14 Jahre FR-Blog – und wie geht es weiter?

Am 5. September 2005 ging das FR-Blog „auf Sendung“. Fast 14 Jahre sind das also – und wie geht es jetzt weiter? Vor meinem Urlaub habe ich über die Grenze des Leistbaren geschrieben. Gemeint war: das für mich Leistbare, ganz persönlich. Es gab im Vorfeld eine unschöne Häufung von Vorfällen in Missstimmung, und es gab Hausverbote. So was bleibt im Lauf der Moderation eines Blogs wie diesem nicht aus, aber wenn ich dies als Moderator dieses Blogs sagen darf: Diese Vorfälle sind für mich emotional und psychisch belastend. Ich erteile nicht gern Hausverbote. Sie sind gleichbedeutend mit Redeverboten im FR-Blog. Dabei will dieses Blog eigentlich ein geschütztes Biotop für den Meinungsaustausch sein. Hass und Hetze sollen außen vor bleiben, alle Beteiligten pflegen einen Umgang, der auf Austausch zielt statt auf Konfrontation, wie sonst allenthalben zu erleben. Genau dafür arbeite ich und würde ich auch weiter arbeiten – gern und aus Überzeugung.

Dazu möchte ich Ihr Feedback hören!

Was wünschen Sie sich vom FR-Blog? Vielleicht sagen Sie: Ach, diese ständige Meinungskacke brauch ich nicht, Meinung gibt es sowieso viel zu viel, an Meinung wird die Menschheit noch zugrundegehen. Vielleicht sagen Sie: Es gibt haufenweise Meinung, aber was es nicht haufenweise gibt, ist deren Einordnung. Oder Sie sagen: Klare Kante! Wir stehen am Rand eines Zivilisationsbruchs und brauchen Klarheit, und Foren wie das FR-Blog können dabei dienlich sein, weil man hier Positionen klären kann. Oder Sie sagen noch was anderes. Was auch immer Sie sagen wollen – sagen Sie es!

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33 Kommentare zu “14 Jahre FR-Blog – und wie geht es weiter?

  1. Lieber Lutz „Bronski“ Büge,

    sowohl das Leserforum als auch der/das Blog signalisieren mir täglich, dass es noch Unangepasste in diesem Land gibt. Bürger (männlich und weiblich), die sich kein X für ein U vormachen lassen, die auch das vermeintlich Selbstverständliche hinterfragen. Und die ihre Positionen kenntnisreich und treffend formuliert vortragen. Damit schaffen sie eine Gegenöffentlichkeit, die von inhaltlicher Reflektion und demokratischer Gesinnung getragen ist. Sie vermag es, den Nichtreflektierenden und Vorurteilsbeladenen entschieden Paroli zu bieten (was an den Reaktionen aus dem demokratiefeindlichen Lager ablesbar ist). Und es gibt (bei allen unterschiedlichen Akzenten in Einzelfragen) ein zusätzliches Band: nämlich die FRANKFURTER RUNDSCHAU als gemeinsames Informations- und Meinungsmedium. Letzteres auch im Sinn eines publizistischen Alleinstellungsmerkmals.

    Zugegeben: Hin und wieder störe ich mich an Zuschriften, die nicht hinreichend durchdacht erscheinen. Oder die lediglich provozieren wollen und deren Fernlenkung durchschaubar ist. Aber damit muss man leben.

    Seit etwa zwei Wochen hat sich im Blog eine Änderung vollzogen: Einerseits wird auf die jeweils aktuell abgedruckten Briefe im Leserforum eingegangen (mit der notwendigen verkürzten Halbwertszeit), andererseits werden Einzelthemen (z.B. der Mord an Walter Lübcke und dessen Hintergründe) länger zur Diskussion gestellt. Dieses Konzept erscheint mir als ein besonders tragfähiges, weil es sowohl ein breiteres thematisches Spektrum ermöglicht als auch dem „Verkämpfen“ in schier unendlichen Threads entgegenwirkt.
    Möglicherweise könnte es im Verlauf der nächsten Monate notwendig sein, an diesen und jenen Stellen noch etwas nachzujustieren, aber die Richtung erscheint mir als stimmig und zukunftsfähig.

    Ihr Klaus Philipp Mertens

  2. Hallo Herr Büge,ich kann mir schon vorstellen, dass es ziemlich belastend sein muss, mit dem blog umzugehen. Menschen sind eben unterschiedlich. Aus meiner Warte, und ich bin noch nicht so lange dabei, ist es ganz erfrischend, neue Meinungen zu hören, man bildet sich ein Urteil über die Schreiber(was man nicht sollte, aber trotzdem tut), wundert sich über Inhalte von manchen, freut sich über Zustimmung, ärgert sich über manche Zuschriften, es hilft ein wenig, aus der Echokammer zu kommen.Sehr ärgerlich finde ich z.B. den Leserbrief vom Ehepaar Momberg, was ist das ? CDU Werbung, die neue Masche ? Sie haben wohl nichts begriffen. Also , von hier aus, weitermachen, Bronski, weitermachen !
    Ihr Jürgen H.Winter

  3. Lieber Lutz,
    zunächst einmal Dank und Anerkennung für die von Dir geleistete Arbeit, auch die Toleranz, die sicher als vorbildlich gelten kann. Das sage ich nicht nur, weil wir uns schon länger kennen, und ich bin auch sicher, mit meiner Einschätzung nicht alleine zu sein.
    Kurz: Es würde mir sehr schwer fallen, auf diesen Blog zu verzichten, auch wenn dies bedeutet, oft viel Zeit zu investieren, wozu sicher nicht jeder in der Lage ist.

    Zum Format:
    Seit einiger Zeit kommentiere ich ja auch im FR-Forum – das nun leider in der Auswahl der zu kommentierenden Artikel sehr eingeschränkt ist. Das erlaubt auch einen Vergleich.
    Kommentieren im FR-Forum sehe ich eher als eine Frage gesellschaftlicher Verantwortung, angesichts der Tatsache, dass immer wieder aufs Neue Rechtsradikale hier hereindrängen, um die Stammtischhoheit zu erobern.
    Es geht hier also vorwiegend um demokratische Gegenwehr, die auch eine entsprechende Fähigkeit zu angemessener Polemik und Hartleibigkeit erfordert.
    So wichtig mir ein solches Engagement erscheint: Ein wirklicher Meinungsaustausch kann hier nur ganz vereinzelt entstehen, schon wegen der Kurzfristigkeit des eröffneten Kommentarteils. Das bedeutet auch, dass Argumente nur ganz bedingt angebracht werden können.

    Woran unsere Zeit meiner Meinung nach leidet:
    Das ist der Meinungsfetischismus, der Irrglauben, es habe etwas mit demokratischer Diskussionskultur zu tun, wenn man seine mehr als bekannte „Meinung“ zum hundertsten Mal heraus posaunt.
    Ich habe in der Schule gelernt – und es in meiner über 30jährigen Tätigkeit zu vermitteln versucht -, dass es nicht auf „Meinungen“ ankommt (die man „hat“ und die irgendwie vom Himmel fallen), sondern auf den PROZESS der Meinungsbildung. Das setzt natürlich die Aufnahme neuer Elemente, die Bereitschaft zur Annäherung verschiedener Sichtweisen voraus.

    Ich meine, dass Dein Blog dies in hohem Maße erlaubt hat. Ich kann mich an einige sehr fruchtbare Auseinandersetzungen erinnern, die auch persönliche Nähe schufen. Und ich habe auch einigen Respekt davor (z.B. beim Thema „Beschneidung“), ungeschützt auch über sehr persönliche Dinge sprechen zu können.
    Das setzt auch ein Vertrauen voraus, dass dies nicht missbraucht wird.
    Deshalb ist sicher auch eine strenge Moderation notwendig, mit sicherem Gespür dafür, wo die Grenze zur persönlichen Beleidigung überschritten ist.
    Nun kenn ich die von Dir angesprochenen Fälle des „Hausverbots“ nicht. Ich kann als Lehrer aber die damit verbundene Enttäuschung gut nachvollziehen. Ich habe hier keine Empfehlungen zu geben, habe aber gute Erfahrungen damit gemacht, dies als ein Rollenspiel anzusehen, bei dem Angriffe nicht mir persönlich, sondern meiner Rolle gelten, was eine entsprechende Distanz erlaubt. Nach den bisherigen Erfahrungen habe ich auch volles Vertrauen darin, wie Du dies handhabst.

