„Es ist etwas faul im Sozialstaat Deutschland“, schreibt Katharina Sperber im FR-Leitartikel, „wenn Sozialgerichte heute 25 Prozent mehr Klagen gegen Hartz IV auf den Tischen haben als noch vor Jahresfrist.“ Und: „Die rot-grüne Bundesregierung hat 2005 ganz großen Murks gebaut, als sie festlegte, den Regelsatz der Kinder nicht nach ihrem wirklichen Bedarf zu bemessen, sondern statistisch vom Regelsatz eines Erwachsenen abzuleiten.“ Damit ist das familienpolitische Fiasko nur grob umrissen, das die große Koalition nun veranlasst nachzubessern: Jedes Hartz-IV-Kind soll ein 100-Euro-Schulpaket erhalten. Das ändert nichts daran, dass Kinder selbst für arbeitende Eltern ein Armutsrisiko bedeuten. Das klingt unglaublich und ist dennoch wahr: Eines der reichsten Länder der Welt schafft es nicht, für Chancengleichheit zu sorgen. 

Dazu meint Werner Hummel aus Fischen:

„Katharina Sperber kann man nur zu dieser klaren Analyse gratulieren. Dennoch erschreckt die Einsicht, die sich bei immer mehr Bürgerinnen und Bürgern einstellt: Familien, d.h. Eltern mit Kindern, werden in diesem Land unter bewusstem Bruch der Verfassung finanziell diskriminiert, im Endergebnis ausgeplündert. Die ab-strakte Rede vieler Politiker kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass dies mit konkreter Absicht geschieht.
Ähnlich wie die ‚Grünen‘ zu Beginn der ökologischen Krise einem breiten Bewusstsein der Veränderung ihre Existenz verdankten, muss jetzt das Engagement der Groß- und Elterngeneration für ihre eigene Zukunft und die Lebensmöglichkeiten ihrer Kinder eine politische Kraft werden. Was Professor Kirchhof anstieß, kann nicht länger den etablierten Parteien überlassen bleiben. Wir brauchen eine Familienpartei, die die Interessen der Entrechteten in diesem Staat, der Kinder und Groß-/Eltern wahrnimmt und Schlimmeres verhütet.“

Maria Hartmann aus Kaarst:

„Frau Sperber hat mit Ihrem Leitartikel ins Schwarze getroffen. Es darf nicht sein und ist doch so: Kinder sind selbst für arbeitende Eltern ein Armutsrisiko. Wenn von einem Gehalt fünf Personen leben müssen, selbst wenn die Mutter auch arbeiten geht, ist es nicht viel besser. Siehe Steuerklasse 5. Mir kommen die Tränen. Auch ist die Doppelbelastung für die Kindererziehung sicherlich nicht sinnvoll! Soviel zu Betreuung und Erziehung. Es gibt gute Vorschläge, das zu ändern. Mal sehen, welche die Parteien im Bundestagswahlkampf ins Rennen schicken. Taten sind besser!“

Hartmut Haase aus Bermatingen:

„Zusätzlich zu der Kritik sollte man nicht vergessen, dass die Zweidrittel-Gesellschaft der mehr oder weniger Wohlhabenden gar nicht will, dass Kinder armer Familien sozial aufsteigen können, und dies auch mit allen Mitteln bekämpft. An vorderster Front steht da die so genannte Familienministerin, die besser ‚Ministerin für wohlhabende Familien‘ genannt würde. „

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19 Kommentare zu “Gute Vorschläge gibt es seit Jahren

  1. Vielleicht sollten sich einige mal überlegen, was sie da von sich geben…

    Ich würde gerne mal meine Mutter hier hinsetzen und schreiben lassen, die Klagen würden verstummen in Anbetracht dessen, was sie geschultert hat. Dazu wären heute die wenigsten im Stande.

    Was wir brauchen ist erst einmal Verantwortung für die Kinder aufbringen. Jeder. Verantwortung bedeutet auch Verzicht – für die Kinder. Auch ein Blick auf die Straßenkinder werfen…

    Jemand hat hier mal geschrieben – ich weiß es nicht mehr – wir können gut auf höchsten Niveau jammern. Unrecht hat er jedenfalls nicht.

    Mir ist das hier mittlerweile zu oberflächlich geworden. Ich bin gerne ganz umnten, nicht in der 1. Klasse am jammern, weil man 10 Minuten am Bahnsteig in zugiger Ludt stand.

  2. Für diese Sätze haben Sie rechts und links ein paar hinter die Ohren verdient, rü. Aber so dass Sie hinterher nicht mehr wissen, wo Ihnen der Kopf steht.

    Wir reden hier von Chancengleichheit. Frau Sperber stellt in ihrem Kommentar fest, dass es diese Chancengleichheit für Hartz-IV-Kinder nicht gibt. Und da wagen Sie es, einfach so locker-flockig daherzukommen: Ja was denn, Chancengleichheit hatte ich doch auch nicht. Wieso sollen die Kinder von heute in ihren Genuss kommen?

    Was ist das nur für eine neidische Welt!

