Klimagipfel: Das Desaster von Madrid war zu erwarten

cop25Es ist Zeit zu handeln. Das war das Motto des Weltklimagipfels von Madrid, auf dem fast 200 Nationen um einen Weg gerungen haben, den Klimawandel zu begrenzen. Und mindestens zwei Nationen haben offenbar alles getan, um zu verhindern, dass dieser Weg beschritten wird: Brasilien und die USA, die ihren Austritt aus dem Klimavertrag erklärt haben, in Madrid aber noch kräftig mitmischten in Sachen Verhinderungspolitik. Am Ende stehe lasche Formulierungen und wachsweiche Kompromisse. Das Plenum einigte sich zwar darauf, alle Staaten an ihre Zusage zu erinnern, 2020 ihre Klimaschutzziele für 2030 nach Möglichkeit zu verschärfen. Alle konkreten Schritte aber wurden auf den nächsten Gipfel vertagt, nächstes Jahr in Edinburgh. Die Enttäuschung ist groß. Die Umweltverbände reagieren mit scharfer Kritik: So wird das nichts mit dem Zwei-Grad-Ziel. Vom 1,5-Grad-Ziel redete ohnehin kaum noch jemand; das ist wohl nicht mehr zu schaffen.

Jetzt hagelt es Appelle zu verstärkten Anstrengungen, und die Politik redet davon, dass Vorreiter vorangehen sollten. Auch FR-Kommentator Joachim Wille ist dieser Meinung. Der Vermittlungsausschuss zwischen Bundestag und Bundesrat hat sich immerhin auf solche verstärkten Anstrengungen geeinigt. Er hatte das Klimamaßnahmenpaketchen nachzuverhandeln, das vom Bundestag beschlossen und im Bundesrat gescheitert war. Dort haben die Grünen durch ihre vielen Regierungsbeteiligungen auf Länderebene großen Einfluss. Der gefundene Kompromiss sieht einen CO2-Preis von 25 Euro pro Tonne ab 2021 vor mit einem Anstieg auf 55 Euro im Jahr 2025. Das wird das Autofahren und Heizen mit Öl oder Gas spürbar verteuern. Die Einnahmen sollen den Menschen zurückgegeben werden, indem die EEG-Umlage gesenkt wird, die derzeit die Strompreise immer mehr verteuert. Das klingt noch einleuchtend. Doch dass zugleich die Pendlerpauschale erhöht werden soll, wirkt sinnwidrig, weil damit unter anderem die Autofahrer im Gegenzug wieder entlastet werden. Dieses Geld sollte man lieber nehmen, um den Pendlern auch in der Fläche einen öffentlichen Nahverkehr anzubieten, der sie dazu bringen kann, dass Auto stehen zu lassen. Und dennoch: Das neue Klimamaßnahmenpaketchen ist besser als das vorherige. Auch wenn es nicht ausreicht.

leyenUrsula von der Leyen, die neue EU-Kommissarin, will Vorreiterin in der Klimapolitik sein. Sie schlägt der Europäischen Union einen „Green Deal“ vor, um die Staatengemeinschaft bis 2050 klimaneutral zu machen. Das heißt nicht, dass bis dahin keine klimaschädlichen Gase mehr emittiert werden dürfen, sondern es heißt, dass die Staaten der EU nur noch so viel davon ausstoßen, wie sie zugleich der Atmosphäre wieder entziehen, etwa durch Aufforstung von Wäldern oder auch technische Maßnahmen. Von der Leyens „Green Deal“ erfordert unter anderem einen Komplettumbau der Energieversorgung. Die Kommissionspräsidentin habe die Zeichen der Zeit erkannt, mein FR-Kommentator Joachim Wille. Eine Billion Euro will von der Leyen insgesamt investieren. Diese Summe will sie „auslösen“, das heißt das Geld der Beitrags- und damit Steuerzahler soll in Projekte gesteckt werden, die Investoren anlocken, die ihr Geld dazupacken. Die Kräfte des Markts für Klimaziele einzuspannen, ist zweifellos eine kluge Idee, auch wenn dazu in den folgenden Leserbriefen einiges an Kritik kommt – aber die Systemdebatte, die da gefordert wird, die wird es nicht geben. Da muss man wohl realistisch sein: Lieber jetzt schnell handeln, als die noch verbleibende Zeit mit Debatten vertrödeln, die vor 30 Jahren hätten geführt werden müssen.

„Ein Anfang ist gemacht“, sagt die Expertin Claudia Kemfert im FR-Interview, „mehr auch nicht“. Ich finde: Das sind endlich richtige Schritte nach Jahren des Stillstands. Hoffen wir, dass sie Dynamik entfalten werden. Jedoch: Ohne die USA, China und Indien werden diese Anstrengungen wenig bewirken. Was, wenn Donald Trump das Amtsenthebungsverfahren übersteht und 2020 wiedergewählt wird?

Balken 4Das Wachstumsprinzip ist nicht kompatibel mit Klimaschutz

Von großer Enttäuschung unter KlimaschützerInnen ist die Rede angesichts von Madrid – wieder mal. Zum wie vielten Mal in den letzten Jahrzehnten? Das Fatale ist in meinen Augen: Es handelt sich immer noch nicht um eine Ent – Täuschung.
Wem das globale Gemeinwohl und ein menschenverträgliches Klima wichtig ist, der sollte vom Kapitalismus und vom nationalen Identifikationsmuster nicht mehr schweigen. Endlich sollte klar sein, dass eine am Profit orientierte Konkurrenz als Leitprinzip einer Wirtschaft, die Wachstumszwang notwendig zur Folge hat, nicht mit der Rettung eines verträglichen Klimas vereinbar ist.
Dasselbe gilt für das leitende Prinzip in der Politik: Die Vertretung nationaler Interessen – oft auch als Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit bezeichnet, was nichts anderes bedeutet, als den Versuch, auf Kosten der anderen (Nationen) den Schnitt zu machen.
Es ist also nicht erstaunlich, dass auch in Madrid das Spiel gespielt wird: Wer sich zuerst rührt, hat verloren. Die Nationalvertreter versuchen, die je eigenen Pfründe zu sichern. AFD, Front National, Salvini, Orban, Kurz, Trump, Johnson und co. sind nur die ungezogenen Verwandten der national denkenden Politikerfamilie.
Den Nationalvertretern im Nacken sitzen die je national erfolgreichen Wirtschaftsvertreter mit ihrer Macht über die Lebensverhältnisse der LohnarbeiterInnen. Bei uns zum Beispiel die Autoindustrie mit der irrwitzigen Produktion von immer mehr Privatautos. Dieser Wahnsinn pur dient dem Profit und der nationalen Macht und schadet den Menschen, dem Klima und der Natur.
Es geht nicht, wie Joachim Wille meint, um einzelne Bösewichte wie im Märchen, sondern um überall auf der Welt waltende Prinzipien als Leitplanken für politisches und wirtschaftliches Handeln.
Wer Deutschland oder Europa da ausnimmt, ist blauäugig. Und Europas Absichtserklärung vom „Green Deal“ ist der untaugliche Versuch, den kapitalistischen Wachstumszwang mit dem Klimaschutz zu vereinbaren. Beide irrigen Prinzipien – profitorientierte Konkurrenz mit Wachstumsziel und das nationale Identifikationsmuster – sind durch jahrhunderte alte Gehirnwäsche tief verankert. Ohne sie radikal in Frage zu stellen zugunsten von am globalen Gemeinwohl orientierten politischen und wirtschaftlichen Denken und Handeln ist auch das Klima nicht zu retten.
Recht hat Joachim Wille, wenn er meint, es brauche den Druck der Klimabewegung. Aber der Druck muss sich auf die Veränderung der geltenden Prinzipien in Politik und Wirtschaft richten.

Joachim Reinhardt, Hüttenberg

fr-debatteDie Menschen neigen zum schnellen Vergessen

Die Empörung ist groß angesichts über die wenigen Ergebnisse, die der Weltklimagipfel gebracht hat. Wenn sich die rund 200 Teilnehmerstaaten zusätzlich sich mal darauf verständigen würden, Waldbrände länderübergreifend gleich nach deren Entstehen zu löschen, würde es dem Klima erheblich besser gegen. Alle Welt schaut zu, wie in Australien z.Z. die Wälder brennen. Die Qualmwolken ziehen bis nach Sydney, die Menschen haben erhebliche Atemprobleme. Bei einem Waldbrand entsteht neben Feinstaub auch Unmengen an CO2, das klimaschädliche Gas.Weltweit gab es Brände dieses Jahr in Sibirien, dort brannte es über Monate. Aber auch in Alaska, Kanada, Kalifornien, Brasilien, Peru, Argentinien, Borneo, Sumatra, Indonesien, Kongo, Süd- Afrika, Portugal, Süd- Frankreich, Kroatien und Deutschland. Allein in Deutschland brannte es in Wäldern und Moore insgesamt 1708 mal. Neben Brandrodungen ( die verboten werden sollten ! ) entstehen die Brände durch Blitzschlag. Alle Flächen zusammengerechnet machen mehr als Fläche Indiens aus ! Diese Waldbrände wiederholen sich jedes Jahr, denn Gewitter gibt es überall. Die Menschen neigen zum schnellen Vergessen: Im Jahre 1991 brannten die Ölfelder im Golfstaat Kuweit über Monate. Auch dort verdunkelte sich der Tag, so wie jetzt in Sydney. Nach dem die Feuer durch Sprengungen gelöscht waren, regnete es ein Jahr später in der Region, dort, wo Jahrzehnte lang kein Regen fiel. In Äthiopien regnet es jährlich wiederkehrend seit dieser Zeit.

Jürgen Hempel, Lüneburg

fr-debatteDas 1,5-Grad-Ziel ist ein folgenloses Lippenbekenntnis

Die Berichterstattung und der Kommentar zum Klimagipfel von Madrid geben Anlass zu einigen Anmerkungen. Man kann den Gipfel von Madrid in der Tat als „Desaster“ bezeichnen, jedoch war dies die erwartbare Folge eines umfassenden Paradigmenwechsels in der internationalen Klimaschutzpolitik, der in den Klimakonferenzen von Warschau (2013) und Paris (2015) vollzogen wurde: Der politisch nicht mehr durchsetzbare sogenannte targets and timetables-Ansatz (T&T) wurde durch den Ansatz der nationally determined contributions (NDC) ersetzt. Während T&T darauf abzielt, sich in einem Aushandlungsprozess auf verbindliche Reduktionsziele für die einzelnen Länder(gruppen) zu einigen, überlässt NDC es den einzelnen Ländern, nach eigenem Gutdünken Angebote zu machen. Es war in der klimaökonomischen Fachwelt von Anfang an klar, dass den Ländern damit ein Anreiz für eigennütziges Trittbrettfahrerverhalten gegeben wurde, und genau dies beobachten wir heute. Der gerne beschworene „Vorreiter“-Mechanismus ist deshalb eine klimapolitische Lebenslüge. Die einzigen Länder, die aufgrund ihrer Bevölkerungsgröße einen Anreiz haben, aus nationalem Eigennutz nennenswert zum Klimaschutz beizutragen, sind China und Indien. Zumindest China lässt erkennen, dass es dies mittelfristig auf dem Schirm hat.
In diesem Sinne war „Paris 2015“ kein Durchbruch (so die vorherrschende Erzählung), im Gegenteil: Das 1,5-Grad-Ziel war und ist ein folgenloses Lippenbekenntnis. Die Situation ähnelt einer Wohngemeinschaft, die sich auf das Ziel verständigt, dass das gemeinsame Badezimmer sauberer werden soll, gleichzeitig aber den Putzplan ad acta legt und es jeder/jedem Einzelnen überlässt, nach Lust und Laune zu putzen oder auch nicht.
Von besonderer (möglicherweise menschheitsgeschichtlicher) Ironie ist es schließlich, dass das fatale NDC-Prinzip hauptsächlich deshalb zum Kernelement des Pariser Abkommens wurde, um die USA an Bord zu halten (Danke, Obama!), und diese dann vier Jahre später aus dem Abkommen austraten. Dümmer hätte es nicht laufen können.

Heinz Wilhelm Welsch, Weitersburg

fr-debatteZu langes Zögern macht  alles nur noch schwieriger

Der Klimagipfel der UN in Madrid ist nach zwei Wochen zäher Verhandlungen zu Ende gegangen. Die Staaten konnten sich dabei aber nur auf wenige verbindliche Maßnahmen einigen. Auch nach 40 Stunden Verlängerung ist als Ergebnis nur ein Minimal-Kompromiss heraus-gekommen. Der UN-Klimagipfel sollte die Welt retten, hat aber viele Menschen enttäuscht. Es ist nach meiner Meinung nicht nachvollziehbar, dass der Klimaschutz nicht von allen Staaten anerkannt und und ein wichtiges Thema ist. Es betrifft doch die gesamte Menschheit.
Hierbei zeigte sich das Versagen des Multilateralismus, das wir schon aus dem Umgang mit anderen Krisen und Konferenzen erlebt haben. Das ist besonders tragisch, weil die Konferenz auch die marktwirtschaftlichen Systeme reformieren sollte, die den CO2-Ausstoß nicht durch Verbote senken, sondern durch Anreize im Rahmen eines globalen Handels steuern wollten. Vor ein paar Jahren hätte dieser Ansatz noch bessere Chancen gehabt. So ist auch das eine Lehre aus Madrid: Zu langes Zögern macht alles nur noch schwieriger.
Es bleibt dabei, dass die Staaten und Regierungen, ihren Bürgern gegenüber verpflichtet sind, um Lösungen zu ringen. So schmerzlich das bei eher schleichenden globalen Veränderungen sein mag. Wenn es nötig ist, muss gehandelt werden – womöglich sogar, so es dafür eine Mehrheit insbesondere im UN-Sicherheitsrat gibt, mit Zwang gegen sich verweigernde Länder.
Das Abkommen von Paris bleibt der einzige und wichtigste Ankerpunkt für den globalen Klimaschutz. Seine Ziele geben Orientierung für Staaten und Gesellschaften, sie legitimieren alle, die für die Einhaltung dieser Ziele eintreten – auch auf der Straße. Es lohnt sich, dafür zu kämpfen.