    Noch ein Wort zu den Themen:
    Das gegenwärtige Angebot unterschiedlichster Themen in einem Thread erscheint mir etwas verwirrend, ein Dialog daher schwer möglich, wenn sich die Beiträge auf unterschiedliche Themen beziehen. Hier scheint es mir sinnvoll, thematisch zu straffen und evt. auch zu reduzieren.
    Ähnlich sehe ich es auch bei der Moderation der Beiträge, die durchaus streng auf Einhaltung der Thematik achten, zwischen einem notwendigen Exkurs und einem Abweichen vom Thema unterscheiden sollte.

    Mir bleibt nur die Hoffnung, dass Du genügend frischen Mut getankt hast und bereit und in der Lage bist, Dich wieder Deiner hier verdienstvollen Tätigkeit zu widmen.

    Viele Grüße
    Werner Engelmann

  4. Hallo Lutz,

    ich bin ja nur noch alle Schaltjahre mal dabei, wenn mich eines der von Dir vorgeschlagenen Themen wirklich interessiert.

    Was ich zunehmend seit Jahren beobachte, ist die Tatsache, das die Offenheit in Meinungsdebatten, wie ich sie noch bis in die 80er Jahre erlebt habe, vorbei ist. Verhärtung ist angesagt, also betonierte Meinung trifft auf betonierte Meinung. Wie dann noch diskutieren, debattieren, Meinungen austauschen, vielleicht sogar ändern?
    Das, was ich als ehemals politisch Aktiver noch erleben durfte, nämlich Argumente grenzüberschreitend auszutauschen, und dann auch das Erkenntnis-Glöcklein läuten zu hören, ist schon lange passe. Möglicherweise angekratzte Selbstbilder wollen nicht mehr beschädigt werden durch andere, vielleicht sogar belegte, Tatsachen. Instabile Persönlichkeiten benötigen eben festgefügte Meinungen und Schein-Realitäten.

    Das, was ich von früher her noch kenne, das, ins heutige Gewand gekleidet, ein AfDler mit einem Linken redet, oder dazu bereit ist, und dies faktisch belegt auch konnte, ist Vergangenheit. Ich habe diesbezüglich, vielleicht auch altersbedingt, resigniert, weil ich es als Kräfte-Vergeudung ansehe, hier mit Hornochsen zu reden, die mich wohl auch als ebensolchen kategorisieren.

    Die Klima-Debatte ist hier für mich ein treffliches Beispiel. Alle wissen, das etwas dringend passieren muß, aber jeder findet eine Ausrede, warum das für ihn nicht gilt.

  5. Lieber Bronski,
    ich kann es mir wahrscheinlich nur ansatzweise vorstellen, was es in einer Zeit wie dieser heißt, dieses? diesen? Blog zu führen.
    Dafür vielen, vielen Dank!

    Die Neuanordnung finde ich etwas verwirrend, denke aber, dass es Gewöhnungssache ist.

    Ich schreibe hier, da mir an einem Austausch gelegen ist. Um eingefahrene Denkmuster zu durchbrechen, zuvorderst meine eigenen und mich interessiert, wie andere denken und „ticken“.

    Es verändert und erweitert die Sicht auf unterschiedliche Themen.

    Wenn ich von einem Thema so richtig angefressen bin, haue ich auch Mal mein Denken dazu raus, bemühe mich aber in der direkten Ansprache darum, nicht verletzend zu sein.

    Wichtig für mich ist, auf das geäußerte zu reagieren und mein Gegenüber nicht zu beleidigen, wenn die Meinungen „tausend von Kilometern“ auseinander liegen.

    Was mir gerade einfällt, ist der weibliche Teil der Schreibenden abhanden gekommen?

    Ich wünsche Ihnen viel Unterstützung um mit den sicher teils heftigen Reaktionen klar zu kommen.
    Grüße, Anna Hartl

  6. Vielen Dank für Ihre Rückmeldungen. Ihr Feedback freut mich, es ist freundlich und konstruktiv.

    Tatsächlich versuche ich hier etwas Neues, was aber offenbar nicht in ausreichendem Maß selbsterklärend ist. Aber das ist eigentlich kein Wunder, aus zwei Gründen: Erstens ist mir selbst noch nicht so richtig klar, wie ich es machen will, zweitens bräuchte das FR-Blog wohl eine Layoutreform, die diese Neuerungen auch mit optischen Mitteln unterstützt. Die Verwirrung, die ich bei Ihnen hervorgerufen habe, empfinde ich selbst ebenfalls ein Stück weit. Das ist nicht gut, wenn man ein breites Spektrum von Leserinnen und Lesern ansprechen möchte.

    Die Grundidee ist die: Das FR-Blog ist die Fortsetzung des Print-Leserforums mit den Mitteln des Internets. Also sollten alle Leserbriefe, die im Print erschienen sind, auch im FR-Blog veröffentlicht werden. Das geschieht jetzt in der rechten der beiden Hauptspalten des Blogs, und das geht nur in dieser kursorischen Form. Es ist mir nicht möglich, alle Einzelthemen so anzumoderieren, wie Sie das eigentlich von mir gewöhnt sind. Darum gibt es jetzt täglich einen neuen Thread mit den Leserbriefen, die auch im Print erschienen sind. In diesen Threads ist es möglich, zu allen Themen zu diskutieren, die von diesen Leserbriefen angestoßen werden. Damit erweitert sich die Themenpalette des Blogs erheblich – und das dürfte auch einer der Gründe für Ihre Verwirrung sein.

    Ich bin mir nicht sicher, ob diese Erweiterung die Hemmschwelle hebt oder senkt für Menschen, die sich schwertun mit dem Mitreden. Eigentlich möchte ich das Mitmachen erleichtern, also die Hemmschwelle senken. Dazu könnte die Aufweichung der Fokussierung ein Weg sein. So ist es möglich, z.B. im heute erschienenen Thread „Politik könnte so einfach sein“ über das gescheiterte Mautprojekt zu sprechen, über das Tempolimit, über Straßennamen, aber unter dem erweiterten Fokus auch über Verkehrspolitik generell und das Gemurkse unserer Regierung. Vielleicht ist diese thematische Weite nicht zielführend, wenn sie die Menschen eher ratlos lässt.

    Außerdem ist der Plan, bis zu zweimal pro Woche ein Großthema gesondert aufzumachen. Das waren bisher das Kükenschreddern und der Mordfall Lübcke. Andere Großthemen bleiben zwischen den übrigen Leserbriefen. Auch die Maut oder die Eskalation am Persischen Golf hätte ich in dieser Weise behandeln können, aber ich will nicht zu viel machen. Ein neuer Thread täglich ist ja schon eine ganze Menge und bedeutet für mich gewissermaßen eine Zweitproduktion des Leserforums, denn hier im FR-Blog werden die vollständigen Leserbriefe veröffentlicht, während die Leserbriefe im Print-Leserforum meistens gekürzt sind. Das heißt, dass ich die Leserbriefe nicht einfach aus dem Print fürs Blog übernehmen kann, sondern dass ich sie eigens durchsehen muss, z.B. um Rechtschreibfehler zu vermeiden usw. Außerdem suche ich Links und Bilder heraus, auch um die pdf-Dokumente mit den Leserforum-Seiten zu verlinken.

