Jetzt haben wir den Sündenbock: Die Rating-Agenturen sind schuld. Nicht die Euro-Staaten tragen die Verantwortung für die Krise der Gemeinschaftswährung. Nicht die EU-Kommission, die jahrelang geschönte Zahlen aus Griechenland hingenommen hat. Auch nicht die deutsche Bundesregierung, die beispielsweise versucht hat, die Entscheidung über Hilfskredite für Griechenland über den Zeitpunkt der NRW-Wahl hinauszuzögern, und die damit Zweifel an der Entschlossenheit der Politik genährt hat. Und erst recht nicht die europäische Politik insgesamt, die sich nicht zu einem schnellen, beherzten Vorgehen aufraffen und sich nicht zu Konsequenzen aus einem historischen Konstruktionsfehler des Euro durchringen konnte: Die Euro-Staaten haben zwar eine gemeinsame Währung, doch ansonsten wurschtelt jeder für sich. Diese Trennung hat sich als Illusion erwiesen. Der Zweifel der Anleger an der Kreditwürdigung von Euro-Randstaaten wie Griechenland, Irland und Portugal trifft die Euro-Zone insgesamt und eben nicht nur seine Peripherie. Darum ist jetzt womöglich Italien an der Reihe, die drittgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone. Und für Italien ist jeder Rettungsschirm zu klein.
Nein, die Rating-Agenturen sind schuld. Anleger richten sich nach ihren Bewertungen, und mit eben diesen Bewertungen der Euro-Schuldenstaaten treiben die Rating-Agenturen die Anleger in die Flucht, so dass es den Staaten unmöglich gemacht wird, sich an den Kapitalmärkten neues Geld zu besorgen. Griechenland hat ihn schon, den gefürchteten „Ramsch-Status“, das Triple-C, Portugal auch – und jetzt folgte Irland. Wie das geht? Folgendermaßen: Im Fall Portugals begründete die Agentur Moody’s ihren Schritt damit, dass es unwahrscheinlich sei, dass die Finanzmärkte Portugal in den kommenden Jahren Kredite zu finanzierbaren Zinsen zur Verfügung stellen würden. Wie unwahrscheinlich, das zeigte sich sofort nach dem Downgrade durch Moody’s: Portugiesische Anleihen stüzten ab und zogen Papiere Irlands und Spaniens mit sich. Auch der Aktienmarkt und der Euro gaben nach. Das nennt man „selffulfilling prophecy“.
Da sitzen also ein paar Experten in den New Yorker Rating-Zentralen, diesen privaten Unternehmen. Volkswirtschaftliche Interessen sind ihnen fremd, sie arbeiten für private Investoren. Sie beobachten, analysieren und bewerten. Dann geben sie eine Empfehlung ab – und damit machen sie Politik, weil die Politik sie lässt. Diese Empfehlung ist zwar nichts weiter als eine Meinung, trotzdem wird ihr gefolgt. Die Rating-Agenturen lagen auch schon grandios daneben – ich sage nur Lehman Brothers. Dennoch richtet sich auch die EZB nach den Urteilen der Rating-Agenturen. Und so kommt es, dass diese paar Experten von Moody’s und Standard & Poor’s und Co. den ganzen Euro-Raum vor sich hertreiben können. Reine Marktgläubigkeit, auf die Spitze getrieben. Dabei könnte man die Agenturen leicht entmachten: Es müssten lediglich ein paar Vorschriften und Gesetze geändert werden. Aber das hieße, am Symptom herumzudoktern.
Detlef J. Lipok aus Friedberg meint:
„Es ist unfassbar, dass es nur einer von zwei Rating-Agenturen (einer Handvoll von „Experten“) bedarf, um eine Volkswirtschaft an den Rand des Bankrotts zu bringen. Sind denn die Politiker, die Bankbosse etc. so korrupt oder so hirnlos, dass sie wie die Opferschafe den Heilspredigern der Rating-Agenturen hinterherlaufen, den Verstand ausgeschaltet? Eigentlich wissend, aber durch Boni amnesiert, über die Verantwortung der falschen Ratings, die letztlich zum Platzen der Immobilienblase und zur weltweiten Finanzkrise führten, werden sie sich wieder gewinnorientiert zur nächsten von den Steuerzahlern finanzierten Krise „retten“. So werden diese Agenturen wieder der finanzkräftigen Klientel die Konten füllen.
