Einladung zur Leser-Blattkritik am 2. Juli

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

jetzt läuft das neue Leserforum bereits seit fast einem Monat, und es wird Zeit, etwas auszuprobieren, was für mich von Anfang an als konzeptioneller Teil dieser Seite gedacht war, die eben nicht einfach nur eine Leserbriefseite sein sollte. Es ist natürlich gut und wichtig, dass Sie mit Ihren Zuschriften das Zeitgeschehen und die FR kommentieren, und ich freue mich, dass die FR Ihren Wortmeldungen endlich wieder den Platz einräumt, den sie verdienen. Aber ein echtes Leserforum ist noch ein bisschen mehr. Dazu gehört auch, dass Sie sich untereinander austauschen und dass wir miteinander reden. Das FR-Blog ist eine ideale Plattform dafür. Daher möchte ich Sie zur

Leser-Blattkritik am 2. Juli ab 19:30 Uhr

einladen. Wir wollen uns eine konkrete FR-Ausgabe vornehmen und darüber reden, möglichst am Blatt entlang, wie dies auf unseren Redaktionskonferenzen üblich ist. Denn seit der Ausgabe vom 3. Juni machen wir die FR nun wieder in Frankfurt. Bis dahin war die Berliner Zeitung unter Chefredakteurin Brigitte Fehrle für den überregionalen Mantel der FR verantwortlich. Sie finden weiterhin viele Texte von Autorinnen und Autoren der DuMont-Redaktionsgemeinschaft in der FR, aber anders als vorher wird die Themensetzung und -gewichtung eben nicht mehr in Berlin bestimmt, sondern in Frankfurt. In meinen Augen hat sich die FR dadurch erkennbar verändert.

Dabei sind wir uns im Klaren, dass es bei dieser Blattkritik nicht nur Lob geben wird. Sonst würden wir sie Ihnen nicht anbieten; wir wollen ja gerade Ihre Kritik erfahren, darum machen wir das ja! Über Teile dieser Kritik sind wir uns schon bewusst, denn Sie haben uns Mails geschrieben. Ein Beispiel: Die vielen Anzeigen im Blatt! Halten Sie doch bitte wenigstens die Titelseite frei von denen! Ich sag’s ehrlich: Das ist eine Kritik, die wir nicht wollen. Tageszeitungen ohne Anzeigen sind kranke Tageszeitungen. In dieser Hinsicht waren Sie, liebe Leserin, lieber Leser, von der FR in den vergangenen Jahren verwöhnt: Kaum Anzeigen im Blatt! Doch Anzeigen sind zur Finanzierung von Tageszeitungen unerlässlich, ja, sie steuern inzwischen sogar mehr dazu bei als Erlöse aus Abos uns Zeitungsverkauf. Hinzu kommt, dass die Anzeigenkunden selbst bestimmen können, wo ihre Anzeige im Blatt veröffentlicht wird. Entsprechend viel Geld müssen sie dann auch dafür hinlegen. Anzeigen auf der Titelseite sind daher besonders teuer und bringen uns dementsprechend besonders viel ein. Daher gilt grundsätzlich: Jede einzelne Anzeige dient der wirtschaftlichen Gesundung der FR!

Lassen Sie uns in dieser Blattkritik die Inhalte der FR ansehen und bewerten, lassen Sie uns über die FR-Ausgabe vom 2. Juli diskutieren. Was fehlt? Was ist zu sehr Tagesschau-Programm und schon vom Vorabend bekannt? Wo würde man sich mehr Hintergrundberichterstattung wünschen? Aber auch: Was hat gefallen? Wo hat es auffällige und interessante Unterschiede im Vergleich zu anderen Zeitungen gegeben, mit denen die FR sich hervorhebt? Trifft ein Kommentar den Nagel auf den Kopf?

Chefredakteur Arnd Festerling wird zuhören und mitreden!

Aus dieser User-Blattkritik mache ich für einen der folgenden Tage etwas auf der Leserforum-Seite der Print-FR.

Also meine konkrete Frage: Wer hat kommenden Dienstagabend Zeit und Lust?

Das Prozedere ist ganz einfach: Sie nutzen die Kommentarfunktion des Blogs, um Ihren Beitrag einzustellen. Dazu müssen Sie lediglich Ihren Namen und eine Mail-Adresse angeben. Sie finden das Kommentarfeld unterhalb des Diskussionsstrang, Nachdem Sie Ihren Beitrag in das große, leere Feld eingetragen haben, klicken Sie auf „Kommentar abschicken“. Wenn es Ihr erster Kommentar ist, den Sie im FR-Blog schreiben, muss er von mir freigeschaltet werden, aber das dauert höchstens eine Minute. Anschließend werden Ihre Kommentare jeweils sofort veröffentlicht.

Ich bitte Sie, dieses außergewöhnliche Angebot der Teilhabe an Ihrer FR zu nutzen!

Es freut dich drauf

Ihr Bronski

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58 Kommentare zu “Einladung zur Leser-Blattkritik am 2. Juli

  1. Lieber Bronski,

    das ist ja zwei Tage bevor das Zitat des Tages vom 4. Juni seinen ersten Monatstag feiert! Mein erster Wunsch: Mal ein neues Zitat, sei es des Tages, der Woche, des Monats, bitte.

  2. Was in einer Redaktionskonferenz einer Zeitung alles diskutiert wird, weiß ich nicht und kann ich nur ahnen? Die Kombination von Printmedien und Bronski-FRblog finde ich sehr gut. Dass Anzeigen sein müssen, ist verständlich, aber auch eine Gefahr. Besonders bei Groß-Anzeigen-Auftraggebern. Ich bin auf alle Fälle auf den 02.07.2013 gespannt.

  3. Außerdem wüßte ich gerne, ob das Blog auch BB-Code beherrscht, d.h. Textformatierung möglich ist. Wenn ja, wäre eine kleine Übersicht hinter einem Link hilfreich. Ich formatiere gerne meine Texte, weil das die Betonung beim Sprechen ersetzt. Der Vorschau-Button funktioniert übrigens auch nicht. Das sind nur ein paar technische Kleinigkeiten, die das Blog aber komfortabler gestalten würden.

    [b]fetter Text[/b]
    [i]kursiver Text[/i]

  4. Frage beantwortet, gell?

    Der Vorschau-Button ist schon länger außer Betrieb. Wir müssen ohne zurechtkommen.

  5. Ich bin dabei. Werde mir daher am 2.7.13 eine FR kaufen. Ich weiß, lieber Bronski, daß es aus betriebswirtschaftlicher Sicht besser wäre, ich würde dies regelmaßig tun, aber ich habe nur ein beschränktes Budget für Print- und elektr. Medien, also TV-Gebühren, Zeitschriften-Abos, Internet, Unterstützung kritischer Orgs, wie den NachDenkSeiten oder STOERSENDER.TV, und da reicht es nicht – mehr (siehe meine Renten-Erhöhung von € 2,81) für ein Monats-Abo der FR. Mein SPIEGEL-Abo müchte ich auch ungern gegen eines der FR tauschen. Außerdem finde ich, das mensch eine Zeitung, welche er abonniert hat, auch lesen sollte, und summa summarum fehlt mir hierzu die Zeit.

    Kennt die Gemeinde übrigens den neuesten Slogan von Obama: YES, WE SCAN.

  6. @ Wolfgang Fladung

    „… und summa summarum fehlt mir hierzu die Zeit.“

    Ja, ich weiß, es ist das alte Lied: Rentner haben keine Zeit. 😉

    @ all

    Es tut mir sehr leid, aber wir müssen die Blattkritik-Aktion abblasen. Hintergrund ist, dass am vergangenen Samstag/Sonntag/Montag der vorerst wohl letzte Teil des digitalen Umzugs der FR vollzogen worden ist – ein Mammutprojekt, bei dem alle Mail-Accounts umgestellt wurden. (Umzug: von den DuMont-Systemen zu den FAZ-Systemen.) Dabei ist es leider zu Problemen gekommen. Ich war gestern beispielsweise per Mail nicht erreichbach. Außerdem war das FR-Blog offline. Zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses der Leserforum-Seiten (15:50 Uhr) war nicht absehbar, wann und ob das FR-Blog, das wir für die Blattkritik-Aktion natürlich brauchen, wieder online sein würde. Daher haben Chefredakteur Arnd Festerling und ich beschlossen, die Aktion zu verschieben. Dementsprechend findet sich im heutigen Leserforum ein Hinweis.

    Zum Glück ist das FR-Blog bereits gestern wieder aufgetaucht. Die Mail hingegen funktioniert immer noch nicht richtig.

    Wer möchte, kann natürlich trotzdem hier was zur FR sagen, zumal wenn er/sie – wie Wolfgang Fladung – sich extra eine Zeitung gekauft hat. Ich werde den Chefredakteur dann darauf aufmerksam machen, so dass wir gegebenenfalls doch noch in eine Diskussion kommen.

    Ich bitte um Verständnis.

  7. Hallo Herr Bronski !

    Dann will ich mal „monologisch“ etwas zu einem Teil der heutigen Ausgabe der FR schreiben- allerdings nicht zu allen Seiten, weil ich immer noch nur mit links tippen kann- und mir das sonst zu mühsam wird. Da ich kein Profi bin, sehen Sie und Herr Festerling mir bitte nach, wenn meine „Blattkritik“ anders ausfällt als die von den Redakteuren der FR.

    Titelseite: Ist meiner Meinung nach okay- auch wenn es keine Textspalte gibt und das eher ungewöhnlich ist- meines Erachtens nach ist aber Text um des Textes wegen nicht unbedingt erforderlich- wenn dann im Innenteil der gleiche Text in leicht abgewandelter Form noch einmal auftaucht. MMn ist die Titelseite heute sehr gut gelungen! Ich fände es generell nicht schlecht, wenn die Titelseite sich auch auf das Thema des Tages bezieht. Eher weniger gut finde ich es, wenn die Titelseite sich auf ein Thema bezieht, das dann im Innenteil nur auf einer halben Seite abgehandelt wird.

    Thema des Tages (TdT): Generell finde ich es sehr gut, wenn das TdT einen breiten Raum einnimmt- gerne auch 4 Seiten wie heute.
    Die Frage ist natürlich, ob die wirklich sehr groß geratenen Bilder, die im Prinzip keine Aussagekraft haben, auch wirklich so groß sein müssen? Von den 4 Seiten sind sicher mindestens 1,5 Seiten Bild- und das ohne jeden Mehrwert, weil die Bilder ja keinen Infogehalt haben.

    Was mir beim heutigen Thema des Tages wirklich fehlt, wäre ein Interview- z.B. mit einem Geheimdienstkritiker aus den USA oder Deutschland oder mit dem zitierten Herrn Polenz. Man könnte auch einen Beitrag über die deutschen Geheimdienste bringen und darüber, was sie alles dürfen und was nicht und dann mal bei Kritikern recherchieren, ob die meinen, dass der deutsche Geheimdienst auch seine Kompetenzen überschreitet.
    Nach meiner Meinung gehört auch ein Interview immer in das TdT. Es ergänzt die reine Info meistens um eine subjektive Sicht, die man nicht teilen muss, mit der man sich aber auseinandersetzen kann.

    Was mir generell fehlt (auch wenn andere Leser das gutheißen) sind die Infografiken. Man hätte ein großes Bild weglassen können und dafür eine Grafik bringen können, wie die NSA in Deutschland spioniert, welche Geheimdienste es gibt etc. Auch den Bericht über DE-CIX, den ich schwer verständlich fand, hätte man mit einer Grafik verständlicher machen können. Ich jedenfalls fand viele Grafiken in der Vergangenheit anschaulich und informativ!

    Dann hätte ich noch eine Anregung: Warum setzt man den Kommentar von Herrn Hebestreit, der sich ja inhaltlich auf das TdT bezieht, nicht auf die ersten vier Seiten? Inhaltlich passt er zum Thema des Tages und würde die Berichterstattung ergänzen- und dann hätte man auf der Kommentarseite noch Platz für einen weiteren Kommentar zu einem anderen Thema.

    Generell würde sich das Thema „Geheimdienste“ auch für die von mir schonmal vorgeschlagene „Pro und Kontra Diskussion“ sehr gut eignen. Man könnte im Rahmen des TdT einen Kommentar bringen, der die Notwendigkeit der Arbeit der Geheimdienste verteidigt (Stichwort „Sicherheit“) und einen der die Geheimdienstarbeit als zu invasiv kritisiert und das Thema dann auch hier im Blog und auf den Leserbriefseiten der FR diskutieren.

    Wie gesagt, ich kann mit links nicht so viel schreiben- deshalb noch ein paar generelle Anmerkungen und Vorschläge:

    Die FR gefällt mir schon sehr gut. Besonders gerne lese ich dabei die Kommentare und auch den „Magazinteil“, der übrigens aus meiner Sicht auch in der heutigen Ausgabe wieder sehr gut gelungen ist, weil er absolut beispielhaft für die Art und Weise einer Berichterstattung ist, die man eben in der Tagesschau so nicht findet- eine ganz anderer Herangehens- und Darstellweise- sehr gut!!