    Vermutlich trägt zu der Verwirrung, von der Einige von Ihnen sprachen, auch bei, dass Leserbriefe, die ich nicht zu einem Großthema zusammenfasse, auch dann nicht gebündelt erscheinen, wenn es mehrere zu einem Thema gibt, wie eben im Fall der Maut oder des Persischen Golfs. Dann gibt es in aufeinander folgenden Threads Leserbriefe zum gleichen Thema. Für dieses Problem habe ich noch keine Lösung gefunden, ebenso wie ich mir noch nicht sicher bin, ob es eine gute Lösung ist, Leserbriefe aus der täglichen Produktion auszukoppeln und als Blog-Kommentare der Diskussion hinzu zu stellen, zu der sie gehören. So habe ich das heute z.B. mit dem Kommentar von Jürgen Malyssek gemacht. Das geht dann, wenn ich das betreffende Großthema separat aufgemacht habe, aber es geht eben nicht immer. Mal so, mal so – das ist verwirrend.

    Außerdem – das zunächst nur als Ankündigung – soll „Bronskis Woche“ zu diesem neuen Konzept gehören: mein Kommentar zur zurückliegenden Woche. Das ist ein neues Format, das ich einüben muss, und es soll der einzige Autorentext von mir pro Woche hier sein. Alle anderen Threads moderiere ich sparsam an, was meine eigene Position betrifft, aber mit vielen Links aus der FR. Das ist die Konsequenz, die ich aus der Sache mit den Hausverboten gezogen habe. Wenn ich im FR-Blog viel mitrede, spiele ich mich in den Vordergrund. Das scheint zur Folge zu haben, dass ich von manchen ZeitgenossInnen eher als Diskussionspartner denn als Blog-Moderator wahrgenommen werde, und das wiederum schmälert die Wirkung von Rüffeln des Moderators. Ich werde also in der Regel künftig nicht mehr mitdiskutieren und auch als Autor etwas zurücktreten, um klarer moderieren zu können. „Bronskis Woche“ soll umso pointierter sein.

    Andere Dinge ändern sich nicht. Es wird weiter Blogtalks geben, die Serie „Mein 1968“ wird so lange weiterlaufen, wie Beiträge hereinkommen, auch ist Platz für neue Serien, und wer mehr Autorentexte von mir lesen will, kann rüberklicken auf meine Webseite ybersinn.de, wo ich mich einmal pro Woche mit dem „clash of civilizations“, dem Krieg gegen den Terror und dem Ende des amerikanischen Jahrhunderts auseinandersetze, im Zusammenhang mit meinen Romanveröffentlichungen. Aber das nur am Rande.

    Ich vermute nun, dass all dies zu kompliziert ist, um das FR-Blog für Internet-Passanten interessanter zu machen und ein größeres Publikum anzuziehen. Aber vielleicht muss das nicht sein. Das FR-Blog ist klein und fein in seiner Nische, wo geschützt und respektvoll diskutiert werden kann, und das ist durchaus was wert, finde ich. Allerdings möchte ich diese Nische so gestalten, dass Sie sich darin wohl fühlen. Verwirrung soll nicht aufkommen. Zwar erzeugt alles Neue zunächst Verwirrung, aber wenn die sich nach einer Weile nicht gelegt hat, sind die Dinge nicht optimal organisiert.

    Nun wissen Sie, was mich antreibt, Ihnen solche Neuerungen zuzumuten. Ich bin offen für Vorschläge, wie man dies und das besser machen kann.

    Ein schönes Wochenende Ihnen allen!

  7. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, mich in Zukunft aus diesem Blog herauszuhalten. Da Bronski aber zum Feedback aufruft, will ich mich doch noch einmal äußern.
    Zur allgemeinen Information: In die Missstimmungen, von denen Bronski in seiner Einleitung spricht, war auch ich involviert.

    Bisher hatte ich wahrgenommen, dass immer mal wieder jemand aus diesem Forum verschwand, und ich fragte mich nach den Gründen. Ende des letzten Jahres erhielt ich dann die Abschieds-Mail eines Mitbloggers mit der Information, er sei aus dem Blog ausgeschlossen worden mit der Begründung, er weiche zu oft vom Thema ab.
    Das schockierte mich, zumal mir nicht aufgefallen war, dass sich dieser User, verglichen mit manch anderen, die sich gerne in ausufernde Exkurse verlieren, so oft vom Thema entfernt hätte. Außerdem hatte ich ihn immer als sachlich und unaggressiv erlebt, was man ja nicht unbedingt von allen hier Beteiligten sagen kann. Kurzum, ich wunderte mich und konnte Bronskis Entscheidung nicht nachvollziehen.
    Das führte bei mir zu einem gewissen Unmut, und ich erwog, aus Solidarität ebenfalls auszusteigen. Da es mir aber schwer fällt, mich zurückzuhalten, wenn mich ein Thema umtreibt, blieb ich dem Blog dann doch erhalten.

    Heute frage ich mich, ob solche „Hausverbote“ wirklich sein müssen, zumal, wenn es sich um jemanden handelt, der – wie es viele tun – lediglich den Ablauf der Diskussion etwas verzögert und sich nicht in verbalen Unflätigkeiten und Hasstiraden ergeht. Wenn zu sehr vom Thema abgewichen wird, reichten bisher, so war zumindest mein Eindruck, Ermahnungen. Aber ich weiß natürlich nicht, ob es hinter den Kulissen unangenehme Auseinandersetzungen in Form von E-Mails gab, die Ihre Entscheidung verständlicher machen, lieber Bronski.

    Als ich mich vor einigen Jahren diesem Forum anschloss, geschah dies, weil ich es anregend finde, mich mit anderen auszutauschen, und auch das Gefühl habe, dass ich meinen Horizont dadurch erweitere, sowohl mithilfe der Beiträge und Verlinkungen der anderen Teilnehmer als auch aufgrund der Notwendigkeit, mich weiterzubilden, um meinen Standpunkt überzeugend darlegen zu können.
    Aber in letzter Zeit habe ich zunehmend die Lust verloren, weil meine Beiträge, mit denen ich ja durchaus bisweilen die bei FR-Autoren und -Lesern gängigen Standpunkte hinterfrage, vermehrt mit aggressiven, unsachlichen Reaktionen beantwortet wurden. Ähnlich wie Wolfgang Fladung gewinne ich zunehmend den Eindruck, dass es einem Stamm von Usern vorwiegend darum geht, ihre Position – und die des FR-Mainstreams – als unanfechtbar darzustellen; dass sie sich lieber gegenseitig auf die Schulter klopfen in der glücklichen Gewissheit, als Einzige die wahren Zusammenhänge wirklich zu durchschauen; dass es ihnen also weniger um einen Austausch, sondern eher um Bestätigung der eigenen moralischen und intellektuellen Überlegenheit geht. Ein gutes Beispiel für diese Haltung bietet der Beitrag von Klaus Philipp Mertens vom 28. Juni, 11:34.

    Entsprechend nahm ich in letzter Zeit häufiger Äußerungen von herablassender Geringschätzung mir gegenüber wahr, die mich kränkten, frustrierten und traurig machten. Und ich fragte mich. ob ich mir das mit zunehmendem Alter, wachsender Dünnhäutigkeit sowie abnehmender Gesundheit und Streitbarkeit eigentlich noch antun müsse.
    Vielleicht irre ich mich ja, aber manchmal kam es mir so vor, als hätten diese Reaktionen auch etwas mit meinem Geschlecht zu tun: Männer, die generell Widerspruch schwer aushalten können, haben offenbar besondere Probleme damit, wenn er von einer Frau kommt, und reagieren in diesem Fall besonders ungehalten. Aber vielleicht liege ich mit dieser Vermutung ja auch falsch.
    Wie dem auch sei, so macht es mir keinen Spaß mehr. Die Abläufe werden vorhersehbar und damit langweilig. Auf bestimmte Äußerungen kann ich die Gegenreaktionen schon voraussehen, von wem sie zu erwarten sind und wer ihnen beipflichten wird. Wenn es um frauenpolitische Themen geht, ist mit besonders heftigem Gegenwind zu rechnen. Und bei kritischen Überlegungen zur Flüchtlings- und Migrationspolitik wird der Text gar nicht mehr genau gelesen, sondern gleich die Rassismuskeule ausgepackt. Und leider habe ich auch den Eindruck gewonnen, dass nicht immer mit demselben Maßstab gemessen wird. Einige scheinen, was die Einhaltung der Blogregeln anbetrifft, im Orwellschen Sinne „more equal than others“ zu sein.

