man sich heute nicht mehr sicher sein. Außerdem könnten die Biohöfe gar nicht genug produzieren, um alle von Ihnen missionierten Wendehälse jetzt ad hoc mit gesunden vegetarischen Produkten zu versorgen.
Es gilt die alte Wahrheit: Das Leben ist lebensgefährlich. Irgendwann ist Schluss, aus welchen Gründen auch immer.
@ Jürgen H Winter:
Die Dosis macht das Gift zum Gift, das stimmt. Das ist beim Tiere essen etwas anders. Da gibt es immer ganze Individuen, die gegessen werden. Nein, es ist ein Märchen: Die nicht gebratene Hälfte des Hähnchens lebt nicht weiter und ärgert sich nur, weil sie dauernd umfällt, sondern die wird meist auch gebraten.
Hallo Herr Lübbers,
Wer zwängt hier wen in bestimmte Gruppen ? Ich habe nichts dagegen, wenn sie Vegetarier sein wollen, zu keinem Zeitpunkt habe ich ihr Vegetariersein angegriffen. Sie jedoch bezeichnen Fleischesser als Kriminelle, Verbrecher und schlimmeres. Wer zwängt hier wen in eine Gruppe ? Merken sie denn nicht, dass sie in ihrem Tun so verhaftet sind, dass sie die Übersicht verloren haben ?
@ Jürgen H. Winter:
„Sie jedoch bezeichnen Fleischesser als Kriminelle, Verbrecher und schlimmeres.“
Wann habe ich denn die Begriffe „Kriminelle“ und „Verbrecher“ verwendet?
Allerdings ist es so: Jedes Handeln (und Nichthandeln) zeitigt Folgen. Wenn man möchte, daß jeder soviel Fleisch essen kann, wie er will, funktioniert das nur über Massentierhaltung. Die Omnivoren kaufen ganz überwiegend konventionell …erzeutes Fleisch. „Erzeugtes Fleisch“. Also das Fleisch von in Massen gehaltenen Tier-Individuen. Die Aufzucht dieser Tiere ist qualvoll. Das Töten ebenso. Wüßten die Tiere, wer für ihr qualvolles Leben und Sterben verantwortlich ist, wären sie sicher not amused.
Tiere essen ist die mit Abstand wichtigste Ursache für die Klimaerhitzung (so die Zahlen von Jonathan Safran Froer stimmen). Die Klimaerhitzung ist die Ursache für die Zunahme der Hitzetoten, Dürren, Überschwemmungen, Stürme, und diese Probleme verschimmern sich mit jedem zehntel Grad mehr.
Lobbyisten der Fossilindustrie sind verantwortlich für den Tod vieler Menschen. Weil sie die Klimaerhitzung verschlimmern (den Begriff „verschlimmern“, schlimm, schlimmer, am schlimmsten, das könnte tatsächlich von mir stammen). Jemand, der mit Messer und Gabel die Klimaerhitzung verschlimmert (schon wieder dieses Wort), indem er Tiere ißt, ist genauso für Dürre- und Überschwemmungsopfer verantwortlich wie die (ist „Schreibtischtäter“ antisemitisch?) mit Kugelschreibern bewaffneten Lobbyisten der Fossilindustrie. Jemand, der aus Profit Waffen verkauft an folternde Diktatoren, ist (ich bin kein Jurist) menschlich ähnlich verantwortlich für den Tod und das Leiden von Menschen wie derjenige, der den Abzug drückt.
Vor kurzem sah ich auf einem VW einen winzigen Aufkleber, auf dem stand: „Ich bin ein Feinstaub-Terrorist“. Ein ehemaliger Nachbar von uns, wo wir früher wohnten, hat ein Kind tot gefahren. Er fuhr zu schnell oder war betrunken. Ich weiß das nicht mehr. Der eine erstickt am Asthma. Der andere verblutet. Der dritte verhungert. Ich sitze in meiner Praxis. Gleich habe ich 3 Wochen Urlaub. Die verbringe ich nicht auf der Sea-Watch. Habe ich jetzt die Übersicht verloren, oder macht diese Sätze Sinn?
