Vor rund vier Jahren verbrannte der Asylbewerber Oury Jalloh in einer Polizeizelle in Dessau. An Händen und Füßen gefesselt lag er in der Zelle. Mit einem Feuerzeug, das bei seiner Durchsuchung anscheinend übersehen worden war, zündete er die Matratze an. Der Feuermelder gab Alarm, doch die Polizeibeamten ließen wertvolle Minuten verstreichen. Jalloh war nicht mehr zu retten. Jetzt erging das Urteil gegen die beiden Polizisten, einer angeklagt wegen Körperverletzung mit Todesfolge, der andere wegen fahrlässiger Tötung: Freispruch! Die Nebenklage-Vertreterin Regina Götz kritisierte: „Es wurde hier so viel vertuscht und verpfuscht, dass sich der Sachverhalt letztlich nicht mehr aufklären ließ.“

In der Verhandlung waren hanebüchene Ermittlungspannen zutage getreten. So wurde bei der Untersuchung des Tatorts zunächst kein Brandsachverständiger hinzugezogen, die Obduktion des Toten verlief mangelhaft, Video- und Bildaufnahmen verschwanden. Zudem, so die Nebenklage, hätten Polizisten aktiv eine Aufklärung hintertrieben. Auch gab es offenkundig Absprachen unter Polizisten. Vor Gericht änderten viele Beamte ihre ursprünglichen Aussagen, um S. zu entlasten. Dieser Prozess, so Götz, habe auf erschreckende Weise den institutionellen Rassismus offenbart.
Schwarze brennen eben mal länger, nicht wahr? Dieser Satz, der auf einer Lagebesprechung der Polizei einen Monat nach Jallohs Tod fiel, scheint dunkle Schatten auf Teile unserer Polizei zu werfen. Sind diese Beamten nur vereinzelte schwarze Schafe, oder hat Regina Götz Recht mit ihrem Verdacht eines institutionellen Rassismus? Es gibt andere Fälle, von denen FR-Mann Jörg Schindler berichtet: „Wenn Polizisten zu Tätern werden„.
Die FR-Leser befassen sich ausgiebig mit dem Urteil. So schreibt Dr. Hauke Borchardt aus Halle:
„Ein Urteil, welches fast zu erwarten war. Die mögliche Videoüberwachung von Zellen und Fluren in Polizeieinrichtungen sollte man sicherlich genauso zur Sprache bringen, schließlich werden normale Bürger und eben auch potenzielle Gewalt- und Straftäter auf öffentlichen Plätzen gleichermaßen per Kamera überwacht. Bleibt jetzt nur noch die Frage, wo der Aufschrei der so genannten braven Bürger bleibt, die vor kurzem ein peinliches Gewinsel über die Freilassung von Chr. Klar (ja ja, er ist ein Mörder) angestimmt haben und das Rechtssystem in Frage gestellt haben (die direkt Betroffenen sind hier ausdrücklich ausgenommen!). Vermutlich sind es genau diese, die jetzt schweigen, genau diese Spießbürger, die damals auch schon am Zaun von Stammheim den Satz ‚auf der Flucht erschossen‘ geprägt haben und die Mär vom ‚Sturz auf dem Weg zur Zelle der Polizeiwache‘ mittragen. Wo ist die mediale Präsenz der Bedenkenträger, die im Fall Klar vor die Kameras getreten sind? Es sind vermutlich genau diese, die auch schon in Solingen und Lichtenhagen geschwiegen haben, weil hier etwas passiert ist, was im ganz, ganz tiefen Inneren vielleicht doch in das eigene Weltbild passt. Es sind diese korrekten, braven Bürger die mir Angst machen, die schon einmal 1933-45 Unrecht zu Recht umgedeutet oder zumindest stillschweigend mitgetragen haben, was letztlich auch zur Verbrennung von Menschen geführt hat.“
Franz Josef Düwell aus Weimar meint:
„Die mangelnde Aufklärung des Feuertodes des Afrikaners Oury Jalloh in Dessau zeigt, wie sehr die Strafverfolgungsbehörden in Sachsen-Anhalt versagt haben. Es fragt sich, welche Folgerungen die für die Polizei verantwortliche Landesregierung daraus zieht. Obwohl so viel „Schatten auf der Polizei“ liegt, muss dennoch auch etwas Licht auf einen einzelnen Polizisten fallen, der sich dem Korpsgeist der Polizei in Dessau widersetzt hat. Nachdem Oury Jalloh im Polizeigewahrsam in Dessau gestorben war, fiel dort auf einer Leitungsbesprechung der Ausdruck ‚Schwarze brennen länger‘. Polizeioberrat Buß widersetzte sich damals diesem menschenverachtenden Gerede. Er schrieb, ohne selbst den Weg in die Öffentlichkeit zu suchen, an den Polizeipräsidenten. Als einer, der einen „Kollegen“ verpfiffen hat, wurde er ausgegrenzt. Inzwischen ist er pensioniert.“
Michael Jäger aus Pfungstadt:
„Christian Klar wird trotz fünfmal lebenslänglich nach 26 Jahren vorzeitig entlassen. Das, so wird immer darauf hingewiesen, ist ein ganz normaler rechtsstaatlicher Vorgang. Die (so lassen es zumindest die Vermutungen zu) mit Dreck am Stecken behafteten Polizisten werden freigesprochen, weil man ihnen effektiv nichts nachweisen kann. Auch das ist rechtsstaatlich. Zwei eigentlich grundverschiedene Sachverhalte, die aber bei vielen einen faden Beigeschmack hinterlassen und irgendwie sprachlos und hilflos machen. Man kann nur konstatieren, dass unsere Rechtsprechung bei großen Themen wie Moral, Ethik und Schuld an ihre Grenzen stößt. Leider (oder vielleicht auch zum Glück) wird es so etwas immer wieder geben. Was wäre die Alternative? Verurteilungen auf Grund von Vermutungen oder weil einem die Nase des anderen nicht passt? In meinen Augen hat das Landgericht im Falle Oury Jalloh ein relativ weises Urteil gesprochen. Eine Verurteilung war aus den gegebenen Gründen rechtsstaatlich nicht möglich, nichtsdestoweniger hat der Richter dennoch eine Art Urteil gesprochen, das tief blicken lässt. Wenn sich damit in Zukunft solche Fälle vermeiden lassen, dann war dieser Richterspruch ein Erfolg.“
Michael Frank aus Schwetzingen:
„Wie kann es sich eine unabhängige Tageszeitung erlauben, einen Artikel mit erhöhter Presserelevanz gleich auf Seite zwei in roter Fettschrift mit den einleitenden Worten ‚Rassisten in Uniform‘ zu beginnen? Hier findet eine Vorverurteilung der angeklagten Polizeibeamten in unerhörter und beleidigender Weise statt. Gleichzeitig wird mit einem Freispruch die Kompetenz eines Richters mehr als nur in Frage gestellt und die Öffentlichkeit in ihrem Vertrauen zum Rechtsstaat in erheblichem Maße verunsichert.
Ich selbst habe in der Eigenschaft eines Prozessbeobachters viele Verhandlungen miterlebt, in denen Polizeibeamte in Ausübung ihres Dienstes, wo sie zur Lagebereinigung innerhalb von Sekunden einschneidende Entscheidungen treffen mussten, von der Gegenseite angezeigt und auch verurteilt wurden. Neben der strafrechtlichen Verurteilung werden diese Beamten zusätzlich disziplinarrechtlich zur Verantwortung gezogen. Insofern kann ich dem Artikel „Wenn Polizisten zu Tätern werden“ nicht zustimmen, wenn darin behauptet wird, mit einer Verfolgung müsse kaum jemand rechnen.
Von einer unabhängigen Tageszeitung erwarte ich neben objektiver Berichterstattung auch den nötigen Respekt, welcher dem Amt eines Richters oder dem verantwortungsvollen Dienst eines Polizeibeamten gebührt. Wenn Sie als Kontrollinstrument der klassischen Gewaltenteilung diese Art von Meinungsbildung betreiben und sich zu solchen parteilichen, unbesonnenen Ausdrucksweisen hinreißen lassen und damit Emotionen schüren, dann kann ich Sie wirklich nur noch bemitleiden. In diesem konkreten Fall hätte ich auch vollstes Verständnis dafür, wenn gegen den Autor der Äußerung ‚Rassisten in Uniform‘ Strafanzeige, schon allein aus Gründen der Rechtspflege, erstattet wird.“

