Die Regierung muss den Klimanotstand ausrufen!

Inzwischen sollte es jeder begriffen haben: Der Klimawandel kommt, und wenn nicht bald entschieden gegengesteuert wird, dann wird sich das Leben auf diesem Planeten für unsere Nachfahren entscheidend verändern. Mir persönlich könnte das egal sein, denn ich habe keine Nachfahren und werde keine haben, aber die vielen jungen Menschen, denen ich begegne, werden den Klimawandel erleben. Der Zeitkorridor, der noch bleibt, um eine Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur um mehr als zwei Grad zu verhindern, wird zusehends kleiner und enger. Die „Scientists 4 Future“ warnen: Wir haben noch zehn Jahre, um umzusteuern. Das betrifft jeden einzelnen von uns, meint FR-Leser Jürgen Eiselt aus Frankfurt, dessen langen Leserbrief ich im Print-Leserforum nur um etwa die Hälfte gekürzt veröffentlichen konnte. Hier kommt die Komplettversion als Gastbeitrag im FR-Blog.

Die Regierung muss den Klimanotstand ausrufen!

Von Jürgen Eiselt

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Zum ersten Mal in der Menschengeschichte ist der Friede global bedroht. Seit knapp 200 Jahren führt die Menschheit bereits einen realen heißen Krieg gegen ihre eigenen Lebensgrundlagen. Doch jetzt sind planetare Grenzen erreicht.
Über 28.000 Wissenschaftler von „Scientists 4 Future“ kommen zu einem eindeutigen und unmissverständlichen Schluss: „Uns bleiben nur noch 10 Jahre, bis wir den Klimawandel nicht mehr kontrollieren können“.
Beim ersten Jahrtausendsommer von 2003 gab es viele Hitzetote in den Städten zu beklagen. Die europäische Versorgung von Trinkwasser und Strom aus schmutzigen Kohle – und Atomkraftwerken war wie im letzten Jahr 2018 durch extrem niedriges und viel zu warmes Wasser aus den Flüssen akut gefährdet. Landwirte befürchten schon jetzt, im Frühling 2019, dass Ernteausfälle durch fehlenden Regen noch höher ausfallen als letztes Jahr.
Plastikwahnsinn, Atemluftvergiftungen in den Städten durch ausufernden Verkehr, der totale Chemiekrieg gegen unsere Ackerböden und die gigantische Ausrottung von Pflanzen und Tieren sind weitere ernsthafte Kriegsfolgen, nicht nur für nachfolgende Generationen ein Disaster.
Reporter, Politiker und viele Menschen trauern um das Pariser Gebäude Notre-Dame und bringen Sonderberichte zur besten Sendezeit im TV oder mehrseitige Informationen in den Tageszeitungen, während sich kaum jemand für das bevorstehende Ende der Zivilisation wie wir sie heute kennen interessiert.
In welcher Welt leben wir denn? Warum gibt es nicht Sondersendungen und Brennpunktkampagnen über die wissenschaftlich fundierten Erkenntnisse, dass wir 2030 mit massiven Gegenmaßnahmen fertig sein müssen, um die unumkehrbare Erderwärmung noch aufzuhalten?
Führende Wissenschaftler von „Scientists 4 Future“ fordern beispielsweise einen Photovoltaikzubau um den Faktor 5. Doch die „GroKo“ stellt den Photovoltaikausbau durch eine Obergrenze ein, die nächstes Jahr erreicht wird. Ebenfalls Null Ausbau in der Windkraft an Land ist die Regel, statt Ausnahme. Bayern stellte den Windkraftzubau komplett ein. Zehntausende Arbeitsplätze wurden vernichtet und keiner spricht davon. Wer versteht das denn?
Wollen Wirtschaftsunternehmen und deutsche Politiker wirklich absichtlich Harakiri begehen und das gesamte deutsche Volk inklusive nachfolgender Generationen mit in den Untergang nehmen?
Verantwortliche Politiker verabschieden sich kollektiv vom Umwelt- und Klimaschutz, statt notwendige Gegenmaßnahmen in konkrete Gesetze umzusetzen. Können solche Politiker eigentlich auf der Basis von Artikel 2 im Grundgesetz – Punkt 2: „Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit“ irgendwie zur Rechenschaft gezogen werden?
Wähler werden bei der Europawahl im Mai 2019 hoffentlich keine Parteien wählen, denen der Klimaschutz bisher egal war oder einen Klimawandel gar bestreitet.
Vermutlich haben Konzernmanager und Politiker jetzt Panik durch „Fridays For Future“. Noch mehr sollten sich die Verantwortlichen vor der geballten Bürgermacht fürchten.
Knapp eine Milliarde Euro spendeten Menschen für den Neubau der abgebrannten Notre-Dame. Mehrstellige Millionensummen sind auch schon durch Crowdfunding für ganze Solarparks zusammengekommen.
Warum sollte wie bei Notre-Dame keine Milliarde Euro aus der Gesellschaft zusammenkommen, um beispielsweise hunderttausende von klimabelastenden Öl- und Gasheizungen durch CO2-freie Energiesysteme über Crowdfunding-Kampagnen zu ersetzen?
Als Unterstützer der über 28.000 Wissenschaftler von „Scientist 4 Future“ rufe ich alle Medien-Redakteure auf, jetzt endlich über die reale Kriegslage der Klimakatastrophe ausführlich und neutral zu berichten. Selbstverständlich zu den besten Sendezeiten und auf Seite 1.
Ziel ist es, Verbrauchern, Unternehmen, Kommunen, Institutionen, Verbänden und aufgeschlossenen Politikern die dramatische Lage so realistisch wie möglich darzustellen. Aber auch, was jede und jeder unternehmen kann, um das Feuer noch rechtzeitig zu löschen.
Die Regierung MUSS den Klimanotstand ausrufen. Dies ist aber von unseren überforderten und beratungsresistenten Politikern sowie den Profithaien in der Wirtschaft eher nicht zu erwarten. Schade, dass wir Bürger die Handlungsinitiative übernehmen müssen, damit echter Klimaschutz durchgesetzt wird.
Hoffentlich wird das neue Notre-Dame-Gebäude ab 2030 ein Symbol dafür, wie eine Gesellschaft nach einem gelöschten Großbrand zusammenstehen kann und mit einem Neuanfang ihre Zukunft selbst bestimmt.
In diesem Sinne können wir in der immer kürzer werdenden Zeitspanne die Hebel für einen generationstauglichen Klimaschutz und eine lebenswerte Zukunft doch noch rechtzeitig umlegen.

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46 Kommentare zu “Die Regierung muss den Klimanotstand ausrufen!