@ Stefan Briem:
„Jetzt hören Sie doch mal endlich auf mit Ihrer Propaganda.“
Habe gerade nach oben gescrollt. „Massentierhaltung“ ist das Thema. Nicht 75 Jahre Frankfurter Rundschau. Nicht Michael Jackson. Leider nicht Nicole Kidman. Ich scheine im richtigen (richtiges?) Blog zu sein.
Sie scheinen verärgert zu sein. Habe ich einen wunden Punkt getroffen? (Ihre Antwort wird „nein“ sein, ist mir schon klar.) Ich scheine etwas bei Ihnen auszulösen. Frau Kübler auch? Der Vegetarier (oder- noch „schlimmer“ Veganer) an sich. Oder Ralf-Michael Lübbers speziell?
„Natürlich kann man sich für Menschenrechte einsetzen und trotzdem Fleisch essen.“ Natürlich kann man das. Aber das betrifft dann nicht die Menschenrechte von jenen, die wegen der (mit Messer und Gabel und Auto und Heizung und Plastik verursachten) Klimaerhitzung sterben oder krank werden. Und wenn kein Arzt auf der Sea-Watch 3 oder 4 anwesend ist, weil die Ärzte nicht 2 mal 2 Wochen Quarantäne und dazu 3 oder 4 Wochen Einsatz machen wollen (und die Praxis entsprechend lange zu haben müssen), dann sterben ertrinken vielleicht deswegen Menschen auf dem Mittelmeer.
„Es gilt die alte Wahrheit: Das Leben ist lebensgefährlich. Irgendwann ist Schluss, aus welchen Gründen auch immer.“
In der Frankfurter Rundschau stand mal der schöne Satz: „Der Tod muß abgeschafft werden! Diese Schweinerei muß aufhören!“ Können wir uns darauf einigen?
Ich bin jetzt 56 Jahre alt. Wenn ich mit wenigen Maßnahmen möglichst viel Nutzen erzeugen wollte für das Leben, würde ich meine Zeit oder mein Geld in Propaganda für vegetarische Ernährung stecken. Und zwar in diesem Fall n i c h t aus Tierschutz-, sondern aus überlebenswichtigen Klimaschutzgründen. Und ich würde es für Anti-Lobbyismus verwenden. (Erwähnte ich schon mal.)
So, jetzt fängt mein Urlaub an 🙂
@ Jürgen H.Winter 6. August um 15:32
Was tut Herr Ralf-Michael Lübbers denn? Er gibt den Tieren eine Stimme, weil unsere Mitgeschöpfe solche Menschen brauchen. Das ist doch klar, dass keiner einen Grund haben kann, Menschen zu kritisieren, die anderen Lebewesen nicht schaden, sondern schützen wollen und eine Stimme geben wollen. Wenn Menschen mit ihrem Verhalten (Fleischkonsum) dafür mitverantwortlich sind, dass Tiere leiden und sterben müssen, dann ist Zivilcourage notwendig. Und deshalb ist es richtig, für die Opfer den Mund aufzumachen und genau das tut Herr Ralf-Michael Lübbers. Dafür bin ich ihm sehr dankbar. Es ist sehr wichtig, zwischen Opfern und Tätern unterscheiden zu können. Wer sehen, hören, denken, fühlen, sprechen und schreiben kann, ist verpflichtet, sich gegen die profitorientierte, tierquälerische Fleischindustrie zu engagieren. Tierquälerei ist und bleibt ein Verbrechen, ob es Ihnen gefällt oder nicht. Um für den Schutz anderer zu sein, muss man nicht religiös sein. Eigenverantwortung und Sozialverantwortung genügen.