Es gilt, endlich diesen privaten, weltweit agierenden Firmen, aufgewertet durch den „Agenturen“-Begriff, ihren echten Stellenwert zuzuweisen. Noch können sie ganze Nationen, den gesamten Euroraum gefährden. Die Politik, die ja doch hochgradig verbunden ist mit der Wirtschaft, muss sie reduzieren auf das, was sie eigentlich sind: normale Analyse-Häuser, die nicht im Besitz der Weisheit sind, die auch Fehleinschätzungen machen können (ja gemacht haben).
Dank der FR für die überfälligen Infos. Berichten Sie weiter so intensiv und zeitnah über die Probleme, wie ich es als Leser seit mehr als 47 Jahren schätze.“
Carsten Dietrich Brink aus Gauting:
„Eines möchte ich die Ratingagenturen fragen: Warum erst jetzt? Scheinheilig beten diese Agenturen herunter, dass sie nur reagieren und keineswegs agieren! Als vorgegeben „unabhängige“ Institutionen „warnen“ sie ja nur die Investoren vor Fehlinvestitionen. Dann frage ich: Warum habt ihr das nicht schon früher getan? Als sich die Länder über die Maßen verschuldeten? Mit dem Schweigen anfangs machen die Agenturen selbst Politik! Sie haben die jetzigen Zwangssituationen zugelassen, um ganz große Abzocke zu betreiben. Ich nenne dieses Verhalten kriminell im höchsten Grade! Zumal man es gern zulässt, dass die Steuerzahler den Mist, den die sogenannte Finanzwelt gemacht hat, bezahlen dürfen. Ich wüsste niemanden aus der Finanzwelt, der sich seit 2008 in seinem Verhalten geändert hätte.
Warum werden Deutschland, Italien, Frankreich, Japan und die USA nicht herabgestuft? Na ja, so lange der Steuerzahler dort noch genügend Geld hat, das man ihm nehmen kann, muss man noch nicht herabstufen … So dürfte die Realität aussehen!“
Henning Gabel aus Frankfurt:
„Bürgschaften führen normalerweise zu einer Verbesserung der Bonität des Schuldners. Aber immer wenn die EU in den letzten Monaten in Sachen PIIGS-Staaten eine noch so weitreichende Rettungsmaßnahme beschlossen – und damit ja praktisch eine Bürgschaft ausgesprochen – hat, hat eine der drei großen Ratingagenturen mit einer Herabstufung reagiert. Das kann man nur noch als Obstruktion werten. Obwohl die EU mit ihren Maßnahmen also zeigt, dass die PIIGS Bonität haben, verlangen „die Finanzmärkte“ (wer auch immer das ist) wegen des angeblich steigenden Risikos immer höhere (man kann mittlerweile sogar schon sagen Wucher-) Zinsen. Gleichzeitig versuchen die genannten Ratingagenturen zu verhindern, dass sich die Gläubiger an der Entschuldung der PIIGS-Staaten beteiligen, indem sie damit drohen, so etwas – auch wenn es absolut freiwillig passiert – als Zahlungsausfall zu werten. Das Ganze ist – man muss es leider sagen – auf den maximalen Profit sogenannter Investoren ausgerichtet und letztlich eine Rambo-Strategie, welche die PIIGS-Staaten auch bei jeder noch so disziplinierten und leidensfähigen Bevölkerung (und möglicherweise sogar den Euro insgesamt) in den Abgrund treiben muss. Haben denn die dabei von den Ratingagenturen als Argument verwendeten Rechte von Anteilseignern der Banken, die einen Teilverzicht auf Forderungen nicht zulassen sollen, Vorrang vor unserem Verfassungsgrundsatz „Eigentum verpflichtet“ ? Eigentum verpflichtet mindestens so, dass es keinen Schaden anrichten darf ! Hier muss man endgültig an der Neutralität und dem Verstand solcher Ratingagenturen zweifeln. Es wird höchste Zeit, ihr Urteil – auch dort wo es in Gesetzen und Bestimmungen verankert ist – sofort zu streichen und zu den Akten zu legen. Die Einrichtung einer europäischen Ratingagentur käme viel zu spät und der Schaden, den die genannten Ratingagenturen sonst anrichten, wäre größer als der Verzicht auf das Urteil solcher Agenturen. Bankberater sollten sich auf deren Ratings – auch juristisch – nicht mehr berufen dürfen.“
Willkürliches Vorgehen der Rating-Agenturen und ganze Länder zittern davor , anstatt den Herren mal ordentlich in den Arsch zu treten.