Wilma Fischer, Eschborn

fr-debatteAlles, was CO2 bedeutet, muss vermieden werden

„Europa stürmt voran“ (FR-Titel vom 12.12.) – toller Spruch, jedoch mir fehlt der Glaube. Auf die Gefahr hin, als „Untergangsfanatiker“ zu gelten, muss doch konstatiert werden, bis jetzt ist sehr wenig passiert, und gegenwärtig treten wir auf der Stelle, jedenfalls hier zu Lande. Kein Umdenken bei der Fliegerei, der Schifffahrt, der Kohle/Energiewirtschaft, die Landwirtschaft demonstriert gerade gegen an, also, „stürmt voran“ sieht anders aus. Aber viele Absichtserklärungen, hoffentlich nicht wie immer.
Trotzdem hat Frau von der Leyen Recht in ihrem Tun, es bleibt ja auch nichts anderes übrig angesichts der Tatsachen. Feuer, Dürren, Überschwemmungen reden eine deutliche Sprache, aber leider hören viele nicht zu. Motto: Bei uns ist alles ok soll doch jeder sehen , wo er bleibt. Die Bürger werden erst dann bereit sein, echte Einschränkungen hinzunehmen, wenn sie selbst betroffen sind. Flüchtlinge irgendwo zählen nicht, nur Flüchtlinge direkt vor der Haustür. Wie will man sich ihrer erwehren? Wenn Millionen kommen ? Muss man sie erschießen? Oder die Ernährung. Durch Wettereinflüsse werden in nächster Zukunft Nahrungsmittelengpässe entstehen, die Preise an den Börsen werden in die Höhe gehen, eine ausreichende Versorgung nicht mehr möglich sein. Es wird mehr Flüchtlinge geben, lokale Kriegsereignisse werden die Regel, Trinkwasser wird in vielen Gegenden knapp werden. Ist ja alles bekannt und findet heute schon statt.
Genau betrachtet ist es heute schon zu spät, vor 30 Jahren hätte man vielleicht noch eine Chance gehabt. Aber es hilft ja nichts, jetzt muss es Schlag auf Schlag gehen, alles was CO2 bedeutet muss vermieden werden und das innerhalb weniger Jahre, wenn es denn noch etwas bringen soll, denn die Lage ist viel schlimmer, als allgemein berichtet wird. Niemand scheint zu wissen, wie warm es mit dem vorhandenen CO2 (jetzt 415 ppm) in der Atmosphäre werden wird, das heißt, wenn ab sofort nichts mehr dazu kommt. Aber es kommt jedes Jahr noch mehr dazu, es wird also immer schneller immer wärmer, die Temperaturkurven bestätigen dies. Man lese das Interview mit Prof Kemfert. Ihre Aussage wie immer auf den Punkt und immer bemüht ja keine Panik zu erzeugen. Noch heute geben wir Unsummen für Subventionen und Energieimporte aus. Weiterhin fehlt in diesem Land der Wille, etwas zu ändern. Der Kohleausstieg hängt in der Luft, selbst 2038 scheint nicht machbar zu sein, dabei ist das viel zu spät. Man darf gespannt sein, wie die weiteren Vorschläge von der Leyens aussehen werden. Wenn wir Deutschland als Maßstab nehmen: Hoffungsloser Fall. Wenn es nicht so traurig wäre, der Ausspruch, „Europa stürmt voran“ ist Satire.

Jürgen H.Winter, Schöneck

fr-debatteEs hat sich allmählich ausgejetzt

Weiterhin setzen (viele) Regierungen weltweit auf die Kohleverstromung und bauen daher viele, viele bunte und sehr schöne Kohlekraftwerke, die natürlich alle total CO2-neutral sind. Der Mensch macht lieber selber auf „Prima Klima“!
Wann beginnt eigentlich „jetzt“? Es ist „jetzt“ noch nicht zu spät, wenn wir „jetzt“ sofort gegensteuern würden; diese und ähnliche (frommen) Sprüche, die hört man/frau fast tagtäglich! So langsam denke ich „jetzt“, dass es sich so ganz, ganz langsam „ausgejetzt“ hat, mit diesem „Jetzt-Klima“, das wir alle auf dem Gewissen haben!

Riggi Schwarz, Büchenbach

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69 Kommentare zu “Klimagipfel: Das Desaster von Madrid war zu erwarten

  1. Ob es wirklich Sinn macht diese Veranstaltung jedes Jahr durchzuziehen kann man schon bezweifeln. Vielleicht sollte man versuchen die Länder die sicher nicht bereit sind positiv mit zu arbeiten erst gar nicht teilnehmen zu lassen. Es ist eigentlich ziemlich klar das es nur Klimaschutzmaßnahmen gibt die sich ökonomisch rechnen. Da ist Europa nicht besser als China oder die USA. Was sich ökonomisch rechnet ist , nicht nur, aber auch von den Rahmenbedingungen abhängig die gesetzt werden. Da sind natürlich Verbesserungen möglich, weil schlechter geht es kaum. Man braucht sich nur als Beispiel das Mieterstromverhinderungsgesetz in D. anzusehen u.s.w. Trotzdem haben wir in Europa diese Entwicklung
    https://www.photovoltaik.eu/Archiv/Meldungsarchiv/article-895283-110949/photovoltaikzubau-in-europa-erreicht-167-gigawatt-in-2019-.html
    und das nur aus ökonomischen Gründen. Keine Weltklimakonferenz hat daran auch nur den kleinsten Anteil. Damit wird klar das die deutsche Politik das Wichtigste bei ihrem Klimaschutzgesetz bisher außen vorgelassen hat. Nämlich wie es mit dem Ausbau der EE weiter gehen soll.

  2. Vor einigen Tagen war der neue EU Klimakommisar bei den Tagesthemen zum Gespräch und hat ohne Pause Wahrheiten ausgesprochen das ich mich dauernd gefragt habe ob ich richtig höre. Zum Beispiel, ob die angedachte Investition von 1 Billion Euro machbar ist hat er geantwortet das diese Summe das ist was die EU in 2 Jahren für fossile Energie derzeit ausgibt. Das war auch eine Antwort auf die typisch deutsche Frage welche Einschränkungen auf die Menschen zukommen. Man wird zwar wahrscheinlich weniger Fliegen aber nicht weniger Reisen. Der anstehende Umbau wird wie ein großes Beschäftigungsprogram wirken und, wenn es gut gemacht ist, nicht zu Wohlstandsverlusten führen. Wir haben in D. ja auch seit 1990 ca 36% CO 2 eingespart ohne das es gut gemacht war und ohne das es in der Masse zu Wohlstandsverlusten geführt hat. Wenn jetzt das Argumentkommt das man dafür auch 30 Jahre gebraucht hat kann man nur sagen das in dieser Zeit die EE auch 10 mal soviel gekostet haben als derzeit. Also sollte der Wandel auch viel schneller gehen können als in der Vergangenheit.

  3. Es gibt noch ein paar Dinge, die zu klären wären.
    Frage: Wie warm wird es, wenn ab jetzt keine zusätzliches CO2 in die Atmosphäre gelangt? Wie ist der Zeitrahmen ?
    In der Arktis nimmt die Erwärmung viel schneller zu. Warum ist das so und kann das nicht auch in anderen Teilen der Welt passieren?
    Um ein besseres Bild der Temperatur zu vermitteln, wie z.B. gefühlte Kälte bei Wind.Weshalb misst man im Sommer die Innenstadt Temperatur z.B. in Frankfurt/M nicht auf der Hauptwache oder dem Rathausplatz sondern irgendwo im Schatten über einer Rasenfläche ? An heißen Tagen kommt man da locker auf 45 – 50 Grad. Will man das nicht wissen ? Frodeno, der Ironman Gewinner im Sommer dieses Jahres, sagte, er habe noch nie ein so hartes Rennen gelaufen, schlimmer als alles vorher, und der Mann war schon mehrfach in Hawaii. Die Menschen in Frankfurt jedenfalls sind der Temperatur in der Innenstadt ausgesetzt, nicht der über einer Rasenfläche im Schatten.
    Wann sieht die Politik endlich ein, dass das Klimaproblem wie auch das Umweltproblem (Artensterben) eine völlig neue Qualität hat. Es geht nicht um wirtschaftliches Wohlergehen oder Kapitalismus oder so etwas, es geht ums Überleben. Es kann nicht rumgeeiert werden mit ein paar Euro hier oder da und sozial verträglich und so etwas. Es muss jetzt sofort alles unternommen werden um CO2 zu vermeiden, wenn es denn noch einen Sinn haben soll. Dass muss die Meteorologie der Menschheit einmal unmissverständlich klar machen Und weiterhin, was passiert , wenn man so weiter macht, wie bisher. Dabei kommt dann raus, dass wir schon 2050 mindestens 4 Grad mehr haben und bis 2100 mit 6 – 8 Grad zu rechnen ist. Ich habe es satt, dass immer so getan wird, als sei eigentlich alles noch gut, denn das ist es nicht.
    Die Politik, und das gilt für alle, hat einfach noch nicht begriffen, worum es geht, diese ganzen Talkrunden sind unerträglich. Warum sagt nicht mal einer der Experten was los ist, dieses wachsweiche Gerede erinnert verzweifelt an den Innenminister, der einmal sagte, man können es der Bevölkerung nicht zumuten. Wenn es denn so weit ist, wird es ja auch zugemutet, also was solls.
    Nur damit jeder weiß, wovon ich spreche: In diesem Jahr wurden mehr SUVs verkauft als je zuvor. Schon seit 30 Jahren hätten nur noch max. 2 ltr. Autos verkauft werden dürfen, wenn wir so etwas wie eine verantwortliche Politik in diesem Land gehabt hätten. Haben wir aber nicht. Ihr Leute, es kostet euren Kindern den Kopf, nichts weniger, merkt das denn keiner ??In Australien haben die Leute auch so einen Spitzenpolitiker, der die Kohle liebt. Er erlebt aber auch dass jetzt zu Beginn des Sommers dort die Waldbrände kaum noch zu kontrollieren sind und man hat noch 3 Monate Hitze vor sich. Und der gleiche Schwachsinn weltweit. Die Menschheit ist mit Dummheit geschlagen, es hilft nichts.

  4. Das Fiasko beim Finale des Klimagipfels erfordert wieder einmal zwei erhebliche Blickpunkte, die unbedingt auf den Tisch gebracht werden müssen. Es standen sehr schnell Milliarden und Aber-Milliarden zur Verfügung, um europäische Banken zu retten, wo Bitte Schön!!! stehen jetzt elementare Mittel zur Verfügung, um nicht nur die gesamte Jugend der Welt und die Zukunft der Welt zu retten. Die Klima-Blockierer scheinen nicht verstehen zu wollen, daß auch ihre Länder von den Folgen der künftigen Klimapolitik heimgesucht werden können. Des weiteren sollte unbedingt erwähnt werden, daß die indigenen Völker der Länder Südamerikas, aber auch Afrikas und der Polargebiete so stark beeinträchtigt werden, daß ihr Aussterben weiter vorangetrieben wird; eine solche Politik ist neben verschiedenen anderen Faktoren und des Egoismus der westlichen rein auf wirtschaftliche Faktoren ausgerichteten Welt ebenso verheerend wie die Kolonialpolitik bis in die frühen Zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts hinein. Nicht nur daß es unverständlich ist, daß einzelne Länder sich trotz der wirtschaftlichen Verflochtenheit das Recht nehmen, sich mehr als national-egoistisch der Rest Welt gegenüber zu verhalten; die Ländern der USA, Brasilien, Indien und der VR China müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, daß ihre Kurzsichtigkeit und des wirtschaftlichen Eigensinns zu einer kommenden Welt führt, in der die kommende Generation mit den Schwierigkeiten eines klimatologischen Völkermordes zu leben hat.

  5. Unlängst meinte Bundespräsident Steinmeier, „Fridays for Future“ warnen zu müssen, die Demokratie schlechtzureden und die Menschen mit Untergangsszenarien zu ängstigen. Von Schlechtreden der Demokratie kann keine Rede sein, das erledigt die Regierung schon selbst.
    Apokalyptische Bedrohungen sind von vielen Wissenschaftlern aufgrund neuer Untersuchungen festgestellt worden. Steinmeier weiß, dass Tausende von ihnen die Bemühungen der Fridays-Bewegung unterstützen, weil diese die Menschen aufklärt. Und doch sind Warnungen angesagt. Hatten die Regierungsparteien nicht den Antrag der Grünen auf 130 km/h Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen abgelehnt, obwohl der nur Vorteile bringt? Hat die Regierung nicht das Klimpaketchen geschnürt, das gar nichts bewirkt? Doch der Bundespräsident schweigt zu alledem.
    Steinmeier hat jahrelang als Außenminister die Welt bereist. Er kennt die Verhältnisse. Hat er als oberster Repräsentant Deutschlands etwas zu den Klimaveränderungen gesagt oder zur Entwicklungshilfe? Nein! Steinmeier hat mit seiner Aufforderung an die SPD, Verantwortung zu übernehmen, letztlich die jetzige Regierung installiert. Meint er, sie deswegen schützen zu müssen?
    In dieser schicksalhaften Zeit benötigen wir einen von Verntwortung geprägten und mit Courage ausgestatteten Präsidenten. Er ist es nicht, Leider.

  6. Die Bewegung der Fridays for Future hat eine eminente Bedeutung, weil sie die regierenden PolitikerInnen an ihre Verantwortung erinnert. Dass sie von SchülerInnen ausgeht, die selbst altersbedingt noch keinen Zugang zu den demokratischen Entscheidungsgremien haben, bringt eine Skepsis mit sich, dass demokratische Parteienpolitik das notwendige Umdenken eher bremst als voranbringt. Vor knapp 40 Jahren habe ich mich als Anhänger der Friedens- und Anti-AKW-Bewegung in einer ähnlich frustrierenden Situation gesehen und mich als Erster in meinem Wohnbezirk den Grünen angeschlossen, die damals ein hoffnungsloser Chaoshaufen von Maoisten, „Müslis“ etc. waren, in denen ich als Linkskatholik noch ein besonderer Exot war. Allein, dass Joschka Fischer uns aus dem Irakkrieg (weitgehend) heraushalten konnte, macht mich heute noch stolz auf meine damalige Entscheidung. Ich möchte die Aktiven der Bewegung anregen, den Kontakt zu den Grünen zu suchen, die z.B. wie Sven Giegold Einfluss auf die EU-Politik haben. Ich entsinne mich, dass vor Jahren eine mir bekannte Schülerin ein Praktikum in seinem Brüsseler Büro gemacht hat. Es kann nichts schaden, zu wissen, wie Beschlüsse in politischen Gremien zustande kommen. Diejenigen, die vom Alter her dafür infrage kommen, möchte ich auffordern, grüne Parteimitglieder zu werden, um der Partei neuen Elan zu verleihen und sie zu radikalisieren. Die Groko ist ja ziemlich am Ende und die Wahrscheinlichkeit groß, dass vorzeitige Neuwahlen zu einer grünen Regierung führen.