    Ich erkenne an, dass die Arbeit, die Sie, lieber Bronski, leisten, schwer ist, und bewundere Ihren unermüdlichen Einsatz rund um die Uhr. Das, was für mich in letzter Zeit schief gelaufen ist, will ich Ihnen nicht ankreiden. Wahrscheinlich stimmt einfach die Chemie zwischen mir und den meisten anderen Blogteilnehmern nicht (mehr), und dann sollte man die Konsequenzen ziehen.

  8. Liebe Frau Ernst,
    betrachten sie meine Rückmeldung hier nicht als Affront (Wir hatten in der Vergangenheit im Blog so unsere „Ringkämpfe“). Ich habe das obige Geschriebene gelesen.
    Dazu nur zwei Anmerkungen:

    „Männer, die generell Widerspruch schwer aushalten können, haben offenbar besondere Probleme damit, wenn es von einer Frau kommt, und reagieren besonders ungehalten.“
    – Ja, sie liegen mit dieser Vermutung auch falsch.

    Ich habe es als sehr anstrengend empfunden, bei den unterschiedliche Themen hier sehr oft und gleichzeitig mit Ihren frauenspezifischen und frauenbelasteten Positionen ringen zu müssen. Ich bin dem nicht aus dem Wege gegangen, aber es wollte (meinem Empfinden nach) mit der Geschlechterfrage nicht aufhören.

    In dem, was Sie oben sagen (und ich finde es gut, dass Sie sich äußern), vermisse ich schon eine bestimmte Portion Selbstkritik. Mir geht es jedenfalls beim Lesen so.

    Dennoch alles Gute für Sie und schaun wir mal, wie’s weitergeht!

  9. Lieber Bronski,

    es ist gut nach einer gewissen Zeit, die Frage zu stellen, wie es mit dem FR-Blog weitergehen soll.

    Auch wenn es mir selbst nicht immer gelingt, halte ich viel vom Prozess der Meinungsbildung (wie Werner Engelmann es anspricht). Allzu häufig findet dieser nicht statt. Damit so etwas gelingen kann, muss der Wille zu einer konstruktiven Gesprächskultur da sein.
    Es gab/gibt gute und weniger gute Kontakte. Beide sind lehrreich.
    Persönlich liegt mir eher der Leserbrief, wo die Konzentration auf das jeweilige Thema stärker geboten ist

    als als im Blog. Mir geht es jedenfalls so.
    Ich habe, vielleicht auch angesichts dieser elenden Hitze, keinen zündenden Funken, was man jetzt besser machen kann. Aber eines kann ich sagen: Der Meinungsaustausch sollte von Kommentar zu Kommentar in einer gebotenen Kürze/Länge ausfallen. Bestimmte „Sach(kunde)berichte“ sind m.E. für einen Prozess der Meinungsbildung nicht sehr dienlich. Nach dem Motto: Wer weiß was besser?

    Ich spreche aber nicht gegen eine Streitbarkeit. Trotzdem müssen die Faktenlagen nicht ausufern.

    Wie Jürgen H. Winter sagt: Weitermachen! Aber auch sinnvolle Veränderungen vornehmen, etwa Länge und Dauer der Themen-Kommentare.

    Ist nicht so viel, was ich rückmelde, aber vielleicht ist was dabei …

    Viele Grüße
    Jürgen Malyssek

  10. Lieber Herr Malyssek,
    danke für Ihre Antwort. Sie haben recht, wir haben uns den einen oder anderen „Ringkampf“ geliefert, aber auf Augenhöhe. Von Ihnen habe ich mich nie geringschätzig behandelt gefühlt – nur um das klarzustellen.

  11. Liebe Frau Ernst,

    vielen Dank für Ihren Kommentar. Bitte sehen Sie es mir nach, dass ich nicht mit mir über die Regeln der Moderation und über das Für und Wider des Hausverbots diskutieren lassen werde. Das meine ich ebenso bestimmt wie freundlich. Wenn die Moderation keine Druckmittel an der Hand hätte, um Fehlverhalten zu sanktionieren, wäre der Betrieb dieses Blogs schon 2005 zusammengebrochen, dem Jahr seiner Gründung. Selbst intelligente Menschen verhalten sich nicht immer vernünftig. Fehlverhalten muss ganz einfach irgendwann Konsequenzen haben. Sie als ehemalige Lehrerin wissen das.

    Die FR ist Gastgeberin in diesem Blog, und ich als Moderator setze die Tischregeln durch. Alle Userinnen und User, die sich zu uns an diesen Tisch setzen, akzeptieren diese Regeln, als deren wichtigste ich auf die vierte verweise: Bleiben Sie sachlich, freundlich – und beim Thema. (Damit meine ich hier nicht Sie, Frau Ernst, sondern zitiere nur noch einmal die Regel.) Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, ebenso wie die Tatsache, dass die FR, namentlich ihre Chefredaktion, dafür verantwortlich gemacht werden kann, was hier an Meinungsäußerungen zugelassen wird. Aber das alles wissen Sie. Das ist Presserecht. Das FR-Blog unterliegt dem Presserecht.

    Es liegt vermutlich im Wesen von Moderation, dass sie von Betroffenen als ungerecht empfunden wird. Folgende Vorwürfe habe ich oft gehört: Es wird mit zweierlei Maß gemessen; der Moderator lässt keine Meinung außer seiner eigenen gelten bzw. unterdrückt andere Meinungen. Zum ersten Punkt, zweierlei Maß: Ja, das kann ich nicht ausschließen. Sie als ehemalige Lehrerin müssten das Problem kennen. Glauben Sie mir bitte, dass ich in diesen Ermessensfragen selbst mein schärfster Kritiker bin. Ich will vor allem Diskussionen am Laufen halten. Jeder meiner Eingriffe kann eine Diskussion abwürgen. Wo ist die Grenze, wann wird das Thema ausreichend weit verlassen, dass ich eine Regelverletzung sehen muss? In manchen Fällen ist das klar, in anderen nicht. Ich bestreite nicht, dass ich auch Fehlentscheidungen treffe, aber mein Bestreben ist auch dann kein persönliches Motiv, sondern zuallererst geht es darum, die Diskussion zu ermöglichen. Ich versuche also, im Sinne des Geistes dieses Blogs zu entscheiden. Zum zweiten Punkt, ich würde keine Meinung außer meiner eigenen gelten lassen, ist hingegen nicht viel zu sagen. Allein die Vielzahl der Meinungen, die ich täglich via Leserbriefe veröffentliche, widerlegt diese Kritik. Es wird zum Beispiel hoffentlich niemand glauben, dass ich der Meinung der Mombergs aus Lüneburg sei (Leserbrief „Klimaschutz seit 40 Jahren“ vom 28. Juni).

