Die Jugend zeigt uns, wie wichtig Klimaschutz ist

Greta Thunberg weist der Jugend den Weg. Die 16-jährige Schülerin aus Schweden streikt seit August 2018 jeden Freitag für besseren Klimaschutz. An diesem Tag geht sie nicht zur Schule. Warum für die Zukunft lernen, wenn die Zukunft gefährdet ist? Ein schlagendes Argument. Also setzt sich Greta Thunberg heute dafür ein, die Zukunft zu verändern. Ihr Vorbild macht Schule, auch in Frankfurt. Die Aktivistin legt den Finger in die Wunde: Klimapolitik wird immer wieder und immer noch ausgebremst, wenn sie mit aktuellen wirtschaftlichen Interessen kollidiert. Es gibt immer noch Menschen, die auf einem Standpunkt stehen, den man etwas salopp so umschreiben könnte: Nach mir die Sintflut. Sie sagen sich: Die Folgen des Klimawandels werde ich ohnehin nicht erleben, weil der – wenn er denn überhaupt eintritt – erst in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts so richtig zuschlägt. An künftige Generationen oder gar ihre eigenen Kinder, die in dieser veränderten Welt werden leben müssen, scheinen sie daber keinen Gedanken zu verschwenden. Das kann eigentlich niemanden kaltlassen, auch Kinderlose nicht.

ThunbergDaher ist es gut und richtig, dass Greta Thunberg die jungen Menschen aufrüttelt und ihnen zuruft: „Ihr müsst wütend werden.“ Sie sagt das zum Beispiel auf dem Weltklimagipfel in Kattowitz und auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos, und sie sagt Firmenlenkern ins Gesicht: „Ihr seid nicht erwachsen genug, um die Wahrheits auszusprechen.“ Für manchen ist sie nichts weiter als eine freche Göre, für andere eine Visionärin. Doch es zeigt sich: Sie vermag die vermeintlich unpolitischen jungen Menschen aufzurütteln. Sie macht allen klar: Es ist die Zukunft dieser jungen Menschen, die derzeit verspielt wird.

Damit sind wir bei jenem Kompromiss, den die Kohlekommission kürzlich vorgelegt hat, jenem Fahrplan für den Ausstieg aus der CO2-intensiven Kohleverstromung. Eigentlich müsste Deutschland bis 2030 aus der Kohle aussteigen, um seine Klimaziele zu erreichen und seinen Beitrag dazu zu leisten, die globale Erwärmung bei einem durchschnittlichen Plus von 1,5 Grad einzufangen. Die Kommission hat aber nun bis 2038 kalkuliert mit einer Option auf 2035. Das ist vermutlich nicht schnell genug. Hier zeigt sich auf fatale Weise, wie Partikularinteressen sich gegen gemeinschaftliche Interessen wenden. Natürlich wollen die Energiekonzerne den Kohleausstieg so weit wie möglich hinausschieben, denn sie verdienen ihr Geld immer noch größtenteils mit der Kohleverstromung. Natürlich wollen die Kohlekumpels und andere Menschen, deren Jobs von der Kohle abhängen, diese Jobs so lange wie möglich behalten. Wobei ihnen aber entgegenzuhalten wäre: Leute, gerade jetzt stehen die Chancen für eine berufliche Neuorientierung besonders gut, denn Deutschland nähert sich der Vollbeschäftigung, der Arbeitsmarkt ist praktisch leergefegt. Wer sich jetzt auf die Suche macht und halbwegs qualifiziert ist oder sich neu qualifiziert, der wird mit großer Wahrscheinlichkeit einen guten Job finden. Das bringt allerdings Veränderungen mit sich, etwa einen Umzug. Das fordert eine gewisse Flexibilität, die manche, vor allem Ältere, nicht haben. Für diesen Älteren spricht nichts dagegen, im bekannten Job zu bleiben und in einigen Jahren nach und nach in die Rente zu gleiten. Knapp 20 Jahre bis zum endgültigen Ausstieg – das ist Zeit genug.

Der Kohleausstieg ist in dieser Form ein Kompromiss, der von allen Beteiligten, auch Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace, die mit am Tisch saßen, als das Optimum dessen bezeichnet wurde, was machbar ist. Bis 2022 sollen bis zu knapp 13 Gigawatt Kraftwerksleistung abgeschaltet werden. Das ist auf jeden Fall ein großer Schritt, und insofern ist der Kohlekompromiss dennoch zu begrüßen. Doch es reicht nicht, jetzt damit zufrieden zu sein, dass der Ausstieg geregelt und absehbar kommen wird. Vielmehr muss Dampf gemacht werden, um vielleicht doch schneller aus der Kohle auszusteigen. Das könnte dann gelingen, wenn der Zubau an Energieerzeugung aus Erneuerbaren ausreichend Dynamik entfaltet, dass die letzten Kohlekraftwerke früher überflüssig werden als erst 2038 oder bestenfalls 2035. Das ist eine Herausforderung, ebenso wie der Anspruch, diesen Großumbau einer ganzen Volkswirtschaft so zu gestalten, dass es nicht zu Energie-Engpässen oder gar Stromausfällen kommt. Doch es lohnt sich, diese Herausforderung anzunehmen. Damit würde Deutschland klarstellen: Wenn Deutschland das kann, dieses hochindustrialiserte Land, dann ist der Komplettumstieg auf erneuerbare Energien auch in jedem anderen Land möglich.

Balken 4Leserbriefe

Jürgen Malyssek aus Wiesbaden:

„Das, was die Studentengeneration gerade versäumt, machen die Schüler vorbildlich. Schwänzen fürs Klima. Ob in den Unis der Groschen noch fällt? Wir haben der jungen Schwedin Greta Thunberg sehr zu danken. Es ist beeindruckend, mit welch einer Konsequenz sie ihre Idee verfolgt: „Wenn die Erwachsenen ihrer Pflicht nicht nachkommen, den Planeten für die nächsten Generationen zu schützen, warum sollten die Kinder sich dann an ihre Schulpflicht halten.“ Für ein neues Klimabewusstsein geht die Jugend auf die Straße: „Das Klima ist aussichtsloser als unser Mathe-Abi!“
Neue Bewegungen mit jungen frischen Menschen und Ideen rütteln auf. Es gibt noch einen anderen Sinn und Wert für die jungen Protestler. Sie lernen etwas über die Pflicht zum Ungehorsam (nach Henry Thoreau) und gewinnen damit an Selbstwert und Mut zum Risiko.
Gerade in einer Zeit der Sehnsucht nach starker Führung (jedenfalls ist es bei den Deutschen so), kann man nur wünschen, dass die Schulschwänzer sich nicht unterkriegen lassen, kritisch bleiben und eben nicht den fragwürdigen Autoritäten Gefolgschaft leisten. In Anlehnung an den 2015 verstorbenen Psychoanalytiker Arno Gruen will sich die Masse der Menschen, in Treue und Gehorsam, mit ihren Unterdrückern identifizieren, statt sich mit denen zu solidarisieren, die sich gegen die Mächtigen auflehnen.
Und darüber hinaus hat Tobias Peter recht: „Zivilcourage ist wichtig, aber leider nur selten kostenlos – auch das ist eine wichtige Lektion fürs Leben.“ Wenn Schulen meinen, sie müssten die demonstrierenden Schüler sanktionieren – so what?!“

Reinhard Wolf aus Großkrotzenburg:

„Junge Menschen lassen sich leicht begeistern. Vor allem, wenn es um eine vermeintlich gute Sache geht und ein Vorbild die Begeisterung entfacht. Ein solches Vorbild war die 16-jährige schwedische Schülerin Greta Thunberg für mehrere tausend Schüler, die am Freitag, 25.1., die Schule schwänzten, um in Berlin für Klimaschutz zu demonstrieren und um die dort tagende Kohlekommission zu beeindrucken.
Eine gute Sache? Oder doch nicht? Man kann es auch anders sehen. Man kann es für einen Kinderkreuzzug mit Anhängern einer neuartigen Religion, der Klimareligion halten. Die Hohen Priester dieser Religion sind dabei die als Unglückspropheten auftretenden selbsternannten Klimaforscher, die sich der zugehörigen Kirche, dem Weltklimarat, verpflichtet fühlen. Sie sind der festen Überzeugung, dass die Welt nur dann vor Überhitzung gerettet werden kann, wenn alle Kohlekraftwerke abgeschaltet und alle Automobile mit Verbrennungsmotoren aus dem Verkehr gezogen werden.
Was die Kraftwerke angeht, hat die Kohlekommission schon geliefert: Spätestens 2038 soll es bei uns aus sein mit der Kohleverstromung. Ob sich angesichts der damit verbundenen Versorgungsprobleme noch jemand an emissionsfreie Kernkraftwerke erinnern wird?“