  3. Ich habe das Gefühl, dass rü da kräftig missverstanden wurde. Er hat doch durchaus Recht, auf die weitverbreitete mangelnde (Eigen-)Verantwortung hinzuweisen. Der Ruf nach staatlicher Hilfe ist immer sehr schnell da, obwohl es immernoch eine ganze Menge Möglichkeiten gibt, selbst etwas für sein Glück zu tun. Wenn Eltern beispielsweise ihren Kindern regelmäßig vorlesen (und sei es mit Büchern aus der Stadtbücherei) so tun sie wie nun bekannt geworden ist schon eine ganze Menge dafür deren Bildungschancen zu verbessern. Aber es ist halt einfacher das unsoziale Schulsystem anzuprangern und nach Forderungen zu schreien, die die Allgemeinheit zu finanzieren hat.

  4. Anna, das sind doch zwei Paar unterschiedliche Schuhe. Das eine betrifft die Initiative der Eltern. Ich hab da was gegen Verallgemeinerungen, wo man einfach draufzeigt und behauptet: Die haben von vornherein nicht das nötige Potenzial, selbst was auf die Beine zu stellen. Diese Haltung hat was von Sozialdarwinismus. Ich kann ein Stück weit sogar nachvollziehen, dass Eltern, wenn beide den ganzen Tag gearbeitet haben, dann abends vielleicht Schulaufgaben mit ihren Kindern gemacht haben usw. einfach dann zu fertig sind, um noch weitere Initiative aufzubringen.

    Das andere Paar Schuhe ist, dass es eine breite Schicht von Menschen gibt, die ihren Kindern gute Bildung, zumteil auch in Privatschulen, leisten kann. Das hat mit dem ökonomischen Hintergrund zu tun, aber auch, wie doch wohl keiner bestreiten wird, mit der sozialen Herkunft. Hartz IV zementiert dieses Prinzip, es macht die Schichten undurchlässig, statt für eine halbwegs gerechte Verteilung zu sorgen. Und für Chancengleichheit sorgt Hartz IV nun gleich gar nicht.

    Natürlich gibt es viele Fälle von Eltern, die alles für ihre Kinder tun. Die sind dann wohl heldenhaft im Vergleich zu den anderen, die lieber die Beine auf den Tisch legen, was?

    Und wir wollen doch nicht vergessen, dass Bildung unsere Ressource Nr. 1 in deutschland ist. Ich mag mir gar nicht ausrechnen, wie viele Potenziale nie entdeckt werden, nur weil es staatsgewollt ist, dass „da unten“ ein Prekariat ohne Aussicht nach oben zu kommen darbt. Fürchterlich!

  5. @ Gesine Juncker:

    Sie, Sie wissen gar nix – was mich betrifft. Und sie dürften einmal zuschlagen, beim Angriff auf die andere Seite würde ich Ihnen den Arm brechen, aber so, daß sie bis an ihr Lebensende jeden Tag um ihre Tat wissen. Ich bin nämlich emanzipiert.

    Ich rede nicht von mir,ich hatte alle Mölichkeiten der Welt, was ich draus machte, war die alleinige meinige Entscheidung – auch schon mit 9 Jahren (1. Revolutuion). Ich hatte viel mehr, als was die heutige Jugend hatte. Ich bin aus der Hauptschule raus und konnte wählen. Und meine Eltern hatten 1000x weniger, als heutige Eltern haben.

    Mein Vater war zwar im angesehenen Berufsstand, aber wir waren am Rande des Abgrunds, zählten zu den Assozialen, weil Mutter nicht mit Vater verheiratet war. Allein diese Tatsache, ist ungefähr vergleichbar mit dem, was nichtdeutche (Ausländer) hierzulande noch heute durchmachen müssen. Nur die Wohnungssuche genommen… Nicht verheiratet und ein Kind in der Bundesrepublik Deutschland, in der guten alten Zeit, den 60ern… (Kotzanfall bekommt).

    Was hat meine Mutter, mein Vater gemacht? Gejammert, geklagt, vor dem (alten) Rundschauhaus ein Schild hochgehalten, Leserbriefchen geschrieben, gar gewartet auf bessere Zeiten? Nichts von alldem, sie hat es selbst in die Hand genommen, mit meinem Vater und beide waren berufstätig, Mutter hatte sogar zwei Arbeitsstellen gehabt, damit das Dach über dem Kopf erhalten blieb. Und ich habe ein Bruder, wir waren also zwei Kinder.

    Wie schon geschrieben, ich hatte alle Möglichkeiten, hätte ich nicht gehabt, wenn meine Eltern nicht alles für ihre Kinder getan hätten. *Richtung Wertediskussion im Bronski-Blog deutet*

    Ich war nach der Schule in der KT, in der Willemerstr., Hausaufgaben dort gemacht und wissen Sie, wie das am Abend zuhause ablief?

