Ein wunderbares Beispiel dafür, welche Ansprüche und Wünsche an die FR herangetragen werden, erreichte mich dieser Tage.

„In der Vergangenheit musste ich leider konstatieren“, schreibt mir FR-Leser Eckhard Supp, „dass viele der Inhalte, die mir am Herzen lagen und liegen, in der FR nicht oder nur marginal berücksichtigt wurden. Insbesondere der Bereich ‚Essen und Trinken‘ schien in früheren Jahren gänzlich tabu, in jüngeren Jahren aufs Lokale, gelegentliche Reiseartikel oder ’sozio-philosophische‘ Glossen beschränkt.“

Nun ist Herr Supp nicht irgendwer, sondern war Chefredakteur der Zeitschrift „Essen und Trinken“ und betreibt eine recht interessante Wein-Website nebst Verlag. Er äußert sich also mit gewissem Interesse. Das ist sein gutes Recht, und ich freue mich über seine Anregung. Andererseits sehe ich eine Flut von Briefen besorgter Leserinnen und Leser auf mich zukommen, wenn wir sowas tatsächlich machen würden. Dem Tenor nach ungefähr so:

‚Da ist die FR mal wieder vor dem Zeitgeist eingeknickt. Ist das euer Informationsauftrag? Die vierte Kraft in Deutschland macht auf Lifestyle und Wellness und buhlt um die Gunst der Yuppies. Gute alte Zeiten, als die FR noch kritisch informiert hat!‘

Na gut, ich übertreibe ein wenig – aber nur, um den Kern des Problems herauszuarbeiten. Geschmacksfragen sind notgedrungen zeitgebunden. Dürfen wir solche Themen daher von vornherein nicht machen? Auch dann nicht, wenn wir unseren Informationsauftrag weiterhin ernst nehmen und unsere Berichterstattung unverändert bleibt? Andererseits – haben solche Themen in einer Tageszeitung überhaupt etwas zu suchen? Und wenn nicht, gilt das dann nicht auch beispielsweise für den Reiseteil?

Verwandte Themen

91 Kommentare zu “Essen und trinken

  1. Auch auf die Gefahr hin, mir könnte hier mal wieder mangelndes Einfühlungsvermögen anderen Lesern gegenüber vorgehalten werden, flehe ich dich an, Bronski, lass es nicht so weit kommen: BITTE keine Kochrezepte oder Restaurantreportagen in der FR !!!
    Natürlich wird es immer jemanden geben, der auch so was lesen möchte, aber am Kiosk konkurrieren Unmengen von Blättern um dieses Interessensgebiet. Selbst „die Zeit“ gibt einem mittlerweile Ratschläge, wie man eine Zwiebel artgerecht behandeln soll.

    Ehrlich gesagt, verstehe ich den Herrn Supp auch nicht wirklich. Jetzt sitzt er schon an der Quelle als ehem. Chefredakteur von „Essen und Trinken“, wieso vermisst er ausgerechnet in der Frankfurter Rundschau Beiträge über die kultivierte Nahrungsaufnahme? Steht in „Essen und Trinken“ nicht genug drin?

  2. @Herr Supp; da schreibe ich mit Verlaub mal etwas despektierlich: „Nomen est omen“;

  3. @Susanne; das mit der Zwiebel, das war doch Günter Grass der mit den zwei großen „S“!

  4. @hans-Jürgen Schulz
    Sie haben Recht, es war gar keine Zwiebel, es handelte sich um eine Charlotte, nämlich die unter dem Messer von Vincent Klink

  5. @Susanne, „Köche“;
    Schon früh in den 50ern fing es an
    Im Fernsehen kamen öfters Köche dran

    Sie zeigten wie man Suppen kochte
    Egal ob hinterher die jemand mochte

    Sie backten Kuchen mit viel Erklärung
    Dabei gings sicher nicht um Volksernährung

    Vermutlich wollt ein jeder doch nur zeigen
    dass er zurecht ist in dem Haubenreigen

    Heut sieht man manchmal auch schon Frauen
    Die sich des Mittags in die ARD nun trauen

    Da werden Fisch und Hähnchen filetiert
    Kartoffeln werden kiloweis fritiert

    Wir alle unterdessen wollen wissen nun
    Was ist beim Zwiebelschälen nur zu tun

    Dass uns nicht ständig Tränen fließen
    Muss man darüber literweise Wasser gießen

    Es ist so schlimm und einfach nicht fassen
    Man muss dabei doch nur das Nasenatmen lassen

  6. @Sorry, Korrektur, ein „zu“ wurde verschluckt;
    „Es ist so schlimm und einfach nicht zu fassen“

  7. @Hans-Jürgen Schulz
    Danke für das lustige Gedicht
    Gibt es eigentlich auch einen Kochfernsehsender?

    Ich habe übrigens den Eindruck, dass da ein Grammatikfehler in meinem ersten Kommentar steckt, ich glaube es muss heißen: … konkurriet eine Unmenge von Blättern, oder bin ich jetzt schon ganz verwirrt?

  8. @Susanne; Ko-F-Sender ist mir nicht bekannt. Zum vermeintlichen Fehler; muss wohl heißen: „Auf dem Markt konkurriert eine Unmenge…“

  9. @Hans-Jürgen
    Ach, wahrscheinlich gibt es gar keine „Unmengen“, sondern einfach nur Mengen…
    auf jeden Fall gibt es entschieden zu viele Kochzeitschriften und Kochsendungen.

  10. Stellt sich die Frage einer Erweiterung des Inhaltes angesichts dräuenden Mitarbeiterschwundes und der damit einhergehenden Befürchtung, dass noch nicht einmal das Kerngeschäft einer Tageszeitung im gewohnten Maße aufrechterhalten bleiben kann, wirklich?
    Da fass´ ich mir doch an den Kopf!

  11. Vorschlag zur Güte:
    Sobald in den kulinarischen Verlagserzeugnissen des Herrn Supp aktuelle politische Themen verhandelt werden, soll die FR ruhig jeden Tag ein Kochrezept bringen. Vielleicht zwischen den Aktienkursen, wo es nicht so auffällt.

