Hier eine Auswahl von Leserbriefen vom 24. November
Sigurd Schmidt aus Bad Homburg:
„In Leitartikeln, Wirtschaftsseiten und Feuilletons vermisst man eine Auseinandersetzung über die völlig unterschiedlichen semantischen Inhalte des Begriffs ‚Neo-Liberalismus‘, wie er im amerikanischen und deutschen Sprachraum gebraucht wird. Im deutschen Verständnis von Neoliberalismus schwingt – entsprechend der Doktrin der Freiburger Schule – ein starker ordnungspolitischer Akzent mit. Ganz anders in den USA: Hier spielen Deregulierungsmaximen die entscheidende Rolle. Ohne vorherige Klärung, welchen Inhalt man meint, sprechen die Ausdeuter der gegenwärtigen Superfinanz- und Wirtschaftskrise völlig aneinander vorbei.“
Merve Hölter aus Frankfurt:
„Bei der ganzen Berichterstattung über die Krise vermisse ich einen Bezug darauf, was 1. jetzt noch die Abgeltungssteuer bedeuten soll und 2. wie ein Anleger im bescheidenen Mittelbereich bei der nächsten Steuererklärung geltend machen kann, daß die Anlagen nichts verdient haben, sondern um mehr als ein Drittel geschrumpft sind. Sind denn die Steuerbeamten darauf eingestellt? Oder muß ich jetzt von den Miesen noch einen Steuerberater bezahlen?“
Henning Gabel aus Frankfurt:
„Herr Flassbeck hat recht. Das Schlimmste sind die Spekulationswellen, die ja so schnell auf Unternehmensbilanzen durchschlagen und immer wieder extrem negative Kettenreaktionen für ganze Volkswirtschaften auslösen.
Diese Tsunami’s haben viel damit zu tun, dass man Börsenaufträge der folgenden Art erteilen kann: ‚Wenn der Kurs der Aktie … Euro bzw. Dollar unterschreitet, dann verkaufen‘. Diese Aufträge laufen dann auch noch in den Computern vollautomatisch ab, was zu einer noch höheren Welle führt (und das weiss man nicht erst seit gestern).
Wenn es eine international verbindliche Vorschrift gäbe, dass jeder einzelne An- und Verkaufsauftrag vom Aktienbesitzer separat und zeitnah erteilt (und manuell signiert) werden muss, würde dem Leichtsinn ein Riegel vorgeschoben, bliebe von diesen Spekulationswellen nicht viel übrig und wäre den kleinen und großen Zockern ein so schädliches Betätigungsfeld genommen.
Dann wäre im Weltfinanzsystem auch kein so kompliziertes Tsunami-Warnsystem mit 100.000 Experten erforderlich, mit dessen Konstruktion sich unsere Politiker gerade beschäftigen.“
mich persönlich würde ineressieren wie die Banken vor dem Fiscus mit ihren Verlusten umgehen.
Eventuell zur staatlichen Hilfe noch mal Verlustvorträge indirekt auf Kosten des Steuerzahlers?
Eventuell noch ein schwunghafter Handel mit Verlustvorträge von Bank zu Bank zur Gewinnminimierung bei demnächst staatlich supventionierten Gewinnen?
NICHT AUS DEM AUGE VERLIEREN !!!!
Bin mir nicht sicher ob Aktien das Problem sind. Neo -> Leuchtet wie von oben und die Spritze droht dem Doktor. Dann: Röhre puff. Neue her.
…was wir in dieser Finanzkrise bräuchten, wäre ein
Lotse, der sich in die stürmische See hinauswagt, und wie in diesem gleichnamigen Gedicht ruft : „links müsst ihr steuern“,
hallt sein Schrei…