Es gibt Tage, an denen euer Bronski zu kauen hat, an denen er drauf und dran ist, Diarrhoe zu bekommen oder zumindest mal richtig auf den Tisch zu hauen und schreiend sein kleines Büro zu fliehen. Der 14. Juli war so ein Tag. Und bevor ihr fragt, warum ich erst jetzt davon schreibe: So bin ich eben. Solche Sachen schließe ich erstmal in mir weg. Aber da unten, in ihrem Verließ, bleiben diese Sachen natürlich nicht untätig. Sie granteln, beginnen zu rumoren, und bei erster Gelegenheit brechen sie wieder hervor. Diese Gelegenheit bot sich ihnen heute. Ich bekam einen Brief, eine Abo-Kündigung. Sie bestand aus zwei knappen Sätzen: „Ich kündige! Ihr seid ein islamistisches Kampfblatt!“
Nun bin ich es ja gewohnt, dass es mitunter nicht einfach ist, es allen Leserinnen und Lesern recht zu machen. So war das z.B. im Januar, im hessischen Wahlkampf. Da hat die FR, auch wenn das hier jetzt manchen erstaunen wird, kräftig Wahlkampf für Andrea Ypsilanti gemacht. Zumindest empfanden das manche Leser so und empfahlen mehr Neutralität. Andere fanden das große Koch-Porträt von Stephan Hebel und manche Titelseite, etwa jene, die Koch in der Pose von Lehrer Lämpel zeigte, als unerträgliche Wahlkampfhilfe für die CDU. Ähnlich mit unserer Berichterstattung über die Linkspartei: Unerträglich freundlich erscheint sie den einen, unerträglich voreingenommen den anderen. Okay, damit versuche ich umzugehen. Aber die Einstufung als „islamistisches Kampfblatt“? Wie kann man damit umgehen? Gar nicht, oder?
Anlass für dieses Etikett war ein Artikel von Hilal Sezgin, früher FR-Redakteurin, heute Buchautorin, mit dem Titel „Man nennt es Islamophobie„. Dieser Text sorgte aber auch darüber hinaus noch für Aufregung, denn kaum war er online, als er auch schon eifrig kommentiert und die Autorin teils heftig beschimpft wurde. Ich fühlte mich an so manche Debatte auf einer Website erinnert, die ich hier nicht verlinken möchte (PI-News), und da war mir klar, dass die Islamophoben, wenn man sie beim Namen nennt, richtig böse werden können. Anonym natürlich; kein einziger kommentierte unter Klarnamen. Sie haben also Meinungen, diese Herrschaften – vielleicht ist die Unterstellung nicht korrekt, dass es sich überwiegend um Männer handelt -, aber sie stehen nicht dazu. Sie halten sich für aufrechte Staatsbürger, sind aber Aufgehetzte und Eingepeitschte.
Bei den Feuilleton-Kollegen fiel dann die Entscheidung, die Kommentarfunktion unter dem Sezgin-Text abzuschalten und die unerträglichen Kommentare zu löschen. Darauf hagelte es erst recht wütende Mails: Zensur! Natürlich auch wieder anonym. Man betitelte uns als „Kacker“, drohte uns Konsequenzen an: „Stellt die Kommentare sofort wieder ein, sonst hört ihr von uns!“ Weiter ging es nach dem Gastbeitrag von Tarik A. Bary. Ich will das Zeug hier nicht weiter zitieren, zumal solche Kommentare (hier und hier) auch im Thread „Deutschland am rassistischen Pranger“ gepostet wurde. Ich lasse ihn dort stehen, um diese Argumentation zu dokumentieren, distanziere mich aber entschieden davon. In dieser Argumentation fallen immer wieder bestimmte Schlüsselbegriffe wie z.B. „Nazikeule“ – die wird nach Auffassung dieser Herrschaften immer dann von den Islamvertretern herausgeholt, wenn es gilt, die ach so kritischen und mindestens ebenso aufrechten Deutschen mit Hilfe ihrer Vergangenheit mundtot zu machen; es handelt sich also um eine faschistoide Argumentation. Doch diesen Mund und ihre Kritik am Islam lassen sie sich nicht verbieten. Dabei wissen sie nichts vom Islam, abgesehen von dem, was sie auf Websites wie der oben erwähnten lesen.
Das sind Tage, an denen ich mich sorgenvoll frage, wohin sich dieses Land entwickelt, und an denen ich weglaufen oder zum Mond fliegen möchte. Die durch das Internet gewährte weitgehende oder zumindest als solche empfundene Anonymität erlaubt es manchen, sich als Riese zu gerieren. Bei Licht betrachtet ist es aber wie mit dem Scheinriesen bei Michael Ende: Je näher man kommt, desto kleiner wird er. Doch allein die Tatsache, dass diese Leute sich trauen, dass sie sich sicher fühlen, dass sie es rauslassen …
Es ist Zeit, aufs Klo zu gehen.
Zunächst habe ich nur gelacht. Die FR ein islamistisches Kampfblatt?. Aber dann ist mir doch das Lachen im Halse stecken geblieben.
… tja, nächtliche Ratlosigkeit. Die Leute, die so anonym schreiben, denken sicherlich auch so, trauen sich aber nicht, sich im offenen Gespräch entsprechend zu äußern. Wäre mir aber lieber.
Zirkeltraining!
Herr Bronski, sie erinnern sich an ihren Text mit der Schließung der Kommentarfunktion in der sueddeutschen bzw. erst das durchlaufen des Sittenwächtertors von Herrn Graf?
Ich erinnere sie gerne noch mal an „heise“, wenn sie das dort teilweise sehen, dann geht es der FR doch gut, oder nicht?
Was wollen sie dann mit Klarnahmen? Die FR diktiert auch mit dem Deckmantel „Ihre Redaktion Frankfurter Rundschau“. Sie sind genauso mit eingebunden, ob sie wollen oder nicht, und alles was da ins Depot reingeht ist für mich die Frankfurter Rundschau. Glauben sie für mich als Leser ist das aufregend bin ich voll auf Draht, mit der Frankfurter Rundschau zu diskutieren? Ich seh vielleicht blöd aus, bin es aber nicht.
Und dises Verhalten, was sie auf den Mond fliehen läßt, war schon immer so im iNet. Sie bekommen es nur erst mit, seit sie eine Kommentabox haben, einen Blog. Da kann ich ihnen ganz andere Geschichten erzählen, wo jahrelange Arbeit kaputt gemacht worden ist.
Der FR geht es doch gut, bißchen lockerer werden, denn noch steht die Hütte, steht das Depot nicht Polizeischutz.
PS: Kommen sie nun bitte nicht mit einem Ehrenkodex an wie die Justizministerin. Es gibt im ganzen Internet keinen Codex, genausowenig wie in der Politik und in der Wirtschaft.