Mit friedlichen Grüßen
Birgit Kübler
Hallo Herr Lübbers,
Haben sie schon einmal daran gedacht, dass nur 15% der Agrarprodukte aus ökologischem Anbau stammen?85% kommen aus konventionellem Anbau. Also Boden und Umwelt werden vergiftet, damit da gerade das wächst, was der Bauer will, nichts anderes. Alles andere wird vergiftet. Man könnte das jetzt noch viel weiter führen, der Prozess läuft schon lange, beginnend mit der Trockenlegung von Mooren und ging weiter mit der sogenannten Flurbereinigung. Ab da wurde die industrialisierte Landwirtschaft möglich. Und so weiter, ein weites Feld. Die Produktion von vegetarischer Nahrung bedeutet also auch Vernichtung der Biodiversität, durch reichlich Düngung Anreicherung der Atmosphäre mit Treibhausgasen usw. Es ist also nicht einfach so dass die Tierproduktion allein schuldig ist, wobei natürlich die Art und Weise, wie Fleisch heute hergestellt wird eher verbrecherisch zu nennen ist.Aber das ganze ist heute ein Wirtschaftsfaktor, über 40% werden exportiert, ein Milliardengeschäft. Sie können heute hinsehen, wo sie wollen, es wird überall gehaust als hätte die Menschheit noch andere Planeten in der Hinterhand. Haben sie nicht.
Ich für meinen Teil wehre mich nur dagegen, dass mein bisschen Fleischkonsum so verwerflich sein soll, wenn ich es dann noch aus bevorzugter Quelle beziehe. Und nun schönen Urlaub !
Hallo Frau Kübler,
seit Jahren versuche ich, allen Tieren eine Stimme zu geben. Unsere Agrarwirtschaft vergiftet breitflächig unsere Landschaft, die Insektenwelt ist auf weniger als 20% zusammengeschrumpft. Man kann nicht einfach auf Nichtvegetarier einprügeln, man muss sich auch klarmachen, dass bei der Produktion von vegetarischen Produkten Tiere in ungeahnter Menge getötet werden, die Biodiversität den Bach runtergeht. Die Welt wird breitflächig vergiftet. Dass die Fleischwirtschaft zum Himmel stinkt, das geht schon seit Jahren so, nehmen sie die Kücken, die geschreddert werden, die Ferkel, die ohne Betäubung operiert werden usw.
Frau Kübler, die Probleme sind viel größer, das können die Vegetarier auch nicht ändern, denn wie gesagt, beim Anbau werden Myriaden von Tieren vergiftet, mittels Glyphosat und was weiß ich noch, dass dann beim Verzehr im Konsumenten landet. Ja, Glyphosat ist überall, im Getreide, selbst im Bier ! So wie die Dinge liegen wird sich das auch so schnell nicht ändern, leider.
In unserem Garten haben wir nie Gift eingesetzt. Und vor unserem Haus wird der Weg auch nicht mit Gift begossen. Dabei wird kein Tier getötet oder gequält. Ich begreife nicht, was Sie mir vorwerfen. Meinen Sie vielleicht, ich würde den Kaninchen die Möhren klauen. Ich kaufe grundsätzlich nur Bio-Produkte. Wenn andere den Planeten vergiften, bin ich nicht Verursacherin. Wenn Menschen grillen und die Luft verpesten bin ich auch nicht mitverantwortlich. Es ist sehr mühsam, mit Ihnen zu diskutieren, weil Sie nicht zwischen Opfer und Täter unterscheiden können. Denken Sie über folgenden Text, den ich in der Frankfurter Rundschau vor vielen Jahren las. Unter einem Foto von einem Ölverschmierten Vogel stand: „Wäre die Natur ein Wohnzimmer, kein Tier würde sich darin wohlfühlen!“ Dass wir alle mit Glyphosat verseucht sind, das weiß ich auch, aber das ist nicht meine Schuld. Ich bin Ausländerin und darf nicht wählen. Deshalb habe ich nicht die Möglichkeit, die Marionetten der Wirtschaft in die Wüste zu schicken. William Gladstone: „Was moralisch falsch ist, kann politisch nicht richtig sein!“
Es tut mir leid, aber von Luft und Liebe kann ich nicht leben. Ab und zu esse ich Gemüse und Obst.
Bis zu 13 Getreidekalorien für eine Kalorie Fleisch…
@Jürgen H. Winter:
Ich habe nichts gegen „bio“. Es gibt viel zu beachten. Bio. Regional. Bio-Kartoffeln aus Ägypten oder konventionelle aus Hamburg? Wir haben jetzt vorgestern Kartoffeln gerüdet (unser Garten ist groß genug) und bestellen uns ein Gewächshaus. Corona sei Dank. Merken, daß Gemüseambau Spaß machen kann.