Karl-Albert Hahn aus Tiefenort:

„Um 1900 lebten etwa 1,6 Milliarden Menschen auf der Erde. Für das Jahr 2100 erwarten die Vereinten Nationen 11,2 Milliarden Erdbewohner.
Wenn also die Erderwärmung durch die Menschen verursacht wird, dann kann diese nur durch die Begrenzung der Anzahl der Menschen auf der Erde (Bevölkerungsplanung ) gestoppt werden. Diese einfache Wahrheit wagt kein Politiker auszusprechen.“

Reinhard Schemionek aus Wustrow:

„So heißt es fettgedruckt auf S. 11 für den Leitartikel. So sehr ich Ihrem Autor Tobias Peter inhaltlich zustimme, aber der Aufreißer ist völlig daneben. Hier handelt es sich bei dem Fernbleiben der Schülerinnen und Schüler nicht um einen Schülerstreich. Streik wäre der angemessene Begriff. Die Streikenden wiesen und weisen darauf hin, dass es bei den Klimaentscheidungen um ihre Zukunft geht. Während die Entscheider in zwanzig oder dreißig Jahren ihrem Lebensende entgegen sehen, müssen sich die heutigen Schüler dem stellen, was die Politik von heute entschieden, besser versäumt haben. – Übrigens: 1. Als vor einigen Jahren regelmäßig Castortransporte nach Gorleben rollten, haben auch im Wendland Schülerinnen und Schüler ihre Schule verlassen und sind auf die Straße gegangen, auch wenn sie von einigen Lehrern und Schulleitern unter Druck gesetzt wurden. 2. Bei dem Streik des Sicherheitspersonals an den Flughäfen hat die FR vom Streik und nicht vom Schwänzen gesprochen.“

Wilma Fischer aus Eschborn:

„Ich finde es toll, wie die Jungend uns zeigt, wie wichtig Ihnen der Klimawandel ist. Es ist ihre Zukunft, die wir ihnen zerstören.
Die Klimaziele werden von der Bundesregierung immer wieder verschoben und nicht eingehalten. Die Großkonzerne haben hier das Sagen und bestimmen was für den Klimaschutz getan wird. Dies jedoch nur für ihre Gewinne und den Erhalt (angeblich der Arbeitsplätze). Doch getan und geplant wird nach meiner Meinung nicht, sondern nur verschoben.
Auch im Ruhrgebiet war es sehr dramatisch, als der Kohleausstieg kam. Aber auch dort hat man eine Lösung gefunden. Das dies nicht immer einfach war, ist bekannt. Jedoch ohne Planung und dem Wollen, z.B. aus der Braunkohle auszusteigen und auch andere Klimaziele zu erreichen, gibt es ein immer weiter so.
Dass die Jungen Menschen, diesem Spiel nicht länger zusehen und glauben wollen, kann ich gut nachvollziehen, denn auch mein Glaube an unsere Regierung diese Ziele zu verfolgen und zu erreichen ist nicht mehr vorhanden. Es gibt hier immer nur „ein weiter so wie bisher“ und das darf nicht sein.
Der Klimawandel hat doch schon angefangen, auch wenn viele Menschen dies nicht wahrhaben wollen und die Zeit den Klimawandel zu ändern wird immer kürzer. Uns bleibt nicht mehr viel Zeit, unseren Kinder die Umwelt zu erhalten, und dass sie auf uns sauer sind kann ich voll verstehen und nachvollziehen.“

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78 Kommentare zu “Die Jugend zeigt uns, wie wichtig Klimaschutz ist

  1. Ich befürchte dass das Thema Kohle überdenkt was getan werden muss. Das was wirklich wichtig ist, ist das Thema Sektorenkupplung.

  2. Was wohl die vielen 1000 Menschen die mit PV ihr Geld verdient haben sagen wenn sie jetzt sehen was bei der Kohle passiert?

  3. Ich finde es nicht gut wenn Kinder anstatt zur Schule zur Demo gehen. Das Problem ist halt nur das ihre Eltern und Großeltern leider bei diesem Thema versagen.

  4. Für mich ist die Ausdauer und Kraft die hinter dem Freitagsstreik der Greta Thunberg steckt bewundernswert. Ein Hoffnungsschimmer, dass auch mit 16 Jahren etwas anderes als das Übliche in diesem Alter an Bedeutung gewinnt. Das verstanden wird, es geht um ihre Zukunft und Widerstand als Mittel genutzt wird, um deutlich zu machen, wir wollen kein „weiter so“. Nicht nur Gerede, sondern Handeln.

  5. Jeder, der für das Klima kämpft hat recht. Das Problem scheint zu sein, dass die meisten Menschen den Ernst der Lage nicht begriffen haben. Die Menschheit befindet sich im Krieg mit sich selbst. Viel zu viele Menschen versuchen einen Lebensstil zu leben, der für alle aber nicht geht, das gibt der Planet nicht her. Wenn wir aber so weitermachen wie bisher, fahren wir den Planeten an die Wand. Wenn die Regierung versucht etwas“ vernünftiges“ zu tun, kommt als Ergebnis die Kohlekommission heraus, völlig ungenügend vom Ergebnis, denn der CO2 Ausstieg muss eigentlich sofort erfolgen, nicht erst 2038.Es ist also hilfloses Gehampel auf der Stelle. Dabei gibt es eine ganze Reihe Baustellen, wo sofort etwas passieren müsste. Fliegerei, Autoverkehr, Schifffahrt, Landwirtschaft usw. da ist der Ausstieg aus der Kohle vergleichsweise einfach, aber selbst das ist nicht zu schaffen. Jetzt muss man sich nur das Verhalten von RWE hinsichtlich Hambacher Forst und Festhalten an der Braunkohle ansehen, nach der Devise „erst einmal klare Verhältnisse schaffen“ .Und Herr Laschet steht ihnen treu zur Seite. So lobenswert also das Verhalten der Schüler ist mit ihrem Streik – es wird ein Kampf gegen Windmühlenflügel…

  6. @Jürgen H. Winter:
    Ihr letztes Wort war das Stichwort – wie viele Bäume werden wohl gerodet werden, um neue Windkraftanlagen zu bauen, damit der Hambacher Forst stehen bleiben darf?

  7. „Die Jugend zeigt uns, wie wichtig Klimaschutz ist“, denn die Erwachsenen scheinen es aus mancherlei Gründen immer noch nicht begriffen zu haben bzw. nie begreifen zu wollen, angefangen von Trump bis hin zu Scheuer.

    Deshalb spreche ich allen Schüler*innen Mut zu, sich nicht unterkriegen zu lassen, sondern weiterzumachen bis auch die Bewegung nach Berlin und nach Washington und Brasielien vorgedrungen ist, bevor es zu spät ist.

    Wenn ich heute bei abgeordnetenwatch die Liste der Abgeordneten sehe, die ein Tempolimit auf den Autobahnen befürworten oder aus den absonderlichsten Gründen ablehnen, kann einem Bange werden. Insbesondere sollten sich die SPD-Abgeordneten, die sich gegen ein Tempolimit ausgesprochen haben, an ihre Parteitagsbeschlüsse erinnern.

    Ich hatte gerstern abend das Vergnügen, den Liedermacher Martin Buchholz zu hören, der die Zuhörer ermuntert hat, die Appelle von Greta Thunberg wahrzunehmen.

  8. @hans:
    das dürfte Ihnen bekannt sein. AKW verstromen die Rohstoffe mit der höchsten verfügbaren Energiedichte.
    Aber meine Bemerkung bezüglich des Schutzes des Hambacher Forsts versus Schlagen anderer Bäume für Windkraftanlagen besteht weiter.

  9. zu @ Deutscher Michel
    Bäume haben den Vorteil das man sie neu pflanzen kann. Das wird schon seit Jahrhunderten so gemacht. Man fällt Bäume um das Holz zu nutzen. Es gibt dafür verschiedene Möglichkeiten. Die Bäume haben den Vorteil das sie bei Neuanpflanzung nicht an der gleichen Stelle stehen müssen wie der gefällte Baum. Es gibt keinen Grund warum wegen Windkraftanlagen die Anzahl der Bäume in D. zurück gehen sollte.
    Den Klimawandel mit AKW zu bekämpfen kann man zwar in einem Satz vorschlagen. es wäre aber gut auch zu informieren wann es Geld regnet und den Klimawandel zu überzeugen doch mal 20 Jahre zu warten, weil der Bau einer nennenswerten Menge von AKW zu bauen eher noch länger dauern würde.

