Jetzt wird’s allmählich konkret. Ich habe schon vor einer ganzen Weile angekündigt, einen Blogtalk mit den und über die Piraten zu machen. Auf Seiten der Redaktion steht das Team: Zusammen mit Online-Redakteur Jonas Nonnenmann und Benedikt Paetzholdt, Volontär der Berliner Zeitung, bereite ich mich inzwischen konkret auf diesen Blogtalk vor. Die Anfrage ist rausgegangen, die Piraten haben sich im persönlichen Telefonat offen dafür gezeigt. Unsere Gesprächspartner stehen zwar noch nicht fest, aber das wird sich sicher zeitnah ändern. Wir planen den Blogtalk für die Woche vom 11 bis 15. Juni.
Ein Blogtalk, das sei noch einmal erwähnt, ist ein Interview, ein Gespräch, ein Chat per Blog. Fragende und Antwortende nutzen dafür die Kommentarfunktion des Blogs. Auch Blog-Userinnen und -User dürfen und sollen natürlich mitreden und -fragen. Dafür wird es – wie auch bei früheren Blogtalks – ein paar Regeln geben, aber grundsätzlich ist jede Einmischung willkommen.
Die Piraten sind ein Phänomen in der deutschen Parteienlandschaft. Wie aus dem Nichts zogen sie ins Berliner Abgeordnetenhaus ein, und auch bei den folgenden Landtagswahlen im Saarland, in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen waren sie erfolgreich. Man fühlt sich teilweise an die Grünen erinnert, die allerdings vor rund 30 Jahren keinen so fulminanten Start hingelegt haben. Damals, im Vor-Internet-Zeitalter, war alles noch soooo behäbig. Stichwort „Marsch durch die Institutionen“. Aber was heißt da Start – die Piraten gibt es schon länger. Im Frankfurter Stadtparlament, dem Römer, sitzen sie schon eine ganze Weile. Die Frankfurter Piraten haben auch eine Art Marsch durch die Institutionen hinter sich.
Neu an den Piraten ist, dass sie Politik über das Internet organisieren. Das stößt bei den FR-Leserinnen und -Lesern nach allem, was ich bisher in Leserbriefen zu lesen bekommen habe, nicht gerade auf Gegenliebe. Für Konfusion sorgt auch die programmatische Unschärfe, die vermutlich wiederum mit der Art und Weise zu tun hat, wie die Piraten Politik zu organisieren versuchen. Einer der Haupt-Knackpunkte ist und bleibt das Urheberrecht. FR-Autor Viktor Funk hat dazu kürzlich ein Interview mit der Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff geführt: „Kulturflatrate? Unsinn!“ Daraus ein zentraler Satz als Vorwurf an unseren Interviewer:
„Wie schrecklich man mit Ihnen umspringt, weil die bösen deutschen Verlage es Ihnen verwehren, jeden Text digital und kostenfrei zu lesen.“
Schrecklich kompliziert. Dazu passen provozierende Leserbriefe wie der von Siegfried Hoffmann aus Esslingen, den ich hier mal als Stein des Anstoßes ins Blogwasser werfe:
„Beim Interview mit Frau Lewitscharoff über die Piraten (Name ist Programm) wurde schnell klar, wie tief der Graben zwischen den modernen Trittbrettfahrern und den normalen Fußgängern geworden ist. Wie zu erwarten sollen im Schlaraffenland die Hühner zeitgemäß geliefert werden: fertig gebraten und kostenlos. Die Kinder unserer Zeit sind es so von zu Hause gewohnt. Kauen und Verdauen, zu mühsam. Wir brauchen’s light, easy und fast. Entsprechend das Ergebnis: geistiger Dünnschiss. Man kann es Frau Lewitscharoff nicht verdenken, dass sie dieses Kasperltheater am liebsten verschlafen möchte. Es gibt zu viele oberflächliche Wichtigtuer, denen es an fundierter Bildung, aber keineswegs an Einbildung fehlt.“
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Update 6. Juni
Der angekündigte Blogtalk muss verschoben werden. Die Pressestelle der Piratenpartei reagiert nicht mehr auf meine Kontaktversuche. Hintergrund dürfte sein, dass zwei der drei Pressesprecher der Piraten vergangene Woche zurückgetreten sind. Sie hatten diesen Job ehrenamtlich gemacht und klagten über steigende Arbeitsbelastung und zu wenig Personal. Noch vorvergangene Woche hatte ich ausgiebig mit einem der beiden dann Zurückgetreten, Aleks Lessmann, telefoniert und war auf Interesse für das Blogtalk-Projekt gestoßen; es wurde auch schon über mögliche Gesprächspartner gesprochen. Vergangenen Freitag bekam ich die verbliebene Pressesprecherin Anita Möllering noch an die Strippe; sie versprach, sich zügig zu kümmern. Jetzt geht nur noch die Mailbox ran. Mein FR-Kollege Steffen Hebestreit hatte mehr Glück: „Die Arbeitsbelastung ist extrem hoch“, sagt Möllering der FR. Die Bundessprecherin ist für wöchentlich 20 Stunden bei den Piraten angestellt und bezahlt, doch leistet sie deutlich mehr Arbeit − „Das ist selbstverständlich, ich bin eben Piratin“. Auf Dauer lasse sich ein solches zusätzliches Engagement aber nicht aufrechterhalten, schließlich müsse sie nebenbei noch ihren Lebensunterhalt verdienen. In der Print-FR findet sich zudem der Hinweis, dass Möllering diesen Job für 800 Euro monatlich mache.
Bevor ich mich an die Pressestelle gewendet hatte, habe ich es mit einem direkten Kontakt probiert, doch Geschäftsführer Johannes Ponader war beim ersten Kontakt im Gespräch; ich solle ein, zwei Stunden später noch einmal anrufen. Was ich tat – Mailbox. Zwei Tage später der erneute Versuch, wieder Mailbox.
Anarchie bei den Piraten? Jedenfalls ist es nicht so einfach, mit ihnen in Kontakt zu kommen. Die Piraten lehnen die Etablierung professioneller Polit-Strukturen ab, weil sie keine Zwei-Klassen-Partei sein wollen – hier die bezahlten Funktionäre, dort das transparente Basisvolk. Wenn ich meine aktuellen Erfahrungen mit den Piraten Revue passieren lasse, komme ich allerdings zu dem Schluss, dass die Partei scheitern wird, wenn sie sich nicht zu diesem Schritt durchringt. Man stelle sich das vor: Der Bundesvorsitzende ist hauptberuflich im Bundesverteidigungsministerium angestellt. Der soll eine stürmisch wachsende Partei also wohl in seiner Freizeit vertreten, aufbauen, voranbringen? Hand in Hand mit einer nebenberuflichen Pressesprecherin und einem unerreichbaren Geschäftsführer?
Ich bleibe weiterhin dran und versuche, den Blogtalk zu einem späteren Zeitpunkt zustande zu bringen, kann und will mich dazu jetzt aber nicht festlegen.
Grüße an alle von Bronski
Zu den Äußerungen von Frau Lewitscharoff wäre vieles zu sagen, denn sie spricht ja vieles an, ich will aber nur einmal den Punkt des Urheberrechts aufgreifen.
Es gibt eine Erosion des Urheberrechts, die daraus entstanden ist, das die Mittel und Wege, es straflos zu umgehen, drastisch zugenommen haben. Urheberrechtlich geschützte Werke straflos zu duplizieren und straflos sich kostenlos anzueignen wurde durch Digitalisierung (beim Buch z.B. früher mithilfe von Scannern, inzwischen durch die E-Publikationen der Verlage selber) sowie Vernetzung (Internet) stark befördert.
Die Verstöße gegen das Urheberrecht unter diesen neuen Bedingungen wirksam zu verhindern würde Verschärfungen bei der Überwachung des Internetverhaltens jedes Einzelnen bedeuten, die nicht nur politisch kaum durchsetzbar, sondern auch, bedingt durch die Organisation des Internets, technisch kaum realisierbar sind.
Diese Verstöße sind also nicht repressiv verhinderbar, und es ist jetzt nur die Frage, welche Umfänge sie künftig annehmen werden. Zu vermuten ist aber: beträchtliche! Die Buchverlage können sich mit den Musikverlagen in Verbindung setzen, wenn sie eine Idee davon bekommen wollen, was ihnen künftig blühen wird, denn die sind schon einige Jahre voraus, da der mp3-Player eher da war als der eBook-Reader.
Leider sieht es auch so aus, daß die Verstöße durch andere als repressive Maßnahmen nicht verhinderbar sind. Die Musikverlage versuchen schon seit einiger Zeit, mit Billigangeboten zu kontern, allerdings nur mit mäßigem Erfolg: da kann man noch so billig sein, kostenlos zieht immer noch einen Tick besser…
Im Grunde ist also das Urheberrecht hier reichlich egal… ob es so existiert oder anders oder überhaupt oder gar nicht wird Raubkopierer bei ihrem Tun nur mässig interessieren.
Ich habe keine Antwort dazu, wüsste auch nicht, was mit Reformen des Urheberrechts gewonnen werden könnte.
Das Problem ist, daß normale Marktmechanismen hier nicht greifen: Normalerweise würde ja bei abnehmender Zahlbereitschaft auch die Produktion abnehmen (weil die sich weniger und weniger lohnt), bis dann die Unterversorgung in der Produktvielfalt die Preise wieder so ansteigen ließe, daß die Produktion wieder anlaufen würde (sich wieder lohnen würde), bis sich alles bei einem bestimmten Stand der Produktvielfalt und des Preisniveaus einpendelt.
Zur Preis-Erholungsphase wird es aber im Digital- und Internetszenario beliebig multiplizierbarer und verteilbarer Waren nie kommen, denn sobald auch nur ein Produkt am Markt erscheint, braucht es unter den Millionen potentieller Konsumenten nur einen Raubkopierer, der das Werk kauft und ins Internet stellt… und schon ist trotz Knappheit in der Produktvielfalt der Preis des Einzelprodukts augenblicklich wieder praktisch bei Null. Jegliche Anreize, Produkte zu produzieren, werden im Keim erstickt.
Für diese Problematik muß man Lösungen finden. Meine persönliche Antwort dazu, wie schon gesagt: Ich habe keine.