  1. Bravo, Herr Eiselt, da bin ich voll bei ihnen, ich hätte da nur eine Frage: Wer soll denn diesen Krieg erklären? Sehen sie irgendeine politische Partei einschließlich der „Grünen“, die dafür infrage kommt ? Von den Grünen erwartet man, dass sie etwas in der Richtung tun werden, nur, in Hessen wie auch in Baden Württemberg tut sich wenig bis nichts in dieser Richtung, also wer solls richten ? Mir fällt da nur noch Revolution ein, aber auch mir fehlt der zündende Gedanke, leider . Von der Sache her lieber heute als morgen, aber mit dieser Regierung ?? Das Klimakabinett hat doch schon beschlossen, sich Gedanken zu machen, das ist doch tröstlich.

  2. Die Revolution ist doch schon da, wir müssen den Hintern nur hoch kriegen und die Jugend unterstützen. Wenn man alt ist und nicht mehr so gut zu Fuß ist kann man auch mit einer kleinen Geldspende an Fridays for Future seine Solidarität zeigen. Die Jugendlichen sind die neuen Wähler und sie haben schon angekündigt, dass sie die Profis abwählen werden. Na wenn das keine Hoffnung macht.

  3. Ich habe mich schon lange gefragt warum frühere Hochkulturen untergegangen sind. Wir sind dabei vorzuführen warum das immer wieder geschehen ist. Offensichtlich ist der Mensch nicht bereit sich zu verändern wenn er seinen Zustand kurzfristig als positiv oder bequem einschätzt und Bedenken hat das dieser Zustand sich durch Veränderungen zum Negativen ändert. Das ist wohl so auch wenn es eine hohe Wahrscheinlichkeit gibt das eine Energiewende nicht nur für die Umwelt gut ist sondern auch wirtschaftlich sinnvoll. Das Misstrauen gegen Veränderungen bleibt und verursacht das notwendige Entscheidungen weggeschoben werden. Das kann man in einer Demokratie nicht nur den Politikern vorwerfen.

  4. Es gibt eine neue für mich überraschende Entwicklung. Der technische Fortschritt wird die Energiewende aus ökonomischen Gründen erzwingen. Das ist wohl ziemlich klar. Ich habe nur Zweifel das es schnell genug geht um dem Klimawandel gerecht zu werden. Jetzt gibt es eine neue Entwicklung die einen neuen Schub bringen könnte.

    https://www.top50-solar.de/newsclick.php?id=309808&link=https%3A%2F%2Fwww.photovoltaik.eu%2Farticle-871584-30021%2Fbosch-will-mobile-brennstoffzellen-in-serie-fertigen-.html

  5. Wenn man sich die Entwicklung in der Allgemeinheit und der Politik ansieht, bleibt nur ein Schluss übrig : 5-6 Grad Erwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts. Was immer das bedeuten mag, niemand weiß es. Heute sin der FR : Nur 18 % der Bewohner dieses Landes sind bereit, irgendwelche Einbußen durch Klimagerechtigkeit hinzunehmen. Wie soll es dann gehen ? Man sollte Greta und Co sagen, fairerweise, geht heim, die Erwachsenen tun nicht mit. Ein Herr Lindner sagt, die Profis sollen es richten . Wie das, es sind die Profis, die es angerichtet haben. Das ist die Dummheit der Politik. Oder nehmen sie Herrn Nuhr, für den ist das alles kein Thema, es sind nur die Befindlichkeitsidioten, die immer rumjammern, denen ist nicht zu helfen. Und so etwas darf, viel beworben, bei uns im ARD Gebührenfernsehen seinen simplen Blödsinn als Kabarettist uns vorspielen. Was es braucht ist ein Till Eulenspiegel, aber der ist leider mit dem ganzen Viehzeug schon ausgestorben. Da hilft nur noch Achselzucken und hoch die Tassen…

  6. @ Jürgen H.Winter, 2. Mai 2019 um 15:13

    Ich bin da ganz bei Ihnen.
    Was den „Profi“-Schwätzer Lindner betrifft, weiß man ja, für wen und wessen Interessen er und seine Partei Politik betreiben und grenzenlose „Freiheit“ fordern.
    Was Dieter Nuhr angeht, glaubte ich in der Tat, ich höre nicht recht, angesichts dessen, was er neulich diesbezüglich abgesondert hat. Da ich keinen vergleichbaren Fall eines Satirikers kenne, frage ich mich schon, in wessen Auftrag er so etwas tut.

  7. Hallo Herr Engelmann, was mit Herrn Nuhrist, schwer zu sagen, aber seit einiger Zeit sagt er merkwürdige Sachen. Schlimm ist, dass so etwas gefährlicher ist, als wenn Herr Lindner seine Weisheiten verkündet. Man mutiert in den Augen anderer Leute eben zum Befindlichkeitsidioten, damit könnte ich leben, aber sie meinen dann alles halb so schlimm, der Nuhr hat recht. Ob der einen Auftraggeber hat, keine Ahnung, ich glaube, der braucht keinen.

  8. @ Jürgen H. Winter, Werner Engelmann

    Ich bringe im Allgemeinen unseren Kabarettisten und Satirikern viel Vertrauen entgegen, weil wir doch da ziemlich gut ausgestattet sind.

    Nun habe ich bei Dieter Nuhr immer mehr Zweifel bekommen und mich gefragt, was mir bei ihm so säuerlich aufstößt. Dieses Grundvertrauen war hinderlich für meine Wahrnehmung. Jetzt weiß ich, was mich so irritiert hat an seinem aberklugen Geschwätz.
    Ich danke Ihnen beiden, Sie haben mir da mit auf die Sprünge geholfen. Und ich habe ebenfalls keinen vergleichbaren Fall (Herr Engelmann) eines Satirikers, der mich dermaßen irritiert hat. Und die Sendezeit „Nuhr im Ersten“ ist schon beachtlich früh am Abend.
    Ansonsten sehe ich (gottseidank!) schon unseren Till Eulenspiegel in Personen wie von Wagner, Uthoff, Sieber oder Richling …
    Ich kann mich irren, aber ich glaube, dass „Fridays for Future“ die Gesellschaft verändern kann. Ansonsten gehen mir Hoffnungsäußerungen nicht so leicht über die Lippen. Politiker der Sorte Altmeier, Scheuer, Lindner oder Kramp-Karrenbauer, die können einen in tiefe Depression stürzen. Aber auch zornig machen.

  9. @ all

    Bitte bleiben Sie beim Thema. Die Debatte über Dieter Nuhr ist für Außenstehende nicht nachvollziehbar, wenn sie nicht mit konkreten Positionen und Aussagen unterfüttert wird. Wenn Nuhr sich zum Thema Klimanotstand geäußert hat, wäre es sinnvoll, dies mit Links hier herein zu tragen, damit alle folgen können.

  10. @ all

    Wenn ich die Beiträge lese, stelle ich fest, hier werden kräftig die alten Feindbilder bemüht und es wird blindwütig auf Personen herumgehackt, ohne genau zu lesen oder hinzuhören.