    Trotzdem hätte ich noch ein paar Anregungen:

    – Ich beziehe die FR wegen ihrer politischen Haltung und diese äußert sich vor allen in den Kommentaren und Gastbeiträgen. Daher würde ich eine Ausweitung der Kommentarseiten befürworten (z.B. durch die angesprochene Integration eines Kommentars in das TdT und z.B. dadurch, dass man den täglichen Wirtschaftskommentar etwas vergrößert). Die Kommentare in der FR finde ich im Regelfall sehr gut- auch die Gastbeiträge, wobei ich da derzeit v.a. Staeck, Tadeusz und Herl bevorzuge.

    – Daneben erwarte ich von einer Zeitung eine vertiefende Berichterstattung zu aktuellen Themen- daher würde mir eine generelle Ausweitung des TdT auf vier Seiten gefallen- dann aber bitte auch mit Interviews, gerne auch konträren Meinungen und Infoschaubildern.

    – Ich persönlich würde auch gerne im Bereich Wirtschaft ein „Thema des Tages“ sehen, ein tägliches Schwerpunktthema, mit dem man sich ausführlicher beschäftigt- und in dem man auch den (dann) ausgeweiteten Kommentar integrieren könnte.

    – Und als letzten Punkt, der für den Bezug einer Tageszeitung spricht, würde ich eine gewisse „Servicequalität“ nennen. Sie machen das z.B. sehr gut bei den neuen Kinofilmen, die Sie jeden Donnerstag auf ein bis zwei Seiten vorstellen. So etwas könnten Sie doch auch für Bücherneuerscheinungen machen (z.B. jeden Samstag Belletristik, jeden Mittwoch Sachbücher oder Taschenbücher). Sie bringen ja durchaus auch Buchbesprechungen, nur eben „wild“ in der Zeitung verteilt- ich fände eine übersichtlichere Struktur da besser !!!

    Noch etwas Grundsätzliches zum Schluss:

    Die FR wird von der reinen Quantität der Berichte nicht mit FAZ, SZ oder Welt mithalten können. Für mich muss eine moderne, interessante Zeitung aber auch nicht 50 Seiten im Großformat haben. Die FR macht das vom Umfang der Berichterstattung her schon sehr gut. Dabei könnte man ein paar Themen(wie gesagt, jeweils ein TdT aus dem Bereich Politik, eins aus dem Bereich Wirtschaft als Hauptthemen) noch etwas stärker hinterleuchten, informativ aufbereiten, Hintergünde berichten mit Interviews, Grafiken etc.
    Dazu noch eine umfangreiche Kommentarabteilung mit Kommentaren, die die linksliberale Grundeinstellung der FR dokumentieren und auch mal gegen den Meinstream gerichtet sein sollten- vielleicht auch eine oder zwei „Pro & Kontra Diskussionen pro Woche“, die dann auch als „Hauptthemen“ bei Bronski weitergespielt werden könnten.
    Und dann noch ein paar wiederkehrende „Serviceseiten“, die die Zeitung „magazinig“ machen (Buchtipps, Filmtipps, man könnte auch an Rubriken wie „Das Kunstwerk der Woche“ etc. denken).

    Das sind jetzt natürlich meine persönlichen Vorlieben und Ansichten- aber aus vielen kleinen Bildern ergibt sich ja manchmal ein interessantes Ganzes.

    Viele Grüße nach Frankfurt!

  8. Ach ja eines noch zum Thema „Feuilleton“ (da muss ich schon immer mal nachschauen, wie man das schreibt:-).

    Ich finde dass das neue Feuilleton besser geworden ist. Trotzdem kommt mir da immer noch ein wenig zu viel „Füllmaterial“ vor. Ich finde heute z.B. die Geschichte über das Angeln auf Seite 34 sehr interessant obwohl ich selber nicht angle!

    Auch das Interview mit Alex Gibney ist super(!!!) (Sie merken, ich mag Interviews:-), weil das genau die Art von Bericht bzw. Hintergrund liefert, den ich in der Tagesschau nicht finde- und natürlich gefällt mir als Viel-Leser auch die Besprechung des neuen Buches von Peter Schneider- ABER die Seite 35 ist für mich vollkommen überflüssig (ich hoffe ich oute mich hier nicht grade als absoluter Kulturbanause:-).

    Ich persönlich interessiere mich in keinster Weise für Theateraufführungen o.ä. in irgendwelchen Städten, in denen ich nicht wohne- ein Bericht über ein Konzert von Herrn Bradley in Frankfurt gibt mir gar nichts und ich erwarte so etwas auch nicht in einer überregionalen Tageszeitung- eher dann noch in einer Lokalzeitung oder einer Zeitschrift für „Soulfreaks“ oder meinetwegen noch in einer Wochenzeitung. In der heutigen Ausgabe ist der (aus meiner Sicht) „unnötige“ Bereich übrigens vergleichsweise klein- es gibt auch Ausgaben mit deutlich mehr Berichten dieser Art.
    Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass viele Leser die Seite 35 der heutigen Ausgabe lesen- und/oder vermissen würden!

  9. Hallo Bronski,

    die FR liegt auf dem Küchentisch und wartet auf mich.

    Ich kann über das „Rentner haben keine Zeit“ nicht lachen. Mit meiner Bemerkung meinte ich, das ich als partnerschaftlich eingestellter Rentner natürlich mir auch den Haushalt mit meiner Frau teile, vor allem das Einkaufen, weil meine Frau kein Auto fährt. Und Zeit zum Lesen braucht es nicht nur für die FR, sondern auch für alle anderen Medien, welche ich täglich studiere. Macht so summa summarum rund 2 Std. tgl., ohne ggf. Kommentare meinerseits, wie hier im Blog, dazu. Und, Bronski, stell‘ Dir vor, da gibt es auch noch Bücher zum Lesen, TV-Nachrichten und andere Sendungen anzuschauen, Musik zu hören, mit meiner Frau und Freunden und Nachbarn zu debattieren und diskutieren, ein paar Schritte zu tun, zu Mutters Grab oder auf einen Schoppen ins Schützenhaus und und und..

    Zu Eurem FR-Bericht „NSA-Affäre: Merkel erbost über USA“ fand ich übrigens folgenden Kommentar auf den NDS:

    Anmerkung unseres Lesers G.K.: Dieser von der Frankfurter Rundschau wiedergegebene dpa-Beitrag reiht sich ein in die zahlreichen Versuche unserer Leitmedien, Kanzlerin Merkel in ein positives Licht zu rücken. Ganz so, als wäre es die Absicht des verantwortlichen dpa-Redakteurs, Merkel wieder einmal als Politikern zu präsentieren, die “Klartext redet” (“Merkel erbost über USA”), um so vom bisher eher leisetreterischen Duckmäusertum der schwarz-gelben Bundesregierung gegenüber der breit angelegten Bespitzelung durch den US-Geheimdienst NSA abzulenken. Zudem ist es bezeichnend für die verantwortlichen deutschen und wohl auch für zahlreiche europäische Politiker, daß erst jetzt, wo bekannt wird, daß auch diplomatische Einrichtungen europäischer Staaten und der EU bespitzelt werden, quasi in “eigner Sache” deutlichere Worte aus den europäischen Hauptstädten zu vernehmen sind.

    Dies vielleicht schon mal als Vorgriff auf die verschobene Live-Diskussion.

  10. Und zum Schluss noch etwas Kritik:

    Die „Panoramaseiten“ der „neuen FR“ finde ich sehr schlecht gemacht und deutlich weniger lesenswert als früher. Mir kommt es auch in dieser Ausgabe so vor als ob da einfach alle Berichte, für die sonst kein Platz zu finden war, wahllos dort hineingepackt werden (irgendwas über eine Notlandung auf dem Hudson River und daneben was über einen Rotlichtskandal in Düsseldorf).

    Auch hier wäre meiner Meinung nach weniger mehr. Warum konzentriert man sich heute nicht auf z.B. den „Bio-Eier-Schwindel“, macht dazu eine nette Grafik (Einteilung der Eier in verschiedene Güteklassen oder Hühnerrassen z.B.) und interviewt einen Vertreter eines der entsprechenden Verbände. Dazu kann man noch einen Biobauern porträtieren und gut ist.

    Vielleicht kann man hier auch das Rätsel positionieren- und dieses gleichzeitig ein wenig verkleinern- gleich eine Seite Rätsel ist aus meiner Sicht unverhältnismäßig.

    Dazu würde hier auch ein täglicher Kommentar, zum Thema passen (heute also zum Bioeierschwindel) oder gerne auch eine tägliche Satire oder ein Cartoon (soweit ich weiß macht die TAZ sowas oder auch die SZ mit ihrem Streiflicht).

    Leider vermisse ich auch die Rubrik 10 plus 1 und vor allem die Personalityseite ganz am Schluss. Eine regelmäßige Interviewseite mit einer Person aus Film, Funk, Fernsehen, Society etc. wäre ganz nett- so etwas gab es in der „alten FR“ ja auch (auch wenn es da wohl heftige Kritik gegeben hat, wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass Sie heute für das „Panorama“ weniger Kritik bekommen:-).

    So wie sie derzeit „gestaltet“ ist, wirkt die Seite auf mich jedenfalls absolut beliebig und ich muss ehrlich schreiben, dass ich diese Seiten so gut wie gar nicht mehr lese.

  11. abonr. VF 010132743
    guten tag, seit 40 jahren bin (war ??) ich leser der fr. gern würde ich meine meinung zu artikeln abgeben. leider steht die erfahrung der vergangenen wochen davor, denn: die fr kommt sehr unregelmäßig !!! seit mitte april erhalte ich die samstagausgabe nicht; 4mal wurde sie am folgemontag nachgeliefert, dafür fehlte am montag (24.6.) die montagsausgabe. zwischendurch wurde auch mitten in der woche die fr nicht zugestellt. anrufe beim aboservice und entsprechende e-mails führten zu keinerlei veränderung – nur zur verärgerung bei mir. angeblich soll der plz-bereich 2…. das problem sein.
    gerade am wochenende, wenn man zeit zum lesen hat, fehlt die rundschau. das habe ich in den 40 jahren vorher nie erlebt. – gräbt sich die rundschau selbst das wasser ab? wer hat daran interesse?? ich bin so stinksauer, enttäuscht und sehr traurig, dass ich als letzt konsequenz mein abo gekündigt habe. denn für eine zeitung zu zahlen, die nur begrenzt geliefert wird, sehe ich nicht ein. – ein horn bekomme ich, wenn die pr-abteilung der fr eurobeträge im juni auslobt für neue leser, die stammleser aber so behandelt werden. – zwischendurch habe ich auch eine gutschrift für nicht zugestellt ausgaben erhalten. aber um eine solche reaktion zu bekommen, muss ich jedesmal anrufen (häufig ist nur die wartescheife zu hören, man wird dann nach 2 minuten rausgeschmissen). wie würden sie sich dann in meiner situation verhalten ????
    nun muss ich mich zwischen taz und süddeutscher entscheiden.
    mein navi würde sagen: sie haben ihr ziel erreicht, die fr hat einen abonennten weniger.
    mit frustrierten grüßen
    reinhard schemionek

  12. So jetzt habe ich mich auch durch die restlichen Seiten der FR gearbeitet. Zum Politikteil kann ich sagen, dass ich die „Gesamtlänge“ durchaus angemessen finde.
    Sehr interessant und so auch weder in der Tagesschau zu finden noch in anderen Zeitungen war der Bericht über die Auswirkungen des syrischen Bürgerkriegs auf den Libanon auf den Seiten 8 und 9, der Artikel über Ägypten hätte angesichts der aktuellen Entwicklung dort (Ultimatum des Militärs) vielleicht auch etwas größer ausfallen können. Den Artikel auf Seite 6 zum Flüchtlingscamp in München fand ich persönlich nicht wirklich interessant (das kann man auch in der Tagesschau so sehen) und den Artikel über Beckstein auf Seite 7 fand ich regelrecht überflüssig, weil er keinen aktuellen Bezug hat (mir fehlt auch der überregionale Bezug bei einem Bericht über einen U-Ausschuss des bayrischen Landtags und dass es bei der Verfolgung der NSU Pannen en masse gegeben hat, ist nicht neu).

    Bei Herrn Decker habe ich immer den Eindruck, dass er die „Linke“ als Partei nicht mag. Vielleicht wäre es hintergründiger gewesen, die von Frau Wagenknecht angesprochene Problematik „Hunderttausender junger Menschen“, die in Deutschland keine Chance haben, mal zu hinterfragen und sich vielleicht tatsächlich auch einmal ernsthaft die Frage zu stellen, wie sinnvoll es ist, durch eine von Merkel verordnete scharfe Austeritätspolitik in den südeuropäischen Ländern mitverantwortlich zu sein an der dort grassierenden Jugendarbeitslosigkeit und dann den besten und mobilsten Arbeitslosen eine Ausbildung anzubieten?

    In diesem Zusammenhang wäre es vielleicht auch ganz interessant eine kritische Serie über die „Wahrheiten“ der Politik zu machen (Stichworte: „Wir leben über unseren Verhältnissen.“, „Wir brauchen Zuwanderung auf dem Arbeitsmarkt“, „Der Sozialstaat ist mit einer immer kleiner werdenden Bevölkerung nicht zu finanzieren.“ etc.).