Was diese digitalisierbaren und einfach verteilbaren Produkte angeht, wird das alles vermutlich so enden, daß am Ende hauptsächlich nur noch diejenigen welche produzieren werden, die ANDERE Absichten dabei verfolgen, als Geld damit zu verdienen (für die Piraten zeichnet wohl die Open-Source-Scene in der Softwareerzeugung hier den Weg vor). Für diese Produzenten und ihre Motive ist die einfache Gratis-Verteilbarkeit ihrer Produkte für gewöhnlich kein Problem, sondern ein großes Plus.
Zu einem Qualitätsverfall wird es dabei kommen, ganz klar. Der Hinweis darauf, daß der Open-Source-Scene entstammende Programme qualitätsmäßig häufig den kommerziell entstandenen durchaus ebenbürtig sind, sagt nicht viel aus… er verschweigt z.B., daß die Abdeckung der qualitätsmäßig akzeptabel abgedeckten Bereiche weitaus kleiner ist. Ich kann eben mit Linux und Open-Source doch insgesamt weniger machen, und einiges auch nur schlechter machen als mit Windows oder Mac OSX und einem gut gefüllten Geldbeutel für kommerzielle Software.
Die Lösung ist doch völlig klar. Bücher erst nach einiger Zeit, wie früher Taschenbücher teilweise, in digitaler Form zur Verfügung stellen.
@ hans, das ist keine richtige Lösung. Bücher wurden schon vor dem digitalen Angebot durch die Verlage von einigen Konsumenten selber gescannt, also in ein digitales Format überführt. Technisch erfordert das nur den Besitz eines Scanners, wie er für weit unter 100 Euro schon erhältlich ist oder eines Druckers ähnlicher Preislage, dem als sog. Kombilösung ein Scanner beigegeben ist, damit man auf Knopdruck kopieren kann (was ja auch ein Einlesen und nicht nur ein Ausdrucken erfordert).
Das eigene Herstellen braucht noch ein wenig Zeit und Aufwand, etwa 1 – 2 Stunden pro Buch, aber 1. muß das ja pro Erzeugnis überhaupt nur eine Person machen, und dieses dann im Internet verteilen, und der Schaden ist da, und 2. werden in naher Zukunft Lösungen, die auf Digitalkameras basieren, den Zeitaufwand noch einmal drastisch vermindern, sodaß die „Herstellung“ eines Digitalbuches kaum mehr als folgenden Aufwand benötigt: Einmal alle Seiten umblättern und dabei pro Seite auf einen Knopf drücken.
Das Bücher von anderen als den Rechteinhabern so in digitale Formate überführt wurden, fiel früher nur wenigen auf, weil ganz einfach kaum jemand diese Produkte konsumierte, mangels einigermaßen augenfreundlichen Leselösungen. Diese Zeiten sind spätestens seit iPad und Kindle vorbei. Heute steht dies nicht im Fokus der Aufmerksamkeit, weil die Zahl der Verlagsprodukte die Zahl der privat gescannten Bücher langsam aber sicher überstiegen hat.
Nein, der Dämon ist aus der Schachtel und nicht so einfach zurückzukriegen…
P.S. Und für Filme, Musik, Spiele oder ähnliche Werke ist das nunmal schon gar keine Lösung, denn es gibt überhaupt keine anderen Abspielmöglichkeiten mehr als digitale. Man müsste also beim Kunden überhaupt erstmal wieder den Besitz von Bandkassettenabspielern, Zelulloidfilmprojektoren usw. durchsetzen… ein Ding der Unmöglichkeit.
zu @ Max Wedell
Sich 2 Std. hinstellen und ein Buch einscannen und das für 0 Euro werden nicht so viele tun. Deshalb würde ich zuerst einmal sagen, das man das erst einmal tun sollte. Wenn die Sachen digital sind wird es schwierig das ist klar
@hans, wieviele das machen ist völlig egal, genau EINER reicht ja. Sobald diese eine Person das Resultat ins Internet stellt, kann es sich blitzartig verbreiten, Millionen wird es zugänglich. Im übrigen braucht man nicht zu spekulieren, wieviele es tun „werden“, sondern es wurde schon getan, und es wird jetzt getan, und auch in der Zukunft wird das nicht aufhören.
Es spielt beim Thema Urheberrechtsverletzung daher nur eine eher unwesentliche Rolle, was die Verlage bzgl. eBooks entscheiden. So hatte z.B. der diogenes Verlag entschieden, sich vorerst aus dem Ebook-Geschäft völlig herauszuhalten. Ich habe einmal kurz dazu gegoogelt, und folgenden Forendialog dazu im führenden eBook-Forum gefunden:
Post1: Gibt es eigentlich Ebooks aus dem Diogenes Verlag? Falls nicht, gibt es eine Stellungsnahme vom Verlag dazu?
Post2: Warum fragst Du die Leute nicht selber?
Post3: Bis jetzt keine Antwort, gehe mal davon aus dass kein Interesse daran besteht Ebooks zu verkaufen.
Post4: Da schwirrt jede Menge im Netz rum …
Post5: Im Netz schwirrt ’ne ganze Menge rum …
Post6: Natürlich schwirrt im Netz ne Menge rum, aber ich wäre durchaus dafür bereit zu bezahlen – aber offensichtlich will der Diogenes Verlag mein Geld nicht haben. Leider sind alle meine Bücherregale voll und ich hab kaum mehr Platz um mir pBooks zu kaufen. Na ja, ich such dann mal im Netz…
Ich zitiere das nicht nur, um zu zeigen, daß eine eBook-Abstinenz den Verlagen nichts bringt bzgl. Urheberrechtsverstößen, sondern auch, um zu zeigen, daß ihnen dadurch sogar ehrliche Kunden abhanden kommen können.
@ Max Wedell/Hans
Für eine sinnvolle Diskussion über das Urheberrecht im Internet sollte man nicht unterschiedliche Tatbestände in den gleichen Topf werfen.
Bei dem Kopieren urhebergeschützten Werke für den privaten Gebrauch sind die Rechte der Urheber dadurch sichergestellt, dass auf die zur Herstellung von Kopien geeigneten Geräte oder Datenträger vom Verkäufer eine Abgabe geleistet wird. Diese geht an die Verwertungsgesellschaften, die sie an die Autoren und die Verlage verteilen. Das Scanen eines Buches für den privaten Gebrauch stellt damit keine Verletzung des Urheberechts und es ist auch erlaubt, solche Kopien privat weiter zu geben (z.B. auch über eMail zu verschicken). Ein gekauftes Buch kann man ja auch legal verleihen.
Bei digitalisierten Werken wird für die Vervielfältigung und Verbreitung kein Gerät oder Datenträger benötigt. Hier wäre eine zusätzliche Abgabe auf Endgeräte (PC, Smartphons u.ä.) bzw. auf Internetanschlüsse eine mögliche Ergänzung, den Rechteinhabern über die Verwertungsgesellschaften eine angemessene Vergütung für die „Nebennutzung“ zu gewähren. Eine solche „Kultur-Flatrate“ könnte sinnvoll sein.
Ein neues Feld ist die Nutzung von urheberrechtlich geschützten Werken in öffentlich zugänglichen sozialen Netzwerken, etwa durch Verwendung eines urheberrechtlich geschützten Fotos oder eines Musikstücks in einem privaten Video. Nach gültigem Recht müsste der Urheber (oder die von ihm beauftragte Verwertungsgesellschaft) gegenüber dem einzelnen User die Rechte gelten machen, was praktisch nicht umsetzbar ist. Der Versuch der Gema, Youtube gerichtlich zur Sperrung urheberrechtlich geschützter Musikstücke zu zwingen, dient dazu, die Betreiber der Netzwerke dazu zu bewegen, die Vergütung der Urheberrechte für die User zu übernehmen. Es stünde den Betreibern frei, diese Vergütung durch Nutzungsgebühren auf die User umzulegen, oder diese aus ihren Werbeeinnahmen zu finanzieren. So lange es sich um eine beschränkte private Nutzung handelt, wäre eine pauschale Vergütung durch die Betreiber hinnehmbar, die aber durch den Gesetzgeber abzusichern wäre.
Anders sieht es mit dem öffentlich zugänglichen Anbieten vollständiger Werke zum Download, der nach dem gültigen Recht nur mit Erlaubnis der Urheber (und gegen vereinbarte Vergütung) zulässig ist. Den Verstoß bei einem illegalen Download begeht aber nach dem jetzigen Recht der einzelne User, der das Werk im Internet bereitstellt oder herunterlädt. Es ist sicher unsinnig, durch Überwachung und Strafverfolgung der User zu versuchen, solchen Rechtsbruch zu unterbinden. Es wäre auch gegenüber den Urhebern nicht leistungsgerecht, eine Abgeltung per Kultur-Flatrate vorzunehmen. Sinnvoller wäre es, bei denen anzusetzen, die mit dem bisher illegalen Treiben zu Lasten der Urheber Profit machen, nämlich die Betreiber der Plattformen, die den Download vermitteln oder ermöglichen und dadurch mit Werbung Geld verdienen. Der Gesetzgeber müsste die Betreiber verpflichten, sich die Rechte zu beschaffen und individuell nach Zahl der Downloads (eventuell über die Verwertungsgesellschaften) zu vergüten. Sie hätten dann die Wahl, den Download kostenpflichtig zu machen, oder ihn den Usern – werbefinanziert – unentgeltlich anzubieten. Es ist ja einem Kinobesitzer nicht untersagt, auf den Eintritt zu verzichten, solange er die Ausleihgebühr für den Film bezahlt.
Erst solche Rechtslage würde es auch kleinen Verlagen ermöglichen, in den eBook-Vertrieb einzusteigen und so ihren Autoren zusätzliche Einnahmen zu erschließen. Sonst wird dieser Markt zur Domäne der Monopolisten, die wie Apple es schaffen, den Vertrieb auf ihre Endgeräte ausschließlich über die eigene iTunes-Plattform abzuwickeln. Oder es wird keine Autoren mehr geben, die von ihren erfolgreichen Werken gut leben können.
Springt die Debatte nicht ein wenig zu kurz, wenn sich hier die Debatte nur auf das, sicherlich aus Sicht mancher, wichtige Urheberrecht, und dem mehr oder weniger gedankenlosen Umgang damit, beschränkt?
Nobbie Blüm brachte die Beschreibung der Piraten (Partei) bei HAF heute auf den Punkt: „Eine Partei, die aus ihrer Nichtaussage zu allem ein Programm gemacht hat“.