Denen macht es einfach Spaß , die Entscheider über ganze Volkswirtschaften zu spielen und das wird nicht durch die Politik, sondern durch die Straße beendet werden.
Sich weniger darin zu verlieren, dass von vornherein gleichsam der Wimpernschlag des Einzelnen dessen überaus mangelnde Solvenz als Schuldner äußert, genügte bereits und ließe die Ordnung nicht allein der Finanzmärkte notwendig ihrer Natur gemäß unangetastet. In der Folge eines solchermaßen zum Wohle aller geübten Verzichts entfiele vor allem die dadurch unbegründet und daher perspektivlos errichtete Barrikade im Angesicht eines ohnehin rund um die Uhr sich ereignenden globalen Austauschs von Gütern und Dienstleistungen jedweder Art.
Für mich sind die drei großen in den USA beheimateten Rating-Agenturen (incl. Fitch, das zu 60% einem frz. Investor gehört) schon seit geraumer Zeit eine Art – leider nicht dem Kriegswaffenkontrollgesetz unterliegende – Angriffswaffe, welche die Wallstreet ganz gezielt im Kampf Dollar gegen Euro einsetzt. Die griechischen Schulden, und die von Portugal, Irland und Italien wirken geradezu lächerlich gegen die Rekordverschuldung, sowohl in der Gesamthöhe als auch pro Kopf gerechnet, der USA. Pflichtgemäß haben die Rating-Ragenturen da mal kurz die gelbe Karte gezückt, und mit Abwertung von Triple A + um das „+“ gedroht. Dafür werden Griechenland, Portugal und Irland auf ein Rating kurz vor „D“ für „default“, also kompletter Zahlungsausfall, herabgestuft.
Es muß eben mit aller Macht, und allen lauteren bzw. eher unlauteren Mitteln verhindert werden, daß der Euro, womöglich noch im Duo mit dem Yuan, sich als neue Weltleitwährung etabliert und den Dollar ablöst – mit allen Folgen für US-Wirtschaft, Multimilliardäre und Wallstreet-Zocker. Eben eine neue Art der Kanonenboot-Politik des 19. Jahrhunderts, nur das die Kapitäne jetzt in den Rating-Agenturen sitzen und Server anstelle von Booten kommandieren.
Mit einem auseinander brechenden Euro-Gefüge und einer zerbröselnden EU könnte dann, wie nach Weltkrieg Zwo, Uncle Sam neue Dollar-Care-Pakete schnüren und anbieten, sich damit aus der eigenen Misere herausziehen und dem Scheingeld Dollar zu neuer „Blüte“ verhelfen.
Ich sehe das Wirken der Ratingagenturen auch als den modernen (Wirtschafts-)krieg der USA gegen Europa: zugunsten eines eigentlich schwachen Dollar den Euro klein zuhalten und notfalls zu vernichten.
Da mag etwas dran sein, ist aber nur eine Seite der Medallie. Auf der anderen Seite hat es aber durchaus Fehlentwicklungen in Europa gegeben die jetzt richtig gestellt werden sollten. Dann kann der Euro stärker als vorher werden. Mal sehen ob das unsere Politiker hinbekommen. Ich habe da meine Zweifel aber aussichtslos ist es nicht. Die Schuldenentwicklung in den USA ist eine Katastrophe von der nicht mehr lange abgelenkt werden kann. Die Zeit der Wirtschaftsweltmacht USA ist wohl bald vorbei. Das wird aber auch nicht geräuchslos über die Bühne gehen.