— er nahm ihr den Namen… (letzter ohne „h“ natürlich)
Alles geht nun mal nicht, sagt Olaf von WordPress.
Das zweite Leben in der virtuellen Welt, hier ein Nischenprodukt, dort Schurke oder Krieger. Die Flucht in die virtuelle Welt, um mit 5 Sternen, einem virtuellen Pokal mit dem Wissen „ich nun wer“ einschlafen zu könne.
Eine Studie dazu hat ein Freund an der evangelischen Hochschule vor 2-3 Jahren gemacht. Dr. Jekyll und Mr. Hyde ist dabei rausgekommen.
Als in Hausen es ziemlich unruhig wegen der Moschee wurde, waren nicht mal die Leute bereit, die Feuer legten, vor laufender Kamera ihren Namen zu sagen. Und so wie das Bild Hausen auf Frankfurt übertragen wurde, hinaus in die Welt ging, so wird man auch dieses anders wo im Internet wiederfinden.
Ich kann mich hier auch als Egon Schmitt ausgeben, wenn wer Namen will, aber auch reale Namen schützen vor virtuellen Vandalismus nicht.
Das ist nun mal der Fluch „Content“, die mediale Prostitution, damit man wahrgenommen wird, nicht im Wust der Einträge von Google untergeht. Die Geister die man rief, wird man nicht mehr los.
Alles geht nun mal nicht, sagt Olaf von WordPress.
Seltsam ist aber, daß 1000de von anonymen Twittermeldungen vor ein paar Erdumdrehungen höchst willkommen waren… man, auch die FR, darum einen Medientanz veranstaltete.
Man muß auch das Medium sich anscheuen, die FR sitzt nun mal nah beim Volk, läßt auch ein Muslime beten… Und das Stichwort „Muslime“ löst schon einiges aus. Lesen ist nicht immer gleich Lesen, und Lesen können die Wenigsten. Zusammenhänge erkennen ist ihnen auch nicht mitgegeben worden.
Vergleichbar wie mit „Deutschland den Deutschen“ in Ostdeutschland, wo man nicht mal ein zehntel der Ausländer zwischen Leipzig und Dresden antrifft, die man in Frankfurt zwischen Rebstock und Taunusanlage vorfindet. Wir Frankfurter feiern mit ihnen Straßenfeste, die im Osten rennen rum: Ausländer raus. Wenn die wüßten, wie schön ein buntes Kopftuch zwischen ihren grauen Gemäuern sich hervortut…
Und nichts ist leichter als vom Wohnzimmer aus seine Meinung kundzutun, egal ob so oder so. Ich komme aber gerne rüber, erkläre euch das nochmal, und für 400 Euro im Monate halte ich als altes Forenluder euch den Pöbel vom Hals. Mache mer se platt. 🙂
Aber Herr Bronski – Themenvorschlag: 15 Jahre Bundeswehreinsatz in der Welt: Krieg oder Eierkuchen werfen? (letztes kann auch als 20 Techno (macht immer nur bum bum) genommen werden)
Frieden schaffen ohne Waffen – ein grüner Slogan vor … Der Frieden sah so aus, daß der Grünenparteitag nur unter Polizeischutz ablaufen konnte, auf Joschka Fischer ein tätlicher Angriff der Friedenstauben stattfand.
Und so ist das auch mit ihren „Nachwirkungen“. Man spricht der FR das ab, was man für sich selbst als Grundrecht einfordert. Ein ganz seltsames Phänomen in unserer Gesellschaft. Dann wird auch das Recht einseitig ausgelegt, gar entgegen der Rechtssprechung sich zurechtgelegt. Man selbst beschimpft aufs übelste die Leute, droht und macht, dichtet was zusammen, aber wehe man sagt: Ziehe weiter, hier bist nun Persona non grata. Als Anonymus kann man wiederkommen, ob durch Tunnel oder durch den Orbit. Was bleibt?
Entweder nur personalisierte Kommentare zulassen – Datenschutz und Vertrauen steht da nun im Vordergrund – oder aber bei solchen heiklen Themen – Stichwortthemen (siehe heise = c’t parallel telepolis (Unterschied wie Tag und Nacht was die Kommentare angeht)) – diese entweder meiden oder aber dann sich ein dickes Fell zulegen, Forenluder spielen – hau wech die Sch**** (frei nach Werner). Dann solte man auch nie die gegenüberliegende Staßenseite aus dem Auge lassen.
Gäbe noch mehr zu erzählen, weil das ist ein Psycho-Thema, mit dem Tag (engl.) „Gesellschaft“ etc.pp was da alles nun einfließt.
Kommentare unter Klarnamen zu veröffentlichen, wird sich heutzutage keiner mehr wagen. Dies ist mit Sicherheit kein Indiz dafür, dass sich niemand zu seiner Meinung bekennt. Denn ist ein Text erstmal im Netz veröffentlicht, kann ihn ein jeder für alle Zeiten einer Person zuordnen und weitergeben, sofern der Klarname angegeben wurde. Da können Zitate aus dem Kontext gerissen und weiteveröffentlicht werden, so dass falsche Eindrücke entstehen. Oder irgendwelche Verrückten rücken einem gar auf den Leib.
Zum Thema: der Mord an Marwa E. ist ein brutales, grausiges Verbrechen, dass für mich nicht zu erklären ist. Wer auf eine schwangere Frau, bereits Mutter eines Kindes, in einem Gerichtssaal aus den gen. Gründen 18mal einsticht, scheint nicht nur pol. verirrt, sondern auch geistig verwirrt zu sein.
Ich halte es allerdings für falsch, die deutsche Gesellschaft unter Generalverdacht zu stellen und aufgrund der Proteste in arab. Ländern nun das Gefühl zu bekommen, man müsse sich nun noch deutlicher von der schrecklichen Tat distanzieren, als es verschiedene Politiker inzwischen ausdrücklichst getan haben.
Im Tagesspiegel ging Malte Lehming mit einem Kommentar auf die Proteste in musl. Ländern ein, indem er auch an die seit Jahren ausufernde Christenphobie in islam. Staaten erinnerte. Insbesondere im Irak werden Christen massenhaft verfolgt, vertrieben oder ermordet. In anderen Ländern werden sie unterdrückt und benachteiligt. Die Toleranz, die Muslime von anderen einfordern, sind sie meist nicht bereit, jenen anderen auch zu zugestehen, bemerkte H.-M. Enzensberger in „Schreckensmänner“.