    Dabei ist der Vorschlag, den die FDP und Christian Lindner in Sachen CO2-Reduzierung machen, gar nicht so schlecht. Ich würde versuchen, ihn umzusetzen; denn wir nutzen damit die große Innovationsdynamik der Marktwirtschaft. Mit Verzichtsappellen werden wir wenig erreichen. Eine Regierung, die die CO2-Ziele vorauseilend, planwirtschaftlich erzwingen will, wird abgewählt werden, auch von mir.

    https://www.welt.de/debatte/kommentare/article191805567/Umweltschutz-Klimapolitik-braucht-mehr-Marktwirtschaft.html

  11. @ Matthias Aupperle, 3. Mai 2019 um 0:07

    Zunächst danke für den Link!
    Bevor ich darauf eingehe, muss ich aber schon noch etwas anderes loswerden:
    Nun hat ja hier niemand etwas gegen konkrete Vorschläge zur Klimapolitik, auch der FDP gesagt. Wohl aber gegen die dümmlich-arrogante Art eines FDP-Parteichefs, junge Menschen zu diskreditieren, produktive Initiativen abzuwürgen, um sich selbst in Szene zu setzen.
    Also sollte man die eigene Anregung, „genau hinzuhören“ wohl auch selbst beherzigen und hinhören, wer hier „blindwütig auf Personen herumhackt“.

    Zu dem verlinkten Kommentar der „Welt“:

    Hört sich ja zunächst mal schön an.
    Interessant dabei auch, dass die Autoren das als „richtige Antwort auf Greta und die Proteste der Schülerinnen und Schüler“ begreifen, die ja eben noch als „kindisch“ und „unerfahren“ nieder gemacht wurden.
    Schön auch, dass versucht wird, den „im Ansatz…bereits verwirklichten“ Weg „im European Union Emissions Trading System, kurz EU-ETS“ weiter zu entwickeln.
    Erstaunlich freilich, dass, schon unter Punkt (1) gesetzgeberisch, also „staatlich“ verfügt wird:
    „Alle Branchen der Wirtschaft, nicht nur wie bisher die Energiewirtschaft und Teile der Industrie, werden am EU-ETS beteiligt.“

    Das soll nun von einer „liberalen“ Partei stammen, die bisher keine Gelegenheit ausgelassen hat, jegliche staatliche Vorgabe an die Wirtschaft als „sozialistisches Teufelswerk“ zu brandmarken?
    Die mit der Union darin konkurrierte, jegliche Überlegung in diese Richtung mit Totschlagargumenten wie „Wettbewerbsfähigkeit“, „Arbeitsplätze“ oder „Bürokratie“ abzubügeln?
    Da soll man nun daran glauben, dass dies diesmal ernst gemeint sei und kein bloßer Wahlkampfschlager ist?

    Wer genauer hinschaut, findet freilich eine Antwort: Nicht ein einziger Hinweis darauf, dass dieser Vorschlag irgendetwas mit „FDP und Christian Lindner“ zu tun habe, gar von ihnen stamme!
    Lindner und die FDP also als Trittbrettfahrer? – Wäre nicht das erste Mal.

    Ein weiterer Pferdefuß wird in den einleitenden Ausführungen deutlich, wo staatliche und private Initiativen gegeneinander ausgespielt werden:“Klimaschutz politisieren statt privatisieren“.
    Wohlgemerkt: Hier wird ein Gegensatz aufgebaut, statt ein Zusammenwirken zu fordern!

    Das also von einer „liberalen“ Partei, die sonst immer nur auf „Privatinitiative“ setzt?
    Die nun plötzlich „staatlicher Intervention“ das Wort redet und den Menschen allen Ernstes vorgaukelt, Klimaschutz könne ohne Auswirkungen auf private Lebensbedingungen von statten gehen?
    Ohne dass „liberale heilige Kühe“ geschlachtet werden?
    Ohne dass Oliver Pochers „Freiheit“, sich ungestört mit 250 Sachen auf der Autobahn auszutoben, thematisiert würde?
    Ohne dass Scheuers schmutziger Deal mit der Autoindustrie auf Kosten einfacher Dieselfahrer und hustender, schwer atmender Anwohner in Frage gestellt würde?

    Wer’s glaubt, wird selig!
    Man sollte doch die Menschen nicht für dumm verkaufen.

  12. @ Werner Engelmann

    Das Problem scheint mir zu sein, dass die FDP oft nicht so gesehen wird, wie sie ist, sondern sie so gesehen wird,.wie vermutet wird, dass sie sei. Am Rande: Ein ehemaliger Generalsekretär der FDP, Karl-Hermann Flach, war übrigens geschäftsführendes Mitglied der Redaktionsleitung der FR (bitte bleiben Sie trotzdem Ihrer Zeitung und diesem Forum treu).

    Der verlinkte Gastbeitrag in der „Welt“ stammt von Karl-Heinz Paqué, Vorsitzender der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung, und Ria Schröder, Vorsitzende der Jungen Liberalen.

    Viele Mitglieder der FDP sind studierte Ökonomen. Unter Ökonomen jeglicher Couleur (fragen Sie Wolfgang Geuer) besteht ausnahmsweise Einigkeit darüber, dass die CO2-Problematik nur durch staatliches Handeln, und zwar am besten durch das gemeinsame Handeln aller Staaten auf dieser Welt, gelöst werden kann, da Märkte von sich aus das Problem nicht lösen können. Hans-Werner Sinn hat dies vor drei Tagen bei Markus Lanz deutlich formuliert. Der Vorteil, die CO2-Problematik über das EU-ETS zu lösen, besteht in der realtiv exakten Steuerung der CO2-Menge (wobei der Bauer, der seinen privaten Wald verheizt, schwer zu erfassen sein wird, aber diese Größe ist marginal).

    Und hier ist der Link zum Parteiprogramm der FDP: https://www.fdp.de/forderung/geben-wir-der-emission-von-co2-weltweit-einen-preis-effiziente-klimapolitik-durch-die

  13. Hallo Herr Aupperle, vielen Dank für den Link über Herrn Nuhr. Es gibt eine ganze Reihe dieser Äußerungen , über Waldsterben, das es nicht mehr gibt, das Ozonloch, den sauren Regen, immer derselbe Tenor.Es gab mal eine Zeit, da sollte der Krieg mit noch zu erfinden Wunderdingen gewonnen werden … Ja Bronski , bin schon ruhig.
    Hallo Herr Malyssek, sie haben schon recht, die Anstalt usw. sind gut, aber Till E ulenspiegel hatte schon seine eigene Qualität, sonst würde es ihn heute nicht mehr geben.
    Um zum Thema zu kommen, der Notstand ist da, nicht nur Klimamäßig sondern vor allem auch Umweltmäßig . Da, wo ich wohne, nördlich von Frankfurt, gibt es kaum noch Kleinvögel, ja selbst Wiesenblumen wie Margeriten usw sind nicht mehr zu finden . Großvögel wie Krähen, Dohlen, Tauben streunen durch die Gärten, weil die offene Landschaft systematisch vergiftet wird. Die Folgen sind wohl gleich schlimm, wie die Klimaentwicklung, also noch ein Notstand. Die Nidder ist eine verschlammte Rinne, bei jedem Regen läuft das Gift und der Dünger von den Feldern hinein. Vor 60 Jahren floss der Fluss in einem Sand/Kiesbett, da konnte man die Barben laichen sehen, alles vorbei, es ist zum Kotzen (Entschuldigung) Ist das kein Notstand ??