    Auch in der Tatsache, dass Frau Wagenknecht offen Partei für eine Kandidatin im Saarland ergriffen hat, kann ich nichts skandalöses sehen- insofern scheint sich Herr Decker mMn da einer gewissen Einseitigkeit schuldig zu machen.

    Die Artikel auf den Seiten 10 und 11 sind aus meiner Sicht wieder sehr gelungen, weil sie jeweils Aspekte eines Themas beleuchten, die eben nicht in den Nachrichten der Tagesschau vorkommen. Besonders interessant fand ich dabei den Artikel zu Frau Abe- auch wenn der nicht grade „hochpolitisch“ ist und trotzdem einen Blick auf Japan wirft, den man sonst nicht zu sehen bekommt.

    Sehr gut auch der Artikel über Brasilien auf Seite 11, weil auch dieser einen Blick hinter die Kulissen wirft- und die politischen Verhältnisse in Brasilien wenigstens streift. Hier würde ich mir, jenseits von notwendigen Artikeln über Proteste und Demonstrationen, generell etwas mehr Hintergrund über die einzelnen Staaten und ihre wirtschaftlichen und politischen Grundlagen wünschen. Ich hätte z.B. nicht gewusst, dass die Arbeitspartei in Brasilien einen Koalitopnspartner hat. Inzwischen ist Südamerika ja fast schon wieder ein unentdeckter Kontinent. Die Nachrichten werden vom Nahen und mittleren Osten, von Europa und der Eurokrise und von den USA bestimmt. Hier hat die FR aus meiner Sicht eine Nischenmöglichkeit. Wie wäre es mit einer Serie über die Länder in Südamerika, ihre politischen, ökonomischen, sozialen und ökologischen Grundlagen und Probleme (im Prinzip gilt die Feststellung, dass viele Weltgegenden in den Nachrichten nicht vorkommen auch für andere Kontinente: Ich weiß z.B. nicht, wer in Indonesien regiert, wie das Land ökonomisch oder sozial aufgestellt ist, wie es um die Umwelt in Vietnam bestellt ist etc.- von diesen Ländern erfährt man immer nur, wenn dort entweder ein Putsch stattfindet oder eine Naturkatastrophe- daher mein Vorschlag, eine Reihe: „Die unbekannten Länder“ in der FR zu etablieren).

    So nach dem Lob für den Artikel über Brasilien noch Kritik an dem Artikel auf Seite 11 unten. Der gehört, wenn überhaupt ins Feuilleton- und dann wäre es hier vielleicht auch mal ganz nett, das Puschkin-Museum für Bildende Künste etwas näher vorzustellen- vielleicht erkennt man dann auch genauer, warum Sie den Wechsel an der Spitze des Museums für berichtenswert halten.

    Zu den Kommentarseiten kann ich im Regelfall immer nur Lob verteilen, wobei ich mal besonderes Lob an den Karrikaturisten loswerden möchte. Meines Erachtens nach sind die Karrikaturen in der FR die mit Abstand besten in der gesamten deutschen Zeitungslandschaft!! Superklasse!!!! Und das (fast) jeden Tag!

    Sehr erfreulich finde ich auch diesmal die Rubrik „Auslese“- ich finde es einfach sehr bereichernd, dass man dadurch auch einmal einen Blick in andere Zeitschriften werfen kann. Auch das Thema ist meistens sehr interessant (auch diesmal). Ich kann nur sagen: Gerne mehr davon!!!

    Was mir immer gut gefällt, sind die Kolumnen- ich muss ehrlich sagen, dass ich die nur ganz, ganz selten überblättere- grade wenn sie, wie heute auch einen humoristischen Einschlag haben. Herr Herl ist herrlich subjektiv und bei ihm passt das Geschriebene einfach super zu seinem Bild- ich kenne den Herrn nicht aber ihm verzeihe ich sogar, wenn er über „Hessenthemen“ spricht, weil ich ihn einfach gerne lese! Und ich mag auch Herrn Tadeusz sehr gerne lesen- auch er ist richtig satirisch- halten Sie den bitte ganz fest (ich hatte schon befürchtet, dass er zur Berliner Zeitung abwandert, weil er aus Berlin ist).

    Den Kommentar von Herrn Hebel finde ich heute ausnahmsweise einmal nicht gelungen- zur Begründung siehe meine Meinung zum Artikel von Herrn Decker. Ich meine, da wird ein Popanz aufgebaut! Ansonsten schätze ich die „Hebelkommentare“ aber sehr!
    Sehr treffend ist heute der Kommentar von Herrn Hebestreit, den auch generell immer mehr schätze. Insbesondere teile ich seine Einschätzung, dass Obama eine knallharte Interessenpolitik betreibt, die auch vor Spionage nicht zurückschreckt und dass die Europäer ihre Interessen auf unabgehörte Datenkommunikation ebenso knallhart vertreten müssen- und dies auch zur Bedingung für die Gespräche über das Freihandelsabkommen machen sollten.

  13. Ich kann mich dem Kommentar von Reinhard, was den Vertrieb betrifft, nur anschließen, will es aber nicht vertiefen, weil’s ja um Blattkritik gehen soll. Dabei würde ich mich aber nicht auf die heutige Ausgabe beschränken wollen.

  14. Heute habe ich natürlich besonders genau gelesen. Die vielen Rechtschreibfehler brauche ich ja nicht weiter zu kommentieren. Aber inhaltliche Fehler machen mich doch immer wieder stutzig. Leider reagiere ich dann doch nicht per Leserbrief, obwohl ich mir das eigentlich jedes mal vornehme.
    Aber nun zur heutigen Ausgabe: Seite R2 – Thema des Tages – ordnet Erika
    Steinbach den „SPD-Rechten“ zu! Später im Text heißt es dann korrekt die …“CDU-Bundestagsabgeordnete Steinbach.
    die ja auch inmitten der CDU-Kandidaten so fröhlich grinst.

    Gibt es denn überhaupt keine Lektoren mehr?

    Ansonsten wünsche ich mir auf den Politikseiten etwas weniger Bebilderung. Heute war es übrigens erträglich.
    Mit besten Grüßen
    Monika Warner

  15. Irgendwo las ich, Kommentare wären nach einer Minute freigeschaltet, irgendwie wird mir das jetzt wirklich zu blöd.
    Bevor ich gehe, will ich aber doch noch meine Kritik loswerden, stichwortartig. Mir ist die FR inzwischen viel zu bunt (bebildert) geworden. Warum nicht ab und zu SW?
    Die Zahl von Schreibfehlern hat in den letzten Jahren ein Maß angenommen, das mich langsam auch an der Qualität insgesamt zweifeln lässt. (Ich weiß, alles geht schneller heute und für Korrektoren/Lektoren ist kein Geld da).
    Drittens geht es mir oft so, dass ich deas Gefühl habe, „eigentlich hast Du das meiste von dem, was da drin steht, schon im Internet gelesen“, und das ist auch öfters tatsächlich so. Bei für mich interessanten Themen habe ich dann sogar manchmal das Gefühl, (themen-)spezifisch besser und vielseitiger informiert zu sein als es das Angebot in der FR hergibt oder hergeben kann. Außer vielleicht bei den lokalen Nachrichten.

  16. @ all

    Ich bin ganz erstaunt und erfreut, dass Sie nun doch Blattkritik machen, obwohl diese eigentlich abgesagt war – siehe mein heutiger Text im FR-Leserforum und mein Blog-Kommentar. Gestatten Sie aber, dass ich erst einmal zu Abend esse, bevor ich etwas sage, z.B. zu den Problemen, die Herr Schemionek schildert. Ab ca. 21 Uhr werde ich dann online sein.

  17. Lieber Bronzki,
    ich hätte es eigentlich gut gefunden, wenn die Absage deutlicher zu erkennen gewesen wäre. Jetzt, nachdem ich
    dann doch gemerkt habe, dass sich hier ja nichts tut, habe ich dann den Kommentar #8 gefunden.
    Na ja, lieber Bronzki, jetzt wünsch ich erst mal „Guten Appetit“ .
    Mit besten Grüßen
    Monika Warner

  18. Hallo Bronski,
    ich wollte eigentlich nur mitlesen, nach dem Kommentar des Herrn Schemionek möchte ich mich doch kurz beteiligen und mitteilen, dass wir mit unserem Abo ähnliche Probleme haben. Wir leben in Düsseldorf und verstehen nicht, warum wir die FR manchmal nicht bekommen. Dabei war die Zustellung bisher immer sehr zuverlässig.
    Bin also gespannt auch Ihren Kommentar dazu.
    Guten Appetit und bis später,
    Fortuna

  19. Hallo, Lady Bronski und Herr Festerling,

    ich bedauer, dass Sie soviel Strss haben und es heute nicht klappt. Immerhin war die Idee sehr gut.

    Über das, was meine Vor-Schriftsteller und Nörgler so (fehlerfrei) von sich geben, kann ich mich nur wundern. Scheinbar glaubt jeder, nur was ihn interessiert, muss in der Zeitung stehen. Ich würde am liebsten auch nur das jeden Tag in meiner Abo-Zeitung lesen, was bei mir „unter den Nägeln brennt“. Aber so geht das nicht.

    Was ich gut finde, ist das handliche Größen-Format. Man lese einmal eine FAZ auf einem Frankfurter Umluft-Balkon oder sonst wo. Da fliegen einem alle FAZ-Print-Weisheiten dieses Papiersegels weg. Ich finde, das Preis-Leistungsverhältnis ist sehr gut, weil unterschiedlichste Infos in der FR zu finden sind. Allen Nörglern kann ich nur raten, dann kaufen Sie sich eben die Zeitung mit den vielen Bildern.

    Etwas nanchteilig finde ich die Schachtel-Zeitung. Man muss morgens erst einmal durchsortieren, wo geht geht „R“ usw. los. Andererseits ist das Schachtelprinzip nicht schlecht, weil man bei zwei Lesern die FR teilen kann. Der eine liest zuerst den Regionalteil und der andere den Hauptteil.

    Eine optisch bessere Trennung rechts oben mit einen Piktogramm usw. wäre nicht schlecht, um die Zeitungsbereiche leichter auseinander halten zu können. Druckpapier in einer anderen Farbe, z.B. für den Regionalteil, ist vermutlich zu teuer.

    Und falls mir einige Tipp-Fehler unterlaufen sind -pardon – Derjenig, der immer fehlerfrei schreibt, werfe die erste Tastatur – am besten vom Eisernen Steg.

  20. Und nun noch zu den verbliebenen Teilen der FR:

    Wirtschaftsteil: Den Teil lese ich generell auch immer sehr gerne, weil die FR zu dem ein oder anderen Thema auch mal eine von den anderen Medien abweichende Meinung artikuliert. Diesmal haben mir der Artikel zum Brandschutz bei Bekleidungsfirmen in Bangladesh auf Seite 15 und der „Schwerpunkt“ zum Thema Strom auf der Seite 17 nebst Kommentar sehr gut gefallen. Beide Artikel sind jetzt nicht so brandaktuell, zeigen aber die Hintergründe sehr gut auf. Wie ich schon oben geschrieben habe, würde ich es begrüßen, wenn man den Themenschwerpunkt (heute Strompreise/Energiewende) optisch etwas hervorhebt (Thema des Tages- oder Schwerpunkt) und platzmäßig den Kommentar in den Schwerpunkt einbettet. Auch hier könnte ich mir eine Ergänzung/Erweiterung der Berichte um Interviews vorstellen- z.B beim Thema Bangladesh mit Herrn Heimann, der im Artikel ausführlich zitiert wird- warum dann nicht gleich das Interview abdrucken?

    Viel zu unkritisch ist ihr Bericht zum Thema „Germanwings“ auf Seite 16. Hier hätte sich auch eine Gegenüberstellung der Gehälter von Piloten, Flugbegleiter etc. bei Germanwings und der Lufthansa im Rahmen einer Infografik angeboten. Auch dieses Thema hätte sich für eine Pro & Kontra Kommentierung geeignet (billige Flugreisen gegen schlechte Arbeitsbedingungen).
    Die SZ hat dieses Thema übrigens zum Kommentarthema der Wirtschaftsseite gemacht.

    Die restlichen Artikel habe ich überflogen, wobei ich die Berichte auf S.18 recht interessant fand. Der Artikel über den Verkauf der NSN Sparte von Siemens war für mich genauso wie der über die Mobilfunkpreise eher uninteressant, wobei der Mobilfunkartikel auf mich den Eindruck von Füllmaterial gemacht hat. Hier hätte auch eine Tabelle mit einer Tarifübersicht und ein sehr kurzer Text gereicht.

    Im Wirtschaftsteil fehlt mir heute ein ausführlicher Bericht über den Vorwurf der EU Kommision an 13 Großbanken, unerlaubte Absprachen beim Handel mit Kreitversicherungen getroffen zu haben. Das Thema erscheint mir persönlich wesentlich interessanter und relevanter zu sein als das „Leitthema“ der heutigen Ausgabe der FR (Siemens). Auch die auf Seite 16 zu findende Kurzmeldung, dass Spitzenmanager erneut mehr verdienen, erscheint mir wichtiger zu sein.