    In einem Fall, den Sie ansprechen, habe ich die „Rassismuskeule“ ausgepackt, weil ich Blogregel 3 verletzt gesehen habe. Genau an diesem Punkt zeigt sich die Schwäche meiner bisherigen Moderation besonders deutlich, denn mein Rüffel wurde von Ihnen nichts als Einsteigen der Moderation verstanden, also nicht als Verweis, als Ahndung einer Verletzung der Regeln dieses Blogs, sondern als Diskussionsbeitrag. Davor gab es ähnliche Fälle, z.B. „Flintenuschi“. Eben darum lautet meine Konsequenz, dass ich mich künftig aus den Diskussionen dieses Blogs heraushalte, um als Moderator hoffentlich wirkungsvoller agieren zu können. Dieser Job als Moderator kann ziemlich einsam und anstrengend sein, gerade dann, wenn sich UserInnen, die sich missverstanden fühlen, Entscheidungen infrage stellen, und wenn der Moderator eigentlich kein autoritärer Typ ist, sondern ein weiches Herz hat. Gerade dann erweisen sich die intelligenten Menschen, die man ja eigentlich als UserInnen haben möchte, als die härtesten Nüsse. Aber auch dann muss klar sein: Über Entscheidungen der Moderation gibt es keine Diskussion.

    Also, kleine Zusammenfassung in größtmöglicher Klarheit: Das Wort der Moderation ist Gesetz in diesem Blog.

    Liebe Frau Ernst, wir haben eine lange gemeinsame Geschichte in diesem Blog. Wir wollen nicht so tun, als würde diese Geschichte nichts mit uns machen. Ich möchte auch nicht mit Leistungen der Moderation prahlen, die Ihnen vielleicht gefallen würden, da Sie davon profitiert haben. Trotzdem der Hinweis, da Sie die frauenpolitische Komponente ansprechen: Es gab im Lauf der Jahre ungefähr ein Dutzend Fälle, in denen ich Usern Hausverbote wegen Angriffen auf Ihre Person erteilt habe. Es ging dabei immer um sie als Frau. In der Tat scheint es manchen Männern auch heute noch schwerzufallen, sich mit einer meinungsstarken Frau auseinanderzusetzen, ohne dabei auf das Geschlecht abzuheben, also persönlich zu werden. Ich habe Sie vor diesen Angriffen geschützt. Genau das will das FR-Blog sein: ein geschütztes Forum, in dem trotz aller Unterschiede in den Positionen der Austausch im Vordergrund steht. Daher würde ich mich freuen, wenn Sie weiter in diesem Geist mit dabei wären.

  12. @ Anna Hartl, 29. Juni 2019 um 11:13

    Hallo, Frau Hartl

    „Was mir gerade einfällt, ist der weibliche Teil der Schreibenden abhanden gekommen?“

    Nun will ich mal schwer hoffen, dass das nicht zutrifft. Und selbst wenn, ich halte Sie Frau’s genug, um das auszuhalten.
    Nun ist mir eine solche „Minderheitenposition“ zwar aus einigen Theaterkursen (16 Frauen, 2 Männer) bekannt, es hat mir aber nie etwas ausgemacht.
    Noch weniger sollte das eigentlich hier im Blog eine Rolle spielen , wo man sich persönlich gar nicht kennt und es allein auf das Wort ankommt – es sei denn, es wird wieder die Geschlechterfrage hochgekocht und nimmt Geschlechterkampfcharakter an.
    Wichtig erscheint mir dennoch eine solche „frauliche“ Sicht, wenn etwa Frauenbilder (z.B. mit sexistischen Formen) thematisiert werden wie z.B. jüngst in dem viel kommentierten Kommentar von Frau Thorwarth zum „Offenen Briefg der AfD-Frauen“ (https://www.fr.de/meinung/artgenossinnen-afd-emanzipation-haben-nicht-kapiert-12709609.html).
    Interessant – und beruhigend – übrigens, dass diese Diskussion überwiegend (von einigen AfD-Sympathisanten abgesehen) gar nicht nach der Linie Männer – Frauen verlief, sondern ideologische Einstellungen offenlegte.

  13. @ Brigitte Ernst, 30. Juni 2019 um 10:13

    Liebe Frau Ernst,
    nun haben wir ja auch manchen Strauß ausgefochten. Und bei aller Anstrengung, die damit verbunden ist, entstehen dabei aber auch Bindungen, die nicht übersehen werden sollten.

    Was die Aussage über „Männer, die generell Widerspruch schwer aushalten können“ betrifft, kann ich mich Herrn Malyssek nur anschließen.
    Es geht auch – zumindest, was mich betrifft – überhaupt nicht darum und insofern fühle ich mich bei solchen Verallgemeinerungen auch nicht angesprochen.
    Nervig ist allerdings (und auch verletzend kann es sein), wenn bei dem Versuch, einen Diskussionsstrang weiter zu treiben, akribisch nach (angeblichen) geschlechtsspezifischen oder persönlichen „Intentionen“ gesucht wird, die für mich nicht einmal im Hinterstübchen eine Rolle spielen – weil bestimmte Theorien dies nun mal so haben wollen.
    Es liegt mir aber absolut fern, irgendwelche Zusammenhänge im Sinn verallgemeinernder Geschlechterpsychologie zu konstruieren oder gar auf den Gegenüber zu projizieren.

    Wie denn auch sei – Sie würden mir fehlen und ich möchte Sie daher bitten, Ihre Entscheidung zu überdenken.

    Viele Grüße
    Werner Engelmann

  14. Lieber Lutz „Bronski“ Büge,
    wenn ich mich auch in diesem Blog aus den Ihnen genannten Gründen zurückgenommen habe, habe ich ihn dennoch zumeist gelesen und begrüße nachdrücklich, dass es diesen gibt.
    Es wäre echt schade, wenn dieses Forum der Meinungsäußerung eingestellt würde.
    Daher meine Bitte: Machen Sie weiter und alles Gute.
    Peter Boettel

  15. Dass Frau Ernst sich hier wieder gemeldet hat, finde ich erstaunlich, denn ich erinnere mich noch gut an die brüske Kommentierung Bronskis vor noch nicht langer Zeit, in der er die Nichtveröffentlichung eines Beitrags von Frau Ernst begründete.
    Mein erster Gedanke war, das wird ihr Ausstieg sein, zumindest hätte ich so gehandelt, wäre dies mir passiert. Ich hätte den Beitrag liebend gerne gelesen, Frau Ernst?. Die Frage von Frau Anna Hartl nach dem Verbleib des
    weiblichen Anteils der Kommentierenden zielte wohl in diese Richtung.
    Und damit bin ich beim Thema Sinn und Zweck oder auch Nutzen einer Moderation, bei der sogar ein Kommentar wie im geschilderten Fall unterdrückt wird.
    Ist es unvorstellbar, dass in einem solchen Fall nicht doch einfach das Forum sich des natürlich dann veröffentlichten Beitrags annimmt und gegebenenfalls Verriss oder Zustimmung übernimmt? Naturgemäß könnte dann sowohl das Eine wie das Andere nebeneinander, bzw. untereinander stehen, es ist anzunehmen, dass (hoffentlich) nicht alle die gleiche Meinung haben.
    So kann man vermeiden, dass, wie Frau Ernst es andeutete, eben eine Situation entsteht, in der sich fast alle bezüglich ihrer Ansichten gegenseitig auf die Schulter klopfen, was andernorts gelegentlich auch Echokammer genannt wird, diese Tendenz besteht dann nämlich.
    Allerdings weiß ich auch, dass dieses Prinzip des Filterns durch die Moderation in anderen Blogs auch so ausgeübt wird….
    Lieber Bronski, Herr Büge, Ihr Hinweis in ihrer Stellungnahme vom 30.06. 17:04h darüber, dass die FR, namentlich die Chefredaktion verantwortlich gemacht werden kann für das, was von Ihrem Haus veröffentlicht wird, ist sicher richtig, erstaunt mich aber vor dem Hintergrund was jeden Dienstag auf der Seite „Meinung“ von der Edelfeder des für diesen Tag zuständigen FR-Schreibers abgeliefert wird.
    Also da wünsche ich mir, dass solche Beiträge auch schon mal den Filter für „Guten“ (sic!) Geschmack (25.06.19 Seite 10) durchlaufen sollten. Von diesem Herrn kamen auch schon Beiträge in denen er Aussagen machte, die nicht der Wahrheit entsprachen. Liefere gerne die Links dazu, war seinerzeit hier auch Thema.
    Und in keiner Spalte „Sorry“ wurde je dazu Stellung bezogen bzw. eine Richtigstellung vorgenommen.
    Ok, dies war eine Abschweifung, hat mit dem Blog nichts zu tun, doch wegen des Hinweises auf die Verantwortlichkeit der FR für das, was von ihr -und somit auch im Blog- veröffentlicht wird, wollte ich das mal losgeworden sein.

