Sparlampen sind nicht akzeptiert

Glühbirnen sind Stromfresser. Darum wird das Glühbirnen-Verbot der Europäischen Union jetzt nach und nach wirksam. Die 100-Watt-Birnen sind ab morgen, 1.9.2009, verboten, dann kommen peu a peu die schwächeren an die Reihe. Besitz und Betrieb sind deswegen nicht strafbar, sie dürfen aber nicht mehr hergestellt oder importiert werden. Einer der Gründe neben ihrem hohen Energieverbrauch: Bei der Herstellung fällt viel Kohlendioxid an. Die Deutschen – wie auch alle anderen Europäer – sollen auf Energiesparlampen umsteigen. Doch die Deutschen scheinen nicht zu wollen. Im ersten Halbjahr 2009 steigerte sich der Absatz der Glühbirnen gar um 34 Prozent. Strahlung, schädliches blaues Licht und giftiges Schwermetall – solche Schreckensmeldungen über „gesundheitsschädliche Energiesparlampen“ feuern den Run auf Glühbirnen an

Klaus Matthies aus Hamburg meint dazu:

„Die 5 mg Quecksilber pro ‚Energiesparlampe‘ sind angesichts der Giftigkeit dieses Schwermetalls bereits eine nicht zu unterschätzende Menge. Da packt mich doch die Wut, wenn ich das Zitat eines so genannten Experten höre: ‚In hohen Mengen kann das Schwermetall Leber und Nieren schädigen.‘ Allein das ‚kann‘ bringt mich auf die Palme ! Dieser „Fachmann“ hat anscheinend noch nichts von der chronischen Vergiftung gehört, die zum totalen Gedächtnisverlust führt. So lange nur quecksilberhaltige Stromsparer angeboten werden, bleibe ich bei der bewährten Glühlampe – ich habe mich bereits reichlich bevorratet.“

Marlies Glaser aus Frankfurt:

„Eigentlich erwarte ich von der FR, ein Thema unter mehreren Aspekten zu betrachten. Beim Thema Energiesparbirnen fehlt mir sehr die kritische Hinterfragung. Allein die Tatsache, dass inzwischen Hamsterkäufe  von Glühbirnen stattfinden, zeigt doch, diese Regelung ist bei den Verbrauchern überhaupt nicht akzeptiert.
Liest man den entsprechenden Artikel in Ökotest vom Oktober 2008, wird klar weshalb: Weder ist die Energieeinsparung besonders hoch noch die Lichtqualität. Auch ist  die Rücknahme der Birnen überhaupt nicht geklärt; wer fährt denn durch die halbe Stadt, um so ein Teil zu entsorgen? Was im Klartext heißt: Die nicht mehr funktionierenden Birnen werden  über den Hausmüll entsorgt werden. Und was geschieht dann mit den giftigen Rückständen?
Und noch eine Frage: Wenn die Zukunft den LEDs gehört, warum nicht abwarten, bis diese weit genug entwickelt sind? Die Masse der Verbraucher würde sie  freiwillig kaufen und müsste nicht per Erlass  gezwungen werden.
Wundersam erscheint mir auch, wie hier plötzlich das Energiesparen betont wird. Gibt es nicht viele andere Maßnahmen, die weit mehr brächten (niedrigere statt höhere Produktion von Autos z.B.)  und findet hier nicht eine Augenwischerei statt nach dem Motto: Ja wir unterstützen Energiesparen, ihr seht es doch? Aber wem nutzt dieses Verbot der Glühbirnen eigentlich wirklich? Sind dies nicht die Hersteller der weit teureren Energiesparbirnen? Und womöglich Unterstützer dieses Verbots, die als Politiker im ‚Nebenjob‘ in den entsprechenden Aufsichtsräten der Herstellerfirmen sitzen? Fragen über Fragen. Ich freue mich in Zukunft auf mehr Antworten in der FR!“

Martin Brandis aus Braunschweig:

„Da haben wir  ein Produkt, dass es uns kinderleicht macht, unseren Energieverbrauch zu reduzieren, und dazu noch ohne ein Fünkchen Verlust unseres so liebgewonnenen Wohlstands, und schon finden sich tödliche Gifte in der Sparlampe, die Lichtfarbe passt – Ohgottogott – nicht, und neuerdings wird der Biorhythmus gestört.  Allen voran Ökotest, die Hauptpostille des Deutschen Öko-Gewissens, verteufelt die Sparlampe nach Strich und Faden.  Ach ja, und bei Frank Plasberg durften wir erfahren, dass uns auch noch die Kultur mit dem Abschied von der Glühlampe verloren geht.  Haben wir eigentlich noch alle Tassen im Schrank? Der erzwungene Abschied von der Glühbirne ist das erste sichtbare Zeichen des gravierenden, aber unvermeidlichen Umbruchs in unserer Energieversorgung.  Auch die drastischen Preissteigerungen für Energie der letzten Jahre  gehören dazu.  Bereits heute sind Haushalte zu Sparmaßnahmen  gezwungen, weil Energielieferanten den Strom- oder Gashahn absperren, weil die letzte Rechnung nicht bezahlt werden kann. Die bornierte Abwehr gegen ein wirklich gutes Produkt wie die Energiesparlampe verdient also nichts außer Spott.“

Rolf Kaiser aus München:

„Sie schreiben es ja selbst, aber so, als ob nichts dran wäre: Hier scheinen die Quecksilberindustrie und die Lampen/Birnenindustrie die größten Lobbyisten gewesen zu sein. Quecksilber wird verboten, also muss man der Industrie helfen, Ihr Material noch loszuwerden. Die ‚Öko‘-Lampen sind auch teurer, halten aber – aus Erfahrung – oft nur genauso lange, wie die herkömmlichen. Und jetzt müssen sie noch in den Sondermüll.
Dass die Lichtausnutzung bei geringerer Wattleistung genauso gross sei wie entspr. ähnliche Gl.-Lampen, ist auch ein schon erwiesener Irrtum.
Zu fragen wäre auch, ob nicht durch die viel aufwendigere Herstellung und das Quecksilber und die anderen Nachteile, der Ökoeffekt gegen Null tendiert. Wahrscheinlich werden die Glühbirnen wiederkommen, wenn ein Großteil der Energie aus Solar- u. anderen erneuerbaren Energiequellen kommt. Aber was Brüssel und andere nicht nachdenkende Politiker regulieren, was zu regulieren ist, wissen wir ja.“

Regina Neumann aus Marburg:

„Der Artikel ließ doch etliche Fragen, die sich aus der Praxis ergeben, offen: Wie wirkt es sich auf den Verbrauch und die haltbarkeit aus, wenn die Birne drei- bis viermal am Tag angeschaltet wird. (Bei mir brennen die Lampen morgens und abends – bei den Testern nicht? Trotz aller guten Vorsätze muss die Lampe doch noch einmal eingeschaltet werden, weil ich etwas vergessen habe …
Und wie man Leuchtstoff-Lampen-Scherben aus einem Teppichboden, einem Bett oder einem Sofa feucht abwischt und woher ein luchtdichtet Behälter kommen soll, sollte Wissenschaftler Schmottlach bitte erklären.“

Dr. Eric Eva aus Aalen:

„Kritiker der Energiesparlampe führen marginale Themen wie Rest-Quecksilber und Strahlung an (jedes moderne Steckernetzteil strahlt mehr). Ganz real, aber nicht in der Diskussion, ist das Problem der Farbwiedergabequalität. Leuchtmittel werden nach Farbtemperatur und Farbwiedergabeindex eingeteilt. Energiesparlampen haben fast immer den Farbcode 827, d.h. Farbtemperatur 2700 K wie eine Glühbirne und eine Wiedergabetreue von 80 Prozent (gegenüber 100 Prozent bei Glühbirne und Halogenlampe).
Das liegt daran, daß das weiße Licht aus drei diskreten Farben zusammengemischt wird (im Gegensatz zur Glühbirne, die ein kontinuierliches Spektrum hat). Hat ein Gegenstand eine Farbe, die zwischen diesen drei Banden liegt, wird seine Farbe verfälscht wiedergegeben.
Leuchtstoffröhren mit besserer Farbwiedergabe sind verfügbar, eine Neonröhre mit 90 – 92 Prozent Farbwiedergabeindex (Farbcode 930) gibt deutlich angenehmeres Licht als eine Energiesparlampe, wenn auch im direkten Vergleich Halogenlicht gleicher Farbtemperatur (3000 K) noch natürlicher wirkt. Für Grafikbüros gibt es sogar Röhren mit 98% Farbwiedergabeindex, die aber leider nur in Tageslichtfarbe (Farbcode 954) angeboten werden, was zuhause deutlich zu blau wirkt.
Leider werden diese verbesserten Leuchtstoffröhren nur in sehr wenigen Formaten angeboten, nicht als Energiesparlampen oder für die meisten modernen T5-Röhrenformate. Da die Technologie identisch ist, könnte die Industrie aus dem Stand Energiesparlampen mit 92 bis 98% Farbwiedergabeindex anbieten. Eine solche Premium-Energiesparlampe könnte die Akzeptanz bei den Verbrauchern, die die schlechte Lichtqualität der Standardlampen unbewußt schon spüren, deutlich erhöhen. Es muß nur ein Anbieter den Anfang machen…“

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21 Kommentare zu “Sparlampen sind nicht akzeptiert

  1. Deutschland im Jahr 2100, letzte Meldung aus dem absaufenden Bremerhaven (nur 2 Meter über N.N.): „Es ist kaum zu begreifen, vor 100 Jahren haben sich die Menschen wegen der mangelnden Farbwiedergabe gegen Energiesparlampen ausgesprochen. Und bei Windkraftanlagen sprachen sie abfällig von der ‚Verspargelung der Landschaft‘. Heute ernten wir die Folgen der Ignoranz vergangener Generationen. Ab in die Ruderboote.“

  2. Was passiert, wenn eine Energiesparlampe zerbricht? Was, wenn aus Kostengründen Exportschlager aus Übersee zerbröselt vor einem zerbröselt liegen?(nicht sagen… im Handel gibt es auch mit VDE-Zeichen Steckdosenleisten für 16 A, die mit Klingeldraht bestückt sind).

    Quecksilberthermometer werden von der EU verboten, wegen dem Quecksilber.

    Es werde Licht… und es ward Dampf.

  3. – im übrigen halten die nur doppelt so lange, als herkömmliche Glühlampen
    – sind in der Herstellung weitaus teurer und energieaufwendiger. Wo ein Spareffekt eintritt, soll mal durchleuchtet und einem verklickert werden
    – die Entsorgung kautter Energiesparlampen läuft unter Sondermüll
    – und das Licht > siehe oben -^

  4. @rü #3
    Dass Energiesparlampen nur doppelt so lange halten, kann ich nicht bestätigen. Ich benutze Energiesparlampen seit ungefähr 10 Jahren, erst eine musste bislang wegen eines Defekts ausgesondert werden. Und das, wie es sich gehört, ordentlich bei der Elektroschrottsammlung. Ich habe es mit der Verwendung eines energiesparenden Kühlschrankes, eines Notebooks (anstatt Desktop-PC) und nicht zuletzt mit den Energiesparlampen geschafft, meinen Stromverbrauch in den zurückliegenden Jahren zu senken. Ohne Komfortverlust. Genau das ist beabsichtigt und hilft der Umwelt. Woher plötzlich die Bedenken gegen die Energiesparlampen kommen, ist mir ehrlich gesagt völlig schleierhaft.

  5. Zu der Haltbarkeit: Es gab zwei Feldversuche, einmal im Dauereinsatz, einmal mit an/aus. Diesen Bericht gab es auf Spiegel-TV letzte Woche, ob von Okö-Test im Auftrag oder im Beisein von Öko-Test will ich nun nicht beschreien. Den Bericht findet man vielleicht oder bestimmt irgendwo auf spiegel.de oder auf Youtube.

    Was sie angeblich einsparen, ist nicht mal die Hälfte dessen, was bei der Herstellung an Aufwand berieben wird. Quecksilber fällt auch nicht von den Bäumen, die Platine liefert auch nicht der Backofen. Das ist vergleichbar, wie mit der Oköprämie für die neuen Autos. Eine verheerende Rechnung macht sich da auf, wenn man richtig rechnet.