Bei dem Thema Islam gehen in allen Blogs die Wogen hoch. Doch nicht alle Kritiker sind Anhänger der hetzerischen Internet-Schmuddelseiten von pi, oder gar nationalistisch oder erzkonservativ geprägt. Hier muss zwischen diesen und jenen, die sachliche Kritik äußern, unterschieden werden. Und Kritik kommt nun eben auch aus Reihen der Menschen- und FrauenrechtlerInnen sowie pol. Linksorientierten.
In Deutschland hat man zu lange intolerante Strukturen geduldet. Nicht selten bekommt man dabei im eigenen Land die Ablehnung best. Einwanderergruppen zu spüren. Ein türkische Bekannter hatte vor wenigen Wochen geäußert, die meisten von uns hätten keine Vorstellung, was in vielen muslimischen Gemeindengepredigt würde.
Die Ausbreitung von Parallelgesellschaften in D. schafft Unmut. Diese Probleme führen zu einer Polarisierung, wodurch sich Konflikte verschärfen. Um sie zu lösen, müssen sie aber sachlich analysiert werden. So ist pi aus meiner Sicht eine Reaktion auf radikal-islam. Gruppen in Deutschland, die an Einfluss gewinnen. Das eine kann man somit nicht ohne das andere verurteilen.
Sich von dem Strudel der Eskalationen und Provokationen mitreißen zu lassen, führt irgendwann definitiv zu einem Clash of civilizations. Auf der anderen Seite sollten Mißstände offen und klar angesprochen werden, und es müssen gegebenenfalls auch Grenzen aufgezeigt werden.
Äußerungen wie: “Ich kündige! Ihr seid ein islamistisches Kampfblatt!”, sind bei dieser Diskussion völlig unzutreffend und kontraproduktiv.
Der Sezgin-Artikel war mir doch tatsächlich entgangen. Der Bary-Artikel hingegen nicht, ich fand ihn stellenweise sehr putzig. Da merkt man halt doch, daß der Autor aus einem anderen Kulturkreis kommt. Hierzulande käme jedenfalls niemand auf die Idee, wenn er „Islamophobie“ diagnostizierte, diese durch eine Entschuldigung der Kanzlerin aus der Welt schaffen zu wollen. Ich persönlich hätte an Bary’s Stelle eher Maßnahmen gefordert, denen man jegliche Wirkung aufs Problem nicht von vornherein gänzlich absprechen kann. Oder glaubt Bary tatsächlich, eine Entschuldigung ihres Staatsoberhauptes würde die Deutschen so beschämen, daß sie fortan vom schlechten Denken übers Kopftuch, daß er diagnostiziert, ablassen werden? Diese Zeiten, wo sowas evtl. noch möglich gewesen wäre, sind doch längst vorbei… Im Gegenteil, heutzutage erzeugt eine Schmähung der Islamophobie durch Politiker bei vielen Menschen erst die Idee, ob da nicht doch was Vernünftiges dran ist.
Nicht auszuschließen ist, daß der eine oder andere Araber (oder Perser) vielleicht denkt: „Bei den Juden entschuldigen sie sich regelmäßig… mal sehen, ob wir das nicht auch hinkriegen.“ Bei Ahmadinedschad könnte ich solche Hintergedanken wirklich nicht ausschließen, von ihm ist ja bekannt, daß der Holocaust und seine Auswirkungen bis heute ihn sehr beschäftigt.
Was die angebliche „Islamophobie“ angeht, so ist der Begriff irreführend. Jeder Mensch auf der Welt hat ja ein mehr oder minder ausgeprägtes „Besitzgefühl“ für den ihn umgebenden Raum, seine sog. Heimat. Empfindet er diesen Besitz bedroht, z.B. durch eine „Inbesitznahme“ durch eine die individuelle akzeptable Grenze überschreitende Anzahl Fremder, so kommt es natürlich zu Ablehnung, je höher die Anzahl der Fremden, umso größer die Ablehnung. Dann wird Munition gesammelt gegen die Fremden, die man ablehnt. Da kommt es doch wie gerufen, daß die Fremden dieser merkwürdigen fremden Religion anhängen, von der man in den Medien (in einer ihrer Spezialformen, dem Islamismus, aber wer achtet dann schon auf den Unterschied) so viel Schlimmes hört, spätestens seit 0911. Dann wird der Islam schnell zu einem Argumentationsbaustein der Ablehnung. Diesen Personen, die dann den Islam in ihre Kritik einbauen, wäre doch mehrheitlich der Islam insgesamt herzlich schnuppe, wenn seine Anhänger in der ihnen angestammten Heimat blieben. Mit andern Worten, dann wären sie auf einmal nicht mehr Islamophob.
@fox,
„Insbesondere im Irak werden Christen massenhaft verfolgt, vertrieben oder ermordet.“
Der Fairness halber muß man allerdings dazu sagen, daß dies ein Phänomen der Nachkriegszeit im Irak ist. Vor dem Krieg waren die christlichen Iraker voll integriert und hatten keine Probleme mit Andersgläubigen. Ich habe vollstes Verständnis für die Muslime, die im Irak jetzt Christen verfolgen, nachdem Christen ihr Land mit Krieg und Elend überzogen haben (und dabei teilweise noch die christliche Religion im Munde führten, sodaß der Eindruck eines Kreuzzugs entstand), wiewohl ich es natürlich nicht billige.
@Max Wedell
„Ich habe vollstes Verständnis für die Muslime, die im Irak jetzt Christen verfolgen, nachdem Christen ihr Land mit Krieg und Elend überzogen haben (und dabei teilweise noch die christliche Religion im Munde führten, sodaß der Eindruck eines Kreuzzugs entstand), wiewohl ich es natürlich nicht billige.“
Unglaublich. Sie haben Verständnis für Verfolgung und Ermordung, billigen es aber nicht? Wie wäre es, wenn jemand anderes behauptete, er habe vollstes Verständnis für den Zorn der PI-Anhänger. Denn Muslime lassen regelmäßig Menschen westlicher Zivilisation in die Luft fliegen, erklären dieser damit den Krieg.
Pardon. Kann man in irgendeiner Form Verständnis für Racheakte oder radikale Übertreibungen aufbringen? Wenn es sich denn im Falle der Säuberungsaktionen im Irak überhaupt um Vergeltungsmaßnahmen handelt. Dort sprengen sich die Gruppen verschiedener Ethnien und Religionen permanent gegenseitig in die Luft. Diese Attentate bezwecken sicher keine Vergeltung an dem Einmarsch der Amerikaner.
Und abgesehen davon. Die US-Amerikaner sind sicher mit imperialistischen Hintergründen in den Irak gezogen. Sie wolten in einer wichtigenn Region ihren Einfluss geltend machen. Daraus wurde nichts. Unterm Strich haben die USA den Irak von einem grausamen Diktator befreit, haben sechs Jahre lang Prügel bezogen und stehen nun vor dem Abzug. Das Chaos, das sie hinterlassen, geht nicht allein auf ihre Kappe. Denn die Bevölkerungsgruppen im Irak stehen sich unversöhnlich gegenüber. Sie hatten und haben die Chance, es besser zu machen, denn Amerikaner hatten in den letzten Jahren keinen entscheidenden Einfluss mehr.