  16. @ Manfred Schmidt

    „Ist es unvorstellbar, dass in einem solchen Fall nicht doch einfach das Forum sich des natürlich dann veröffentlichten Beitrags annimmt und gegebenenfalls Verriss oder Zustimmung übernimmt?“

    Ja, lieber Herr Schmidt, das ist unvorstellbar, weil es letztlich darum geht, wer juristisch geradesteht. Daher hat die FR, also ich in Vertretung der Chefredaktion, das letzte Wort hier im FR-Blog.

    Mit Ihren Anmerkungen zur Edelfeder usw. kann ich nichts anfangen. Die FR und ihre Meinungsseiten sind nicht das FR-Blog. Wenn Sie Kritik haben, schreiben Sie gern einen Leserbrief. Der wird sich dann auch hier im FR-Blog wiederfinden, und dann können wir das diskutieren. Das gleiche gilt für den Fall, dass Sie Korrekturbedarf haben. Schreiben Sie mir, und wenn Sie recht haben, wird korrigiert. Das alles hat nichts mit der Diskussion hier im FR-Blog zu tun, wie Sie ja auch schreiben.

  17. @Werner Engelmann
    Hallo Herr Engelmann,
    Ja, wenn ich etwas zu sagen habe, tue ich das auch.

    Es fiel mir nur auf, dass es immer weniger von Frauen geschriebene Beiträge gibt.

  18. Hallo Bronski, lieber Herr Büge,
    in einer Talkshow würde jetzt der Satz kommen: Nochmal, der von mir herangezogene Fall (Essener Tafel – war hier im Blog auch Thema) fällt unter „Schnee von gestern“ und soll nicht weiter ausgewalzt werden. Dennoch ist es erstaunlich, dass z.B. die Verantwortlichkeit der FR-Chefredaktion seinerzeit keine Rolle spielte als eine Kolumne erscheinen konnte, deren Thema eindeutig aus einer im ersten und einleitenden Satz falschen Aussage abgeleitet wurde, während diese Verantwortung hier im Blog wiederum angeführt wird, um ggf. einen Kommentar nicht zu veröffentlichen.
    Die FR stellt sich hier dann aber nicht eindeutig dar.
    Kann alles vorkommen im Tagesgeschäft und das Gestalten einer Tageszeitung unterliegt gewaltigem Zeitdruck, vielleicht haben es z.B. SPIEGEL oder ZEIT da etwas einfacher, die werden aber sagen „natürlich nicht“.

    Im Übrigen kann ich Frau Ernsts Empfindungen sehr gut nachvollziehen, die sie in ihrem Kommentar vom 30.06. 10:13h ausbreitet und bin gespannt, ob sie wieder einsteigt.

  19. Erst einmal Dank an Sie, Herr Schmidt, für Ihre sensible Wahrnehmung und Ihr Verständnis.

    @ Bronski
    Genau Ihre Unterstellung, ich hätte gegen die Blogregel 3 verstoßen, hat mich sehr geärgert. Das war nämlich der Fall, bei dem Sie meinen Text nicht genau gelesen und fälschlicherweise behauptet haben, ich würde Flüchtlinge unter Generalverdacht stellen, was ich meiner Meinung nach mit Hinweis auf den genauen Wortlaut meines Beitrags widerlegt habe.

    Was mich, abgesehen von irgendwelchen Sträußen, die wir beide miteinander ausgefochten haben, wirklich erschüttert, ist Ihr Hinweis, dass Sie ungefähr einem Dutzend Blogteilnehmern (ich gehe davon aus, dass es Männer waren) Hausverbot erteilen mussten, weil diese mich in meiner Eigenschaft als Frau angegriffen haben. Das bestätigt meine Vermutung, übertrifft sie sogar noch, lieber Herr Malyssek, dass einige Anfeindungen auch mit meinem Geschlecht zu tun haben. Dass ich zu Rechthaberei neige und mich manchmal zu weit aus dem Fenster lehne, weiß ich, so viel Selbstkritik beitze ich. Aber dass ich zur Zielscheibe von Angriffen werde, weil ich eine Frau bin, zeigt leider, auf welcher archaischen Entwicklungsstufe sich auch Teile der Leserschaft der FR heute noch bewegen. Oder waren das nur böse Trolle?
    Ich finde die Vorstellung gruselig, ohne es zu ahnen so viel Ablehnung hervorzurufen. Ein Grund mehr, mich zurückzuziehen – oder zumindest zeitweise zurückzunehmen. Was die Zukunft bringt, weiß ich nicht.

  20. Liebe Frau Ernst,

    dass Sie im Laufe der Zeit so vielen Angriffen in Ihrer Eigenschaft als Frau ausgesetzt waren, wusste ich, bis zu dem Hinweis von Bronski, nicht. Das hätte ich nicht gedacht und insofern kann ich hierbei Ihre „Erschütterung“ verstehen.
    Das tut mir leid zu hören. Das wären dann die bösen Seiten in der Geschlechterdebatte.
    Ansonsten können Denkpausen besseres Neues hervorbringen.

  21. Langsam wird es kompliziert. Zuerst zu Frau Ernst, hallo .Sollte einer meiner Beiträge vor einiger Zeit ihren Zorn hervorgerufen haben, so tut mir das leid, es ist nicht meine Absicht, dies zu tun.Andererseits habe ich schon meine Meinung vom Leben und dem ganzen Rest und finde , dass dieser blog eine gute Gelegenheit ist, dies kund zu tun. Dafür ist ihnen, Herr Büge, zu danken, und ich möchte in ihrer Haut nicht stecken, als guter Geist fungieren zu müssen. Das ist schwer.
    Zu Herrn Fladung ist zu sagen, dass wir hier so etwas wie eine Meinungsvielfalt erleben. In wie weit jemand seine Meinung ändern wird, ist von vielen Dingen abhängig, sollte aber wohl von der Qualität der Argumente abhängen, wie sonst könnte man jemanden überzeugen. Es ist nicht hilfreich, finde ich, wenn auch nur pauschal, Gesprächsteilnehmer als Hornochsen zu bezeichnen, selbst wenn einem manchmal danach ist. Es geht um die Freiheit der Meinungsbildung uns -Vielfalt, man nennt das Demokratie , glaube ich.
    Das wär`s soweit, wegen der Kürze.

  22. Grundsätzlich finde ich dieses FR-Blog sehr gut, ich habe hier viele Anstupser zum Nachdenken erhalten. Aber die Debatten hier waren auch schon mal lebendiger, vielseitiger und auch kontroverser. Ich weiß nicht, wie viele diffamierende, den Blogregeln entgegenlaufende Beiträge unterdrückt werden müssen; was hier frei gegeben wird, ist immer lesenswert . 14 Jahre! Das ist schon was. Zum 15. gibt es einen Blumenstrauß als ein Danke für den lieben Bronski.

    Es dürften aus meiner Sicht aber gerne mehr kontroverse Ansichten veröffentlicht werden, damit kein Forum der Gleichgesinnten entsteht, die sich immer freundlich gegenseitig bestätigen.

    Da bei einem schriftlichem Austausch Mimik und Tonlage entfallen, entstehen manchmal auch Missempfindungen beim gegenseitigen Diskutieren, Liebe Frau Ernst, nehmen Sie deshalb kontroverse Erwiderungen nicht als Angriffe auf ihre Person.
    Es wäre schade, wenn Sie sich hier für immer raushalten wollten.

