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Online-Blattkritik im Juli 2017

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Im Jahr 2017 wollen wir monatlich Blattkritiken im FR-Blog machen. Da die Diskussionen dort 28 Tage lang offen sind, können Sie fast durchgängig Ihre Meinung zur FR sagen. Ausnahmen sind nur die Zeiträume, in denen das Blog urlaubsbedingt ruhen wird. Bascha Mika und Arnd Festerling von der Chefredaktion werden sich in der Diskussion zu Wort melden, wenn die Umstände es erfordern.

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Ihr Bronski

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14 Kommentare zu “Blattkritik im Monat Juli 2017

  1. Guten Tag !

    Was mir schon häufiger aufgefallen ist und auch in der heutigen Ausgabe der FR wieder zu beobachten ist:

    Der Artikel auf der Titelseite entspricht in Teilen wortwörtlich dem Artikel auf Seite 3.

    Da werden ganze Absätze einfach zweimal abgedruckt. Das finde ich, angesichts des sowieso nicht so riesigen Umfangs des Politikteils nicht wirklich erfreulich – und dadurch wird der gute Eindruck, den die Titelseite durch die (mMn) wirklich gelungene und pointierte Überschrift („Union verspricht Stillstand“) macht, leider doch eingetrübt.

  2. Bei manchen Ausgaben der FR erscheinen bereits auf der Titelseite Werbeanzeigen.

    Ich verstehe, dass die FR auf die Einnahmen aus Anzeigen angewiesen ist, aber muss das unbedingt auf der Titelseite sein?

  3. FR am 05.07.17: Während zur Gipfelvorbereitung die Kanzlerin „ihren Chefunterhändler Lars-Hendrik Röller nach Washington“ schickt (Karl Doemens), wird das in der selben Rolle fungierende russische Regierungsmitglied, Swetlana Lukasch, als „Sherpa“ bezeichnet. Es werden körperliche Attribute erwähnt: „ihr blondes Haar ist schlicht gescheitelt“. Ihr Outfit wird beschrieben. Sie sei „eine jener unauffälligen Topbeamtinnen in mausgrauen Bürokostümen, die Russlands Wirtschaftspolitik wesentlich mitbestimmen.“ Außerdem sei sie „blitzgescheit“ und sehe „einige Jahre jünger aus“ (Stefan Scholl).

    Wie grotesk die Darstellung der russischen Chefunterhändlerin ist, würde dann zum Vorschein treten, wenn die FR Merkels Chefunterhändler zum Sherpa machte, eine Einschätzung zu dessen geistiger Leistungsfähigkeit abgäbe, dessen Frisur und textile Ausstattung beschreiben sowie dessen phänotypische Ausstrahlung ins Verhältnis zum biologischen Alter setzen würde.

  4. Schön, dass es wieder eine Blattkritik gibt. Ich möchte mich in Ergänzung zu meinem Kommentar von Mai (http://frblog.de/blattkritik-2017-mai/#comment-45641, im ersten Satz dort sollte es übrigens logischerweise „unruhiger und UNübersichtlicher“ heißen) noch einmal zum neuen Layout / der neuen Schrift äußern:

    An die neue Schrift habe ich mich inzwischen gewöhnt. Auch schlecht lesbare Absätze / Artikel gab es in meiner Ausgabe nicht mehr.

    Mit der neuen und teilweise wechselnden Anordnung von Artikeln, Kurzmeldungen, Kommentaren etc. tue ich mir aber nach wie vor etwas schwer. Ich empfinde sie nach wie vor als unübersichtlich und habe den Eindruck, dass ich immer noch länger als früher benötige, um die Seiten nach für mich interessanten Inhalten „abzuscannen“.

    Ungünstig finde ich auch, dass es Seiten gibt, die weder auf der Vorder- noch auf der Rückseite das Datum enthalten. Besonders oft ist mir das bei der Titelseite zur Rubrik „Wissen“ aufgefallen. Da ich mir häufiger größere Artikel heraustrenne, um sie später zu lesen, ist es ärgerlich, wenn ich sie dann zeitlich nicht mehr einordnen kann.