    Zum Sportteil kann ich nur auf die schon häufiger geäußerte Kritik hinweisen, dass mMn weder dort noch im Feuilletonteil „Hessenthemen“ einen derart breiten Raum einnehmen sollten. Auch heute wieder eine Seite über die Eintracht und ein Bericht über den FSV. Für Frankfurter sicher relevant, für den überregionalen Leser sicher nicht. Gestern war übrigens der Feuilletonteil voll mit derart uninteressanten Lokalberichten, die in einer überregionalen Tageszeitung keinerlei Relevanz haben (Seite 20 Oper in Frankfurt, Seite 21 L.Cohen in Mannheim, Seite 23 Leonce und Lena in Darmstadt plus Rheingau Musikfestival- insgesamt furchtbar!)

    Zusammengefasst erscheint mir der Panoramateil sehr schlecht und uninteressant weil uninspirierte Resterampe, der Feuilletonteil schwankt sehr zwischen „grausam“(gestern) und gut (heute), der Sportteil ist zu frankfurtlastig und der Rest ist aus meiner Sicht insgesamt (sehr) gut gemacht. Insbesondere Kommentare, Kolumnen und Karrikatur, Thema des Tages und Magazin gefallen mir in der Regel sehr gut.

    Verbesserungsvorschläge generell: TdT ausweiten auf vier Seiten, zusätzlicher zweiseitiger Themenschwerpunkt im Bereich Wirtschaft, insgesamt mehr Kommentare- auch durch optische Integration von Kommentaren in die jeweiligen Schwerpunkte bei Politik (TdT) und Wirtschaft, Ausweitung der Rubrik „Auslese“, insgesamt mehr Interviews und Infografiken, dafür weniger große, nichtssagende Bilder (wie heute auf den Seiten 2,3,4,5,8,9, 14 etc.), eventuell auch mal eine „Pro & Kontra Seite (mit einer Anregung zur Diskussion auch für Leser), die Etablierung einer Serviceseite im Feuilleton(Filmtipps, Büchertipps etc.), Umgestaltung der Panoramaseite- auch hier Konzentration auf ein bis zwei Thema(en), eventuell Kartoon, Kommentar, Satire, das Rätsel deutlich verkleinern und auf die Panoramaseite bringen, die letzte Seite wieder strukturiert gestalten (Interviews, Berichte über „Leute“ (so wie früher), Hessenthemen rausnehmen, Feuilleton verkleinern, vielleicht mal eine Serie bringen (z.B. wie oben geschrieben über andere Länder, die nicht so im Fokus der Nachrichten stehen).

    So das waren meine Gedanken zur FR von heute und generell- wahrscheinlich ziemlich ungeordnet und mit Sicherheit sehr subjektiv. Aber vielleicht findet die ein oder andere Anregung ja Widerhall bei Ihnen! Einen schönen Abend noch!

  21. @ Monika Warner

    Immerhin war dazu ein Text im heutigen Leserforum, Überschrift „Leser-Blattkritik“. Aber nun läuft hier ja doch etwas.

    @ Lutz Hingst

    „Irgendwo las ich, Kommentare wären nach einer Minute freigeschaltet, irgendwie wird mir das jetzt wirklich zu blöd.“

    Wenn ich nicht am Rechner bin, schalte ich das Blog meist auf Moderation, und dann müssen alle Kommentare einzeln freigeschaltet werden. Und manchmal, wenn Diskussionen heißlaufen und die Aggressionen hochkochen, ist die Moderation auch ganz hilfreich. Ich bin viel am Rechner, aber eben nicht rund um die Uhr. Gestatten Sie mir kleine Pausen.

  22. @ Reinhard Schemionek, Lutz Hingst, Fortuna

    Zu den Zustellproblemen: Es wundert mich, derartiges auch aus Düsseldorf zu hören. Nach meiner Kenntnis bezog sich das Problem auf den PLZ-Raum 2, also Norddeutschland. Nun bin ich in erster Linie Redaktionsmitglied und will daher zuerst sagen, dass die FR-Redaktion an diesen Problemen die geringste Schuld hat. Es ist nach meiner Kenntnis so, dass der Teil der D-Ausgabe (Deutschland-Ausgabe), der im Norden verteilt werden soll, zu einer bestimmten Zeit am Produktionsabend fertig sein muss, um einen Lkw zu erreichen, der diesen Teil der Auflage nach Hannover bringt. Von dort aus wird dann in ganz Norddeutschland weiter verteilt. Sie können sich bestimmt vorstellen, was für eine logistische Leistung das ist, wenn man die FR in einer einzigen Druckerei druckt, in Groß-Gerau bei Frankfurt. Diese logistischen Abläufe sind so eng geplant – und müssen so geplant sein -, dass schon geringe Verspätungen in der Vergangenheit dazu geführt haben, dass die FR diesen wichtigen Lkw eben nicht erreichte – und dann hatte der ganze Norden am nächsten Tag keine aktuelle Zeitung. Diese Produktionsabläufe lassen sich nicht luftiger planen, weil in derselben Druckerei auch FAZ und FNP gedruckt werden. Früher, als wir noch unsere eigene Druckerei hatten, war es natürlich kein Problem, den Hannover-Lkw zu erreichen. Inzwischen aber soll die Auslieferung wieder zuverlässig funktionieren.

    Ich kann Ihre Verärgerung absolut nachvollziehen. Eigentlich ist es großartig, dass Sie das so lange mitgemacht haben. Schade ist, insbesondere bei Ihnen, Herr Schemionek, dass Sie ausgerechnet jetzt abbestellt haben, wo es besser geworden sein soll. Wir hätten Sie natürlich gern als Abonnenten zurück – aber was soll man mit der besten Zeitung erst am Folgetag? Die Frage wäre, wie ich Sie überzeugen könnte, es vielleicht doch noch mal zu versuchen …

  23. @ Lutz Hingst

    „Drittens geht es mir oft so, dass ich deas Gefühl habe, “eigentlich hast Du das meiste von dem, was da drin steht, schon im Internet gelesen”, und das ist auch öfters tatsächlich so. Bei für mich interessanten Themen habe ich dann sogar manchmal das Gefühl, (themen-)spezifisch besser und vielseitiger informiert zu sein als es das Angebot in der FR hergibt oder hergeben kann.“

    Na ja, selbstverständlich ist das Internet schneller als die schnellste Print-Zeitung. Man müsste es schaffen, eine Zeitung zu machen, die wie die beiden Igel in der Fabel vom Wettlauf zwischen Hase und Igel ist – also immer schon da, wenn der Hase angerannt kommt.

    Können Sie ein Beispiel für ein Thema geben, wo Sie sich nicht ausreichend informiert gefühlt haben?

  24. @ Madame Treudler, # 21

    Ein sehr nachsichtiger Kommentar, vielen Dank. Natürlich haben alle Leserinnen und Leser bestimmte Themen, für die sie sich vielleicht mehr interessieren als für andere Themen. Das war schon immer so. Die Aufgabe einer Zeitung ist es dann, möglichst optimal den kleinsten gemeinsamen Nenner aller Leserinteressen zu treffen. Nicht immer ganz einfach. Ich gebe ein Beispiel: Die frühere „Leute“-Seite – also die letzte Seite, die meist ein Interview bot und dazu eine Spalte Klatsch – war, so jedenfalls mein Eindruck nach unzähligen Lesermails, bei den Leserinnen und Lesern extrem unbeliebt. Bild-Niveau, war das Verdikt. Wir haben dazu immer gesagt: Eine Spalte Klatsch darf sein, selbst in der FR. Die Frage ist dann, wie man das aufzieht. Nun aber, nachdem diese „Leute“-Seite nicht mehr kommt und wir mit dem Panorama im Prinzip wieder zu unserem früheren Konzept der Seite „Aus aller Welt“ zurückgekehrt sind, nun kommen die Beschwerden aus der anderen Ecke: Da melden sich plötzlich mehrere Leserinnen und Leser, die gerade diese Seite, die so viel Kritik auf sich gezogen hatte, ganz besonders gern gelesen hatten. Das waren Leute, die sich nie vorher zu Wort gemeldet haben. Da stoßen wir mit unserem Spürsinn für den kleinsten gemeinsamen Nenner natürlich an unsere Grenzen. Ebenso wundere ich mich ein wenig, dass ich bisher keine einzige Leserstimme gehört habe, die sich darüber freut, dass die FR mit diesem „Panorama“ wieder ein Stück die FR geworden ist, die sie vor der Formatumstellung war.

  25. Ich hoffe man hält mich jetzt nicht für allzu pingelig, aber es gibt eine ganz geringfügige, aber täglich wiederkehrende Unzulänglichkeit: Die Wetterkarte hat keine Angabe zur Zeit. Wenn man die Zeit nicht kennt, dann ist sie schon eigentlich nicht mehr richtig zu gebrauchen, da die eingezeichneten Wetterfronten und auch Druckgebiete im Laufe eines Tages ja schon viele hundert Kilometer wandern können. Nach einem Vergleich mit offiziellen Vorhersagekarten vermute ich 1200 utc = 1400 mesz, aber das so mühsam herauszufinden sollte man den Lesern nicht zumuten. Die Reparatur ist einfach: Q.Met, die offensichtlich das Bild liefern, Bescheid sagen: Bitte (Datum und) Uhrzeit ins Bild einblenden (In Algerien wäre noch ausreichend Platz).

  26. @ AndreH

    Herzlichen Dank für Ihre ausführliche Kritik. Sie haben sich sehr, sehr intensiv mit der FR auseinandergesetzt. Das zeugt in Lob wie auch in Kritik von großer Wertschätzung für unsere Zeitung. Ich denke, das wird auch Chefredakteur Festerling interessieren.

    Gibt es andere Leserinnen und Leser, die zu AndreHs Blattkritik etwas sagen möchten? Das fände ich mega-spannend!

    Ein Wort zu der Bilder-Sache. In der Zeit nach der Formatumstellung wurde uns gern das Label „Frankfurter Buntschau“ um die Ohren gehauen. Ich lege Wert auf die Feststellung, dass wir seit der Ausgabe vom 3. Juni, seit wir die FR wieder in Frankfurt machen, etwas anders mit Bildern umgehen. Über den Daumen gepeilt sind wir aber gehalten, etwa 30 Prozent des Platzes für Bilder einzuplanen, um den Lese- und Sehgewohnheiten unserer Zeit gerecht zu werden. Bleiwüsten waren einmal, aber ich glaube, dahin will auch niemand von Ihnen zurück. Das Auge liest leichter, wenn es auf eine angenehme Gestaltung trifft.
    Selbst ich bin gehalten, wenigstens hin und wieder auf der Leserforum-Seite Bilder zur grafischen Auflockerung einzusetzen. Hin und wieder mache ich das auch. Besonderen Spaß hat mir das am vergangenen Freitag gemacht, als ich für Montag das Manning-Bild zu den Leserbriefen über die Horx-Kolumne gesetzt habe. Da machte ein Bild wirklich Sinn. Aber wie wollen Sie eine Textstrecke wie die über den NSA-Skandal sinnvoll bebildern? In ihrer Not hat die Redaktion also zu „Schmuckbildern“ gegriffen, die in der Tat größtenteils wenig aussagen. Die Frage ist berechtigt, ob das wirklich sein muss.
    Schwarz-Weiß-Bilder: Zufällig hatten wir gerade mehrmals welche im Blatt – etwa auf der Titelseite vom Samstag (der weinende Kindersoldat) oder kürzlich im Feuilleton im Text über die Ödnis in deutschen Innenstädten. Schwarz-Weiß-Bilder sind keineswegs ausgeschlossen.

  27. Es gibt ja nun das Leserforum – und damit knapp 1,5 Seiten Platz in der Zeitung. Ich könnte mir vorstellen, die Idee vom Pro & Contra von AndreH leicht abgewandelt aufzugreifen und Sie, liebe Leserinnen und Leser, Pro und Contra schreiben zu lassen. Warum eigentlich nicht? Wir müssten dazu eine Art Leser-Schreiber-Pool gründen, in dem sich eine Handvoll engagierter Leute zusammentut, um vielleicht einmal in der Woche Pro & Contra zu einem gerade aktuellen Thema zu schreiben. Das erfordert ein bisschen Organisation und Bereitschaft, wäre aber bestimmt eine interessante Bereicherung.

  28. Bronski #24

    „aber was soll man mit der besten Zeitung erst am Folgetag?“
    Ich würde sagen: Lesen!.
    Diesen Geschwindigkeitshype, der nun der Tod der Zeitungen ist, haben sie selbst in Gang gesetzt.
    Was tut’s eigentlich, wenn man die „aktuellen“ Nachrichten erst ein, zwei oder zwanzig Tage später erhält? Gar nichts! Dieses „Ich hab’s zuerst geschrieben!“ ist nur eine andere Formulierung für „Ich hab‘ am wenigsten nachgedacht!“ Ich kenne keinen Menschen, der solche schnellen Nachrichten braucht, nutzt oder auch nur begreift. Immer „Neues“ zu wollen, kann auch ein Ausdruck dafür sein, daß man nichts wahrnehmen will.