    Nach dem Abendbrot: Hausaufgaben vorzeigen. Nicht einmal schön durchstreichen war erlaubt – Seite neu und auch schön schreiben. Und wenn dann alles in Ordnung war, auch Rechenwege hat mein Vater mit solange erklärt, bis ich es kapiert habe, durfte ich dann noch im Bett lesen, wenn nicht schon Schlafenszeit war. Wenn ich im Bett war, fing mein Vater an seine Schuldinge zu lernen. Mein Vater wollte in eine andere Laufbahn aufsteigen, also mußte er lernen, weil er mit 15/16 Jahren an die Front mußte. Oft brannte das Licht bis ganz tief in die Nacht und um 6’00 Uhr mußte er das Haus verlassen, zur Arbeit gehen. Über eine Stunde Fahrt quer durch Frankfurt mit der Straßenbahn, zur Friedruch-Ebert-Anlage.

    Das ist nur ein Bruchteil, was meine Eltern aufbrachten, damit aus uns Kinder etwas wurde. Niemand hat meiner Mutter die Stelle für ein Jahr und länger freigehalten als sie uns gebar, ein Füller schon Kopfweh bei ihr auslöste, weil ich nicht wußte, wie finanziell weh es ihr tat, wenn ich den einfach zerknickte… Schuhe… Fußball… und dann dachte sie kaufst dem Bub Salamanderschuhe… Sie haben nur ein bicßhen länger gehalten. In der Schule wurden wir geschlagen – wg. asozilen Status (den Mühlbruchstraßenkinder erging es noch schlimmer) und vor dem Schultor standen die 68er, und ließen das Kleingeld in der Hosentasche klimpern. Wissen sie was das bedeutete?

    Kommen sie mir nicht mit ihren Gleichheitsfaible, diesem medialen Gesülze. In Wirklichkeit interssiert es niemanden.

    Wann hat die FR dieses Bild gezeigt, eine Schulklasse und nur eine Handvoll Schüler waren zu sehen, der Rest eingeschwärzt? Die eingeschwärzten Personen erzählten: sie haben verloren, auf immer! Das ist bestimmt schon drei Jahre her. Und? Letztes Jahr hat sich seine Durchlaucht Fürst Roland geweigert den Kindern eine Suppe zu geben, mußte die Stadt Frankfurt in die Gänge kommen, weil die Kinder um Essenreste bettelten. Paralell dazu erhöt sich Brüssel einen Nachtagshaushalt – für das Mittagessen. Mit diesem Geld (Nachtisch) hätten sie alle Kinder in Hessen bestimmt zwei Jahre Essen geben kännen. Und?

    Es interssiert niemanden wirklich. Und wieder ist ein Jahr verstrichen, wieder wieviele Klassen ohne Perspektive verabschiedet worden? Das eigene (pseudo)Gewissen nun wichtiger ist, aber Verantwortung tragen, sich ganz zurücknehmen, dagen was was in die Hand zu nehmen – ausgeschlossen, ein Unding.

    Ich kann heute genauso ein Schild hochheben, ich bin entrechtet auf einer anderen Ebene. Ich habe nicht mal die Rechte, die eine Mutter hat, obwohl ich der Vater meines Kindes bin. Und? Ich schaue ins Gallus (schmeckt wieder einigen nicht) und da weiß ich, mir gehts gut. Meine zweites Ich sagt dann, helfe dort, statt zu jammern. Dach hast übern Kopf, Essen im Kühlschrank, kannst die FR kaufen, hast Internetanschluß, sogar einen PC…

    Die Ausführungen beudeten nun nicht, ich breche Ihnen nicht den Arm, sollten sie ihn gegen mich erheben.

    @ Anna: Danke 🙂

    @ all: In diesem Zusammenhang verweise ich auf den Frisch-Blog, wo ganz klar herausdiskutiert wurde – erst ist das Elternahus gefragt, das ist das A&O. Und da krankt es ganz gewaltig. Dann können erst Schule und andere Institutionen ihren Beitrag dazugeben.

    Und ich kann auch Geschichten erzählen, wo alles Kindergeld in irgendwelche Dinge versenkt werden, nur nicht bei den Kindern ankommt. Und es sind nicht wenige Eltern, die auf diese Art ihren persönlichen Bedarf abdecken. Die Kinder sind dann der monatliche Geldsegen, haben nichts davon, sind irgenwann das, was wir gerne ausblenden.

    rü (nicht mehr der nette Nachbar von nebenan)

  6. Erstens arbeiten Eltern, die Hartz IV erhalten nicht den ganzen Tag und 2. halte ich es auch bei berufstätigen Eltern für eine Sache der persönlichen Prioritätensetzung, ob regelmäßig Zeit zum Vorlesen bleibt oder nicht. (muss ja schließlich nicht jeden Abend stundenlang sein)
    Andererseits ist es natürlich auch richtig, dass es soziale Ungerechtigkeiten gibt und das Ganztagsschulen ein Schritt in die richtige Richtung wäre. Aber auch dann wird es weiterhin Ungerechtigkeiten geben, reale und empfundene. Nur was bringt es denn ständig darüber zu jammern. Wir leben doch immernoch in einem Land, in dem es viele Möglichkeiten für den Einzelnen gibt, wenn man diese nur sehen wollte. Da spielt vielleicht auch die Sache mit dem halb vollen oder halb leeren Glas eine Rolle…