  12. Ich koche gern und gut, ich esse gern und gut, und ich trinke gern ein Gläschen guten Rotwein dazu. Dass die komplette Familie sich zum gemeinschaftlichen und gepflegten Mahl am Tisch versammelt, wird bei uns hoch geschätzt und ist für uns täglicher, unverzichtbarer und wichtiger Bestandteil des Alltags. Andere entbehren diese Tisch- und Gesprächsgemeinschaft, kommen weder in den Genuss selbstzubereiteter Speisen noch in das atmosphärische, familiäre Wohlgefühl mit wichtigen Dialogen. In diesem Zusammenhang sehe ich das zunehmende (sehnsüchtige)Interesse an Texten und Sendungen zum Thema Essen und Trinken. Ich glaube, es geht also eigentlich weniger um das Bedürfnis nach Rezepten, Tipps und Tricks rund um die Küche, sondern vielmehr um ein entbehrtes Lebensgefühl!

  13. @Karin
    Früher galten die Alpen als das Sehnsuchtsmotiv der Deutschen, und heute ist es die Geborgenheit am Esstisch?
    Allerdings gehört die Lektüre von „Essen und Trinken“ zu den Vorlieben der Bürgerlichen Mitte, wie ich auf der Webseite von Sinus Sociovision gelesen habe. Die bürgerliche Mitte jedoch gehört wohl am ehesten zu der Gruppe, die das gemeinschaftliche Mahl noch mit Hingabe praktiziert.
    Ich habe den Eindruck, dass die FR genau diese Zielgruppe mit solchen Beiträgen ansprechen möchte.

    @Klugscheißer Nr.12
    Ihren Kommentar kann ich nur unterstützen

  14. Susanne, Sie haben den beliebten röhrenden Hirsch als Sehnsuchtsmotiv vergessen! Machen Sie sich aber keine falschen Vorstellungen: Weder Edelweiß, noch Hirsch, noch die Lektüre der leiblichen Gelüste zählen zu meinen/unseren Lebensinhalten. Wie Sie die „bürgerliche Mitte“ genau definieren, ist mir in Ihren Ausführungen allerdings nicht offensichtlich geworden. Welcher Gruppierung rechnen Sie sich denn zu? Und wo habe ich mich einzuordnen? Mir fällt so etwas in Anbetracht eines vielfältigen Lebenstils und völlig unterschiedlichen Lebensinhalten wirklich schwer. Sei’s drum: Ich kann so oder so grundsätzlich erst einmal nichts Verwerfliches am offenen Begriff „bürgerliche Mitte“ finden – auch nicht, wenn die Medien auch solche Zielgruppen anvisieren – das gehört zum Geschäft! Und erfolgreiche Geschäfte möchte heute jeder gerne machen! Grundsätzlich möchte ich aber nochmals bemerken (dürfen), dass es tatsächlich in unserer Gesellschaft einen großen Mangel an Gemeinschaft – von mir aus auch „Geborgenheit am Esstisch“ – gibt. Mag dieser Mangel von manchen hier auch kleingeredet werden: Er ist nur als EIN Symptom für viele zwischenmenschliche Verluste und traurige Gegebenheiten.

  15. @12,Klugsch.“Aktienkurse“;
    Die Suppe die uns an den Aktienmärkten angerührt und was uns da hinein gebrockt wird, die müssen wir eines Tages alle gemeinsam auslöffeln!

  16. Gut essen? – wunderbar! ein Gläschen dazu? -noch besser! – aber meine „bürgerliche Mitte“ leidet darunter.

  17. @17; Herr Seidel, Sie waren doch nicht versucht, auch noch ein Foto von Ihrer bürgerlichen Mitte einzureichen?

  18. @Karin

    Was sie schreiben, klingt so schön. Wann, um Himmels Willen, laden sie mich endlich zum Essen im trauten Familienkreise ein?

    @ Klugscheißer und andere

    Warum werden die Aktienkurse nicht unter Kochrezepten versteckt? In meiner Kindheit hatten die Kursberichte nach Sendezeit und Dauer im Radio ungefähr den Stellenwert des Seewetterberichts, im Fernsehen kamen sie überhaupt nicht vor. Aber heute sind wir ja offenbar ein einig Volk von Kapitaleignern, Spekulanten und Müßiggängern geworden, die Börsenberichte und der Fußball, der Polo und Pferderennen abgelöst hat, bestimmen unser Leben.

  19. Herr Ebbers, seien Sie in dieser frühen „Blog-Tischrunde“ begrüßt! Ich hoffe ja, Ihre Bemerkung „…klingt so schön“ war nicht ironisch gemeint!? Tatsächlich ist und isst Mann, Frau und Kind bei uns gerne – ob nun aus der bürgerlichen Mitte (heraus) oder nicht. Mahlzeit!

  20. @heinrich ebbers, ein Harmoniesuchender, oder nur ein bedauerlicher Alleinesser?
    Nichts für ungut, aber ich meine auch, dass gutes „Essen und Trinken“ in lieber Runde ein wichtiger Teil – nicht nur heute – unseres menschlichen Miteinanders ist. Wie weit dies Kochrezepte und Kochsendungen zu steigern vermögen, mag ich nicht beurteilen, bzw, würde ich nicht hoch bewerten. Ich habe festgestellt, dass zwar missratene Speisen die Stimmung verderben können, aber selbst bei einfachen Gerichten oder Brotzeiten die tollste Stimmung und Vertrautheit aufkam. Dabei denke ich mit gutem Erinnern an nachbarschaftliche Hilfe, wo dann die Flasche Bier mit zwei oder drei Hachfleischbrötchen eine wunderbare Harmonie schuf!

  21. Liebe Karin,

    Heinrich Ebbers und ironisch, wie kommen sie denn darauf?

    Nein, das war in diesem Falle keineswegs ironisch gemeint, sondern, was sie schreiben, klingt für mich schön und einladend. Schätzen und halten sie das bloß weiterhin hoch!

    @ Schulzes Hans-Jürgen:

    „bedauerlicher Harmoniesuchender“, wie sie aus meinen immer alle streichelnden und allen schmeichelnden Beiträgen wohl wissen.