  5. Guten Morgen !

    Heute erscheint die FR nun zum vierten Mal hintereiander mit einem um vier Seiten geringeren Umfang im überregionalen Bereich (dafür scheint mir der „Hessenteil“ etwas umfangreicher geworden zu sein). Ist das Zufall oder soll sich der Umfang der „überregionalen FR“ jetzt auf die 36 Seiten der letzten Ausgaben einpendeln ?

    Nun muss eine Reduzierung des Umfangs nicht gleich automatisch schlecht sein, wenn die verbliebenen Artikel interessant genug sind.

    Und da muss ich noch einmal auf einen „Anstoß“ bei einer früheren Blattkritik zurückkommen – der Gewichtung der einzelnen Rubriken.

    Ich behaupte, dass die allermeisten Menschen eine überregionale Tageszeitung wegen der Bereiche Politik und Wirtschaft lesen, weil sie dort eine bestimmte Haltung erwarten.

    Ich für meinen Teil finde die Gewichtung der einzelnen Teile in der FR unverhältnismäßig.

    Nehmen wir mal die heutige Ausgabe. Da gibt es neben der Titelseite, die ja im wesentlichen aus einem Bild besteht, nur noch 6 Seiten Politik (ich zähle nur den redaktionellen Teil, ziehe aber die teilweise sehr großen Fotos nicht ab), 2 Seiten Meinung, nur 4,5 Seiten Wirtschaft, 2 Seiten Magazin (wobei davon eine Seite komplett aus einem Foto besteht), dafür aber 5 Seiten Sport, 1 Seite Wissen und gleich fast 6 Seiten Feuilleton plus 3 Seiten Panorama.

    Die (aus meiner Sicht) Überbetonung der Rubriken Sport und Feuilleton gegenüber den mMn ungleich wichtigeren Rubriken Politik und Wirtschaft ist auch kein Ausrutscher. Selbst wenn man den „sportlichen Montag“ mal außen vor lässt, betragen die Anteile von Politik und Wirtschaft nur knapp mehr als die von Feuilleton und Sport (am Dienstag 11,5 Seiten zu 11 und am Mittwoch 12,5 zu 10).

    Ich finde diese Verteilung der Gewichte eher ungewöhnlich für eine überregionale Tageszeitung mit Anspruch.

    Natürlich ernte ich hier Widerspruch, wenn ich schreibe, dass die allermeisten Leser das Feuilleton eher überfliegen aber ich vermute einmal, dass die Leser, die sich hier im Forum beteiligen, eher nicht repräsentativ sind und ich würde meinen, dass bei einer Umfrage unter allen Lesern die Wichtigkeit der Bereiche Politik und Wirtschaft deutlich höher eingeschätzt wird als die der Rubriken Feuilleton und Sport (insbesondere bei den überregionalen Lesern, da grade diese beiden Bereiche auch sehr von Berichten über lokale Ereignisse und Mannschaften geprägt sind).

    Wenn man die Meinungsseiten noch hinzu zählt, bietet mir meine Zeitung also jeden Tag irgendwo zwischen 13 und 15 Seiten Politik und Wirtschaft aber zahlreiche Seiten mit weniger wichtigen Bereichen (neben dem Feuilleton gibt es ja auch einige Leser, die den Panoramateil nicht so spannend finden und dazu gibt es den auch nicht jeden interessierenden und nicht redaktionell gestalteten Börsenteil, das Rätsel und das Wetter und dazu noch Werbung/Todesanzeigen , in der heutigen Ausgabe insgesamt 5 Seiten).

    Und dabei sind die teilweise sehr großformatigen Fotos, wie erwähnt, noch nicht einmal (negativ) berücksichtigt.

    Insgesamt erscheint mir das etwas wenig Text aus den Hauptbereichen zu sein.

    Ich meine mal gehört zu haben (bitte um Korrektur, falls das falsch ist), dass die Artikel im Sport und im Feuilleton relativ billig zu produzieren sind, weil es halt wenig aufwendig ist, eine Theateraufführung in Mannheim ins Blatt zu bringen. Ist das der Grund für die schmale Anzahl an Seiten in den Hauptbereichen? Muss die FR sparen?

    Oder gehen Sie davon aus, dass viele FR-Leser die Zeitung grade wegen dem Feuilleton oder dem Sport- bzw. Panoramteil lesen?