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46 Kommentare zu “Ein relativ weises Urteil

  1. Die Staatsanwaltschaft will ja jetzt prüfen, ob nicht gegen die Polizisten, die mit großer Wahrscheinlichkeit vor Gericht die Unwahrheit sagten, ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird. Einen Hoffnungsschimmer für die Ermittlung der Wahrheit besteht also. Vergleicht mensch diesen Fall jedoch mit dem Freispruch des Arztes, der für die Bremer Polizei mögliche Drogendealer mit Brechmittel bis zum Tode behandelte, kann einem schon auffallen, dass da ein bestimmter Fremdenhass vorhanden sein kann.

  2. Herrn Frank aus Schwetzingen sei gesagt, dass sich ein in polizeilichem Gewahrsam Befindender nicht selber helfen kann. Die diensthabenden Polizisten haben also die Verantwortung für dessen Wohlergehen. Sie haben sich dieser Verantwortung als nicht würdig erwiesen. Die sollten zukünftig nur noch Parksünder aufschreiben.

  3. Der Tot von Oury Jalloh gibt mir schon seit Jahren zu denken. Und andere Todesfälle auch. Ich vermute sehr, dass es in unserem Polizeiwesen Leute gibt, die das Leben von Schwarzafrikanern nicht achten. Und das Leben anderer „Delinquenten“ auch nicht. Liegt das an ihrer Überforderung? Oder ist das Rassismus pur? Jede menschliche Regung ausgelöscht?

  4. Ich denke, das liegt an der überfordernden Mischung von Aufgaben.

    Es ist nicht leicht, einen mutmasslichen Täter, den man physisch und psychisch überwältigen mußte, in Fesseln zu legen, einzusperren und ihn dann plötzlich als schutzbedürftigen Menschen wahrzunehmen, der Hilfe und Mitleid braucht.

  5. Nun wird sich das Bundesverfassungsgericht mit dem Tod Jalloh beschäftigen. Es ist nicht nur die Polizei, die durch Unwahrheiten und Ausländerfeindlichkeit auffällt! In Deutschland gibt es Überfälle auf Menschen, anderer Hautfarbe, anderer Herkunft und anderer Relegionszugehörigkeit. Das Jalloh sterben musste ist ein Beweis dafür, dass Menschenrechte mit Füssen getreten werden, selbst wenn sie längst tot sind.
    Marion Puhle

  6. Wer Recht oder Menschenrechte in dieser Welt sucht oder erwartet,dem kann man ein gutes Herz aber auch einen gewissen Hang zur Naivität bescheinigen.
    Die Realität holt uns tagtäglich ein und wir sprechen nur von den sogenannten kultivierten Ländern.
    Meine Erlebnisse sprechen eine andere Sprache.
    Ein Beispiel aus meiner kurzen Zeit in einem afrikanischen Land.
    Ich sitze in einem Taxi und wir mußten an eine Kruzung halten und zusehen wie eine schwarzer einen schwarzen einfach mal so den Schädel mit einem Knüppel einschlägt.
    Der Taxifahrer war so schlau und hat die Türen versperrt,damit wir uns nicht einmischen und selbst erschlagen werden.
    Fazit: Armut frisst Menschenrechte und jegliche Moral.
    In St.Petersburg habe ich sie hautnah sehen können:Die Kinder auf der Straße und auch in anderen osteuropäischen Ländern mußte ich lernen mein Herz zu verhärten und diese bettelnden Kinder abschütteln ,allein aus Selbsschutz.
    „Menschenrechte“
    Die Medien presntieren uns nur einen Fall von tausenden wie sie täglich geschehen und erst dann reden wir darüber.
    Menschrechte ist eine Aufgabe die täglich gepflegt werden muß.
    Wir sind hier in der BRD erschüttert,aber es ist z.B nichts neues zu behaubten,dass unsere Bundeswehr durchsetzt ist vom rechten Bodensatz,gleiches gibt es auch bei der Polizei und sonstiger Administration.
    Wie müssen nur die Augen öffnen und nicht wegsehen.
    Das Bundesverfassungsgericht wird da keine Hilfe sein,ebenso wenig wie schärfere Kontrollen oder Lauschangriffe.
    Mit Überwachung lässt sich kein Volk regieren und schon gar nicht moralisch verbessern.
    Wie werden sehen ,wenn die Armut zunimmt in der BRD ,wie es dann mit den Menschenrechten bestellt ist!

