Die hessische Kultusministerin Karin Wolff will, dass im Biologieunterricht an hessischen Schulen auch die biblische Schöpfungsgeschichte abgehandelt werde. Dabei soll es zwar nicht um eine Gegenüberstellung mit der Evolutionstheorie gehen oder gar um einen Abgleich mit dieser, wie eine Sprecherin des Kultusministeriums verlautbaren ließ, doch Wolff selbst hat in einem FAZ-Interview gesagt, das es erstaunliche Übereinstimmungen zwischen der Sieben-Tage-Erzählung der Bibel und der wissenschaftlichen Theorie gebe. Bibelkunde in Bio – modern soll das sein. Frau Wolff geht es darum, die Grenzen der modernen Wissenschaft aufzuzeigen. Dabei kann sie sich auf den hessischen Lehplan stützen.
Doch sie kriegt Contra von Wissenschaftlern. Der Kasseler Evolutionsbiologe Ulrich Kutschera sagt: „“Biblische Dogmen und Mythen sollten im naturwissenschaftlichen Unterricht keinen Raum haben.“ Und in seinem FR-Leitartikel „Hinterm Mond“ schreibt Mario Müller-Bialon: „Ministerin Wolff fällt mit ihren Ansichten über die Schöpfungslehre als Unterrichtsstoff hinter die Erkenntnisse der Aufklärung zurück.“
Eine Welle von Leserbriefen wurde jedoch durch einen ganz anderen FR-Artikel angestoßen: die Polemik „Die Bio-Bibel“ von Arno Widmann, der schreibt: Frau Wolff „sieht, so erklärte sie in einem Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, keinen Widerspruch zwischen der biologischen Evolution und der biblischen Erklärung für die Entstehung der Welt. Das ist ihr gutes Recht. In einer freien Gesellschaft darf jeder auch so dumm sein, wie er gerne möchte.“
Der Vorwurf steht im Raum, dass Karin Wolff mit ihrem Vorstoß kreationistischen Ideen Einfluss verschaffen will, die davon ausgehen, dass die wörtliche Interpretation der Bibel die tatsächliche Entstehung von Leben und Universum beschreibt (Wikipedia). Dazu FR-Leser Ulli Kubetzek aus Frankfurt:
„Da bekommen die christlichen Fundis in der hessischen Kultusministerin Wolff ein Sprachrohr, um unter dem Deckmäntelchen der Bildung religiöse Interpretationen in den naturwissenschaftlichen Unterricht einzuschleusen. Wenn Frau Wolf unbedingt die Auseinandersetzung der beiden Interpretationen wünscht, könnte sie im Religionsunterricht die von den Kreationisten vertretene wörtliche Interpretation der Bibel mal naturwissenschaftlich diskutieren lassen.
Wie passten alle Tiere, auch der Gigantosaurus, paarweise in die Arche Noah? Wie fälschten die Dinosaurier ihre eigenen Radiocarbonwerte, um nach heutiger wissenschaftlicher Erkenntnis älter zu erscheinen, als sie nach Überzeugung der Kreationisten sein können?“
Harry Eiche aus Hünfelden meint, dass die Ministerin ihren privaten Glauben aus der Arbeit heraushalten sollte:
„Zunächst vorweg: Ich glaube an Gott und Jesus Christus und bin daneben akademisch ausgebildeter Zeitgenosse. Für mich sind mein naturwissenschaftliches Wissen und mein Glaube keine Gegensätze. Der Mensch ist aus der Evolution hervorgegangen. Punkt. Doch warum soll die Evolutionstheorie im Widerspruch zur Schöpfungsgeschichte stehen? Gibt es einen Beweis dafür, dass Gott den Menschen nicht auf dem Wege der Evolution erschaffen hat? Der Knackpunkt ist, dass das Alte Testament nicht dem jeweiligen Wissensstand angepasst wurde.
Bedenklich an der Sache ist, dass die Ministerin für die Bildung unseres Nachwuchses zuständig ist und dass ihr privater Glaube nichts, aber auch gar nichts in der Ministerialbürokratie zu suchen haben. Wenn sie das nicht erkennt, dann sollte sie in ihren Erstberuf als Theologin zurückkehren.“
Marc Wischnowsky aus Göttingen spricht von verschiedenen Ansätzen der Welterkenntnis:
„Einer der Autoren der deutschen Pisa-Studie, Jürgen Baumert, hat in einem Aufsatz (Deutschland im internationalen Bildungsvergleich, 2002) vier Modi des Weltverstehens unterschieden, welche die Grundstruktur moderner Allgemeinbildung darstellen. Die Naturwissenschaften ordnet er der „kognitiv-instrumentellen Modellierung der Welt“ zu, während Religion und Philosophie sich mit „Problemen konstitutiver Rationalität“ befassen.
Entscheidend für den Unterricht ist, die Grenzen und Übergänge zwischen diesen verschiedenen Weisen, die Welt zu verstehen, für die Schüler nachvollziehbar zu markieren. Das tun Kreationisten nicht und verwischen absichtlich diese Grenzen, so dass biblische Einsichten als der Naturwissenschaft gleichartig gegenübergestellt werden. Das ist gefährlich – und dumm.
