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Moi aussi.
Ich gedenke der unschuldigen zivilen Opfer eines Krieges, der, wie uns jetzt zu unserem Entsetzen bewußt wird, nicht mehr nur im Vorderen Orient stattfindet. Der Kampf des Christlichen Abendlandes für Freiheit und Menschlichkeit wird ein hohes Maß an Unmenschlichkeit und eine Einschränkung unserer Freiheit zeitigen.
Insbesondere sehe ich die Gefahr, dass diese Terrorakte weiter dazu führen, Anschläge gegen unschuldige Flüchtlinge auszuführen, obwohl diese gerade vor diesen Terroristen geflohen sind.
Wiedereinmal tut die minutiöse Nachzeichnung des Leids in allen Medien das Werk des Terrors.
Eine klare und politische Antwort wäre gewesen: Wir berichten nicht!
Wie willst Du über etwas reden, wenn Du nicht darüber redest? Wenn die Medien nicht ihre Arbeit tun, erfährst Du nichts, was Grundlage Deines Redens sein kann. Reden bedeutet aber Selbstvergewisserung und Heilung. Wenn wir nicht darüber reden, sind wir handlungsunfähig.
Ich habe wie immer gestern Abend versucht, die Arte-Nachrichten zu sehen. Aber da gab es einfach nichts, auch keine Erklärung. Wahrscheinlich war dieses Verweigern die Form der demonstrativen Anteilnahme der Arte-Mitarbeiter. Dieses „Weglassen“ hat mich jedenfalls zum Nachdenken (im Sinn von BvG 4) inspiriert.
Hingegen fand ich es gut, dass die samstägliche Arte-Reportage nicht das Opfer anderer Prioritäten geworden ist. Die ausführliche Reportage über die Tragödie in Zentralafrika ist (für mich) genau so wichtig wie die Informationen über das kurz vor dem 13.11. passierte Attentat in Beirut, dessen Auswirkungen sich nicht nur in der dortigen Region niederschlagen werden. Wen tangiert das hier?
Ich bin dafür, dass „die Medien“ ihre Arbeit tun und die Grundlage schaffen, dass man darüber reden kann. Aber in welchem Ausmass und mit welcher sensationshungrig machenden Welle dies geschieht, ist (von ein paar wenigen Medien abgesehen) einfach abscheulich und voyeuristisch. Wieviel Heuchelei wird uns da vorgegaukelt!
Dieser Beitrag passt zu meinem vorangegangenen Kommentar:
Analysis: Just as innocent – comparing Beirut and Paris
A Lebanese journalist asks why we categorise Lebanese victims as we mourn French ones.
http://www.aljazeera.com/indepth/features/2015/11/beirut-paris-attacks-151115075935564.html
@bronski
Natürlich muß man berichten, aber in den ersten Momenten wäre es richtig geesen, sich als Werkzeug nicht zur Verfügung zu stellen, sondern per Einblendung oder ähnlichem zu sagen: Wir sind nicht eure Postboten!