  10. @hans:
    dann stellt der Schutz des Hambacher Forsts für Sie maximal eine Nebensächlichkeit dar?

  11. zu @ Deutscher Michel
    Der Hambacher Forst hat bestenfalls symbolischen Wert. Er wird den Klimawandel 0 beeinflussen. Man hat jetzt seit Jahren mit Symbolpolitik der Bevölkerung vorgetäuscht auf dem richtigen Weg zu sein. Im Beitrag 1 hier habe ich schon geschrieben das die Gefahr besteht das man wieder mit Aktionismus und dem langfristigem opfern der Kohle Zeit gewinnen will das Notwendige nicht zu tun.

  12. @hans:
    dann sind wir was den reinen Symbolcharakter des Hambacher Forsts anbetrifft d’accord, auch wenn es mir um jedes Waldstück leid tut, was gerodet wird/werden muss.

    Allerdings hatte ich mir eine Antwort von Jürgen H. Winter erbeten.

  13. @ hans:
    jedes Jahr werden ca. 25 Mrd. € aufgrund des Erneuerbare-Energien-Gesetz ausgegeben. DAS (!) scheint auch ohne Goldregen zu klappen.
    Das noch zu bauende Netz, Speichertechnologien, etc. sind hier noch lange nicht einberechnet.

  14. zu @ deutscher Michel
    Der Verdienst den sich D. mit dem EEG für die Menschheit erworben hat historisch zu nennen ist mit Sicherheit weit untertrieben. Die Welt wird sich mit den für die 25 Milliarden entwickelten Technologien mit Energie versorgen und es besteht erstmals die Möglichkeit flächendeckend einen gewissen Wohlstand zu erreichen. Auch wenn es nicht wirklich positiv ist sich jetzt bei den EE zurück zu ziehen werden diese trotzdem die Energieversorgung von D. auf neue Füße stellen und deshalb auch für D. ein Gewinn sein. Ab 2020 beginnt übrigens diese Förderung auszulaufen. Neue Kraftwerke werden sie nicht mehr benötigen.

  15. Jetzt sind wir wieder bei den technologischen und ökonomischen Ansätzen. Mit Greta Thunberg und ihren Absichten hat das wenig zu tun.

  16. Und mir kommen die Tränen, wenn ich daran denke, dass ein Großteil der Deutschen meint, der Energiebedarf einer wachsenden Weltbevölkerung sei mit EE zu decken.

  17. Die Streikaktionen der Schüler erinnern mich an Aktionen der Friedensbewegung 1981 bis 1984 im Zusammenhang der Stationierung von Mittelstreckenraketen in Deutschland (nun, nach Kündigung des INF-Vertrages leider wieder aktuell!). Kennzeichnend und beispielgebend hier wie dort das Gefühl der Betroffenheit in wohltuendem Kontrast zu weit verbreiteter Lethargie.
    So etwa ging die Initiative für das Pflanzen eines Friedensbaums während des Unterrichts vor unserer Schule 1983 in Berlin-Kreuzberg von Schülern aus, auch wenn rechte Kreise sie als Opfer der Manipulation von Lehrern hinzustellen suchten.
    Gemeinsam ist auch die Erkenntnis der Notwendigkeit, Zeichen zu setzen, um Menschen aus ihrer Lethargie herauszureißen. Das verdient Respekt. Und natürlich ist eine solche Grenzüberschreitung nicht unter administrativen Gesichtspunkten des Schulrechts angemessen zu bewerten.

    Symptomatisch ist wohl auch die aggressive Spießigkeit, wie sie etwa im Leserbrief von Reinhard Wolf zum Ausdruck kommt. Wem nichts Besseres einfällt, als mit höhnischen Begriffen wie „Kinderkreuzzug“, „Klimareligion“, „selbsternannte Klimaforscher“ als „Hohe Priester“ und Weltklimarat als „zugehörige Kirche“ über Menschen herzuziehen, die sich den weltumspannenden Problemen stellen, der spricht sein Urteil über sich selbst.
    Angesichts von so viel Borniertheit setzt eine aufgeweckte Jugend in der Tat hoffnungsvolle Zeichen.

  18. Ein Mensch in seiner Behausung stellt fest, dass durch ein Loch im Dach Regen eindringt. Er wird sich sagen, die Feuchtigkeit schadet auf Dauer seiner Gesundheit, sie wird sicher irgendwann sein lebenswichtiges Herdfeuer gefährden und langfristig sein Haus unbewohnbar machen. Seine Vernunft wird ihn also dazu bringen, sich vorrangig um die Beseitigung des Schadens zu kümmern. Nicht ausgeschlossen, dass andere Menschen, überzeugt von der Sinnhaftigkeit seines Tuns, ihm bei der schweren Arbeit ihre Unterstützung anbieten.
    Unvernünftig erschiene es in dieser Situation dagegen, eine Mauer um das Grundstück zu errichten, damit bedürftige Menschen nicht hineinkommen. Ebenfalls unvernünftig wäre die Anschaffung einer teuren Waffe, um sich vor den Angriffen von Nachbarn zu schützen, die wahrscheinlich aber gar nicht die Absicht haben, das zu tun. Als unvernünftig wäre es zu bezeichnen, wenn der Mensch in diesem Moment seine Gedanken auf die Weltkonjunktur konzentrierte und wie sein Kapitalvermögen zu vermehren sei.
    In die Häuser unseres globalen Dorfes regnet es zurzeit an vielen Stellen hinein. Kältewellen, Hitze, Dürre, Überschwemmungen, abschmelzendes Eis an Nord- und Südpol sind als Bedrohung deutlich wahrnehmbar. Der Mensch ist vernunftbegabt und hebt sich in diesem Stadium des evolutionären Prozesses einzigartig unter den Lebewesen der Erde hervor. Er sollte mittels dieser Vernunft die Bedrohung erkennen und richtig handeln können. Stattdessen zeichnen sich im Handeln des weltweiten Kollektivs schwere Verwerfungen ab, die genau der oben beschriebenen eklatanten Unvernunft entsprechen. Die kumulierte Unvernunft des Wahlvolkes führt in vielen Staaten dazu, dass gefährlich unvernünftige Menschen Macht und politischen Einfluss gewinnen. Anderen verschafft die hohe Konzentration von enormem wirtschaftlichem Kapital Macht und Einfluss in noch größerem Umfang. Aber auch Reichtum führt nicht zur Vernunft.
    Gelingt nicht bald die Abkehr von der verheerenden kollektiven Unvernunft, wird die Evolution das Kapitel des einzigen vernunftbegabten Wesens auf der Erde bald für immer schließen. Eigentlich schade drum.
    Meine eigene kleine Vernunft sagt mir, dass die Schüler, die freitags immer öfter auf die Straße statt zur Schule gehen, genau das Richtige tun. Sie sagen laut, wie es ist: Im Dach ist ein Loch, lasst es uns stopfen. Warum handeln die jungen einflusslosen Menschen vernünftiger, als es die einflussreichen alten Männer können. Von dort geht die kleine Hoffnung aus, dass die versammelte Vernunft vieler einzelner kleiner Menschen, doch noch die Abkehr vom falschen Handeln bewirken kann.

  19. Das ist doch alles nicht neu. Bisher ist noch jede Hochkultur unter gegangen. Nach meiner Meinung passiert das weil es immer mehr Menschen gibt die nur noch erreichtes bewahren wollen. Deshalb nehmen die Fehlentscheidungen zu.

  20. @ hans

    Danke für die interessanten Links.
    – Der Vergleich der Strompreise verwundert mich, vor allem der zwischen Deutschland und Frankreich, da wir ja in Frankreich erheblich weniger bezahlen. Was hat es mit „Börsenstrompreisen“ auf sich? Wie gehen diese in die Stromrechnung ein?
    – Die Hinweise hinsichtlich der Möglichkeiten der Ausbau der Solarenergie erscheinen beruhigend. Halten Sie es für technisch möglich, dass auf diese Weise in absehbarer Zeit auch Elektroautos aufgeladen werden können?