  7. Das ist ja mal wieder typisch Mann. Eine kleine Ohrfeige wollen Sie mit dem Brechen des Arms beantworten? Wo soll das hinführen? Also dann will ich mal was zur Deeskalation beitragen

    Sie haben hundertpro Recht, wenn Sie sagen dass jeder sich natürlich erstmal selbst helfen muss. Wer sich ausschließlich auf den Staat verlässt, ist angesch… verloren. Und Sie ghaben außerdem Recht, wenn Sie andeuten, dass einer, der gelernt hat, wie er sich selbst helfen kann, nicht so leicht unterzukriegen sein wird später im Leben. Aber! Reden Sie damit nciht einer erbarmungslosen Auslese das Wort? Wer nicht diese Energie hat und dieses Durchsetzungsvermögen, der muss ja beinahe zwangsläufig auf der Strecke bleiben, wenn alle nur mit ihren Ellenbogen zugange sind. Und es ist nun leider auch wirklich nicht immer so, dass ein Talent, nehmen wir mal ein musisches Talent, sich immer glücklich mit dieser Energie paart. Vielleicht ist es ja nur ein Klischee, aber musisch veranlagte Kinder erlebe ich meistens als introvertiert. Die werden sich nicht nach vorn boxen, sondern die müssen gefördert werden, damit aus ihnen der weltberühmte Pianist oder so wird. Die brauchen Förderung. Zuerst durch ihre Eltern, da haben Sie schon wieder Recht, rü. Aber der Staat muss da einen Rahmen setzen, der den Eltern auch Anstrengungen ermöglicht. Wenn ich hier dagegen lese, dass Hartz-IV-Kinder schon nicht auf Klassenfahrt gehen konnten, wie sieht es dann erst mit Ausnahmebegabungen aus? Schade, einfach nur schade

    Und genau das kritisiere ich an Ihnen, rü. Ist ja schön, wenn Sie allein zurechtkommen, weil sie verantwortungsvolle Eltern hatten. Aber ich glaube, dass lässt sich nicht auf alle und jeden übertragen. Und erst recht hat es nichts damit zu tun von wegen Jammern 1. Klasse, weil man mal zehn Minuten auf dem zugigen Bahnsteig stand.

    Die Kinder sind die letzten, die was dafür können.

  8. @Gesine

    Das ist nicht(!) typisch Mann, das ist auch nicht typisch rü..!
    In den Abfall mit diesen doofen Plattitüden.

    „Auslese“ heißt nichts anderes, als denjenigen zu begünstigen, der im aktuellen System am besten zurechtkommt.
    Ein kapitalistisches System begünstigt Kapitalisten, ein egoistisches System begünstigt Egoisten usw.

    Es gibt nur eine einzige Ausnahme, und ich kann Sie mit Nachweisen aus jeder Wissenschaft zuschmeißen:

    Die Selbstlosen erhalten das Ganze. Meistens überleben sie nicht.

  9. @ Gesine Juncker :

    Dann seien sie mir dankbar, wenn Sie beim nächsten zuschlagen wollen, es sich vorher überlegen den gesunden Arm besser nicht auf’s Spiel zu setzen, ihn doch lieber unten zu lassen.

    Ich erzähle Ihnen noch eine Geschichte, das mache ich nicht Ihnen zuliebe, sondern aus einem anderen Grunde, auch nicht um hier als irgendetwas dazustehen:

    Ich hätte alles werden können. Messer-Griesheim wollte mich, aufgrund meiner Veranlagung techn. Zeichnungen 1a auf Papier zu bringen.
    In die Kunst hätte ich gehen können, musikalisch 1. Stimmme, Talent bis zum abwinken, wo andere sich tagelang quälen, mal so eben hingeplättert. Wo sie mich überall hinstopfen wollten… wollte ich aber alles nicht.

    Psychoanlayltisch alles auf der Couch ausgebreitet, war der Grund: Meine Ablehnung an die bestehende Gesellschaft. Ich wollte nicht zu den Gut-Menschen gehören. Der Grund in der Mühlbruchstraße zu finden war. Dort wo Assoziale dahinvegitierten, es niemanden interessierte, obwohl deutsches Gesetz anderes bestimmte. Ihre Gleichheitsformel schon da ziemlich aus dem Gleichgewicht war.