  22. @Hans-Jürgen Schulz:
    Danke der Nachfrage, der bürgerlichen Mitte geht es gut, sie wird von mir knapp gehalten. Deshalb freut sie sich ja auch so, wenn sie etwas Gutes bekommt. Das wäre ja auch, politisch gesehen, nicht schlecht: Jedermann hoffiert sie, sie verfettet, wird träge. Wie soll sie da noch etwas leisten? …
    Übrigens, Sie scheinen ein Faible für Gereimtes zu haben, Ungereimtes ist Ihnen (wie mir)zuwider. Mein Hobby sind Kommentare zum Tagesgeschehen in Limerick- Form, leider ist mir bisher kein Limerick gelungen, der veröffentlichungsreif wäre, Sie, so scheint es mir, hätten da mehr Talent. hier ein Tipp: Schauen Sie mal rein in http://www.limerick-queen.de, da sind tolle Verseschmiede am Werk…

  23. Ein kleines Wortspäßle: Besser ein „bedauerlicher Alleinesser“ (nach H.J. Schulz)als ein unerwünschter Mitesser!
    Für Herrn Schulz in Reimform gebracht:
    Manchmal ess‘ ich auch allein, lad‘ keinen Mitesser mir ein, genieße solo Stück für Stück, halt mich beim Rotwein nicht zurück, erheb‘ mein Glas zu einem Toast, genieße nur und hierauf: Prost!

  24. @ Gunther Seidel

    Zum Veröffentlichen von nicht Veröffentlichungsreifem gehört nicht unbedingt Talent. Ein Schuss Selbstbewusstsein und Chuzpe tun es auch.

  25. @ Karin

    „Besser ein „bedauerlicher Alleinesser“ (nach H.J. Schulz)als ein unerwünschter Mitesser!“

    O.k., ich will nicht aufdringlich erscheinen und lade mich wieder aus.

  26. Bester Herr Ebbers! Meine Nachricht richtete sich ausschließlich an Herrn Schulz bzw. seine These zum „bedauerlichen Alleinesser“! Wie könnte ich wohl ausgerechnet Sie als unwillkommenen Mitesser begreifen? Im Lebe‘ net! Da haben Sie im wahrsten Sinne des Wortes „was in den falschen Hals bekommen“! Ich wollte eigentlich -und im Gegenteil -gerade für Sie als vermeintlich „bedauerlichen Alleinesser“ (Bemerkung von Herrn Schulz zu IHNEN) die Kohlen aus dem Feuer holen! Das hat Frau nun von der Dichterei! Sie sehen mich angesichts Ihrer Ausladung untröstlich…

  27. @ Klugscheißer

    Ich habe mit keinem Wort gesagt, dass wir sowas planen. Es war lediglich ein Beispiel dafür, was an Wünschen an uns herangetragen wird

  28. Hallo Herr Bronski! Hier kocht wohl offensichtlich so mancher gerne sein eigenes Süppchen! Danke für die (auf-)klärenden und klaren Worte – und damit zurück zu den Tatsachen sowie in die Küche zur klaren Brühe!

  29. also schön, liebe Karin,

    dann haben wir das Missverständnis ausgeräumt, und wir trösten uns gegenseitig: Ich nehme also meinen Rückzieher zurück und stattdessen ganz harmoniebedürftig an ihrem atmosphärisch und auch, dank aus dem Feuer geholter Kohlen, physikalisch warmen Familienmahl teil, wenn auch nicht ohne Identitätsprobleme, denn ich bin ja dann kein unerwünschter Mitesser, aber eben auch kein bedauerlicher Alleinesser mehr.

    Wie auch immer, unser gemeinsames virtuelles Mahl war ganz nach meinem Geschmack.
    Aber nun schnell an den Herd, es ist schon hoher Mittag!

    Grüße an sie

    Heinrich Ebbers

  30. Liebe Karin,
    ich habe mich mit dem Begriff „Bürgerliche Mitte“ auf die Sinus-Milieus bezogen. Mein Beitrag war also völlig wertneutral.

  31. @Liebe Diskutanten, melde mich nach gutem nachmittäglichem außerhäuslichen Plausch zurück. Jener ähnlich wie dieser, allerdings nicht virtuell, aber genauso amüsant und im Gegensatz zu hier seit Jahrzehnten vertraut.
    Nun für Karin noch eine Trinkerweisheit:
    ***
    Ein jeder der alleine trinkt
    Brauch einen der dem Taxi winkt

    Und trinkt er still allein zu Hause
    Ist Rotwein allemal besser als Brause

    Doch auch daheim in eigenen vier Wänden
    Sucht man eventuell nach helfenden Händen

    Denn ist die Rotweinmenge allzu groß
    Wie find ich dann mein Bette blos

    Nun die Moral von der Geschichte
    Ignorier ganz einfach mein Gedichte

  32. @ Karl Zellner

    Herzlich willkommen im FR-Blog!

    Für persönliche Nachrichten an Bronski gibt es oben rechts: „Nachricht an Bronski“.

    Wenn ihre Botschaft aber an uns Hick-Hack-Schwätzer gerichtet sein soll: Wenn sie die anderen Threads anklicken, werden sie ernsthaft erörtert werden. Manchmal geraten aber diejenigen, die hier schon länger über dies und jenes miteinander oder gegeneinander diskutieren, unversehens in einen Plausch. Sehen sie es uns nach oder spielen sie im günstigsten Falle sogar mit!
    Grüße
    Heinrich Ebbers

  33. ERRATA, corrigées

    statt „Wenn sie die anderen Threads anklicken, werden sie ernsthaft erörtert werden.“:

    „Wenn sie die anderen Threads anklicken, werden sie feststellen, dass dort ernsthafte Themen ernsthaft erörtert werden.“

  34. @Bronski
    Jetzt würde mich ja schon mal interessieren, ob ihr ernsthaft darüber nachdenkt, das Thema „Essen und Trinken“ in der zukünftigen FR unterzubringen. Was wird außerdem mit dem Reiseteil geschehen, da das FRPlus ja wegfallen wird?
    Ich habe den Eindruck, dass Autoren wie Peter Michalzik oder Daniel Kothenschulte auf Grund ihres originellen Schreibstils und den vielfältigen inhaltlichen Verknüpfungen selbst aus der Betrachtung eines Kochrezeptes einen spannenden Text zaubern könnten . Jetzt, da das Feuilleton nicht mehr bedroht ist, könnte ich mir sogar vorstellen (zusätzlich!) Gedanken zum Reisen, Essen und Trinken in diesem Stil zu lesen.