    Kleinkinder im Haus, Ball in die Luft geworfen… Energiesparlampe kaputt – der Umwelt zuliebe wird das Kleinkind ins Krankenhaus eingeliefert. Kneipenschlägerei…

    Durch das falsche, unnatürliche Licht, sind auch „Kopfschmerzen“ im Bereich des machbaren, man bekommt einen „Schatten“ (um dan Begriff „Knacks weg“ zu umgehen).

    Darüberhinaus sind wir schon längst im LED-Zeitalter angekommen. Das ist nur noch eine Sache von ein paar Jahren.

  6. Ich wundere mich über die von vielen Menschen befürchteten Katastrophen im Zusammenhang mit der Verwendung von Kompaktleuchtstofflampen. Seit den 50er Jahren haben alle Menschen, die sich jetzt vor diesen nicht mehr ganz neuen Leuchtmitteln fürchten, die gleiche Lampentechnik genutzt: die Leuchtstoffröhre, oft auch falsch als Neonröhre bezeichnet. Alle Gebäude der Arbeitswelt sind – weil auch sie bereits sparsamer mit elektrischer Energie umgehen als Glühlampen – seit ihrer Entwicklung mit ihnen ausgerüstet worden.

    Wie in der Kompaktleuchtstofflampe befindet sich auch in ihr sogar mehr Quecksilber. Damit solch eine Lampe sichtbares Licht abgeben kann wird auf elektrischem Wege das Quecksilber verdampft und zum Leuchten angeregt, allerdings im für Menschen unsichtbaren Ultraviolett, ähnlich wie im Solarium. Die Innenseite der Leuchtstoffröhre wie auch der Kompaktleuchtstofflampe ist mit einem weiß aussehenden pulvrigen Gemisch von Stoffen beschichtet, die im sichtbaren Bereich je nach Stoff in verschiedenen Farben leuchten, wenn sie vom ultravioletten Licht des Quecksilberdampfes beleuchtet werden, so, wie auch die Sicherheitsaufdrucke unserer Geldscheine. Durch verschiedene Mischungen dieser Leuchtstoffe kann die Lichtfarbe eingestellt werden. Die Glaswand der Lampe schwächt zusätzlich diejenigen Anteile des ultravioletten Lichtes, die nicht von den Leuchtstoffen aufgenommen werden.

    Das Problem des Zerbrechens der Lampen ist deshalb zunächst das Gleiche wie seit 50 Jahren das Zerbrechen von Leuchtstoffröhren. Wegen ihrer kompakten Bauweise sind viele Hersteller bereits dazu übergegangen, die mit Quecksilber gefüllte gefaltete Glasröhre mit einer birnenförmigen Hülle zu umgeben, womit die vielfach befürchtete Vergiftungsgefahr beseitigt ist.

    Es bleibt, die Entsorgung ausgedienter Lampen zu regeln. Leuchtstoffröhren sind bisher Sondermüll, vielleicht werden sie demnächst von der Rohstoffindustrie gemeinsam mit Kompaktleuchtstofflampen als Rohstoffquelle für die Quecksilberrückgewinnung entdeckt.

  7. Die Glühlampe ist tot, es lebe die Sparlampe?! Und was nutzt die neue Sparlampe in der guten alten und insb. dunklen Leuchte?! Wer hat schon Pläne, die alten dunkleren Leuchten zu entrümpeln und sich neuere zu beschaffen?!

    Ich habe zu diesen Themen auch einen Beitrag „EU: Lampen- & Leuchten-Politik“ in der deutschen Usenet-Newsgroup [de.soc.recht.misc] am 21.08.2009 15:07 gepostet. Kann auch hier ([H]= http ://) gelesen werden:
    [H]groups.google.de/group/de.soc.recht.misc/

  8. @ #6 Wulf Hagedorn: Man kann ja auch ein Gitter, wie bei Außenlampen hin und wieder anzutreffen sind, anbringen.