  14. Eben fällt mir noch ein, Frau hinz ihres Zeichen Umwelt/Landwirtschaftsministerin rettet jetzt den Neuntöter, lt.Artikel in der FR. Hat diese Frau nichts anderes zu tun ? Es geht um das ganze, es fliegt uns überall um die Ohren, und die Frau rettet den Neuntöter . Ja der ist auch wichtig, aber wo sind die Schwalben, Lerchen , Schmetterlinge, Wiesenblumen ?

  15. zu @ Matthias Aupperle
    Ich habe auch den Artikel aus der Welt den sie verlinkt haben gelesen. Dem was da geschrieben steht kann ich sogar zustimmen. Ich bin eh der Meinung, und das hat mir hier noch niemand widerlegt, das die Energiewende aus ökonomischen Gründen langfristig von selbst kommt. Eine wie in dem Artikel beschriebene CO2 Bepreisung könnte das nötige Tempo in das Projekt bringen, aber wie kommen sie auf die Idee dass die FDP einen Beitrag dazu leisten würde das so etwas eingeführt wird? Schon in der Bibel steht geschrieben: An ihren Taten werdet ihr sie erkennen. Die letzte schwarz/ gelbe Koalition hat in ihrer Regierungszeit massenhaft CO 2 Zertifikate verschenkt um zu verhindern dass das passiert was im Artikel beschrieben wird. Außerdem hat man in dieser Zeit die EEG Umlage missbraucht um einen neuen Umverteilungsmechanismus zu installieren indem man alle Großverbraucher von der Umlage freigestellt hat und die Grundlage wie sie berechnet wird hat man auch geändert. Derzeit kämpft diese Partei gegen Windräder wo es geht obwohl das sicher die preiswerteste Form der Energieerzeugung wäre wenn es einen steigenden CO 2 Preis gäbe. Also die FDP als Klimaretter anzupreisen ist sicher den Bock zum Gärtner machen.

    https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/ise/de/documents/publications/studies/ISE_Kurzstudie_EEG_Umlage_2014_07_14.pdf

  16. @ Matthias Aupperle

    Danke für den Nuhr-Link.
    Ach ja, „die Zukunft gehört den Erfindern, nicht den Verhinderern.“
    TOLL!

  17. @ Jürgen H. Winter

    Kein Widerspruch – Till Eulenspiegel hatte seine eigene Qualität!

  18. zu @ Mattias Aupperle
    Wenn ich schon dabei bin meine Meinung zum FDP Parteiprogram hier aufzuzeigen dann kann ich ihnen auch sagen wie es weiter gehen würde wenn sich genug Leute finden würden die dieser Partei glauben. In dem Artikel der Welt steht nämlich das es am besten wäre diese Regeln würden weltweit eingeführt werden aber auf jeden Fall in der EU. Na das war es ja dann auch schon. Es gibt ja Länder wie z.B. Polen bei denen man sich sicher sein kann das sie dabei nicht mit machen und man deshalb keine Angst haben muss das was man in ein Programm geschrieben hat auch umsetzen zu müssen. Wie war das mit dem von mir oben zitiertem Bibelspruch?

  19. zu @ Jürgen H.Winter
    Ich habe ihnen ja schon vor in paar Wochen geschrieben das sich Hessen beim Ökolandbau die letzten Jahre an die Spitze von D. gesetzt hat. Außerdem hat man im Koalitionsvertrag festgelegt diesen auf 25% weiter auszubauen. Sie scheinen so in den Untergang verliebt zu sein das sie sich offensichtlich weigern das zur Kenntnis zu nehmen. Fakten können schon ganz schön störend sein.

  20. @ Hans

    1. Um eines klar zu stellen: Ich will hier nicht die FDP nicht als Klimaretter anpreisen.

    2. Den CO2-Ausstoß über Zertifikate mit Preisen zu versehen, scheint mir ein vernünftiger Weg zu sein, da es eine Mengensteuerung gibt und weil die optimale Verteilung über den Preismechanismus effizient erfolgt, d. h. ökonomische Fehlallokationen werden vermieden. Ich habe das Ganze aber noch nicht im Vergleich zu bespielsweise einer CO2-Steuer in allen Konsequenzen durchdacht.

    3. Zu Ihrer Frage: Die Energiewende wird dann aus ökonomischen Gründen kommen, wenn die fossilen Brennstoffe zur Neige gehen, also ihre Preise steigen. Vorher nicht. Es sei denn, wir preisen die Schäden des Klimawandels beispielsweise in die Kohleverstromung mit ein. In diesem Fall würde sich eine Windkraftanlage im Vergleich zur Kohleverstromung amortisieren. Ohne diesen Preisaufschlag auf Kohlestrom rechnet sich die Windkraft- oder Solaranlage über ihre Lebensdauer derzeit im Vergleich nicht. Diesen Preisaufschlag müssten dann aber weltweit alle die Staaten vornehmen, die ihre Energie aus Kohle erzeugen. Das Problem: Energie aus erneuerbaren Quellen ist im Vergleich zu Energie aus fossilen Trägern einfach teurer, solange bei der Energiegewinnung aus fossilen Trägern die Folgekosten nicht eingerechnet werden.

    4. Wenn bei einer CO2-Reduktion nicht weltweit alle Industriestaaten mitmachen, sei es über eine CO2-Steuer oder über eine Zertifikatelösung, wird die CO2-Reduzierung nicht funktionieren und die Staaten, die eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes vorgenommen hätten, hätten Ihre Industrien und mithin ihre Volkswirschaften zerstört und der CO2-Ausstoß wäre trotzdem nicht erfolgt. Deshalb müssen alle Industriestaaten mitmachen. Die Logik ist leider brutal. Die Staatengemeinschaft könnte vielleicht noch ein oder zwei kleinere Industriestaaten, die nicht mitmachen, durch Zölle oder Einfuhrstopps isolieren. Sollte ein großes Industrieland nicht mitmachen: Game over! Vorauseilende Einzelgänge sind nicht möglich, da CO2-vermeidenden Produktion von Gütern derzeit (!) einfach viel teurer ist. Anders sieht es aus, wenn die fossilen Energieträger zu Neige gehen. Aber das dauert noch mindestens 100 Jahre. Wir befinden uns in einer Rationalitätenfalle (hier beschrieben: https://de.wikipedia.org/wiki/Tragik_der_Allmende).

  21. zu @ Matthias Aupperle
    zu 1
    Das Problem scheint mir zu sein, dass die FDP oft nicht so gesehen wird, wie sie ist, sondern sie so gesehen wird,.wie vermutet wird, dass sie sei.