Oder mit meinen Worten: Piraten waren die, die ernteten, was andere säaten, raubten, was andere transportierten (natürlich waren auch diese Produkte oft wiederum geraubt), und vom Wegnehmen lebten, Schmarotzer/Parasiten also.
Ich kann die Piraten solange nicht Ernst nehmen, solange sie nicht zu wichtigen Themen, wie Eurokrise, Kriegseinsätze, Spaltung zwischen Arm und Reich, Finanzierung einer funktionierenden Gesellschaft und deren Strukturen, ein einigermaßen durchdachtes Programm vorweisen. Nur Grundeinkommen und Hasch in umsonst befahrerenen Verkehrsmittel rauchen, und dabei mal schnell im Laptop sich die letzten, ich hätte benahe geschreiben „Raubkopien“, also legalisierten Kopien irgendwelcher geistigen Produkte anzuschauen, reicht für mich nicht.
Mir sind zuviele dieser Nerds männlich, und ich wünsche mir mehr praktische Lebenserfahrung, die eingebracht wird. An dieser praktischen Lebenserfahrung scheinen jetzt auch Einige der Vormänner zu scheitern, weil sie zu spüren bekamen, daß gleichzeitige Arbeit zum Broterwerb und Einsatz in der Freizeit – natürlich ohne Knete dafür – für die Piraten nicht so miteinander harmonieren wollen.
Ich prophezeie mal wieder: Spätestens nach der BTW 2013 werden auch die Piraten in der Wirklichkeit ankommen, und sich, wie die Grünen damals auch, dieser annähern (müssen). Und das Auffangen von Politikerverdrossenheit aus dem Wähler-, und mehr aus dem Nichtwählerlager allein ist auch kein Programm.
Einen schönen guten Morgen in die Runde
(*Regenbogenfahne aufstellt*)
Auch wenn unsere gute Frau Schriftstellerin das Internet sparsam benutzt, sie benutzt es. Sie benutzt es zum recherchieren und schon macht sie das, was sie verteufelt. Sie benutzt anderen Leutes Arbeit um selbst einen Schritt voranzukommen, ohne diese Arbeit zu entlohnen. Wir wissen nicht, wo sie war, aber bleiben wir hier: Dieser Blog, ist softwaretechnisch von zig Leuten umsonst erstellt worden. Das machen die freiwillig. Auch ich sitze dort, bringe Zeit ein, damit Bugs oder anderes beseitigt werden, Gedankengänge zur Verbesserung der Software ausgebreitet und diskutiert werden. Von wegen die kriegen alle Geld, werden fürstlich belohnt… man sollte schon genau schauen.
Das Grundproblem ist eines, nämlich daß sie, wie viele andere auch, nicht mit dem Internet aufgewachsen sind. Ich habe das Internet von Beginn an mitgemacht, weiß somit auch, egal ob ein bißchen Text oder eine Bild, dies online gestellt, bekommt alles Beine. Das muß man sich erst mal verinnerlichen. Das sind nicht die bösen Nutzer, sondern das fängt schon bei den Suchmaschinen an. Wenn ich nicht will, daß z.B. Google eine Kopie meines Textes anfertigt, muß ich dafür gewisse Dinge bewerkstelligen – eine kleine Textdatei für den Suchroboter. Mach ich das, muß ich selber Hand anlegen, die Werbetrommel rühren, um den Zuspruch am Morgen zu erhalten. Über Google kommt niemand mehr. Und das ist die nächste Krux.
Alle wollen berühmt werden, aber nienmand ist bereit dafür was zu geben. Wer war das kürzlich mit dem Thema YouTube? Meine Songs soll niemand für lau haben, aber über YouTube sollen die Werke verbreitet werden, daß die Leute ihn kennen lernen, die Musik dann kaufen. Das eine geht aber nicht ohne das andere. Wie funktioniert denn überhaupt das „groß werden“ heute in der Medienbranche? Früher habe ich als DJ den Scout gespielt, den Vormittag nur in Plattenläden verbracht, abend/die Nacht diese dann gespielt. Heute machen das die Nutzer selber, gehen auf die Pirsch. Nur, wenn niemand mehr da ist, man auf die angewiesen ist, die andere Interessen im Sinn haben (Klicks sammeln), dann ist die Kultur im Eimer. Man muß nur das heutige Mediengeraschel sich anschauen, um zu wissen, daß das, was vor 30 Jahren noch als „Aushängeschild“ galt, heute kaum noch zu finden ist. Beispiel: Früher war es schick, daß ein Major (Plattenfirma) eine Krautrock-/Spacerock-Label vorzuweisen konnte. So wie RTL seine Kulturflatrate sonntags am späten Abend bringt, so war das das da auch. Damit konnte/kann man aber nicht reich werden. Und auch wenn heute das eine oder andere als Kult bezeichnet wird, Kult sind auch Maggi-Soßenwürfel. Kult ist das Allerwenigste – siehe Klicks auf YouTube oder ähnliches. Ich würde ja gerne mehr schubsen, ich darf aber nicht, weil ich die Rechte nicht an diesen Werken habe. Ich habe früher über das Internet Radio gemacht, nicht die Hits oder mich in den Mittelpunkt gerückt, sondern nur den Underground gespielt, junge Bands, Künstler… die im Radio kein Fuß hochbekommen. Als die ersten Nörgeleien wg. dem mp3-Format aufkam, habe ich Klaus Schulze gefragt, wie er als Musiker das sieht. Er war und ist da cool drauf, hat gemeint, wenn die dadurch auf mein Konzert kommen, ist das ok, verbringen wir eine schöne Zeit zusammen. Und so funktioniert es, hat es früher funktioniert und würde auch heute funktionieren.
Auch dieser Text ist mein Kopf, wie die anderen Texte die hier zu lesen sind, der anderen geistiges Eigentum ist. Es ist uninteressant ob wer das nützlich findet oder auch nicht, es ist und bleibt mein Text. Ob die Frau Schriftstellerin meinen Blog als nützlich empfindet oder nicht, ist uninteressant, es ist ein Teil der Kultur. Den betreibe ich seit vielen Jahren, ohne Werbung, ohne Tracker (Verfolger), die ip der Besucher wird verschlüsselt bzw. gekürzt. Es sind keine fremden Scripte eingebunden etc.pp. Um so einen Blog zu finden, der die Besucher/Benutzer in Ruhe läßt, muß man viel klicken. Umsonst ist auch nicht der Besuch auf der FR-Hauptseite. Und ich bezahle die FR auch durch diese Klicks. Die FR hat nicht umsonst eine Bildergalerie zum klicken nach der anderen aufgelistet. Es sind nicht umsonst neun Tracker am rödeln.
Desweiteren sollte erst einmal das Verhältnis Verlag, Händler, Autor etc. in sauberen Tüchern gepackt werden. Wenn das geschieht, dann haben die Urheber der Werke mehr gewonnen, als wenn man das Internet nun verteufelt und überall Raubkopierer sieht. Die meißten Autoren/Künstler sind ja rechtelos, was ihre Werke angeht. Amazon läßt sich da nicht reinreden. Und wenn die GEMA sich wie kürzlich wieder selbst bedient, hat wer was davon? Jetzt muß ich noch mehr bezahlen, weil die Annahme der GEMA von der Wirklichkeit weit abweicht. Und mache ich das, was die GEMA annimmt, werde ich verteufelt obwohl es gesetzlich verbrieft ist, es zu tun.
Ich persönlich ziehe ein Buch, wie auch meine FR als Hardware, vor. Ein Buch ist ein Buch ist ein Buch. Das steht bei mir im Schrank, kann nur durch gerichtlichen Beschluß entfernt werden. Es riecht, raschelt, kann 1000 Stunden benutzt werden, ohne den Blick zur Steckdose. Meine FR kann ich mitnehmen ins grüne Eck, lese sie dort, ohne nach Schatten Ausschau zu halten, mit Eselsohen versehen oder meinen Salat draustellen… Der Nachwuchs zieht die digitale Variante vor, hat alles in der Hosentasche. Darin paßt natürlich kein Buch, weswegen bei mir immer ein Rucksack zum Einsatz kommt. 😉
Generell muß man auch unterscheiden ob Raubkopien gewerblich verbreitet werden oder ob wer was was so im Hinterhof weitergibt. Und was in den Niederlanden erlaubt ist, geht bei uns noch lange nicht. Es müßte also zumindest mal in Europa eine einheitliche Regelung her. Man muß an der Wurzel anfangen, nicht oben beim Internetbenutzer. Ich weiß… aber die Kinderarmut steigt, sollen die Kinder kulturell austrocknen? Ich hatte auch meine Cassetten, wir waren 100 Jugendliche im Heim, glaubt dann irgendwer 30 Waterloo-Platten sind dort zu finden gewesen? Vielleicht drei, der Rest waren Kopien. Und auch die heutigen Kopien sind weit weg vom Original (in der Regel). Radios senden, wenn man Glück hat, im 128er Bereich, oft im 96er. Und da regt sich die Welt auf… Normal müßte der Künstler hingehen und sagen, Jungs, hier sind 360er-Quali-Kopien, will den Klangschrott nun nicht mehr hören… Aber was ist? Das Gegenteil, Künstler heult noch weil jeder das aufzeichnen kann. Dabei bezahlt doch jeder dafür.
Es gibt keinen Internetnutzer der nicht schon mit Rechtsklick sich was abgespeichert hat – Raubkopierer. Auch die, die nun die Hände abwehrend heben, auch ihr habt Kopien, es sei denn, ihr seid mit einem Textbrowser unterwegs oder seid behände gewesen, habt euren Browser diesbezüglich modifiziert. Auch das war mal in der Diskussion – Stichwort Stopschild.