    Aber erst der erste Schritt: Bei der Herstellung einer Energiesparlampe ist ein vielfaches mehr an Aufwand/Energie von Nöten, im Vergleich zur Glühlampe. Das ist schon die Krux. Um die Abschaffung der Glühlampe zu rechtfertigen, muß die Energiesparlampe unter den Wert der Glühlampe sinken. Wird dieser Wert erreicht? Eindeutiges Nein. Wie lange müßte nun eine Engergiesparlampe im aktiven Einsatz brennen, um alleine diesen Wert gegenüber der Glühlampe aufzuholen?

    @7 Paul Nev: Es wäre nett, wenn sie Text posten, nicht kryptischen Zeichenfolgen als Link hinterlassen. Ihr link: Diese Seite kann zurzeit leider nicht angezeigt werden.
    Bitte versuchen Sie es später erneut.

    Ich renne nicht noch mal dorthin, Klickfänger 😉

  9. Betr. #8, comment-22847, rü am 02.09.2009 06:22
    Der Text war wirklich sehr kurz (siehe unten), längere Texte sollte man in einem Blog eher verlinken. Der Link funktioniert doch, vielleicht hast du die Instandhaltung erwischt. Mit dem etwas komischen [H] kommt der Link hier durch, ohne der FR Mühe mit der Prüfung aufzubürden. Hier ist der direkte Link zum Usenet-Thread vom 31.08.2009 (31, nicht 21):
    [H]groups.google.de/group/de.soc.recht.misc/browse_thread/thread/f3eea55864e9b728#
    —–
    Hallo: Das Neue setzt sich zwar kaum reibungslos durch, aber in der allg. öffentlichen Debatte habe ich das Problem der Leuchten (einfach: wo der Leuchtkörper steckt) vermißt. Dunkle Leuchten mußten eine starke Glühbirne haben, damit die gewünschte (und somit schwächere) Helligkeit zu stande kommt. Wenn Energie wirklich richtig gespart werden soll, was auch ich allg. gut heiße, dann muß ein Umdenken auch in der Möbel-Industrie erfolgen und gefördert werden. Daran müßten auch die VRS-Behörden & -Vereine (Verbraucherschutzrecht) arbeiten. Meinungen dazu?

    Vielleicht werden auch kommunale Müllentsorger gefordert, dunkle Leuchten als Spermüll in Sonderaktionen einzusammeln. Könnte aber die Industrie nicht hellere Teile produzieren, um dunkle Teile der Leuchten (wenn’s geht) zu ersetzen?

    Hier kann man auch eine Chronologie der EU-Lampen-Politik einsehen:
    [H]nachrichten.aol.de/nachrichten-wirtschaft/handel-auf-gluehbirnenverbot-schlecht-vorbereitet/artikel/20090827092351055260992

  10. naja, sooo lang ist der Text doch nicht, das können’s doch hier locker unterbringen. Bronski ist ganz andere Kaliber gewohnt – ala telepolis und viele muffins von der Stadtgrenze 😉

    Danke für das nachreichen. 🙂

  11. interessant wäre es doch zu wissen, wer das patent für die energiesparlampen hält, da wird es sicherlich noch eines gevben im gegensatz zu den normalen glühlampen, bei denen ja das patent sicherlich ausgelaufen war.
    und dann natürlich ob der patenteinhaber einen heissen draht zur EU-kommision hat!

  12. Es juckt mich, den vielen Kommentaren zum Verbot der Glühlampen noch einen hinzuzufügen.

    Vor Jahrzehnten hat Philips mit der PL-Lampe, auch „Marmeladenglas“ genannt, den Anfang mit einer Energiesparlampe auf Leuchtstofflampenbasis gemacht, ohne dass viel kritisiert wurde. Etliche heute schreibende „Spezialisten“, „Fachleute“ und „Designer“ verfassen hanebüchene Artikel; sie messen z. B. die Lichtleistung einer Lampe in Beleuchtungsstärken (Einheit Lux), was keineswegs die Lichtleistung, also den „Lichtstrom“ in Lumen, darstellt, und sie benutzen dazu auch noch minderwertige Produkte, um den Verbraucher zu irritieren. Bei anderen Verbrauchsgütern gibt es ebenfalls gute und schlechte Produkte – warum nicht auch bei Energiesparlampen??