„Intellektuell redlich“ ist es dagegen, mit Baumert die Gleichwertigkeit beider Wirklichkeitszugänge anzuerkennen, wenn man ihre grundsätzliche Verschiedenartigkeit beachtet. Frau Wolf tut dies augenscheinlich. Wenn Arno Widmann in seiner Polemik religiöses Weltverstehen an kognitiv-instrumenteller Vernunft zu messen sucht, übergeht er diese Verschiedenartigkeit.“
Wilfried Steller aus Frankfurt meint, Arno Widmann vergleiche Äpfel mit Birnen:
„Arno Widmann vergleicht Äpfel mit Birnen, und auch die Ministerin selbst weckt zumindest missverständliche Assoziationen.
Erstens kann man die Evolution heute nicht mehr als „bloße Theorie“ abtun, vielmehr ist es gesicherter Fakt, dass sich das Leben auf der Erde in einem für uns unüberschaubar langen Zeitraum entwickelt hat.
Absurd ist zweitens der Versuch (nicht nur) amerikanischer Kreationisten, die Bibel als wortwörtliche wissenschaftliche Wahrheit hinzustellen und im Gegenzug die Evolutionslehre als reine Hypothese abzuwerten.
Es geht drittens nicht an, die biblischen Schöpfungserzählungen einfach in das Reich der Märchen zu verbannen. Das würde allen literaturwissenschaftlichen Erkenntnissen über die biblischen Schriften widersprechen. Hier gibt es sicher Erklärungsbedarf.
Daraus folgt: Es ist wissenschaftlich unredlich, unser Wissen über die Evolution und die biblischen Geschichten gleichermaßen als Tatsachenberichte verstehen zu wollen. Genau dieses Missverständnis provoziert allerdings Frau Wolff, wenn sie von einer „erstaunlichen Übereinstimmung“ zwischen den Ergebnissen der Naturwissenschaft und den biblischen Geschichten spricht.
Ein Biologielehrer, der weder die Grenzen seiner Wissenschaft vermittelt noch über seine Wissenschaft hinausdenkt, handelt unverantwortlich gegenüber der jungen Generation. Und ebenso versteht ein Theologe, der die Evolution leugnet, nichts von seinem Fach.“
Die Evolutionstheorie kann man heute nicht mehr als bloße Theorie abtun? Maik Koch aus Stuttgart weiß es besser:
„Herr Widmann schreibt: „Die Geschichten von der Entstehung der Welt, des Lebens und der Menschen durch das Wort Gottes sind nicht überprüfbar.“ Könnte es sein, dass die Entstehung der Welt durch Zufallsprozesse genauso wenig überprüfbar ist? Versuchen Sie doch einmal zu beweisen, was sich vor Tausenden oder Milliarden von Jahren ereignet hat. Stimmt, es geht einfach nicht, man kann da nur Theorien anbieten. Solange keine Zeitreisen möglich sind, wird sie niemand beweisen können.“
Zu guter letzt gibt Manfred Steinbach aus Bad Karlshafen der FR noch eine mit:
„Armer, armer Arno Widmann. Wer so denkt und schreibt wie in diesem Artikel, d e r stammt mit Sicherheit vom Affen ab.“
Was soll man dem noch hinzufügen?
Mich stört an der Debatte die Entgegensetzung von „moderner Wissenschaft“ und „Glaube“/“Religion“. Ich bin auch „moderner Wissenschaftler“, evangelischer Theologe nämlich, der sich im Studium eingehend mit den Schöpfungsberichten – und warum sie so unterschiedlich über die Entstehung des Menschen berichten – auseinandergesetzt hat.
Die biblischen Schöpfungsberichte sind Literastücke, mit denen Menschen vor mehreren tausend Jahren ihre Erfahrungen mit Gott aufgeschrieben haben. Sie sind theologisch vom Befreiungsgeschehen des Volkes Israel aus Ägypten her zu lesen, also von älteren, aber in der Erzählanordnung der Bibel später folgenden Texten (2 Mose): Wenn Gott das Volk Israel aus der Sklaverei befreien und in der Wüstenzeit bewahren konnte und seine Verheißung vom gelobten Land schließlich wahr machte, dann steht er in so große Treue zum Menschen, dass man sagen konnte: Er hat den Menschen und die Welt erschaffen und erhält sie, wie geschichtlich, partikular erfahren in der Befreiung Israels. Das alles ist „wissenschaftlich“ erforscht.
Interessant ist Dialog mit den Naturwissenschaften – und umgekehrt fruchtbar ist er auch mit der Theologie, weil die Theologie den Respekt und das Staunen über die Natur in ganz anderer Weise einbringen kann als die Naturwissenschaften. Für die Theologie ist es interessant, die Entstehungsbilder der Schöpfungsgeschichte mit moderne naturwissenschaftlichen Erkenntnissen abzugleichen, unabhängig davon, dass die Autoren vorrangig eine Glaubensaussage formuliert haben.-
Wichtig ist vor allem die Abgrenzung, auf welcher wissenschaftlich Ebene man jeweils kommuniziert.