  21. zu @ Werner Engelmann
    Ich bin sicher kein Energieexperte sondern weiß nur das was ich mir so angelesen habe, aber ich versuche ihre Fragen soweit ich es kann zu beantworten.
    Fangen wir mit der zweiten an, weil sie am einfachsten ist. Die allermeisten E-Autobesitzer in D. Haben auch eine PV Anlage und fahren im Sommerhalbjahr wahrscheinlich nur mit Solarstrom. Das wird sich wohl auch so schnell nicht ändern, weil viele 1000 Solaranlagen ab 2020 aus der Förderung fallen und sich die Besitzer solcher Anlagen mit Wahrscheinlichkeit dann mit dem Thema E-Auto beschäftigen werden. Da sieht man wieder das bei diesem Thema oft mit Halbwahrheiten gearbeitet wird. Es gibt ja oft die Aussage das E Autos auch nicht viel sauberer sind wenn sie mit den deutschen Strommix fahren. Das ist zwar Stand heute wohl richtig, aber sie fahren nicht mit dem Strommix sondern oft mit eigenem Solarstrom.
    Zur ersten Frage. An den Strombörsen wird Strom ab Kraftwerk gehandelt. Der meiste Strom wird aber direkt von den Energieversorgern beim Kraftwerk gekauft. Nur die letzten ca 10% gehen über die Börse. Beim Terminmarkt der die folgenden Jahre abbildet ist das natürlich nicht so. Die Preise finden sich bei den Stromerzeugungskosten wieder. Das ist aber besonders in Frankreich ein politischer Preis. Die Preisunterschiede erkläre ich mir, weil an einer Börse auch Erwartungen gehandelt werden, dadurch das die Stromversorgung in D. als sicherer eingeschätzt wird. In D. kommen zu den Erzeugungskosten noch staatliche Aufschläge wie Netzgebühren und das EEG. Das EEG beginnt aber ab 2020 auszulaufen. Neue EE Anlagen werden ihren Strom an der Börse verkaufen weil sie da mehr Geld bekommen als bei der Einspeisevergütung durch das EEG. Das ist da nur noch ein Mindestpreis. Der niedrige Strompreis in Frankreich sehe ich eigentlich als Katastrophe an. Entgegen jeder seriösen Kalkulation bilden die AKW Betreiber keinerlei Rückstellungen für den Ab oder Neubau ihrer Kraftwerke. Da es inzwischen so ist das die AKW langsam aber sicher erneuert werden müssten wäre eigentlich der Steuerzahler gefordert dafür mehrere 100 Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen. Er hat ja auch Jahrzehnte zu wenig für seinen Strom bezahlt. Das kann sich F. nicht leisten. Es gibt böse Stimmen die sagen das wäre der Grund warum F. für ein EU Etat ist. Ich denke es wird D. nichts anderes übrig bleiben als die Energiewende in Frankreich mit zu bezahlen. Wenn so ein Bröselreaktor hoch geht wird teurer.

  22. Hallo Deutscher Michel, war leider ein paar Tage außer Gefecht.Da ich kein Energieexperte bin kann ich leider nur sagen, was nicht passieren darf. Wir müssen den CO2 Ausstoß ab sofort möglichst gegen Null fahren. Wenn wir es nicht tun und wir tun es nicht, weiß kein Mensch was längerfristig geschehen wird, aller Voraussicht nach nichts gutes.Mit anderen Worten, wir sind wie gesagt im Krieg gegen uns selbst, wir können eben nicht warten bis uns etwas einfällt, wie mit dem CO2 umzugehen ist, wir müssen es jetzt abstellen . Jeder Tag länger ist schlecht..Wir sind doch das Land der Ingenieure , aber die haben wohl auch nicht das Sagen, es geht nur um Geld, nichts anderes. Man schaue sich an, wie RWE im Hambacher Forst vollendete Verhältnisse schafft , finster entschlossen, auch den letzten Krümel Braunkohle zu verfeuern. Das der Rest des Hambacher Forsts nur Symbolcharakter hat ist ja wohl klar, es sind nur noch etwa 10% vorhanden. Die ganze Situation ist derart vom Geld geprägt , siehe Kohlekommission . Da hat man für die etwa 20000 Arbeitsplätze, 40 Milliarden locker gemacht, das sind ja wohl 2 Mio pro Nase. Leider wird das viele Geld nicht bei den Betroffenen ankommen sondern in allen möglichen Strukturen versickern. Die Hauptsache ist doch, dass endlich etwas passiert, etwas das wenigstens die Ursache, den CO2 Ausstoß abstellt. Dass das nicht ohne Einschränkungen gehen kann ist offensichtlich, denn die Kohlegeschichte ist noch das Leichteste von allen Problemen , Verkehr , Fliegerei, Schifffahrt, kein Ende in Sicht. Wir haben den Krieg gegen uns selbst schon verloren, es bleibt nur noch zu sehen, wie die Reparationen aussehen, die wir zu leisten haben werden.

  23. zu @ Werner Engelmann
    Ich hätte auch eine Frage. Ich habe die fast schon verzweifelte Situation der Französischen Energiepolitik geschildert. Wie sieht das denn eigentlich die Französische Öffentlichkeit? Die Situation sollte ja nicht so schwer zu durchschauen sein.

  24. @hans:
    stimmt, aber einer Fledermaus platzt z. B. in der Nähe des Lochs nicht die Lunge.
    Hat außerdem jemand hier den Wert parat, wieviel Fläche für eine WKA betoniert werden muss?

  25. zu @ Deutscher Michel
    Hat außerdem jemand hier den Wert parat, wieviel Fläche für eine WKA betoniert werden muss?
    Sorry Argumente müssen sie sich schon selbst raus suchen. Ich wäre eher bereit ihnen Zahlen zu liefern wie groß die Fläche ist die in Japan oder der Ukraine nicht mehr bewohnbar ist.
    Warum sind sie eigentlich bereit das Risiko das es in Europa mit dem Wohlstand vorbei ist wenn so ein Bröselreaktor hochgeht und der Wind aus der falschen Richtung weht hin zu nehmen? Waren sie schon einmal in einer technischen Anlage die in den 60igern oder 70igern gebaut wurde? Da kommt man sich vor wie im Museum und sie wollen die Dinger weiter betreiben weil Neue bauen viel zu teuer ist.

  26. @ hans

    Energiepolitik aus Sicht der französischen Öffentlichkeit. Ich nehme an, dass Sie dies in Bezug auf Kernenergie meinen.

    Zunächst allgemein: Das steht gerade nicht im Zentrum des Interesses.
    Wie die Gelbwestenbewegung klar macht, gibt es da im Moment ganz andere Probleme.
    Vorneweg (im Zusammenhang der Regionalisierung noch mehr) Zerstörung der Infrastruktur in benachteiligten Regionen (Verkehrspolitik, Arbeitsmarkt), Sozialabbau, Mietenexplosion in den Städten und und und…
    Ich erspare es mir, in dem Zusammenhang näher darauf einzugehen.

    Auch bez. des Energiesektors stehen andere Probleme im Vordergrund. Z.B. will EDF flächendeckend alle Stromzähler austauschen und durch EDV-gesteuerte ersetzen, die u.a. zum Ausspionieren von Verhaltensweisen genutzt werden können (Zeiten der Abwesenheit usw.) Dagegen erhebt sich Widerstand ganzer Kommunen, auch unserer.
    Dazu einige der jüngsten Meldungen in der Presse:
    – Widerstand gegen Entsorgungspläne (u.a. ist Haute Marne vorgesehen).
    – Département Loire: Landwirte mobilisieren gegen Ausbaulpläne für AKWs.
    – Klagen gegen EDF wegen Lecks in AKWs.
    – EDF wegen schlechten Managements von Zwischenfällen im AKW Fessenheim verurteilt.
    einige Ergebnisse meiner Recherchen:
    – Nach Gesetz von 2006 hat die Bevölkerung ein Recht, über Risiken von AKWs informiert zu werden.

    Allgemein kann man sagen, dass der unter Sarkozy herrschende Kernkraftwahn seit Hollande zunächst einmal gestoppt ist. Und Macron scheint den Kurs vorsichtigen Zurückfahrens der Kernkraft und Ausbau erneuerbarer Energien fortzusetzen.
    Letztere wurden schon vor 10 Jahren stark gefördert, inzwischen ist das etwas zurückgefahren. Wir profitieren mit unserer Solaranlage noch von dem Höchstbetrag der Förderung bis 2012 (Vertrag auf 20 Jahre): 50 Cent pro KWh. Inzwischen ist das wohl halbiert.
    Die Grünen sind natürlich für den Ausstieg aus der Atomkraft, ihr Einfluss scheint aber nicht allzu groß zu sein.
    Greenpeace fordert, 20 (von 58) AKWs zu schließen, 5 davon dringend.
    Ihr Appell für Ausstieg aus Atomenergie: z.Zt. über 111.000 Unterzeichner.