    Wie würden sie den Inhalt dieses Satzes sonst nennen als die FDP anpreisen?
    zu 2
    Der Aussage kann ich zustimmen
    zu 3
    Könnten sie dafür einen Beleg( Link) bringen der diese Aussage stützt. Ich habe davon gefühlt schon 100 gebracht die das Gegenteil stützen
    zu 4
    Damit befinden sie sich in einer Sackgasse und begründen warum auch in den nächsten 10 Jahren nichts gemacht wird. Eine weltweite CO 2 Abgabe wird es genau so wenig geben wie eine weltweite Transaktionssteuer. Also ist die CO 2 Abgabe, egal welcher Art, nur ein theoretisches Mittel um den Klimawandel zu bekämpfen. Es wird z.B. von der FDP wahltaktisch benutzt um folgenlosen Aktionismus vorzutäuschen.

  22. Hallo Hans
    Und wenn sie es noch häufiger schreiben wird es davon nicht richtiger. Ihr 25 % Ökolandbau, wo sind die denn ? Hier jedenfalls nicht. Allein die Tatsache, dass Umwelt und Landwirtschaft in einem Ministerium zusammen liegen ist ein Rückschritt in Adenauers Zeiten. Damals hieß es, gute Landwirtschaft ist guter Umweltschutz. Dass das Blödsinn war, merkte man später und änderte dies, da ja der eine auf den anderen aufpassen muss. Das hat man in Hessen abgeschafft, da haben sich die schwarzen Grünen über den Tisch ziehen lassen. Also , noch einmal, der ökologische Zustand hier, nördlich von Frankfurt ist katastrophal und ich halte Frau Hinz für verantwortlich, immerhin ist es ihr Ressort. Wo sind denn ihre intakten Umweltflächen, würde ich mir gern ansehen. Hier bei uns ist auch im Landschaftsschutzgebiet der Nidder nichts schützenswertes mehr vorhanden, kein Kiebitz, keine Bekassine, keine Schafstelze , keine Blühpflanzen, wie Wiesenschaumkraut, das noch von wenigen Jahren millionenfach vorkam, alles weg, was nützt da das Landschaftsschutzgebiet ? Hier läuft etwas fundamental falsch. Im übrigen wehre ich mich gegen den Begriff Untergangsfanatiker , ich schildere lediglich den Istzustand, den ich vorfinde, sie in ihrer rosaroten Welt merken da anscheinend nicht viel.

  23. zu @ Jürgen H. Winter
    Bitte unterstellen sie mir keine Worte die ich nie benutzt habe. Den Begriff Untergangsfanatiker habe ich nie benutzt. Zu dem was im Ökolandbau in Hessen am entstehen ist stelle ich nochmal einen Link ein. Die 25 % Ökolandbau können sie nicht finden weil sie erst ab 2023 da sein sollen. Und selbst 2023 müssen sie erst einmal beginnen zu wirken. Wir haben Jahrzehnte gebraucht um den Istzustand hin zu bekommen. Geben sie der jetzigen Landesregierung doch ein paar Jahre um ihn zu verbessern. Das was Umweltverbände bei „Rettet die Bienen“ in Bayern per Volksbegehren durchgesetzt haben unterscheidet sich nicht wesentlich von dem was im hessischen Koalitionsvertrag steht. Das ist so auch wenn es nicht in ihr Weltbild passt. In Hessen hat man Modellregionen eingerichtet. Möglicherweise wohnen sie nicht in einer solchen.

    https://www.oekomodellregionen-hessen.de/

  24. @ Matthias Aupperle

    Danke für den Link zum FDP-Wahlprogramm.
    Offensichtlich haben Sie den Pferdefuß des FDP-Vorschlags ja selbst erkannt.
    Zur Konkretisierung:
    „Effiziente Klimapolitik durch die Kräfte und Kreativität des Marktes“ (FDP-Slogan zur Europawahl) – das klingt, im Bild gesprochen, wie die Beschwörung Mephistos, doch bitteschön seine teuflische Natur abzulegen.
    Wenn dann selbst eingestanden wird, dass das alles nur klappen kann, wenn das alles „international völkerrechtlich verbindlich“ gemacht wird, aber nicht der geringste Hinweis erfolgt, wie allein schon in der EU realisiert, gegen Trump und Konsorten durchgesetzt werden soll, dann fragt man sich schon: Was soll die ganze Augenwischerei?
    Für mich ist das schlicht Selbstbetrug.

    Betr. Ihren Hinweis auf Karl-Hermann Flach (3. Mai 2019 um 15:23)

    Natürlich kenne ich den. War ja auch der Grund für meine zeitweilige Mitgliedschaft in der FDP in den 70er Jahren. Bis ein Innenminister Genscher mit dem Einreiseverbot für einen Andersdenkenden, den Marxisten Ernest Mandel – welche eine Schande für einen Liberalen! – und mit Slogan „Keine Freiheit für die Feinde der Freiheit“, der die Berufsverbotehysterie einleitete, dem ein brutales Ende setzte.
    Mir war damals schon klar, dass die „Freiburger Thesen“ nicht mehr waren als ein letztes Aufflackern eines sozial orientierten Liberalismus und bereits mit Genscher der Abgesang auf „Noch eine Chance für die Liberalen“ begonnen hatte.

    So klingt auch die angebliche „Verteidigung“ der „Freiburger Thesen“ durch Christian Lindner wie eine Beerdigungsrede, mit welcher der Beerdigte mit einem letzten Gedenken endgültig dem Vergessen anheimgestellt wird. Ein Abgesang auf sozial orientierten Liberalismus, ohne auch nur den geringsten Ansatz einer Inspiration:
    „Die Freiburger Thesen sind vierzig Jahre nach ihrer Verabschiedung Legende – in Teilen aber auch Geschichte.“
    (https://www.tagesspiegel.de/politik/lindner-antwortet-lafontaine-was-bleibt-von-den-freiburger-thesen-seite-3/5767072-3.html)

    Dass es – unter den Nachfolgern Genschers – so schlimm kommen würde, konnte ich freilich damals noch nicht ahnen.
    Und dass ein Lindner in dem hier verlinkten Beitrag von „sozialer Marktwirtschaft“ faselt und heute, wenig später, die gänzliche Streichung der Sozialbindung des Eigentums (angeblich nur ein zeitbedingtes „Zugeständnis an die SPD“) aus dem Grundgesetz fordert, ist an Zynismus nicht zu überbieten.
    Von dem, was der schlagende Burschenschaftler Strache mit den „Liberalen“ in Österreich anstellt, will ich lieber gar nicht reden. Denn wenn ich mir ansehe, wie ein angeblich „Freiheitlicher“ in seinem Land das letzte Erbe des Liberalismus, die „freiheitliche Berichterstattung“, zu beseitigen sucht, für die Vorfahren, auf die er sich beruft, ihr Leben hingegeben haben, dann wird mir nur noch schlecht.