    Mit mir ging in die Klasse Erich, Erichs Vater war im Knast, Mutter alleinerziehend, und noch so drei kleine Erichs um sich herum. Erich hatte nie Frühstück mit in der Schule, auch kein Geld um beim Hausmeister ein Brötchen zu kaufen, nicht mal 20 Pfennig für Brezelbruch (gab es gegenüber der Frau Rauscher, ganze Tut für 20 Pfennig). Einmal fragte ich ihn, warum er nie was zu essen mit hat, fand ich komisch. Da erzählte er mir, daß sie kein Geld haben, ganz arm sind. Von da an teilte ich mein Frühstücksbrot mit. Das hat irgendwann Frau Castner mitbekommen, Leiterin der KT in der Willemerstr., und die hat es meiner Mutter erzählt.
    Meine Mutter fragte mich, was ich mit meinem Frühstücksbrot machte. Habe ich gelogen, gesagt, ich esse alles auf. Nun muß ich vorrausschicken, daß ich einmal erwischt worden bin, als ich Brot wegwarf, konnte ich nicht essen, war Pumpernickel oder Knäckebrot, Sommer und alles in der Brotbüchse… aber es war Brot weggeworfen, wo wir arm waren. Riesentheater zuhause, mit vielen Konsequenzen. Deswegen habe ich gelogen, gesagt, ich esse alles auf.
    Jetzt hat meine Mutter mich wieder beim lügen erwischt, gefragt warum ich lüge. Natürlich lüge ich nicht, wieder behauptet ich esse alles. Dann fragte mich meine Mutter, warum ich ihr nicht sage, daß Erich nichts zu essen hat… habe ich ihr dann gesagt, weil ich dachte sie schimpft wieder. Dann hat mir meine Mutter ihre Kindheitsgeschichte erzählt. Von der Flucht, den Anfeindungen in Friesland (liegt in Deutschland), obwohl auch deutsch, aber eben Flüchtlinge von woanders, die nur alles wegnehmen wollen, von ihrem Bruder der an einer Blutvergiftung in Friesland starb, weil kein Doktor kam, sie kein Geld hatten und sie erzählte von Menschen die ihr Brot zusteckten, damit sie und meine Oma was zu essen hatten. Und sie sagte mir, wenn diese Menschen nicht gewesen wärem sie wüßte nicht, wie Oma das hätte alles verlraften wollen.

    Von diesem Tag an, bekam ich immer drei Brote mit und Erich durfte zu Mittag essen bei uns. Ich will nun nicht behaupten, daß Erich nun hüpfend zur Schule ging, aber er und seine Mutter wußten, da drüben im Haus, denen sind wir nicht egal. Und alleine das Wissen, wir sind zwar arm, aber nicht alleine, kann positiv wirken.

    Ich hatte neulich den Fall im Gallus, Eurozonenpappa will den PC für die Kinder dicht machen, nur noch Paßwort und überhaupt, weil die kinder den ganzen Tag davor hingen. Die Kinder sind so 13/14.. so um den Dreh rum. Habe ich vermittelt, dem Vater erstmal erklärt, daß seine Kinder ja nicht dumm sind, in einer Woche sie den Dreh raus haben, daß Paßwort somit kein Hinderniß ist und das Internet auch nützlich sein kann. Den Kindern habe ich versucht begreiflich zu machen, daß die Bedenken des Vaters nicht von der Hand zu weisen sind und ihnen erzählt, was die „Frischlinge“ so meinen, ihnen den Frisch-Blog gezeigt. Immer gut, wenn man zeitnah was vorliegen hat udn jene auch nicht fern der Heimat sind, man nicht etwas von ganz füher anschleppen muß. Dann hat der Vater mit dem Ältesten ein Gespräch geführt, in der Heimatsprache. Ich saß beim jüngsten, habe immer neugierig nachgefragt ob die Aktien nun gut stehen oder nicht. Hat der Kleine immer nur gegrinst, nicht mal ihre Sprache kann ich, und er kann drei… Jedenfalls haben sie dann meinem Vorschlag zugestimmt, daß das inviduell gehalten wird, ab einer gewsissen Zeit dann Papas Veto zu Herzen genommen wird, der PC ausgeknipst. Vor zwei Wochen mal nachgefragt – funktioniert bisher, noch alles im grünen Bereich.

    Zwei Häuser weiter, wieder Eurozone, verlangt ein Musiklehrer daß jedes Kind sich eine Bratsche zulegt, nicht irgendeine, sondern schon so ein amtliches Gerät – für den Musikunterricht. Die Bratsche durfte auch nicht ausgeliehen sein. Habe ich nachgefragt, ob das der Nachwuchsunterricht der Frankfurter Oper ist, natürlich nicht. Einen Brief mit ihnen aufgesetzt, das Ergebnis, sie müssen keine Bratsche kaufen. Ich weiß nun nicht, ob der Lehrer nun auf ein anderes Instrument ausgewichen ist oder das Schulamt irgendwo einen Großauftrag vergeben hat.

    Nun zu ihren Ausnahmebegabungen. Sie erzählen von den Künsten, die Künste brauchen keinen staatlich geförderten Unterricht. Die Künste brauchen den freien Geist, entwickeln sich. Vordefinierte Künste, nach gängigen Mustern betrieben, ist Katalog anschauen.

    Von welchen Hartz IV-Kindern reden wir eigentlich, wieviele Ausnahmebegabungen sind denn dort anzutreffen?

    Zu ihren Klassenfahrten: Wohin sollte die Reise denn gehen? Im Gallus der Lehrer ist dann nach Berlin mit den Schülern gefahren, als festand, daß 30% der Eltern ihre Veto einlegten. Manchmal denke ich, Lehrer fordern gerne ihre Bedüfnis auf diese Art ein, woher es für die anderen kommen soll, sekundär eine Rolle spielt.