  23. Eigentlich hatte ich mich darüber gefreut, in den Überlegungen Bronskis zum Blog neuen Elan erkennen zu können, hatte mir auch einige Gedanken darüber gemacht, welchen Stellenwert dies in der gegenwärtigen gesellschaftlichen Situation haben könnte.
    Umso mehr bin ich erschrocken darüber, was da wieder hochkocht. In einer solchen Atmosphäre positive Gedanken dazu zu formulieren, ist schwer wenn nicht gar unmöglich.
    Nun habe ich ja, was persönliche Angriffe und Beleidigungen betrifft, hier auch meine Erfahrungen gemacht. Dementsprechend kann ich persönliche Reaktionen auf Verletztheit durchaus nachvollziehen.
    Es gilt aber doch, dies – ob berechtigt oder nicht – von Ansätzen zu unterscheiden, auf rasant sich verändernde gesellschaftliche Situationen und Probleme eine Antwort zu finden.

    Ich erinnere daran, dass wir uns in einer Situation befinden, in der ein grundsätzlicher gesellschaftlicher Konsens, in der grundlegende Werte massiv in Frage gestellt werden und es um weit mehr als persönliche Befindlichkeiten geht. Ein von Trump und anderen Möchtegern-Diktatoren entfesselter Krieg gegen die Presse überhaupt ist nur ein Aspekt davon.

    Zu dem Streit, aus dem ich mich sonst heraus halten möchte, nur ein Wort:
    „Das Wort der Moderation ist Gesetz in diesem Blog.“
    Diese Bemerkung Bronskis entspricht zwar der gegenwärtigen Realität, der „Normativität des Faktischen“. Sie ist in der Form aber schwer verdaulich. Nicht nur, weil so dem einzelnen User der Einblick in Hintergründe verwehrt bleibt, sie den Eindruck der Willkür nicht zerstreuen kann.
    Sie spiegelt auch, wie mir scheint, den hilflosen Versuch einzelner Verlage wider, im jeweiligen isolierten Einzelkampf des massiven Angriffs auf die Presse und der freien Berichterstattung Herr zu werden, der sich hinter Häme und Hasskommentaren im Grunde versteckt.
    Auch eine bestehende Wirklichkeit, die sich in Teilen bewährt hat, ist nicht sakrosankt. Um es mit Marx auszudrücken: „Es kommt darauf an, sie zu verändern.

    Meine Vorstellungen gehen daher in eine andere Richtung.
    Dem Angriff auf die Grundlagen der demokratischen Gesellschaft, der sich längst formiert hat und gesellschaftlich verankert ist, wird man mit privatrechtlichen Organisationsformen nicht mehr begegnen können – schon, weil mit dem Eintritt ins Internet-Zeitalter dieser Rahmen gesprengt wurde. Er setzt seinerseits eine gesellschaftliche Organisation voraus, die im Bereich der Presse in Form des Presserats erst in sehr zaghafter, unverbindlicher Form zu erkennen ist.
    Ein Blog wie dieses hätte sich den neuen Gegebenheiten zu stellen. Es hätte den Beweis anzutreten, dass die Öffnung auf demokratischere Formen einer offenen, horizontalen Kommunikation mit wechselseitigem Informationsfluss unter Einhaltung ziviler Umgangsformen möglich ist. Selbst, wenn das von idealen Vorstellungen einer „herrschaftsfreien Kommunikation“ im Sinne von Habermas noch weit entfernt ist.

    Ich glaube fest an die Kraft mutiger Aktionen, die vorbildlich sind und den Kern gesellschaftlicher Befindlichkeiten treffen. Die Weiterentwicklung der Einzelaktion einer jungen Greta Thunberg zu einer breiten gesellschaftlichen Bewegung, die gewaltige Solidarität, die eine mutige Kapitänin der Sea-Watch erfährt, die sich mit eigenem Beispiel gegen die menschenrechtsverachtenden Aktivitäten von Teilen der italienischen Regierungsclique, der Kriminalisierung von Mitmenschlichkeit und Solidarität, aber auch dem unverantwortlichen Nichtstun verantwortlicher EU-Politiker entgegen stemmt, belegen dies.

    Nicht anders im kommunikativen Bereich.
    Eine beachtliche Initiative wie der Bronski-Blog hat auch hier Zeichen zu setzen. Hier gilt es, angesichts sich verengender und radikalisierender kommunikativer Verhaltensweisen, in Anlehnung an einen Ausspruch Willy Brandts: Mehr Transparenz wagen.

    Vieles von bereits Erreichtem, von Vorbildhaftem an persönlichen Befindlichkeiten scheitern zu lassen, wäre mehr als nur bedauerlich. Es wäre schlicht unvertretbar.

  24. Lieber Herr Büge,
    Ich beteilige mich selten am Blog, lese aber öfter darin und empfinde ihn als passende Ergänzung zur Tageszeitung. Indem wir zuerst Leser*innen sind, und unsere Meinung hier beitragen können, wenn uns ein Thema besonders interessiert, macht uns dies auch in gewisser Weise autonom, vielleicht sogar in manchen Fällen unabhängiger als Redakeurinnen, die als Profis einen Ruf zu verlieren haben, sich in eine bestimmte politische Richtung einordnen oder eingeordnet werden. Deshalb fände ich es sehr bedauerlich, wenn es den Blog nicht mehr gäbe. Ihre Doppelrolle, Herr Büge, sich zu beteiligen und auf die Regeln zu achten, finde ich eine schwierige, und ich bin Ihnen dankbar, dass sie dies m.E. gut hinbekommen. Mir geht es so, dass ich auch meine Gefühle benenne, wenn ich von einer Sache überzeugt bin, auch die aggressiven, und dies möchte ich auch weiterhin tun,wenn ich hier einen Beitrag leiste. Aber ich möchte auf gar keinen Fall Jdn. beschimpfen oder beschimpft werden. Dies ist kein Widerspruch. Auch eine Rationalität kann unsachlich sein, wenn die eigenen Gefühle verleugnet oder verschwiegen werden. Beiträge – und schließlich geht es hier um Meinungen und nicht nur um Informationsvermittlung – die mit Vehemenz vorgetragen werden und den persönlichen Standpunkt enthalten lese ich zumeist mit größerem Interesse.
    Freundliche Grüße
    Ihr
    Robert Maxeiner

  25. @ Werner Engelmann

    Du brauchst nicht erschrocken zu sein. Wer die Blog-Regeln achtet, hat nichts zu befürchten, so wie bisher. Wer sie nicht achtet, wird mich künftig deutlich bestimmter erleben als in der Vergangenheit. Damit ist nicht die kleine Zwischenbemerkung gemeint und auch nicht ein überschaubarer Exkurs, sondern zum Beispiel der erkennbare Versuch zu stören, insbesondere nach vorangegangenen Verwarnungen, oder beleidigende, hetzerische Kommentare, die laut Presserecht in einem Forum wie dem FR-Blog ohnehin nicht veröffentlicht werden dürfen, oder auch Angriffe wie die jener „Herren“ auf Frau Ernst, die übrigens die Ablehnung ihrer Kommentare tatsächlich als willkürlich empfanden. Aber die Moderation dieses Blogs weiß schon lange, dass manche Menschen so etwas niemals einsehen werden. Mit dem Willkürvorwurf muss eine Moderation umgehen. Damit sie vor überflüssigen Diskussionen geschützt ist, gibt es in diesem Blog vom Tag seiner Gründung an die Regel Nr. 5, die es der Moderation ermöglicht, einzelne Kommentatoren ohne Angabe von Gründen auszuschließen. Sie wurde nur selten eingesetzt. Meistens wurden den Betroffenen Begründungen mitgeteilt, was aber, wie gesagt, so gut wie nie etwas gebracht hat.