Es kommt auch immer darauf an, was und wie man mit anderen geistiges Eigentum umgeht. Ich kann einen Text der FR nehmen, begleitend kommentieren, als Bloggrundlage nehmen, auf ihn verweisen, ich kann aber auch das Gebilde trocken nehmen und so im Raum stehen lassen. Letzteres könnte die Abmahnanwälte auf den Plan rufen, was für mich ok ist. Ich müßte mich nun nicht beklagen, wenn es so käme, denn von mir ist das Allerwenigste. Ebenso bei den Bildern. Es gibt genug freie Bilder-Portale, man muß nicht bei Google das erstbeste Bild sich anlachen. Und natürlich gehört sich dann auch der Hinweis auf den Knipser. Für mich eine Selbstverständlichkeit. Und wenn ich nix finde, gehe ich selber los. Und das ist wieder eine Krux. Die Leute sind faul geworden, bekommen den Hintern nicht mehr hoch, schreiben den Waschzettel (Produktbeschreibung) ab (past/copy) und benutzen das, was z.B. der Hersteller frei Haus liefert, verkaufen alles als Eigengewächs, setzen noch ein Copyright-Zeichen am Ende hin. Es gab mal so etwas wie eine Ehre, aber das war einmal. Kein Eigengewäcjs, aber Werbung bis zum abwinken, Tracker laufen lassen…. *abwinkt*
Für die Piraten könnte auch von Interesse sein, die Benutzer von Smartphones dahingehend zu unterstützen, daß von Haus aus dem Benutzer das Recht eingeräumt wird zu entscheiden, welche App was darf. Das macht ja zur Zeit die Runde – guten Morgen lieben Medien, auch schon dahinter gekommen? Meine erste amtl. Handlung war am Smartphone, ich habe mir diese Rechte verschafft, deswegen bin ich noch lange kein Nerd. 😉 Nur, wer kann das oder will seinen Garantieanspruch deswegen aufs Spiel setzen? Wer will sich überhaupt damit befassen? Auch die Frau Schriftstellerin profitiert dann davon, daß im Netz dazu Informationen vorliegen, daß sie am Ende, vielleicht mit der Piraten, ein Smartphone käuft, wo sie von Beginn an ohne Grundkenntnisse ihre Rechte verwalten kann. Sie muß dann nicht nach einem Bericht in der FR kopfkratzend ihr Smartphone anschauen. Und woher hat die FR den Inhalt? Bestimmt nicht von Arning, der ein Buch mit/über Frau Roth geschrieben hat und der nach einem Aufruf bei den FR-Stadtmenschen, mit ihm zu diskutieren (Frankfurt 2030), ohne weitere Wortmeldung still und leise sich aus dem Staub gemacht hat.
Das ist das Internet.
Noch ein Gesichtspunkt zum Urheberrecht:
Es ist, und das sprechen ja alle heftigen Kritiker der Urheberrechtsreformer an, von Lewitscharoff bis Sven Regener, in erster Linie dazu da, um einen Geldstrom in Richtung Urheber zu gewährleisten. Anm. an rü: Die Urheber werden vielleicht auch, aber eben nicht nur sozial motiviert (Anerkennung, Bekanntheit usw.) sondern weil sie essen müssen und Miete bezahlen.
Diesen Geldstrom gibt es aber doch, jedenfalls im Buchsektor, nur für weniger als 1% aller jemals produzierten Werke. Es gibt eine enorme Menge an Werken, die urheberrechtlich geschützt sind, die aber keine Neuerscheinungen sind und auch nicht auf der Backlist der Verlage stehen. D.h. der Endverbraucher kann sie gar nicht erwerben, es fließen keine Gelder an den Urheber, aber die Verlage sitzen drauf, sagen, wir verdienen zwar nichts dran, aber kein anderer darf sie haben, allein weil wir eben das Urheberrecht besitzen, basta. Sie liegen also in irgendwelchen Safes und modern vor sich hin.
Hier liegt ein enormer kultureller Schatz, den einige wenige sorgsam hüten und dem Rest der Menschheit verwehren. Und, wie gesagt, das Argument, die Autoren müssten auch etwas essen, zieht hier nicht im geringsten, denn mit Büchern, die nicht auf den Verkaufslisten der Verlage stehen, verdienen auch die Autoren NICHT DAS GERINGSTE.
Es ist praktisch so, daß in einer Hungerregion jemand auf einem Berg Brot sitzt, und sagt: Ihr dürft das Brot nicht haben… warum nicht? Na weil es mir gehört!
Hier sollte es eine Lösung geben. Mein Vorschlag dazu wäre: Urheberrechtsinhaber verlieren diese Urheberrechte, wenn das Urheberrecht eine gewisse Zeitlang überhaupt nicht verwertet wird… und mit „Zeitlang“ meine ich nicht bis 70 Jahre nach dem Tod des Autors… 😉 sondern ich denke an etwa 1 Jahr, in einer Übergangsphase auch mehr. Dies würde die Verlage unter Druck setzen, die Werke auch wieder zu publizieren, zumindest digital (und das ist übrigens auch sehr im Sinne der eigentlichen Urheber, der Autoren, denn erst dann können auch wieder Gelder an sie fließen… es gibt ja einen Kampf der Autoren mit den Verlagen, nicht von der Backlist zu verschwinden).
Das Gejammre der Verlage ist zwar absehbar, daß auch Digitalpublikationen enormes Geld kosten, aber das ist eine ziemliche Lüge, denn was ein Privatmann in 2 Stunden erledigen kann, kann ein Verlag auch in 2 Stunden erledigen. Wenn das immer noch zu teuer ist, kann man das ja nach China auslagern.
@ Fladung,
man sollte im Personal, den Vorstellungen und Programmen der Parteien weniger ein Psychogramm der dort agierenden Personen sehen, sondern mehr ein Psychogramm der Wähler dieser Parteien. Wir haben nunmal einen großen Teil der heutigen Jugend, mit Privatfernsehen und neuen Technologien aufgewachsen, der um alles Politische einen hohen Bogen macht, der allenfalls in der Lage ist, Vorgekautes wiederzugeben (daher übrigens die diffuse Linksorientierung). Phoenix, arte usw. sind bei denen völlig unbekannte Informationsquellen, ARD, ZDF, 3sat, da hat man zwar schonmal von gehört, aber „so einen Mist tu ich mir nicht an“. Für Tageszeitungen verschwendet man sein Geld nicht, das kostet so viel wie ein Sky Abo, und man bekommt nur Quatsch, bei Sky hingegen tolle Filme. Am Computer und im Internet hat man eine gewisse Wendigkeit erlangt, denn dort gibt es Dinge, die einen ansprechen: Filme, Musik und Spiele.
Man kann die Marktgesetze schelten wie man möchte, aber es ist erstaunlich, wo sie überall wirken: Das Erscheinen der Piratenpartei zeigt anschaulich auf, wie Nachfrage ein Angebot erzeugt. Es braucht ja in einer solchen praktisch (politisch/ökonomisch usw.) nullinformierten Horde Menschen nur einige wenige zu geben, die etwas gschaftlhuberischer veranlagt sind als der Rest, und schwupps, schon gründet sich eine solche Partei.
Der Vorstellung, die bei manchen herumgeistert, hier handele es sich um „Anfangsschwierigkeiten“ o.ä., die sich mit der Zeit geben werden, stehe ich skeptisch gegenüber… die verbreitete Uninformiertheit wird auch künftig weiter zunehmen, und eine Professionalisierung der Piratenpartei würde bedeuten, daß man für die Uninformierten in das Lager der Parteien übergeht, die man nicht wählt, weil man sie nicht versteht. Es ist die Frage, wie lange das verzögert werden kann, indem das Politpersonal über Oberflächlichkeiten, für deren Wahrnehmung man wirklich nicht viel Grips benötigt, das Gefühl wachhält: Wir sind wie ihr, ihr seid wie wir.
@ # 10 Max Wedell
Die Urheberrechte hat immer der Urheber (Autor). Durch einen Vertrag übeträgt er einem Verlag die Nutzungsrechte. In den Verträgen ist vorgesehen (und wahrscheinlich auch gesetzlich abgesichert), dass die Nutzungsrechte an den Autor zurückgehen, wenn der Verlag sie nicht mehr (z.B. für eine Neuauflage) nutzt. In der Praxis geschieht dies, wenn sich ein Werk nicht so gut verkauft, dass sich eine Neuauflage lohnen würde. Dann nutzt es dem Autor wenig, wenn er die Nutzungsrechte zurück bekommt, weil er keinen Anderen Verklag findet, der das wirtschaftliche Risiko einer Neuauflage tragen würde.
Neue Vertriebswege über digitale Plattformen wären daher für Verlage und Autoren interessant (weil dann die „Herstellungskosten“ unabhängig von der „Auflagenhöhe“ sind). Diesen Weg wird aber kein Verlag eigenständig beschreiten können, solange – mit politischen Rückendeckung der Piraten – die Gefahr besteht, dass die Werke sofort auf irgendwelchen „Tauschbörsen“ landen, an denen deren Betreiber Dank der vielen Klicks (das ist die Währung, mit der die User im Netz bezahlen) Geld mit Werbung vedienen – nicht aber die Autoren und die Verlage. Technisch können sich nur solche Giganten wie Apple oder Amazon gegen solchen Diebstal schützen – und werden somit zu Monopolisten, unter deren Knute sich Autoren und Verlage begeben müssen, wenn sie eBooks verteiben wollen. Das ist der Grund, weshalb in Deutschland Verlage zögern, in das eBook-Geschäft einzusteigen, nicht wegen der Kosten der Herstellung der digitalen Kopie der ohnehin als digitale Druckvorlage vorliegenden Werke.
Die Piraten geben vor, sich für das Recht der User auf freie Information einzusetzten. Faktisch sichern sie die Einnahmequellen von Internetkonzernen wie Google oder von Betreibern illegaler Tauschbörsen.
Zumindest im Musikbereich hat die Industrie alles durch ihre seltsame Einstellung verbeutelt, was irgendwie nur zu verbeuteln geht. Was haben sie dann für ein digitales Album fast des gleichen Preises geliefert? Schlecht Soundqualität und ein 150er-Pixelcover. Das man da nicht mit Hurra die Plattformen stürmt liegt auf der Hand. War ich Mac-User, war ich sowieso auf Verliererseite, denn mein Mac spielt nun mal nicht wma oder den real-kram ab. Ganz zu schweigen von den Einlaßschwierigkeiten – ein muß, der Internet Explorer für alle.
Wer das Zeitgeschehen aufmerksam verfolgt, wird mitbekommen haben, daß alle großen Firmen sich irgendwo vor einem Gericht wiederfinden. Aktueller Stand: Momentan wirft Google Microsoft vor, andere Firmen als Patenttrolle einzusetzen… Wenn Messe in Frankfurt ist, hat der Zoll viel zu tun. Ganze Containerladungen werden in Hamburg beschlagnahmt. Aber diese Länder werden hofiert, die das Urheberrecht mit Füßen treten, Kopien bis zum abwinken fertigen. Die Chinesn merken es langsam, weil sie mit eigenen Marken den Markt erobern wollen, diese nun auch kopiert werden…
Es ist nicht nur das Internet.