  7. @ BVG # 4
    Herr Jalloh hatte doch gar nichts getan, was die Polizisten berechtigte, ihn einzusperren. IMHO wollten die ihn einfach zeigen wo die harke hängt, weil er die Polizei im volltrunkenen Zustand gerufen hatte. Im Nachhinein weiß heute niemánd weshalb er die Polizei gerufen hatte. Aber verbrennen lassen, das ist also einfach, nicht wahr? möchte ich mal polemisch fragen.

  8. Nun, daß das weiß hier doch wohl jeder, daß ich solches Verhalten nicht billige oder entschuldige.

    Aber wenn man nicht über Gründe spricht, wird man das nächste Mal nicht verhindern.

    Aber Sie treffen vielleicht den Kern: Vielleicht ist ein Mensch in dieser Situation, in diesem Beruf irgendwann mal so weit, daß er nur noch dem nächstbesten , auch einem Unschuldigen,zeigen will, „wo der Hammer hängt“.
    Ein Symptom für ein kollektives „Burn-Out-Syndrom“.

  9. Sorry, diesen bitteren Doppelsinn im letzten Satz habe ich nicht gewollt.
    _____________

    Es ist doch eine böse Erfahrung in unserer Geschichte, Herr Thiele-Schlesier, daß es manchmal tatsächlich leichter ist, einen Menschen nicht zu retten, als gegen die eigene Gruppe aufzustehen.

  10. @7

    Falsch!

    „Laut Polizeiangaben wurde Jalloh, der alkoholisiert war sowie unter dem Einfluss von Kokain stand, bei einer Personenkontrolle in Gewahrsam genommen, nachdem er mehrere Frauen belästigt hatte. Die Frauen hatten die Polizei gerufen, weil Jalloh betrunken hinter ihnen hergetorkelt sei. Gegen die Festnahme habe er Widerstand geleistet … Der schon mehrfach wegen Drogendelikten aufgefallene Jalloh habe sich mehrfach zur Wehr gesetzt und dabei mit dem Kopf gegen die Wand geschlagen. Mit 2,98 Promille Alkohol, Cannabis und Kokain im Blut sei er zunehmend aggressiv geworden.“

    http://de.wikipedia.org/wiki/Oury_Jalloh

    Natürlich muß man alles Menschenmögliche tun, um zu verhindern, daß solche Festnahmen eine Entwicklung nehmen wie geschehen, aber auf der anderen Seite kann ich schon gut verstehen, daß Polizisten, die ja tagtäglich mit ähnlichen Fällen zu tun haben, irgendwann auch die Lust verlieren, hier „schutzbedürftigen Menschen wahrzunehmen, die Hilfe und Mitleid brauchen“ (BvG), sondern eher dazu neigen, hier asoziale Personen zu sehen, deren Dasein in D allgemein und ihnen, den Polizisten, im Speziellen, nur Probleme bereitet (siehe „Mehrfach wegen Drogendelikten augfgefallen“ usw.) und deren Hierseinsberechtigung in D überhaupt nicht nachvollzogen werden kann (was dann allgemein als „Rassismus“ bezeichnet wird) wobei sie, die Beamten, dann versuchen, ihren Kontakt aufs dienstlich absolut notwendige Minimum zu beschränken (Verfrachten in die Zelle, und anschließend Ohren und Augen zu). Ich würde wirklich gerne mal wissen, ob diejenigen, die sich jetzt so erregen (ohne zu wissen, was wirklich passierte und ob es nicht vielleicht nur genau das war, was jetzt auch die offizielle Version ist), nicht im Angesicht mehrjährig täglich erlebter Aggression durch asoziale Gestalten dieser Art auch eine Einstellung angeeignet hätten, die zu in der Arbeitsabwicklung zu Zuständen führen würden, die dem Uneingeweihte zunächst mal als „menschenunwürdig“ erscheinen.

    Die Frage ist also, ob bei der Polizei ein System der Jobrotation dergestalt etabliert werden kann, daß Beamten, sobald sie die erforderliche Nüchternheit nicht mehr aufbringen können, solche Fälle mit der gebotenen Fairness behandeln zu können, aus den Bereichen entfernt werden, wo sie mit solchen Tätigkeiten in Kontakt kommen („Straßendienst“). Wäre so etwas finanzierbar? Oder wäre gar eine regelmäßige „reeducation“ machbar?

    Es ist doch allgemein bekannt, daß in der Polizei eher Ansichten verbreitet sind, die rechts der Mitte anzusiedeln sind, als solche links der Mitte. Ich bin nicht der Meinung, daß das a priori der Fall ist, d.h. dadurch zustande kommt, daß Personen, die eh schon weltanschaulich rechts der Mitte sich befinden, in der Berufswahl den Polizeidienst preferieren, sondern glaube, daß dies erst durch die Erfahrungen im Lauf der Tätigkeit zustandekommt, wenn gutmenschliche Illusionen, so vorhanden, im Zusammenprall mit der harten Realität zerplatzen.

  11. @Wedell

    Na, wenn da nicht wieder das böse Wort von den „gutmenschlichen Illusionen“ gefallen wäre.
    Ein guter Mensch sein zu wollen, und die „Illusion“ vom friedlichen Zusammenleben auch verteidigen zu wollen ist respektabel. Die harten Realitäten kommen überall vor, nicht nur in den halluzinierten „Strassen von San Francisco“.