Als Christ schließlich kann darüber hinaus sagen: Die Naturwissenschaft befördert das eine oder andere Wunder der Erde zu Tage, das ich persönlich mit einem mensch- und naturverbundenen Gott in Verbindung bringe.
Das Problem ist, wie so etwas ins Ministeramt gelangt …
Auf welche Bibel berufen sich eigentlich die sog. „Kreationisten“. „Die“ eine Bibel gibt es nicht. Man bedenke allein hier, dass das AT auf mündlichen Überlieferungen in althebräisch und anderen Stammessprachen fußt. Erst später wurden die Texte niedergeschrieben und mehrfach übersetzt. Allein in deutscher Sprache gibt es mehr als 200 Bibelübersetzungen. Stellenweise sind so die Übersetzungen eine Art „stiller Post“, so dass am Ende etwas ganz anderes herauskommt, als am Angang gemeint war. Wo ist also hier die Wahrheit? Zumal die Wahrheit immer vom persönlichen Standpunkt abhängig ist.
Weiterhin gilt in der Wissenschaft, dass Ergebnisse aus Forschungen messbar und wiederholbar sein müssen, auch wenn es uns „nicht-Wissenschaftler“ hin und wieder an den Rand des Verstehens und darüber hinaus bringt. Auch das Universum zeigt immer wieder neues, an dem auch die Experten ganz schön zu knabbern haben, bis diese eine Erklärung oder ein Beweis gefunden haben. Indes, lassen sich sich die „Fakten“ aus der Bibel beweisen, geschweige denn, experimentell wiederholen?
Biologie gehört für mich zu den Wissenschaften und damit in den Biologieunterricht. Religionen, welcher Art auch immer, zu den Hilfsmitteln für Menschen, sich die Welt zu erklären und Halt zu geben, und damit in den Religionsunterricht.
Geht es nach der Wissenschaft, ist unsere Menschheit weit weniger als ein Staubkorn im Universum. Für manchen stellt dies womöglich vor existentielle Probleme. Hier kann widerum die Religion einen Halt und Hilfestellung geben.
Nein, ich gar nicht weiter auf die Amerikaner eindreschen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass US-Freunde auch nur seufzend mit den Schultern zucken, so man sie auf die “Kreationisten“ anspricht. Deren verquere Ansichten wurden bereits in dem 50er Jahre Film “Wer den Wind sät“ mit Spencer Tracy deutlich.
Erschreckend ist lediglich, dass eine Ministerin diese Problematik fahrlässig (bewusste und gewollte Veröffentlichung will ich ihr nicht unterstellen) hierher trägt.
Denn in der Konsequenz könnte man auch die Beispiele von Jesus Wandlung von Wasser in Wein im Chemieunterricht oder sein Gang über den See im Physikunterricht behandeln. Auch Dänikens Utopien sollten dann Eingang in den Geschichtsunterricht finden, denn schließlich ist gerade die Bibel eine seiner Quellen mit “erstaunlichen Übereinstimmungen“ , um zu beweisen, dass wir von Außerirdischen regiert wurden.
Huch *erschreck* , vielleicht ist ja Wolff tatsächlich ……….
Erst Schelte wegen einer nicht wirklich gelungenen Unterrichtsgarantie, dann seltsame, unausgegorene Überlegungen zum Kreationsismus als Thema im Biologeunterricht, nun ein wohl nicht ganz freiwilliges Outing….hier muss eine Politikerin wohl mit sich und der Welt kämpfen und möchte es den eigenen (ultra)konservativen Wählern und Parteifreunden doch irgendwie recht machen: Das klingt insgesamt nicht gut…
@ 1
Dietmar Kehlbreier meint: „Mich stört an der Debatte die Entgegensetzung von moderner Wissenschaft’ und ‚Glaube’/’Religion’. Ich bin auch ‚moderner Wissenschaftler’, evangelischer Theologe nämlich, der sich im Studium eingehend mit den Schöpfungsberichten – und warum sie so unterschiedlich über die Entstehung des Menschen berichten – auseinandergesetzt hat.“
So schreiben die Theologen immer, wenn sie sich rechtfertigen wollen. Sie können nicht zugeben, dass Glaube und Wissenschaft nicht auf einer Ebene zu nennen sind. Allein ist es schon Hybris, eine Parallelität zu sehen. Schön ist für einen Theologen, Glauben (besser: Aberglauben) auch noch studiert zu haben zu dürfen, und zwar auf des Steuerzahlers Kosten. Es ist ein Irrwitz, dass solche Herrschaftsbegründungssysteme an den Hochschulen gelehrt werden dürfen.
Das Fatale für die Theologen ist, dass sie sich nur auf einen bestimmten Kreis von Auserwählten stützen können, die in einer historisch einmaligen Offenbarung, die Wahrheit erkannt und somit die ‚Glaubensbotschaft’ vernommen zu haben vorgeben. Was sie Wissenschaft nennen, ist die Exegese der hinterlassenen Texte, die zunächst hunderte von Jahren von Analphabeten mündlich tradiert worden sind. Über die richtige Textauslegung und die Deutungshoheit streiten sie sich seit halben Ewigkeiten. Klar ist: Sie werden sich weiterhin tausende von Jahren gegenseitig exkommunizieren und auf dem Scheiterhaufen (auch dem symbolischen) verbrennen oder einfach, wenn’s gut geht, andere nur ausgrenzen.