  35. @Susanne;
    Sie treffen den Nagel auf den Kopf! Genau das ist der Punkt; dies Thema seriös bearbeitet könnte sicher ein Erfolg werden. Wobei ich mir vorstellen kann, dass einmal wöchentlich ein Bericht erfolgt, der zum einen sich mit dem Thema Essen in verschiedenen europäischen Regionen befasst und zum anderen die ganze Bandbreite vom Snack bis zum Festmenue abdeckt!

  36. @Hans-Jürgen Schulz
    Ja, Herr Schulz, es ist eine Frage des Stils! Zuerst dachte ich nur an diese Zeitschriften, die das heimische Familienidyll als kulinarischen Hausfrauentraum präsentieren, dagegen bin ich persönlich absolut allergisch. Aber man könnte diesem Thema tatsächlich etwas abgewinnen, wenn es mit Witz und Ironie oder Sehnsucht und Fantasie oder Dramatik und Poesie angepackt werden würde.

  37. Vor allem müsste das Thema Essen und Trinken kurz und knapp auf den Punkt gebracht werden. Über Reisen könnte ich mir schon mal was Längeres vorstellen, aber für meinen Geschmack waren die Beiträge im ReisePlus viel zu ausführlich, sodass ich keine richtige Lust hatte, überhaupt mit dem Lesen anzufangen und das was ich las, war mir zu trocken geschrieben.

  38. @Susanne,“Ausführlichkeit“;
    Genau richtig, auch das ist etwas, das dann hoffentlich in der neuen FR und vermutlich wegen der halbierten Seitengröße, auf ein vernünftiges Maß zurück gefahren werden wird.
    Im Magazinteil „heute“ wird in einem fast wissenschaftlichem Stil manches Thema – sicher mancher will das so – „aufgebläht“, aber bloß dabei besteht die Gefahr, dass die Mehrheit der Leser und dazu zähle ich mich, dann doch nur Teile daraus eingehend liest, bzw. die Zeilen überfliegt und dann wenn er sich festliest auch etwas länger oder auch ganz im Text verweilt. Wie Sie ganz richtig verehrte Frau Susanne zu Mengen und Unmengen sagten, nun analog: Dass dann zwar keine Unmengen von Kochrezepten stehen, sondern Mengen von Lesern mit dem neuen Format – auch einem neuen „Magazinformat“ – genau die Lesemenge zugemutet wird, dass auch dann ganze Artikel mit einer Menge von Fakten, aber keine Unmenge von Kochrezepten zu lesen sind!

  39. Hallo allerseits,
    dafür, dass das Thema Kochen und Essen nicht relevant zu sein scheint, ist diese Diskussion aber dann doch recht ausführlich.Sicher, die Zubereitung von Speisen und der Genuß mit Freunden und Familienmitgliedern ist für viele, wie auch für mich, wichtig und auch ein Ausdruck von Lebensfreude. Es stellt sich aber die Frage, ob dafür eine Rubrik in der FR notwendig ist. Ich möchte dort auch keine Wellnesstipps lesen oder Informationen zu neuesten Modetrends erhalten. Dies sind nach meiner persönlichen Meinung Dinge, die mit dem Informationsgehalt, den ich von einer Tageszeitung erwarte, nichts mehr zu tun haben.Das Lesen einer Tageszeitung soll ja nicht der Zerstreuung und dem Zeitvertreib dienen. Überhaupt bin ich erstaunt über die Fülle an sog. „Fachzeitschriften“ auf dem deutschen Markt. Werden diese vielen Rezepte wirklich in unseren Küchen nachgekocht? Ich glaube auch, dass hier vielmehr Sehnsüchte nach gemeinsamen Tischrunden für die Fülle an Veröffentlichungen verantwortlich sind.Diejenigen, die selbst oft und gerne kochen, ob sie nun zur „bürgerlichen Mitte“ gehören oder nicht, werden sehr wahscheinlich solche Zeitschriften selten oder gar nicht lesen.Wie auch immer die FR sich entscheiden mag, ich nehm`s gelassen. Es zwingt mich ja niemnd, die „Kochseiten“ zu lesen. 🙂
    Grüße K. Rahn

  40. @Cre`me fraich;
    als etwas „Rahmkäseartiges“ sollte man sicher vorsichtig sein, dass man nicht in die Nähe von Kochrezepten kommt, denn ruckizucki wird man für eine köstliche Sauce verarbeitet.
    Sorry, ich habe warum auch immer etwas gegen ein heruntergeklapptes Visier!
    ***
    @Karin Rahn;
    Frau Rahn meinen Sie nicht, dass auch eine renommierte Zeitung wie die FR sich eines solchen Themas auf den Magazinseiten annehmen könnte, sicher dann aber in gewohnter guter Manier, seriös und in eine informationsreiche Story eingebettet?
    meinen Sie nicht dass das eine gute Sache wäre? Klar nicht jeden Tag und dann sogar als das „Rezept des Tages“; nein so ganz sicher nicht! Und über den richtigen wohldosierten Erscheinungsrhythmus nehme ich an wird die FR dann auch professionel heran gehen!

  41. Ich glaube, mich erinnern zu können, dass z.B. über die Slow-food-Bewegung ausführlich berichtet wurde. Auch findet schon jetzt die Jagd der Spitzenköche nach Mützen und Sternen bei jeder Neuerscheinung des Michelins und anderer Restaurantführer gebührende Beachtung. Eine Ausweitung dieses Themas in eine eigene Rubrik ist bestimmt nicht erforderlich.
    Vielleicht spendiert uns ja der Verlag zum nächsten Jahreswechsel anstelle des halbjährlichen Übersichtskalenders einen Abreißkalender, bei dem auf der Rückseite des Tagesblattes unter den Zeiten von Sonnen- und Mondauf- und -untergang unter der Überschrift „Was kochen wir heute“ der geplagten Hausfrau Hilfestellung geleistet wird.
    Andererseits würde es mich schon interessieren, was man im Hause Vorkötter, Hebel & Bronski unter einem linksliberalen Kochrezept versteht…

  42. @ Hans-Jürgen Schulz #44
    Genau genommen haben Sie auch das Dächelchen auf dem i (= î), zu finden auf handelsüblichen Keyboards oben links, vergessen.