    Es bleibt wohl dabei:
    Die ideologisch verrannten Nachlassverwalter eines – in sich ambivalenten – „Liberalismus“, welche die Axt an den eigenen Stamm angesetzt haben, sind die Allerletzten, die in der Lage wären, die Zeichen der Zeit zu erkennen. Einen Beitrag dazu zu liefern, uns – und unsere Kinder! – aus der ökologischen Sackgasse zu befreien, in die ein hemmungsloser, ideologisch verengter Neoliberalismus uns geführt hat, der unter „Freiheit“ die schrankenlose Willkürherrschaft einiger weniger versteht. Und wodurch die Selbstvernichtung programmiert ist.
    Dazu müssten sie erst einmal das eigene ideologische Brett durchstoßen, von denen keiner der „Profi“-Selbstdarsteller auch nur annähernd das Format hat.

  25. @ hans, 4. Mai 2019 um 6:24

    Ihre Fragen und Einschätzungen kann ich ohne wenn und aber unterschreiben.

  26. Klimanotstand, Klimakabinett und EU weite CO 2 Steuer das ist alles Klimapolitik wie sie die Union und die FDP seit Jahren machen. Pressewirksame Schlagzeilen aber 0 Handlung. Die Union will noch nicht mal zustimmen das die zuständigen Minister für die CO 2 Erzeugung in ihrem Bereich die Verantwortung übernehmen müssen.
    Man kann nur hoffen das immer mehr Menschen merken was für eine Klimapolitik die letzten Jahre gemacht worden ist und weiter gemacht werden soll.
    Das Klimakabinett hat außer einer Tagung noch nichts auf den Weg gebracht. Übrigens in der SPD gibt es auch bestenfalls einen Parteiflügel der da besser ist. Man braucht sich nur die Äußerungen von Herr Scholz die letzten Tage an zu sehen. Er scheint der legitime Nachfolger von Gabriel zu sein.

  27. Hallo Hans, ja da stimme ich ihnen voll zu .Unsere Regierung, Klimapolitik findet nicht statt, das heißt, es findet eine Verhinderungspolitik statt . man kann es eigentlich kaum glauben.

  28. Hallo Hans, sehe eben erst, dass sie meinen Eintrag beantwortet haben. Ich finde, verliebt in den Untergang kommt dem Untergangsfanatiker recht nahe. Wie auch immer. Immerhin sind die Grünen jetzt schon das zweite Mal in der Regierung in Hessen. Ich gestehe ihnen ja zu, dass es dauert, bis man aus einer Chemiesteppe etwas halbwegs vernünftiges gemacht hat, aber so wie es läuft geht es nicht. Was sie beschreiben ist reine Zukunftsmusik. Die Grüne Partei ,und ich vermute wohl richtig, dass dies ihre Heimat ist, hätte immerhin 5 Jahre Zeit gehabt, die schlimmsten Auswüchse in der Landwirtschaft abzustellen und wenn das mit den Schwarzen nicht gegangen wäre, hätte man die Sache platzen lassen sollen. Sie spielen dem Bürger doch vor, dass mit ihnen etwas zu retten ist, aber sie können nicht 75% Fläche vergiften lassen, das fällt ihnen auf die Füße, es muss ein Verbot von Neonikotinoiden her sowie weiterer Pestizide und Herbizide als Sofortmaßnahme, denn es wird Jahre dauern bis die Böden von der derzeitigen Giftmethode erholt haben, selbst vorausgesetzt, dass sich ihre Zukunftsmusik realisieren sollte.Merke:Mit dem Teufel paktieren kostet die Seele !

  29. zu @ Jürgen H. Winter
    Zu einem Grünen Wähler werde ich wohl erst in Zukunft noch werden, weil ich da die einzigen sehe von denen ich hoffe das sie nicht nur von Lobbyisten kontrolliert werden. Die Partei muss aber dann auch liefern sonst sind die 20% auch ganz schnell wieder weg.

  30. zu @ Jürgen H. Winter
    Ich denke das die Umweltverbände die in Bayern mit „Rettet die Bienen“ 30% Ökolandbau bis 2030 durchgesetzt haben sich was dabei gedacht haben. Es gibt sicher eine Zahl die groß genug ist das Rückzugräume für die Natur entstehen. Ob da 25 oder 30% die richtige Zahl ist kann ich nicht beurteilen sondern erst einmal hoffen. Dann wären wir sicher einen großen Schritt weiter. Der dann auch den Pakt mit dem Teufel rechtfertigen würde. Die Energiewende wird aus ökonomischen Gründen im Zweifel von selbst kommen. Wenn halt weiter in D. dagegen von der Regierung gekämpft wird dauert es in D. halt länger und wird wohl zu Wohlstandsverlusten führen. Da ich überzeugt bin das es so kommen wird sehe ich die Zukunft auch nicht so negativ. Haben sie den Link zur Energiewende den ich einige Beiträge weiter oben eingestellt habe gelesen? Das ist der Istzustand und die Entwicklung ist noch lange nicht zu Ende. Das ist keine unrealistische Zukunftsmusik.

  31. Ich werde unten noch einen Link zur Wasserstoffwirtschaft einstellen. Die letzten Jahre meines Berufslebens, das auch bald zu Ende geht, haben mich in diese Branche geführt. Deshalb habe ich manches was da zu sehen ist persönlich kennen gelernt. Ich weiß zwar nicht auf welchen Preis pro KWh Energiespeichern über Wasserstoff in Serie möglich sein wird, aber ich weiß das es in Serie möglich ist. Wenn man Solarstrom aus dem Sonnengürtel der Erde für 2 Cent KWh nimmt sollte es wohl auch als machbar darstellbar sein. Dazu kommt was Bosch ( Oben verlinkt) mit Brennstoffzellen vor hat. Die Energiewende kann auf dem derzeitigem technischem Stand nicht grundsätzlich an der Technik scheitern. Das für alle die meinen eine Dunkelflaute wäre technisch nicht beherrschbar

    https://www.thyssenkrupp.com/de/unternehmen/innovation/technologien-fuer-die-energiewende/wasserelektrolyse.html

  32. Hallo Hans, auf dem Energiesektor bin ich ja voll bei ihnen, keine Frage. Was mich umtreibt, ist die Vergiftung der Umwelt. Da helfen auch nicht die Prozente, wo es besser werden soll, da wird dann einfach das gerechnet, wo Landwirtschaft nicht möglich ist und dann wird behauptet, das ist öko. Ist es nicht Ich habe gerade einen Gang in die Natur unternommen. Auch im Vogelschutzgebiet wächst nur Gras, obgleich da nicht gespritzt wird. Es sind die gespritzten Flächen, die weit über ihre Grenzen hinaus wirken. Die Schutzgebiete an der Nidder, im Vogelschutzgebiet, all das , was eben von den Grünen usw. als intakte Flächen ausgegeben werden, sind es nicht. Sie sind genauso tot wie die bebauten Flächen. ,Das geht so einfach nicht, das muss eine grüne Umweltministerin wissen. Ihr sind aber die Hände gebunden weil sie auch die Landwirtschaft vertritt und wenn sie da tätig wird kommen die Schwarzen und verhindern das. Das ist das Dilemma, eigentlich ganz simpel. Eines ist sicher, wenn wir umweltmäßig so weitermachen haben wir bald keine Natur mehr, die den Namen verdient.