    Seit es Leuchtstofflampen gibt, gibt es diverse Leuchtstoffe von tageslichtweiß bis glühlampenähnlich; letztere sind vom Glühlampenlicht in der Farbe nicht zu unterscheiden. Wer also vom „kalten“ oder „blauen“ Licht einer Energiesparlampe spricht, der redet lichttechnischen Unsinn. Auch bei den unterschiedlichen Farbwiedergabeeigenschaften der Leuchtstoffe kann der Nutzer verschiedene Qualitäten wählen. Sehr hohe Anforderungen werden z. B. bei Gemäldegalerien oder Frisiersalons gestellt. Bei den marktgängigen Produkten in der glühlampenähnlichen Lichtfarbe (ww 2700K; Lumilux warm-white 827; Interna; Warmweiss 827) sieht mein Essen gut aus und sonst gibt es auch keine Probleme …

    Viele Neuentwicklungen haben Kritik erfahren, beispielsweise die Eisenbahn, der Rock´n Roll und sogar die Glühlampe. Anlässlich der Einführung der Straßenbeleuchtung (Gasbeleuchtung) in Paris schrieb die „Kölner Zeitung“ 1819 unter anderem:

    „Jede Straßenbeleuchtung ist verwerflich aus philosophischen Gründen; die künstliche Helle verscheucht in den Gemütern das Grauen vor der Finsternis, das die Schwachen von der Sünde abhält. Diese Helle macht den Trinker sicher, dass er in Zechstuben bis in die Nacht hinein schwelgt, und sie verkuppelt verliebte Paare ….“

    Eine Energiesparlampe enthält derzeit Quecksilber in der Größenordnung von 1-3 mg, muss also als Sondermüll beim Recyclinghof entsorgt werden, aber auch andere Produkte wie Farbreste, Lösungsmittelreste, Batterien, Elektronik, Tonerkartuschen usw. müssen als Sondermüll entsorgt werden, warum nicht verbrauchte Energiesparlampen dazulegen?

    Einige leicht nachzurechnende Daten möchte ich vergleichsweise doch aufführen:

    Energieaufwand incl. Herstellung (wird oft nicht berücksichtigt !!!) der Lampen bei einer Betriebsdauer von 10 000 Stunden:

    a) 10 Glühlampen zu 75 W = 758,60 kWh,

    b) 1 elektron. betriebene Energiesparlampe 15W = 152,24 kWh.

    Die Lichtleistung der Energiesparlampe ist etwa gleich der der 75W-Glühlampe, ca. 4-11 % weniger je nach Bauform und Lampenleistung.

    Die Ersparnis bedeutet erheblich weniger Kraftwerke und Kohlendioxiderzeugung! Ein Segen für die Umwelt.

    Der Verbraucher spart bei dem Energiepreis von 0,25 Euro/kWh während der 10 000 Stunden 150,00 Euro! Davon kann er lässig die nächste Energiesparlampe kaufen.

    Hier wird das Motiv des Glühlampenverbots doch klarer. Oder?

    Dipl.-Ing. Gerd Behring

  13. Paßt schön zur FR ^^ , aber das kaufe ich Ihnen nicht ab, auch nicht mit Zucker im Kaffee. Schon Ihr „Energieaufwand“ läßt die Milch im Kaffee sauer werden.

    Guten Morgen zusammen 🙂

  14. Ich zitiere nun mal Peter Carstens (GEO):

    Bei dem Verbot geht es darum, es soll den Druck auf die Hersteller erhöhen, bessere Energiesparbirnen zu entwickeln – Leuchtmittel, die nicht nur gesundheitsverträglich sind, sondern auch eine gute Umweltbilanz aufweisen können, also zukünftig nicht mehr in den Sondermüll gehören. Schon jetzt sind LED-Lampen auf dem Markt, die noch effizienter sind und ohne Quecksilber auskommen. Sie werden in wenigen Jahren die gute alte Energiesparbirne in den Schatten stellen.