Zu Max #10: Natürlich wollen sie verdienen, Brot auf dem Tisch vorfinden. Das können sie auch, aber dann auch das Internet meiden und auf das herkömmliche Produkt setzen. Es wird alles was digitalisiert ist vervielfältigt, ob man will oder nicht. Tauschbörsen sind nicht das Problem, denn ob man alles was dort die Seiten wechselt auch kaufen würde, ist fraglich. Die Musikindustrie hat diese Rechnung auch gemacht, nur diese Milchmädchenrechnung hat nie hingehauen. Mittlerweile sieht es so aus, daß die online-Käufe zunehmen, Tauschbörsenbesuche abnehmen. Biete mir was, kaufe ich es auch. Und die Leute kaufen auch.
Natürlich zahle ich für die Oldies but Goldies keinen Cent, denn die habe ich schon 2x bezahlt. Einmal auf Vinyl, dann auf CD. Und was ich auf CD nicht habe, aber auf Vinyl, hole ich mir anderwärtig für meine Musicbox in der Hosentasche. Irgendwo fliegt das Zeug im iNet herum. Das kann dann auch 128er-Quali haben, reicht für unterwegs. Gibt es sogar eine Dankeschön an den Verteiler. 😉 Bin ich deswegen ein Verbrecher?
Um es noch einmal zu hinterlassen: Autoren und Künstler sind nicht alleine und das Internet besteht nun mal nicht nur aus ihnen. Und wegen ihnen darf das Internet nicht kaputt reguliert werden. Und wer auf das Internet setzt, sollte damit leben können, daß ein kleiner Teil seine Werke für lau hergibt. Das ist der Nachteil wenn nix wiegt, man nix am Ende in der Hand hat und alles nur aus einsen und nullen besteht (sinngemäß). Vielleicht ist es aber auch umgekehrt, daß durch das eine erschlichene Buch, das Nachfolgewerk gekauft wird. Die Verlage und Vertriebe sollen gescheite Verträge mit den Autoren/Künstlern aushandeln, dann tut das alles gar nicht weh, weint man nicht jeder Kopie hinterher und rechnet…
Es gibt natürlich immer mehrere Geschichten, auch zwei Seiten. Wie hieß das Portal, das sogar mit öffentlichen Geldern gefördert wurde, gegen das die FAZ und ich meine die SZ geklagt haben? Ich kann die Zeitschriften verstehen, denn ein Text fällt nicht vom Himmel, wächst gar wie Äpfel an Bäumen. Umso bedauerlicher ist, wenn die Autoren noch von den eigenen Leuten im Verlag geknechtet werden, ihre Arbeit nicht die Anerkennung bekommt, die sie wert wäre.
Das nist alles ein Wust 🙁 und ich hoffe, wir finden für alle eine gute Lösung, denn es kann auch nicht Sinn sein, daß einer sein Bleistift wegwirft… aber viele sind auch früher schon erst nach dem Tod berühmt geworden. Sind nun die Erben am lachen. 😉
Anhang: Ich habe beim vorletzten Absatz am Ende des Textes unsere FR im Kopf gehabt. Man könnte aber meinen, ich meine die Autoren der FAZ oder der SZ. Dem ist nicht so… das weiß ich nicht, wie es da ist. Ich habe immer Bammel, ich stehe auf, die FR gibt es nicht mehr. 🙁
Manchmal hüpfen die Gedanken, vergesse ich ein Wort, bin schon weiter… sorry, auch für die Schreibfehler. Aber ich finde immer die Shift-Taste, für die großen Buchstaben, wg. der Lesbarkeit. Ist doch auch was. 😉
Ich hätte da noch eine kleine Geschichte *zu Bronski bittend schaut…*, was die Umsonstmentalität im Internet angeht.
Als Steve Jobs mit dem iPad ankam, ist Döpfner vom Springer-Verlag vor ihm auf die Knie gefallen, sprach von der Rettung. Schon damals schrieb ich, warte mal ab, glaub nur nicht, du kannst dich da ausbreiten, dich an den gedeckten Tisch Marke „first class“ für lau setzen. Und so kam es dann auch. Apple war dann nicht mehr so toll… gleichzeitig verteufelte er die Umsonstmentalität im Internet. Hallo? Bei Apple alles mitnehmen wollen, nix geben, dann zuhause gegen alles wettern, die Branche mobilisieren. So war das auch bei Google. Mit Hurra Google hofiert, aber dann… dabei ist es nur eine kleine Textdatei und schon besucht Google den Springer-Verlag nicht mehr. Dann würde Döpfner aber guggen. Das wäre ihm dann auch nicht recht, denn Google pusht in den News den Springer-Verlag ganz schön, weswegen ich die Google News nicht mehr anwerfe. Bleibe ich beim DLF-Radio, dort gibt es neben anderen Zeitschriften auch die Kommentare zu hören, die ich dann in der FR lesen kann.
Sowohl Google als auch Apple haben Millionen in ihre Produkte investiert. Bei Apple fing das mit dem iMac an, eine kleine Deignergeschichte Marke Steve Jobs, die bis zu seinem Tod kontinuierlich durchgezogen wurde, ihres gleichen sucht. Apple war vorher fast tot, dann kam der Visionär Steve Jobs zurück und Apple wurde zu dem, was es heute ist. Das ist auch eine Erfolgsstory die durch das Internet möglich wurde. Heute schmeckt vielen der Apfel nicht mehr, aber so ist das mit Google auch, wird es auch mit facebook werden. Und auch facebook hat schon gegen andere Netzwerke geklagt, weil sie der Meinung waren, ihr Netzwerk wurde kopiert. Und in facebook selbst sind schon die Abmahnanwälte unterwegs, weil die User coolen Content brauchen (sinngemäß) bzw. meinen der Kumpel braucht das… Naja, mal schauen, was diese iWelt noch so an skurrilen Geschichten gebärt.
@JaM,
vielen Dank für Ihre Differenzierung. Ich ging davon aus, daß das Nutzungsrecht der Verlage sich auch über das Ende der eigentlichen Nutzungsphase erstreckt (sie sich also das Recht auf mögliche Neuauflagen gesichert haben, auch wenn das Buch zwischenzeitlich eine Zeitlang nicht mehr gedruckt wurde bzw. lieferbar war), denn ich kenne solche Fälle und auch eine gewisse Unruhe, die Rechteabtretungen in dieser Form natürlich bei den Autoren hervorrufen (da die Neuauflagen nicht garantiert werden und der Autor praktisch keinen Einfluß darauf hat, ob es sie überhaupt jemals geben wird)…
Meine Beschreibung aber bleibt ja real: 99% aller jemals erschienenen Bücher werden den Menschen vorenthalten (vom Antiquariatshandel will ich einmal absehen, an dem verdienen weder Verlag noch Autor etwas), und auch an diesem Vorenthalten verdient niemand etwas. Unabhängig von der Schuldzuweisung, ob an Verlage oder Autoren, ob an Verwerter oder Urheber, für den Kulturreichtum täte man etwas, könnte man diesen Zustand ändern. Wenn man aus dieser Motivation heraus über das Urheberrecht nachdenkt, selbstverständlich mit der gebotenen Rücksicht auch der Interessen der Urheber, dann kann ich das nicht kritisieren, sondern nur gutheißen. Eigentum verpflichtet, heißt es so schön im GG… Man kann ja mal diskutieren, ob das auch für geistiges Eigentum gilt.
Was die „Plattformen“ angeht: Die Gefahr, daß Inhalte raubkopiert werden, kann technisch nicht gebannt werden, das ist prinzipiell unmöglich, auch Apple und Amazon können das nicht. Wenn ein Werk durch den Menschen konsumierbar ist, d.h. auf einem Bildschirm angezeigt, über einem Lautsprecher abgespielt wird oder sich sonstwie „bemerkbar“ macht, kann es spätestens an dieser „Schnittstelle zum Menschen“ abgegriffen, digitalisiert und kopiert werden (Eine besonders „archaisch“ anmutende Form sei hier genannt: Kopierer rennen mit Stativ und Videokamera ins Kino und filmen die Leinwand ab… die Schattenköpfe, die ab und an durchs Bild huschen, verspätete Kinobesucher auf der Suche nach ihrem Platz oder vom Popkornkauf zurückkehrend, scheinen von den Konsumenten der Raubkopien in Kauf genommen zu werden).
Unnutzbar für Raubkopierer kann man ein Werk nur dann machen, wenn es gleichzeitig unnutzbar für den rechtmäßigen Käufer ist, also etwa durch eine Verschlüsselung, die prinzipiell überhaupt nicht entschlüsselt werden kann (z.B. Überschreiben des Werkes mit Binärnullen, was bei manchen Werken sogar ein Dienst an der Menschheit wäre 😀 ). Daß das nicht praktikabel ist, muß nicht erläutert werden.
Die Großen wie Apple und Amazon haben gegenüber kleineren Handels-Plattformen dabei sogar eher einen Nachteil, nämlich daß sich eine ungleich größere Menge an Hackern, Crackern und sonstigen findigen Gestalten mit weit dehnbarem Rechtsempfinden über deren Kopierschutzssysteme hermachen, wenn sie denn auf die Idee kommen, welche einzusetzen… sie sind natürlich die Primärziele der Schattenweltler des Internet.
Bei youtube verdient man zwar etwas am Klick, und ist deshalb auch in der Lage, den Rechteinhabern bzw. deren Vertretungen (z.B. GEMA) etwas abzugeben. Die meinen aber, das, was abgegeben werden kann, wäre nicht genug. Also kann es nicht angeboten werden, weswegen youtube es ja auch ordnungsgemäß löscht. Bei einer anderen großen „Plattformgruppe“, den sog. One-Click-Hostern, sieht es ähnlich aus: Die Einnahmen aus Werbung und durch die sog. Premium-User reichen wohl nicht, um die Vertriebsrechte für die angebotenen Inhalte zu erwerben, deswegen wird im Raubkopiefall gelöscht und NICHT die Lizenz hinzugekauft. Der Fall des dicken Kim Schmitz alias Kim Dotkom mit den zirkulierenden gigantischen Einnahmezahlen täuscht leicht… wer das „Angebot“ von Megaupload (Megavideo usw.) kannte, kann nicht anders als ziemlich überzeugt zu sein, daß ein vielfaches an Lizenzgebühren notwendig gewesen wäre, um die genannten Abermillionen legal „erwirtschaften“ zu können. Also räumen nahezu alle One-Click-Hoster den Rechteinhabern die Möglichkeit der Beschwerde ein, und Inhalte werden bei berechtigten Beschwerden auch entfernt, anstatt die Lizenzen für die Inhalte zu erwerben.