    Ich vergleiche die FR mal mit der SZ. Die Gewichtung dort ist deutlichst anders.

    Wenn ich die Seiten mal zusammenfasse und wie bei der FR das Tagesthema zum Politikteil rechne, dann erhalte ich da (einschließlich der tatsächlich Text enthaltenden Seite 1 sechs Seiten Politik, eine Seite Meinung, eine Seite Panorama, 4 Seiten Feuilleton, 1 Seite Wissen, 5 Seiten Wirtschaft, 1 Seite Medien und 3 Seiten Sport. Politik und Wirtschaft sind also eindeutig stärker vertreten als Feuilleton und Sport und diese Verteilung dürfte erstens eher dem Leserverhalten entsprechen und auch für andere überregionale Zeitungen typisch sein.

    Zudem fallen bei der SZ nicht redaktionelle Seiten wie Börsenkurse, Wetter etc., Werbung sowie Todesanzeigen tatsächlich nicht so sehr ins Auge und ins Gewicht wie bei der deutlich weniger umfangreichen FR. Der Preisunterschied ist übrigens extrem gering. Die deutlich umfangreichere und vor allem textreichere SZ kostet 2,70 Euro, die FR 2,30 Euro im Einzelverkauf – meiner Meinung nach ist dieser Preis nicht wirklich gerechtfertigt (im Vergleich).

    Zudem (und das wäre eine weitere, für mich schon erhebliche Kritik an der FR) ist das Feuilleton in der SZ deutlich besser gegliedert und wirkt sehr viel weniger „beliebig“ und „durcheinander“. Es gibt dort immer eine Seite für die „Literatur“ und eine Seite „Medien“. In der FR finde ich die Kinovorschau am Donnerstag ebenfalls sehr positiv; der Rest des Feuilletons sieht mir aber oft einfach zu „durcheinander“ aus, mal findet sich eine Buchkritik, dann wieder Theaterkritiken, dann irgendwas über eine Ausstellung, ohne jede Gliederung und manchmal sieht es für mich so aus als ob man die Zeitung einfach „vollmachen“ wollte.

    Ich für meinen Teil lese die FR also nicht wegen der Aufteilung oder gar wegen des Umfangs (mehr Buchstaben für das Geld:) sondern wegen der Haltung. In der FR finden sich Berichte über Ereignisse, die man in anderen Zeitungen nicht findet.

    Dennoch würde ich mir sehr wünschen, dass man den Feuilletonteil zugunsten einer stärkeren Berichterstattung im Bereich Politik und Wirtschaft deutlich schrumpfen würde und dafür die Struktur etwas festigen könnte (am Donnerstag gibt es zwei Seiten für Kino – wieso macht man nicht ebenfalls einmal wöchentlich eine Seite mit einem Beitrag zum politischen Feuilleton und einmal einen historischen Beitrag und gerne jeden Tag eine oder auch zwei Seite(n) mit Büchern? Dadurch käme etwas mehr Festigkeit in die Struktur der Zeitung und der Eindruck der Beliebigkeit und des Durcheinanders im Feuilletonbereich würde verschwinden.

    Letztendlich muss man mMn feststellen, dass die Haltung, die ich bei der FR schätze, teuer bezahlt werden muss und man bezahlt eben auch für viele Seiten mit weniger interessanten Inhalten (und wie gesagt, ich gehe fest davon aus, dass es deutlich mehr Leser gibt, die auf das Feuilleton verzichten könnten als auf den Teil zur Wirtschaft).

    Angesichts der Reduktion des Umfangs der Zeitung wird der Preis mMn aber grade im Vergleich zu anderen überregionalen Tageszeitungen so langsam zu hoch.

  6. In Ihrer Ausgabe vom 3.7. findet sich auf Seite 10 ein Artikel unter der Überschrift „Praktisch unbildbar“. Ich finde, hier wurde sich in der Wortwahl vergriffen. Ich finde es nicht in Ordnung, in einer seriösen Zeitung andere Menschen, egal wie sehr man anderer Meinung ist, verächtlich als „gesellschaftlichen Bodensatz“ zu bezeichnen.