    Entscheidend sind im Augenblick wohl Beschlüsse der Regierung.
    Dazu einige Meldungen aus „Le Parisien“:
    http://www.leparisien.fr/economie/la-france-veut-fermer-14-reacteurs-nucleaires-sur-58-28-11-2018-7955538.php

    – Als Reaktion auf die Gelben Westen hat Macron die Schließung von 14 der 58 AKWs angekündigt, Fessenheim 2020, die anderen bis 2035, dazu 4 Kohlekraftwerke (bis 2022). Dann Reduktion des Anteils der Kernenergie von jetzt 71,6 % auf 50 %.
    Voraussetzung: Andere, vor allem erneuerbare Energieträger müssen bis dahin vollständigen Ersatz schaffen. Bei ungenügender Energieproduktion evt. Verschiebung.

    Informationen auf Deutsch:
    https://www.tagesspiegel.de/politik/energiewende-in-frankreich-macron-kuendigt-schliessung-von-akw-fessenheim-fuer-2020-an/23686090.html
    https://www.global2000.at/atomkraft-frankreich (Stand von 2015)
    Wikipedia deutsch ist schlecht. Ist auf dem Stand von 2011 stehen geblieben.

    Wesentlich besser Wikipedia frz.
    Dazu Auszüge:
    – EDF plant, die Lebensdauer von AKWs von 40 auf 60 Jahre zu erhöhen. Geschätzte Kosten: 55 bis 100 Milliarden €. Unvereinbar mit dem Plan von Hollande, den Anteil der Kernenergie bis 2025 auf 50 % zu reduzieren.
    – Die Kosten für den Abbau eines AKWs werden auf 2 – 4 Mrd. € geschätzt. Der Rechnungshof schätzt die Kosten für Abbau, Erhalt und Entsorgung auf insgesamt 87,2 Mrd. €, wovon EDF über 3/4 zu tragen hätte.
    – „Die bedeutenden Unterhaltkosten für AKWs erklären zum Teil die Erhöhung der Stromkosten für Verbraucher in Frankreich um 37-42 % zwischen 2006 und 2016 und verursachen regelmäßig Anlass zu weiteren Erhöhungen der Tarife, die von der Regierung festgelegt werden. Die Erhöhung der steuerlichen Beiträge (CSPE) von 4,5 €/MWh auf 22,5 €/MWh (wovon 60-80 % auf Kosten zur Förderung erneuerbarer Energien entfallen) entspricht 16 % der Kosten für den Verbraucher im Jahr 2016.“

  27. @ deutscher Michel

    Ihre Kritik ist unaufrichtig. Die Fledermäuse sind Ihnen in Wirklichkeit völlig egal. Sie bringen nur deswegen gerade so viel Empathie für diese Tierchen auf, weil sie Ihnen in den politischen Kram passen. Das beobachte ich bei vielen Windkraftgegnern. Sie interessieren sich eigentlich keinen Deut für Naturschutz und Tierschutz, aber wenn sich Tiere instrumentalisieren lassen, mutieren sie plötzlich zu besorgten Rotmilan-Schützern oder wie Sie zu Fledermausliebhabern. Als ginge es Ihnen tatsächlich um die Bewahrung der Schöpfung.
    Das Beste, was man tun kann, um die Schöpfung zu bewahren, ist: 100 Prozent regenerative Energie und möglichst null Prozent CO2-Ausstoß. Davon haben dann auch die Fledermäuse was, die Ihnen angeblich so wichtig sind.

  28. @Stefan Briem:
    Sie irren sich gewaltig. Ich sehe die „Tierchen“, Bäume und auch mich als Teile einer bewahrenswerten Schöpfung (wenn man es denn so nennen will) an.
    Und ich kann Ihnen sagen, dass es mir als Teil dieser Schöpfung den Magen zuschnürt, wenn ich in Sachsen-Anhalt auf einer Fahrt auf der Autobahn ca. 1/2 h rechts und links nichts anderes als Windkraftanlagen sehe. Das ähnelt in gewisser Weise einer Fahrt durch New Mexikos Ölfelder.
    Und Ihren letzten Satz lasse ich lieber unkommentiert.

  29. Es ist immer dasselbe. Der erste Schritt muss sein ; Raus aus der CO2 Produktion, egal was es kostet. Dann kann man weiter machen .Solange immer nur diskutiert wird, wie man weitermachen will passiert nämlich nichts und es wird immer mehr CO2 in die Luft gepustet. Also erst einmal abschalten !!

  30. @hans:
    Ich nehme an, dass wir beide die unbewohnbar en Flächen in Japan und der Ukraine als und unterschiedlich groß bezeichnen würden (nebenbei für Stefan Briem: die Tierwelt um Tschernobyl gedeiht prächtig).
    Ich habe übrigens während meiner Schulzeit in den 80ern zweimal einen Ferienjob in einem AKW gehabt und habe mich nicht gruselt. Die Bezahlung war aber so gering, dass sie nicht zur Bestechung getaugt hätte.

  31. zu @ Werner Engelmann
    Danke für die Info. Die Laufzeitverlängerung der AKW von 40 auf 60 Jahre ist natürlich eine Horrornachricht. Man könnte auch sagen betreiben bis zum GAU. Ich stelle unten ein Link ein warum ich das so sehe. Um so wichtiger ist es das D. aussteigt. Dann bleibt uns nur auf Ostwind zu hoffen am Tag x
    Das was sie über Solarenergie schreiben ist auch nicht wirklich gut. 25 Cent pro KWh ist ein Preis der nur als Grund haben kann das man beweisen will das Solar keine Lösung ist. Deutsche Hausbesitzer bekommen 2019 ca 11,5 Cent/ KWh und bei Ausschreibungen über das EEG bei größeren Anlagen wird dieses Jahr wohl die 4 Cent Grenze nach unten durchbrochen. In Südfrankreich sollte man für <3 Cent die KWh Strom mit PV erzeugen können. Das günstigste von dem ich gelesen habe ist 1,5 Cent. Warum werden dann in Frankreich 25 Cent bezahlt?
    https://web.de/magazine/politik/tihange-doel-fessenheim-deutschen-grenzen-droht-atomare-gau-32914444

  32. @ all

    Dies ist eine Debatte über das Engagement der Jugend für die schnelle und globale Verringerung des CO2-Ausstoßes. Es ist keine Debatte über die Kernkraft oder über die Frage, ob die Kernkraft bei der CO2-Reduzierung eine Rolle spielen kann. Das kann sie vielleicht, aber nur mit enormen Folgeproblemen vom Rohstoffabbau bis zur Endlagerung. Diese Frage ist entschieden, was Deutschland betrifft. Kehren Sie bitte zum Thema zurück!
    Gruß, Bronski

  33. zu @ Werner Engelman
    https://www.ise.fraunhofer.de/de/veroeffentlichungen/studien/aktuelle-fakten-zur-photovoltaik-in-deutschland.html
    Ich stelle ihnen einen Link ein der sehr gut aufzeigt wie der wirkliche Stand von PV ist. In Frankreich scheint man da nicht wirklich viel davon zu wissen. Vielleicht lesen sie darin ein bisschen in einer ruhigen Minute. Außerdem möchte ich daran erinnern das vor einigen Tagen ein Gespräch mit Claudia Kämpfert in der FR war. Dem muss man eigentlich nichts hinzufügen. Auf die Frage ob D. sich die Energiewende leisten kann kam die Antwort das man die Frage anders stellen muss nämlich ob man es sich leisten kann die Energiewende nicht zu machen. Das ist richtig muss sich aber erst noch rumsprechen nachdem viele Jahre das Gegenteil erzählt worden ist.

  34. Das die Jugend um ihre Zukunft kämpft ist normal und war wohl schon immer so.
    Das Kinder für politische Themen instrumentalisiert werden ist sicher nicht ok.
    Das man auch darüber diskutiert ob die Forderungen auch berechtigt sind halte ich für unvermeidlich.
    Das der Atomausstieg in D. durch ist sehe ich nicht so. Die bayrische Energiepolitik hat klar die Laufzeitverlängerung der AKW als Ziel.