Zwei grundsätzlichen Probleme bei OCH, youtube und Konsorten: Zwischen Beschwerde und Entfernung der Raubkopie liegt immer eine Zeitspanne, innerhalb derer schon eine explosionsartige Verbreitung stattfinden konnte (gerade bei Bestsellern, Blockbustern, Superhits usw.), und die Rechteinhaber haben verständlicherweise auch keine Lust, Abteilungen mit wer weiß wie vielen „Überwachern“ aufzubauen, die ständig diese Plattformen nach Urheberrechtsverletzungen abgrasen, bzw. das Internet nach entsprechenden Links.
Wie dem auch sei… letztendlich hat das Erscheinen der Piraten m.E. nur einen ganz marginalen Einfluß gehabt auf die grassierenden Schwächen im Rechtsgefühl so vieler Internetnutzer, gerade der Jüngeren. Diese ganzen Strukturen, die zur Umgehung des Urheberrechts prächtig genutzt werden können, sind ja nicht erst durch Erscheinen der Piraten entstanden, die auf einmal Lockerungen im Urheberrecht forderten. Sondern umgekehrt: Erst nachdem das Urheberrecht lange Jahre massiv verletzt wurde, erschienen diejenigen auf der Bildfläche, die sagten: Über das Urheberrecht müssen wir nochmal nachdenken.
Keine Neufassung des Urheberrechts aber wird verhindern können, daß sie nicht auch mehr oder weniger massiv missachtet werden wird (Ausser vielleicht: Bei Verstößen wird künftig die Todesstrafe verhängt 😀 ).
@ rü,
„Natürlich wollen sie verdienen, Brot auf dem Tisch vorfinden. Das können sie auch, aber dann auch das Internet meiden und auf das herkömmliche Produkt setzen.“
Ich sagte es ja schon: Nein, das geht nicht. Geben Sie einem Raubkopierer ein „herkömmliches Produkt“, und in N gibt er es Ihnen digitalisiert und kopierbar zurück, unter Einsatz eines handelsüblichen PCs mit Scanner (80 Euro) und Videodigitalisierer (30 Euro).
N = Abspielzeit + 5 Minuten bei Schallplatte; Insges. 10 Minuten bei Album-CD
N = 2* Filmdauer bei Filmen von VHS; 1,5 * Filmdauer von DVD
N = 2 Stunden bei einem Papierbuch von etwa 400 Seiten
Bei Software, ob Anwendungsprogrammen oder Spielen, ist das Digitale schon immer das „herkömmliche“ gewesen, ihr Rat, sich gar nicht erst in die digitale Domäne zu begeben, macht hier deshalb überhaupt keinen Sinn.
Also, selbst wer noch auf Vinyl veröffentlicht oder sich aufs Papierbuch beschränkt, kann durchaus Grund haben, um sein Brot auf dem Tisch zu bangen.
Hallo lieber Max Wedell,
ich wage nun zu widersprechen, danke aber für ihre Teilnahme an meinen Gedanken.
Ihre CD-Kopie wollte ich nicht haben. Wenn ich eine CD ins mp3 oder in ein anderes Format umwandle, geht eine Stunde drauf, vorneweg. Das ist dann aber ein amtliches Endprodukt, auch anständig getagt. Ich gebe ihnen aber auch recht, was da zu holen ist… gut, den „Endkunden“ gehört es nicht besser. Und für die Kids, die das alles über ihren Player plärrend abspielen, braucht es nicht mehr. Da gab es kürzlich ein Interview mit den Kleinen der Gesellschaft, wo haben sie die Musik her? Aus dem Internet – kostenlos. Nun kann man natürlich hinterfragen, wenn du kein Geld für Musik hast, wieso hat dann ein iPod? Aber diese Kleinen werden die Musik von ihre Stars kaufen, wenn nicht heute dann morgen. Sie wollen aber heute tanzen und in seltenen Fällen kommt wer mit einem Sparschwein in den Plattenladen, schlachtet es dort, fragt, ob es für die Scooter-CD reicht. Ich war sprachlos, die Plattenhändlerin auch.
Zu den Filmen kann ich nicht viel sagen, da ich keine Filme mir kopiere oder mir sowas anlache. Bin nicht so der Cinemanist oder wie das heißt.
Zu dem Buch: ich schaffe das nicht, ein 400 Seitenbuch in ein ebooktaugliches Format in zwei Stunden zu scannen. Ich bin kläglich gescheitert, als ich mit einer App da was als pdf-Datei erstellen wollte. Es ist nicht der Nachbar oder ich, wegen dem die Autoren nun um ihr Essen bangen müssen.
Zu dem digitalen Gebiet, sogenannte Raubkopien gab es schon, da gab es noch keine Plattform in Internet. Die Freischaltnummern gab es auf Handzetteln. Und das wissen auch alle. Jeder der sich da tummelt, müßte wissen, nichts bleibt am Fleck. Das wissen die auch, wird auch einkalkuliert. So wie jedes Kaufhaus Diebesgut in den Preisen miteinberechnet, so machen die das auch. Es ist natürlich nun am Thema vorbei, das Argument anzubringen, daß die Preise heute völlig überzogen sind, die Künstler/Autoren vor allem die Vertriebe/Verlage von den Mechanismen einer uralten Zeit profitieren. Sie müssen längst nicht mehr das bewältigen, was sie noch in dern 70ern anstellen mußten. Und die wenigsten sind bereit, für ihre Musik Opfer zu bringen, gar mit einem VW-Bus (heute moderner) ein Clubtour zu machen, übers Land zu tingeln, im Bus schlafen ect.pp. Für eine K/Cluster-Platte habe ich 16 Mark bezahlt, mußte 30 Kilometer trampen, hatte nur 20 Mark Taschengeld in der Woche, geraucht wollte auch werden… und dann kam noch TD, KS… das hatte ich immer dann nachträglich gekauft. Heute ist das ja noch schlimmer. Man wird ja erschlagen mit Musik, Kids müssen dieses und jenes haben, dann haben sie es, ist es schon wieder out. Müssen sie wieder rennen. Aber die bezahlen auch, wenn auch auf einer anderen Art. Hatte schon genug solcher PCs in den Händen, wo das Geschrei dann groß war, daß alles so langsam ist, nix mehr geht, obwohl Gigahz da pumpen. Musik ist keine Kunst mehr, sondern Gebrauchsdingens, eine Geldvermehrungsmaschine für die anderen. Und nur darum geht es.
Und das wird mit den Büchern vielleicht auch so enden. Hier haben wir allerdings noch die Chance, das Bewußtsein für ein Werk wieder herzustellen. Das gilt auch für Zeitungen. Und wenn das Verhälnis Verkäufer/Käufer fair ist, sind die Leute auch bereit das Angebot anzunehmen und auch dort zu bleiben, mehr zu kaufen. Die Tage mußte ich eine App neu laden, die ich gekauft habe. Da stand dann „installieren /gekauft“. Das ist doch ok, kaufe ich wieder ein, muß mir kein Kopf um Updates machen. Ich glaube, wenn ich bei dem Musikhändler hingehe, sage Wurm war da, PC kaputt, kriege ich kein neues Album. Ich weiß nun nicht wie Amazon das händelt.
Vinyl wird immer noch verkauft und die Klagen sind leiser geworden, weil nun das Klangerlebnis ins Spiel kommt. Es ist nicht die Masse, aber es ist auch nicht die Auflage wie noch zu anderen Zeiten. Das Verhältnis eBook Papierbuch war bei der letzten Messe noch ausgewogen, aber die Tendenz geht ganz klar hin zum ebook. Wichtig ist, wie schon erwähnt, das Bewußtsein zu ändern, denn mit Google Drive, Dropbox und Co. im Rücken ist der Megaupload an jeder Internetecke zu finden. Das verteufeln der noch zugänglichen Piratebays löst das Problem nicht.
Zum Trost sei gereicht, die, die da zugange sind, das Recht auf irgendwaqs in Spiel bringen, aber nur Kopien im Sinn haben, sind nicht bereit für 1 Euro die Stunde den Wald zu säubern. Aber ein Musiker/Autor soll doch alles hergeben. Sag, ja, das ist alles nicht einfach, weil auch ganz viel ins Spiel kommt.
Berichtigung: Updates = Backup, es ist gut für heute. Gute Nacht allen.
Gestern in den Spät-News von RTL, gab es die „Meuterei auf der Bounty“ als Gute-Nacht-Geschichte. 2 von 3 Pressesprechern der Piraten haben das Handtuch geschmissen. Von Mobbing und anderen Greultaten (Sexismus) war die Rede. Oppositionsarbeit = Fehlanzeige da kein Programm und mit Transparenz und Internet alleine ist kein Blumentopf in der Welt zu holen.
Jetzt kann man natürlich auf die 80er und die Grünen verweisen, denn da waren ja auch Tumulte, nicht wenig, aber da war irgendwie was dahinter. Und solange Frau Kraft (NRW) nicht die Dachlatten auspackt um zuzuschlagen wie der damalige hessische Ministerpräsident, solange ist das alles in NRW viel Rauch um nix (Eklat/Tumulte bei der ersten Rede eines Piraten im Landtag).
Es wird noch seine Zeit brauchen, bis sich das Völkchen sortiert hat.
@rü,
für Sie selbstverständlich kein mp3, sondern ein FLAC. Da plärrt, klappert und scheppert nix. Für Scooter aber Overkill. Was die Bücher angeht… Sie müssen es nicht schaffen. Es muß unter 80 Millionen nur EINER schaffen, der es dann ins Netz stellt… und das Problem ist da. Auf einen Link klicken um einen Dowload zu starten kann nun wirklich jeder. Im übrigen, wenn Sie mp3 erzeugen können, können Sie auch eine immer wichtiger werdende Untergruppe in der Buchbranche „abdecken“, für die kein pdf erzeugt werden muß… die Hörbücher. Und weil das Erzeugen eines mp3 eben einfacher ist als das Erzeugen eines pdf und jeder 6-Jährige das schon kann, ist genau diese Produktgruppe von Raubkopierern besonders stark bedroht.