  7. Guten Morgen !

    Auch heute wieder „nur“ 36 Seiten im überregionalen Teil der FR (davon nur 10,5 Seiten Politik und Wirtschaft aber dafür 11 Seiten Sport und Feulleton plus 3 Seiten Werbung, je eine Seite Börsenkurs und Rätsel plus 1 Seite Todesanzeigen).

    Ich würde gerne mal die Frage an die Verantwortlichen stellen, ob das nun der endgültige Umfang der FR ist (von Ausnahmen abgesehen) oder ob das eher Zufall ist (oder dem durch die Aktion „Ferien zuhause“ vergrößerten Hessenteil geschuldet)?

  8. @ A.H.

    Das ist einfach dem Umstand geschuldet, dass Ferienzeit ist. Die Kommunalpolitik ruht, in Berlin gähnt das große Sommerloch, EZB und Co. sind im Urlaub – alle Jahre wieder, heißt es derzeit daher auch in der FR. Mit dem Ende der hessischen Schulferien im August wird die Zeitung wieder den gewohnten Umfang haben. So wie auch schon in den Jahren zuvor seit Jahrzehnten.

  9. Hallo, Bronski,
    seit geraumer Zeit finde ich die Beiträge von Gastautoren größtenteils reichlich uninteressant.
    Positiv fallen mir eigentlich nur Michi Herl und Katja Thorwald auf. Direkt nervig finde ich die Beiträge von Frau Rennefanz. Gibt es denn keine größeren Probleme wie die Urlaubsreise mit Kleinkind. Auch meine Kinder waren mal klein, doch so ein Theater hatten wir nie.
    Unterirdisch finde ich die Beiträge von Annetta Kahane.Natürlich ist es notwendig auf Antisemitismus hinzuweisen. Doch ihre Beiträge sind so absurd, daß ein positiver Effekt im Kampf gegen Antisemitismus nicht gegeben ist. Mit Grausen erinnere ich mich an einen Beitrag, indem sie doch tatsächlich Kritik an den USA in die Schublade „Antisemitismus“ steckte.
    Wie wohltuend waren da die Artikel von Mely Kiyak

  10. @reinold hinzmann:
    wunderbar, ich stimme ihnen 99 % zu. allerdings wuensche ich mir, dass herl bei seiner „qualitaet““ bleibt. manchmal scheint es mir eher etwas flach. ja, mely kiyak trauere ich immer noch nach.
    und besonders ueberzeugt bin ich nach wie vor von inge guenther, j. dieterich und m. gehlen.
    lieber gute gastautoren…

  11. Ich bin alles andere als ein IS-Sympatisant, denoch ich finde ich die Bildunterschrift auf dem heutigen Titelblatt („Was der IS von Mossul übrig gelassen hat …“ 19.07.2017) einseitig und irreführend. Hat „nur“ der IS Mossul zerstört oder waren es auch die Bombem im Kampf gegen den IS.
    Ich fände eine Bildunterschrift wie z.B. „Was von Mossul übrig geblieben ist“ oder „Das Ergebnis des Kampfes um Mossul“ anstatt einer einseitigen Schuldzuweisung passender.

  12. zum heutigen intervew im magazin „wir sind uebergluecklich“:
    auch wenn die mehr als krassen, provozierenden antworten des amerikanischen ehepaars der gesinnung eines teils der amerikaner entsprechen maoegen, so finde ich, dass es nicht – ohne gegenmeinung – in diesem umfang so viel platz in der fr einnehmen sollte. so entsetzlich es ist, so verleitet es nicht zu sachlicher auseinandersetzung, sondern putscht auf. es bekommt durch diesen umfang viel zu viel gewicht.
    gibt es nicht andere prioritaeten fuer ein fr-wuerdiges magazin?

  13. gleich zur juli-augustnacht noch eine zustimmung:
    m. herls kolumne in der 1.august-ausgabe ist fuer mich schluessig und sollte ansporn sein fuer alle die, die dank ihrer wohnsituation die moeglichkeit haben, entsprechend zu handeln…
    schade, dass ich an meinem infrastruktuell unterversorgten ort nicht diese moeglichkeit habe.
    danke, m.h., fuer diesen beitrag!

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