Wie auch immer jeder einzelne sein Weltbild zusammenpuzzeln möchte, die Naturwissenschaft bleibt Naturwissenschaft. Dort kommt man prima ohne herabfallende Engel, Höllenschlünde und den Sündenfall aus.
Für die an Bibelinterpretation interessierten Schüler empfehle ich den Religionsunterricht oder das Gespräch mit einem Theologen ihres Vertrauens.
Sehen Sie es doch einmal etwas lockerer. Naturwissenschaft ohne Engel, Höllenschlünde und Sündenfall wäre doch etwas leer. Die Religion bereichert doch das Weltbild und die Welt. Wo blieben denn die Künste, gäbe es nur Mathematik und Physik.
@ susanne
Schön, wieder etwas von Dir zu lesen.
@ rino
Was, bitte, gibt es daran locker zu sehen, dass schon von Kleinkindern religiöse Unterwürfigkeit verlangt wird und im Weigerfall Höllenqualen angedroht werden? Ist es nicht eigenartig, dass bei allem wohlfeilen Gerede um das Kindeswohl derartige seelische Misshandlungen an Schutzbefohlenen straffrei bleiben?
Der hessischen Kultusministerin geht es doch darum, auch den Schülern über den Hintereingang des Biologieunterrichts noch Religion (christliche natürlich) einzubläuen, die sich vom eigentlichen Religionsunterricht abgemeldet haben.
Um beim Thema zu bleiben: natürlich kann man Äpfel mit Birnen vergleichen – aber doch nicht Pferdeäpfel (irrwitziger Aberglaube) mit Glühbirnen (naturwissenschaftlich gesicherten Erkenntnissen).
@rino/8
Die Naturwissenschaften sind aufregend genug ohne Engel, Höllenschlünde und den Sündenfall. Denken Sie z.B. an die Relativitätstheorie. Würden wir uns hier allein auf unsere sinnlich erfassbare Wahrnehmung berufen oder auf unseren „gesunden Menschenverstand“ , würden wir diese Theorie nicht mal im Ansatz begreifen und damit auch ein Stück unserer Realität nicht. Dennoch gibt es dafür Beweise, die rational nachvollziehbar sind, leider nicht immer für den Laien.
Ich interessiere mich im Übrigen für Ursprungsmythen und theologische Metaphern, insbesondere im kunsthistorischen Zusammenhang. Mittelalterliche Bildwelten versteht man nicht, ohne tiefergehende Kenntnisse der Bibel. Um die antike Skulpturen zu begreifen, muss man sich mit der griechischen Götterwelt oder den ägyptischen Vorstellungen vom Jenseits auseinandersetzen. Auch Menschen, die konfessionslos sind, so wie ich, beschäftigen sich mit verschiedenen Welt-und Menschenbildern.
Meine Kritik richtet sich also nicht gegen eine analytische oder geschichtswissenschaftliche Auseinandersetzung mit religiösen Ursprungsmythen in der Schule. Ich kritisiere, dass Frau Wolf Glaubensfragen in ein naturwissenschaftliches Fach implantieren möchte und darüber hinaus den christlichen Glauben als selbstverständliche Ausgangslage bei den Lernenden voraussetzt. „Glauben“ ist keine naturwissenschaftliche Methode und für die naturwissenschaftliche Argumentation daher vollkommen unbedeutend und hat deshalb in einem naturwissenschaftlichen Fach überhaupt nichts zu suchen.
Darauf muss man ganz locker hinweisen. Deshalb fand ich auch Herrn Widmanns Beitrag ausgesprochen gelungen.
@ Yeti/9
Lieber Yeti, leider bin ich gerade sehr eingespannt und komme deshalb kaum zum Schreiben, was ich sehr bedaure.
Jetzt haben wir einen erweiterten Blickwinkel, da die Verursacherin der Diskussion via Bildzeitung ihr Coming-Out kundgetan hat. Einerseits vertritt sie theologische Heilslehren, die weit hinter die Aufklärung zurückfallen, andererseits erwartet sie jetzt die Toleranz der aufgeklärten pluralistischen Gesellschaft, die wir ihr selbstverständlich gewähren. Würde sie diesen Maßstab an sich anlegen, beließe sie ihre kryptischen Überzeugungen in der Privatheit ihrer Beziehung und würde die Öffentlichkeit nicht damit belästigen.
Dazu hier der Beitrag aus der FR
Zwei Ergänzungen zum Thema,
einerseits hatte ich bereits im Kritik2-Blog mich länger über Lammert moniert, der ebenfalls (aus meiner Sicht) die Trennung von Religion, Wissenschaft und Staat andachte.
Zweitens sage ich nur zur Relativitätstheorie, viel spannender ist ja wohl die Quantitätstheroei, die einen Einstein dazu brachte zu sagen „Gott würfelt nicht“.
Und analog zu Schrödingers Katze ist Gott tot oder am Leben, entscheiden kann ich es erst wenn ich nachsehe, dann habe ich aber das Experiment verfälscht….