Abgesehen davon ist der Irak nicht das einzige Land, in dem Christen benachteiligt oder verfolgt werden.
Anmerkung
„Ich halte es allerdings für falsch,…nun das Gefühl zu bekommen, man müsse sich nun noch deutlicher von der schrecklichen Tat distanzieren, als es verschiedene Politiker inzwischen ausdrücklichst getan haben,“ hatte ich unter #8 geschrieben.
Ist natürlich nicht ganz richtig. Denn die Tat muss auf das äußerste verurteilt werden. Darin besteht kein Zweifel. Allerdings finde ich es überzogen, nun eine gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Wie man lesen konnte, haben Vertreter der ägyptischen Regierung besonnen reagiert und die deutsche Bevölkerung keinem Generalverdacht ausgesetzt. Dass sie trotzdem besogt sind und Dinge hinterfragen, ist nur verständlich.
Ich versuche es nochmal auf den Punkt zu bringen.
Ich glaube nicht, dass unsere Gesellschaft eine Neigung zu Islamophobie hat, auch wenn in bestimmten Internetforen die Zahl jener, die immer extremere Positionen beziehen, zunimmt. Die meisten üben lediglich Kritik, gehören nicht zu denen, die den Islam grundlegend ablehnen. Mag sein, dass es allerdings Ansätze gibt. Will man aber eine unliebsame Entwicklung auf diesem Terrain unterbinden, muss man bedenken, dass Islamophobie eine Reaktion auf das zunehmende Auftreten radikal-islamischer Gruppen darstellt. Hat man etwa gedacht, dass Anschläge oder Anschlagsversuche gegen die westliche Zivilgesellschaft hier ohne Wikung bleiben? Oder dass eine Gesellschaft es dauerhaft hinnimmt, wenn Hassprediger gegen unsere Gesellschaftordnung hetzen und die Gruppen derer, die sie unterwandern, zunehmen?
Wenn man Ansätze von Islamophobie in Europa verhindern will, müssen gleichzeitig Probleme mit extremen muslimischen Religionsgruppen ernst genommen und angegangen werden. Sonst erfahren wir eine zunehmende Radikalisierung auf beiden Seiten.
Eine Religion, die das Töten zuläßt ist keine.
@ 15: Das sagst du, mit einem anderen Weltanschauungsbild, was auch eine Religion darstellt. Dieses Bild ist aber auch keineswegs besser.
@rü
Ohne Leben gibt es keine Weltanschauung.
ich ergänze:
…, die eine Religion darstellt.
Islamophobie? Was ist das?
Es gibt viele Religionen. Und keine davon ist es wert, dass Menschen sich gegenseitig in deren Namen abschlachten. Nun ist der Islam keine Religion! Auch wenn sich Muslime im Namen des Islam nicht nur gegenseitig abschlachten. Darüber berichtet selbst die FR.
Die Gründungsurkunde (AGB) des Islams ist der Koran, die Hadith u.a. die Zusatzklauseln (BGB). Wer sich also zum Thema äußern möchte, sollte also bitte ad fontes gehen. Dies scheint keiner der Blogger getan zu haben, sonst würden sie anders argumentieren.
Wer glaubt, dass der Islam eines bestimmten Datums außer dem Jahr 622 bedarf, um seine Aggressivität zu erklären oder zu rechtfertigen, hat sich nicht sachkundig gemacht (z.B. Bat Ye’or: „Der Niedergang des orientalischen Christentums unter dem Islam: Vom Dschihad zum Schutzvertrag“). Das ist jetzt kein Aufruf zu einem neuen Kreuzzug! „Parteien“ (Völker) habe sich immer nur solange friedlich verhalten, solange sie sich gegenseitig in Schach halten konnten. Das scheint ein Naturprinzip zu sein, und so ist es auch mit dem Islam!
Was jetzt unter dem Stichwort „Islamophophie“ abläuft, ist eine ganz natürliche REaktion. Die Muslime haben jedoch ein ganz besonderes Geschick dabei entwickelt, sich als Opfer darzustellen. Dabei steht klipp und klar an mehreren Stellen im Koran, dass nichts ohne den Willen Allahs geschieht! Ferner steht – sinngemäß – drin, dass der Islam und seine Anhänger das Beste ist, was die Welt zu bieten hat. Und so handeln „gläubige“ Mohammedaner auch in ALLEN Lebenslagen, einschließlich der Schulverweigerung. Das ist jetzt vielleicht zynisch, aber Fakt!
Fakt ist aber auch, dass sich KEINE der eingewanderten und einwandernden Ethnien derart integrationsunwillig verhält. Dies ist seit Jahren bekannt. Stefan Luft hat nicht nur das in „Abschied von Multikulti: Wege aus der Integrationskrise“ auf den Punkt gebracht.
Diesem durch seine Fakten erschreckenden Buch ist nun u.a. zu entnehmen, dass „unsere“ Aggressionen seit Jahren fehlgeleitet wurden. Und dies wiederum ist nun das Ding sowohl der Politik als auch der Presse! Vielleicht sollte Herr Bronski auf dem Klo mal lange darüber nachdenken.
Unsere Politiker haben seit Jahrzehnten nicht agiert, schon gar nicht re-. Sie sind sich, wie wir aus den diversen Werken Hans Herbert von Arnims wissen sollten, selbst genüge (er nennt das wohl korrupt). Unserer Forderungen sollten nun dringlichst an die Politik gerichtet werden.
D.h. aber nicht, dass wir den Karren so weiter laufen lassen sollten oder könnten. Foren wie pi ziehen ihre Daseinsberechtigung aus dem allgemeinen Schweigen der Presse und dem Gesundbeten von Anthropophilen, wie der Beiträger des hiesigen Blogs.
Wer den Feind in Foren wie pi sieht, sieht den Dorn im eigenen Auge nicht. Hat jemand überhaupt die Kritik der ExMuslime nicht nur an der Islamkonferenz überhaupt zur Kenntnis genommen? Sind es nicht sie, die zu allererst berufen sind, sich „fachlich“ und sachlich zu äußern?
Klopft euch hier ruhig selber weiterhin verbal auf die Schulter! Oder macht euch endlich sachkundig! Faseln kann jeder, etwas zu sagen haben wenige! Macht euch klar, dass viele Einzelteile noch kein Ganzes ergeben, vor allem, wenn sie nicht zusammenpassen. Es wird keinen Euroislam geben (Ralph Ghadban: „Tariq Ramadan und die Islamisierung Europas“)!