    Und ein Kind ist kein Rechner, den man aufschraubt, ein 300€-Prozessor-Update verpaßt und alles wird gut.

    Letzte Woche: Ein hoher Prozenteil der Hauptschüler fühlen sich alleine schon dadurch ausgegrenzt, weil sie Hauptschüler sind. Das macht dann ihre Gleichrichterschaltung weg? Es scheint Mode zu sein, diese Geld-macht-heile-Politik, nicht nur in diesem Thread.

    Politisch werden wir nichts bewegen können. Nach einer Familienpartei zu rufen ist vom Wohnzimmer aus einfach, tut nicht weh, erfordert auch nur bißchen klimpern auf der Tastatur, was schon als persönlicher Beitrag außerordentlich hoch zu bewerten ist.

    Eizig hilft; Raus auf die Straße für das was man steht, auch umzusetzen. Das sind keine sieben Meilen-Schritte, nur ganz ganz kleine Schritte, aber diese kleinen Schritte in der Masse genommen, da kann Vater Staat einpacken. Kriegt er nicht mal ansatzweise hin.

    Dann erledigen sich Fragen der Intergration, des Umfeldes, der bis dato fehlenen Gleichstellung etc.pp. von ganz alleine. Dann wird Fatima nicht mehr mit ihem Kopftuch gemobbt, folglich ist ihre Leistung auch in der Schule besser, ihre Eltern sehen, schau mal, wir dürfen hier doch sein, die Lehre des Elternhauses nicht mehr „Abschottung“ ist, sondern gesellschaftliche Teilname. Und wenn das so alles halbwegs im Lot ist, dann sind Ungleichstellungen politisch gar nicht erst durchsetzbar.

    Aber wo Gleichgültigkeit, Unterdrückung gelehrt werden, wird auch nur so etwas aus der Türe kommen und die Straße betreten. Da werden dann schwule Mitschüler/Umfeldkinder verbrügelt… und glauben sie dann dem hochbegabten Schüler steht dann noch der Sinn Kunst, geht dieser pfeifend zum hochbegabten Unterricht?

    Ich entfleuche nun in die Nacht – still und leise, ohne mich nach Ihnen umzudrehen.

  10. Ich glaube niemand hier kennt einen Menschen der Arm ist und sich auch noch frei fühlt,aber jeder hat schon auf irgend eine Art gespürt oder gesehen wie Armut den Menschen hart,unnachgiebig und grausam macht.
    Das verrückt daran ist,dass auch Menschen die nicht Arm(sondern Reich) sind genau so hart ,unnachgiebig und grausam sind.
    Allein die Gründe sind anders.
    Bei den einen aus reinem Lebenserhaltungstrieb und bei den anderen nur in der Erhaltung des „sagen wir mal Luxus.“
    Letzterer hat also Angst um seinen Besitz und wäre besser beraten etwas abzugeben um seine Angst zu minimieren vor heranwachsende Feinde die ja alle sein Hab und Gut wollen.
    So einfach könnte es sein,wenn da nicht der Uhrfaktor Mensch im Wege stehen würde.
    Statt dessen lehrt man ihm Unterschiede die wie festgenagelt im Hirn sitzen.
    Erwartet wird :laß sie arbeiten wie ein Pferd und wie ein Schwein essen(für den bildlichen Unterschied)und erwarte noch gleichzeitig kultivierte Lebensgewohnheiten und edle Ideale.
    Was für ein ewiger Trugschluß.
    Es gibt unendlich viele Krankheiten die nicht heilbar sind ,aber Armut ist heilbar mit allen gesellschaftlichen Gefahren die damit einhergehen.
    Allerdings glaube ich auch,dass viele die jetzt Arm sind gern mit Freunden teilen würden ,wenn sie plötzlich Reich wären,allerding ihre Barmherzigkeit schnell vergessen würden wären sie plötzlich Reich.
    Menschen eben!
    Der Wunsch dazu zu gehören zur Elite sitzt also bei allen auch wie festgenagelt im Hirn.
    „Neidfaktor“
    Wird in unser Gesellschaft bewusst oder unbewusst gefördert,die Gründe sind wohl sehr vielfältig.
    Ich persönlich frage oder hinterfrage mich selbst ,in dem ich, als ich noch Reich war
    mich verdammt wohl fühlte und nun seid ich (nicht Arm) aber ein sogenanntes normales Leben führe plötzlich meine Zufriedenheit in ganz profane Dinge suche und verrückterweise auch finde.
    Will wohl auch sagen, vieleicht muß man wirklich beides erlebt haben um innere Zufriedenheit zu finden.
    Wie sonst ist es manchmal zu erklären,dass reiche Menschen plötzlich ihr Gewissen und Pflicht für die Armen erkennen.
    Wenn man also dem Menschen ,ob groß oder klein nicht einmal im Leben die Gelegenheit gibt beide Seiten zu kennen wird auch nur eine einseitige Lebensweise hervorgehen.
    Ein lebenslanges Feindbild für beide Seiten so lange es zwei Seiten gibt.
    Für ein Umdenken bedarf es keinem Komunsismus,“Gott bewahre“ hab ich mir lange anschauen können,nein es bedarf nur einem „GESUNDEN“ Egoismus.
    Fazit: Armut ist die Mutter aller Laster.