  43. @46,Klugscheißer;
    Danke; jetzt habe ich Ihren Nicknamen doch mal ausgeschrieben, obwohl ich für offenes Visier bin. Aber ich muss gestehen, als Autodidakt muss ich mir diesbezügliche Bedienkenntnisse selbst erarbeiten. Nochmals danke. Test: „é“,ê“, allerdings Halbdach abfallend gelingt mir nicht!

  44. @ Karin Rahn:

    „Das Lesen einer Tageszeitung soll ja nicht der Zerstreuung und dem Zeitvertreib dienen.“

    Warum eigentlich nicht? Oder besser gefragt: Warum eigentlich nicht AUCH?

  45. @Hans-Jürgen Schulz #47
    Beim „Halbdach abfallend“ (accent grave) einfach die Großschreibtaste zusammen mit der Akzenttaste betätigen und dann die Buchstabentaste drücken (è), aber nicht vergessen, die Großschreibtaste loszulassen, wenn die Buchstabentaste gedrückt wird, sonst gibt’s È.
    Nix zu danken; zusamme packe mers doch!

  46. @ „è“; hallo, freundlicher Helfer;
    zum abfallendem Dach noch eine wie ich meine nette Geschicht aus meinem franz.Unterricht: Ich merkte mir diese Zeichen, bzw. die Anwendung bei abfallende Betonung damit, dass der Graf herablassend zu seinen Untertanen spricht!

  47. @Karin Rahn/Bronski
    Ich lese die FR ganz sicher nicht auf Grund des reinen Informationsgehaltes. Würden Informationen nicht hervorgehoben, in Zusammenhänge gebracht, bzw. bewertet und in Frage gestellt werden, dann würden diese Informationen –jedenfalls in meinem Hirn- zu Info-Partikelchen zerfallen und auf lange Sicht eine Art erkenntnislosen Feinstaubnebel bilden. Schätze ich einerseits den sachlich-analytischen Blick bei politischen Kommentaren, so ist es ja gerade die subjektive Verknüpfung, das Springen zwischen den Gattungen, die zum Beispiel die Beiträge im Feuilleton interessant machen. Was würde mich sonst dazu bringen, die Kritik einer Theateraufführung in Hamburg zu lesen, die ich sowieso nicht besuchen werde? Deshalb wäre nicht das Thema Essen und Trinken als solches für mich interessant, sondern der Blickwinkel, unter dem es betrachtet werden würde. Lesen würde ich zum Beispiel gerne Gedanken zum Thema „Der Stellenwert der Nahrungsaufnahme im Stummfilm und wie darauf musikalisch reagiert wird“. Kunstgeschichtliche Überlegungen in Bezug auf gemalte Trauben an Wänden in Pompeji bis hin zum Butterfrosch im Museum, könnte ich mir auch vorstellen. Auch unter soziologischen Gesichtspunkten würde das Thema was hergeben. Hier könnte dann auch endlich die Frage geklärt, werden, welchen Stellenwert das gemeinschaftliche Mahl in unserer Gesellschaft hat und ob der Tiefgang eines Gesprächs von der Qualität der Nahrungszubereitung abhängt ist. Selbst Volkmar Siegursch könnte uns das Thema z.B. unter dem Gesichtspunkt „Nahrung als Fetisch“ (…?)sexualwissenschaftlich näher bringen. Und dies alles könnte durchaus unterhaltsam sein.

  48. @Susanne, „Sex und Essen“;
    hierüber hat übrigens isabell Allende einbuch geschrieben. Und natürlich hat das gemeinsame Mahl einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert, nicht ohne Grund hat die christliche Kirche das Abendmahl so hervorgehoben! Zum einen als Das Abendmahl, also Christus mit seinen Jüngern am Vorabend seiner Kreuzigung, aber auch als gemeinsames feiern Der Gemeinde zu hohen kirchlichen Festtagen. Sicher das Menue hierbei ist bescheiden und bedarf außer Gottes Segen keiner großen Zutaten!

  49. @Hans-Jürgen Schulz
    Klar, wie konnte ich das Abendmahl im Christentum vergessen! Ich dachte allerdings ( in Anlehnung an Karins Kommentar) an die Jetztzeit und die Frage, ob das Bedürfnis nach Kochzeitschriften auf einen gesellschaftlichen Mangel an familiärer Geborgenheit schließen lässt oder nicht, bzw. ob durch diese Magazine ein bestimmtes Bild von Familienglück und der Rolle der Frau als kochende Mutter transportiert werden soll.

  50. @FR+Essen und Trinken;
    was sollte eigentlich das Problem sein, dass sich eine etablierte und seriöse Zeitung wie die FR sich diesem Thema stellt? Ich meine überhaupt kein Problem! Denn wenn uns Leser Themen interessieren wie: Gab es den Urknall, oder was hält die Welt zusammen; oder auch ganz banal: Wann wird Eintracht Franlfurt wieder mal Deutscher Fußballmeister, oder sogar die Mainkonkurrenz Kickers Offennbach? Also wenn all dies von Wichtigkeit ist, dann kann auch eine gut gemachte Betrachtung von „Essen und Trinken“ eventuell zusammen mit Reisethemen von ebenso hohem Interesse sein; deshalb FR ich bin gespannt!

  51. @Hans-Jürgen Schulz
    Die Frage, die mich besonders seit Dienstag bewegt, lautet: Ist die FR ein Sport-oder ein Kulturstaat?

  52. @Susanne,
    mit Verlaub, ich verstehe die Frage nicht; wieso „Sport-oder ein Kulturstaat?“?

  53. @Hans-Jürgen Schulz
    Ich bezog mich da auf die Nachricht mit der Überschrift „Ist Deutschland ein Sport-oder ein Kulturstaat?“ im Feuilleton am letzten Dienstag, die ich zuerst für eine „Ente“ hielt, nämlich dass der Rechtsausschuss des Bundestages sich darüber streitet, ob als Staatsziel lieber der Sport oder doch lieber die Kultur in das Grundgesetzt aufgenommen werden sollte.