Um dem zu erwarteten empörten Aufschrei der „Gemeinde“ zuvorzukommen. Ich entschuldige mich für die plakativen Aussagen. Vieles müsste genauer ausgeführt werden. Viele Themen mussten leider ausgeklammert werden. Es sollte aber kein Buch werden. Davon gibt es reichlich. Und die sollten auch gelesen werden! Von euch!!!
@ Gabriel
das ist ja so ein krauses zeug, was du da schreibst, dass mir da glatt der hut hochgeht. der islam ist keine religion? was denn sonst? eine ethnie? das könnte man glauben, wenn du mittendrin in deinem text schreibst, dass sich keine andre ethnie derart integrationsunwillig verhält
neulich hab ich eine überschrift in der fr gelesen: aufklärung wirkt gegen intoleranz. aufklärung wär auch hier dringend nötig. du hast dir offenbar eine menge zeug angelesen, aber ganz klar nur mit perspektiven aus einem bestimmten lager, das feindbilder braucht um daraus die eigene legitimation zu ziehen. deswegen muss „der islam“ auch zurechtgeschrieben werden, damit er ins feindbild passt. merke, gabriel: es gibt „den islam“ nicht. islamophobie dagegen gibt es, aber sie richtet sich ins nichts, weil der gegner ein phantom ist.
hab mir schon gedacht, dass es darauf keine antwort geben wird
übrigens, die übershrift lautete „aufklärung gefährdet intoleranz“, nicht „aufklärung wirkt gegen intoleranz“. ist auch viel besser
was mich wundert ist, dass hier keiner von denen reagiert hat, die immer auf betroffen machen, wenn es um rassistische hetze oder antisemitismus geht. dazu hat es früher hier ja heftige, heftigste auseinandersetzungen gegeben. aber das war mir damals schion klar, dass das alles rein akademische sachen waren
leute, ihr habt hier einen fall von kaum verhohlenem rassismus vor euch, aber keiner schreibt was dazu
eigentlich ein armutszeugnis
@ # 20 Thomas, sehen Sie im Hebel-Blog nach.
@ Gabriel
Ich kann Thomas nur beipflichten: DEN Islam gibt es nicht.
Ich habe mal in die Foren von PI geblickt und konnte da keine differenzierte Auseinandersetzung mit den bei uns vorhandenen Problemen entdecken. Dort wird auf niedrigstem Niveau polemisiert.
Es geht hier nicht um eine Auseinandersetzung mit anderen Religionen, sondern schlicht um eine fremdenfeindliche Haltung, die mit willkürlich herausgepickten Zitaten untermauert werden soll, um so eine Islamisierung der westlichen Welt heraufzubeschwören.
Unsere Probleme im Zusammenleben sind aber andere. Die Radikalisierung einiger Gruppen (ganz gleich, welcher Religion sie angehören) basiert doch im wesentlichen auf dem wirtschaftlichen Abstieg ganzer Familien und der Perspektivlosigkeit ihrer Kinder. Was 30 Jahre lang vernachlässigt wurde, holen wir heute nicht mit Integrationskursen nach. Mit dem Aufkommen der Ökonomisierung der Sozialarbeit wurden engagierte Ansätze, die es sehr wohl gab, ins Abseits getrieben. Dass sich das rächt, war vorauszusehen. Das werte ich nicht als späten Triumph, es macht mich eher traurig und besorgt.
„..was mich wundert ist, dass hier keiner von denen reagiert hat, die immer auf betroffen machen, …“ Thomas, diesen Satz hätten Sie sich sparen können.
@Thomas & Co.
„du hast dir offenbar eine menge zeug angelesen, aber ganz klar nur mit perspektiven aus einem bestimmten lager, das feindbilder braucht um daraus die eigene legitimation zu ziehen.“
Ich schreibe bereits: „Faseln kann jeder, etwas zu sagen haben wenige!“
Ja, ich habe mir eine Mengeangelesen, im Gegensatz zu dir, der offenbar schon – aber da bist du in guter Gesellschaft – mit der Argumentationslinie Probleme hat. Es gibt auch andere Quellen. Warum nutzt ihr die nicht?
Außerdem brauche ich keine eigene Legitimations. Die brauchen Andere! Also nochmals ad fontes. Dann können wir auch auf „Augenhöhe“ diskutieren!
I. Werner (#22) hat es auf den Punkt gebracht.
Der Fernsehsender Phoenix begibt sich ja gerne ins Arciv, und zum Thema Ausländer in DE gab es eine Reportage, die 30 Jahre alt war. Die Reportage endete: „Wenn wir nicht… dann…“ Und das was dem „dann“ folgte, ist eingetroffen.
Die FR hat vor Jahren ein Bild veröffentlicht, auf dem eine Klasse abgebildet war. Ein paar Köpfe in Farbe, der rest eingegraut. Die „hellen“ Köpfe sagtem dem Leser: Diese Kinder haben eine Chance. Diese Bild habe ich ständig im Kopf wenn ich Kinder spielen sehe, an einer Schule vorbeikomme. Noch lachen sie…
Manchmal kann die FR auf grausame Art die Wahrheit bebildern.
@ gabriel
Zugegeben, Stefan Luft´s „Abschied von Multikulti“ ist durchaus lesenswert.
Dennoch: Es ist für mich nicht nachvollziehbar, wenn der Islam nicht als Religion anerkannt wird. Anscheinend soll ihm hier ein gewisser Status streitig gemacht werden. Diese Haltung führt aber zu keiner Lösung, sie ist ungerecht.
Es führt kein Weg an einer Auseinandersetzung mit muslimischen Gruppen in Deutschland vorbei. Allerdings sollte er nur mit jenen geführt werden, die sich unmißverständlich zu unserem Grundgesetz bekennen. Die Überlegung, Teile der Scharia als verfassungskonform zu erklären, wie es Mathias Rohde sogar fordert, ist völlig obsolet. Unser GG würde dadurch nur verwässert werden.
Aber selbst der Staatsrechtler Rohde räumt inzwischen ein, dass ein weiteres Kriterium für die Anerkennung als Religionsgemeinschaft die Rechtstreue sei. In einem Tagesspiegel-Interview sagte er weiter: „Wenn eine Ideologie verfolgt wird, die im Namen der Religion ein Gegenmodell zum säkularen Staat propagiert, dann kann keine Anerkennung erfolgen. Und natürlich dürfte eine Religionsgemeinschaft in Deutschland nicht Interessenvertretung einer ausländischen Macht sein.“ Damit meint er insbesondere die DITIB.
Ich frage mich in diesem Zusammenhang, aus welchem Grund radikale Organisationen wie Milli Görüs an der Islamkonferenz teilnehmen durften. Es werden dadurch völlig falsche Signale gesendet.