  35. @Bronski:
    Ich nehme an, dass Sie die Sinnhaftigkeit der Verringerung des CO2-Ausstoßes aus Klimaschutz-Gründen hier auch voraussetzen. Geht man von dieser Voraussetzung nicht aus, kommt man möglicherweise zum Schluss, dass sich die Jugend ins Bockshorn jagen lässt (siehe der Leserbrief von R. Wolf, der dies etwas drastischer formuliert hat).

  36. @ Bronski

    Danke für den Themenhinweis!
    Es zeigt, wie weit die Entfernung ist zwischen den älteren Meinungsträgern und der Jugend ist.

  37. @ hans

    Niemand hat Kinder für politische Themen instrumentalisiert. Die jungen Menschen haben UNS wachgerunfen – wenn wir denn die Weckrufe hören wollen.

  38. zu @ Jürgen Malyssek
    Zu den UNS gehöre ich nicht. Ich habe wegen diesen Demos meine Meinung nicht geändert.

  39. zu @ Jürgen Malyssek
    Ich habe noch mal nachgedacht. Ich kenne auch niemanden von dem ich sagen würde er gehört zu den UNS.

  40. Greta Thunberg auf dem Kongress in Davos:
    „Ich will, dass ihr handelt, als wenn euer Haus brennt, denn das tut es. (…) Ich will, dass ihr in Panik geratet, dass ihr die Angst spürt, die ich jeden Tag spüre.“
    (https://www.welt.de/vermischtes/article187693472/Greta-Thunberg-in-Davos-Ich-will-dass-ihr-in-Panik-geratet.html)

    Paul Ziemiak, Generalsekretär der CDU auf Twitter:
    „Oh, man… kein Wort von Arbeitsplätzen, Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit. Nur pure Ideologie“. Neben einem Affen mit zugehaltenen Augen ergänzte er „Arme Greta!“
    (https://www.fr.de/politik/hohn-spott-cdu-generalsekretaer-paul-ziemiak-11750478.html)
    Dazu auch: http://www.taz.de/!5565669/

    Da nun zum Glück fast jeder Max Frischs Stück „Biedermann und die Brandstifter“ kennt:
    Bedarf es einer Frage, wer hier der „Biedermann“ ist, und auf wen das Bild vom „Affen mit zugehaltenen Augen“ zutrifft?
    Dass ein Karrierist vom Schlage eines Paul Ziemiak, mehr noch Populisten, die permanent „Ängste“ beschwören, mit mehr als berechtigten Zukunftsängsten eines Mädchen auf so zynische Weise umgehen, spricht Bände.
    Die Provokation für solche Karrieristen und Heuchler besteht wohl darin, dass Greta Thunbergs Ängste nicht selbstbezogen sind wie die der „Populisten“, sondern dass sie das Schicksal von Menschen weit entfernt von ihnen, auf Südseeinseln z.B., einzuschließen vermögen. Dass ihre Zukunftsängste gerade nicht „ideologisch“ gesteuert und identisch sind mit Millionen ihrer Generation.
    Daher wohl der Hass von Spießern, der auf sie einprasselt.

    Ermutigend immerhin, dass so viele junge Menschen das erkennen. Dass sie auf den „Hatestorm“ mit einem „Lovestorm für Greta“ antworten:
    https://www.change.org/p/welovegreta-ein-lovestorm-f%C3%BCr-greta-saferinternet-fridaysforfuture-lovespeech-statt-hatespeech-sid2019

  41. @ hans

    Na gut, dann eben nicht.

    @ Werner Engelmann

    Vielen Dank!

    Beeindruckend die Thunberg-Rede in Davos!

  42. @Werner Engelmann
    Vielen Dank für die Links.
    „Das ihre Zukunftsängste gerade nicht „ideologisch“ gesteuert“ und identisch sind mit Millionen ihrer Generation.
    Volle Zustimmung.
    Ich weiß nicht, wie man auf die Idee kommen kann, das dem so wäre.
    Es sind doch keine unbegründeten Ängste.
    Was Herrn Paul Ziemiak betrifft, er bestätigt einfach die riesengroße Unfähigkeit, angemessen auf etwas zu reagieren. Von verstehen möchte ich da gar nicht sprechen.
    Wenn er von Bezahlbarkeit spricht, denke ich, der Schaden der schon angerichtet ist und sehenden Auges weiter betrieben wird, ist unbezahlbar.
    Neben einem Affen im Zusammenhang mit Greta Thunberg zu posieren, ist pure Arroganz und Blödheit.
    Mir scheint, eine Gruppierung wie die AfD reicht noch nicht, um die Politik darauf aufmerksam zu machen, dass sie zuhören muss. Die Ängste ernst nehmen muss und adäquate Antworten finden muss.

  43. @ Anna Hartl

    Richtig, was Sie sagen.

    Da kommen die Konservativen wie Paul Ziemak zu ihrem Einsatz, und sie können zeigen, wie wenig sie für die Zukunft des Planeten beitragen können. Insofern ist Klarheit.

  44. @ Anna Hartl, Jürgen Malyssek

    “ Mir scheint, eine Gruppierung wie die AfD reicht noch nicht, um die Politik darauf aufmerksam zu machen, dass sie zuhören muss. Die Ängste ernst nehmen muss und adäquate Antworten finden muss.“

    Na klar!
    Interessanter aber noch als das Statement von Paul Ziemiak, der damit nur die typische Borniertheit eines Karrieristen unter Beweis stellt, ist die Aggressivität im rechtsnationalen Milieu, vor allem auf Twitter.
    Diese, so ze.tt-Redakteur Till Eckert, versuchen, „Thunberg als ‚Person und Individuum abzuwerten‘, um eine Auseinandersetzung auf Augenhöhe mit ihren Argumenten zu verhindern.“ (zitiert nach Wikipedia)
    Klar: Sie trifft die Klimaleugner im Gefolge der Trump-Connection geradezu ins Mark, wenn sie z.B. äußert, „welchen Sinn es habe, in der Schule für eine Zukunft zu lernen, wenn diese Zukunft schon bald nicht mehr existiere“.

    Dr. Michael Blume, Antisemitismus-Beauftragter der Landesregierung Baden-Württemberg, diagnostiziert die „blaubraun entgleisten“ deutschsprachigen Online-Diskussionen wie folgt – und trifft nach meiner Meinung den Nagel auf den Kopf:
    „Wer Angst vor der Zukunft schürt, der erträgt keine digital aktiven Jugendlichen, schon gar keine Mädchen, die für Bildung und Umweltschutz eintreten. Also müssen diese mitsamt ihren Familien als Teil einer vermeintlichen Verschwörung – eines ‚Systems‘ – möglichst persönlich angegriffen und zum Schweigen gebracht werden. (…)
    Greta Thunberg macht gerade das rechtspopulistische Geschäft kaputt, indem sie über das Einfordern von ‚Panik‘ nicht nur Konkurrenz darstellt, sondern auch das Nachdenken über Populismus fördert.“
    (https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/wem-gehoert-die-angst-zur-verhoehnung-von-greta-thunberg/)

    Alleine das begründet schon die volle Unterstützung dieser Bewegung. Und dass junge Menschen in so großer Zahl eine solche „Konkurrenz“ zu nationalistischen Dumpfbacken aufbauen, die wahren Ursachen von Ängsten aufzudecken verstehen, das gibt schon Anlass zu Hoffnung.

  45. zu @ Jürgen Malyssek
    Es zeigt, wie weit die Entfernung ist zwischen den älteren Meinungsträgern und der Jugend ist.
    Pure Polemik! Zählen sie die 18 bis 30 jährigen auch zu den älteren Meinungsträgern oder warum hört man von denen nichts?

  46. @ Anna Hartl, Werner Engelmann

    Das fehlt noch in der ganzen Sammlung, dass die Dumpfbacken alle sich auch noch scharenweise im Internet ausrotzen können. Ich werde es mir nicht antun, dort den ganzen Mist zu lesen. Mir reicht schon das, was ich jetzt vor Augen hatte. Mir wird regelrecht schlecht dabei.

    Ich hoffe wirklich, dass eine Greta Thunberg sich nicht beeindrucken lässt und dass alle jungen Menschen, die merken, dass die Zeit reif ist für den Protest, es schaffen, dran zu bleiben.
    Noam Chomsky hat sich an einer Stelle zum Neoliberalismus geäußert, dass dieser sich tief in die Gesellschaft einbettet habe.
    Er wurde gefragt: Was tun? Und wer tut es?
    Antwort: „So ungefähr alles was wir wollen und können!“
    Soll doch die Angst dort um sich greifen, die unsere Gesellschaft so in die Defensive gedrängt hat und nicht da, wo die Not, Armut und Machtlosigkeit herrscht!