    Oberste Priorität im Polizeidienst ist, Schaden von den Menschen abzuwenden. Auch von Tätern!
    Glauben Sie mir, ich weiß, wie schwer das ist.
    Es ist die Pficht des Dienstherren und von uns allen, diese Priorität zu erhalten und die Polizisten zu befähigen, das auszuhalten.

    Das Weitere ist Sache der Gerichte und der Sozialarbeit.

    Aber ich bin da durchaus kein „Fachmann“, wäre schön, wenn ein solcher hier das Wort ergriffe.

  12. Machen wir es wie in den Wildwestfilmen:
    „Hilfsscheriffs“ Ehrenamtlich ,die auch mit in den normalen Polizeidienst integriert werden als Partner aus dem Volk.
    Wäre auch in der JVA möglich.
    Bürgerpolizei mit Zutritt ,keine Kontrolle,aber deeskalierend,keine Gesetzeshüter ,nur Beobachter.Keine schwarzen gekleideten Scherrifs mit uniformierter Autorität.
    Ombuzmänner oder Frauen auf und von der Straße.
    Keine Berufssozioalarbeiter nur Idealisten.
    Zeugen eben!!

  13. Da muss ich dann doch mal den braven Soldaten Schweijk zitieren, der im Arrestantenwagon an die Frint gefahren wurde: „Also sehen Sie Herr Korporal, dass es keine Hetz is, Arrestanten zu fahren. Um uns muss man sich kümmern, wir sind keine gewöhnlichen Soldaten, die sich um sich selbst sorgen müssen. Uns muss man alles unter die Nase bringen, weil drauf Verordnungen und Paragraphen sind, nach denen sich jeder richten muss, weil sonst keine Ordnung wär. ‚Ein eingesperrter Mensch is wie ein Kind im Wickelbett‘, pflegte ein bekannter Landstreicher von mir zu sagen, ‚man muss ihn pflegen, damit er sich nicht aufregt und mit seinem Schicksal zufrieden is und sieht, dass man ihm, Armitschka, nichts zuleide tut‘.
    Jetzt muss ich doch mal fragen, warum die Polizisten, auch wenn sie von Yalloh provoziert waren, nicht Ihren Verpflichtung gegenüber dem Eingesperrten nachgekommen sind. Die Entschuldigungen seh ich wohl, allein mir fehlt der Glaube, dass die sich gegenüber einem farbigen genauso verhalten wie gegenüber einem Nichtfarbigen. Und daran muss sich unser Land messen lassen.
    Im Übrigen wird sich der Bundesgerichtshof mit der Sache noch einmal befassen.

  14. @Thiele-Schlesier

    Nein, ein Land muß sich nicht am Verhalten der Polizisten messen lassen, es muß sich an den Äußerungen seines Ministerpräsidenten messen lassen, an seinen Vorgaben und Leitlinien, die erst im Verhalten der Polizisten auffällig werden.

    Es muß sich auch messen lassen am Verhalten jedes Einzelnen, der völlig unbedroht seinen Vorurteilen freien Lauf läßt.

    Ich messe mein Land nicht an Fehlverhalten von Menschen in extremen Konfliktsituationen.

    Ich messe mein Land daran, ob es kleine Lichter in großer Dunkelheit allein läßt.

  15. Es ist schlimm, dass ein Mensch im Polizeigewahrsam starb! Jedoch glaube ich nicht, dass es tatsächlich zu absichtlichen oder nur fahrlässigen Nachlässigkeiten kam. Wären diese vorhanden, so hätte das Gericht sicher ausreichende Anhaltspunkte für ein entsprechendes Urteil gefunden. Alle sollten das Urteil respektieren, selbst wenn es nicht die Erwartungen einer Seite erfüllt, denn das würde ich auch Rechtsstaatlichkeit nennen. Man sollte wirklich nicht in eine „Hexenjagd“ verfallen.

  16. @merseburger

    1.Wie hat er sich denn positioniert, der Hövelmann?

    2. Da haben Sie ein schönes Wort wiederbelebt: Polizeigewahrsam !

  17. Es wird kommen wie im ehem.Ostblock.Banden und Mafia bieten mehr Schutz,wärend die Polizei hier in der BRD eigenen Rufmord betreibt mit diesen Geschichten
    und die Schwerverbrecher auf der Straße jagt.
    Parksünder,Schnellfahrer,Berufspendler,Berufsfahrer,Radfahrer und alles was so auf der Straße herumirrt und nur noch ausschau hält ob der nächste Strafmandatzu erwarten ist.
    Das schafft Vertrauen und Beförderung.

  18. @ alterbutt

    Bei aller Kritik sollten wir doch sachlich bleiben. Grundsäztlich halte ich die Institution „Polizei“ für eine demokratische Einrichtung zum Schutz der Gesellschaft.

    Die Arbeit der Polizei ist in machen Situationen sicher sehr hart, Polizisten werden oft mit menschlichen Ausnahmesituationen konfrontiert, die wir „Normalbürger“ gar nicht kennen lernen. Das kann einen wenig gefestigten Menschen manchmal überfordern, in Ausnahmefällen auch zu Abstumpfung und Verrohung führen. Um so wichtiger ist eine öffentliche Kontrolle dieser Institution, damit sich kein falscher Korpsgeist entwickelt und damit auf menschliches Fehlverhalten schnell reagiert werden kann. Rassismus hat bei der Polizei so wenig zu suchen wie Sadismus, Cholerik und charakterliche Labilität.

    Im Fall von Oury Jalloh bleiben zu viele Fragen offen. In anderen Todesfällen von Asylbewerbern ebenso. Deshalb bin ich froh, dass dieser Fall noch einmal aufgerollt wird. Sicher ist dies auch der öffentlichen Aufmerksamkeit zu verdanken.