Um Tiere essen zu können, muss man sie mit einer vielfachen Menge an Pflanzen (schlimmstenfalls-sorry, schon wieder dieses Wort- Soja aus gefälltem brasilianischen Regenwald) füttern. Man benötigt bei weitem nicht so viel Pflanzenanbau -biologisch oder konventionell-, wenn die Menschen diese Pflanzen gleich selbst essen.
Urlaub: Jetzt fahren wir erstmal den Ostfriesland-Wanderweg hoch. Russland oder Amerika (Reiserätsel). Endlich mal die Heimat kennenlernen. Covid sei dank. Sonst wären wir wahrscheinlich in den Alpen. Ups. Alpinisten schädigen die Umwelt. Alles im Leben eine Sache des Maßes. Religion: Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.
Ich denke, dass es Zeit wird, zum Thema zurückzukehren: Massentierhaltung: Wird Fleisch zum Privileg für Reiche? Darauf kann es nur eine Antwort geben. Weder Reiche noch Arme sind berechtigt, Tiere zu quälen. Seit 2002 ist der Tierschutz im Grundgesetz verankert. Aber Empathie gegenüber Tieren müsste genügen, um mit Tieren liebevoll, gerecht und verantwortungsbewusst umzugehen. Dazu gehört selbstverständlich auch, dass wir deren Lebensräume nicht vergiften. Ich empfehle das Büchlein „Wir sind ein Teil der Erde“. Es ist die Rede vom Indianerhäuptling Seattle an den amerikanischen Präsidenten. Seattle: „Wer die Erde vergiftet, vergiftet sich selbst!“ Das ist eine logische, offenkundige Tatsache, die keines weiteren Beweises bedarf (siehe: Strafprozessordnung § 291).
Mit friedlichen Grüßen
Birgit Kübler
@Birgit Kübler:
„Weder Reiche noch Arme sind berechtigt, Tiere zu quälen.“ Exakt!
Wir können ja mal abstimmen, dann haben wir klare Verhältnisse: Tierschutz. Wer ist dafür? Dagegen? Enthaltungen?
Schön wär, wenn’s schön wär.
Dafür!
Wer traut sich, hier zuzugeben, dass er/sie für Tierquälerei und Todesstrafe für Tiere ist.
Ich bin FÜR optimalen Tierschutz und den Schutz der Lebensräume unserer Mitgeschöpfe. Der Staat, das sind wir. Und es ist unsere Pflicht, uns für diese Werte zu engagieren. Sowohl Reiche als auch Arme sind dazu verpflichtet, denn Tierquälerei und Umweltzerstörung sind kriminelle Verbrechen.
flicht des Staates umfasst die Pflicht zur Risi
Für Tierschutz und artgerechte Haltung.
Und dafür, Tiere zu essen. Klar, warum denn nicht?
@ Stefan Briem,
ungerechte Verhaltensweisen gegenüber Tieren, die beinhalten, dass wehrlose Lebewesen sinnlos ermordet werden, haben mit Tierschutz und artgerechte Haltung nichts zu tun. Es gibt nur eine artgerechte Haltung: nämlich die Freiheit. Aber die Tierhalter, die Fleisch produzieren, erdreisten sich zu der Behauptung, die Tiere liebevoll großzuziehen, obwohl sie vorhaben, sie später ermorden zu lassen. Auf jeden Fall hat dies mit Tierschutz nichts zu tun. Herr Ralf-Michael Lübbers zitiert am 30. Juli, 14:31 Hilal Sezgin. Sie wurde in einem Vortrag gefragt, was sei, wenn man Tiere zwar halte und esse, aber respektvoll. Sie sagte: „Wenn Achtung und Respekt bedeuten, daß man jemand die Faust ins Gesicht schlagen respektive das Fleischermesser in die Schlagader rammen darf, können wir diese Wörter gleich wegschmeißen. …Wer Tiere achtet, ißt keine. …Wenn man jemanden achtet, tötet man ihn ja nicht, oder?“ Die Fleischproduzenten und Fleischesser machen sich etwas vor.