  47. @ hans

    Was soll ich dazu noch sagen?

    Warum man von den 18 bis 30jährigen wenig hört?
    Vielleicht stehen sie mit dem gesellschaftlichen Leistungsdruck und der Angst vor der Zukunft unter der Fuchtel dieses Herrschaftssystems: von der Schule, über die brüchige Arbeitssituation bis zur Bachelor- und Master-Uni?
    Wenn Sie meine Aussage als Polemik betrachten, dann mache ich nur darauf aufmerksam, dass Teile der Debatte im Thread nichts mehr mit Greta Thunberg und ihrem Anliegen zu tun hatte (Bronski 10.02. 14:53 h).

  48. @all:
    Erstaunlicherweise scheint hier die einhellige Meinung vorzuherrschen, dass es sich bei Menschen, die den menschengemachten CO2-Ausstoß nicht als hauptsächliche Ursache für den Klimawandel ansehen (oder diesen in der Form, wie er dargestellt wird, als nicht real ansehen) zwangsläufig um Spießer oder als mit neoliberaler Einstellung behaftete Menschen handelt. Die Möglichkeit, dass physikalisch begründete Argumente zu dieser Auffassung führen, scheint überhaupt nicht in Betracht gezogen zu werden.

  49. Mir geht es nicht um die Sache sondern um die Frage ob man Kindern erlauben soll anstatt in die Schule zu einer Demo zu gehen und das Ganze auch noch öfters. Ich habe meine 3 Kindern auch schon gefragt wie lange sie noch zuschauen wollen wie die Alten ihre Zukunft kaputt machen. Aber das sind junge Erwachsene. Mir hat auch gut gefallen das viele junge Familien im Hambi waren. Da können auch Eltern mit ihren Kindern hin gehen, aber Kinder nicht alleine und nicht während der Schulzeit. Dafür gibt es keinen Grund

  50. Mir scheint eine Diskussion, die die eigentliche Grundlage verlässt, ziemlich nutzlos. Die Annahme, dass die Klimaerwärmung nicht menschlichen Ursprungs ist, lässt mich doch ziemlich ratlos. Da gibt es nichts mehr zu diskutieren.Dass die Schüler auf die Straße gehen verdient alle Unterstützung . Dieses Getue über Lösungen und was auch immer zeigt doch nur, dass die Leute den Ernst der Lage nicht erkannt haben und ich frage mich, was denn noch passieren muss, bis man den weiteren Ausstoß von CO2 unterbindet.Es sollten alle auf die Straße gehen !Der Ausstoß von CO2 muss jetzt und nicht erst in 10 Jahren gestoppt werden.Wer da glaubt, dass das ohne Probleme machbar ist, träum weiter , denn es wird gewaltige Probleme geben, aber jetzt nicht abzuschalten , bedeutet eine Katastrophe. Je früher die Menschheit das begreift, um so besser. Nur gibt es leider zu viele deutsche Michels auch in der Politik .

  51. zu @ Jürgen H.Winter
    Wenn sie den Bericht heute in der FR über die Kosten von Solarstrom gelesen haben sollten sie möglicherweise auf die Idee kommen das es doch ohne Probleme deutlich schneller gehen könnte als derzeit geplant.

  52. @Jürgen H. Winter:
    Gäbe es (mehr) Deutsche Michels im Deutschen Bundestag befänden wir uns nicht im Stadium des Ausstiegs aus der Kernenergie!

  53. @ hans

    Wenn Schüler freitags zum Protest auf die Straße gehen, dann sind das keine Kinder mehr. Es sind Jugendliche. Greta Thunberg ist 16 oder 17 Jahre alt. Sie ist Jugendliche!
    Ansonsten, wenn es Ihnen nicht um die Sache geht, dann weiß ich auch nicht mehr weiter.

  54. @ Jürgen H. Winter

    Das ist der Punkt: Die Schüler, die auf die Straße gehen, verdienen unsere Unterstützung, keine Ablehnung und keine Diffamierung, wie es in den unsozialen Netzwerken gerade geschieht.

    Die Geschichte der Greta Thunberg ist heute in der FAZ erschienen – Politik. Von Matthias Wyssuwa: „Die Welt, wie sie ihr gefällt“ Der Titel ist schlecht, der Text ist aufschlussreich. Thunberg ist nicht zu vereinahmen. Aber gewiss ist sie eine „Ikone“, woran ich jedenfalls nichts Schlechtes finden kann.

  55. @Juergen Malyssek
    Danke, habe den Artikel in der FAZ gelesen.
    Warum ihre Krankheit thematisiert werden muss, verstehe ich nicht.
    Auf der anderen Seite zeigt es mir, dass Greta Thunberg wohl ein Mensch mit leidvollen Erfahrungen ist.

    Was ist daran verkehrt, wenn sie sagt, das es um ihre Zukunft geht? Schule soll sie „fit“ für die Zukunft machen, doch wie sieht diese aus? Sich darüber Gedanken zu machen ist doch keine Frage des Alters.
    Sie prangert die Behaebigkeit der Politik an. Ist das etwa falsch?
    Ziemiak lässt durchblicken, dass er sie für ein dummes Kind hält. Das und die Art und Weise wie er das getan hat, ist für ihn beschämend.
    Das Phänomen Hass in den – wie von Ihnen bezeichnet – unsozialen Netzwerken, macht mich immer fassungslos. Der Hass scheint ein Eigenleben zu führen und stürzt sich auf alles um diesen in die Welt zu transportieren. Egal welches Thema, egal welche Person und sei es eine Jugendliche. Er macht vor nichts halt.
    Woher kommt das? Diese bodenlose Hässlichkeit? Gab es die schon immer in diesem Ausmaß oder vermehrt sich der Hass je mehr davon in die Welt getragen wird?
    Was können wir dagegensetzen? Aufklärung, verstehen wollen? Akzeptanz? Großes Wort: Liebe?

  56. Vielleicht brauchen wir uns und um die klimatische Zukunft bald keine Sorgen mehr zu machen, weil der Hass ein lebenswertes Leben unmöglich macht
    Da fällt mir Tolkien und der Herr der Ringe ein: ein Ring sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.
    Das macht Hass.

  57. @Jürgen Malyssek 11. Februar 2019 um 21:18 – Anna Hartl, 13. Februar 2019 um 9:39

    Zu Noam Chomsky:
    Er wurde gefragt: Was tun? Und wer tut es?
    Antwort: „So ungefähr alles was wir wollen und können!“ (Jürgen Malyssek)

    „Vielleicht brauchen wir uns und um die klimatische Zukunft bald keine Sorgen mehr zu machen, weil der Hass ein lebenswertes Leben unmöglich macht.“ (Anna Hartl)

    Es ist wohl Zeit, sich auch wieder an Dürrenmatts „Physiker“ zu erinnern, und zwar nicht nur im Zusammenhang mit der Kündigung des INF-Vertrags:
    Da haben sich die drei Physiker vergeblich aus Erschrecken über die Folgen ihrer Erfindungen ins Irrenhaus geflüchtet.
    Einstein: „Die Welt ist in die Hände einer verrückten Irrenärztin gefallen.“
    Fr. Doktor: „Alles Denkbare wird einmal gedacht. Weil es denkbar ist.“ (…) „Das Weltunternehmen startet, die Produktion rollt an.“

    Moral:
    Wer aus Verantwortung zögert zu handeln, der verkennt, dass die Verantwortungslosen niemals zögern.

  58. @ deutscher Michel

    Zum Glück gibt es viele andere deutsche Michels, die sehr wohl im Bundestag sitzen, im Gegensatz zu Ihnen aber erkannt haben, dass die Bilanz der Kernenergie unterm Strich tiefrot ist. Eigentlich sollte man Ihnen diesen unsäglichen Nicknamen verbieten. Sie tun so, als ob Sie für eine schweigende Mehrheit sprechen. Das ist die Strategie von Pegida und AfD.