  7. zu @ Gerd Wild
    Ich bin zwar kein Mitglied der Grünen und noch nicht einmal jemand der sie regelmäßig gewählt hat aber möglicherweise wäre eine grüne Kanzlerin nicht die schlechteste Idee denke ich inzwischen.

  8. Die regierenden sogenannten Volksparteien müssen sich bei der nächsten Wahl warm anziehen, denn Fridays for Future hat schon angekündigt, dass sie die Profis wie z.B. Herrn Lindner abwählen wollen. In 2 Jahren sind die Schüler 18 Jahre alt und dürfen wählen, gleichzeitig sterben die Stammwähler aus. Herr Gerd Wild braucht keine Angst zu haben die jungen Leute kämpfen für ihre Zukunft und die gibt es nur mit Grün.
    Ich wünsche mir für den nächsten Sommer 40 Grad für 3 Wochen, damit die Klimaleugner mal am eigenen Leibe erfahren was ihnen bevorsteht.

  9. Der Klimagipfel ist zu Ende,
    man hat’s wiedermal vergeigt.
    In Sicht ist keine Wende;
    wärmer wird’s,
    der Meeresspiegel steigt.

    Das oberste Gebot der Zeit
    muss heißen Nachhaltigkeit.
    Nicht nur im Verkehr
    ist weniger mehr.

    Zwei kleine Gedichte als Aufruf zum Klimaschutz:

    FÜR DEN BLAUEN PLANETEN

    Der Mensch, dieses kluge Wesen,
    Kann im Gesicht der Erde lesen.
    Er sieht die drohende Gefahr,
    Spürt die Erwärmung Jahr für Jahr.
    Homo sapiens muss aufwachen,
    Seine Hausaufgaben machen.

    Der Handel mit Emissionen
    Wird unser Klima nicht schonen.
    Weg vom ewigen Wachstumswahn,
    Braucht es einen weltweiten Plan.
    Für den Planeten, die Menschheit,
    Geh’n wir’s an, es ist an der Zeit.

    Kämpfen wir für Mutter Erde,
    Dass sie nicht zur Wüste werde.
    Retten wir uns’ren Regenwald,
    Gebieten der Kohle Einhalt.
    An alle Welt geht der Appell,
    Klimawandel ist universell.

    Weisen wir jetzt entschlossen
    Die Klimakiller in die Schranken.
    Bremsen wir Trump und Genossen,
    Der blaue Planet wird uns danken.

    FOR THE BLUE PLANET

    The earth is our mother,
    We will not have another.
    There’s no better place to find
    For animals, plants, mankind.

    Green woods, beautiful lakes,
    Nature has got what it takes.
    We have to keep clean the air,
    As environment everywhere.

    Put an end to coal mining,
    Nuclear power and fracking.
    Climate concerns all nations,
    Just as plastic in the oceans.

    For good living day and night
    Must change darkness and light.
    Our planet, so wonderful blue,
    We will always protect, We do!

    Rainer Kirmse , Altenburg

    Mit freundlichen Grüßen

  10. Für was brauchen wir ein Kohleausstiegsgesetz. Die CO 2 Preise haben dazu geführt das Kohle deutlich zurück geht und die Betreiber Kraftwerke zur Stilllegung anmelden. Der CO 2 Preis muss noch 20% höher dann will keiner mehr freiwillig Kohlekraftwerke betreiben. So ein Ausstiegsgesetz ist nur wieder den Konzernen Geld hinterher geworfen für Entschädigungen.

  11. Stromer besser als ihr Ruf schreibt Joachim Wille in der FR von heute. Die Erkenntnisse von Agora Energiewende dürfen bezweifelt werden.Es beginnt damit , dass die Zahlen für grünen Strom je nach Veröffentlichung von 17 bis 42 % differieren. Je nachdem , was zu beweisen ist. Schlimm wird es , wie in diesem Fall, wenn einerseits Grünstromzahlen von 65% 2030 (?) eingesetzt werden, aber dann offensichtlich Kohlestromzahlen bei der Elektrolyse für Wasserstoff benutzt werden, um nachzuweisen, dass die Stromer besser sind.Dass man dann auf für das Stromauto gute Zahlen kommt ist doch kein Wunder. Wobei die Rechnerei im Artikel sehr vernebelt ist,um es nett zu formulieren.Man versucht hier, nachzuweisen, dass weiss gleich schwarz ist, denn es ist auch für Dumme offensichtlich, dass CO2 technisch gesehen,für das Wasserstoffprinzip nur schlecht ist wenn es aus Kohlestrom gewonnen wird, wenn es aus grünem Strom kommt ist es neutral. Gleichzeitig arbeitet man mit Zahlen für grünen Strom von 65% im Jahr 2030, dabei sollte auch der Agora Verein wissen, dass gegenwärtig der grüne Strom hierzulande auf der Stelle tritt, von Staats wegen verhindert, also wie soll es gehen. Auch ein Kohleausstieg ist nicht zu sehen, also für mich wird der Leser glatt belogen, das sieht einem Herrn Wille so gar nicht ähnlich. Fakt ist, ein Stromauto, das mit Kohlestrom fährt, ist die schlechteste Variante. Szenarien, die beschreiben wie toll die Batterien einmal sein werden und wieviel grüner Strom irgendwann mal da sein wird entsprechen zwar der Regierungspolitik, sind deshalb aber nicht der Wahrheit geschuldet und im besten Fall Leuteverdummung.Aus meiner Sicht ein sehr ärgerlicher Artikel.

  12. Vielleicht sollte man diese Klimagipfel zum Einen, wie oben schon erwähnt, nicht jedes Jahr stattfinden lassen, da ja die Anreise vieler Delegationen ja auch nicht dem Klima dient,

    zum anderen sollte man, um endlich bessere Ergebnisse zu erzielen, Klimaleugner wie die USA, Brasilien, Polen oder Ungarn erst überhaupt nicht teilnehmen lassen.

    Denn diese Klimaleugner haben doch überhaupt kein Interesse an einer besseren Klimapolitik, sie boykottieren und verhindern nur, beteiligen sich ohnehin nicht an der Umsetzung besserer Klimaziele. Fragt sich also: Was wollen die überhaupt dort außer blockieren?

    Dann könnten die übrigen bessere Maßnahmen verabschiedenund auch umsetzen. Anden Ergebnissen werden die anderen vielleicht irgendwann merken, dass es doch einen Sinn hat, endlich geeignete Maßnahmen zur Rettung unseres Planeten zu ergreifen?

  13. Mit Interesse habe ich die Artikel von Marina Kormbaki und Damir Fras gelesen. Kommissionspräsidentin von der Leyen möchte die EU ökologisch transformieren. Das Projekt nennt sich Green Deal. Über lange Zeit konnte man fernab von der Tagespolitik das Für und Wider eines (damals noch) „Green New Deal“ lesen. Irrelevante Diskussionen für Eingeweihte, so schien es.
    ‚An sich‘ könnte der Klimawandel im Zentrum der Umweltkrise die Machteliten tatsächlich zu einem Green New Deal veranlassen. Der Satz stammt von Dieter Klein aus dem Februar 2017 (Blätter für deutsche und internationale Politik). „Der Green New Deal eignet sich im Finanzmarktkapitalismus als libertär-neoliberales Korsett“, schreibt Mohssen Massarrat ein Jahr später (Bl. 02/2018). Schon 2013 hatte Ralf Fücks von einem „European Green New Deal“ geträumt, der eine „lange Welle nachhaltigen Wachstums anschieben“ könne (Bl. 08/2013). Fücks‘ Aussage würden andere sofort als grünen Kapitalismus identifizieren. Er koppelt in einem Satz die ewigen Kondratjew-Wellen mit Wachstum. Dabei hatte Elmar Altvater (Bl. 11/2010) schon drei Jahre vorher resümiert: „Also nichts da mit einer ökologisch nachhaltigen „De-Growth“-Wirtschaft, mit einem „Green New Deal“ im Weltmaßstab“.
    Ähnliche Skepsis zeigt Marina Kormbaki, wenn sie fragt, „ob der zaudernden EU bloß ein modisch-grüner Anstrich verpasst wird“ (FR 12.12.2019).
    Nico Paech (Bl. 06/12) hat darauf verwiesen, dass „die Idee des qualitativen Wachstums doch (verspricht), dass im Kern alles beim Alten bleibt: Statt die maßlos gewordenen Konsum- und Mobilitätsansprüche zu reflektieren, soll die stoffliche Entkopplung des Wachstums die wirtschaftlichen Grundlagen schützen …). Die nach oben offene Spirale materieller Selbstverwirklichung und nachholender Entwicklung dreht sich somit unvermindert weiter.“ Ähnlich, aber viel kritischer argumentieren Alexis Passadakis und Tadzio Müller im April 2009: „Und die Geschichte des Klimasystems macht deutlich, dass die Geschichte des von Menschen gemachten Klimawandels identisch ist mit derjenigen des industriellen Kapitalismus, also mit der Geschichte eines Wirtschaftssystems, dessen Grundlage ständiges Wirtschaftswachstum ist“ (Bl. 04/2009). Barbara Unmüßig, Wolfgang Sachs und Thomas Fatheuer schreiben zur Green Economy Initiative der UNEP von 2008: „Doch nicht alles ist so grün, wie es auf den ersten Blick erscheint. Einer der Kampfbegriffe der Debatten im Umfeld von Rio+20 lautet ‚Monetarisierung der Natur‘“ (Bl. 07/2012). Entlarvend für das nunmehr „Green Deal“ geheißene Programm – ganz so new ist es angesichts der breiten Debatte nicht, auch wenn die in das Thema des Tages eingebrachten Bücher von Naomi Klein und Jeremy Rifkin das suggerieren könnten – ist ein Satz aus Damir Fras‘ Artikel: „Von der Leyens Pläne seien Europas neue Wachstumsstrategie“ (FR 12.12.2019), womit die Kommissionspräsidentin selber zitiert wird.
    Bei Fridays for Future wird oft als Antwort auf den Klimawandel „System Change“ skandiert. Zurecht. „Kurzfristig mag ein „grüner Kapitalismus“, ein „Green New Deal“, helfen, die globale Finanz- und Wirtschaftskrise in den Industrieländern zu überwinden, die ökologischen Grenzen noch ein wenig hinauszuschieben und die soziale Frage zu entschärfen“, schreibt Birgit Mahnkopf (Bl. 5/2010). Gesucht wird, was auf lange Sicht hilft (und nicht in langen Kondratjew-Wellen endet). Zur Vorweihnachtszeit passend: Mögen die europäischen Ambitionen einen Grundstein legen.
    So recht daran glauben kann man zzt. noch nicht.

  14. zu @ Jürgen H.Winter
    Da muss ich ihnen klar widersprechen. Das Thema PKW ob Wasserstoff oder Batterie hatten wir auch vor kurzem beim Thema Fragen zur Energiewende. Da habe ich in gefühlt 10 Link dargelegt das der Fall klar zu Gunsten der Batterie entschieden ist. Die Grundaussage von Herr Wille ist korrekt. Wasserstoff ist immer eine Lösung aber auch immer die teuerste, wenn man von Atom absieht. Das liegt am katastrophalen Wirkungsgrad den die Wasserstofferzeugung hat. Der Bericht von Herr Wille ist in diesem Fall wirklich nicht leicht zu verstehen.

  15. Der energiepolitische Sprecher der Union hat auch wieder AKW ins Gespräch gebracht. Außerdem wird Schweden uns Deutschen oft als Beispiel vorgehalten wie mit AKW CO 2 reduziert werden kann. Nicht zuletzt trat da Prof. Sinn letzten Sonntag im Presseclub auf und schwärmte von Schweden. Es ist immer mal ganz gut zu lesen wie die Wirklichkeit ist. Schweden steigt auch aus der Atomenergie aus.
    https://www.top50-solar.de/newsclick.php?id=317850&link=https%3A%2F%2Fwww.iwr.de%2Fnews.php%3Fid%3D36484
    Ob das Leute wie Prof Sinn nicht wissen? Oder warum verbreiten solche Leute Halbwahrheiten?
    Es ist auf jeden Fall eine gute Nachricht das die nächsten Tage 3 AKW in unserem Umfeld vom Netz gehen.

  16. Ich widerspreche Ihnen ebenfalls, Herr Winter. Dass mit der Klimabilanz ist aber tatsächlich nicht ganz einfach. Ich fahre einen Kleinwagen, der im Jahresdurchschnitt mit 5,7 Litern pro hundert km fährt. Der ist CO2-technisch nicht relevant. Wenn alle nur solche Kleinwagen fahren würden, wäre das Problem, das der Verkehrssektor für die Klimabilanz spielt, deutlich geringer. Aber auch die Produktion eines solchen Kleinwagens ist schon CO2-relevant. Unter dem Strich sind die Stromer über die Jahre hinweg betrachtet tatsächlich eine Alternative. Sie haben vor allem eine wesentlich größere Lebensdauer als Verbrenner. Neulich habe ich gelesen, dass mit einem Tesla-E-Auto erstmals eine Million Kilometer zurückgelegt wurden. Das ist mit einem Verbrenner nicht zu schaffen.

  17. Sinn hat schon immer Unsinn verbreitet, der dann als der Weisheit letzter Schluss von einem Teil der Medien verbreitet und dann von der Politik mit negativen Folgen für den überwiegenden Teil der Bevölkerung umgesetzt wurde, insbesondere die Privatisierungen öffentlicher Einrichtungen.

    Und dafür müssen wir jetzt bitter bezahlen, so z.B. bei der Autobahnprivatisierung, der Wasserversorgung, der Bahn, dem Gesundheitswesen etc.