    Es wird Müll einem aufs Auge gedrückt, damit der Müll sauberer wird. Schon gaga irgendwo.

  15. Lieber Herr Dipl.-Ingeneur, ich habe da noch ebbes:

    Gehen sie bitte mal hin und analysieren die Einzelteile einer Glühbirne und vergleichen das Ergebnis mit der der „Energiesparlampe“. Dann gehen sie her und vollziehen den Herstellungsprozeß, einschließlich der Rohstoffe. Es fällt ja nix von den Bäumen.

    Wenn sie das haben, gehen wir zur Entsorgung über. Ich habe mal gezählt, es sind zwei Stockwerke, danach 14 Schritte und ich bin die Glühbirne los. Nun habe ich Glück, wohne im städtischen Einzugsgebiet, irgendwo wird sich schon wer finden, der meine kaputte Energiesparlampe annimmt. 30 Kilometer weiter sieht das anders aus. Und im Hinterland noch schlimmer. dort müssen wahrscheinlich die Bürger sich eine Sammelstelle ausschauen und dann einmal im halben Jahr wen auf Reise schicken. In NRW gibt es ca. 380 Sammelstellen, man hofft aber über die Kundenbindung, daß Händler auf den Annahmestellen.Zug aufspringen.

    Mein Energieversorger schreibt:

    Unter dem Begriff Sondermüll sind alle Abfälle zusammen gefasst, die gemäß Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz einer gesonderten Behnandlung und Entsorgung unterliegen. Diese Abfälle sind besonders überwachungsbedürftig, da die hierunter fallenden Stoffe bei der Anwendung und Entsorgung gesundheits- oder umweltschädigend sein können.

    Aus den Augen, aus dem Sinn.

    Und warten wir mal ab, ob dann auch noch so etwas ans Licht kommt, wie der nun aufgedeckte Subventionstopf für die Atomlobby. eines weiß ich, wenn Politik die „Umwelt“ hochhält, muß man 10x gucken, ach, reicht nicht, 100x…

  16. Das paßt zu der gestrigen Milchmädchenrechnung in der FR (Abwrackprämie). Furchtbar. So viel Schrott auf einen Haufen, in so einem kurzen Zeitraum dem Leser zu unterbreiten, ist nur schwer zu verkraften.

    Wenn ein 15 monatiger Test im an/aus-Testbetrieb aufzeigt, daß eine Energiesparlampe noch unterhalb der Lebensdauer einer Glühbirne liegt, dann.. ja dann… dann hilft nur, dies zu ignorieren. Passend auch, daß die Entsorgung auch nicht hinzugerechnet wird, von der Gesundheit der Leute mal ganz abgesehen.

    Man lege drei Euro drauf, kaufe ne LED-Lampe, verbiete den „stand by“-Modus in elektrischen Geräten, dann kann man beginnen von Klima-Schutz zu reden.

    Anzeigen für Fluglinien, die für fast lau vom Flughafen abheben, die erzählen, daß man für’n Appel und ’n Ei irgendwohin fliegen kann, unterstreichen nicht den Willen, etwas für das Klima zu bewirken. Die Subventionen jener,wie Steuervergünstigungen und vieles andere, tragen auch nicht dazu bei, das Klima zu retten.

    Es ist ein solcher Wahnsinn, daß in einer Wegwerfgesellschaft die in Saus und Braus lebt, eine „Energiesparlampe“, die nun keine ist, das Weltklima retten soll.

    Und daß die FR solchen Blödsinn pusht – nun schieße ich in eine andere Richtung -, dem Schwachsinn „Umweltprämie“ noch ein Silbertablett unterschiebt, damit der SPD-Wahlkampf wenigstens ein schönes Lichtlein bekommt, hat mich gestern genug Aufregung gekostet.

    @ Michael Schäfer #16: versuchen Sie beim nächsten Mal den Text der sueddeutschen selbst zu formulieren, dann kann Bronski den wenigstens in seine Ecke setzen (Print). So wie es der Dipl.-Ingenier gemacht hat…

    @ Bronski: Ich wußte das sie den Text vom Dipl. nehmen. Die FR-Politik ist da leicht zu durchschauen.