  33. @ hans

    Vorab: Ich lese seit längerem mit großem Interesse Ihre Verlinkungen über das, was technisch möglich ist. Das zu lesen tut gut. Das ist vielleicht auch genau das, was Dieter Nuhr möchte, wenn er zukunftsgerichtets, optimistisches Handeln einfordert. Von mir jedenfalls vielen Dank! Die Frage, die mich bewegt: Welche Rahmenbedingungen muss der Staat setzen, dass diese Konzepte in Großanwendungen umgesetzt werden? Ist hier der Vorschlag, wie ihn die FDP auf dem Papier macht, der richtige Weg?

    Über die FDP selbst mag ich nicht weiter diskutieren, aber über den Vorschlag sehr wohl.

    So, und jetzt muss ich doch gewaltig „Wasser in den Wein gießen“:
    zu 3.
    Das, was ich nachfolgend schreibe, ist der Sachstand von vor acht Jahren:
    Ich hatte mich in meinem Berufsleben u. a. auch gelegentlich mit der Projektfinanzierung von Solarparks und Windkraftanlagen befasst. Wenn man den Bau und Betrieb der Anlagen mit den Marktpreisen für Energie aus Braunkohleverstromung durchrechnete, amortisierten die Anlagen sich nicht über ihre Lebensdauer. Nicht umsonst gibt es das Erneuerbare-Energien-Gesetz. Ist der Wirkungsgrad der Anlagen heute wesentlich besser oder sind die Preise für die Pannels drastisch gefallen?

    Daneben kann ich das aktuell auch für meine eigene Photovoltaikanlage feststellen, die vor 11 Jahren auf dem südwärts geneigten Dach installiert wurde . Ein einzelnes Modul von insgesamt vierzig ist jetzt defekt. Ich werde es nicht ersetzen, weil es sich für die Restlaufzeit mit den Subventionspreisen und den nachfolgenden Marktpreisen nach Steuern nicht mehr rechnet. Ich erziele pro Modul einen monatlichen Bruttoertrag von € 8,75 vor Umsatz- und Einkommensteuer.

    Zu 4.
    Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Wenn bei der Decarbonisierung der Volkswirtschaften zur Reduktion des CO2-Ausstoßes nicht alle wesentlich große Industriestaaten mitmachen, funktioniert die CO2-Reduktion nicht; denn die Industriestaaten, die nicht mitmachen, werden ihre CO2-induzierende Produktion zu Lasten der Staaten ausweiten, die decarbonisieren. Die decarbonisierenden Volkswirtschaften laufen Gefahr, gewaltig ins Hintertreffen zu geraten und ihre eigene Industriesubstanz zu gefährden. Gleichzeitig wird aber die CO2-Reduktion nicht erreicht. Die Emissionswerte bleiben wie bisher. Haben Sie den Wikipediaeintrag zur „Tragik der Allmende“, insbesondere den Absatz zur Bedeutung in den Wirtschaftswissenschaften gelesen?

    @ Werner Engelmann

    Zitat: „…(…) das klingt, im Bild gesprochen, wie die Beschwörung Mephistos, doch bitteschön seine teuflische Natur abzulegen.“

    Und genau hier sind wir meilenweit auseinander: Sie haben eine ganz andere Sichtweise auf das und ein anderes Verständnis dessen, was Sie „Kapitalismus“ nennen und ich „marktwirtschaftliche Ordnung“. Aber das geht in Ordnung, das kann ich aushalten und Sie wahrscheinlich auch. Als Dutschke und Dahrendorf diskutierten, war ich noch auf der Seite Dutschkes. Heute bin ich auf der Seite von Dahrendorf. Einiges zu meiner Person: Als ich anfing, Volkswirtschaft zu studieren, war ich Sozialist. Abseits der Studienordnung und ihrer Inhalte habe ich mich mehr als intensiv mit dem Thema „Systemvergleich“ befasst. Nach zwölf Semestern Studium und einer Diplomarbeit zum Thema „Arbeiterselbstverwaltung“ wusste ich, dass keines der denkbaren sozialistischen Wirtschaftsmodelle wirklich funktioniert und dass der Kapitalismus, speziell in der Untervariante „Soziale Marktwirtschaft“ auch unter sozialen Aspekten mit allen seinen Risiken das beste Wirtschaftsmodell ist. Ich würde mich heute als einen Ordo-Liberalen bezeichnen. Für viele Foristen hier ist das schon Neoliberalismus. Lieber Herr Engelmann, das unterscheidet uns letztendlich in der Beurteilung von Vielem. Es auszudiskutieren erfordet viel Rotwein und Geduld zum Zuhören und sprengt den Rahmen hier.

  34. zu @ Matthias Aupperle
    Sie gießen kein Wasser in den Wein, wenn sie schreiben das ihr Wissensstand 8 Jahre alt ist kann ich ihre Argumentation nachvollziehen. Es hat in dieser Zeit sowohl bei Wind aber mehr noch bei Solar drastische Preisrückgänge gegeben. Das ich davon schreibe das die Energiewende aus ökonomischen Gründen von selbst kommt ist geschätzt 1-2 Jahre her. Inzwischen gibt es selbst in D. Solarparks die das EEG nicht mehr in Anspruch nehmen oder hauptsächlich bei Wind als Preisuntergrenze benutzen um sich abzusichern. Das Ziel solcher Parks ist aber an der Börse höhere Preise zu erzielen als durch das EEG. Im Sonnengürtel der Erde ist das aber noch viel drastischer. Da werden bei Ausschreibungen inzwischen 2,.. Cent/KWh erreicht. In China oder den USA verdrängen Wind und Solar Kohle und Atom. Sonst könnte die Studie die ich oben eingestellt habe ja auch nie stimmen. Das hat natürlich Auswirkungen darauf ob eine Wirtschaft decarbonisiert werden kann oder nicht und die Folgen. Die EE sind heute auch ohne Umweltfolgekosten aber sonst zu Vollkosten billiger als Kohle, Atom oder Gas.
    Ich stelle ihnen einen Link ein der aber nur D. im Detail betrachtet.

    https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/ise/de/documents/publications/studies/aktuelle-fakten-zur-photovoltaik-in-deutschland.pdf

  35. zu @ Matthias Aupperle
    Zu ihrer PV Anlage. Was hat denn bei ihnen jedes einzelne Modul für eine Leistung? Heutige Spitzenmodule ( Soweit ich weiß haben alle noch die gleiche Größe) bringen 380 Watt Peak. 320 Watt ist „normal“

  36. Hallo Hans, haben sie den Bericht über das Aussterben der Arten mitbekommen? Das ist das , was mich umtreibt und was regelmäßig für nicht so wichtig durchgeht. Siehe Nachrichten heute Abend. Und es ist ja bei uns angekommen, gehen sie hinaus in die Natur und sehen sie sich um . Ich fürchte, auch dies wird nicht viel bewegen.