  11. Nun, ich muss zugeben, mich in meinem Leben nicht sonderlich für reich und arm interessiert zu haben. Ich hatte einen mich ausfüllenden Beruf, angenehmen Bekanntenkreis, Kollegen mit einbezogen.
    Arme hab ich keine gekannt, mal einem Obdachlosen einen Fünfer (Mark) in den Hut gelegt. Armut gab es nicht in Deutschland.
    Ich spreche da von den aufstrebenden Jahren, so von 1960 bis 1980.
    Armut konnte ich erleben bei Besuchen in der DDR. Relative Armut, im Vergleich zu uns im Westen.
    Seit wann wird Armut nun in Deutschland öffenlich wahrgenommen ?
    In meiner Erinnerung hängt das viel mit dem Zusammenbruch des Sozialismus zusammen.
    Nach dem Fall der Mauer waren wir plötzlich nicht mehr Frontstaat ! Mussten nicht mehr als Gegengewicht zum Deutschland im anderen Lager gelten.
    Von da an konnte der Kapitalismus ungebremst loslegen. Die Reichen wurden reicher, die Armen ärmer…

    Als zweite Ursache sehe ich die ungerechte Verteilung durch den Nutzen der elektonischen Mittel, die unser Leben zusätzlich zu den Maschinen erleichtern.

    Ich halte auch heute noch die Verkürzung der Arbeitszeiten für den richtigen Weg. Leider wurde er abgebrochen – doch das ist ein ganz anderes Thema…

    maderholz

  12. Armut hat und hatte immer viele Gesichter.
    Die Idee ,dass Maschinen unsere Arbeit machen ist gut,aber im Übergang zur Realität zu früh und ungerecht verteilt,wobei wir wieder beim Thema Gerechtigkeit wären und uns wohl an dieser Stelle im Kreis bewegen.
    Wenn allerdings Armut existenziellen Einfluß auf die ges. Gesellschaft hat hört das Verständnis meiner Meinung nach auf und die Unverantwortlichkeit gegenüber der nachwachsenden Generation ist alarmierend und sollte jeden in Angst versetzen.

  13. Es tut mir leid, aber ich stehe der ewigen Diskussion um Kinderarmut in Deutschland noch immer fassungslos gegenüber. Relativ gesehen gibt es Armut in Deutschland (falls sich einige deutsche Topverdiener zur Rückkehr aus der Schweiz entschließen würden, sogar relativ noch mehr), absolut stelle ich das in Frage.

    Ich war vor einigen Jahren in Indien, und am Tage vor der Abreise wurde – wieder einmal – Kinderarmut in Deutschland diskutiert. Und dann landet man einige Stunden später in Mumbay und sieht bereits im Landeanflug die direkt an der Piste liegenden Blechhütten. Die dort lebenden Kinder sind noch privilegiert, habe sie doch so etwas wie ein Dach über dem Kopf. Bei der Fahrt durch die Stadt fallen einem dann auch die auf, die ausser ein paar Fetzen am Leib und einer alten Zeitung absolut nichts besitzen (teilweise von den eigenen Eltern verstümmelt, was mehr Geld beim Betteln bringt). So sieht es leider an vielen Plätzen der Welt aus.

    Über eine Milliarde Menschen hat keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, während wir hier (und dazu gehören auch die „Armen“) unsere Exkremente mit höchstwertigem Trinkwasser wegspülen.

    In diesem Land verhungert kein Kind (es sei denn durch Vorsatz der Eltern), und jedes Kind wird ausreichend medizinisch versorgt. Schulen sind kostenlos. Das es nicht jeder zum Professor schaft, hat vielleicht auch ein wenig mit genetischen Voraussetzungen zu tun, und nicht in erster Linie mit dem Geldbeutel der Eltern.

    Um nicht mißverstanden zu werden: Ein reiches Land wie das unsere muss es sich leisten können, allen bedürftigen Menschen (aber auch nur denen) ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Darunter verstehe ich aber nicht die zwingende Notwendikeit eines eigenen Kinderzimmers mit Internet-Zugang und Plasma-TV oder jährliche Urlaubsreisen in die Karibik (Achtung Polemik!). Arm zu sein, heißt hierzulande genug zur Existenzsicherung zu bekommen, aber eben nicht mehr. Wenn die aktuelle Regelung für Kinder dazu nicht reicht muss nachgebessert werden.

    Und eines muss ich noch draufsetzen: Kinder als Armutsrisiko? Fallen die neuerdings als Schicksalsschlag vom Himmel? Es mag ein Schicksalsschlag sein, sich keine Kinder leisten zu können oder keine bekommen zu können, die Kinder selbst sind das doch wohl in keiner Weise. Wer sich für Kinder entscheidet, kennt die Rahmenbedingungen und lässt sich darauf ein. Hinterher wehzuklagen ist unfair.