  54. @Susanne, „Sport- oder Kulturstaat“;
    für mich ist dieses „oder“ eigentlich Quatsch! Denn Sport ist genauso ein Teil „Der Kultur“, genauso wie darstellende Kunst, wie Literatur, wie Theater, Musik und viele andere der menschlichen Tätigkeiten des Miteinander und des Einbringens von eigener Anstrengung etwas zu schaffen an dem auch andere Freude und Mitgefühl empfinden! Alles das wenn und wo Menschen ihren Alltag organisieren und über die Grundbedürfnisse des Körpers, also Nahrungsaufnahme und Fortpflanzung hinaus, etwas schaffen das zum einen ihr Hirn aber auch die Koordination des Körpers forderte, sowie ein sichtbares erkennbar zusammengehöriges Gemeinwesen daraus wird, all das ist Kultur. Und hierzu gehört ebenso Sport wie auch eine Esskultur die über das Maß der reinen Körperbedürfnisse hinaus geht!

  55. Liebe Frankfurter Rundschau, falls du also ein Kulturstaat bist, werde ich sogar das Essen und Trinken lieben, solltest du dich jedoch als Sportstaat erweisen, lass die Finger von Essen, Trinken und Reisen.

  56. @Hans-Jürgen Schulz
    Sie haben natürlich Recht, ich habe mich vor allem über die politische Debatte lustig gemacht.

  57. @“Sport“;
    ***
    Treibe Sport, das dient deinem Leben
    Tu gut essen, auch dabei mal eine Heben

    Geh ins Thester, das erfreut dein Leben
    Das ist Kultur, sie wird dir viel geben

    Lese ein gutes Buch, das lehrt das Leben
    Hört auch zur Kultur, so ist das eben

  58. @ Hans-Jürgen Schulz #61

    Was heißt: „Beim Essen EINE heben“?
    Lassen Sie eine Jungfrau schweben,
    sind Sie Kannibale oder sonst daneben?
    Das, zum Glück, ist nicht MEIN Streben.

  59. @62,Klugsch.,“Beim Essen EINE heben“;
    Dafür gibts mehrere Erklärungen, bzw. Deutungen:
    1.) Es ist eine bayrische Maß gemeint. Damit wäre ich dann aus dem Schneider! Gemeint hatte ich: EINEN HEBEN, also kräftig EINEN TRINKEN!
    Ob da jetzt „Freud“ eine Rolle spielte, oder ganz einfach die Tastatur das „e“ verschluckte, ist im Nachhinein nicht festzustellen; aber es ist schon interessant. Und es freut mich sehr, dass meine Einträge so genau gelesen werden.
    Im übrigen bin ich mit diesem Mysterium nicht allein. Gestern war bei dem spöttischen Bericht in der FRPlus auf Seite 23, Spalter von Jo van Nelson „Schlecht gebrüllt“ über Edmund Stoiber ziemlich am Ende ein „r“ vergessen oder weggelassen worden, jedenfalls wurde somit dort aus Manier dann Manie, was auch sehr schön war für meine Bauchmuskeln!
    mfG H.-J.S.

  60. @64. Klugscheißer;
    Was heißt hier „Ach so! Na dann“? Genau diese Lakonie gebraucht mein Sohn auch!
    Übrigens ich hatte noch einen Lapsus in den wenigen Zeilen; statt Theater stand nun da: „Thester“! Und nun glaube ich wirklich bald an Tastaturgespenster, oder was meinen Sie?
    MfG, hjs

  61. Tja, sind wir ein Kulturstaat? Gilt der alte Satz „L’etat c’est nous!“?

    @ Hans-Jürgen Schulz, 63:

    Das „r“ wurde nicht vergessen, sondern bewusst weggelassen. Es handelt sich um die Glosse „Schlecht gebrüllt“ auf Seite 23 com 31.1. Ich zitiere:

    „Gott schenke uns bitte in Zukunft Politiker mit mehr Rückgrat! Und verhindere, dass Stoiber in gewohnter Manie auf fahrende Erfolgszüge aufspringt und jetzt auch noch seine Memoiren schreibt! Man kann nur hoffen,
    dass sie so reich bebildert werden wie seine Homepage – und so weniger Platz für peinliche Texte bleibt.“

    Alles klar?

  62. @“r“ Bronski; Sorry, ich hatte das „bewusst“ bei „vergessen oder weggelassen“ nicht geschrieben. Aber wenn der verehrte Klugscheißer dort nachgelesen hat, wäre es doch prima.
    Übrigens weiß ich nicht ob man selbst in einem „Satire“-Beitrag einen, hier sogar den bayerischen Ministerpräsidenten einer seelischen Erkrankung bezichtigen darf; denn „Manie“ ist eine seelische Erkrankung!

  63. Es dürfte sich erkennbar um ein Wortspiel handeln. Profilneurose ist auch eine Krankheit und trotzdem bei Politikern häufig anzutreffen. Bei manchen artet sie zur Manie aus.

  64. @68.Bronski;
    ich gebe mich geschlagen, um mir nicht denselben Stempel (P.-N.) aufdrücken zu lassen.
    Aber um dieses noch anzumerken; mein Urteil über Stoiber weicht nicht sehr von den Kabarettisten ab. Und mein liebster Akteur, ist der hessische Bayer Urban Priol aus „Ascheberg“.
    Der bringt es genau auf den Punkt, wenn er Stoiber immitiert.

  65. @ Hans-Jürgen Schulz #65
    Wer Zielwasser trinkt, hat große Chancen, auf dem Keyboard die richtige Taste zu treffen. Deshalb öfter essen, um eineN heben zu können.

    @ Bronski #66
    „L’état c´est nous!“ gilt insoweit, als wir Steuerzahler für die Füllung des Bundesetats zuständig sind. *lol*

  66. @70/66; nun seid doch mal ehrlich, würdet ihr beiden lieber sagen: „L’ètat nous pas“?

  67. @“Essen und Trinken“,
    ist doch hier das Thema; liebe Mitdiskutanten seid ihr alle satt? Wie stellen sich denn nun wir hoffnungsvollen Leser die Gestaltung eines entsprechenden Themas seriös und informativ in der FR vor? Teils glitten unsere Beiträge in dem Thread „Blog“ in die richtige Richtung ab, aber ich vermisse doch noch ernsthaft geäußerte Wünsche und vorgebrachte persönliche Vorstellungen; sicher es erfolgten auch schon gegenseitige Essenseinladungen mit vermutlich neidvollen Kommentierungen, aber im Wesentlichen fehlt mir die strategische und kreative Linie! War nicht unsere Eingangssituation, dass ein Herr Supp dies anstieß? Wurde er etwa von unserem forschen Stil abgeschreckt? Fragen über Fragen! Es ist Mittagszeit, lassen wir es uns schmecken; einen guten Appetitt wünsche ich.