  19. Offenbar wird hier unterstellt, dass der Polizeibeamte in Sachsen-Anhalt an sich schon rassistisches Potential mit bringt. Dies würde ich so nicht bestätigen wollen. Selbst vor dem Hintergrund überaus dummer Aussagen in der Folge der Ereignisse. Die Polizei ist nicht rassistischer oder ausländerfeindlicher als die Gesellschaft in der sie existiert.

    Allerdings würde ich niemals soweit gehen, dass in einer deutschen Polizeidienststelle ein Mensch bewußt einer gegenwärtigen Lebensgefahr ausgesetzt wird, auch keinem Ausländer wird so etwas passieren! Ich finde die ganze Hexenjagd als ungeheuerlichen Umstand. Offenbar hat aber auch die Landesregierung damit Probleme ihren eigenen Beamten soweit zu vertrauen. Ich bin überzeugt davon, dass der Diensthabende des PRev Dessau und der mitbeschuldigte Hauptmeister alles getan hätten, um den Yalloh zu retten.
    Als außenstehender kennt man sowieso nicht irgendwelche Einzelheiten oder Fakten genau, jedoch halte ich es durchaus für plausibel, dass der Yalloh ein Feuerzeug in der Hosentasche hatte, welches in der Leistenbeuge nicht zu erfühlen war. Insbesondere bei vielleicht „hektischen“ Bewegungen könnte man sowas sicher erklären können. Stelle man sich den Skandal vor, die Beamten hätten den Verstorbenen nackt ausgezogen!
    Ich war nicht dabei und lese nur gelegentlich etwas zu Thema. Ich habe allerdings auch Mitgefühl mit den Polizeibeamten, denen keine Plattform zur Erklärung gegeben wird. Diese Beamten haben niemanden Unrecht getan und werden über Jahre hinweg existenziell verfolgt. Es muss auch einmal Schluß damit sein! Vielleicht hat sich mal jemand Gedanken darüber gemacht, weshalb niemand in der Nähe des Gewahrsambereiches war, oder ob es nicht sein kann, dass der Dienshabende ggf. von anderen Geschehnissen in Anspruch genommen wurde und sich der gefährlichen Situation nicht bewußt gewesen sein kann? Vielleicht hätten die Sparkünstler des Landes nicht zu sehr am Personal der Polizei sparen sollen?
    Es ist vollkommen egal, der Yalloh hätte nicht sterben dürfen, aber die Schuldigen sitzen nicht nur in Dessau!

  20. @ merseburger

    Wo ist denn hier eine Hexenjagd? Es geht doch nur darum, eine öffentliche und kritische Kontrolle über staatliche Institutionen zu gewährleisten, die eine physische und amtliche Machtfülle besitzen (z.B. Waffengewalt), die im Einzelfall missbrauchbar ist. Und da Polizisten auch nur Menschen sind, sind sie so gut und so schlecht, wie Menschen eben so sind. „Die Polizei ist nicht rassistischer oder ausländerfeindlicher als die Gesellschaft in der sie existiert.“ ! Dass diese Berufsgruppe durch Sparmaßnahmen überlastet ist, glaube ich gerne. Aus eigener Erfahrung kenne ich sehr freundliche aber auch sehr aggressive Polizisten. Letztere reizen einen harmlosen Menschen zum Widerstand, auch zu Verbalinjurien, die teuer werden können. Ich will die Polizei nicht verteufeln, ganz und gar nicht. Aber immer sollte sie kritisch von uns beobachtet werden, ob sie sich im Rahmen unseres Grundgesetzes verhält. Und manchmal tut sie das nicht.

  21. @ Merseburger
    Dann muss ich allerdings fragen, wie der Richter so einen Freispruch verkündent, welcher im Grunde die möglichen Absprachen unter den Polizisten verurteilt. Und weiter frage ich Sie, was von dem Spruch in einer Besprechung zu halten ist: „Schwarze brennen eben mal länger.“ Warum wurde der Kritiker an dieser Äußerung versetzt? So einfach, wie Sie es sich machen, kann eine polizeidienststelle es sich eben nicht machen. Die Menschen die im Poliziegewahrsam sind, haben als unschuldig zu gelten. Mal so eben den Feueralarm zu negieren ist nicht hinnehmbar. Und wenn sich unsereiner nicht dafür verantwortlich fühlt, kann ich nachvollziehen, warum in den 1000 Jahren so wenig gegen die Verbrecher getan wurde.

  22. heute schwarz ,morgen gestreift übermorgen weiß.
    Was wird hier für eine Diskusion geführt?
    Es gibt keine Entschuldigung und ist in der Vergangenheit in ähnlicher Form geschehen.
    Wer Frech ist in Polizeigewahrsam fällt auch schon mal die Treppe runter.Ich kenne da schon Fälle aus den 70.80 Jahren.
    Polizisten sind auch nur Menschen,dass sei Ihnen gewährt und sie können wie auch alle andere Berufsgruppen Fehler machen,aber wie gesagt“Fehler“ und nicht Machtmisbrauch der jegliches Vertrauen zerstört.
    Freund und Helfer eines jeden der in Not ist und nicht Richter,dass ist ein anderer Beruf und beide Berufe ist eines gemeinsam „Neutralität“dem Individium gegenüber ,bis die Schuld bewiesen ist…
    Was für ein Gefühl hat man den wenn man durch egal welche Umstände in Polizeigewahrsam kommt“Ein Ort der absoluten Sicherheit“und muß dann in diesem Gebäude Angst haben,weil ich damit rechnen muß auf gewalttätige Idioten oder Rassisten zu stoßen.
    Der Schaden ist unglaublich und deren Beseitigung höchstes Gebot.

  23. Der Satz „Schwarze brennen nun mal länger“ erschreckt zunächst einmal, insbesondere weil er ein Zeichen moralischer Verrohung ist, sodaß man tatsächlich die Frage stellen muß, ob eine Person, die solch eine Äußerung machte, nachdem sie davon erfuhr, daß der Tod von Jalloh besonders lang und qualvoll war, überhaupt für die Polizeiarbeit geeignet ist.