  18. Ich bin gerade an anderer Stelle auf diesen Link zum Thema Wasserstoff gestoßen. Er zeigt die Problematik und die Möglichkeiten von Wasserstoff sehr gut auf.
    https://windenergietage.de/2018/wp-content/uploads/sites/3/2018/12/27WT07_F13_Wind_Wasserstoff.pdf
    Speziell die Tabelle ziemlich am Ende der Präsentation ist extrem aufschlussreich. Eigentlich finde ich es schade das uns die User Deutsche Michel und Hennig Flessner abhanden gekommen sind, denn mit dieser Tabelle würde ich ihre Position das die Energiewende nicht funktionieret als final widerlegt betrachten. Ich bin also mit Sicherheit kein Gegner der Wasserstoffwirtschaft sondern nur der Meinung das man sich gründlich überlegen sollte wo Wasserstoff die richtige Lösung sein kann. Bei dem Antrieb von PKW ist das sicher nicht der Fall. Ich bin mir nicht sicher ob jedem der sich die Tabelle ansieht klar ist was man davon halten muss. Ich habe im Bereich Metallverarbeitung solche Kostenvergleiche ein ganzes, gerade zu Ende gehendes, Arbeitsleben gemacht. Deshalb versuche ich die Kernaussage nochmal zu erläutern. Wenn man Wasserstoff erzeugen will braucht es billigen Strom und, aber noch wichtiger, Strom der möglichst auch mindestens 5000 Stunden im Jahr zur Verfügung steht. Also Überschussstrom zur Wasserstofferzeugung zu nutzen ist wirtschaftlicher Unsinn. Wo könnte das in D. sein? Mir fallen da nur große Offshore Windparks ein die man noch mit Solarparks ergänzt. Sonst wird man nicht auf die 5000 Stunden kommen können. Massen von Wasserstoff wird man in Ländern mit hoher Sonneneinstrahlung und hohem Windaufkommen erzeugen müssen aber auch preiswert können. Da fallen mir Marokko und Portugal ein. Wasserstoff stellt sicher das die Energiewende funktioniert und zwar immer dann wenn es keine andere Lösung gibt. Da sage ich mal als wichtigstes Regelenergie

  19. Hallo Hans, Hall Stefan Briem,es ist ein komplexes Thema mit vielen Facetten. Zum einen geht es ja erst einmal ums Klima und erst dann um die Stromautos. Aus Klimasicht wäre der Batterieeinsatz nur dann gut, wenn genügend grüner Strom da wäre, abgesehen von den ganzen anderen Problemen, die die Batterieautos verursachen. Dieser grüne Strom ist aber hier in Deutschland nicht vorhanden. Daraus folgt, dass die Stromautos mit Kohlestrom fahren. Dem Klima ist damit aber nicht geholfen, nur der Energie/Kohleindustrie. Dieser Teil der Wirtschaft gekoppelt mit der Regierung tut derzeit alles, um diesen Zustand zu erhalten, d.h. es wird grüner Strom nach besten Kräften verhindert, so unverständlich das sein mag.Im Lichte dessen ist es eigentlich unerheblich, ob der Wirkungsgrad der Batterieautos besser ist als alles andere, solange kein grünen Strom in ausreichender Menge da ist , wird Kohlestrom verbraucht und dabei wird CO2 emittiert. Es ist unverkennbar, dass hier eine Industriesparte mit aller Macht verhindert, die Emissionen einzuschränken, nur des eigenen Profites wegen.
    Im gleichen Zusammenhang ist es gut zu wissen, dass die Küstenländer einen Verbund gegründet haben, die Wasserstofftechnik zu untersuchen, um die im Norden in großer Menge vorhandenen Windanlagen besser zu nutzen. Hier wird so viel Windstrom nicht genutzt, dass schon jetzt 750 000 Autos damit fahren könnten. Die Bundesländer haben dem Bund zur Mitarbeit eingeladen, aber der hat abgelehnt.Dazu muss man bedenken, dass im Norden keine Kohleindustrie vorhanden ist. In NRW jedoch kämpft ein Herr Laschet (CDU) um den Steinkohlemeiler Datteln 4 (Spiegel Bericht heute im U-Tube),der nächstes Jahr in Betrieb gehen soll, mit Zahlen, die auch alle so nicht stimmen, wie im Spiegel Bericht deutlich wird. Also die Stromautos wären gut, wenn grüner Strom da wäre, aber er ist es nioht und er wird aktiv verhindert in diesem Land, so dass der Bericht in der FR in die Irre führt. Es ist egal wie der Wirkungsgrad der Battierautos ist, so lange kein grüner Strom da ist.

  20. Im wesentlichen ergibt sich daraus eine Situation, die eigentlich unglaublich ist, nämlich, dass diese, unsere Regierung, die Groko, aktiv verhindert, etwas für den Klimaschutz zu tun, nur um die Pfründe für die Kohle/Energiekonzerne zu retten. Das gleiche gilt für die Autoindustrie. Die Regelung, für die großen SUVs in Zukunft Hybrid Motoren zur Minderung der CO2 Emission zuzulassen führt doch nur dazu, dass man weitermachen kann wie bisher, da wird der Hybridanteil nur Spazieren gefahren. Das weiß man aber man lässt es zu. Was soll Das? Wie fühlt sich eine Frau Schulze dabei ? Wie fühlen sich die FfF dabei ? Die werden doch schlicht belogen, denn niemand will das Klima retten, jedenfalls die Groko nicht. Das sollte in dieser klaren Form einmal in der FR erscheinen, , die zwar nur berichtet (Agora Energiewende)aber wer ist das ? Scheint mir ein sehr Regierungsnaher Laden zu sein. Gutachten heute sind ein wohlfeiler Artikel, egal wofür. Ihr Mitbürger: Zweifel ist angesagt, es muss alles angezweifelt werden, den Regierenden ist nicht zu trauen. Wenn hier wirklich einer das Klima retten wollte, es hätte vor 30 Jahren anfangen müssen und wir hätten heute unseren Klimarelevanten Emissionsanteil auf einen Bruchteil runtergefahren. Und sagen sie nicht, das ´habe alles niemand gewusst, man hat es gewusst und man schützt die Nutzer dieses Tuns auch heute noch und verabschiedet Klimapäckchen, es ist lächerlich.Vermutlich lacht man sich kaputt über die Deppen, die da Freitags demonstrieren gehen.

  21. zu @ Jürgen H.Winter
    Die Batterieautos müssen entwickelt werden damit sie vorhanden sind wenn der grüne Strom kommt wie sie es so schön nennen. Das kann nicht eins nach dem anderen gemacht werden sondern gleichzeitig. In meinem letzten Beitrag habe ich belegt das die Umwandlung von Überschussstrom in Wasserstoff selbst dann Unsinn ist wenn er nichts kostet. Der Beitrag war wohl noch nicht freigeschaltet als sie ihren Beitrag geschrieben haben.

  22. zu @ Jürgen H.Winter
    Sorry Herr Winter sie sind auf dem Holzweg wenn sie immer den Deutschen Strommix als Basis nehmen um zu beurteilen wie sauber Elektroautos sind. Es werden viele mit PV Strom geladen und der Anteil der so geladen wird steigt noch ab 2020 wenn PV Anlagen beginnen aus der Förderung zu fallen. Außerdem ist auch im Deutschem Strommix über 40% EE Strom vorhanden. Das die Regierung die Energiewende bekämpft wo sie kann bestreite ich gar nicht. Sie wird diesen Kampf aber verlieren. Ob noch rechtzeitig für das Klima?

    https://www.energie-experten.org › photovoltaik › photovoltaik-Elektroauto

  23. „Sprit wird deutlich teurer“ (FR 17.12.2019 Seite 12) ist wahrlich etwas polemisch und der Frankfurter Rundschau nicht würdig. Hinzu kommt, dass die erwarteten 7 Cent pro Liter immer noch innerhalb der fast wöchentlichen Preisschwankungen liegt, die von den Ölkonzernen diktiert werden. Manchmal variieren die Preise sogar zwischen Freitag und Montag. Damit wären 7 Cent wirklich nicht „deutlich“. Folgende Überschrift würde den Sinn (Unsinn des Pakets) eher beschreiben: „SUV-Pendler werden deutlich vom Klimapaket entlastet!“

  24. Bedauerlich und absolut einfallslos, alles nur über Erhöhung von Steuern zu regeln. Die Hauptverursacher wie z.B. Industrie und Eigner großen Vermögens, Energiemultis etc. berührt das kaum. Normalverdiener werden bestraft, ihnen wird vieles erschwert, neben extremen Mieten wird so z. B. Autofahren für sie extrem verteuert. Weiter mit der unsozialen Politik also. Es muss einfach bessere, sozialverträgliche Lösungen geben, um das Klima zu stabilisieren.

  25. Ich stimme dem Leserbrief von Herrn Domabil voll zu. Die geplante Benzinsteuer trifft wieder mal die ärmere Bevölkerung. Auf das Auto sind viele angewiesen, sei es zum Arbeitsplatz, Rentner, Alleinerziehende etc. Den wohlhabenden Stadt-Grünen ist die unsoziale Benzinsteuer egal.
    Rund 25 Prozent der PKW sind Dienstfahrzeuge, alles Nobelkutschen. Diese Fahrzeuge gehören insbesondere für die private Nutzung wesentlich höher besteuert. Die Besitzer von Stadtpanzern und PS-Boliden sind alle wohl betucht. Wegen der höheren Umweltbelastung, müssten diese Fahrzeuge auch wesentlich höher besteuert werden. Aber der untergehende, alte Dampfer der SPD macht ja alles mit und wird trotzdem sinken!

  26. Der Online-Handel sei besser als sein Ruf heißt es unter dem Stichwort „Einkaufen“. Seine Klimabilanz sei besser, da das Beheizen und Beleuchten der stationären Geschäfte mehr CO2 verursache als die Fahrzeuge der Zusteller. Das ist aber nur ein Aspekt unter vielen. Einige werden in dem Beitrag genannt: die miese Bezahlung der Paketzusteller und die Lieferfahrzeuge, die die Straße versperren. Zu ergänzen wären die Verödung der Innenstädte, weil immer mehr Läden aufgeben müssen, und die Versiegelung der Böden und Verschandelung der Landschaft durch riesige Logistikzentren. Und Amazon beutet nicht nur die Fahrer, sondern das gesamte Personal aus und drangsaliert kleine Online-Händler.
    Der Online-Handel senkt vermutlich die Hemmschwelle für unüberlegten und unnötigen Konsum. Ein großer Teil der online bestellten Kleider und Schuhe wird zurückgeschickt, was zusätzlichen Verkehr verursacht. Selbst wenn das in der CO2-Bilanz der Studie berücksichtigt sein sollte, ist es trotzdem ärgerlich, weil die bessere CO2-Bilanz die gravierenden Nachteile nicht aufwiegt.
    Und bei der CO2-Bilanz der Läden ist ja entscheidend, ob die Heizwärme und der Strom fossil erzeugt wurde oder aus erneuerbaren Energien stammt. Dazu sollten die stationären Händler ermutigt und unterstützt werden – dafür brauchen sie aber eine Zukunftsperspektive. Wer sich über den Klimaeffekt des Einzelhandels Gedanken macht, sollte nicht die Ausweitung des Online-Handels forcieren. Auch wenn die Zurückdrängung des Kommerzes zugunsten öffentlicher Räume in Innenstädten vielerorts wünschenswert ist, so will ich mir doch eine Innenstadt völlig ohne Einkaufsmöglicheiten nicht vorstellen. Die Forcierung des Online-Handels wird den stationären Handel auf absehbare Zeit auch nicht ganz zum Verschwinden bringen, denn ein Teil der Menschen (darunter ich) will im Ladensgeschäft einkaufen. Wenn dies aber immer weniger werden, dann wird nicht nur die finanzielle, sondern auch die Klimabilanz dieser Läden immer ungünstiger, denn die Verkaufsräume müssen für immer weniger Umsatz beheizt und beleuchtet werden. Deshalb und auch wegen der Quasi-Monopolisierung durch Amazon darf der Online-Handel nicht forciert, sondern muss im Gegenteil gebändigt werden. Und die Gewerbemietpreise in den Städten dürfen nicht weiter durch Spekulation nach oben getrieben werden.
    Die Empfehlung am Ende des Beitrags, ein Weihnachten ganz ohne das große Shoppen anzustreben, kann ich nur unterstreichen.

  27. Was ich nicht verstehe, ist, daß doch jeder selbst CO2 sparen kann. Mein „Abdruck“ ist ganz ohne Gesetze äußerst gering. Und hier wird viel auf’s Auto abgehoben, obwohl der Verkehr meines Wissens nur ca. ein Fünftel der Emissionen ausmacht.

    Pervers finde ich unseren Fleischkonsum, der dann auch noch aus Südamerika bedient werden soll.

    Es gibt sehr viele Einsparpotentiale, und jeder kann sofort loslegen. Davon abgesehen wird es so oder so die nächsten 30 Jahre unweigerlich wärmer. Da kann man machen, was man will.

    Klimatische Veränderungen gab es immer, und daher sollte man sie auch nicht derartig „pathologisieren“, wie das heute geschieht, sondern sich eben auch darauf einstellen.

    Je ökonomisch und kulturell entwickelter die Länder in klimatisch sensiblen Regionen sind, desto besser werden sie mit dem Klimawandel klarkommen.

    Pointiert formuliert liegt das eigentliche Problem in der ökonomischen und kulturellen Rückständigkeit einiger Länder.

    Die Niederlande und Israel kommen gut klar mit ihren spezifischen Umweltherausforderungen. Weil sie moderne Industrienationen sind.

  28. https://www.adac.de › kaufen › elektroauto-kostenvergleich
    Dass das so kommt war dem ADAC schon vor mehr als einem Jahr klar.
    Übrigens für alle die wieder von der Brennstoffzelle träumen. Laut ARD Stromverbrauch Brennstoffzelle 93-107 KWh/ 100 KM Stromverbrauch Batterie für 100 KM 15 KWh. Das nennt sich Wirkungsgrad

  29. Gestern in den Tagesthemen gab es einen Bericht zum AKW Ausstieg in D. In dem Bericht wurde uns mitgeteilt das in Europa das Thema anders gesehen wird als in D. Die Information das in Schweden und der Schweiz die Tage AKW abgeschaltet werden hat man weg gelassen. Dafür aber mehrfach darauf hingewiesen das AKW beim Thema CO 2 positiv zu werten sind. Kann man das schon Lügenpresse nennen?
    Besonders wenn man den Auftritt von Prof. Sinn bei dem Presseclub gesehen hat muss man sich fragen was da beabsichtigt wird.