    Ich habe nun auch Zahlen, der Umwelt zuliebe:
    Die LED-Lampe gibt es mit E14 und E27 Gewinde in Birnen- und Kerzenform. Die Lichtstärke entspricht einer 75W-Glühbirne bei einer Leistungsaufnahme von ca. 2W an 220V. Die “Lichtdauer” 50.000 Stunden. Preis: neun Euro. Da kann die “Energiesparlampe” einpacken.

    Aber soll die FR ruhig weiter so machen, ’s merkt ja keiner. Grün ist nur der Strich auf der Titelseite, mehr nicht. Das habe ich aber schon einmal hinterlassen, ist auch nur für den Fall, falls schon vergessen 😉

  17. Ich finde dieses Gelabere weitgehend eindimensional. Alle Welt tut als ob es nur ex und hopp geht. jetzt werden die Energievernichter Glühbirnen verboten, und die einzige Alternative sollen Energiesparlampen sein? Ist doch Blödsinn. Es gibt seit Jahr und Tag Halogenlampen, die ein angenehmes, klares Licht verbreiten und die man wunderbar als Deckenfluter oder Punktleuchten einsetzen kann. Sparsamer als Glühbirnen sind sie überdies

    Was andernorts über fossile Rohstoffe verbrennende Autos gesagt wurde, trifft hier auf die Glühbirnen zu: Weg mit ihnen! Hin zu effizienteren Technologien!

  18. Hin zu effizienten Technologien…

    Irgendwo stand im Raum Frankfurt in einer Zeitung, Deutschland wäre technikfeindlich, was der Bauer nicht kennt… (möchte auf die Zeitung mit dem grünen Band nicht draufdeuten).

    Die Einführung der Dampfeisenbahn wurde gefeiert.

    Atomenergie nicht mit juchuuu begrüßt.

    Das 5l-Auto wurde sowohl von der Politik als auch der Wirtschaft, torpediert. Das Greenpeace-Auto durfte nicht mal in einer Halle der IAA unterkommen. GP mußte draußen bleiben. Das ist nun wieviele Jahre her? Tip: Da gab es die DDR noch.

    Auf dem Feld der Nutzung von erneuerbaren Energien sind kleine Leute mit Klagen überzogen worden, wenn die Energiewirtschaft ihre Pfründe schwinden sah.

    Es ist Politik und Wirtschaft, die gezielt falsch informiert und „Wirrköpfe“ torpediert.

    Der Hinweis mit der Halogenlampe, steht bei mir auch – nebenan. Als indirekte Beleuchtung, genau richtig dosiert für ein Tip am Morgen in Bronskis Beatclub.

    Guten Morgen zusammen. rü

  19. Jetzt die Glühbirne, demnächst der Duschkopf.
    Was geht in den Köpfen der Kommission nur vor?
    Die Reglementierungswut der EU und die zunehmende Bevormundung der Bürger ist das eigentlich erschreckende.

  20. Biolysa e.V. (Gesundes Wohnen & Leben) schreibt:

    „Fazit: veralterte Technologie, Unmengen an giftigem Quecksilber sowie eine nicht zu akzeptierende Elektrosmogbelastung. Vernünftige Alternativen sind mit den LED Leuchten längst auf dem Markt.“

    Die rechnen zwar auch nicht sonderlich gut, besonders nicht wenn es um „jetzt spare ich, jetzt spare ich nicht“ geht, immerhin ist ihnen die Gesundheit der Leute ein Augenmerk wert.

    Der FR muß man nur Zahlen mit drei (!) Ausrufezeichen hinsetzen, schon nehmen’s ungesehen.

    In meinem Umfeld steht ja noch die Frage im Raum, wie das mit den Dingen in der FR ist, wo man sich nicht so auskennt… wie weit glaubt man dann der FR, wenn man weiß, wie es sein kann.

    Nichts ist so, wie es scheint.

    @ Katja Wolf: Als nächstes die Busse auf Malte, nicht weil sie stinken, 40 Jahre und älter sind, sondern weil sie nicht der Norm entsprechen.

    Guten Morgen zusammen. rü

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