    Daß aber eine solche Äußerung notwendigerweise auf eine rassistische Einstellung weist, halte ich für eine falsche Idee. Üblicherweise wird ja als Rassismus das Festhalten an negativen Vorurteilen gegenüber anderen Gruppen bezeichnet. Schon wenn die Vorurteile aufhören, negativ zu sein, wird es schwierig. Ist z.B. Gloria Thurn und Thaxis‘ „Die Schwarzen schnackseln gern“ rassistisch, die Fürstin eine Rassistin? Vielleicht. Aber hier ist es ja noch anders, gibt es hier überhaupt ein ernsthaft geglaubtes(!) diskriminierendes Vorurteil in diesem Satz, der, so unglaublich es sein mag, doch wohl als „Scherz“ gemeint war? Wie gesagt, die Umstände dieses Scherzversuchs lassen genug negative Bewertung der charakterlichen Eigenschaften des Äußernden zu, ohne daß man auch noch Rassismus bemühen muß. Genausowenig, wie dieser Satz beweist, daß der Polizeioberrat ein Rassist ist, tut er allerdings auch das Gegenteil.

    @BvG,

    als „gutmenschliche Illusionen“ bezeichne ich den „positiven Rassismus“, wie er heute leider sehr verbreitet ist. Der positive Rassist ist schon bereit, bei Mitgliedern der eignen ethnischen Gruppe alle möglichen Defizite, so vorhanden, zu erkennen, aber bei „Ausländern“, „Einwanderern“ usw. generell nicht, oder diese werden als vom Deutschen verursacht dargestellt. Die Pauschalität, mit der das geschieht, erfüllt den Tatbestand des Vorurteils.

  24. @Wedell
    Wenn sie „positive Rassisten“ meinen, dann sage sie es doch einfach.
    Ich weigere mich, den Begriff „Gutmensch“ als Verballhornung zu akzeptieren. Ich habe noch meinen Dienst getan, als die sogenannten Realisten längst in Tränen und Alkohol versunken waren. Insofern: Ich lasse mir das Recht auf Hoffnung nicht nehmen. Ein „Gutmensch“ ist jemand, der auch in der Hölle an das Gute im Menschen glaubt. Von den Versagern, die ihre Unfähigkeit als Realismus tarnen, lasse ich micht beeindrucken.
    _________________

    Diese ethnischen Unterscheidungen sind mir von jeher ein Greuel.
    „Wenn er mir nicht blöd daherkommt, ist mir wurscht, wo einer herkommt.“, könnte man ähnlich Karl Valentin sagen.

    _______________

    Der „schlechte Witz“ kann ja wohl nur durch eine Rüge beantwortet werden, nicht durch die Versetzung des Kritikers.
    Wenn ein Polizist nicht weiß was er sagt, dann muß man es ihm halt klarmachen. oder?

    ________________

    Was ist eigentlich das Gegenteil von Gloria?
    Das hat sie Thurn und Taxis eingebracht.

  25. Öffentliche Kontrolle gibt es, selbst wenn diese „BILD“ genannt wird. Leider gibt es zu wenig kritische Beamte, und viel mehr, die bei der Obrigkeit, im Hinblick auf eine gute Beurteilung, entsprechend angepasst handeln. Der Polzeialltag zeigt sicher täglich, dass sich leitende Beamte nicht immer durch fachliche, soziale oder menschliche Kompetenz auszeichnen. Sei es im gD oder hD(mD sei augeschlossen, da dort relativ wenige Leitungsfunktionen ausgeübt werden, die eigene Karriere führt dabei sicher zu entsprechender Netzwerkbildung. Somit läßt sich die vergleichsweise sanfte Abstrafung des Beamten (ich erinnere an „schwarze brennen…“) auch erklären.

    Übrigends soll es im Netz der örtlichen Polizei mal einen Chat gegeben haben, der aber mit zunehmender Kritik abgeschaltet wurde, bevor sich jemand….

    Mit Yalloh dürfte dies nur begrenzt zu tun haben. Sicher gab es einen Grund Yalloh ins Gewahrsam zu nehmen, der sicher auch durch das SOG LSA gerechtfertigt war. Sicher hätte ihm im Gewahrsam nichts passieren dürfen. Nur wer war verantwortlich? In der Verantwortung waren aber nicht nur die Beamten des Polizeirevieres Dessau sondern auch das Land Sachsen-Anhalt. Denn wie ist es sonst zu erklären, dass in der Folge dieser Ereignisse die Gewahrsamsordnung des Landes nicht nur überarbeitet wurde, sondern besonders geschult undkontrolliert wurde. Warum nicht vorher?? Es gab zum damaligen Zeitpunkt Dienststellen, in denen war der Diensthabende allein und mußte neben dem Besucherverkehr, den Einlass, den Notruf und den Einsatz der geringen Kräfte, die fortlaufende Protokollierung… bedienen und dann noch verantwortlich das Gewahrsam verwalten. Ein weiterer Beamter war oft dabei, hatte aber auch voll zu tun; weil es mehr als eine Notrufleitung gab…– da hätte sich ein wachsames Bürgerkommitee auch noch gut gemacht!

    Leute, geht doch mal davon aus: Wäre eine Mitschuld der Beamten in Dessau vorhanden gewesen, wäre diese gefunden und bewiesen worden.

  26. @ Merseburger
    Das kann ich so nicht stehen lassen. Der Richter hat in der mündlichen Begründung des urteils doch den Korpsgeist bei der Polizei in Dessau verurteilt, der es ihm unmöglich machte, die Wahrheit zu finden. Bewiesen ist nichts. Aber wenn es den Zeugen aus der Polzei wg Falschaussage an den Kragen geht, wird sich vielleicht der eine oder andre auf die Wahrheit besinnen, um nicht mit ne Vorstrafe aus dem Dienst entlassen zu werden. Das Hemd ist jedem nämlich immer näher als der Rock.
    Und was Frau TuT angeht: Die ist eine erbärmliche Frau, die meenschliches Zusammenleben auf ihren Reichtum beschränkt.

  27. @thiele-schlesier

    Der besagte Korpsgeist ist volkommener Humbuk, den gibt es so nicht.
    Oft werden Aussagen auch so ausgegelegt, wie sie grad einer Prozeßpartei passen, vielleicht nur weil die eine oder andere Wortwahl nicht korrekt war.