    Die „schnellen“ Informationen des Internet sind genausoviel wert, wie die „schnellen“ Informationen der Zeitungen. Am Ende müssen sich alle dafür entschuldigen, zu schnell gewesen zu sein. „Information“ ist halt schneller als „Wahrheit“.

    Ich glaube, es hat einmal einen solchen Test gegeben, wenn nicht, kann ihn die Rundschau ja mal durchführen (idealerweise gemeinsam mit allen anderen Zeitungen) und eine Nachricht bringen, die hundert Jahre alt ist. Wenn sie modern präsentiert wird, werden 90% aller Leser darauf hereinfallen und sich echauffieren und keiner wird’s merken, außer Wedell, denn der schaut auf’s Datum.

    Ich für mein Teil habe gar kein Interesse an Schnelligkeit oder Aktualität. Das Beispiel mit den Lieferschwierigkeiten spricht ja Bände. Eine Masse Leute werden in Stress versetzt und zu ungesunden Arbeitszeiten und Arbeitsabläufen gezwungen, bloss damit um 7:00 was „Aktuelles“ auf dem Tisch liegt.

    Häufigste Frage: „Und, was gibt es Neues?“ „Nix, dasselbe wie gestern!“ Gibt es irgendjemanden, der morgens um 7:00 wissen muß(!) was in der Welt passiert?
    Nein, gibt es nicht.

    Bleibt mal locker und macht aus eurer FR wieder ein Qualitätsprodukt, das man auch nach Tagen wieder hervorzieht. Wenn ihr das Rennen um das Tempo aufnehmen wollt, habt ihr schon verloren. Geschwindigkeit ist kein Kriterium von Qualität.

  29. Hallo Bronski !

    Sie haben Recht. Ich beschäftige mich derzeit sehr intensiv mit der FR, weil ich mir sehr intensiv die Frage stelle, ob ich die FR weiterbeziehen möchte oder zur SZ wechsele. Derzeit bekomme ich beide Zeitungen- einfach auch, um einen Vergleich anstellen zu können. Mein Herz, das gebe ich zu, hängt dabei sicher an der FR- aber der Kopf?

    Ich mache mir nichts vor- die Zeitung, die alle meine individuellen Wünsche hinsichtlich Inhalt und Gestaltung erfüllt, gibt es (noch?) nicht. Deshalb finde ich es per se schon einmal ganz gut, dass man bei Ihnen die Möglichkeit bekommt, die FR positiv wie negativ zu kritisieren- und sogar der Chefredakteur davon Notiz nimmt.

    Wenn ich die beiden Zeitungen nun miteiander vergleiche, ist die SZ sowohl von der Quantität als auch von der Aktualität her deutlich besser als die FR. Nehmen wir mal die Ausgabe von heute. Während die FR noch auf dem Titelblatt schreibt, dass Deutschland noch überlegt, ob es Herrn Snowden Asyl gewähren kann, weist die SZ bereits darauf hin, dass Asyl hier nicht in Frage kommt. Und während die FR sehr kurz vermeldet, dass der portugiesische Finanzminister zurückgetreten ist, immerhin versehen mit einem guten Kommentar, meldet die SZ zusätzlich den Rücktritt des Außenministers und damit eine veritable Regierungskrise in Portugal.

    Wenn ich ehrlich bin, bekomme ich bei der SZ deutlich (!) mehr fürs Geld- Inhalt, Aktualität und wohl auch Qualität (jedenfalls deutlich weniger Fehler:-). Ich will mal die „Wort pro bezahltem Cent-Frage“ nicht aufmachen:-).

    Die Frage ist nur, ob ich das will oder ob ich lieber eine kompakte, moderne, meinungsstarke Zeitung möchte, die optisch ansprechend aufbereitet ist und mir die Hintergünde liefert (und mit deren Kommentaren ich sehr häufig übereinstimme- ich meine ich muss mir ja nicht für viel Geld ständig sagen lassen, dass ich die wahren Hintergründe nicht verstanden habe:-) und für die ich nicht drei Stunden Zeit aufwenden muss.

    Was muss eine moderne Zeitung nun liefern (wie gesagt, sehr subjektiv)?

    Das Wettrennen um Aktualität kann eine Tageszeitung gegen andere Medien (Internet, Radio, TV) nicht gewinnen und offenbar hat die FR auch (ich vermute mal aus drucktechnischen Gründen) Schwierigkeiten gegen die ein oder andere Tageszeitung mitzuhalten. Nun würde ich dem Leser BvG nicht in jedem Fall darin zustimmen, dass Aktualität relativ uninteressant ist aber wenn die Zeitung entsprechend aufgemacht ist, wird sie, die Aktualität, wenigstens etwas uninteressanter.

    Wie schafft man das (meiner Meinung nach)?

    Einmal, indem man die notwendigen tagesaktuellen Ereignisse so präsentiert, dass sie auch am nächsten oder übernächsten Tag noch Informationen enthalten, die für den Leser einen Mehrwert beinhalten. Das meinte ich mit den häufigen Hinweisen in meinen gestrigen Beiträgen auf (kurze) Interviews, Infografiken, Hintergrundberichten. Die eigentliche Meldung ist am nächsten Tag schon alt, der Hintergrund, vor allem aber das Interview, die Meinung dazu wohl eher nicht (ein Beispiel, wo Sie es richtig gut gemacht haben war das große Interview am Montag mit Herrn Thierse; die Meldung, dass er aus dem Bundestag ausscheidet…nun ja, das Interview, das einen Einblick in seine Geschichte, seine Gedanken gibt… sehr gut, unabhängig davon, ob man den Mann nun mag oder nicht, das gleiche gilt übrigens auch für das kurze Interview mit Herrn Oppermann auf Seite 3 der gleichen Ausgabe).

    Deshalb auch mein Hinweis darauf, dass ich es gut finden würde, wenn das Thema des Tages im Politikbereich ausgeweitet würde und dass ich es auch begrüßen würde, wenn es auch im Bereich Wirtschaft ein entsprechend aufbereitetes Schwerpunktthema geben würde.

    Ein wesentlicher Grund für den Kauf einer bestimmten Zeitung dürfte auch bei anderen Lesern die „politische Ausrichtung“ sein. Natürlich kann eine Zeitung nicht parteipolitisch ausgerichtet sein aber sie sollte schon eine klare politische Orientierung haben. Ich denke, da ist die FR ganz gut positioniert- linksliberale und wirtschaftspolitisch auch mal quer zur INSM liegende Meinungen findet man in Deutschland eher selten. Darum: Wuchern Sie doch mit diesem Pfund und weiten Sie Kommentare und Kolumnen aus- und auch der BLOG ist eine gute Sache, um die Leser in die Zeitung miteinzubeziehen. Auch hier brauchen Sie nicht mit aktuelleren Medien konkurrieren!

    Ein weiteres Element für eine moderne Zeitung wären vielleicht auch Rubriken, die eher aus Wochenzeitungen, die ja ihre Leser auch jenseits der Aktualität finden müssen, stammen.

    Hier meine ich einmal insbesondere die von mir angesprochenen „Serienartikel“ zu bestimmten aktuellen Themen oder auch zu Themen, die man in anderen Medien nur sehr begrenzt findet.
    Ich hatte ja gestern schon den Brasilienartikel sehr gelobt und heute kann ich den Artikel über das Gesundheitswesen von Herrn Kunath dort genauso loben. Das sind Informationen jenseits von Tagesaktualität, die man sonst nicht so leicht bekommt und deshalb stehen die auch nicht in Konkurrenz zu „schnelleren“ Medien- und es gibt genügend Länder und Regionen, die eben tagesaktuell nicht im Fokus der Tagesschau oder anderer Medien stehen und über die Sie ihre Leser informieren könnten.

    Ein weiteres Beispiel für Serienthemen wäre die Lage in den „Programmstaaten“, die EU-Hilfe bekommen haben. Wie sieht es heute ökonomisch und sozial aus in Ländern wie Portugal (da haben Sie die aktuelle Anknüpfung an die aufziehende Regierungskrise), Griechenland, Irland etc.? Welche Konsequenzen sollte man daraus ziehen?
    Oder wie gesagt die Überprüfung von „wirtschaftspolitischen Weisheiten“- wie z.B. „Hängt die Finanzierung des Sozialstaats mit der Bevölkerungszahl zusammen?“ oder „Was hat hartz IV tatsächlich gebracht?“ gerne auch im Pro & Kontra Stil.

    Desweiteren ist auch der Vorschlag die FR „magaziniger“ zu machen, eine Möglichkeit, einzelne Seiten der FR aus dem „Aktualitätskonkurrenzkampf“ herauszuholen. Bücher- und Filmtipps, Serviceseiten (auch Reisen oder Rezepte- igittigitt:-) etc. sind nicht darauf angewiesen tagesaktuell zu konkurrieren. Was ich persönlich da eine ganz gelungene Rubrik finde ist das „Journal“ des neuen STERN- natürlich heruntergebrochen auf eine Tageszeitung. Derartige „Serviceseiten“ erhöhen die Leserbindung ohne tagesaktuell sein zu müssen.

    Das gilt natürlich auch für die von mir zurückgewünschte „letzte Seite“ mit Porträts oder Interviews von Personen, die etwas zu sagen haben- oder auch für ein Kartoon oder eine tägliche/wöchentliche Satire.

    Natürlich kann eine Tageszeitung mit einem gewissen Anspruch nun nicht komplett auf „Leuteberichterstattung“ umstellen, aber wie Sie schon geschrieben haben „ein bisschen Klatsch verträgt auch die FR“ (und ich füge hinzu, der Erfolg der Blätter der Yellow Press kommt nicht von ungefähr- auch wenn niemand zugeben würde, diese Erzeugnisse zu lesen:-).

    Auf der anderen Seite schleppt die FR aber auch Seiten mit sich herum, die jedenfalls mich in keiner Weise ansprechen.

    Als da wären (manchmal recht große) Teile des Feuilletons (leider auch heute wieder für mich viel zu viele Artikel über lediglich lokal interessierende Themen, ich frage mich wirklich, wer das liest oder ob das nur deshalb gedruckt wird, weil eine Zeitung, die etwas auf sich hält, eben ein Feuilleton in einem gewissen Umfang unterhalten muss), die viel zu groß geratene Rätselseite und Teile der Sportberichterstattung über hessische Sportvereine.

    Hier wäre weniger wirklich mehr- und das gilt auch für das wüste und uninspirierte Sammelsurium, das sie in der Rubrik Panorama anbieten. Heute hätte z.B. die Seite 38 über die neue Herrenmode als Thema vollkommen ausgereicht, vielleicht noch ein bisschen optisch aufgemotzt (und dazu dann noch die Leuteseite und das reicht fürs Panorama:-).
    Ich bin ja ganz froh, dass die neue Seitengestaltung offenbar nicht nur von mir kein großes Lob bekommt. Und die von Ihnen betonte Tatsache, dass das doch eine Rückkehr zu den guten alten Zeiten der FR wäre kann man eigentlich nur damit kontern, dass früher eben auch nicht ALLES besser war:-).

    So das wären meine Wünsche- und wenn Sie die erfüllen, bleibe ich auch ein Leser der FR :-))). Nein ernsthaft, ich bin kein Blattmacher und deshalb weiß ich auch nicht, ob die von mir gemachten Vorschläge umsetzbar sind. Vielleicht bin ich da zu naiv. Nur es müsste doch möglich sein, z.B. ein Interview mit einem Experten auch abzudrucken, wenn er eh im Text ständig zitiert wird. Und Rezepte, Reiseziele, schöne Hotels, interessante Museen, Buchtipps, Filmtipps oder auch das „Kunstwerk der Woche“ (mit einer entsprechenden Erklärung)können doch vielleicht sogar vom Schreibtisch aus recherchiert werden, was dann ja günstiger sein müsste:-).

    Wie Sie sehen, mein Herz hängt an der FR- aber die ein oder andere Kritik hätte ich dann doch schon anzubringen:-).

  30. Die Frankfurter Rundschau wird sicherlich ihres Inhalts wegen gelesen; da sind Dreher, Rechtschreib- oder Interpunktionsfehler vielleicht nebensächlich. Gänzlich frei von solchen Fehlern – früher hätte man dafür die Setzerei verantwortlich gemacht – war die FR wohl nie. Dass man sich in den Zeiten von Desktoppublishing nicht auf ein Korrekturprogramm verlassen kann, weiß jeder, der seine eigenen geschriebenen Texte nicht mit der Hand oder auf einer Schreibmaschine erstellt.

    Doch Lesern der gedruckten Ausgabe der FR fällt auf, dass seit den neuesten Veränderungen die Fehlerhäufigkeit gestiegen ist. Das ist ärgerlich, denn die vielen Fehler lenken von den eigentlichen Nachrichten und Kommentaren ab und erschweren das Lesen. Form und Inhalt kann man doch nicht voneinander trennen!

    Im Lokalteil der Ausgabe vom 2. Juli ist mir eine Meldung aufgefallen: sie enthält in sechs Sätzen acht Fehler! Die Begebenheit, über die berichtet wird, ist eigentlich unwichtig. Wenn eine Nachricht aber so unwichtig ist, dass auch Sinn entstellende Fehler nicht korrigiert werden, so kann getrost auf ihre Veröffentlichung verzichtet
    werden. So aber ist die darin zutage tretende Nachlässigkeit eine
    Zumutung an Ihre Leser.