  59. Ergänzung zu Dürrenmatt:

    Eine Kritik an ihm halte ich denn doch für zutreffend:
    Für die Selbstzerstörung der Welt ausgerechnet eine Irrenärztin verantwortlich zu machen, erscheint bei realistischem Blick auf die Phalanx der unverantwortlichen „Verantwortlichen“ doch nicht ganz angemessen.
    Da erblicke ich in überwältigender Mehrheit verrückte „Irrenärzte“ männlichen Geschlechts.
    Umso tröstlicher, dass es wenigstens noch Mädchen gibt (und in ihrem Gefolge viele andere), die sich noch trauen, die auch beim Namen zu nennen.

    @ Stefan Briem:

    Betr. „deutscher Michel“:
    Na ja. Wenn ich an die Schlafmütze des „deutschen Michels“ bei Heine denke, erscheint eine solche Selbstbezeichnung doch recht treffend.

  60. @Stefan Briem:
    Lesen Sie eigentlich selbst, was Sie da schreiben?
    Ich sehe mich durchaus NICHT als Vertretung einer schweigenden Mehrheit, sonst würde mir hier nicht soviel persönlicher Hass und Unterstellungen (z.B. auch durch Herrn Engelmann und Stefan Briem) entgegenschlagen.
    Insbesondere Herr Engelmann scheint es mit der Außenandersetzung in Augenhöhe, die er selbst immer von anderen einfordert, nicht allzu genau zu nehmen.

  61. @Werner Engelmann:
    Immerhin hat es der Deutsche Michel zum Anti-Michel-Erlass durch die Nationalsozialisten gebracht.

  62. @ Werner Engelmann

    Das mit Dürrenmatts „Irrenhaus“, das hat schon was. Vom „Unheil im Sanatorium“ ist ein weiteres Bild bei Dürrenmatts ‚Physikern‘. Keine Illusion, es könne gut ausgehen mit dieser Geschichte. Was der Mensch einmal erdacht hat, lässt sich nicht mehr zurückdenken.

    „Es gibt Risiken, die man nie eingehen darf: der Untergang der Menschheit ist ein solches […] Dieser Einsicht habe ich mein Handeln untergeordnet. […] Ich ließ meine akademische Karriere fahren […) Ich wählte die Narrenkappe. Ich gab vor, der König Salomo erscheine mir, und schon sperrte man mich in ein Irrenhaus.“(Möbius, Patient).

    Newton (Patient): „Das ist doch keine Lösung!“

    Möbius: „Die Vernunft forderte diesen Schritt. Wir sind in unserer Wissenschaft an die Grenzen des Erkennbaren gestoßen. […] Wir haben das Ende unseres Weges erreicht. Aber die Menschheit ist noch nicht soweit. Wir haben uns vorgekämpft, nun folgt uns niemand nach, wir sind ins Leere gestoßen …“

    – Und nach dem Schweigen –

    Möbius: “ … Nur im Irrenhaus sind wir noch frei. Nur im Irrenhaus dürfen wir noch denken. In der Freiheit sind unsere Gedanken Sprengstoff.“
    Newton: „Wir sind doch schließlich nicht verrückt.“
    Möbius: „Aber Mörder.“

    Und irgendwie muss ich an Greta Thunberg denken und an die Hassbotschaften, die sie inzwischen bekommen hat.

    Dürrenmatt-Zitat:
    „Das Rationale am Menschen sind seine Einsichten, die er hat. Das Irrationale an ihm ist, dass er nicht danach handelt.“

    Aus Dürrenmatts Essays, Gedicht, Reden [Politik, 1998] besonders lesenswert: „Nachrichten aus dem Schloß“

    @ Anna Hartl

    Ich glaube gar nicht, dass Greta Thunberg ein Mensch mit leidvollen Erfahrungen ist. Sie hat durch ihre Krankheit schon ganz spezielle Erfahrungen gemacht. Aber sie hat eher besondere Stärken und sie ist klar und strukturiert. Es ist nicht das Problem, dass ihre Krankheit thematisiert wird (sie hat ja selbst offen darüber gesprochen), sondern wie die Kritiker damit umgehen und wie sie das für ihre Diffamierungen benutzen, wie wir lesen und hören konnten.
    Da ist dieser CDU-Generalsekretär, dessen Name ich gerade mal ausblende, der meilenweit vom Bewusstseinsstand einer Greta Thunberg entfernt ist.

  63. @ Deutscher Michel

    Nichts für Ungut!
    Nun ist es zwar angeraten, wenn man einen Nickname wählt, zu wissen, was es damit auf sich hat.
    Ich kann Sie aber trösten: Heine hat sich nicht immer nur so bösartig über den „deutschen Michel“ ausgelassen.

    Als Entschädigung hier ein Gedicht (mit der Melodie der Nationalhymne vertont) von 1844, das (zumindest nach dem Titel) sogar etwas mit dem Thema zu tun hat. Heine honoriert hier Tendenzen in Deutschland, sich vom klerikalen „Entsagungslied“ (dem „Eia Popeia vom Himmel“) zu emanzipieren:

    Erleuchtung

    Michel! Fallen dir die Schuppen
    Von den Augen? Merkst du itzt
    Dass man dir die besten Suppen
    Vor dem Maule wegstibitzt?

    Als Ersatz ward dir versprochen
    Rein verklärte Himmelsfreud.
    Droben, wo die Engel kochen
    Ohne Fleisch die Seligkeit!

    Michel, wird dein Glaube schwächer
    Oder stärker dein Appetit?
    Du ergreifst den Lebensbecher
    Und du singst dein Heidenlied!

    Michel! Fürchte nichts und labe
    Schon hienieden deinen Wanst,
    Später liegen wir im Grabe,
    Wo du still verdauen kannst.

  64. @ Deutscher Michel

    Ich habe mich schon immer gefragt, warum sich jemand den Nicknamen „deutscher Michel“ gibt. Entweder er ist mit einer guten Portion Selbstironie gesegnet oder er weiß nicht, dass es sich um eine schon im Mittelalter als Spottname verwendete Bezeichnung handelt. Nicht umsonst wird diese Figur ja mit einer Schlafmütze abgebildet. Er ist zu verstehen als der Prototyp des tumben, biederen Einfaltspinsels, der die politischen Realitäten nicht durchschaut und sich deshalb willig von der Obrigkeit verdummen und ausnutzen lässt. Das würde zu einer Leugnung des – zumindest zum größten Teil – menschengemachten Klimawandels passen.

  65. @ Werner Engelmann:
    Ihr überheblicher Belehrungsdrang kennt ja offenbar gar keine Grenzen. Wahrscheinlich sogar im Glauben, mir tatsächlich was gänzlich Neues zu unterbreiten.

  66. Liebe Frau Ernst, all das mit dem Deutschen Michel ist mir bekannt. Ich habe den Namen aus verschiedensten Gründen gewählt,einer davon ist jedoch, dass mir klar ist, dass meine Positionen hier größtenteils als tump wahrgenommen werden. Ihrem letzten Absatz muss ich jedoch in mehrfacher Hinsicht widersprechen: aus meiner Sicht nutzt die Obrigkeit (globaler Natur) eher die Angst vor dem Klimawandel.
    Und nun zum Thema Klimawandel selbst: Bronski hatte vor längerer Zeit einen Link zu diesem Thema nicht eingestellt, den ich für sehr ausssagekräftig halte. Vielleicht darf ich ihn ja nochmal einstellen. Es ging dabei um die Sensitivität des CO2. Aber hier noch ein Beispiel: vor 10 Jahren habe ich Grönland besucht und mich dort mit einem dort angesiedelten Deutschen unterhalten, der auch im Naturschutz sehr engagierte war. Auf die Frage nach dem Gletscherschmelzen und dessen Ursache wies er auf die Verschmutzung der Gletscher hin und dass dunklere Gletscher eher als weiße bei gleicher Einstrahlung schmelzen (Stichwort: Albedo). Das deckt sich z. B. auch
    damit, dass es in Alaska gleichermaßen abschmelzende und wachsende Gletscher gibt. Das wäre dann z. B. menschengemacht aber nicht CO2-abhängig.

  67. @ all

    Da zum Thema „Die Jugend zeigt uns, wie wichtig Klimaschutz ist“ alles gesagt zu sein scheint, kann dieser Thread wohl geschlossen werden. Keineswegs wird er dazu missbraucht werden, rückwärtsgewandt immer wieder dieselben längst entschiedenen Debatten zu führen.

  68. @Brigitte Ernst,
    bitte nehmen Sie mir meine letzte Anrede nicht übel. Sie könnte überheblich klingen, aber sie war ernst gemeint, da ich Ihren Beitrag im Gegensatz zu anderen als wohltuend sachlich empfand.

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