Aber man kann die Konservativen ja auch verstehen, wenn konfessionsgebundener Religionsunterricht zunehmend durch Ethik und allgemeinere Religionskunde ersetzt wird, muss man endlich wieder ein christlich geprägtes Schulfach einführen. Wo kämen wir sonst hin ohne Leitkultur?
@Ingo,
Dir sollte bewusst sein, dass es sich bei der „Schrödinger Katze“ um ein reines Gedankenexperiment handelt, dass verdeutlichen soll, was Quantenzustände bedeuten, wenn diese makroskopische Ausnahmen annehmen könnten.
In Wirklichkeit werden aber diese Quantenzstände allein schon durch die Wechselwirkung mit der Umgebung zerstört (Dekorehänz), so dass dieses Experiement überhaupt nicht durchgeführt werden könnte, wennn man die ethische Bedenken beiseite schieben würde.
@Jochen,
ja, der Vergleich hinkt ein wenig. 😉
Kommt nicht mehr vor… 😉
Liest man hier einige Kommentare, dann muss man ja fast schon sagen, vielleicht sollte der Kreationismus vielleicht doch Teil des Unterrichtes, ja sogar des Biologieunterrichtes sein – allerdings mit der notwendigen Distanz und Kritik (was ja bekanntermapßen nicht nur das Negative erfasst). Denn zu einem echten Pluralismus gehört auch, dass verschiedene Meinungen gehört, bedacht und untersucht werden. Freilich auch, um zu zeigen, was stimmig und was eher zu verwerfen ist.
Ein purer Biologismus oder eine Sichtweise, die letztlich nur am Materiellen, also am Messbaren, Bestimmbaren und in Formeln Erfassbaren ausgerichtet ist, ist bei genauererer Betrachtung genauso fundamentalistisch und radikal wie ein religiöser Fundamentalismus oder Extremismus. Eugenetik beispielsweise ist biologisch erklärbar oder begründbar, die Atombomben sind letztlich die (ungewollten?) Kinder der großen Physiker des letzten Jahrhunderts, das Wegrationsalisieren von Arbeitsplätzen ist ein Ergebnis einer unbestechlichen Mathematik: Also – ein bisschen mehr Nachdenken über den Stellenwert der Geisteswissenschaften wäre hier meines Erachtens schon angebracht. Und in der Tat haben Theologie und Philosophie genauso wie Musik, Kunst, Pädagogik, Soziologie (und so weiter) genauso eine Berechtigung im Bildungskanon wie jede Naturwissenschaft – sie alle sind nämlich Teile jeder menschlichen Kultur. Und dass es im Verlauf der menschlichen Kulturen Irrungen, Verfehlungen, Katastrophen gab, kann niemand leugnen. Genauso wenig aber, dass es auch viel Wunderbares gibt (Das Grundgesetz ohne die Geschichte der 10 Gebote? – eher unwahrscheinlich.)
Wenn Darwins Ideen und Theorien (solche sind es nebenbei) richtig sind (was ich als sehr wahrscheinlich ansehe), dann halten sie eine „kreationistische Kritik“ aus. Und ab und zu in seinen Überzeugungen ein wenig erschüttert zu werden, schadet nicht wirklich. Dann muss man nämlich zu ihnen stehen – eine hervorragende Grundlage für einen lebendigen Unterricht — oder ein Blog.
@beobachter
Offen wäre es dann, wenn alle möglichen Theorien im Biologie Unterricht angeführt würden. Dies würde bedeuten, entweder die Schöpfungsgeschichten aller Religionen oder eben die keiner sonder Schöpfungsgeschichte als allgemeiner Erklärungsversuch. Frau Wolff möchte aber die chrsitliche Schöpfungsgeschichte geschildert haben. Dies ist konfessionsgebundener Religionsunterricht und dieser ist auch nicht wissenschaftlich sonder parteiisch. Dann könnte ich auch statt Politik das Wahlprogramm der CDU/CSU als Unterrichtsfach einrichten. Dies ist der eigentlich Punkt des Streites, denn Frau Wolff und ihren Kollegen geht es aller höchsten vordergründig darum, mehrere Meinungen zuzulassen.
Was mich wundert: niemand schreibt etwas dazu, was eigentlich im Religionsunterricht zu dem Thema gelehrt wird. Ich hoffe doch, dass keine Reli-Lehrer/in kreationistische Ansichten dort vertritt. Wer Theologie studiert hat, gleich ob evangelischer oder katholischer Prägung, sollte gelernt haben, dass die biblischen Erzählungen mit Naturwissenschaft gar nichts zu tun haben. Aber es gab mal eine Zeit – vielleicht hat Frau Wolff zu der Zeit studiert? – da wollte man alles in Einklang bringen. Da entstanden solche Gedanken: „es ist doch erstaunlich, wie sehr eine Schöpfungserzählung mit den naturwissenschaftlichen Erkenntnissen übereinstimmt“. Aber für den Glauben ist das völlig irrelevant.