  30. @ Wutbürger:

    „Pervers finde ich unseren Fleischkonsum, der dann auch noch aus Südamerika bedient werden soll.“

    Stimme voll zu. Jonathan Safran Froer („Tiere essen“) schreibt in seinem Buch „Wir sind das Klima“, daß die Massentierhaltung einen enormen Einfluß auf das Klima ausübt (über die erhelblichen Methanemissionen). Er zitiert Jeff Anhang (Seite 274/275):

    „Wahrscheinlich ist es unmöglich, den Klimawandel aufzuhalten, indem man auf fossile Brennstoffe verzichtet. …Nach einer Schätzung der Internationalen Energieagentur würde es mindestens 53 Milliarden Dollar kosten und mindestens 20 Jahre dauern, die Infrastruktur für die dafür nötigen erneuerbaren Energien zu schaffen. Dann wäre es voraussichtlich zu spät. Tierprodukte durch Alternativen zu ersetzen, bietet dagegen die einmalige Chance, schnell Treibhausgasemissionen zu reduzieren und zugleich Land zur Verfügung zu stellen, auf dem Bäume schon bald überschüssiges C02 aufnehmen können. Tierprodukte zu ersetzen ist offenbar der einzige gangbare Weg, den Klimawandel aufzuhalten, ehe es zu spät ist.“

  31. Es ist erstaunlich, welche Leistungen doch in anderen, weniger reichen Ländern gebracht werden! In Deutschland gibt es zig Millionen Dächer, die für die Erzeugung erneuerbarer Energien sehr gut geeignet sind. Natürlich muss man für die Erzeugung erst mal kräftig investieren, und nicht alle Bewohner oder auch Eigentümer der zugehörigen Gebäude sind dazu bereit, sei es, dass sie dafür das Geld nicht haben, den bürokratischen Aufwand scheuen oder Kritiker der Energiewende sind. Die großen Vorteile gegenüber Windkraftanlagen sind bekanntlich kurze Genehmigungsverfahren und nicht mehr erforderliche Überlandleitungen; es entstehen kein Lärm und auch keine Gefahr für Vögel.
    Worauf wartet man also noch? Bund, Länder, Städte und Kommunen sind daher für großzügige finanzielle Anreize gefragt. Die Anlagen könnten aus Solarzellen und/oder Sonnenkollektoren mit Strom- und Wärmespeichern bestehen und würden sich relativ schnell amortisieren. Natürlich ist vorher gegebenenfalls auch die Wärmedämmung zu verbessern. Wichtig ist aber auch, dass der Gesetzgeber die Eigennutzung der Energie zulässt. Der Strom, den man dann nicht selbst verbraucht, wird gespeichert, ins Netz gespeist oder sogar für eine Ladestation verwendet. Ich bin mir sicher, dass die Kohlendioxidbilanz durch diese Maßnahmen viel schneller verbessert wird als z.B. durch Tempolimits, verringerte Autofahrten oder vegane Nahrung, so dass man nicht erst bis 2030 warten muss, um die vereinbarten Ziele zu erreichen.
    In diesem Zusammenhang darf man allerdings nicht die exponentiell wachsende Weltbevölkerung aus den Augen verlieren, die all diese Anstrengungen schnell zunichte machen kann. So verdoppelt sich z.B. Afrikas Bevölkerung in 30 Jahren, was nicht nur zu weiteren Millionen von Menschen in Elend und Hungersnot und dadurch zu vergrößerten Flüchtlingsströmen führt, sondern auch den Bedarf an Energie enorm vergrößert.

  32. Dieses ganze „Klimapäckchen“ ist halbherzig oder genauer gesagt: geplant wirkungslos.
    Erstens gab es bereits einen gescheiterten anlauf vor der Regierung Kohl 1982. Damals gewährte die SPD/FDP-Regierung zehn (!) Prozent Abschreibung auf Energiesparinvestitionen über zehn (!) Jahre – und das wurde kaum genutzt. Denn es begünstigte nur Leute mit hohem Einkommen (d.h. hohen Steuern), und die hatten es nicht nötig, an der Heizung zu sparen. (Dass wärmegedämmte Wohnungen nebenbei viel komfortabler und gesünder sind, hat sich bis heute noch nicht herumgesprochen.)
    Wenn jetzt also zwei mal sieben plus einmal sechs gleich 20 Prozent Abschreibung in Aussicht gestellt werden gegenüber zehn mal zehn gleich 100 Prozentvor 37 Jahren, ist das erst recht kein Anlass, etwas zu unternehmen.
    Zweitens ist Steuerminderung als Anreiz prinzipiell unsozial, denn sie bevorzugt hohe Einkommmen. Um auch die Bürger, die über hohe Heizkosten nachdenken müssen, hinter dem Ofen hervorzulocken, muss der Uuschuss einkommensunabhängig gewährt werden, z.b. zehn Prozent der Kosten über die ersten fünf Jahre oder besser 50 Prozent sofort nach überprüftem Erfolg der Sanierungsmasßnahme. Das entspräche dann der alten SPD-Regelung – wenigstens für hohe Einkommen.
    Warum müssen eigentlich Leute, die das Klima schonen, überhaupt mit Mehrkosten belastet werden, während andere einen Profit davon haben dürfen, dass sie dem Klima (und damit allen Menschen) ungestraft schaden dürfen? Diese staatlich geförderte neoliberale Perversion muss einmal infrage gestellt werden.
    Richtig wäre doch, die CO2-Abgabe soweit anzuheben, wie es kostet, eine Tonne CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen – nach heutigem Stand mindestens 200 Euro. Und jede Maßnahme, die der Atmosphäre eine Tonne CO2 erspart, müsste dem, der sich dafür die Mühe macht, voll erstattet werden. Egal ob er viel oder wenig Steuern zahlt. Wenn also z.B. eine Wärmedämmung in zehn Jahren je 2500 Liter Öl entsprechend 10 mal fünf Tonnen gleich 50 Tonnen CO2 einspart, bekäme der Hausbesitzer 10 000 Euro sofort nach Überprüfung. Daneben spart er noch die Beschaffung von 2500 Liter Öl/Jahr und die 1000 Euro CO2-Abgabe gleich 3500 Euro jedes Jahr in alle Zukunft. Das wäre dann ein anständiger – und vielleicht überzeugender – Anreiz!

  33. Die „Schnürer“ sind am Werk. Sie schnüren das „Klima-Paket“ zu und auf und zu und auf und…, je nach „Interessen-Drucklage“; Alles wird verwässert, alles wird geschönt, wie halt der Wind gerade weht. Und was machen wir? Wir schimpfen auf die „Schnürer“ hoch da oben; fahren immer dickere Brummer-Karossen, (fr)essen das Oktoberfest „ochsenfrei“, und machen „freiwillig“, wenn schon denn schon, wenig bis überhaupt nichts, für unsere einzige, krank-geschundene Umwelt!

  34. 53 Billionen Dollar, nicht Milliarden. Um so einen Betrag zu besitzen, müßte sogar Jeff Bezos ziemlich lange seine Leute für ihn arbeiten lassen.

    Klimaschutz funktioniert mit Massentierhaltung nicht. Darauf zu verzichten reicht aber nicht aus. Wir brauchen mehr Energieeffizienz, keinen unnötigen Konsum, Erneuerbare Energien. Nur auf letzteres zu setzen, reicht nicht aus. Auch die Massentierhaltung muß weg.

    Interessenkonflikt: Ich esse aus Tierschutz-und Gesundheitsgründen seit jetzt bald 30 Jahren keine Tiere.

    Guten (vegetarischen!) Rutsch! 🙂

  35. zu @ Ralf-Michael Lübbers
    Unser neuer für die Energiewende zuständiges Mitglied der EU Kommission, ich weiß gerade den Namen nicht, hat bei den Tagesthemen gesagt das die EU im Jahr 500 Milliarden Euro für fossile Energie ausgibt und das deshalb die 1 Billion Euro die von der EU für die Energiewende bereit gestellt werden sollen ein überschaubarer Betrag sind. Da das Ganze sich auch noch wirtschaftlich rechnet und ein großes sinnvolles Beschäftigungsprogram darstellt sollte man diesen Weg gehen. Es zeigt sich immer mehr dass das so ist. Lesen sie mal was ich oben als Link zu E Autos eingestellt habe. Beim Thema Tiere und ihre Fütterung gibt es gute Ansätze das mit Insekten gut für das Klima zu lösen.( war vor einigen Wochen ein guter Bericht bei Planet e im ZDF) Die Menschen umerziehen zu wollen als Lösung scheint mir mehr den Weg in den Untergang zu wählen. Das ist noch nicht mal nötig. Mir fällt da eine Frage von Bronski vor ein paar Monaten ein. Er hat damals sinngemäß aus der Erinnerung die Frage gestellt ob er in 10 Jahren noch mit dem Wohnmobil durch Frankreich fahren kann und ob das klimapolitisch noch vertretbar sein wird. Ich denke das man das Stand jetzt klar mit ja beantworten kann. Es wird nur noch eine Ecke billiger als derzeit.

  36. zu @ Reinhold Strank
    Sie haben viel richtiges gesagt. Nur zwei Anmerkungen zu ihrem Beitrag. Es braucht keine zusätzliche Förderung für PV Anlagen. Bei den Großen sollte man nur die Ausschreibungsmengen langsam erhöhen und bei den kleinen bis 10 KW Peak muss man das Ganze entbürokratisiert werden. Es ist Unsinn das man für so eine Anlage eine Firma anmelden muss oder das was das Mieterstromverhinderungsgesetz leistet. PV kommt durch die E Autos fast von selbst. Das E Auto fahren wird durch PV umweltfreundlicher und noch billiger. Außerdem sollten wir uns gut überlegen wo zusätzliches Geld nötig ist. Die 40 Milliarden die wir der Kohle hinterher werfen sind schon schlimm genug.
    Als zweites möchte ich anmerken das PV nicht nur die Lösung in D. ist. Als Großanlagen im Sonnengürtel der Erde als Wasserstoffquelle und als Kleinanlage in der Entwicklungshilfe durch die grundsätzlich dezentrale Einsetzbarkeit.

  37. zu @ Heidger Brandt
    Sorry, mit dem bisschen abgeregeltem Windstrom lässt sich nicht massenhaft Wasserstoff erzeugen. Ich habe am 21.12 hier einen Link eingestellt in dem die Firma Siemens beschreibt welche Rahmenbedingungen es braucht um massenhaft Wasserstoff zu erzeugen. Lesen bildet das gilt nicht nur für diesen Link

  38. https://www.en-former.com/nach-baustopp-steht-die-britische-nuklearpolitik-auf-dem-pruefstand/
    Besonders wenn man das Schönreden von AKW derzeit in D. hört ist es vielleicht ganz sinnvoll sich den Stand der Dinge in einem Land anzusehen das nie vorhatte aus AKW auszusteigen. Möglicherweise ist dieses Thema ähnlich wichtig für GB wie der Brexit.
    In Frankreich hat man das Thema Neubau von AKW ja fast komplett weil unbezahlbar aufgegeben.. Wenn man dann die Meldungen hört die derzeit durch die Nachrichten in D. gehen müsste man eigentlich lachen wenn es nicht so ernst wäre. Man will mit 40 Jahre alten Anlagen das Klima retten mit dem Wissen das Neue unbezahlbar sind.

  39. Das war absehbar: Nachdem u.a. der ADAC die – seit vielen Jahren bekannte – verheerende Öko- und Energiebilanz der E-Mobilität auf Lithiumbatteriebasis noch einmal medienwirksam offengelegt hat, musste die fossile Energiewirtschaft, deren Steinkohlekraftwerke durch das nächtliche Aufladen von Millionen E-Autos ausgelastet werden sollen, bzw. die diese Interessen bedienende Bundesregierung handeln. Flugs wurde eine Studie in Auftrag gegeben, die angeblich das genaue Gegenteil „beweist“. Danach soll der Batterieantrieb nach 150 00 Kilometern, wie „irrtümlich“ angegeben wird (tatsächlich sind es trotz angenommener Effizienzgewinne immer noch 150.000 Kilometer, also ca. 10 Jahre), „klimaverträglicher als alle anderen Antriebsformen“ sein. Errechnet wurde dies auf der Basis eines – fiktiven – Anstiegs des Ökostromanteils von derzeit „rund 42 auf 65 Prozent“ im Jahr 2030. Ob auf dieser Basis auch errechnet wurde, dass ein Wasserstoffantrieb mit Brennstoffzelle „75 Prozent mehr“ CO2 produziert und Kraftfahrtzeuge, die mit synthetischem Benzin angetrieben werden, durch die Umwandlung sogar „drei Mal mehr CO2 verursachen“, oder ob hier mit dem gegenwärtigen Mix von rund 42 Prozent Ökostromanteil gerechnet wurde, geht aus der „Analyse“ nicht hervor.
    Was neben dem Steinkohlestrom für das nächtliche Aufladen und der korrekten Kilometerangabe aber vor allem unterschlagen wird: Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe sind gar nicht darauf ausgelegt, mit fossilem Strom erzeugt zu werden, sondern mit regenerativem Überschussstrom. Dann ergeben sich praktisch Nullemissionen und gigantische Vorteile gegenüber dem Batterieantrieb bis hin zum problemlosen Weiterbetrieb der „Verbrenner“. Genau dies wird aber durch die aktuelle Energiepolitik u.a. durch das gezielte Abwürgen des Solar- und Windenergieausbaus seit 2012 aktiv verhindert. Auf dieser Basis wird von dem „renommierten Berliner Thinktank Agora Verkehrswende“ festgestellt, dass es „zur Umstellung auf E-Mobilität mit Batterieautos und Stromtankstellen derzeit keine Alternative gibt“. Dass es sich hierbei um einen dreisten Manipulationsversuch zur Wahrung der Renditeinteressen der fossilen Energiewirtschaft und der kurzsichtig auf die E-Mobilität umgesprungenen Automobilindustrie handelt, zeigt die sofort verfügbare tatsächliche Alternative: Sobald der in einer Größenordnung von jährlich 500 Millionen Euro abgeregelte Windstrom für die massenhafte Erzeugung von Wasserstoff und synthetischen Kraftstoffen genutzt und dieser Strom von allen Abgaben und Steuern in Höhe von rund 80 Prozent des derzeitigen Strompreises befreit würde, wären nicht nur die daraus produzierten CO2-neutralen Kraftstoffe deutlich günstiger als Benzin, Diesel und Kerosin. Dann hätten sich auch das Thema Lithiumbatterie und die damit verbundenen ökologischen Verheerungen sowie das extrem teure wie unsinnige Ladestationennetz samt der ökologisch unwirksamen wie sozial ungerechten CO2-Bepreisung erledigt.

  40. Hallo Herr Brandt,
    ihr Beitrag entspricht genau dem, was ich schon früher in diesem blog gesagt habe, ich danke ihnen für diese Bestätigung. Diese unsere Regierung hat überhaupt kein Interesse das Klima zu retten, man will nur die Pfründe der Kohle/Energieindustrie retten, das ist alles. Es geht nicht um die Effizienz von E-Autos allgemein, nein, sie müssen Kohlestrom verbrauchen, das ist der Sinn dahinter.
    Das Tun dieser Regierung halte ich für mindestens hart am Rande der Legalität, schließlich haben diese Leute einen Eid geschworen, ob der das Unterstützen der Kohleindustrie mit abdeckt, wage ich zu bezweifeln.