Abgesehen davon: die christlichen Kirchen haben den meisten muslimischen Gemeinden voraus, dass sie, einfach ausgedrückt, durch die Aufklärung gegangen sind. Eine entsprechende geistige wie gesellschaftliche Entwicklung sollte man von musl. Gemeinden erwarten dürfen.
@ I.Wener
„Unsere Probleme im Zusammenleben sind aber andere. Die Radikalisierung einiger Gruppen (ganz gleich, welcher Religion sie angehören) basiert doch im wesentlichen auf dem wirtschaftlichen Abstieg ganzer Familien und der Perspektivlosigkeit ihrer Kinder.“
Diese Ansicht teile ich nicht. Natürlich spielen ökonomisch-soziale Aspekte eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit der Integration von Einwanderern. Aber eben nicht die ausschließliche. Die Ergebnisse der Studie des Berlin-Instituts zu diesem Thema dürften bekannt sein. Demnach sind von allen Einwanderergruppen Migranten türkischer und arabischer Herkunft bei weitem am schlechtesten integriert. Dabei haben sie gegenüber den anderen Gruppen keine besonderen Nachteile.
Eine Erklärung ist für mich, dass bestimmte Gruppen türk. oder arab. Herkunft unser Gesellschaftssystem und Teile unserer Grundordnung nicht anerkennen. Auch auf die Schulbildung wird von Eltern kein allzu großer Wert gelegt. Bei den Schulabbrüchen sind laut Statistik Jugendliche mit dem entsprechenden Migrationshintergrund weit vorn.
Darüber lassen sich Autoren wie Necla Kelek oder Jan Fleischhauer aus. Letzterer erwähnt in seinem Buch „Unter Linken“ eine junge Hochschullehrerin türkischer Herkunft, die als geladener Gast der Islamkonferenz das mangelnde Interesse ihrer Landsleute an Schulbildung ausdrucksvoll kritisierte. (Man muss Fleischhauer´s Buch nicht toll finden, aber das Kapitel „Die Linke und die Fremden“ ist sehr aufschlussreich.)
Generell, werden kulturell-religiöse Hürden bei der Integration aus meiner Sicht zu gerne verkannt. Das Verhältnis zwischen den Geschlechtern und zu gesellsch. Minderheiten wird allerdings in vielen Fällen durch kuturell-religiöse Aspekte der entsprechenden Gesellschaftsstruktur bestimmt. Gewalt, die bei diesen Themen in Erscheinung tritt, ist mit sozialen oder ökonomischen Ursachen nicht zu begründen.
@fox
Danke! Wenigstens einer hat etwas kapiert. Ich denke wir könnten uns einigen. Aber warum störst du dich an meiner Aussage der Islam sei keine Religion? Du zitierst doch selbst:
“Wenn eine IDEOLOGIE verfolgt wird, die im Namen der Religion ein Gegenmodell zum säkularen Staat propagiert, dann kann keine Anerkennung erfolgen. Und natürlich dürfte eine Religionsgemeinschaft in Deutschland nicht Interessenvertretung einer ausländischen Macht sein.”
DER Islam ist eine eine „ganzheitliche“ Lebensart, die, wie das Wort Islam gesagt, nicht Frieden, sondern UNTERWERFUNG bedeutet.
Wie jeder einzelne Muslim damit umgeht, muss er selbst entscheiden, solange er mich außen vorlässt!
Wer den Koran jedoch ernst nimmt, kann und darf als Muslim nicht ein iota davon abweichen! Lest doch endlich mal das Kleingedruckte in der AGB (Koran)!
Wenn sich jedoch jemand sEINen Islam bastelt, warum muss er das Produkt dann auch noch ISLAM nennen? Das ist markenschutzrechtlich unzulässig. (Sorry, ich konnte mir das nicht verkneifen!)
Hat sich schon mal jemand gedanken gemacht, warum es die verschiedensten Islam-Formen gibt, von denen jede behauptet, rechtgläubig zu sein, um mit tiefster Überzeugung und Inbrunst die andere(n) Partei(en) abzuschlachten! Davon sind Schiiten und Sunniten nur die größeren Teile.
& @I.Wener
Die Korrektur war auch berechtigt. Die Probleme sind multi-schichtig. Es sind kaum korrigierbare Fehler gemacht worden. Deshalb wäre es angebracht, Forderungen vor allem an die Politik zu stellen!
Der einzelne Gutmensch lenkt nur von den Promenen ab und ist wenig zweckdienlich, gerade nicht für Leute, die hier ankommen wollen, aber in ihrer Zwangslage (patriarchalen Kultur) belassen und dort auch noch „gefördert“ werden.
Es ist erfreulich, dass es hier doch noch Leute gibt, die denken, und nicht wie Thomas reflexartig auf das erste Reizwort reagieren, das sie vom Antifa-Flugblatt her kennen.
Im Lande der Denker und Dichter sollte wieder mehr gedacht und weniger gedichtet werden!
@12/fox,
„Verständnis haben“ bedeutet, daß man es verstehen kann, nachvollziehen. Religion ist nun einmal in bestimmten Weltgegenden ganz anders im Menschen verankert als bei uns, wo viele nach Fußreflexzonenmassage, Bachblütentherapie auch gern mal Christentum „ausprobieren“. Religion ist im Irak und anderswo für breite Bevölkerungskreise in ganz anderem Maße identitätsstiftend.
Wenn man jetzt behauptet, Konflikte mit anderen Religionen/Religionsgemeinschaften wären im Islam sozusagen schon „eingebaut“, dann könnte das friedliche Miteinander unter Hussein von Muslimen und Christen nur mit Repression durch das diktatorische Regime erklärt werden. Diese mag auch einen gewissen Einfluß gehabt haben, dennoch glaube ich, daß den entscheidenden Anstoß zu einem „wir versus die“-Denken zwischen Muslimen und Christen im Irak die Kriegssituation ergab, bei denen eben Angehörige der Religionsgemeinschaft von „denen“ das Land mit Krieg und Gewalt überzogen. Ich kann diejenigen, die darauf mit Gegengewalt reagieren, daher verstehen, z.B. nach der Lektüre der Bücher von J. Todenhöfer zum Thema. Dieses Verständnis ist aber kein gutheißen oder entschuldigen.
Sie schreiben also ständig falsche Sätze, darauf muß ich nochmal hinweisen. „Dort sprengen sich die Gruppen verschiedener Ethnien und Religionen permanent gegenseitig in die Luft.“ ist z.B. ein falscher Satz, unter Hussein gab es solche Verhältnisse definitiv nicht, oder welche Vorstellungen haben sie vom Wort „permanent“? Oder wenn sie von der „Prügel“ sprechen, die die USA bezogen haben, warum verschweigen sie, daß die eigentlichen Personen, die hier „Prügel“ bezogen haben, die Iraker sind? Vergleichen sie mal die Todeszahlen, bitte. Wieviele amerikanischen Kinder mussten im Irak sterben oder wurden fürs Leben verkrüppelt? Ich denke es waren 0.