Interessant finde ich aber auch, warum das in dieser Zeit so hochkocht, wo doch lt. FAZ die Hälfte der christlichen Schüler gar keinen Religionsunterricht erhält, die vermeintliche Unterrichtsgarantie für dieses Fach also offensichtlich nicht gilt.
@ Ingo Schäfer
Natürlich sollten auch andere Ansichten beachtet werden. Aber Kreationismus ist zur Zeit ein Thema und ein ziemlich christlich-abendländisches-amerikanisches Gewächs, was nun irgendwie in unseren Kulturkreis hineingehört, denke ich. Mehr als zwei, drei Schulstunden sollten darauf auch nicht verwendet werden – von mir aus in Kooperation mit dem Fach Religion oder Ethik – das dürfte reichen und Schüler/innen zeigen, dass alles irgendwie zusammenhängt.
Dabei können die jüdisch-christlichen Schöpfungsgeschichten ruhig Grundlage sein, denn sie gehören wohl schon noch eher zur europäischen Kulturtradition als beispielsweise die der Inkas…mal abgesehen davon, dass es wohl auch eher Sinn macht, Kritik am Nahen zu üben als am weit Entfernten – schon um mit Argumenten gerüstet zu sein.
Und mit „offen“ kann nicht „alles, immer und sofort“ gemeint sein….sonst bräuchten wir auch den Schamanismus in Biologie, die Scharia in Sozialkunde / Gesellschaftslehre, Schwyzerdütsch im Deutschunterricht. Exemplarisches Lernen heißt das wohl.
Mein Kommentar richtete sich im Übrigen eher gegen die Ideen, so zu tun, als seien die Naturwissenschaften von jeglicher Wertigkeit, Ethik oder Ideologie befreit. Naturwissenschaften sind eben nicht nur Naturwissenschaften, tut mir leid.
@beobachter
die Frage bleibt jedoch, warum die eine Religion einen Anspruch auf Gegendarstellung in Bio bekommen soll, während die anderen dies nicht bekommen?
Dies alleine ist schon religiöse Ausgrenzung und perse unwissenschaftlich, daher hat es im Bio-Unterricht nichts verloren. Darum drehte sich mein Kommentar.
Das ist richtig und auch wieder nicht.
Also ich versuche es mal so: der Kreationismus ist ja die spezifische Antwort oder Frage bestimmter christlicher Gruppierungen auf ein eigentlich von der Naturwissenschaft „Biologie“ belegtes Feld. Warum soll eine Frage an die Biologie nicht in diesem Fach beantwortet werden? Insbesondere da sich Ideen dieser Gruppierungen sonst andersweitig und dann ohne kritische Auseinandersetzung breit machen können.
Und ich stimme nicht zu, dass das Weglassen eines Themas in der Schule gleich unwissenschaftlich ist: dann wäre das für den Geschichtsunterricht nämlich erst recht gültig – oder kennen Sie Unterricht, der die Kulturen aller Menschheitsvölker behandelt? Ist es unwissenschaftlich über die Ägypter zu reden, aber die Sumerer oder Hethiter wegzulassen?
Aber diese Auseinandersetzung ist eine unter Menschen, deren Meinungen wahrscheinlich nicht so weit auseinander liegen. Auch ich bin dagegen, dass Kreationismus mehr als eine von auch anderen möglichen Anfragen an die „klassische“ Biologie ist. Als Indoktrination ist jede Lehre anzulehnen.
Allerdings habe ich so viel Vertrauen in die allermeisten Lehrkräfte in Deutschland – Lehrer/innen sind trotz landläufiger Meinung keine Idioten…und es gibt zudem (in Hessen zumindest) jede Menge Kremien, die bei der Schulpolitik mitrdeden.
Sorry – vertippt (und zwar ohne jeden Hintergedanken) ..statt „anzulehnen“ sollte es „abzulehnen“ heißen
@beobachter
einverstanden (so ziemlich), also kein widerspruchsbedarf mehr vorhanden.
In“ Teufels Küche“ kommt, wer die Aussagen der Bibel, und damit deren tragende Figur, „den lieben Gott“, ohne ihren jeweilig historischen Kontext zu Wort kommen lässt.
Dann müsste man im Biologieunterricht, und um den geht es hier, zunächst in dieser von Frau Wolf angeheizten Diskussion , ja auch die Aussagen der uralten biblischen Texte zur Sexualmoral ernsthaft zur Kenntnis nehmen und als mögliche Alternative zu heutigen Moralvorstellungen diskutieren. Ganz eindeutig wird da z.B. im dritten Buch Mose die gleichgeschlechtliche Liebe als todeswürdiges Verbrechen gebrandmarkt : „ Wenn jemand bei einem Manne liegt wie bei einer Frau, so haben sie getan
, was ein Greuel ist, und sollen beide des Todes sterben; Blutschuld lastet auf ihnen“( 3.Mose 20,13 ).