  37. @ hans

    Wenn es so ist, wie der von ihnen verlinkte Artikel über die Studie der Energy Watch Group /LUT University beschreibt, wird es der Markt richten. Dann werden die Atomkraft- und die Kohlekraftwerke auslaufen. So sollte es auch sein. Wenn die Nordafrikaner geschäftstüchtig wären, bauten sie die Sahara zu einer Solarwüste um und bei Gibraltar gäbe es zukünftig einen Hochleistungsenergiestrang nach Europa. Mit den dort erzeugten gigantischen Energiemengen könnten Meerwasserentsalzungsanlagen betrieben werden, deren Wasser Nordafrika in eine fruchtbare Agrarlandschaft mithin in den Gemüsegarten Afrikas verwandeln würde. Das Armutsproblem Afrikas als Fluchtursache könnte damit auch deutlich vermindert werden.

    Wir haben 45 (keine 40) Solarmodule von Schott des Typs ASE 165, Größe 1.820 x 810 mm, mit einer jeweiligen Leistung von 176 Wp auf dem exakt südwärts geneigten Dach installiert. Ein Ersatzmodul ist nicht so teuer. Teuer und aufwändig ist die Montage, da das defekte Modul ein mittellagiges Modul ist, d.h. um es zu erreichen, müssen andere Module vorher entfernt werden. Deshalb rentiert sich der Austausch m. E. nicht. Ich werde aber in den nächsten Tagen, angeregt durch Sie, überlegen, das defekte Modul, falls das technisch möglich ist, durch ein wesentlich leistungsfähigeres zu ersetzen. Das könnte sich rechnen. Interessant ist in diesem Zusammenhang der Elektrolyse-Speicher von Thyssen-Krupp. Wenn ich damit 2.500 kg Wasserstoff speichern könnte, käme ich über die Heizperiode gut hinweg. Ich könnte in den Sommermonaten den Speicher mit einer wirkungsstärkeren Solaranlage auffüllen. Sollte so eine Speicheranlage plus Brennstoffzelle unter T€ 20 kosten und 10 Jahre halten, würde ich mich sofort aus dem Stromnetz abkoppeln und die Energieversorgung unseres Hauses autark machen. Das wäre eine sehr rentables Angelegenheit.

    @ all

    Jetzt kann ich nur nicht nachvollziehen, warum ausgerechnet der Beitrag von Dieter Nuhr so ein Aufreger sein soll?

  38. zu @ Jürgen H.Winter
    Sie haben bei dem Thema Landwirtschaft und Natur natürlich nicht unrecht. Das was die Grünen und die Umweltverbände in Bayern und Hessen durchgesetzt haben geht aber trotzdem in die richtige Richtung. Besser kleine Schritte als stehen bleiben. Das was die Bundesumweltministerin sagt ist auch richtig. Das war bei Hendriks auch so, aber diese Leute können sich noch nicht einmal in der SPD durchsetzen. Wobei es aber bei der Größe der Probleme eine der beiden großen Parteien eigentlich brauchen würde. Ich habe immer gedacht der SPD Flügel dem ich H. Weil zurechne würde erkennen welche Möglichkeiten in der Energiewende stecken und daraus ein Wirtschaftsprogramm entwickeln. Das wäre zusammen mit einer sozialen Steuerreform nötig und möglich.

    zu @ Matthias Aupperle
    Alles was sie jetzt geschrieben haben mit allem was erreichbar ist sehe ich auch so. Der Markt wird es richten keine Frage. Die Frage ist nur wann. Wahrscheinlich zu spät um den Klimawandel möglichst gut im Griff zu behalten.
    Zu ihrer Anlage. Ob es ihr Wechselrichter mag wenn sie ein stärkeres Modul dazwischen hängen? Ich weiß es nicht wirklich, aber fragen kostet ja nichts. Das Thema Speicher ist noch nicht so klar wirtschaftlich. Ich denke aber das sich das geändert hat bis ihre Förderung ausläuft. Speicher werden derzeit zwischen 10+20% im Jahr billiger und mit den E Autos noch mal einen Schub bekommen.
    Der Speicher von TK ist nicht für Häuser gedacht. Da geht es in hohe Megawatt Bereiche. Es gibt schon kleine Wasserstoffspeicher die sind aber noch Luxus, aber auch das muss nicht so bleiben.
    Den Beitrag von Dieter Nuhr schaue ich mir wahrscheinlich heute Abend mal an.

  39. zu @ Matthias Aupperle
    Noch was zu dem was sie über Nordafrika geschrieben haben. Ich möchte ihnen da natürlich nicht widersprechen sondern etwas zum gegenwärtigem Stand der Dinge ergänzen. Sie sind dabei zu merken was es da für Möglichkeiten sich ergeben. Saudi Arabien will 200 GW Solar bauen und Marokko ist auch dabei auf den Solarzug aufzuspringen und hat große Solarkraftwerke am Netz oder im Bau. Derzeit bezieht Marokko seinen Strom hauptsächlich von Spanien. Das bedeutet das es schon ein Netz nach Europa gibt das auch in die andere Richtung mittelfristig genutzt werden kann. Die sich abzeichnende neue spanische Regierung steht den EE auf jeden Fall positiv gegenüber.

  40. zu @ Matthias Aupperle
    Ich habe mir den Beitrag von Dieter Nuhr angesehen und mit ihm kein Problem. Man könnte sogar sagen das er möglicherweise weiß von was er redet.

  41. Nuhr hat nichts begriffen. Im Sinne von meinem Gastbeitrag müsste doch auch ein Herr Nuhr feststellen, dass die wahre Satire in der Bundesregierung stattfindet.
    Oft habe ich mich versprochen, wenn ich vom Klimakabinett sprechen wollte, indem ich das mehr oder weniger skurrile Arbeitstreffen auf Ministerebene Klimakabarett genannt habe.
    Frau Merkel hat ebenfalls noch nichts begriffen. Wir müssen spätestens in 2030 mit allen Umbaumaßnahmen hin zu Erneuerbaren Energien in allen Sektoren fertig sein. Sonst wird sich die Erde unumkehrbar aufheizen.
    https://www.scientists4future.org/fakten/
    Die Sonne bietet mehr als genügend Energie, um den menschlichen Energiebedarf zu decken – ohne Klimaschadstoffe zu erzeugen.
    Die Speicherfrage, besonders die Energieversorgung im Winter, ist längst geklärt. Speicher in allen Größenordnungen von Millisekunden bis zu mehreren Monaten sind längst vorhanden und einsatzbereit.
    Es fehlt nicht an Technik, nicht an Geld und schon gar nicht an natürlichen Energiequellen. Es fehlt einzig und allein der politische Wille.
    Frau Merkel hat dies jetzt wieder eindrucksvoll demonstriert, dass diese beratungsresistente Bundesregierung nicht gewillt ist, die Lebensgrundlagen gerade für nachfolgende Generationen zu erhalten.

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