    Es soll keine Entschuldigung für irgendeinen Vorwurf sein, aber ich sehe bei der Seite der „Nebenkläger“ einen viel ausgeprägteren „Kopsgeist“ als bei der Polizei. Offengestanden finde ich deren Verhalten, gegenüber dem Gericht, als anmaßend. Ich bin wahrlich kein Rassist oder Ausländerfeind, jedoch wäre vielleicht eine Überlegung angebracht, die auch seitens Leuten mit Migrationshintergrund eine Intergration überhaupt erst ermöglicht. Nur darauf zu pochen, dass man anders ist oder sich nicht an die deutschen regeln in Deutschland halten mag, bringt nicht tatsächlich Syphatien ein. Sicher wird mir vorgehalten werden, dass ich mich auf dünnes Eis begebe; aber warum ist z.B. der „Drogeneinzelhandel“ fest in schwarzer Hand? Dass dies von vielen dann auch auf andere bezogen wird ist fast verständlich.
    Warum war denn der Herr Yalloh blau und stand er unter Drogen? (Ich kenne das Ergebnis der Blutuntersuchung nicht) Das erklärt auch, dass es durchaus möglich ist, dass er mit einem Feuerzeug die Matratze angekokelt hat (die wohl so schlecht entflammbar nicht gewesen sein soll). Nich jeder der ein Feuerzeug hat muß sich damit anzünden. Dann die Schuld den Polizeibeamten zuzuschieben ist sehr einfach!

    Übrigends wer ist Frau TuT?

  28. @ Merseburger
    Sie schreiben, dass es in der Dessauer Polizeidienststelle keinen Korpsgesit gebe. Wie kommt es denn dann, dass der Richter gerade diesen Korpsgeist anprangerte, der einer Verurteilung entgegenstand? Die Nebenkläger sind Betroffene, nicht Angeklagte. Betroffenen muss mensch zugestehen, dass sie dieser Betroffenheit Ausdruck verleihen dürfen. Drogenhandel wird doch m.E. streng verfolgt. Allerdings weiss ich auch, dass im Drogenbereich rigoroser Kapitalismus herrscht. Und wenn mensch es zuende denkt, kommt man zu dem Ergebnis, dass der Drogenhandel legalisiert werden muss, weil dann nämlich die damit zusammenhängende Kriminalität von einem Tag zum anderen verschwindet. Sie bezweifeln das? Der beste Beweis ist die Aufhebung der Prohibition in den USA. Alkohol und Tabak sind doch legalk zu erwerben aber auch Drogen die sehr süchtig machen. In dem Bereich gibts aber relativ wenig Kriminalität.
    Sorry, Frau TuT wurde von BvG eingebracht.

  29. @Thiele-Schlesier

    sorry, Ihr letzter Beitrag machte mir deutlich, wohin bei Ihnen die Reise gehen soll. Das Ziel ist für nicht akzeptabel. Sie sind augenscheinlich nicht in der Lage das Problem klar,logisch und unvoreingenommen zu beleuchten. Schade eigentlich.

  30. @ Merseburger
    Und, haben Sie auch mehr zu meinen Argumenten zu bieten? Süchtige sind krank. Kranken muss geholfen werden. Im Übrigen haben sie die Drogenproblematik hier hereingebracht. Ich habe reagiert, wie es sich gehört. Die Prohibition wird das Problem nämlich niemals lösen. Das ist kein Kurieren sonder herumdoktern an den Symptomen. Aber da rede ich schon einige Zeit gegen Betonwände

  31. @ Thiele-Schlesier

    Also ich hoffe jetzt mal, dass man (nicht mensch!) diese Betonwände nicht gummiert. Würde der Drogenkonsum keine Auswirkungen nach außen oder auf Dritte haben, wäre dieser ggf. sogar legal.
    Aber es gibt sicher genug benebelte Politiker die noch niemals einen verreckten Süchtigen, der in seinem Kot,Urin und Müll lag, auch nur von weiten sahen. Ja, modern ist es sicher, sich eine Straße zu ziehen oder morgens einen Joint einzuziehen. Sicher vielleicht ist das sogar vergleichsweise unproblematisch. Aber das entspricht nicht den Regeln in Deutschland!
    Offenbar, so scheint es, gehen selbst Sie davon aus, dass Yalloh ein echtes Drogenproblem hatte und vielleicht sogar damit Handel trieb. Somit…nun gebe sich jeder eine Antwort drauf —>es gibt Länder da wird man eingesperrt, wenn man Steine oder Muscheln mit außer Landes nehmen will, es gibt Länder da wird man wegen Drogenhandel hingerichtet oder für Jahre weggesperrt. Deutschland ist da anders!!!

  32. Das entfernt sich in die falsche Richtung vom Thema.

    Es ist gerade nicht von Interesse, welchen Hintergrund Herr Jalloh hatte !

    Die gesellschaftlichen oder persönlichen Probleme eines Festgenommenen zu beurteilen ist weder unsere Sache, noch die der Polizisten. An dieser Stelle entsteht das Problem, das den Polizisten unterstellt wird: Selbstjustiz durch unterlassene Hilfeleistung, Zuweisung von Schuld an ein zufälliges Opfer.

    Das kann man hier nicht entscheiden, da weiß man zuwenig,
    Man kann nur Anregungen geben,wie es zu vermeiden wäre.

    Ich denke, daß diejenigen, die polizeiliche Gewalt ausüben müssen, von Rechts wegen auch ausüben dürfen, nicht mit der Verwahrung des Festgenommenen belastet werden sollten, da die Neutralität, die dann verlangt wird, nicht mehr sicher erbracht werden kann.

    Polizisten sind nicht für die Lösung der Probleme verantwortlich. Sie müssen nur akute Eskalationen unterbrechen, zum Schutz der Opfer und zum Schutz der Täter vor weiteren Straftaten.

    Sie dürfen deshalb nicht damit konfrontiert werden, eine Schuld einschätzen zu müssen oder Partei zu nehmen.