Nicht lieb reagiert dieser Gott, wenn man ihn wegen seiner Kopfab-Moral kritisiert , sich über ihn lustig macht ,ihn verflucht. Dann nämlich schärft er seinem Knecht Mose
drakonische Maßnahmen ein gegen alle Satiriker ,Karikaturisten und Lästerer , die es wagen, die höchste moralische Autorität, nämlich Gott, in Frage zu stellen: “Führe den Flucher hinaus vor das Lager und laß alle , die es gehört haben, ihre Hände auf sein Haupt legen und laß die ganze Gemeinde ihn steinigen. Und sage zu den Kindern Israel: Wer seinem Gott flucht, der soll seine Schuld tragen. Wer des Herrn Namen lästert, der soll des Todes sterben; die ganze Gemeinde soll ihn steinigen. Ob Fremdling oder Einheimischer, wer den Namen lästert, soll sterben“ ( 3.Mose 24,14-16 ; alle Zitate aus : Die Bibel … nach der Übers. Martin Luthers, Stuttgart 1982 ).
Vielleicht sollen solche Vorstellungen demnächst im Gemeinschaftskundeunterricht als ernstzunehmende Alternative zur demokratisch verbürgten Pressefreiheit diskutiert werden?
Die Theologin und Kultusministerin wäre, auch persönlich, gut beraten , wenn sie die Diskussion biblischer Texte dort belässt, wo sie hingehören, in den Religionsunterricht
@ bibel und Wissenschaft
laut Phönix-Unterzeile hat sich nun der renomierte heidelberger religionsprofessor Küng und quasi papstwidersacher zu wort gemeldet und frau ministerin wolfs ansicht verteidigt.
Aber nun nochmal zum kern des problems. glauben ist das eine und wissen ist das andere; und wie heißt es schon seit langer zeit: „glauben ist nicht wissen“!
So kann man glauben, was in der bibel steht, dass Gott den menschen erschuf, und trotzdem wissen was wissenschaft mit agribie erarbeitet und an funden zusammengetragen hat: dass mensch und affe gemeinsame vorfahren haben und unsere gesamte flora und fauna sich und darin wir aus urzeiten im urmeer plötzlich in ganggekommenen, also zu lebensformen entwickelt haben. so einfach ist das alles, eigentlich!
@ 25. Kommentar von: kaika
Sehr gehrter Herr Kaika,
würden Sie bitte einmal die Quelle offenbaren, aus der Sie die Information haben, Hans Küng würde der hessichen Kultusministerin in der Frage des Kreationismus das Wort reden?
Beim Fernsehsender Phönix konnte ich dazu jedenfalls nichts finden.
MfG
Uwe Theel
Da sieht man mal, wie proaktiv die Rundschau auf ihre Leser eingeht: Heute auf Hessen D5 wird die Quelle genannt: Deutschlandradio Kultur
@ 25 sorry „hr 3, s. 143“
Ich habe das Küng-Interview nachgelesen. Er sagt: „Gerade das muss diskutiert werden, dass man vom Glauben her nicht einfach einen Kreationismus ableiten kann, dass man nicht ein Intelligent Design ableiten kann, aber dass der Glaube durchaus Fragen beantworten kann, die eben die Wissenschaft nicht zu beantworten vermag.“
Also, Küng geriert sich nicht als Anhänger des Kreationismus. Aber er erhebt sich, wie das Theologen üblicherweise tun, über die Wissenschaft, indem er die Grenzen der Wissenserforschung als gegeben nimmt, obwohl jeder beobachten kann, dass der wissenschaftliche Erkenntnisgewinn permanent fortschreitet. Und da er eine Grenze der wissenschaftlichen Erkenntnisfähigkeit evident setzt, kann er seine transzendentalen Träumereien ins Spiel bringen und diese auch noch auf eine vermeintliche Vernunftebene heben, nämlich dass mit Hilfe des Aberglaubens Fragen zu beantworten wären. Bedeutende Denker, wie beispielsweise Albert Einstein, Sigmund Freud, Bertrand Russel aber auch Max Weber, müsste man bei dieser theologischen Argumentationslogik der Unvernunft zeihen.
@ Glauben
ja, es scheint, als ist vorwärts in die vergangenheit nicht aufzuhalten;
iro heiligkeit lässt lateinische messe wieder zu und verkündet heute, dass die römisch katholische kirche die einzige christliche kirche ist;
da freut sich bestimmt die ökumene.
@ #27, #28, #29
Ich danke für die Hinweise.
Ich habe das Interview inzwischen auch gelesen und kann auch nicht wirklich finden, dass Küng Frau Wollf unterstützt.
Küng plädiert offensichtlich nur dafür, dass der uns (bisher noch) unerklärliche Rest der Schöpfung, der Interpretation des Glaubens überlasen werden könne, wenn man denn glaube.
Ich glaube nicht, dass man soweit gehen muss wie Bakunix, anzunehmen, dass Küng behaupte, die Grenze des wissenschaftlich Erkennbaren sei irgendwann – eher früher als später – nicht mehr weiter nach hinten verschiebbar. Ich versteheh Küng so, dass auch diese Verschiebung, d.h. die stetig wachsende Erkenntnis unendlich ist, dahinter allerdings in gewisser Weise immer noch ein unendlicher Raum liege, der zunächst immer allenfalls dem (im guten Sinne tröstenden) Glauben, als bis dato wissenschaftlich unerkannt überlassen bleibt.