Natürlich hat es Fehlentwicklungen in Europa gegeben, die jetzt richtig gestellt werden müssen. Es ist aber zunehmend zu bezweifeln, dass diese die wirklichen Ursachen der derzeitigen Krise sind, denn sie spielten an den Finanzmärkten ja jahrelang keine wirkliche Rolle. Es scheint hier eher um den Dollar zu gehen. Es muss verstörend für jeden Amerika-Freund sein, wie sich die großen US-Rating-Agenturen uns Europäern gegenüber verhalten, ohne dass die amerikanische Politik ihnen dabei in die Parade fährt.
In dieser Situation erinnere ich mich an die Finanzkrisen des Jahres 2008, in welchen diese Agenturen ja eine wirklich sehr unrühmliche Rolle gespielt haben. Sie haben damals durch ihre Höchstnoten für die Hypothekenverbriefungen (Subprimes) dazu beigetragen, dass auch europäische Banken und europäische Investoren diese Papiere im großen Stil gekauft haben. Unsere Banken mussten aber nicht von den USA sondern von europäischen Steuerzahlern gestützt werden, die dadurch übrigens einen unfreiwilligen Beitrag zur Stützung des Dollars geleistet haben.
Es gibt m.E. noch weitere Gründe, das Urteil von Ratingagenturen aus Gesetzen und Verordnungen zu entfernen:
1) Ratings (d.h. Ratingnoten) suggerieren – nicht immer zu Recht – Seriosität. Die daraus folgende Entscheidungsfreudigkeit von Anlegern war in der Vergangenheit sicher ein wichtiger Grund für das enorme Wachstum der Börsenumsätze. Deshalb ist es verständlich, dass die Wallstreet die Ratingagenturen jüngst so massiv verteidigt hat. Ein solches Wachstum ist aber nur solange vertretbar, wie es nicht zur Überhitzung und dann zur Destabilisierung der Finanzmärkte führt. Nicht sachgerechte oder gar total falsche Ratings – wie bei den Subprimes – haben aber genau dorthin geführt bzw. verschärfen derzeit wieder die Situation. Ein Streichen der Ratings aus Gesetzen und Verordnungen würde das Risikobewusstsein der Anleger erhöhen und sie bei Börsenaufträgen zurückhaltender machen, wodurch sich die Finanzmärkte eigentlich eher beruhigen sollten.
2) Eine Ratingagentur soll sich in den USA in einer juristischen Auseinandersetzung auf ihre freie Meinungsäußerung berufen und festgestellt haben, dass man ihren Ratings ja nicht folgen muss. Damit hat sie ihre Ratings selbst entwertet, denn wenn man nicht zu seinen Ratings stehen will, dann haben diese in Gesetzen und Verordnungen schon garnichts zu suchen. Wenn die Ratings aber in diesen trotzdem stehen, dann ist das unvereinbar mit einer Haftungsfreistellung von Ratingagenturen. Wenn man die Haftung von Ratingagenturen nicht durchsetzen kann, dann ist eine Verankerung von Ratings in Gesetzen und Verordnungen nicht nur nicht vertretbar sondern nur noch gefährlich.
Zur Eindämmung der Spekulation und Beruhigung der Börsen sind schon lange die „Tobin tax“ oder ähnliche Steuern im Gespräch. Diesen könnten sich Finanzinvestoren aber einfach durch das Ausweichen auf eine andere Börse entziehen, an der diese nicht gelten. Und es wird immer genügend Staaten geben, die bei solchen Steuern nicht mitmachen.