  41. @ die Herren Brandt und Winter

    Ich habe Ihre Meinungsbeiträge selbstverständlich veröffentlicht, aber jetzt wollen wir mal dahinter schauen, denn bei Licht betrachtet verbreiten Sie hier eine Verschwörungstheorie: Die Regierung tut dies und das aus diesen und jenen Gründen, welche der Öffentlichkeit vorenthalten bleiben sollen, und übt damit einen interessengestützten Einfluss aus, für den sie nicht gewählt worden ist und der dem Gedanken vom Gemeinwohl entgegensteht. Beweise für diese Theorie gibt es nicht. Falls jemand der hier Argumentierenden welche hat, ist er aber natürlich eingeladen, sie ins Feld zu führen.
    Verschwörungstheorien werden immer dann vertreten, wenn jemand meint, das fehlende Puzzlestück gefunden zu haben, mit dessen Hilfe die Realität, so wie man sie wahrnimmt, plötzlich plausibel erklärt werden kann. Es kommt zu einem Aha-Effekt, und plötzlich sind Beweise nicht mehr so wichtig. Möglicherweise ohne es eigentlich zu wollen, läuft man Gefahr, den Bereich der „Fake News“ zu betreten. Mit dieser Taktik arbeitet die AfD vielfach, um – ohne etwas beweisen zu müssen – Stimmung gegen die Regierung zu machen. Mir liegt daher daran klarzustellen, dass mit einer solchen Verschwörungstheorie nichts gewonnen ist, wenn es andere mögliche Erklärungen für das beobachtete Problem gibt – und das ist meines Erachtens in der Klimapolitik der Bundesregierung der Fall.
    Die hier verhandelte Verschwörungstheorie lautet: Die Elektromobilität wird jetzt gepusht, weil der zu erwartende Strombedarf von erneuerbaren Energien allein nicht zu leisten sein wird, so dass man doch wieder den Kohlestrom braucht. Diese Theorie sagt also, dass es Absprachen oder sogar ein Komplott zwischen Regierung, Autoindustrie und großen Energie-Erzeugern geben muss.
    Folgende Fragen schließen sich aus Sicht eines Kriminalisten an (ich erlaube mir, mich in diese Rolle zu begeben):
    1. Kriminelle Energie versucht immer, im Verborgenen zu bleiben. Hier geht es um die Steuerung eines ganzen Landes. Ist doch so?
    1.a Wer könnte so was Großes tun, ohne sofort in diesem Sinne verantwortlich gemacht zu werden? Zumal wenn sich zeigt, dass die Verantwortlichen so einfach zu benennen sind, wie es diese Verschwörungstheorie behauptet? Sie hätten ja Konsequenzen zu erwarten, wenn das herauskommt.
    1.b Wer könnte verhindern, dass die Medien Wind von diesem Komplott bekommen? Denn eine derart große Verschwörung aus den Führungsetagen von Wirtschaft und Politik wäre in unseren Zeiten – digital oder analog, egal – immer in Gefahr, von einem Whistleblower enthüllt zu werden, einfach weil die Zahl der Beteiligten groß ist.
    1.c Oder sitzen gar die Medien mit im Boot und helfen mit bei dieser Fehlsteuerung? Dann wäre der Kreis der Eingeweihten noch größer – und die Gefahr der Enthüllung (oder auch nur der Behauptung der Enthüllung, Stichwort „Lügenpresse“) würde wachsen, denn bei den klassischen Medien hat zwar ein Konzentrationsprozess stattgefunden, doch zugleich sind online neue Medien entstanden, die vielfach keinen klassischen Journalismus anbieten, die aber sicher zugreifen würden, wenn sich die Möglichkeit zu einer Enthüllung mit der Chance auf Steigerung der Reichweite und auf mehr Werbeeinnahmen ergibt.
    2. Die Autoindustrie soll sich mit den Energieerzeugern verschworen haben. Abgesehen von der kriminellen Energie, die sie dafür bräuchte, war sie aber eigentlich ganz zufrieden damit, wie sich der Automarkt entwickelt hatte. Die Elektromobilität kam ihr sogar in die Quere. Sie hat selbst viel Geld für Werbemaßnahmen für große und teure SUV eingesetzt. Sie sieht zugleich, dass die Bevölkerung der E-Mobilität mehrheitlich skeptisch gegenübersteht. Dass sie jetzt doch auf diese neue Technologie einschwenkt, liegt an den Zuschüssen, mit denen die Politik die Anschaffung von E-Autos populärer zu machen versucht. Der E-Markt wird mit dem entsprechenden politischen Willen also wohl entstehen. Das heißt, die Autobauer setzen jetzt aus eigenem Interesse auf Elektromobile, weil sie Geld verdienen wollen. Doch welches eigene Interesse sollten sie daran haben, den Energieerzeugern zu helfen?
    3. Die Energieerzeuger – die Verschwörungstheoretiker sagen nicht genau, wen sie damit meinen, aber es dürften wohl jene sein, die zurzeit noch Kohle verstromen – versuchen gerade mühevoll, ihr schmutziges Image aufzupolieren. Es gibt einen Kohlekompromiss, der besagt, dass 2038 Schluss sein soll mit der Kohleverstromung in Deutschland.
    3.a Welchen Sinn soll es für die betroffenen Energieerzeuger haben, dennoch insgeheim für den Erhalt der Kohleverstromung zu wirken, wenn sie die nötige Infrastruktur in Sachen regenerativer Energien trotzdem auf- und ausbauen müssen? Und das müssen sie – und sie tun es auch. Sie würden sich selbst mit ihrem billigen Kohlestrom das Geschäft verderben.
    3.b Die Energieerzeuger dürften außerdem sehr wohl registriert haben, dass das Klimapaketchen der Bundesregierung den großflächigen Einstieg in die CO2-Bepreisung bedeutet. Zunächst zwar nur beim Spritpreis und beim Privatverbraucher, aber das ist dennoch qualitativ gesehen ein Paradigmenwechsel. Zudem scheint es derzeit so, als werde die nächste Bundesregierung nur unter Beteiligung von starken Grünen zustandekommen. Das heißt, dass fossile Energien mittelfristig chancenlos sein werden. Warum sollten die Energieerzeuger in jenem Komplott, um das es hier geht, trotzdem auf dieses Auslaufmodell setzen? Wenn die Politik die richtigen Rahmenbedingungen setzt, ist dieses Beharren ökonomischer Unfug.
    4. Vor allem aber: Warum muss man ein solches Komplott postulieren, obwohl es doch viel einfachere Erklärungen für das unzulängliche Verhalten der Politik gibt? Nämlich:
    4.a Das Klimapaketchen ist ein Kompromiss zwischen Streitenden, das deutlich vom Willen der Beteiligten gezeichnet ist, dem Koalitionspartner (der ja latent weiterhin der politische Gegner ist) bloß nichts zu schenken. Also enthält es keine großen Sprünge, die beispielsweise Umweltministerin Svenja Schulze für sich als Erfolg verbuchen könnte.
    4.b Zudem ist eine der beiden beteiligten Parteien, die CDU/CSU, dafür bekannt, sinnvolle Klimapolitik auszubremsen. Man denke an das 1000-Meter-Gesetz von Wirtschaftsminister Altmaier. Die Konservativen wollen nichts verantworten müssen, was der Wirtschaft schaden oder zum Verlust von Arbeitskräften führen könnte, den auch die SPD fürchtet. Ihnen sitzen die Wirtschaftsverbände im Nacken. Eine Klimapolitik, die derart ferne Ziele wie das Jahr 2050 ins Visier nimmt, muss dieser Haltung zwar nicht entgegenstehen, aber das haben viele in CDU/CSU ganz einfach noch nicht begriffen. Also bremsen sie weiter, wo sie nur können.
    4.c Und dann wäre da noch die Kanzlerin. Ihr präsidialer Schlaftabletten-Regierungsstil scheint bei den Menschen anzukommen, die offenbar bereit sind anzunehmen, dass ihnen diese Kanzlerin keine schmerzhaften Einschnitte zumuten wird. Darauf beruht Merkels Popularität – nehme ich jedenfalls an, denn anders kann ich mir diese Zustimmung nicht erklären. Merkel macht daher Politik auf schmerzbefreite Weise, obwohl auch sie als Wissenschaftlerin wissen kann, dass sie dem Land damit keinen Gefallen tut.
    Das sind drei Gründe, die das Nichthandeln bzw. nicht ausreichende Handeln der deutschen Politik hinreichend erklären, denke ich. Es ist keine Verschwörungstheorie nötig, um diese Politik zu verstehen. Was vielmehr nötig ist, das ist, den Druck auf die Politik zu verstärken, damit noch viel mehr passiert. Das wird mit Verschwörungstheorien nicht gelingen, sondern nur mit Protesten und Demonstrationen.

  42. Hallo Bronski, Herr Büge,
    wie sie sich sicher denken können, kann ich ihnen in ihrer Beweisführung nicht folgen.Als alter aber durchaus noch mitdenkender Mensch, der über die Jahre eine gehörige Portion Misstrauen entwickelt hat, finde ich ihre Argumentation ziemlich löcherig und vor allem blauäugig. Zudem tun sie ihrer Abteilung 4 genau das was sie mir vorwerfen, Dinge zu behaupten, die sie nicht beweisen können.
    Grundlage meines Denkens ist der Versuch, dem Tun unserer Regierung einen Sinn abzugewinnen, einen Einklang herzustellen zwischen dem, was die Regierung vorgibt, zu tun, und was sie faktisch tut. Es entspricht durchaus den Tatsachen, wenn sie behaupten, ich könne das gesagte nicht beweisen, nur, wie sollte das gehen ? Als Normalbürger bleibt mir gar nichts anderes über, als das zu interpretieren, was unsere Regierung hier vorführt und ich stelle anheim, meinen Gedanken zum Thema zu folgen oder das zu lassen.
    Unsere Regierung sagt, sie wolle das Klima retten, sozial verträglich und gerecht und was noch alles.Im gleichen Atemzug lässt sie die Förderung der PV fallen und hungert die entsprechende Industrie aus. Dabei werden zig-tausend Arbeitsplätze vernichtet. Die betroffenen Menschen lässt man schlicht im Regen stehen. Die Industrie wandert nach China ab.
    Als sich herausstellte, dass die Windindustrie Strom günstiger liefern konnte als die Kohle, traf sie das gleiche >Schicksal wie die PV. Die bürokratischen Hindernisse wurden derart verändert, dass ein weiterer Zubau praktisch unmöglich wurde.
    Nun stellt sich folgende Frage, rein kriminalistisch, wie sie sagen: Wer profitiert von diesem Agieren der Regierung ?Bereits im Vorfeld dieser Entwicklung, als die Industrie schon lange wusste, dass die Klimafrage nicht auf ewig zu unterdrücken sein würde, denn das geschah über Jahrzehnte hinweg, wurden Untersuchungen über Wasserstofftechnik sang und klanglos eingestellt. Es hieß eher lapidar, nicht geeignet.
    Sie halten es für unmöglich, dass diese proKohle Politik unter der Decke zu halten sei, vergessen dabei aber, dass es der Autoindustrie über Jahre möglich war, betrügerisch zu handeln, wobei sehr viele Leute wussten, was passiert, ohne dass dies öffentlich wurde.Es wurde nicht hier bei uns sondern in den USA öffentlich und auch nur dort entsprechend geahndet, hier tut man sich sehr schwer, bis jetzt. Wer profitiert ?
    Sie fragen,wer dahinter steckt, wer in der Lage sei, so etwas durchzuführen ? Schauen sie sich doch einmal um, die global Players heute sind in der Lage ganze Volkswirtschaften zu manipulieren. Eine Firma wie Black Rock hat Anteile praktisch überall, regiert überall mit, einer der Vertreter wäre beinahe Kanzlerkandidat geworden, wird es vielleicht immer noch, und sie fragen, wer so etwas durchziehen könnte? Das ist doch blauäugig. Auch auf anderen Witschaftszweigen ist diese Entwicklung zu bemerken. Generell ist wohl zu sagen, dass der Einfluss der Wirtschaft in diesen Fragen gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann.Dies wird unterstrichen durch die Tatsache, dass im Rahmen der Kohle das Ausstiegsdatum noch gar nicht festgelegt ist, die 40 Milliarden aber schon, wofür eigentlich ?? Die werden sicher nicht bei den Arbeitslosen ankommen sondern wo ? Ja, kann ich auch nicht beweisen, aber die Zukunft wird es zeigen, nur wird es wieder keiner merken.
    Ihre Argumentation in Abteilung 4 kann ich nicht nachvollziehen, das ist zu einfach, die erfüllen doch einfach Klientelpolitik und müssen das irgendwie einnebeln scheint ja auch zu gelingen. Zu 4b Wie kommen sie darauf ,dass die CDU/CSU dafür bekannt ist, sinnvolle Klimapolitik auszubremsen ?Immerhin schreibt die FR 3.1.20 „Der Ausbau der Windkraft stockt.Die große Koalition will neue Impulse setzen.“Wie passt das zusammen ?Wieso schadet das 1000 Meter Gesetz der Wirtschaft ? Die Arbeitsplätze in der Windkraft sind doch bereits verloren, da steht auch keine große Lobby dahinter. Abschließend muss ich sagen, dass dort wo die Kohleindustrie betroffen war entschlossenes Handeln durchaus stattfand, ansonsten gab es nur flaues Gerede.
    Wenn sie meine Ausführungen als Verschwörungstheorie bezeichnen ist das ihre Sache, ich halte es für nötig, gerade in diesem Fall, wo die Dinge so eindeutig sind, darauf hinzuweisen. Was brauchen sie denn noch an Hinweisen ?

    immer noch

  43. @ Jürgen H. Winter

    Ich habe sie anscheinend verärgert. Das war nicht meine Absicht. Indes halte ich es keineswegs für blauäugig zu versuchen, die Politik nach dem zu beurteilen, was an Fakten bekannt ist und was man als realistisch annehmen kann. Sonst kommen wir in den Bereich des Romanhaften und der Verschwörungstheorie. Das ist Heidger Brandt passiert, und Sie haben ihm zugestimmt. Ich argumentiere dagegen.

    Im Punkt 4, den Sie am heftigsten kritisieren, habe ich die politische Dynamik beschrieben, die ich für realistisch halte. Das muss ich nicht beweisen. Diese Prozesse sind hinlänglich bekannt. Der Wirtschaftsflügel der CDU versucht traditionell, die besten Bedingungen für die Wirtschaft herauszuholen, so wie er sie versteht. Er fühlt sich dabei möglicherweise sogar dem Gemeinwohl verpflichtet, weil es um Wohlstand und Arbeitskräfte geht – wird jedenfalls immer wieder von seinen Protagonisten behauptet (Linnemann etc.; es gibt genügend O-Töne, die das belegen). Das ist allerdings kurzsichtig, denn es ist natürlich sehr wohl im Sinne des Gemeinwohls, klimapolitisch radikal umzusteuern. Aber diese Politiker (nicht nur vom Wirtschaftsflügel der CDU) denken nun mal in Legislaturperioden und an ihre Wiederwahl. Dieser Logik folgend ist es nicht ratsam, den Wählerinnen und Wählern, von denen man wiedergewählt werden will, allzuviel an Veränderung zuzumuten. Dass zu wenig in der Klimapolitik passiert, ist also in gewisser Weise auch einer grundlegenden Schwäche der Demokratie an sich anzulasten.