Frau Wolff scheint mir dagegen den (religiösen) Glauben mit der Gewissheit, die moderne Wissenschaft umweht, adeln zu wollen. Dies zu wollen, ist sicher in jeder Hinsicht falsch.
Oha, der Wahlkampf wirft aber lange Schatten heuer.
Vortrag des Lehrers an seine Klasse eingedenk der Vorgaben seiner höchsten Dienstherrin:“ Ja Leute, unsere Altvorderen konnten sich den Blitz nicht erklären und glaubten demzufolge an den Donnergott. Im Mittelalter glaubte man wortwörtlich an die Bibel und den christlichen Gott und hielt die Erde für den Mittelpunkt des Universums. Die Amis glaubten an Massenvernichtungswaffen im Irak und ? Meier, bitte, ja. Genau, konnten keine finden. Ihr seht, die Wissenschaft schreitet voran, deswegen sollte man nicht zu sehr irgendeinem Glauben anhängen, man könnte alsbald sehr enttäuscht werden. Die hessische Kultusministerin glaubt auch, dass die PISA-Ergebnisse nichts mit dem Schulsystem zu tun haben (*lacht etwas hämisch*) obwohl die Wissenschaft längst…..aber lassen wir das. Jetzt schlagt euer Buch auf…..“
Auftrag von Frau Wolff erfüllt.
@ Schulwissen und weisheiten
„kommt klein fritzchen aus der schule und sagt zu seinem vater:
„papa ich habe heute in der schule gelernt, dass der mensch vom affen abstammt.“
sagt der vater: „du vielleicht, aber ich nicht“!
Ich kann mich eigentlich nur denen anschließen, die meinen die Bibel hat nichts im Biologieunterricht verloren.
Ansonsten kann ich nur sagen: Ich bin zutiefst dankbar – wem auch immer – dass ich keine schulpflichtigen Kinder mehr habe.
Himmel Herr Gott!
WAs soll noch alles passieren mit unseren Köpfen, uns, die verrotteten verdummten Schüler dieses PISA-Landes?
Grund Gütiger!
Was sollen denn jetzt die muslime sagen?
Kriegen diese wieder eine Extra-Wurst, weil der Bio-Lehrer uns sagt , Gott hat uns erschaffen!
Scheiß auf Darwinismus, scheiß auf eigenständiges Denken, scheiß auf Forschung & Innovation, scheiß auf Wecken des schon so mäßigen Interesses an der Schule?
Verdammt, wenn es solche Zustände hier werden, wie in einem Hinterwäldler-Staat in Amerika oder irgendeiner Schule zwischen Afganistan und Pakistan, dann können wir gute nacht und Amen sagen!
Was soll das!
Sollen dann die Unis auch so einen Schmarrn lehren? Was kommt als nächstes? Imaginez: Wie viel Lehrstoff verloren geht, wenn es nur die lapidare Antwort auf wo kommt das Leben her, von Gott lautet?
Mir treibt es die Tränen in die Augen wenn ich in ca 4 Wochen in den Unterricht zurückkehre und der von mir sehr geschätzte lehrer sagen wird: So kInder, Bakterien & Viren gibs net, ergo Kondome unnütz, freut euch der Blumen und Bäume, alles ist Gott (alle die den deutschen Rap mögen können hier auch alles ist die Sekte einügen :))
Wie sollen Schulen neue Bücher (wenn auch dann auf broschüren Dicke geschrumpft) bezahlen?
Jugend Forscht könnte dann eigentlich auch Schluss machen. Sollte es wirklich eingeführt werden, und die letzten Generationen die Schule verlassen haben, wird es keinen Nachschub an Talenten geben . Gute Nacht!
Sehen wir von den leicht Nerdhaften Jugendlichen absehen die es begrüßen, wird es die breite Masse ablehnen
@ vlatka ilicic
Ich würde mir an Ihrer Stelle die Ferien nicht durch Gedanken an das kommende Schuljahr verderben lassen.
Ich kann mir aber vorstellen, dass die Masse der Biologielehrer nicht so bibelfest ist, dass die ministeriellen Vorgaben erfüllt werden können, so dass der Unterricht im Tandem mit Biologielehrer und „Schöpfungsbeauftragtem“ („Adam-und-Eva-Pauker“) abgehalten wird.
Jede Wette, dass für sowas Geld da ist – auch wenn Schulgebäude marode sind und die sanitären Verhältnisse zum Himmel stinken.
Es liegt deshalb an den Schülern (und deren Eltern), dem Ministerium deutlich zu machen, was sie von einer derartigen Umschreibung der Lehrinhalte halten.
Ich drücke beide Daumen und große Zehen, dass es was nutzt!
@ Lieber Yeti,
du beginnst da mit einer denke, die könnte weitergedacht als letzte konsequenz zur folge haben, dass unsere protagonisten Koch u. Wolff, also die „Bibel-Hessen“, dann die ausbildung von biologielehrern beendigen und den bio-unterricht dann ganz einfach relli zuordnen. na dann gut nacht du heiligs blechle wie man südlich des neckars bei susanne sagen würde; gern würde ich hierzu heinrichs meinung hören.
eigentlich passte hierzu ein ungarisches metzgergedicht!