    Ich bin überzeugt davon, dass es ohne Hausverbote auch künftig nicht gehen wird. Dafür gibt es da draußen zu viele Leute, die einfach nur aufs Zerstören aus sind. Es hat keinen Sinn zu versuchen, diese Angriffe zu diskutieren. Sie werden abgewehrt, und so wird hier im Blog eine geschützte Sphäre hergestellt, in der ein weitgehend herrschaftsfreier Diskurs (unter Berücksichtigung von Regeln, die für einen zivilisierten Diskurs aber selbstverständlich sind) ermöglicht wird. Die Rahmenbedingungen, unter denen er stattfindet, sind hingegen nicht herrschaftsfrei, das ist richtig.

    „Mehr Transparenz wagen“ ist daher nicht nur nicht nötig, weil niemand etwas davon hätte und der Erkenntnisgewinn gleich Null wäre, sondern es wäre mit einem Mehraufwand verbunden, der untragbar ist angesichts der Vielzahl der Angriffe in der Vergangenheit. Die Konsequenz wäre, dass dieses Blog sich nur noch mit Hass und Hetze beschäftigen würde. Die FR und ich möchten aber, dass das FR-Blog ein Ort der konstruktiven Diskussionen sein soll, im besten Fall vielleicht sogar lösungsorientiert. Ich setze Deiner Transparenz daher etwas entgegen: Mehr Engagement wagen.

    Daher habe ich gefragt: 14 Jahre FR-Blog – und wie geht es weiter? Und damit kehren wir bitte zum Thema dieses Threads zurück. Ich stelle mir vor, weiterhin von herausragendem Engagement zu berichten und in Blogtalks Zeitgenossen vorzustellen, die sich ehrenamtlich engagieren. Ich stelle mir vor, die Basis der Themen zu verbreitern, zu denen diskutiert werden kann, also dem Engagement der Leserinnen und Leser mehr Gewicht zu geben. Und ich stelle mir vor, wöchentlich einen pointierten Kommentar zum Zeitgeschehen beizusteuern. Das alles ist allerdings kaum mehr als ein „Weiter so“. Ich hätte noch ein paar weitere Ideen, doch was stellen Sie sich vor, liebe Leserinnen und Leser? Ende des Jahres läuft die Serie „Mein 1968“ aus. Es wäre Platz für eine neue Serie. Was könnte das im Zusammenhang mit „Mehr Engagement wagen“ bedeuten? Haben Sie Vorschläge?

  26. Lieber Herr Maxeiner,

    vielen Dank für Ihre freundlichen Worte. Daher doch noch ein letzter kleiner Exkurs in Sachen Moderation. Emotionalität und Engagement gehören m.E. eng zusammen. Selbstverständlich steht eine emotionale Herangehensweise nicht im Widerspruch zu den Regeln, die sich dieses Blog gebeben hat. Sie benennen den Punkt klar, auf den es ankommt: Sie wollen auf keinen Fall jemanden beschimpfen und auch nicht beschimpft werden. Genau! Ich sage dazu immer: Man soll anderen Menschen denselben Respekt entgegenbringen, den man auch für sich selbst erwarten darf. Aber auch hier gibt es eine Grauzone, denn der eine oder die andere fühlt sich vielleicht früher beschimpft oder beleidigt als jemand anderes. Im Zweifelsfall wird es also drauf ankommen, ob man bereit ist, sich bei einem Gegenüber hier im FR-Blog zu entschuldigen – was aber, da man ihn ja nicht beschimpfen wollte, kein Problem sein sollte. Das sind die zivilisierten Umgangsformen, die ich meine.
    Ich grüße zurück
    Lutz „Bronski“ Büge

  27. Lieber Bronski,
    fühlt sich so an, wir der Versuch Denken und Schreiben an die Kandare zu nehmen.

    Ist das der Massstab der für Journalisten gilt?
    „Runtergebrochen“ auf die hier Schreibenden?

    Klingt nach der Bewertung eines Aufsatzes „Thema verfehlt“. Sie wünschen Klarheit im Denken, ausschließlich auf das Thema bezogen.
    Meines Erachtens nach, ist der menschliche Geist breit gefächert, unser Hirn vernetzt und stellt Parallelen her. Dies unterbinden zu wollen finde ich bedauerlich. Denn es macht den Reichtum im Denken sichtbar.

    Ich verstehe, dass Sie ein Thema nicht bis zur Unkenntlichkeit verwässern lassen wollen. Sie haben ja auch in der Vergangenheit immer wieder eingegriffen, wenn die Abschweifung zu groß war.

    Sie erachten diese Haltung heute für nicht gangbar und setzen jetzt auf die Brechstange?

    Woher der Sinneswandel? Was ist passiert?

  28. Ich verstehe die „Aufregung“ nicht.

    Es ist doch so, dass häufig die Themen (bis zur Unkenntlichkeit) verwässert werden. Da kann sich doch keiner ausschließen.
    Und das mit dem „Reichtum des Denkens“, das ist vielleicht auch eines der Probleme. Das kann man, liebe Frau Hartl, doch nicht so hochhängen. Häufig ist es auch kein Reichtum, sondern Abschweifung oder zuviel der Assoziation.
    „Ich denke, also bin ich“ – das sollte genügen.

    Der „menschliche Geist und seine breite Fächerung“ – na ja …

    Ich bin nach den Erfahrungen der letzten Zeit hier im Blog durchaus der Meinung, dass die Moderation von Bronski im wohlverstandenen Sinne konsequent sein sollte. Auch wenn es einem selber nicht immer in den Kram passen wird. Eine(r) sollte den Hut aufhaben!
    Das ist nix Brechstange.
    Denn ich bin nicht immer so souverän über meinem Text, als dass ich nicht auch eine Gegenlesung vertragen könnte (etwa beim Leserbrief).

  29. Lieber Herr Malyssek,
    kam das aufgeregt rüber? Das war nicht meine Absicht. Ich habe nur mitgeteilt, wie ich die neue Gangart von Bronski empfunden habe.

    Ich kratze mich nicht daran, dass Bronski den Hut auf hat, ist sinnvoll, wollte einfach mitteilen, wie das Wie bei mir ankommt.

  30. Ich habe es gerade mal überschlagen, ich bin hier schon mehr als 10 Jahre dabei. Das sagt eigentlich alles was ich von diesem Blog halte. Die Blogregel habe ich soweit ich mich erinnern kann nie gelesen versuche aber mit anderen so zu reden wie ich erwarte das man auch mit mir reden sollte. Das scheint meist zu reichen. Das immer mal auch User verschwinden habe ich schon öfters festgestellt. Es wundert mich das es so oft wohl nötig war Personen auszuschließen, kann das aber nicht wirklich beurteilen. Das eine Energiediskussion zu einer AKW Diskussion verkommt sollte dafür hoffentlich nicht Grund genug sein. Die jetzt vorgesehenen Änderungen lasse ich auf mich zukommen. Ob es durch die vielen Einzelthemen nicht unübersichtlich wird ist ab zu warten.

  31. Liebe Frau Hartl,
    OK, habe „Aufregung“ ja auch in “ “ gesetzt.
    Moderation ist halt wichtig.

  32. Noch eine Bemerkung zu Deinem Hinweis im (inzwischen wieder verschwundenen) Thread „14 Jahre FR-Blog – und wie geht es weiter?“ auf ein geplantes Projekt „Mehr Engagement wagen“:
    Ich halte das für eine ausgezeichnete Idee!
    Nicht nur gäbe es mit Sicherheit genügend Möglichkeiten, konkrete Projekte vorzustellen (die FR hatte ja 2015/16 schon einmal eine ähnliche Serie zu konkreten Projekten im Rahmen der Flüchtlingshilfe).
    Es zielt auch in die richtige Richtung, wie z.B. die erfolgreichen Initiativen von Greta Thunberg oder Frau Rackete u.a. zeigen, den Salvinis und Orbans mit ihren demagogischen Ansätzen die Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit zu entziehen.

    Kommentar wurde aus einer anderen Diskussion hierher verschoben. Zum Thema „Engagement wagen“ kann hier weiter diskutiert werden.
    Bronski

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