  31. Liebe Blattkritiker/innen,

    das war ja nun ein Zeichen vorbildlichen Leserengagements, das Sie gestern gesetzt haben! Wir müssen die Blattkritik (leider) verschieben, und Sie kümmern sich einfach nicht darum. Glücklich eine Zeitung, die solche Leser/innen hat. Und auch inhaltlich war das eine hochinteressante Veranstaltung. Natürlich bin ich nicht immer Ihrer Meinung (sind Sie ja auch nicht), und fühle unsere Arbeit manchmal sogar etwas verkannt, aber unterm Strich ist weniger wichtig was wir, die FR-Redaktion will, als das, was bei Ihnen, den FR-Leser/-innen ankommt. Viele gute Ideen lassen sich leider nicht so umsetzen, wie auch wir das gerne hätten, weil sie einfach zu teuer sind. Aber viele Dinge lassen sich eben schon machen, wenn man nur darauf gestoßen wird und im Alltagsgeschäft daran denkt. Ihr Verdienst ist es, dazu beizutragen, dass unsere Zeitung besser wird. Und so ist es eben nicht nur Ihr Verdienst, sondern gleichzeitig auch Ihr Lohn! Ich freue mich auf das nächste Mal!

    Mit herzlichen Grüßen

    Arnd Festerling

  32. In vielem kann ich AndreH zustimmen, nur in wenigem nicht.

    Völlig zustimmen muß ich ihm bzgl. des Werts von Interviews. Sind die schon bei eher allgemeineren Themen oft interessant, weil sie nämlich eine ganz persönliche Sicht kundtun, so werden sie im politischen Teil genau dann besonders interessant, wenn es sich um Geschehnisse im Ausland handelt. Wie etwa das Interview mit Hamzawy am Freitag zur Lage in Ägypten. Wenn mir ein FR-Redakteur in Artikeln etwas zu anderen Ländern erzählt, dann steht die Möglichkeit einer unvollständigen oder verzerrten Sicht (eben aus der Position des Deutschen heraus) ganz anders im Raum als bei Personen aus den betreffenden Ländern selber, die ganz anders wissen, worüber sie reden. Wichtig ist die Qualität der Fragen (da kann ich mich wirklich nicht beschweren) sowie, daß die Interviews nicht zu kurz werden (schon eher ein Problem… komplexe Sachverhalte darstellen kann auch ein Interviewter nur bei ausreichendem Platz). Mit anderen Worten… mehr Platz für Interviews wäre schön.

    Die Kommentare (auf den Meinungsseiten) lese ich auch gern. Im Gegensatz zu AndreH aber nicht, weil ich ihnen zustimme, sondern in der Regel völlig konträr liege. Man erfährt dann, was es alles so für verschrobene Meinungen geben kann, das hat teilweise auch Unterhaltungswert. Gerade bei Nichtredakteuren liegt dieser Wert viel höher, weil die FR-Redakteure doch auch oft eher vorhersehbares produzieren. Man kann diese Fremdautorenkolumne auch als Interview verstehen, mit eben nur einer, aber dafür etwas längeren Antwort. Unter Kolumne täglich also vielleicht zwei Beiträge von Fremdautoren bringen statt nur einem, das wäre ja toll. Gern auch, indem ein Redakteur weniger dann kommentiert. Der kann sich dann mehr auf seine anderen Artikel konzentrieren. Außerdem tut man was für die vielen armen Freien. 😉

    Die „Leute“-Rubrik mit den Kurzmitteilungen, daß diese oder jene Größe in irgendeinem Showgeschäft Hunde ganz liebhat oder so ähnlich halte ich für oft ziemlich peinlich. Könnte man sich wenigstens nicht darauf verständigen, daß dort nicht völlig Belangloses und Lächerliches gebracht wird, sondern nur halbwegs Belangloses und wenigstens einigermaßen Unterhaltsames? Da gibt es doch Nuancen im weniger Wichtigen. Das Tom Buhrow keine Miesepeter mag (FR 2.7.), oder was er sonst zu diesem Thema sagt, ist doch wirklich völlig schnurz. Stattdessen hätte man „Neue Show mit Gottschalk und Jauch“ dort bringen können. Auch ich lese natürlich Klatsch nicht nie, es gibt auch interessanten Klatsch. Aber wenn mir Leute, die ohnehin schon im Verdacht der Gehirnamputation stehen (ist jetzt aber nicht auf Buhrow gemünzt) erzählen, was sie zu dieser oder jener ausgesprochenen Unwichtigkeit meinen, dann kann das doch nur geistig ganz Unbedarfte interessieren oder unterhalten. Na, wenigstens hat gestern der Verantwortliche nicht auch noch die Meldung herausgesucht, die uns erzählt, daß Brian Ferry sich geschmeichelt fühlt, als „Sexiest Singer Alive“ zu gelten. Also: Geburten, Verkehrsunfälle, neue Erzeugnisse oder meinetwegen auch kuriose Erlebnisse „Prominenter“: Ja, wenns denn unbedingt sein muß, Meinungensäußerungen zu Quatsch: Bitte nein.

    Die „Auflockerung“ des Textspiegels mit Bildern ist echt übertrieben. Ich will was für mein Geld kriegen, und zwar Ideen, nicht Auflockerung. Textwüsten gibt es für mich persönlich nicht, sondern es ist dann eher ein Texturwald… üppiger Text, wohin man blickt… einfach toll! Ein eventueller Mangel an Ergonomie wird mehr als wettgemacht dadurch, daß ich mich mit viel mehr Informationen auseinandersetzen kann.

    Gelegentliche Rechtschreibfehler wären zu verschmerzen, wenn es nicht oft solche wären, die den Sinn verwirren, bei denen man rätseln muß, was eigentlich gesagt werden sollte (Die produziere ich hier übrigens selber auch gern mal). „Zugleich werde aber von der Differenz zu den Einspeisevergütungen für Öko-Strom reduziert“. Aha, von der Differenz wird reduziert… zwar auch nicht gänzlich falsch, aber „die Differenz wird reduziert“ wäre verständlicher gewesen… Sowas stört den Gedankenfluß.

  33. Wenn ich noch kurz was zu meiner „heißgeliebten“ Leute-Seite schreiben/ergänzen darf?

    Natürlich soll diese Seite nicht den Politik- oder Wirtschaftsteil ersetzen oder teilweise verdrängen, aber ich persönlich lese lieber ein Interview mit einem Prominenten, auch wenn der nicht zu den führenden Intellektuellen gehört, weil ein solches Interview ja auch durchaus entlarvend sein kann:-), als z.B. heute im Panorama die Nachricht (?) „Bär frisst Wolf“.

    Also es geht mir „nur“ um den Umbau der Rubrik „Panorama“ (irgendwie kommt ja keine Zeitung ohne diese Rubrik aus- nur dann sollte sie sich etwas vom Üblichen abheben (meiner Meinung nach). Nur ein einziger größerer Bericht (heute z.B. „Der neue Gentleman“), ein verkleinertes Rätsel, vielleicht ein Kartoon oder eine „Kommentarspalte“ (evtl. auch Satire), eine Spalte „Aus aller Welt“ und dann noch die Seite „Leute“ mit einer Spalte Kurznachrichten (die findet man ja auch in der SZ z.B.) und dann ein Interview mit irgendeinem Promi. Dann hat man drei Seiten „voll“. Das bedeutet nicht, dass mich jedes Promiinterview fasziniert oder ich davon ungeheuer intellektuell profitiere aber mir gefällt diese unstrukturierte Gestaltung des Panoramas, die derzeit herrscht, persönlich überhaupt nicht.

    Was die „Auflockerung“ der Texte mit Bildern angeht, würde ich Max Wedell schon Recht geben- manchmal ist es ein bisschen übertrieben- aber wenn die FR da eine Vorgabe hat, dann sollten die Bilder dann wenigstens auch etwas zeigen und auch ich bin dazu in der Lage, einen größeren Text ohne „Auflockerung“ zu lesen;-)

  34. Als die FR von der FAZ übernommen wurde, war ich sehr skeptisch. Wird die kritische Linie der FR jetzt abgeschafft und durch konservatives Denken ersetzt? Ich habe mich auch schon umgesehen, in der näheren Umgebung gibt es keine Zeitung wie es die FR einst war. Aber bis jetzt scheint noch alles in Ordnung, der geistige Umbau geht nicht so schnell.
    Hoffen wir mal, dass meine Zweifel unbegründet sind. Ich werde jedenfalls weiter alles kritisch beobachten, und bis auf weiteres der FR treu bleiben.

  35. @ G.Krause

    Die FAZ hat für den Kauf der FR bezahlt. Die Verantwortlichen wollen mit der FR Geld verdienen. Die beste Methode, dem einen Strich durch die Rechnung zu machen, wäre es, die politische Linie der FR zu verändern – denn dann würden die Leserinnen und Leser in Massen kündigen. Dann hätten die Käufer ihr Geld in den Sand gesetzt. Glauben Sie, dass die das wollen?
    Und wenn Sie jetzt sagen: Denen ging es sowieso nur darum, die FR, ihre Konkurrenz, plattzumachen!, dann sage ich: Dann hätten sie die FR einfach in die Insolvenz gehen lassen können. Dann wäre die Ausgabe vom 28. Februar oder vom 1. März die letzte FR-Ausgabe gewesen, die Zeitung wäre einfach von der Bildfläche verschwunden. Zudem konkurrieren FR und FAZ nicht miteinander. Beide Zeitungen bedienen jeweils eigene Leserklientelen, die so gut wie keine Schnittmengen miteinander haben.
    Seien Sie daher getrost: Es gibt keinen geistigen Umbau. Aber natürlich freue ich mich, wenn Sie die FR kritisch begleiten!

  36. Ein Vorschlag zur Güte, was die Bilder angeht, wenn die denn schon unbedingt sein müssen, warum auch immer.

    Könnte man nicht in den Fällen, in denen wirklich nur Stockphotos genommen werden (wie beim mehrfach abgebildeten kürzlichen Computer-Kabelsalat), nicht stattdessen etwas bringen, was einen Bezug hat, aber eine künstlerische Bearbeitung darstellt? Eine gewisse Ästhetik wohnte sicher auch dem Kabelsalat inne, wenn die Kabel alle so schön bunt sind, aber eine Bildbearbeitung oder Bilderstellung eines Künstlers/Graphikers versucht ja, eine bestimmte Ästhetik zu maximieren. Nachteil für den Verlag: Das wird natürlich teurer. Vorteil für den Leser: Auge (und Geist) werden stärker erfreut als durch nüchterne Realitätsabbildung durch Foto, auch wenn die schon teilweise versucht, irgendwie künstlerisch oder jedenfalls nicht zu langweilig zu wirken. Vorteil für den Verlag: Man spricht hier stärker auch Emotionen an, und das erzeugt emotionale Bindung… nicht zuletzt kann so etwas wichtiger Bestandteil der Corporate Identity werden, wie sie beim Leser wirklich ankommt, auf einer emotionalen Ebene.

    Die Wochenzeitungen (FAS, WamS, Zeit) machen das schon viel stärker als die Tageszeitungen. Für ein Beispiel, was ich meine: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung Titelbild, die Grillszene. Das ist nun sicher kein künstlerisches Highlight, aber immer noch viel besser als der Versuch, von einer Bratwurst auf einem Grill ein künstlerisch anmutendes Foto zu machen, indem man nah rangeht und die Kamera schiefhält, was die FR wohl in solch einer Situation gebracht hätte.

  37. Ein Vorschlag meinerseits wäre, wenigstens einen Teil der doch offenbar vergleichsweise oft kritisierten „Fotos ohne Aussagekraft“ (Max Wedell hat ja ein besonders „schönes“ Beispiel genannt) wieder durch die Infografiken zu ersetzen, die es bei der „Berliner FR“ noch gegeben hat.

    Ich habe zwar irgendwo gelesen, dass die auch nicht besonders beliebt waren- aber immerhin haben sie einen gewissen Bezug zum Text- wenn man denn aus diversen Gründen nicht auf einen „Volltext“ setzen sondern diesen etwas auflockern möchte, wogegen ich im Prinzip auch nix habe.

    Nun weiß ich natürlich wieder nicht, ob die Erstellung dieser Grafiken sehr viel aufwendiger und teurer ist, als die in Rede stehenden Fotos zu nutzen?

  38. Auch hier könnte Bronski noch etwas Leserbeteiligung auftun.
    Eine Aufforderung: Schickt mir mal Photos zum Thema „Kabelsalat“, mit einem lizenfreien Beispiel,
    würde sicher einige gute Photographen auf den Plan rufen.

  39. Mir ist schon klar, dass das hier nicht der Platz für eine ständige Blattkritik werden soll- aber eine Sache ist mir in der heutigen FR besonders negativ aufgefallen:

    Wie können Sie dem Parteipolitiker und Spitzenkandidaten der FDP J.U. Hahn mitten im Wahlkampf eine Plattform für seine (sicher durchaus vernünftigen) Ansichten in der Rubrik „Gastbeitrag“ verschaffen?