    Es ist daher unnötig, eine Verschwörung anzunehmen. Genau das aber hat Herr Brandt in seinem Kommentar getan, wenn er schreibt:

    „Das war absehbar: Nachdem u.a. der ADAC die – seit vielen Jahren bekannte – verheerende Öko- und Energiebilanz der E-Mobilität auf Lithiumbatteriebasis noch einmal medienwirksam offengelegt hat, musste die fossile Energiewirtschaft, deren Steinkohlekraftwerke durch das nächtliche Aufladen von Millionen E-Autos ausgelastet werden sollen, bzw. die diese Interessen bedienende Bundesregierung handeln. Flugs wurde eine Studie in Auftrag gegeben, die angeblich das genaue Gegenteil ‚beweist‘.“

    Das ist eine Verschwörungstheorie. Die Studie, um die es geht, wurde vom Thinktank Agora Verkehrswende beim Institut für Energie- und Umweltforschung (ifeu) in Heidelberg in Auftrag gegeben. Nicht von der fossilen Energiewirtschaft oder der Bundesregierung, die angeblich deren „Interessen bedient“. Die Studie kommt zu dem Ergebnis: „Batterieelektrische Pkw sind klimaverträglicher als alle anderen Antriebsalternativen zu herkömmlichen Diesel- und Benzin-Fahrzeugen.“ Hinzugefügt wird: über den gesamten Lebenszyklus. Diese Studie hat Joachim Wille in der FR unter der Überschrift Stromer besser als ihr Ruf vorgestellt. Die Studie macht Annahmen über die Entwicklung des Strommixes, die zwangsläufig spekulativ sind, da sie die Zukunft betreffen.

    Der Thinktank macht seine Partner und Gesellschafter transparent öffentlich. Er ist eine gemeinsame Initiative der Stiftung Mercator und der European Climate Foundation. Da ist niemand von der fossilen Energiewirtschaft dabei, es ist keinerlei Einfluss erkennbar, der in der Lage wäre, den Thinktank im Namen der fossilen Energiewirtschaft zu steuern. Er macht erkennbar Lobbyarbeit für die Verkehrswende und sagt das auch: Er will „die Grundlagen dafür legen, dass der Verkehrssektor bis 2050 vollständig dekarbonisiert ist“. So steht es offen auf der Webseite. Wenn man das Gemeinwohl im klimapolitischen Sinne so versteht, dass wir unseren CO2-Ausstoß drastisch reduzieren müssen, dann ist das, was Agora Verkehrswende macht, Lobbyarbeit im Sinne des Gemeinwohls. Herr Brandt sieht die „Denkfabrik“ – oder zumindest diese Studie – jedoch von der Fossil-Wirtschaft gesteuert. Das muss er beweisen – oder Sie, wenn Sie ihm darin zustimmen.

    Schon mit seinen lakonischen Worten „Das war absehbar“ zu Beginn des Zitats oben versucht Herr Brandt, den Thinktank und die Studie zu diskreditieren. Was hätte die Pro-Decarbonisierungs-Lobby auf die ADAC-Studie anderes tun sollen, als zu versuchen, überzeugend gegen den ADAC zu argumentieren? Ebenso ist es absehbar, dass die Fossil-Lobby ihrerseits nun versuchen wird, etwas dagegen zu setzen. Man nennt diesen Prozess „Diskurs“. Nur im Widerstreit der Argumente kann man sich als Verkehrsteilnehmer ein Bild davon machen, ob es sinnvoll ist, auf Elektromobilität umzusteigen. Dazu muss man diese Argumente allerdings kennenlernen. Man kann dann ja durchaus anderer Meinung sein und die Studie zum Beispiel mit den Argumenten kritisieren, die Herr Brandt anführt. Da wo er sich irrt, bekommt er dann hoffentlich Gegenwind wie zum Beispiel durch hans, der völlig recht hat: Der Weg zu E-Autos ist richtig.

    Bei der Einschätzung sollte man die Lithium-Problematik natürlich nicht ausblenden, aber auch nicht überbewerten. In Sachen Batterietechnik wird rund um die Welt mit Hochdruck geforscht, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis das gegenwärtige ökologische Problem reduziert wird, das mit dem Lithium verbunden ist. Es gibt schon jetzt neue Batterietechniken (auf Lithium-Basis), mit denen die Energiedichte der Batterien deutlich erhöht wird. Das wird die CO2-Bilanz der E-Autos weiter verbessern. Zu dieser CO2-Bilanz gehören alle Prozesse des Lebenszyklus‘ eines Fahrzeugs, also auch seine Herstellung, seine Energiequellen und deren Herkunft, die Teile, aus denen es besteht, und seine Lebensdauer. Ende November kam die Meldung, dass mit einem E-Auto von Tesla, einem Tesla S von 2013, eine „Schallmauer“ durchbrochen wurde: Eine Million Kilometer hatte der Wagen da auf dem Tacho. Natürlich gab es Verschleiß, der Akku musste einmal ausgewechselt werden – doch bei Verbrennern hätte bei dieser Laufleistung zwei- bis viermal der Motor ausgewechselt werden müssen. Auf mittlere Sicht ist die Elektromobilität den Verbrennern haushoch überlegen, was die CO2-Bilanz betrifft – wenn der Energiemix ebenfalls decarbonisiert wird.

    Die Brennstoffzellentechnik, die Herr Brandt in den Vordergrund hebt, kann gegenwärtig ebenfalls nicht mithalten, so schön das auch wäre. Der Wirkungsgrad ist zu schlecht, der Preis zu hoch, und es steht nicht genug „Abfall-Ökostrom“ zur Herstellung von Wasserstoff zur Verfügung, um einen Massenmarkt zu bedienen. Hans hat das mehrmals deutlich herausgestellt. Man sollte diese Argumente endlich mal zur Kenntnis nehmen. Das heißt, dass Elektromobilität derzeit die einzige realistische Option ist, wenn wir Richtung Decarbonisierung wollen.

    Bleibt die Frage, warum die Politik nicht handelt bzw. Prozesse verschleppt oder solche unsinnigen Gesetze entwickelt wie das 1000-Meter-Abstandsgesetz. Ich will nicht ausschließen, dass Lobbyisten Einfluss genommen haben. Es gibt genug Beispiele dafür, wie so was in der Vergangenheit geschehen ist. Meiner Einschätzung nach hat die Politik vor allem einen Beweggrund: die Angst vor dem Wähler, dem sie nicht zu viel zumuten will, auch aus Angst vor weiterem Erstarken der AfD. Unsere gegenwärtigen Politiker in der Regierung sind einfach nicht mutig genug. Das bremst diejenigen aus, die vielleicht mutig genug wären, wie Svenja Schulze. Und es mag auch welche unter unseren Politikern geben, die noch nicht erkannt haben, wie dringend nötig ein Umsteuern ist, oder die nicht davon überzeugt sind. Ich brauche keine Verschwörungstheorie, um mir das halbherzige Verhalten der Politik schlüssig zu erklären.

  44. Ich bin als nächstes darauf gespannt.
    https://www.iwr.de/news.php?id=36468
    Das soll ja im Januar diesen Jahres stattfinden. In einem hat Jürgen H. Winter ja recht. Der Ausbau der EE muss dringend voran getrieben werden, aber das ist hier im Bloog wohl derzeit Konsens. Man könnte damit viele tausend Arbeitsplätze schaffen und man könnte tatsächlich manchmal verzweifeln wenn man sieht was die Politik macht. Der 52 GW Deckel von PV sollte im Dezember mit dem Klimapaket aus der Welt geschafft werden. Das hat man raus genommen. Warum auch immer, aber die Neufestlegung des EE Ausbaues soll ja jetzt kommen und zwei SPD Abgeordnete haben in einem Positionspapier vor einigen Wochen in der FR viel richtiges gesagt. Mal sehen was durch kommt.

  45. Nochmal etwas zum Thema Wasserstoff. Man wird nie in D. mit Überschussstrom nennenswerte Mengen an Wasserstoff erzeugen. Das ist viel zu teuer. Das hat Siemens in dem Link den ich oben eingestellt habe denke ich klar belegt. Es wird aber Offshore Windparks geben die nichts anderes machen, ich sage mal 6000 Std im Jahr als Wasserstoff zu erzeugen und diesen dann zur Verfügung stellen wenn die Dunkelflaute droht. Das diese Anlagen auch noch Überschüsse teilweise verbraten können ist denke ich einleuchtend und das sich das Ganze wirtschaftlich darstellen lässt ist aus dem Siemens Link auch klar zu ersehen. Also als Beispiel. Wir bauen 150 GW Wind und 200 GW Solar ( so ähnlich sind die Modelle die bisher gerechnet wurden) Wir brauchen aber nie mehr als 90 GW. Also bei starkem Wind haben wir 60 GW zu viel. Das wird in Wasserstoff umgewandelt. Ähnlich ist es bei Solar. Der bewusst erzeugte Überhang an Wind und Solar muss für die Wasserstofferzeugung genug Volllaststunden bringen dass das Ganze wirtschaftlich ist. In der Dunkelflaute bringen die installierten Mengen auch noch 20-30 GW. Der Rest muss aus Wasserstoff kommen. Das ist aber die Endstufe der Energiewende planmäßig um 2040. Der Siemenslink sagt nur aus das es so geht oder das es mit Import von Wasserstoff machbar ist zu guten Preisen. Wasserstoff ist viel zu schade für PKW

  46. Bevor das ganze zu sehr ausufert möchte ich noch einmal kurz zusammenfassen, worum es mir geht.
    Diese Regierung (Groko) tut alles, um einen Ausbau der grünen Stromgewinnung zu verhindern. Das scheint mir hier im blog unstrittig zu sein.
    Meine Haltung dazu. Der Grund für diese Verhinderung ist sicherzustellen, dass auch in Zukunft ein Großteil Kohlestrom angeboten werden muss,, damit die Lichter nicht ausgehen.Stromautos unterstützen diese Entwicklung.
    Damit in nächster Zukunft alles so bleibt wie es ist, wird der Leitungsbau Nord – Süd so weit wie möglich behindert. Ein Weiterbau von Windkraft wird mit allen Mittel behindert. .
    Hier muss angemerkt werden, dass verschiedene Organisationen Naturschutzorganisationenb aller Art zum Widerstand aufrufen gegen Windkraft. Man muss sich die Frage stellen, wer dies finanziert und warum. Wenn es wirklich um die Natur ginge, frage ich mich, warum all diese Naturschützer nichts gegen die breitflächige Vergiftung unsere Umwelt tun, mit einem enormen Verlust an Fauna und Flora.Nein, es geht nur um Verhinderung von Windkraft.
    Wichtig ist mir in diesem Zusammenhang, aufzuzeigen, wie die Energieindustrie mit der Groko zusammen versucht, jede Verbesserung der Klimasituation zu torpedieren. Dies halte ich für illegal und sollte öffentlich gemacht werden.

  47. https://www.fachagentur-windenergie.de › aktuell › detail › akzeptanz-umf…

    Es ist schon etwas was mich seit langem wundert. In den Medien heißt es immer das es mit der Akzeptanz von Windrädern vorbei ist wenn sie vor der eigenen Haustür stehen. Die Politik erzählt das auch ohne Pause. Umfragen die das stützen kenne ich keine. Nur welche, wie oben, die das Gegenteil aussagen. Warum kommt so eine Umfrage nicht mehr in den Medien vor. Natürlich gibt es eine wohlorganisierte Minderheit ( Gegenwind) der es auch nicht an Geld zu mangeln scheint. Das ist auch verständlich da für viele 100 Millionen Kohle in der Erde bleiben soll. Nur warum wird von allen Politikern und Medien nicht gesagt das Windenergie auch in der Bevölkerung vor Ort in der Mehrheit eine hohe Akzeptanz hat?

  48. Zur Studie der Agora Verkehrswende ist zu sagen, dass der Plan bis 2050 dekarbonisiert zu sein sich mit der Kohleindustrie deckt, dann ist die Braunkohle nämlich alle und wir haben in Europa 3-4 Grad Temperaturerhöhung erreicht. Das deckt sich auch mit der RWE Aussage, bis 2040 Braunkohle zu verbrennen. Ich tendiere zu Herrn Brandts Auasage, dass der Agoraverein nicht so unabhängig ist wie sie meinen.Das zu beweisen ist natürlich schwer und sie nennen es dann Verschwörungstheorie.
    Mein Eindruck ist, sie wollen die öffentliche Linie, der Staat tut alles, um das Klima zu retten, entgegen jedem Augenschein retten. Ich für meinen Teil, habe meine Meinung hiermit öffentlich gemacht und werde das nicht weiter diskutieren, es sei denn, jemand kommt mit neuen Argumenten.
    Übrigens der Mercator Verein ist eine reine Indstriestiftung, mit Sitz mitten im Kohlenpott, schon mal was vom rheinischen Kapitalismus gehört ? Ja, ist ja schon gut.

  49. Hallo Hans,
    jetzt überraschen sie mich aber ! Es gibt tatsächlich eine ganze Reihe Organisationen, die aktiv die Windkraft bekämpfen. Man muss sich doch fragen, wer initiiert so etwas und vor allem finanziert es ?? Da werden die Leute aufgewiegelt. Im neuesten Spiegel ist ein Artikel dazu, reine Schilderung, keine Meinung,es werden auch keine Fragen gestellt, muss man alles selbst machen.
    Allgemein muss man doch zur Kenntnis nehmen, dass die Lage in Australien die Menschheit doch aufrütteln sollte, ich hätte eigentlich erwartet, dass mehr Gewicht darauf gelegt würde im TV. Bei jedem Mist gibt es einen Sonderbericht, nach der Tagesschau, aber man will wohl der Bevölkerung die Panik ersparen. Wie sagt Greta? Ihr sollt Panik bekommen !
    Übrigens wurde Siemens im Zusammenhang mit einem großen Kohlegeschäft in Australien auch genannt. Das rückt doch dann alle Gutachten in ein anderes Licht.

  50. zu @ Jürgen H.Winter
    Das es Organisationen wie Gegenwind gibt die wohl auch auffällig viel Geld haben ist doch klar. Ob diese gegen Gesetze verstoßen ist die Frage die man da stellen muss. Ich gehe im Moment nicht davon aus. Das Lobbyorganisationen Abgeordnete in eine bestimmte Richtung zu bringen versuchen ist für sich alleine, man kann schon fast sagen leider, kein Verbrechen.