Das Streichen der Ratings aus Gesetzen und Verordnungen wäre auf den ersten Blick zwar ein mühseliger Prozess, würde aber den Investoren der Staaten, welche das getan haben, den Zwang nehmen, sich nach diesen Ratings zu richten und schlimmstenfalls ihre Wertpapierbestände im großen Stil kurzfristig umschichten zu müssen (mit ggf. sehr negativen Auswirkungen für die Finanzmärkte). Dass genügend große Investoren solche Ratings nicht brauchen, ist sowieso klar: sie haben ausreichend Qualität bei ihren eigenen Analysten.
Bleibt die Frage, warum sich die europäischen Staaten an das Streichen der Ratings aus Gesetzen und Verordnungen nicht heranwagen. Sind die großen Ratingagenturen mittlerweile so mächtig und stellen sie eine so große Gefahr dar, dass sie „bei Laune“ gehalten werden müssen ?
Stephan Kaufmanns informativer Beitrag kritisiert das „fatale Wirken der Ratingagenturen“. ‚Dieses ist jedoch weniger fatal, als vielmehr existenziell wichtig. Die Ratingagenturen sind nämlich bei aller berechtigten Kritik ihrer interessengesteuerten Einschätzungen das einzig wirksame Korrektiv, um dem exzessiven Verschuldungsverhalten der Staaten Einhalt zu gebieten. Ohne ein schlechter werdendes Rating bräuchten Staaten wie Italien oder Irland nicht zu befürchten, sich an den Finanzmärkten nicht weiter bedienen zu können, würden ihre Schulden ins Unermessliche steigern und an die Verabschiedung von Sparhaushalten (wie jüngst in Italien) nicht einmal denken. Zu einer Verschärfung (und nicht zu einer Lösung!) der europäischen Schuldenkrise würden m.E. nach übrigens auch die vom Autor propagierten Eurobonds führen. Bei diesen könnte man als Einzelstaat, ganz der Devise „Vorteile privatisieren, Nachteile sozialisieren“ Schulden zum Nutzen des eigenen Staates machen und die Schulden+Zinszahlungen der Gemeinschaft aufbürden. Eurobonds wären erst dann ein sinnvolles Mittel europäischer Finanzpolitik, wenn alle einzelstaatliche Haushaltspolitik auf die EU übertragen würde, diese also entscheiden könnte, welchem Staat wann Haushaltsdefizite entstehen dürfen.
Wird die gemeinschaftsdienliche Rolle, die den großen Ratingagenturen immer noch abgenommen wird, von diesen auch wirklich so gesehen ?
Dazu passt es doch gar nicht, wie aus ihren Reihen in den letzten – mehr als 12 Monaten – nach jedem Krisenpaket der Europäer – das ja nicht nur jeweils aus einem (bürgschaftsähnlichen) Rettungspaket der EU und des IWF sondern auch aus umzusetzenden und durchaus einschneidenden nationalen Sanierungsmaßnahmen des jeweils betroffenen PIIGS-Staates bestand – durch das Herabsetzen von dessen Rating die Zeit für das Greifen dieser Maßnahmen stetig verknappt und die Schuldenkrise weiter verschärft worden ist. So handelt jedenfalls niemand, der einen konstruktiven Beitrag zur Lösung solcher existentiellen Schuldenkrisen leisten möchte.
Stattdessen ist es z.B. möglich, dass es zu einem erheblichen Wertverlust der z.B. vom griechischen Staat zu privatisierenden Unternehmen kommen wird. Und das würde dann auch den durch die Privatisierung erhofften Schuldenabbau drastisch verringern. Zusätzlicher Zeitdruck dürfte zudem dazu führen, dass die jeweilige Privatisierung überstürzt (und damit fehlerhaft) durchgeführt wird und damit ihren Zweck nicht mehr ausreichend erfüllen kann.
Das ganze Verhalten der – nicht zu Unrecht – im Fokus stehenden Ratingagenturen erscheint so unfassbar wie das der US-Republikaner, welche erst durch die Kriege im Irak und in Afghanistan die Staatsverschuldung der USA so richtig haben explodieren lassen und jetzt mit der Erhöhung der US-Schuldengrenze pokern, obwohl nicht nur die USA dadurch wirtschaftlich am Abgrund stehen.