Was Sie schreiben, was „schon immer da war“, ist nicht annähernd vergleichbar. Sicher, auch ich erinnere mich z.B. daran, wie früher ein Hauptaufenthaltsort des Studenten neben Hörsaal und Kneipe der Copy-Shop war, in dem Fachbücher am laufenden Band kopiert wurden. Aber die hergestellte Kopie nutzte ja hauptsächlich nur einer, und für eine Nutzungsmöglichkeit durch den nächsten Studenten musste derselbe umständliche, Stunden währende Kopierprozeß nochmals absolviert werden. Heute muß die 2 Stunden nur der allererste aufwenden. Die dann darauf folgenden Kopierprozesse bei der Verteilung an Millionen andere dauern Millisekunden, und können vom Wohnzimmersofa aus getätigt werden. Das ist ein Riesen-Unterschied.
Wenn für die Musik Opfer zu bringen bedeutet, aus dem Studio rauszugehen und Liveauftritte zu machen, könnten dazu bald viele Musiker verdonnert sein (manchen machts ja sogar Spaß), wenn Sie überhaupt noch was verdienen wollen: Die wesentlichen Erlebnisse und Eindrücke eines Liveauftritts kann man nicht kopieren (jedenfalls solange die Menschen nicht mit der Kopie der DVD zum Liveauftritt zufrieden sind).
Ob Verteufeln wirklich nichts bringt, weiß ich nicht. Mord und Totschlag zu verteufeln jedenfalls hat m.E. schon eine gewisse Wirksamkeit.
Jetzt gibt es also Burnout, Selbstausbeutung bis zum Rande der Erschöpfung bei den Piraten… Schade, daß man politische Arbeit nicht gestalten kann wie eine „World of Warcraft“-Session… dann wären Burnout und Erschöpfung ja überhaupt kein Problem… man würde einfach erstmal freudig weitermachen. 😀
Na ja, wenn die Piraten selber schon keine Steine ins Rollen bringen, dann strahlen sie wenigstens Signale an die anderen Parteien aus… zeigen auf, was einen gewissen Wähleranteil bewegt. Mal abwarten, ob dies größere Auswirkungen hat als das peinliche Geplapper von Frau Kühnast: „Wir sind doch auch im Internet!“.
@ all
Der angekündigte Blogtalk muss verschoben werden. Die Pressestelle der Piratenpartei reagiert nicht mehr auf meine Kontaktversuche. Hintergrund dürfte sein, dass zwei der drei Pressesprecher der Piraten vergangene Woche zurückgetreten sind. Sie hatten diesen Job ehrenamtlich gemacht und klagten über steigende Arbeitsbelastung und zu wenig Personal. Noch vorvergangene Woche hatte ich ausgiebig mit einem der beiden dann Zurückgetreten, Aleks Lessmann, telefoniert und war auf Interesse für das Blogtalk-Projekt gestoßen; es wurde auch schon über mögliche Gesprächspartner gesprochen. Vergangenen Freitag bekam ich die verbliebene Pressesprecherin Anita Möllering noch an die Strippe; sie versprach, sich zügig zu kümmern. Jetzt geht nur noch die Mailbox ran. Mein FR-Kollege Steffen Hebestreit hatte mehr Glück: „Die Arbeitsbelastung ist extrem hoch“, sagt Möllering der FR. Die Bundessprecherin ist für wöchentlich 20 Stunden bei den Piraten angestellt und bezahlt, doch leistet sie deutlich mehr Arbeit − „Das ist selbstverständlich, ich bin eben Piratin“. Auf Dauer lasse sich ein solches zusätzliches Engagement aber nicht aufrechterhalten, schließlich müsse sie nebenbei noch ihren Lebensunterhalt verdienen. In der Print-FR findet sich zudem der Hinweis, dass Möllering diesen Job für 800 Euro monatlich mache.
Bevor ich mich an die Pressestelle gewendet hatte, habe ich es mit einem direkten Kontakt probiert, doch Geschäftsführer Johannes Ponader war beim ersten Kontakt im Gespräch; ich solle ein, zwei Stunden später noch einmal anrufen. Was ich tat – Mailbox. Zwei Tage später der erneute Versuch, wieder Mailbox.
Anarchie bei den Piraten? Jedenfalls ist es nicht so einfach, mit ihnen in Kontakt zu kommen. Die Piraten lehnen die Etablierung professioneller Polit-Strukturen ab, weil sie keine Zwei-Klassen-Partei sein wollen – hier die bezahlten Funktionäre, dort das transparente Basisvolk. Wenn ich meine aktuellen Erfahrungen mit den Piraten Revue passieren lasse, komme ich allerdings zu dem Schluss, dass die Partei scheitern wird, wenn sie sich nicht zu diesem Schritt durchringt. Man stelle sich das vor: Der Bundesvorsitzende ist hauptberuflich im Bundesverteidigungsministerium angestellt. Der soll eine stürmisch wachsende Partei also wohl in seiner Freizeit vertreten, aufbauen, voranbringen? Hand in Hand mit einer nebenberuflichen Pressesprecherin und einem unerreichbaren Geschäftsführer?
Ich bleibe weiterhin dran und versuche, den Blogtalk zu einem späteren Zeitpunkt zustande zu bringen, kann und will mich dazu jetzt aber nicht festlegen.
Grüße an alle von Bronski
(Kopie des Updates im Einleitungstext)
Ich hatte es ja mit meinem Beitrag # 8 schon mal versucht, das Thema auf Ziele, Vorstellungen, Vorgehensweise und Kluft zwischen Wollen, Wirken und tatsächlichem Gestalten anzusprechen. Aber hier im Blog scheint mehr Interesse über die Feinheiten des Urheberrechts allein zu bestehen.
Für diese „vom Hölzchen aufs Stäbchen-„Debatte fehlt mir nicht nur das Insiderwissen, sondern auch für die Beschränkung auf dieses Thema jedes Verständnis.
Nur so viel: Ganz neu ist die Debatte um die Art „Eigentumsübertragung“, wie sie die Piraten führen und auch vornehmen, nicht. In den 70ern gab es auch die Raubdruck- und „Klau-Mich“-Debatten. Ich hatte damals in der BI, in der ich gearbeitet hatte, Kontakt zu einer Buchhändlerin mit kleinem Laden in Frankfurt, die mir von heftigen Debatten mit Pseudo-Linken, eher aus dem Sponti oder Radikal-KP-Lager, erzählte, die partout nicht einsehen wollten, daß ihr Geschäftsmodell nur funktioniert, wenn sie ihre Bücher (und wenige Platten) verkauft und nicht geklaut bekommt. Und diese waren keine Lore-Romane.
Nur haben die Klauer damals versucht, ihren Delikt marxistisch-leninistisch zu begründen, und waren doch nur einfache Diebe und Geschäftsexistenz-Schädiger. Jetzt wird eben nicht mehr ML-mäßig begründet, sondern mit der Freiheit des Netzes und der Tauschbörsen darin. Irre ich mich?
Blackbeard wird auch seine Raubzüge mit „Eigentumsübertragung“ begründet haben. Es ist eben leichter, sich sein eigenes Recht zusammen zu basteln, um damit die Verstöße gegen bestehendes Recht zu rechtfertigen.
Ach lieber Max (#20), Sie haben mich nicht verstanden. Erstmal Guten Morgen.
Ich möchte hier nun nicht die Wertigkeit gewisser Inhalte diskutieren, ob im Buch niedergeschrieben oder auf einem Tonträger verewigt. Es geht um die Handlung.
Ich kann die FR kaufen oder aber aber auch für lau im Netz lesen. Ich kann dann auch ein Knopf drücken, dann habe ich einen Teil fürs offline-lesen gespeichert. Was habe ich nun?
Ich kann eine App kaufen, ich kann aber auch neben an hingehen, wo es nix kostet. Und je nachdem, läuft die auch noch in 5 Jahren.
Was ist nun das Problem? Die FR, die ihr Produkt zeigt, der, der die App dort für lau und gecrackt für alle zugänglich macht, oder nicht doch jene, die dort vorbeigehen und alles einsacken?
Vor vielen Jahren war ich in Berlin bei einem Vertrieb, fragte nach, ich brauche Musik für die Homepage, zum hören für die Leut‘ zum paasenden Interview (ich war immer gerne persönlich vor Ort, wg. der Kunst). Nehm‘ du nur, was du brauchst. Das kann man heute vergessen. Rechtlich gesehen darf ich ja nix mehr, bin quasi gefesselt, im Gegensatz zu vor über 10 Jahren. Es ist ja nicht so, das die Autoren/Künstler schutzlos sind. Was glaubst was schon Leute von irgendwelchen Institutionen bei mir angeklopft haben, weil sie der Annahme waren, hier muß es ein Download geben. Ein Musiker aus England ist sogar Amok gelaufen, kein Download, nur Text, hat dann seine deutsche Vertretung geschickt. Die haben richtiges zu hören bekommen. Mach Sie mal lieber Max Wedell, setzen Sie ein Album als download auf ihre HP, schreiben dazu „für Freunde“.
In meinem Browser dreht sich ein Kreisel, wenn der dolle rotiert, ist was zu holen. Ich gehe zu McDonalds, esse ein Smartie-Eis, bin ich fertig, habe ich mind. 10 neue Songs. Auf legale Art. Focus verteilt ein Hörbuch für lau, es reicht doch wenn einer seine Adresse hergibt.. auch das ist legal. Wie wollen sie das verhindern?
Wenn 30% der facebooknutzer, die vielleicht bis morgen abstimmen (facebooksches Demokratieverständnis) eine Datei neben hinlegen, den Knopf drücken und mit den 500 Freunden in ihrer Liste tauschen, dann haben sie nun was? Sie können dagegen gar nix machen. Auch nicht die einzigste Kopie verbieten, denn dann nagt ihr Klientel ja am Hungertuch.
Gehen sie mal in den Zeitschriftenladen, ich bin dort jeden Tag, wieviele Zeitungen erzählen den Leuten wie sie was wo umsonst bekommen? Die ultimativen Tips, wo es umsonst alles gibt, was man dazu braucht. Das geht schon seit Jahren so. Nehme ihnen die Schlagzeilen, den Inhalt wie „so bekommt Kazzaa Flügel“ weg, was bleibt? Vielleicht die ultrageheimsten Kniffe für Win2000.
Man kann nicht jahrelang den Leuten einbläuen, wer zahlt ist doof, geiz ist doch so geil, und dann jammern wenn alle ne lange Nase machen, sollen sie zahlen.