  68. @ Hans-Jürgen Schulz
    „aber ich vermisse doch noch ernsthaft geäußerte Wünsche und vorgebrachte persönliche Vorstellungen“
    Also Herr Schulz, ich bin ganz geknickt, ich habe mir wirklich Mühe gegeben mit meinen Kommentaren…und ich meinte sie auch ernst.
    Gerade die „kreative Linie“, von der sie schreiben, ersehne ich ja.

  69. @Susanne;
    das mag ja frakmentell erfolgt sein, aber so richtig weiß Bronski und die FR wohl immer noch nicht, wie wir uns unser Thema in der FR-Neuzeit vorstellen. Wollen wir Koch- und Backrezepte, diese dann aus aller Welt, eventuell mit Reiseberichten, auch aller Gesellschaftsschichten, bei/zu bestimmten Anlässen usw.; eventuell sogar mit Lebensgeschichten und Lebensbeichten des Kochpersonals, sollen die bebildert sein und wie formatig sollen die Bilder sein. Welche Nahrungsmittel sollten im Vordergrund stehen. Tiere mit Gesichtern, exotische oder heimische, oder doch besser nur Vegetarisch, harte Linie oder kompromisartig usw.! Also Fragen über Fragen! Aber wo bleibt eigentlich der Ideengeber, der Initiator Herr Supp?

  70. @ Hans-Jürgen Schulz
    Wie ich schon angesprochen habe, würde mich das Thema vor allem im kulturthistorisch-philosophischen Zusammenhang interessieren. Auch den satirischen Blick auf das Essen und die Essgewohnheiten (meinetwegen auch in verschiedenen Regionen) würde ich mögen. Eine witzige Illustration oder Karikatur ziehe ich in diesem Zusammenhang einem Augenschmaus- Foto gegenüber vor. Das Ganze könnte gut in das magazin auch als kleine Rubrik passen. Dagegen spräche mich persönlich eine ernste Reportage im Sinne von „Was kommt in Schweden auf den Tisch“ nicht besonders an, v.a. wenn sie den Umfang einer Seite beanspruchen würde. Ernsthafte Berichte über Schadstoffe in der Nahrung und ethische Überlegungen im Hinblick auf Tierhaltung, Arbeitsbedingungen etc. finde ich dagegen wichtig. Diese werden ja auch in der FR angesprochen. Koch-Tipps (selbst dann wenn sie vom Profi stammen und ich sie vielleicht auch nötig hätte), finde ich eher öde. Mit Ihnen, Herr Schulz hingegen plaudere ich gerne über Holunderblüten.
    Dass Herr Supp sich nicht äußert und Bronski sich in Schweigen hüllt…tja da kann man nichts machen…

  71. @Susanne, „Plaudern“;
    sicher ist dies ein wichtiger Aspekt dieses FR-Blog, aber die virtuelle Welt kann und sollte auch nicht das Leben ersetzen. So ist das Schreiben hier auch nur ein Fragment unseres Tages; ich sage aber genauso ein angenehmes, wenn auch in anderen Threds dem ein oder anderem ab und zu „der Hut hochgeht“.
    Nun aber zum realem Leben: Das Wochenende bietet eine gute Gelegenheit, das hier behandelte Thema, in die Praxis umzusetzen. Es
    muss ja nicht unbedingt ein Mehrgängemenue sein, ein Gemüseeintopf „ala Supp“ tut`s sicher auch, was sage ich, ist mit das Beste was es gibt. Also packen wir es an. Ich bin gespannt was meine Frau sich als gutes Essen ausgedacht hat.
    Schönes Wochenende
    hjs

  72. Tja

    so fern von Frankfurt (genaugenommen im Kiez der Waterkant) ist FR-online die Verbindung in die alte Heimat. Schön zu sehen, dass sich nichts, aber auch garnichts ändert an der FR und ihrer eifrigen Leserbriefschreibern. Steht die müßige Diskussion, ob man mal über ein Restaurant berichten darf doch stellvertretend dafür, ob denn Genuss links, alternativ, liberal oder alles zussammen sein kann und darf. Die alte Soße (um beim Thema zu bleiben): nur der Minimalismus eines Döners oder labbriger Falafel lehrt uns die mulitkulturelle Demut, die bei der Diskussion weltbedeutender Themen angebracht ist. Mal seinen kulinarischen Horizont erweitern, der häufig bei Pizza, Nudeln oder Leberkäsbrötchen mit Gurke stehengeblieben ist, gleicht Verrat, Jawoll!! Ein Blick über die Landesgrenzen ist wie so oft auch hier durchaus dienlich. Glaubt wirklich auch nur einer der hier versammelten Kostverächter, dass sich französische Sozialisten oder der toskanische KP-Funktionär mit dem Fraß der hiesigen Ess-Kultur zufrieden gäbe, die leider nur zu oft dem „Hauptsache, ordentlich was auf’m Teller und kost nix“ folgt. Das ständige Auf-und Ab des Joschka F. (gemeint ist hier das Gewicht, nicht das Politische), war nachweislich ein Produkt feiner Lebensart. Also, liebe Freunde, gutes Essen schadet nicht und ist auch nicht bürgerlich oder „Neoliberal“. Dieses Wort mussste ich abschließend einfach noch zitieren, da es in letzter Zeit einen festen Bestandteil im Baukasten der FR-Leserbriefschreiber geworden ist. Also ändert sich doch mal was…
    Kulinarische Grüße aus Hamburg
    w13

  73. @ Wilde13

    Hier ist doch was in den falschen Hals geraten:
    Wer an die 200 Kochbücher im Regal hat, ist nicht auf Rezepte aus der Tageszeitung angewiesen, und wer sich gegen eine Aufblähung des Feuilletons durch Beiträge zu Essen & Trinken ausspricht, muss kein Kostverächter sein.
    Im übrigen weist die Stadtausgabe der FR unablässig darauf hin, wo man sein überschüssiges Geld ausgeben kann und stellt zu diesem Zweck dem geneigten Leser regelmäßig Restaurants vor. In der Regional- und gar Deutschlandausgabe würde das aber keinen Sinn machen.