Deswegen nochmal… wenn ein Muslim aus heiterem Himmel eine von einem Christen abgeworfene Bombe auf sein Haus bekommt und zusehen muß wie seine Kinder und seine Frau dabei sterben, und er beobachtet in seiner Umgebung, daß es auch anderen Muslimen ebenso passiert, so habe ich vollstes Verständnis dafür, wenn dieser Muslim eine aggressive Grundhaltung gegenüber Christen entwickelt. Aber allein aus einer sich unter solchen Verhältnissen entwickelten aggressiven Grundhaltung gegenüber Christen zu schließen, der Islam würde bei seinen Anhängern grundsätzlich einen Haß auf Christen hervorbringen scheint mir wirklich reichlich lächerlich.
„Integrationswilligkeit“, wie sie hier und anderswo gefordert wird, d.h. Adaptionsfähigkeit an andere Umgebungen, ist in meinen Augen hauptsächlich eine Frage geistiger Kapazitäten bzw. Wendigkeit. Immigration in D war und ist aber in hohem Maße leider durch Bevölkerungen geschehen, die man, wären es Einheimische, „Unterschichten“ zu nennen erst seit kurzem auch ein Problem hat. D.h. der überdurchschnittliche Anteil sog. „einfacher Menschen“ bei der Immigration nicht nur der letzten 20 Jahre ist in meinen Augen die Ursache einer überdurchschnittlichen Integrationsunfähigkeit bzw. -unwilligkeit, beobachtbar ist gleichzeitig aber auch, das ist das hier diskutierte Problem, das überdurchschnittliche Verhaftetsein in religiösen Denksystem bei diesen einfachen, vielfach aus unentwickelten entlegenen ländlichen Gebieten stammenden Menschen. Ich glaube daher, daß es hier eine typische „A führt zu B und A führt zu C, also ist C weil B“-Denkfalle ist, wenn man behauptet, mangelnde Integrationsfähigkeit hätte etwas mit dem Islam zu tun.
P.S. I.Werner liegt daher falsch, hier ein wirtschaftliches Problem zu sehen, wo eigentlich ein Bildungsproblem vorliegt. Einen wirtschaftlichen Abstieg gibt es auch nicht, wenn eine türkische Familie z.B. aus Anatolien nach Deutschland kommt, sondern einen steilen wirtschaftlichen Aufstieg.
Max Wedell, die Zeit ist ja wohl auch vorbei, wo ein Beispiel aus Anatolien kommt.
Es gibt auch schwarzhäutige Kinder von Allah, die waren wer in ihrer Heimat mit 10 Kühen, hier kommen’s hin, und was sind sie? Und wem haben sie es zu verdanken?
Wollen sie nun erzählen, Achmed der seid 30 Jahren bei Opel schafft, der nun für vieles steht, ist selber schuld, weil er bei Opel blieb, sich nicht weitergebildet hat?
Wissen Sie, wo dieser Achmed überall stehen könnte? Sollte es ihnen an Firmenbeispielen fehlen, helfe ich gerne aus.
@rü, Anatolien steht beispielhaft für Kasachstan, dörfliches Nordafrika oder sonstige ländliche Gegenden mit geringem Bildungsstand.
Die hauptsächliche Immigration läuft heutzutage über Familiennachzug, und was meinen sie denn, woher die, die aus Anatolien kamen, ihre Familienmitglieder nachziehen lassen, vom Nordpol? Die Zeit, wo aus Anatolien niemand mehr immigriert, ist also noch längst nicht vorbei. Das wissen aber auch Linke, die ja anlässlich der Aktion „Pflicht zu Deutschkursen“ wohl kaum herumgejammert hätten, daß es im ländlichen (Ost-)Anatolien kaum Institute gibt, die Deutschkurse anbieten, wenn von dort niemand mehr immigrieren wollte.
Ob sies glauben oder nicht, in einer der aufgezählten armen Weltgegenden lebt man selbst mit 10 Kühen auf einem für viele Menschen unattraktiveren Niveau als hierzulande mit Hartz IV.
Unter den Millionen Armutsimmigranten der letzten 20 Jahre ist GARANTIERT kein Achmed dabei, der 30 Jahre bei Opel schaffte, das geht nämlich gar nicht. Sie müssen mal aufhören, unter „Migranten“ immer den über Jahrzehnte fleißigen Industriearbeiter zu sehen, der einst als „Gastarbeiter“ kam. Sicher, die gibt es, aber welchen Anteil hat diese Gruppe an der der Gesamtmigranten? Ansonsten habe ich überhaupt keine „Schuldzuweisung“ gemacht sondern nur einen Zustand konstatiert. Der Zustand bleibt bestehen, auch wenn alle sich einig sind, daß ihr Achmed persönlich keine Schuld daran hat, daß es zu keiner Weiterbildung oder sonstiger Erweiterung des Weltbildes bei ihm kam. Wenn sein Sohn aber Bildung ablehnt, Null Bock auf Schule hat, mit all den sozialen Folgen, die dies nach sich zieht, dann hat ihr fleißiger Achmed doch schon eine Mitverantwortung, meinen Sie nicht?
@28, Max Wedell
Das mit dem Verständnis ist so eine Sache. Wenn jemand einen anderen um Verständnis für etwas bittet, dann bittet er um dessen Nachsicht, Rücksichtnahme oder gar Akzeptanz für z.B. eine bestimmte Verhaltensweise. Gleiches gilt für „Verständnis zeigen“. Und genau dieses Verständnis kann ich nicht aufbringen, wenn Menschen, aus welchen Gründen auch immer, andere verfolgen, vertreiben oder töten. Egal ob Muslim, Christ, Jude oder sonst wer. Deswegen habe ich mich an ihrem Satz gestört:“Ich habe vollstes Verständnis für die Muslime, die im Irak jetzt Christen verfolgen, nachdem Christen ihr Land mit Krieg und Elend überzogen haben (und dabei teilweise noch die christliche Religion im Munde führten, sodaß der Eindruck eines Kreuzzugs entstand), wiewohl ich es natürlich nicht billige.”