Das Opfer der Musiker war nur ein Beispiel, um das Verhältnis aufzuzeigen. Es gibt sie heute auch noch, aber das Verhältnis zum gesamten hat sich gewaltig verschoben. Für einen Sommer in Frankfurt berühmt, braucht es nur die letzte Seite der FR. Und die FR war nicht der Scout, sondern hat es anderwo her, weil es nun nicht zu übersehen ist. Vor 40 Jahren hätte die FR das gar nicht mitbekommen, Frankfurt ist sinngemäß dumm gestorben (war ja nicht anders möglich).
Einfache Rechenaufgabe: Was mußte ein Label/Musiker vor 40 Jahren anstellen, damit seine Platten beim Händler stehen, diese auch gekauft werden? Was mußte er investieren, damit seine Gedanken hörbar für alle werden?
Hilfestellung: Für mehr an Preis habe ich heute nix in der Hand, es müssen keine Telefonanrufe getätigt werden – etc.pp. Ich bezahle das heute aber alles mit. Der Verkaufspreis um die Hälfte gesenkt, wird niemand ärmer. Und die Kopien rechnen sich dann auch nicht mehr.
Hast früher mit Glück als Undergroundgruppe 1000 Leute erreicht, sind es heute Millionen und mehr – weltweit.
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Schade Bronski, aber es zeigt auf, daß die Piraten noch viel lernen müssen. Mit dieser Art werden noch weiter absinken, bis nur noch der Mastgucker aus dem Wasser schaut (Bild nach Asterix und Obelix).
Ich habe noch etwas für Sie, lieber Max Wedell.
Bei meinem Zeitschriftenhändler steht ein Kopierer. In schöner Regelmäßigkeit ruft wer an, und dann muß die Anzahl der dort gemachten Kopien durchgegeben werden (Zählwerk im Kopierer). Danach wird gerechnet und der Zeitschriftenhändler muß eine Abgabe entrichten. Doch was wird dort kopiert? Keine Zeitschriften, keine Bücher… es sind zu 90% amtliche Dokumente für die Ämter. Stecke ich was Kleines in mein Smartphone, beztahle ich GEMA obwohl nur eigene Bilder draufkommen. Es fließen Millionen Euro an …. für etwas was gar nicht in Anspruch genommen wird.
Zu den kopierenden Studenten.
Wieviele Studenten in ihrer Zeit waren an der Uni und wieviele kopierten? Wieviele Internetuser gibt es und wieviele sitzen davon in den Tauschbörsen?
Ihren Studenten waren besser drauf 😉
Schönen Feiertag. 🙂
@ Bronski #21
Mobbing und Rufmord – Der schmutzige Machtkampf bei den Piraten-Sprechern
„Zuletzt hieß es oft, dass die Piraten im Zuge der Professionalisierung weniger auf Transparenz und mehr auf Vertraulichkeit setzen müssten. So sei es nun einmal in der Politik. In Vorstandskreisen hört man nun allerdings Gegenteiliges – dass die Diskussion um die noch geschlossene SG-Liste nämlich auf die andere Richtung hindeute.“
http://www.welt.de/politik/deutschland/article106447100/Der-schmutzige-Machtkampf-bei-den-Piraten-Sprechern.html
SG = Servicegruppe Presse
Betrifft Urheberrechtsverletzungen:
Ich weiß nun nicht, ob wer der netten Runde das mitbekommen hat, Microsoft läßt aufgrund von Urheberrechtsverletzungen bei Google Links zu einem heise-Artikel sperren. heise erzählt, die monierten Links, gingen auf die offiziellen MS-Seiten…
Microsoft hat sich bisher dazu nicht geäußert, Google hat nach Einspruch von heise die Seiten im Suchindex wieder freigeschaltet.
Das ist schon ’ne dolle Geschichte, wer nun nicht nett schreibt, wird angeschwärzt, Ruh‘ ist. Und es ist nun gar nicht so einfach dahinterzukommen.
Die andere Geschichte, es gibt da so eine nette App, noch im Beta-Status für Android, noch nicht auf Google Play erhältlich. Die ließt News und ähnliches, serviert auf sehr elegante Art diese. Nun wandern Bilder von hüben nach drüben, ohne Einwilligung des Urhebers. Warum stellt er sie auch online, gelle? Ich rege mich jedenfalls nicht auf, wenn wer mir erzählt, da ist auf einer Flirtbörse, was bei mir auch ist, woher ich das Bild hätte… Soll es sich dort in groß geben lassen. 😉
zu @Wolfgang Fladung
Ich habe Ihren Beitrag 8 gelesen und ich denke die anderen die hier schreiben auch, aber was soll ich darauf antworten? Ich sehe das ganz genau so. Für mich ist das unverständlich warum eine Partei die kein Program zu den wichtigsten Fragen hat so viele Stimmen bekommt. Das was Bronski weiter oben geschrieben hat spricht doch für sich.
Bronski: Wäre es nicht möglich hier eine Anzeige zu instalieren aus der man sieht wieviele Leute einen Beitrag den man geschrieben hat auch gelesen haben. Wenn man sieht das es einige gibt die das dann auch lesen aber nicht antworten kann man zu dem Thema manchmal auch noch mehr schreiben. Ich glaube nämlich nicht das der Beitag 8 von Wolfgang Fladung auf kein Intresse gestoßen ist sondern auf kein Wiederspruch.
# 26, Danke, Hans. Sie outen sich wenigstens als einer, der den Beitrag gelesen hat. Auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind, haben wir zumindest nicht nur kontroverse Ansichten.
Ich bin wirklich gespannt, wie die Piraten und deren, nicht bezahltes Führungspersonal, in den nächsten Monaten alle Themen rund um die EURO(PA)-Krise und den zu erwartenden weltweiten Wirtschafts-Einbruch, behandeln will und wird. Und im Hintergrund der €-Krise spielt sich, so wie die Meldungen verlauten, in Bezug auf den globalen Umweltinfarkt noch ein viel größeres Drama ab.
Da bin ich mal gespannt, wie die Piraterie dann noch ihre LIeblingsthemen BGE (Bedingungsloses Grundeinkommen) und kostenlosen Nahverkehr mit Finanzierungsvorschlägen unterfüttert. Ich würde einem Piraten dann vorschlagen, mal in der Ukraine oder in Rumänien das BGE vorzuschlagen.
@ hans (#26)
Die von ihnen gewünschte Erfassung des Textes ist in dieser Form nicht möglich. Bronski kann Ihnen erzählen wie lange im Schnitt die Leute auf einer Threadseite verweilen, aber wie das so ist: Lesen und lesen. Glauben Sie aber nun nicht, daß da 10 Minuten oder so dabei ans Licht kommt. Wenn Sie was zu erzählen haben, erzählen Sie es, unabhängig davon wieviele Leute das Lesen oder nicht.
Ich bin ja der Meinung daß die wenigsten der Meuterer wissen, was inhaltlich Sache ist. Anders ist das Schweigen zu „ihren“ Themen nicht zu erklären, von der Saugstube mal abgesehen. Daß aber z.B. Blogger ein großes Problem hierzulande haben, der BGH es wieder richten muß, weil Hamburg troz vorangegangenem Urteil des BGH die Sachlage anders sieht, steht bei ihnen nicht auf der Agenda. Wo sind dann die Stimmen, das laute Aufstehen der 10% die diese Partei zu „Ruhm und Ehre“ verhalfen? Eine Ansammlung ans DAUs… den Haufen kannst knicken. Laß se Omnibus fahren.
Morgen gibt es eine Podiumsdiskussion unter dem Titel:
ACTA ad acta – Urheberrechte und freies Internet
in Offenbach.
Näheres unter dem Link
Grüne Offenbach
So, bevor das FR-Blog zum Veranstaltungskalender verkommt, hier eine schnelle Antwort auf
@ hans # 27
Nein, das ist nicht möglich. Es ist so, wie rü in # 29 geschrieben hat. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie viele interessierte Mitleser es gibt, weil sich diese Zahlen nicht von den Zahlen beispielsweise derer trennen lassen, die durch eine Suchmaschine zufällig aufs FR-Blog stoßen; Zufallsklicks und Klicks aus echtem Interesse lassen sich nicht trennen. Zudem lassen sich Klicks auf einzelne Kommentare nicht erfassen, nur auf ganze Threads. Sie können aber davon ausgehen, dass es viele interessierte Mitleserinnen und Mitleser gibt. Dass hier nicht mehr Menschen mitdiskutieren, kann verschiedene Gründe haben. Zum Beispiel den, dass in unseren Diskussionen meist so gut wie alle Facetten eines Themas abgebildet werden, so dass viele User es unnötig finden, etwas schon Gesagtes noch einmal zu wiederholen. Zudem ist das Niveau unserer Diskussionen ziemlich hoch, verglichen mit vielen, vielen anderen Blogs, in denen vor allem Meinungs-Schnellschüsse abgegeben werden; dagegen wird hier im FR-Blog inhaltlich argumentiert, und wer dabei mitmischen will, muss sich Mühe geben, soll heißen: Das kann in Arbeit ausarten. Und noch ein dritter Punkt, warum nicht mehr Menschen mitmischen: Es könnte sein, dass der Kreis der Blog-Kommentatoren von außen wie eine eingeschworene Gemeinschaft wirkt. Das bitte ich, nicht negativ zu verstehen – die Blog-User haben eben über die Monate und gar Jahre hinweg eine Verbindung zueinander aufgebaut, obwohl sie sich nicht persönlich aus nichtvirtuellen Begegnungen kennen. Das ist vielen Kommentaren anzumerken, und das war übrigens nie anders: Schon in den Anfangsmonaten des FR-Blogs, daran kann ich mich noch gut erinnern, gab es Kritik am „Kaffeekränzchen“ im FR-Blog. So ist das eben: Blogs haben ihre Community.
zu Bronski
Danke für die ausführliche Antwort
oO gut zu wissen, daß aktuelle Verunstaltungen im Frankfurter Eck zu aktuellen FR-Blogthemen nicht gern gesehen sind. Geheult wird mehr, weil „keiner“ mitdiskutiert. Aber wegen zwei Heulbojen und einem Veranstaltungtip verkommt weder der Blog zum einem noch zum anderen. Nur so mal angemerkt. 😉
Geh ich eben wieder mit meinem Textgebilde, drüben ist auch Platz.