    @Thiele-Schlesier

    Frau von Thurn und Taxis ist in #27 von Max Wedell zuerst erwähnt worden. Aber diese Unerheblichkeit soll uns hier nicht ablenken.

  33. Machtmisbrauch hat viele Gesichter und macht auch nicht Halt vor dem“ Menschen“ Schutzmann,aber wir bewerten es anders ,weil er ein Schutzmann ist und weil es unser Recht ist uns bei einem Schutzmann sicher zu fühlen.
    Es ist verbrieftes Recht und ist die letzte Bastion von Sicherheit.
    Wenn die nicht mehr gewährleistet ist sind wir,der einzelne verloren und jedweder Art der symbolischen Versklawung ausgeliefert.
    Das ist der wirkliche Grund des moralischen Unterschiedes.
    Wenn zwei das gleiche machen ist es nicht dasselbe.Es ist ihre Berufung, dassw Gesetz und den einzelenen Bürger zu schützen,so wie ein Anwalt auch den tatsächlichen Täter schützen muß,ist der Schutzmann der Anwalt auf der Straße für jeden Bürger.
    Wenn er seine Neutralität verliert hast er auch die Berechtigung verloren sich Polizist oder Schutzmann zu nennen.

  34. @ alterbutt

    Sie haben vollkommen Recht; die Vorgänge in Dessau sind aber durchaus stattfindende, bedauerliche Unfälle.

  35. sehr gern nehme ich das zur kenntnis mit dem bedauerlichen Unfall und wenn wir wollen ,dass dieses Opfer nicht ganz umsonst war sind wir alle verpflichtet nicht nachzulassen.
    Das sind „wir “ die Gesellschaft allen Opfern von Gewalt schuldig.
    Gewalt von Polizisten hat sicher redaktionell einen anderen Marktwert als andere,aber dass ist Geschäft und „aber“ wir reden von Moral und wachsende Unsicherheit wenn es die Polizei ist die Opfer produziert,entgegen ihrer Bestimmung.

  36. Ich glaube nicht, dass die Polizei die Opfer in maßgeblicher Weise selbst produziert. Oft, so finde ich, sind die sogenannten Opfer ünerrascht, dass nicht alles durchgehen kann. Wird das staatliche Gewaltmonopol dann aber wirklich wirksam, sind zuvor rüde und aggressive Personen durchaus unangenehm berührt und reagieren sehr empfindlich. Ich verweise hier auf den sogenannten körperlichen Zwang, der in den jeweiligen Gesetzen genau geregelt ist.

  37. Lieber merseburg,
    wenn Du im ähnlichen Dienstverhältnis stehst,wäre es besser dies zu bekunden und uns alle aufzuklären.
    Das ist nicht zynisch gemeint sondern konstruktiv und ich bin da schon neugierig,weil ich dankbar bin für fachliche Kompetenz.
    Was nicht bedeuten muß alles gut zu finden,aber mit Hintergrundwissen leichter einzuortnen ist.

  38. Ich habe dienstlich eher selten mit Personen, die sich im polizeilichen Gewahrsam befinden zu tun! Auf Einzelheiten möchte ich hier nicht weiter eingehen, kann allerdings versichern, dass ich in den vielen Jahren FAST alles erlebte, was hier den Opfern nicht zugetraut wird. Leider gab es Fairness und Regeltreue meist nur seitens der Polizei.Offenbar ist es mittlerweile auch staatlich gefördert, sich gegen rechtsstaatliche Maßnahmen auh regelwidrig zu wehren. Vielleicht kann so der IM Hövelmann von dem Beschuss ablenken, in welchem er sich nach der verpfuschten Polizeistrujturreform in Sachsen-Anhalt befindet.Ich weiss, dass in Sachsen-Anhalt die Polizei nicht rassistisch, ausländerfeindlich ist.

  39. @ Merseburger # 34
    Sie deuten meine Befürwortung der Freigabe von harten Drogen dass ich Kriminelle schütze. Ich jedoch zeige auf, wie die Beschaffungskriminalität beendet werden kann, denn davor haben die Menschen in diesem lande Angst. Und mit dieser Angst lässt sich auch sehr gut Politik betreiben. Wem schadet denn die Such nach Drogen ausser den Süchtigen? Die Drogen selber könnten in Apotheken verkauft werden. Es wäre dann der Dealerkapitalismus sofort beendet, weil deren exorbitante Profite vorbei wären, die Ursache von Kriminalität zur Beschaffung von Drogen sind. Aber eleider höre ich nur Kritik an meinen Äußerungen ohne konstruktive Angaben, wie diese Kriminalität beseitigt werden kann. Und daran krank IMHO die ganze Drogenpolitik. Nebenbei bemerkt wird dann sogar der Drogenanbau von der BRD in Afghanistan militärisch gesichert. Ist das nicht schizophren?

  40. Komisch, dass in all den Kommentaren nicht erwähnt wird, dass das Opfer selbst das Feuer gelegt hat und somit die Folgen selbst ausgelöst hat. Häufig wird dann auch noch unterstellt, das die Beamten zumindest fahrlässig die Hilfe unterlassen hätten. Und das ganze Geschreibsel höchstwahrscheinlich ohne irgendeine Kenntnis der näheren Umstände.

  41. @ karl zellner

    Ich finde es unstrittig, dass Yalloh selbst Feuer legte! Genauso bin ich überzeugt, dass die Polizeibeamten verurteilt worden wären, hätte das Gericht eine noch so geringe Spur von Schuld entdeckt!
    Ich bin der Meinung, dass sich hier verschiedene politische Gruppen und Grüppchen profilieren wollen. Das geht bis hin zur vollkommen …. Landesregierung in Sachsen-Anhalt.

  42. Frohe Weihnachte und einen guten Rutsch allen.

    Motto: Die Erinnerung ist das einzige Paradies ,aus dem wir nicht vertrieben werden können.In diesem Sinne freuen wir uns auf das neue Jahr für die neue Erinnerung.
    alles Liebe
    Jörg Nazarow

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