    Wenn ein Politiker einer Partei einen originellen Anstoß gibt, den es so in keiner anderen Partei gibt, dann kann man sicher darüber diskutieren, ob man ihm in einer überparteilichen Zeitung Platz einräumt- wobei ich auch da im Wahlkampf Bauchschmerzen hätte.

    Aber die von Herrn Hahn vertretene Meinung findet sich sicher auch in der SPD, bei den Grünen, in der Linken und in Teilen der Union. Werden wir denn jetzt in den nächsten Tagen entsprechende Beiträge mit entsprechenden Vorschlägen der anderen Parteien zu lesen bekommen?

  40. @ all

    Ich habe heute eigentlich frei von der FR, so dass ich mich jetzt nicht inhaltlich äußern werde. Diesen Kommentar schreibe ich Ihnen, damit Sie sich nicht wundern, warum von meiner Seite aus jetzt nichts mehr kommt. Das wird übrigens auch in den nächsten Tagen so sein. Ich bitte um Nachsicht dafür, wenn ich mich rar mache. Am morgigen Freitag habe ich Natalie Soondrum bei mir in der Redaktion, um sie auf dem neuen Redaktionssystem und im neuen Leserforum zu schulen. Sie wird mich kommende Woche vertreten, in der ich mich, möge das Wetter mitspielen, auf einer Radtour durch Nahe-, Saarland und Pfalz befinden werde, aber sie wird nicht bloggen. Ich habe noch nicht mit ihr geklärt, ob das FR-Blog trotzdem weiterlaufen kann – einfach nur weiterlaufen, ohne dass neue Themen aufgemacht werden. So hätte ich das gern, da Sie alle doch viele interessante Kommentare hinterlassen, die Abdruck im Print-Leserforum verdienen. Falls Natalie sich mit der Überwachung des FR-Blogs aber überfordert fühlt – das ist ja durchaus Arbeit -, dann wird das Blog für eine Woche ruhen, so wie das in der Vergangenheit auch schon oft der Fall war. Die erste Ausgabe des Leserforums, die dann wieder von mir verantwortet wird, werden Sie am 16. Juli in der FR finden.

    Unnötig zu sagen, dass an dieser Stelle durchaus der Platz für eine ständige Blattkritik sein kann, wenn das Blog offen bleibt. Dieser Thread geht erst am 24. Juli offline, und so lange können Sie ihn nutzen, um ihre Kritik an der FR zu veröffentlichen.

    Aus Ihren Blattkritik-Kommentaren oben habe ich übrigens gestern einige Ausschnitte für eine Veröffentlichung im Print-Leserforum vorbereitet. Diese Texte finden Sie morgen in der FR.

  41. Hallo Bronski !

    Dann wünsche ich Ihnen „gute Erholung“ (nach sicherlich nicht einfacher Zeit in den letzten Monaten) und vor allem viel Sonne und Rückenwind:-).

  42. Sind Sie schon weg, lieber Bronski? Dann: bitte ich die Nachricht an die Herren Stefan Geiger und Arnd Fensterling weiterzuleiten. Danke.

    FR von heute, 4.7.2013:

    1. zum Beitrag „Eine irritierend angepasste Angeklagte“ :
    Danke, Herr Geiger, für diesen beeindruckenden Beitrag. Es ist Ihnen gelungen, den Menschen – und nicht „die Bestie“ – Beate Zschäpe so zu beschreiben, dass man einfach nicht zur Tagesordnung übergehen kann. Ich bin zwar, was die „Boulevardpresse“ und entsprechende Medien in Funk und Fernsehen betrifft, abstinent, kann mir aber gut vorstellen, dass dort der monströse Eindruck vorherrscht bzw. gepflegt wird… Vor allem mit dem letzten Absatz, in dem Sie an die unfassbaren, geteilten Verhaltensweisen vieler Menschen im Dritten Reich und an die deutsche Tugend „Anpassung“ erinnern, haben Sie dazu beigetragen, das Thema nicht ad acta zu legen. Es ist gut, dass die FR – auch nach der Existenzkrise – einer ihrer Stärken treu bleibt: wichtige Themen nicht pauschal und wie Eintagsfliegen zu behandeln, sondern am Ball zu bleiben und den Finger immer wieder in die Wunde zu legen, bevor sie vernarbt.
    Danke!

    2. zum Dialog zwischen Herrn Schallert und Herrn Festerling:
    Auch ich habe in den vergangenen Jahren ab und zu meinen Unmut geäußert, zum Beispiel zum Ungleichgewicht zwischen dem aus meiner Sicht viel zu raumgreifenden Sportteil, zu seltsamen Prioritäten auf der Titelseite und im politischen Teil angesichts anderer (für mich wesentlich wichtigeren) Schwerpunkte… A b e r ich habe mich auch gerne von Bronski überzeugen lassen, dass manchmal meine Sichtweisen nicht unbedingt dem Grossteil der Leserschaft entsprechen… Angesichts der angekündigten Gefahr für die Existenz der FR habe ich mir angewöhnt, mich mit „kleineren Brötchen“ zufriedenzugeben. Auch wenn mir einige meiner Lieblingsautoren besonders fehlen, so freue ich mich, dass nicht alle verschwunden sind. Mir ist eine fundierte Auslandsberichterstattung besonders wichtig. Aber wenn die FR sich da nicht nach meinen Ansprüchen richten kann, muss ich mir eben Zusatzinformationen im Internet und anderen seriösen Medien besorgen…
    Ich freue mich, dass es die FR weiterhin gibt und wünsche mir, dass sie sich (so) treu (wie möglich) bleibt. Auch ich würde nach drei Jahrzehnten nur ungern eine andere Zeitung abonnieren. Dazu gehört für mich eben auch die Akzeptanz der vermehrten Anzeigen, ohne die es die FR vermutlich nicht mehr gäbe. Immerhin werden wir bei der Lektüre nicht von Werbung – wie es in den meisten Magazinen der Fall ist – „erschlagen“… Ich freue mich, dass die FR einen Teil ihrer Einnahmen gerade durch Todesanzeigen bekommt. Auch wenn ich nicht in Hessen lebe und zu den Verstorbenen bzw. deren Familien keinen Bezug habe, so ist es mir diese Einnahmequelle sympathisch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass viele der „treuen“ Abonnenten bereit wären, das Doppelte zu zahlen, nur um keine Anzeigen wahrnehmen zu müssen.

    Beste Grüße

    Christiane Kimmler-Sohr

  43. Guten Morgen! Da Bronski ja ausdrücklich darauf hingewiesen hat, dass wir hier ruhig weiter (positive wie negative) Kritik äußern können, möchte ich anhand der gestrigen Ausgabe (05.07.) mal ein Lob, eine Kritik und eine Anregung loswerden.

    Lob: Das Thema des Tages wurde meines Erachtens nach textlich sehr gut aufbereitet. Das Interview mit Herrn Roll wertet die Berichterstattung mMn eindeutig auf- auch der Bericht von Frau Günther zur Reaktion in Israel beleuchtet einen interessanten Aspekt des Militärputschs in Ägypten- und auch der Kommentar von Herrn Widmann ist (wie eigentlich fast immer) sehr treffend- wobei ich dabei bleibe, dass man diesen Kommentar auch auf den Seiten „Thema des Tages“ hätte unterbringen können, da er thematisch ja eindeutig dem Thema zuzuordnen ist.

    Kritik: Die Bilder sind wieder sehr groß geraten- aber offenbar gibt es da ja die Vorgabe 30% der Zeitung zu bebildern. Generell stört mich das nicht, solange nicht der Text „drumherum“ absolut in den Hintergrund gerät (und diesen Eindruck habe ich bei der FR (noch?) nicht). Allerdings erscheint mir die Bildauswahl etwas unglücklich zu sein. Der Artikel von Frau Gerlach fängt mit einer Bildbeschreibung an, dargestellt ist offenbar ein „freundliche lächelnder“ General al-Sisi. Warum bildet man denn nicht dieses Bild ab, das würde zumindestens zum Artikel passen- und den Artikel mMn sinnvoll ergänzen.

    Anregung: Frau Kimmler-Sohr moniert u.a. den etwas zu groß geratenen Sportteil der FR. Eines meiner „Lieblingsthemen“ bei der FR-Kritik ist die, für eine Zeitung mit überregionalem Anspruch deutlich zu breite Berichterstattung über hessische Sportvereine. Warum packt man die Berichterstattung über Eintracht und FSV und andere hessische Vereine nicht in den Rhein-Main-Teil und setzt dafür das Fernsehprogramm in den Hauptteil- mMn würde dann die Zuordnung wieder stimmen- und auch der Sportteil der überregionalen Zeitung würde etwas schrumpfen?

    Ansonsten kann ich Frau Kimmler-Sohr nur zustimmen. Es macht mir keine große Freude, grade am WE, seitenlang nur Familienanzeigen zu sehen oder seitenweise Anzeigen- aber es ist ein notwendiges Übel, um die Zeitung zu einem angemessenen Preis herstellen und den Lesern anbieten zu können.

  44. @AndreH,

    ja, Infografiken (d.h. in der Regel wohl Grafiken, die Statistiken illustrieren, aber auch Grafiken, die Sachverhalte anderer Art visualisieren und verdeutlichen) würde ich auch anstelle der Stockfotos oder auch künstlerischer Dekorationen präferieren. Mit der Erstellung solcher Grafiken könnte aber durchaus eine Person voll beschäftigt sein, und ich denke, bei der momentanen Personalaustattung der FR wird das nicht möglich sein. Illustrierte Statistiken kann man wohl aber auch von Agenturen einkaufen. Das wäre eine Option.

    @BvG,

    auch wenn das erstmal gut klingt, Leserphotos zum Einsatz zu bringen, ist es wohl wenig praktikabel. Solche Leseraktionen brauchen ja mehrere Tage Vorlauf. Die Grafikfüller braucht man aber im Regelfall binnen weniger Stunden, denn man weiß ja nur ganz selten mehrere Tage vorher, zu welchem Thema an welcher Stelle ein Bild welcher Größe erforderlich ist. Ich denke, das ist auch der Nachteil meiner Idee, die künstlerische Illustrationen vorschlägt… die Künstler brauchen ja auch schon eine gewisse Zeit, um spezifisch themenbezogenes produzieren zu können. Das von mir gebrachte Beispiel aus der FAS zeigt das ja… da sagte jemand: Irgendwann machen wir mal was zum Thema Grillen, und dann kann der Illustrator loslegen und hat noch ausreichend Zeit. Wenn ingegen überraschend ein Herr Snowden auftaucht, und man binnen weniger Stunden einen Grafikfüller mit Themenbezug braucht, dann bleibt eigentlich nur die Stockfotodatenbank… leider. Die FR könnte allenfalls prüfen, ob es nicht auch Illustrationsdatenbanken mit ähnlicher Vielfalt gibt, in denen man einkaufen kann. Dann wäre allerdings die Möglichkeit, einen spezifischen Illustrations-Stil zu pflegen (Stichwort Corporte Identity), stark reduziert.

  45. Danke, AdreH… Dem Lob-Teil stimme ich uneingeschränkt zu…
    Dem Kritikpunkt kann ich mich auch anschliessen… und überhaupt: vielleicht gibt ’s ja noch mehr, die unsere Sichtweisen teilen. Das sind doch konstruktive Vorschläge, was Sport und TV-Programm betrifft!
    Und heute…fand ich den Leitartikel von Bommarius wieder mal sehr gut. Aber mir fehlt nach wie vor samstags Mely Kiyak…

  46. @wedell

    Nun ja, ich denke, ich habe der FR ohnhin genug Ideen geschenkt, ohne Resonanz zu erhalten, die über Bronskis Dank hinausging. Möglich ist alles, aber wenn die FR wie so oft nicht zugreift und aus den Möglichkeiten was macht, wird sie bald wieder weiterverkauft werden.

    Ich habe langsam den Eindruck, die FR-Macher sind einfach zu konservativ…

  47. Als ironischer Treppenwitz der FR-Blog-Geschichte ist ja zu verzeichnen, daß die beiden Verdammten( = angeblich als rechtslastig Erkannten) Teilnehmer nun diejenigen sind, die dem Blog treu geblieben sind.

    Wo seid ihr nun, ihr linke, schwankende Gestalten? Hat es nicht mehr als zweier Individualisten bedurft, euch zu vertreiben?
    Fazit ist wohl:
    „Dem Linken ist’s ein garst’ger Ort, wo er erfährt ein Widerwort,
    doch geht’s dem Rechten ebenso: Er wird nur unisono froh!“

  48. @BvG,

    eine Krisensituation ist entweder der Moment, wo man doch lieber eher konservativ bleibt und am Bewährten festhält und es ausbaut… oder wo man gerade einmal besonders mutig ist und Neues ausprobiert (die sog. Flucht nach vorne). Ich denke, es haben wohl momentan die Vorschläge die beste Chance, angenommen zu werden, die relativ kostenneutral verwirklicht werden können (und darüber hinaus die Macher überzeugen). Z.B. die Erweiterung des Leserforums war wohl eine solche Maßnahme, die nicht allzusehr ins Geld gehen dürfte (solange die FR die Leserbriefe nicht selber schreiben muß).