  51. zu @ Jürgen H. Winter
    Das ich sie überrasche wundert jetzt aber mich. Die Frage warum die öffentlich rechtlichen Sender auf einmal so massiv pro AKW Propaganda machen habe ich weiter oben schon gestellt. Zählen wir mal unverbindlich auf was ich so mit bekommen habe.
    Vor ca 3 Monaten, Sondersendung Weltspiegel über Energiewende Schweden mit besonderem Augenmerk auf die dortigen AKW. Ohne jeden Hinweis das eins der Großen Ende 2019 5 Jahre früher als geplant vom Betreiber freiwillig abgeschaltet wird. Man könnte so eine Sendung ohne AKW auch z.B. über Dänemark machen
    Vor einigen Wochen, Auftritt pro AKW von Herr Sinn im Presseclub mit ähnlichen Argumenten wie im Weltspiegel
    Berichterstattung über die Stilllegung in D. zu Ende 2019 mit ausdrücklichem Hinweis das solches nur in D. so gesehen wird was nachweislich falsch ist.
    Als nächstes das was ich jetzt als Link einstelle.
    https://www.ndr.de/nachrichten/info/Kommentar-Das-Dilemma-mit-der-Atomkraft,atomkraft266.html
    Hinweise in der Berichterstattung über den Neubau von AKW in Frankreich oder GB fehlen völlig. Habe ich oben als Link eingestellt.
    Es werden alle Argumente die gegen AKW sprechen weitgehend ausgeblendet. Am Rande wird das Müllproblem angesprochen aber immer in Verbindung mit dem Hinweis das man ja am Forschen ist wie man dieses Problem beseitigen kann.
    Vollkommen ausgeblendet werden folgende Fakten.
    AKW sind noch immer nicht Haftpflicht versicherbar weil das Risiko zu groß ist.
    Nach Lösungen für das Müllproblem sucht man schon erfolglos seit Jahrzehnten
    AKW sind keineswegs so CO 2 frei wie da immer gesagt wird. Der Uranabbau ist im Ausland eine der größten ökologischen Schweinereien die dem Mensch bisher eingefallen ist. Wenn man oben im Link den CO 2 Verbrauch kritisiert den Windräder beim Bau haben sollte man schon erwähnen das AKW nicht auf Bäumen wachsen.
    Die Kosten dieser so tollen Neubauten laufen völlig aus dem Ruder. Man hat in einer Ausschreibung in GB
    10 Cent/ KWh + Inflationsausgleich für 35 Jahre erzielt. Bei gleichzeitiger Freistellung des Betreibers von Risikozuschlägen oder Kosten der Müllbeseitigung. Man muss es nicht besonders gut meinen mit den EE um daraus errechnen zu können das AKW Strom 10 mal so teuer wird EE Strom. Es ist auch sicher billiger die Versorgungssicherheit mit Wasserstoff zu erreichen. ( siehe Link von Siemens)
    Zusätzlich wächst Uran nicht auf Bäumen. Es wird schon viele Jahre weniger Uran abgebaut als verbraucht. Der Rest kommt aus verschrotteten Atomraketen. Ein massiver starker Ausbau von AKW würde dadurch schnell an seine Grenzen stoßen.

    Ich frage mich schon warum ein möglicherweise durchschnittlich intelligenter Journalist ( bitte mal den Link lesen) so argumentiert?

  52. https://www.tagesschau.de/wirtschaft/co2-ausstoss-deutschland-101.html
    Ich denke diese Zahl von heute, sie ist übrigens wenig überraschend die höheren Co 2 Preise zeigen einfach Wirkung, auch ohne Kohleausstiegsgesetz ist der CO 2 Ausstoß um volle 7% gesunken, beweisen das es nicht die große Verschwörung gibt. Das ist alles nur planloses chaotisches Verhalten von der Regierung. Jetzt hat man ein bisschen was beim CO 2 Preis zugelassen und schon gehen die Werte deutlich in die richtige Richtung. Wir machen in einem Jahr 10% von dem was bis 2050 erledigt sein soll. Das hatte im letzten Jahr sicher dramatische Einbrüche beim Wohlstand? Oder habe ich da was nicht mitbekommen. Wir müssen nur mal endlich anfangen. Es braucht eine aufkommensneutrale Ökosteuerreform, E-Autos und zusätzlich Förderung von neuen Heizungen und ähnliches. Deshalb geht kein Wohlstand verloren sondern wird erhöht. Dann wird man sehen wo wir in 10 Jahren sind. Manche werden sich wundern.

  53. Hallo Hans,
    wär ja schön, wenn es denn so wäre. Wie es aussieht, wird es nächstes Jahr schon wieder anders aussehen. Wie dem auch sei, die Gesamtverschmutzung der Atmosphäre geht unaufhaltsam weiter, die Katastrophe in Australien auch, und nach den Berichten im TV gestern Abend über Landwirtschaft und Wald, bleibt für Optimismus wenig Raum
    Uneinsichtigkeit (Landwirtschaft) und Hilflosigkeit (Wald) angesichts der Probleme.Und Herr Söder will die Gülleverordnung noch einmal prüfen……Worüber rege ich mich eigentlich auf ?.

  54. Leserbriefschreiber Brandt zerreißt batterieelektrische Autos, obwohl Umweltbundesamt, Institut für Energie- und Umweltforschung, ADAC u.a. sie in der Gesamtbetrachtung (Herstellung, Betrieb, Entsorgung) positiv bewerten.
    Die Lösung soll die Verwendung des überschüssigen Grünstroms zur Erzeugung von Wasserstoff und synthetischen Kraftstoffen sein. Das Dumme ist zum einen, dass dabei die vielfache Strommenge im Vergleich zu Batterie-Stromern gebraucht wird (Agora-Verkehreswende). Außerdem ist davon auszugehen, dass die teuren Produktionsanlagen für Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe nicht nur mit Grünstom sondern auch mit „Graustrom“ betrieben werden. Dann ist die Umweltbilanz verheerend!
    Um den Grünstrom möglichst komplett zu nutzen gibt es viel bessere Möglichkeiten: Lastmanagement, Netzausbau, Stromspeicher. Batterieelektrische Autos können hier einen merklichen Beitrag leisten, indem sie auch tagsüber (am Arbeitsplatz oder zu Hause) gesteuert geladen werden.

  55. Zu dem was Ralf Krug richtigerweise geschrieben hat kann man nur noch als Beispiel anführen was er als Netze wohl gemeint hat. Davon sind in Europa einige am entstehen. Damit kann man Stromüberhänge zu einem guten Stück verwerten.

    Stromtrasse „NordLink“ geht auf die Zielgerade | heise online

  56. hans schreibt:

    Beim Thema Tiere und ihre Fütterung gibt es gute Ansätze das mit Insekten gut für das Klima zu lösen.( war vor einigen Wochen ein guter Bericht bei Planet e im ZDF) Die Menschen umerziehen zu wollen als Lösung scheint mir mehr den Weg in den Untergang zu wählen.“

    Sorry für die späte Antwort.

    Als (aus Tierschutz-und Gesundheitsgründen) langjähriger Vegetarier war ich erstaunt, wie stark Massentierhaltung das Klima aufheizt, wenn von Jonathan Daniel Froer zitierten Daten und die daraus gezogenen Schlußfolgerungen korrekt sind.

    Mit Massentierhaltung kann man das Klima nicht ausreichend schützen, selbst wenn erneuerbare Energien massiv ausgebaut werden und überall Passivhäuser rumstehen und nur die energieeffizientesten Geräte genutzt würden und alle mit dem Fahrrad oder Bus fahren. Umgekehrt reicht es auch nicht aus, nur keine Tiere mehr zu essen, aber SUV zu fahren.

    Die Situation ist vielleicht vergleichbar mit einem Raucher, der 2020 gesund leben will und deshalb Sport treibt und weniger ißt, aber weiter raucht. (Von 1000 Mensvhen, die mehr als eine Zigarette täglich rauchen, sterben 500 an einer tabakbedingten Krankheit; von 1000 Menschen, die täglich eine Zigarette rauchen, sterben 250 an einer tabakbedingten Krankheit.)

    Beim Thema Tierfütterung gebe es gute Ansätze mit Insekten, schreiben Sie. Die nächsten 10 Jahre entscheiden darüber, ob wir verbrennen (siehe Australien) oder überleben. Wir können in der Tat ruhig ein bißchen Grunlagenforschung machen. Vor allem müssen wir aber das mittlerweile sattsam bekannte Wissen schleunigst umsetzen.

    Das Gute bei der vegetarischen Ernährung ist, daß jeder morgen beim Frühstück damit anfangen kann und damit zeigen kann, wie wichtig ihm das Thema Klimaschutz wirklich ist. Den 30. Leserbrief gegen die Kohleregierung zu schreiben und an der zwanzigsten „Wir haben es satt“Demo teilzunehmen bringt scheinbar nicht genug (sehen wir uns am 18. Januar in Berlin?).

    Man sollte Menschen nicht umerziehen wollen, schreiben Sie. Da gebe ich Ihnen recht. Aber man kann Menschen aufklären (was richtet Massentierhaltung für das Klima an; wir besuchen einen Schlachthof ohne mich)! Man kann Menschen die realen Kosten zahlen lassen (Klimaschäden, Gesundheitsschäden incl. MRSA durch das Essen von Tieren). Meinetwegen pflanzenbasierte Ernährung subventionieren.

    Mein Einwurf richtet sich nicht gegen PV und Windenergie. Ich selbst produziere seit 2013 mittlerweile knapp 20 Megawatt Strom im Jahr über PV. Und meine Heimatstadt Aurich geht gerade den Bach runter, weil der Windenergieanlagen-Hersteller Enercon Pleite macht. Wir haben 40.000 Einwohner und bald viele Arbeitslose und wenig Gewerbesteuereinnahmen.

  57. ZU @ Ralf-Michael Lübbers
    Selbst wenn sie 100% recht hätten habe ich in ihrem Beitrag kein Argument gefunden von dem ich sagen würde das führt dazu das die Menschheit umdenkt. Ich denke da wird auch die Demo in Berlin nichts daran ändern. Ich stelle mal den Bericht von Planet e als Link ein von dem ich gesprochen habe. Speziell die 2. Hälfte die von Kenia handelt geht denke ich über das Thema Grundlagenforschung hinaus. Die Lösung wird nicht sein das man die Menschen umerzieht da sollte man sich nichts vormachen
    https://www.zdf.de/dokumentation/planet-e/planet-e-klimaretter-insektenmehl-100.html

  58. hans:

    „Selbst wenn sie 100% recht hätten habe ich in ihrem Beitrag kein Argument gefunden von dem ich sagen würde das führt dazu das die Menschheit umdenkt.“

    “ daß die Massentierhaltung einen enormen Einfluß auf das Klima ausübt (über die erhelblichen Methanemissionen).“ Habe das Buch gerade nicht greifbar (kassenärztlicher Notdienst). Meine mich zu erinnern, daß die Massentierhaltung für bis zu 51 % der Treibhausgasemissionen verantwortlich ist. Da bleiben für die restlichen Treibhausgase noch 49 %.

    Die große Mehrheit der Menschen ernährt sich überwiegend vegetarisch. Die braucht man gar nicht mehr „umzuerziehen“. Das Problem sind die Nichtvegetarier in den Industrie- und Schwellenländern. Den Begriff „Umerziehung“ kenne ich nur im Zusammenhang mit dem Begriff „Lager“. Umerziehung ist inhuman und wirkungslos. Mir geht es zunächst um Information. Aufklärung darüber, welche Klimaschäden Massentierhaltung anrichtet. Und um Schadenersatzzahlung (davon ausgeschlossen bleiben leider die toten Tiere).

    Tiere (Fleisch) essen, Tempolimit, freie Waffen für freie Bürger, Tabak und so weiter, das sind emotionalisierende Themen. Man kann mit einem Raucher oder Alkoholiker oder amerikanischen Waffennarr kaum rational über seine Süchte sprechen. „Der will mir was weg nehmen!“ Das macht wahrscheinlich die Diskussion über Tiere essen so schwierig. Mein Sohn hat mir zu Weihnachten das Buch „Everyday for future“ geschenkt. In diesem Buch wird Massentierhaltung auch nicht in Grund und Boden gestampft.

    Danke für den Link. Ich habe allerdings (umabhängig von der Klimafrage) ein Problem mit Insektenmehl (das ja wahrscheinlich aus getöteten Insekten besteht) und mit den damit gefütterten Tieren. Denn wahrscheinlich füttert man die Tiere, um sie essen zu können. Das mindert ihre Lebenserwartung erheblich…

  59. zu @ Ralf-Michael Lübbers

    Das Problem sind die Nichtvegetarier in den Industrie- und Schwellenländern.
    Wollen sie damit ernsthaft behaupten das es bevor es Industrieländer gab es nur Vegetarier auf diesem Planeten gab. Mit einem Vegetarier über dieses Problem zu diskutieren ist wahrscheinlich genau so sinnvoll wie mit einem Raucher über rauchen. Es wäre aber schon gut gewesen sie hätten sich den Link angesehen den ich eingestellt habe. Besonders im zweiten Teil sind da schon Ansätze zu sehen die überlegenswert sind auch aus Klimagesichtspunkten.

  60. Gedanken-Experiment:

    Wenn es so wäre: „Heizung aufdrehen schützt das Klima.“ Läßt mich kalt. „Tiere essen schützt das Klima.“ Ich fang doch jetzt nicht an, eigenhändig Tiere zu töten. Stimmt das überhaupt? Man kann auch anders das Klima schützen. Erst neulich habe ich…“Porsche fahren schützt das Klima.“ Man gebe mir Geld. Viel hilft viel?

    Rauchen. Alkohol. Vegetarier. Tempolimit. Waffen. Homöopathie. Auto. Haarshampoo. Ich kann nicht cool über Homöopathie diskutieren. Ich muß den Feind überzeugen, daß sie nicht funktioniert! Haarshampoo? Mir doch egal.

    Wenn es stimmt, daß Klimaschutz ohne Verzicht auf Tiere essen nicht funktioniert,

  61. Laut Worldwatch Institute ist Nutzvieh verantwortlich für 32564 Millionen Tonnen CO2 Äquivalent pro Jahr, also für 51 % der weltweiten Emissionen. Daraus schlußfolgern Jonathan Safran Froer und Ralf-Michael Lübbers, „dass wir den Klimawandel nicht in den Griff bekommen, solange wir die Nutztierhaltung nicht in den Griff bekommen“. (Seite 112, Jonathan Safran Froer „Wir sind das Klima“).

    Wer schlußfolgert mit? Wer handelt mit?

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