  74. @Wilde 13;
    ich höre doch da nicht etwa die Sehnsucht eines Fischbrötchenessers am Hamburger Fischmarkt, mit der Sehnsucht nach Rippchen und Kraut im Sachsenhäuser Schwarzen Kater, oder Der Frau Rauscher in der Klappergass; jedenfalls Sehnsucht nach der Bänkelgemütlichkeit eines lauen Sommerabends mit Äbbelwoi im Riffelglas? Oder ist der Herzschmerz nach Mahgemiedlichkeit sogar noch größer?

  75. @ 79, Wilde 13

    Sie haben das auch bemerkt? Neoliberal! Manchmal scheint allein die Grundüberlegung, dass der Staat die Leistungen, die er bringen soll, auch finanzieren muss, ausreichend zu sein, uns das Etikett neoliberal anzuheften.

  76. @Bronski,“neoliberal“;
    „dass der Staat die Leistungen, die er erbringen soll,..“;
    „Einspruch euer Ehren“, wie es so schön heißt! Vielleicht werden Sie lieber Herr Bronski einwerfen „Schulz sei nicht pingelich“, aber richtig ist, der Staat erbringt nicht die Leistungen; nein, der Staat verteilt finanzielle Beträge oder geldwerte Rechte. Denn der Staat sind wir alle und ganz richtig, alles was der Staat verteilt, auch das was über Schulden zum Verteilen dazu geborgt wird, muss vo der Gesellschaft, bzw. vom Staatsvolk erarbeitet werden! Aber noch richtiger ist auch, dass das was „Der Staat“ verteilt, vorher auch gerecht vom „Staatsvolk eingesammelt wird“! Und da bestehen in den letzten Jahren zu recht wie ich meine vermehrt Zweifel, dass dieses „Sammeln“, bzw. das Steuersystem gerecht einsammelt und nicht einseitig die Besitzenden vor allem die mit großem und größtem Besitz doch erheblich schont und dass die Lasten der Breiten Masse vergrößert wurden! Was gut erkennbar ist an der Zunahme der großen Vermögen und der Stagnation, sogar Abnahme des realen Einkommens der abhängig Beschäftigten! Aber in der Grundüberzeugung stimme ich mit der FR überein. Ich empfehle den jetzt laufenden „Frühschoppen“ in der ARD, dem 1. anzusehen!
    Schönen Sonntag
    hjs

  77. HERR SCHULZ!
    Was heißt hier „Frühschoppen“? Denken Sie wirklich immer nur an das Eine?
    Die Sendung, die Sie meinen, wird seit Jahren unter dem Namen „Presseclub“ geführt.

  78. @Klugscheißer, „Frühschoppen“;
    richtig „Presseclub“, deshalb habe ich ja auch die Gänsefüßchen verwendet. Aber für mich ist und bleibt es der „Höfersche Frühschoppen“, aber das ist alles nur vordergründig, wichtig ist, bzw. war das heutige Thema!
    Und was den Namen anbelangt, könnte man sonst auch „Journalisten und Lobbyistengewürge“ zu dieser Sendung sagen!
    Aber trotzdem das Thema heute hatte schon etwas, vor allem die Besetzung, was mir nur zu denken gibt, wieder keiner von der FR; nur einer von der FAZ, schade eigentlich, aber der musste wohl mit Herrn Baron,(Sozial-)Prof. Hickel und der TAZ paroli bieten! Aber trotz vermutlich notwendigem Geeiere der einzelnen Personen, konnten doch einige wichtige Wahrheiten, vor allem von Hickel herausgearbeitet werden.
    Nun noch mal zum Namen, was wäre denn der richtige Name für diese heute doch relativ angepasste Fernsehstunde – wenn man die Anrufzeit auf Phönix noch dazu nimmt?
    Herzlichst, hjs

  79. Wie wär’s mit
    „Augenwischerparade – Fünf Journalisten mit zusammen anderhalb Meinungen beantworten selbstgestellte Fragen“
    oder
    „Sprechstunde für Patienten mit Hirnarthrose“?
    Aber egal – ich tue mit die Sendung schon lange nicht mehr an.

  80. @86. Klugsch.;
    ***
    Auch ein Patient mit Hirnarthrose
    Verfolgt die Welt nicht in Hypnose

    Stellt sich mit Knirschen im Gebälk
    Auch noch wenn die Haut ist welk

    Lässt nicht einfach saußen die Welt
    Erzählt den Leuten nicht was gefällt

    Und hebt den Finger gegen Ignoranz
    Damit weiter geht der Lebenstanz

    Ungerechtigkeit der Zeit braucht Kampf
    Deshalb bleib auch im Alter unter Dampf

    Darum auch du Klugscheißer denke dran
    Erst wenn du aufhörst bist ein alter Mann

  81. Zu Bronski am Anfang:

    Vielleicht hat Herr Supp ja nur Angst, dass man in seine Geschäftssuppe spuckt und bei ihm weniger vorbeischaut, was seinen Gewinn sicherlich schmälern würde.

    Mitunter sind solche Leute an der „Ladenkasse“ doch leicht zu durchschauen.

    Übrigens bei diesem Thema:

    Ist Bronski schon aufgefallen, dass immer, wenn in der FR von Wein die Rede ist, sofort die Beifügung „edle Tropfen“ folgt?

    Dabei ist es hier wie dort bei den Zahnärzten: es gibt mehr schlechte, oder sagen wir zu den Weinen, mehr durchschnittliche als edle. Leider!

  82. @ vinolino #88

    Die „edlen Tropfen“ hängen damit zusammen, dass im fr-shop mit dem Verkauf von Wein Geld verdient wird. Wenn dort Papiertaschentücher vertrieben würden, wäre die Rede von „edlem Auswurf“. So einfach ist das!

  83. @“Trinken“,indirekter Bezug;
    passt zwar nur streifend zum Thema; aber ich finde die „Geschichte“ trotzdem lustig; ich fand sie als ich alte FRs vor der Blauen Tonne noch einmal durchblätterte unter „HEUTE“:
    …sagt der Mann: „Du stehst Kopp, Christian, wann ich derr erzähl, was ich iwwern Helge sei Fraa erfahrn hab!“ – „Moment! Ich dhun erst emal mei Schobbegeld aus de Dasch!“
    Hierzu passt auch der alte Gag:
    „Frau Nachbarin, Sie sollten sich aber doch schämen, was ich von Ihnen geträumt habe!“

Kommentarfunktion geschlossen