    Bronskis Vorschlag für einen gelegentlichen Pro-und-Kontra-Austausch zu einem bestimmten Thema im Leserforum steht noch im Raum. Was halten Sie davon?

    Ansonsten habe ich der INSM und dem Deutschen Atomforum gemeldet, daß alle Linken am Badesee liegen oder im Urlaub sind und daß auch wieder andere Zeiten kommen werden, damit die mir nicht gleich die Gelder kürzen. 😉

  49. Zum OT-Thema „rechts und links“ möchte ich nur bemerken, dass ich nicht zu den vom Teilnehmer BvG so titulierten „beiden Verdammten“ rechne (um jedem mir unangenehmen Missverständnis vorzubeugen:-).

    Hier in diesem „Blogthema“ geht es aber mMn auch nicht darum, seine eigene Gesäßgeographie zu preisen sondern um Vorschläge für die und Kritik an der Gestaltung der FR.

    Dabei sollte aber jedem klar sein, dass die FR sicher nicht jeden individuellen, noch so gutgemeinten Vorschlag, in die Tat umsetzen kann und will, mal ganz davon abgesehen, dass sich die Vorschläge der Interessierten sicher auch mehr als einmal diametral entgegenstehen dürften.

    Ich denke aber, dass es jenseits der Frage, ob man den in der FR Kommentaren geäußerten Meinungen, so wie ich, im Regelfall zustimmen kann und sie als Bereicherung für die Presselandschaft in diesem Lande sieht oder ob man sie nur liest, um mal eine Gegenposition zur eigenen respektive der Meinung der INSM zu erfahren, darum geht, als Leser der FR mit den „Machern“ der FR in einen Dialog zu treten. Alleine die Tatsache, dass einem dies bei der „neuen FR“ ermöglicht wird, empfinde ich als bereichernd.

  50. @AndreH

    Das „bereichernde“ war in großer Menge seit dem Start dieses Blogs vorhanden. Der Dialog ist von den Machern der FR sehr vernachlässigt oder verweigert worden. Erst jetzt, da die FR am Ende ist, wird der Raum zur Leserbeteiligung geschaffen. Kritik zur Gestaltung ist absorbiert, aber nur selten beantwortet oder umgesetzt worden.

    Der Schritt von der Redakteurszeitung zur Dialogzeitung ist von Bronski angelegt, aber von den Verlegern niemals ernstgenommen worden.

    Die aktuelle Erweiterung des Leserbriefsektors hat den peinlichen Beigeschmack, daß die Leser nunmehr ihre Zeitung selbst füllen sollen, aber es findet nach wie vor kein Dialog zwischen Verlegern, Redaktion und Lesern statt.

    Viele halbherzige Schritte zu einer Leserzeitung werden derzeit getan, von WordPress bis zu den peinlichen Bürgerreportern. Gute Ideen werden schlecht umgesetzt und sterben.

    Ich denke, Bronski wird recht behalten, so wie ich.

  51. Bronski oder was sonst so in der FR abgeht… das ist alles auch nur Zensur!
    Dreimal schon gemeldet, wer die Wahlkreis-Kandidaten (Erststimme Direkt-Wahl ) der Alternative für Deutschland in Frankfurt sind: tote Hose, wird einfach NICHT berichtet. So macht man Politik OHNE DEMOKRATIE.
    Deswegen ist die AfD auch wichtig, damit IHR lernt, was Pressefreiheit und Demokratie ist: offen sein, neutral berichten und so weiter…
    WK 182 E.C.Frh von dem Bussche; WK 183 Erich Heidkamp. Näheres beim Kv Frankfurt : jochenprinz.afd@gmail.com
    Henrypaul

  52. Verglichen mit anderen Tageszeizungen finde ich die FR immer noch am besten, leserfreundliches Format und Inhalt überzeugen. Allerdings vermisse ich die Service-Seite und die „Top Ten“. Auch fallen in letzter Zeit vermehrt Rechtschreibfehler auf. Gibt es keine Lektoren mehr? Auch das alte Kreuzworträtselformat gefiel mir besser, man konnte die Zeitung in der Mitte knicken und los ging es. aber, ich freue mich jeden Tag auf die FR, sie bereichert nach wie vor.

  53. @BvG #49 und #52 sowie @Max Wedell

    Es hat in der Vergangenheit ja auch Kritik an der Art der Moderation dieses Blogs gegeben. Als positives Gegenbeispiel wurde z.B. die Moderation bei der „Zeit“ angeführt. Wenn dort Kommentare gegen die Regeln verstoßen, werden sie (mit einem kurzen Kommentar eines Moderators) gesperrt, was ja das gute Recht der Moderatoren ist. Dadurch ist es also immerhin nachvollziehbar, dass sich ggf. weitaus mehr Kommentatoren beteiligt haben.

    Bei der FR hingegen verschwinden Kommentare und Blogbeiträge spur- und kommentarlos. Glauben Sie also nicht, frühere Blogteilnehmer seien in größerer Zahl verstorben oder einfach von der Bildfläche abgetreten. Möglicherweise haben sie sich weiterhin rege an den Threads beteiligt, sind aber Bronskis Schere zum Opfer gefallen. Das ist Ihnen nur nicht aufgefallen. Ggf. haben sich diese engagierten Blogteilnehmer dann nach Erreichen ihrer jeweiligen Frustrationsgrenze „freiwillig“ aus diesem Blog verabschiedet.

  54. Ich kann mich der Meinung von Frau Schniggenberg im Beitrag 54 nur anschließen. Auch mir fehlt die Serviceseite und die „Top-Ten-Listen“ und auch mir ist das Kreuzworträtsel inzwischen deutlich zu groß geraten.

    Ich möchte auch noch einmal etwas Grundsätzliches bemerken. Natürlich fragt man sich als Leser einer Tageszeitung immer wieder mal, ob man nicht mit anderen Tageszeitungen „besser fahren“ würde. Derzeit vergleiche ich jeden Tag die FR mit der SZ.

    Die SZ bietet schlicht und ergreifend erheblich mehr Artikel und Informationen, sie ist mMn auch gut gemacht (und offenbar viel besser lektoriert als die FR:-). Natürlich gibt es bei den vielen Artikeln auch einige, die mich nicht interessieren- aber ich denke, dass man mit der SZ- auch wenn man selektiv liest- gut informiert (und unterhalten) wird.
    Zudem ist die SZ aktueller (weil sie wahrscheinlich einen späteren Redaktionsschluss hat- mindestens für die deutschlandweite Abo-Ausgabe). Und im Verhältnis zur Gesamtanzahl der Artikel enthält sie deutlich weniger Artikel mit „Regionalbezug“ als die FR. Und schließlich ist sie im Abonnement nicht wesentlich teurer als die FR.

    Der Verstand wäre also sehr dazu geneigt, die SZ zu abonnieren, zumal man bei Abschluss eines Abos auch noch eine Prämie dazu bekommt:-).

    Warum hänge ich dann trotz all dem immer noch an der FR ? Weil sie handlicher, moderner und auch viel übersichtlicher ist (die Übersichtlichkeit ist alleine schon durch die geringere Anzahl von Artikeln gegeben) und weil sie eine, meiner Einstellung entsprechende, deutlicher prononcierte „linkere“ Meinung in den Kommentaren vertritt, vor allem im Bereich „Wirtschaft“- ich möchte ja auch nicht ständig Kommentare lesen müssen, die mich ärgern:-).

    Dennoch habe ich an „meine“ Tageszeitung natürlich auch Erwartungen und Wünsche. Ich beziehe keine regionale Zeitung (hier in Düsseldorf wäre das die Rheinische Post), damit verzichte ich auf Berichterstattung aus der Region bzw. aus der Stadt.

    Ich möchte von meiner überregionalen Tageszeitung dafür aber nicht dadurch „belohnt“ werden, dass ich mir jeden Tag seitenweise Regionalberichte aus Hessen vor allem im Sport und im Feuilleton anschauen muss.
    Kurz gesagt, ich verzichte doch nicht auf ausführliche Artikel über Borussia MG (der einzig wahren Borussia übrigens:-) damit ich mich seitenlang über die Eintracht, den FSV, SV Darmstadt 98, Kickers Offenbach langweilen muss.
    Und ich verzichte auch nicht über den Bericht über eine neue Ausstellung in einem Düsseldorfer Museum, damit ich etwas über einen Liederabend in Kassel lesen muss.

    Quintessenz: Die FR sollte im überregionalen Teil nicht soviele „Hessenthemen“
    setzen- und dabei macht es schon einen Unterschied, ob ich die Kitasituation in den Großstädten Deutschlands am Beispiel Frankfurt aufzeige (das ist in Ordnung, steht Frankfurt doch exemplarisch für viele Großstädte) oder ob ich eine Balletaufführung in Darmstadt bespreche, denn die steht eben nicht exemplarisch für andere Ballettaufführungen.

    Darüber hinaus kann ich der FR immer wieder nur empfehlen, mit ihren Pfunden zu wuchern. Vielleicht sollte man mal eine Umfrage machen, warum jemand die FR liest. Ich bin davon überzeugt, dass die Mehrheit die Zeitung wegen „Handlichkeit“, „politischer Ausrichtung“ und „moderner Aufmachung“ liest. Dazu habe ich ja schon meine Bemerkungen gemacht (Thema des Tages durch Interviews und eigenen Kommentar aufwerten; auch im Bereich Wirtschaft ein „Schwerpunktthema“ pro Tag setzen und auch dieses entsprechend durch Interviews und Kommentar aufwerten; die Kommentar- und Kolumnenseite zusätzlich mindestens in der derzeitigen Größe aufrechterhalten; eine etwas klarere Heftstruktur etablieren, indem man z.B. am Donnerstag, wie gehabt neue Kinofilme vorstellt und an anderen Tagen regelmäßig neue Krimis, Romane, DVDs etc. in der gleichen Weise vorstellt oder indem man das Feuilleton um die „Hessenthemen“ kürzt und dafür die Serviceseite wieder einführt oder in jeder Ausgabe auf der letzten Seite eine Person näher vorstellt bzw. interviewt- dann verliert auch der „Aus aller Welt-Teil“ seine Beliebigkeit“).

    Um es kurz zu machen: Wenn ich schon auf ein Stück Information und Aktualität verzichte, dann möchte ich aber, dass die verbleibenden Artikel gut gemacht (und lektoriert;-) sind und dass die Zeitung wenn schon nicht besser als Konkurrenten dann doch wenigstens anders ist!

  55. Vielleicht noch einmal kurz zu der von mir so oft angeregten „Umgestaltung“ der letzten Seite hin/zurück zu einer „Personalityseite“:

    Ich denke, dass das bei anderen Zeitungen auch durchaus üblich ist und vieles wird nun einmal auch über Personen vermittelt und erklärbar. Die SZ z.B. hat in ihren Ausgaben gleich zwei „Leute-Berichte“. Einmal in der Rubrik „Profil“ auf der Kommentarseite und dann noch die Rubrik „Nahaufnahme“ im Wirtschaftsteil. Am Samstag z.B. wurde der portugiesiesche Außenminister Portas im „Profil“ vorgestellt und in der „Nahaufnahme“ Frau Künast bei ihrem Besuch in Bangladesh.

    Auch die ZEIT hat eine entsprechende Rubrik („Was bewegt…“) und der STERN hat gleich mehrere „Personalityabteilungen“ („Was macht..“, „Im Bett mit…“ oder auch „Ein besonderer Mensch“).

    Überhaupt finde ich den „Journalteil“ des STERN recht gelungen. Er ist kurzweilig, nicht so bierernst und trotzdem (?) sehr gut gemacht (auch eine Rubrik „Mein Lieblingsbuch“ könnte ich mir für die FR sehr gut vorstellen).

    Natürlich ist das alles sehr subjektiv- aber alle Leser sind subjektiv und aus den vielen Meinungen soll dann ja eine Zeitung werden, die möglichst vielen der Leser gefällt! Dies war ja in der Vergangenheit nicht so der Fall, sonst wäre die FR nicht in die Insolvenz geschlittert.

  56. Lieber Bronski,

    Sie sammeln fleißig Material, um die neue FR besser zu machen. BZW. der Redaktion Leser-feedback zu vermitteln.
    Manchmal genügt ein wacher Blick in das alte Format.

    Was in der „alten“ FR früher wirklich bemerkenswert war, waren die Kästen „Im Wortlaut“ sowie die „Dossier“-Seiten.

    Beides fehlt nun, damit fehlt dem Leser die Transparenz der Quellen und somit eine wichtige Information zur eigenen Meinungsbildung.
    Selbst mit weiterführenden Links geht die Redaktion deutlich sparsamer um als nach der Tabloid-Umstellung.

    Wenn ich mir etwas wünschen dürfte: lieber „Dossiers“/vertiefende Hintergrundsinformationen (auch aus längeren Sachtexten) als seitenfüllende ausladende Interviews mit celebrities, erst recht wenn der Interviewer nicht versteht, gut zu fragen und kritisch nachzuhaken.

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