Mal abgesehen vom Begriff Verständnis. Einige Kommentatoren haben darauf hingewiesen, dass es den Islam nicht gibt. So ist es auch mit dem Christentum. Wenn Bush jun. den Eindruck eines Kreuzzuges (wie auch immer) beim Einmarsch in den Irak erweckt haben sollte, kein Vertreter irgendeiner Kirchenorganisation hat ihn dazu aufgefordert, oder es gar gebilligt. Wenn Bush, wenn selbst der Papst einen heiligen Krieg gegen Ungläubige fordern würde, so könnte man trotzdem nicht das Christentum als solches für solchen Mißbrauch und Fehler einzelner Individuen (egal in welcher Funktion) verantwortlich machen. Die Bibel kennt außerdem keine heiligen Kriege.
Ihrem Beitrag unter #29 kann ich eigentlich weitgehend zustimmen. Der Islam als solcher ist nicht schuld an dem Mangel an Integrationsfähigkeit bei bestimmten Bevölkerungsgruppen. Aber durchaus kann eine gewisse Auslegung dieser „heiligen Schrift“ oder ein gewisses Verständnis von Religiosität Wertesysteme hervorbringen, die mit unseren kollidieren. Dies betrifft insbesondere Freiheitsrechte, die in liberalen Staaten jedem einzelnen garantiert, in archaischen Gesellschaften aber verweigert werden. Necla Kelek z.B. schreibt, Freiheit bedeute nicht, dass jeder machen kann, was er will. Sondern, dass sich ein jeder frei entwickeln und ein selbstbestimmtes Leben führen kann. Und hier sind wir am Punkt. Das Verharren in traditionellen Lebensformen, die durchaus von religiösen Schriften hergeleitet werden, führen zu Ablehnung liberaler Gesellschaftsordnungen. Daraus resultiert schließlich der Mangel an Integrationsbereitschaft bei best. Bev.gruppen.
@ 28, M.W.
Mitglieder unterschiedlicher Ethnien und Religionen sprengen sich seit 2003 permanent! gegenseitig in die Luft. Und Grund dafür ist ein Ringen um Macht, die es nach dem Sturz des Diktators Saddam Hussein neu zu verteilen gibt. Was es nicht gibt, sind anerkannte Kommunikationsstrukturen, die friedliche Lösungen der Probleme herbeiführen. Es gibt sie, aber wie gesagt, sie werden nicht anerkannt. Ich bleibe dabei, die U.S.-Amerikaner sind nicht die Hauptschuldigen an der Katastrophe im Zweistromland.
Max Wedell (32)
Wiessen’s Max Wedell, vor 20 Jahren gab es die beste Ausbildung von der Hoechst AG, den Adlerwerken und Messer Griesheim. Hoechst AG Offenbach dicht, mein Nachbar seitdem nirgens mit seiner Qualifikation untergekommen (er hats anders gedreht, was habe ich, was kann ich und dann los). Mit ihm ganz viele Menschen, nicht dumm, bestens ausgebildet, stehen da… Ein paar von ihnen haben ihr ganzes Geld genommen und in etwas anderes investiert. Risikobereitschaft, Weitblick und mit ganz viel Glück haben sie es anders gedreht. Aber rechts und links von ihnen wird ein Tor nach dem anderen geschlossen, darin ebenso bestens ausgebildete Leute.
Sicher haben sie auch zum Teil recht mit ihrer Aussage, wenn man nicht will,… was will man machen,. Das Thema hatten wir hier auch schon, wurde auch in der FR ausführlich behandelt – Null Bock und dem Lehrer hauen wir auch aufs Maul (O-Überschrift der FR).
Passend dazu heute Beiträge in der FR, einmal der Gastkommentar der ihre Argumentation untermauert (fehlende Bildung) dann ein großer Artikel: Abschied von Deutschland (mit Zahlen)
Und auch I.Werner hat recht, denn die „Ausländer“ sind erst interessant geworden als Karl, der wieder für viele steht, auf der Straße stand. Karl hat vor 30 Jahren erzählt bekommen, brauchst keine Lehre… Ein anderer Karl hat in Griesheim beim Werkzeugbauer in Griesheim gearbeitet, 3-Mann Betrieb und als Günther & Co. von Schweden übernommen wurde… die kleine Werkzeugmacher-Werkstatt in Griesheim gibt es nicht mehr, Günther & Co. in alter Frankfurter Tradition auch nicht. Und was aus Karl dem Werkzeugmacher wurde… man weiß nicht was aus ihm geworden ist.
Und heute serviert der Staat eine Bildung die erzählt, damit hast du eine Zukunft. Ich verweise nochmal auf das Bild in der FR wo ein paar Köpfe hell waren, der Rest der Klasse eingegraut. Sie haben einen Schulabschluß, der ist mehr wert als vielerorts. Die Jahre haben sie verschenkt und werden mit Schulabgang schon auf das Abstellgleis gestellt. Vor 30 Jahren hätten sie überall damit anfangen können, nun müssen sie ihre Zeugnis nehmen und anderswo ihr Glück versuchen.
Und ich kenne aber einige die schaffen es irgendwie, die fallen zwar 10x auf die Nase, stehen aber immer wieder auf. Da hilft weder Staat noch sonstwer. Diese Menschen kann man im Gallus bewundern. Ein türkischer Mitbewohner hat jetzt neben seinem alten Kebab-Restaurant, ein neues aufgemacht, Miete wurde im alten Domizil zu hoch, ist er neben an hin. Dann zähle mal im Kebab-Buden, die Eßstationen im Gallus… aus rein wirtschaftlichen Gründen dürfte der Verstand sagen, mach was anderes, aber nein, ein Kebab-Restaurant muß es sein. Der Mann aus der Türkei gibt nicht auf.
Sein Glaube ist erst interessant geworden, als wer in einer Kneipe behauptete, der nimmt uns die Arbeit weg. Und weil das nun nicht mehr so zieht, wie noch vor 20 Jahren, ist es jetzt der Glaube, gilt es das christliche Abendland zu retten. Man versucht nun das Leben von ganz einfachen Menschen so schwer wie möglich zu machen, so daß sie freiwillig abhauen.
Natürlich gibt es auch andere, wie die türkischen Wilderer am Maunzenweiher, die einem dann abstechen wollen, weil man ihr dummes Gebabbel net für voll nimmt, sie wissen läßt: Deutscher ist net doof. Das Gallus mit seinen Türken hat den türkischen Wilderer am Mauneznweiher gerettet – sinngemäß.
Naja, das ist jedenfalls ein sehr vielschichtiges Thema, interessantes gab es dazu heute die FR.
Gruß rü
Was für eine gute Diskussion ! Da hab ich doch glatt wieder mal eine Stunde geopfert um alles zu lesen.
Meine Meinung dazu ? Da muss ich mich mittig hineinsetzen, denn jeder hat mit seinen Argumenten Recht.
Sicher könnte man das Eine oder Andere noch zerpfücken und „Haarespalten“, Doch wozu ?
In zehn Jahren wird vieles anders sein.
Arbeitskräftemangel wird vorhergesagt…