  14. Wohl ein Teufelskreis,je mehr sich die wirtschaftliche Freiheit verringert je mehr pflegt man die sexuelle Freiheit,was zwangsläufig zu Kinderreichtum führen würde.
    So war es wohl in den sogenannten armen Ländern und wir nähern uns vieleicht auf ähnlicher Weise,was ja bezogen auf Kinder durchaus gewünscht wird,allerdings muß dann auch der Rahmen stimmen.Und da ist er wieder der Teufelskreis. „Durch Armut gewonnen durch Dummheit zerronnen“

  15. No. 14 – Napez: Ihre Replik klingt mir doch allzusehr sozialdarwinistisch. Wollen Sie ernsthaft Kinderarmut in Indien mit der relativen Kinderarmut hier vergleichen? Natürlich muß hier kein Kind verhungern, aber Kinder an sich sind schon ein Armutsrisiko. Warum wird Hartz-IV-Empfängern das Kindergeld wieder abgezogen? Warum gibt es die 100-Euro-Schulzuschlag nur bis zur 10. Klasse? Warum sind Schulmahlzeiten nicht kostenlos, dto. neue Bücher, dto. öffentliche Verkehrsmittel für Schüler, zumindest bis zu einem gewissen Einkommen der Eltern? Warum bekommen Millionäre Kindergeld, profitieren Höchstverdiener mehr von Kinderfreibeträgen? Warum gibt es bei uns nicht eine Splitting-Tabelle für Familien – mit KIndern – anstelle nur das Verheiratetsein zu belohnen? Warum erreicht nur ein Zehntel der Kinder armer Eltern Abitur und Studium, im Gegensatz zu Kindern Wohlhabender? Alles Gene? Dummheit angeboren? Schlechte Wohn- und Arbeitsverhältnisse, selbst dran schuld? Wo soll denn das Kind ohne Kinderzimmer schlafen, wie früher in der Küche oder bei den Eltern? Karibik-Urlaub ist für Hartz-IV-Empfänger, Leiharbeiter, Geringverdiener (habe mich heute mit einem Hermes-Paketboten unterhalten) usw. nur ein Traum. In diesen Kreisen gelten schon 8 Tage Ostsee als Luxus. Also kommen Sie runter von Ihrem hohen Roß!
    Auch scheint bei Ihnen noch nicht angekommen zu sein, daß der Durchschnittsverdiener bei uns netto weniger in der Tasche hat als noch vor 10 Jahren, und sich die (relative) Armut immer mehr in die Mittelschicht hinein frißt. Würden die Wohlhabenden mit ihrem Geld Projekte, wie die von ÄRZTE OHNE GRENZEN, in der 3. Welt fördern, oder wenigstens als Hauptsport nicht Steuervermeidung oder -hinterziehung betreiben, ginge es vielleicht auch mit sauberem Wasser woanders vorwärts.

    Übrigens paart sich Armut gerne mit Unwissenheit, aber manchmal ist die Unwissenheit auch weiter oben angesiedelt.

    Noch etwas: würden die Menschen, wg. des Armutsrisikos, das Kinderkriegen einstellen, dann könnten sich die Wohlhabenden in den Pflegeheimen und Krankenhäusern bald gegenseitig den Hintern wischen.

  16. Man mag den Menschen mitleidlos durch z.B Armut unterdrücken,immer und überall wird eine Grenze erreicht,wo weder Gewalt noch Brutalität,noch Erhabenheit irgend einen Erfolg haben.Wenn das Leben wertlos geworden ist,weil der Mensch,so niedrig er auch sein mag,mehr vom Leben verlangt,als nur zu essen arbeiten und zu zeugen für die neu erschaffenen Götter.
    Wenn der unterdrückte und arme Mensch fühlt,dass sein Leben dem eines Tieres ähnlich geworden ist,dann ist die Grenze erreicht und überschritten.
    Der Mensch wird jegliche Vernunft verlieren und irgendwann handeln wie ein Tier um wenigstens seine Würde wiederzugewinnen.
    Und das ist kein nationales Problem und es wird uns irgenwann ereichen.
    Die Reichen ,die nicht geben wollen in ihrer unersättlichen Gier scheuen sich nicht auch noch die Armut in der Welt zu besitzen.
    Falsch ist:Das Glück der Armen und Benachteiligten:“Sie brauchen so wenig“

  17. @16 W. Fladung

    Lesen Sie den vorletzten Absatz meines Beitrages Nr. 14 noch einmal und in Ruhe, bevor Sie wieder unter die Decke gehen. Ich habe diese Textpassage ausdrücklich als „polemisch“ gekennzeichnet. Nur ertrage ich es nicht, ein Kind als „arm“ anzusehen, nur weil es sich das Zimmer mit Geschwistern teilen muss.

    Ich habe nun einmal andere Maßstäbe, was Armut angeht. Und das hat absolut nichts mit „Sozialdarwinismuss“ zu tun.

    Warum in díesem Land Einkommensmillionäre Kindergeld bekommen, warum man nur für die Tatsache, verheiratet zu sein, steuerlich begünstigt wird, warum es noch immer einen Steuerfreibetrag für Kinder anstatt eines festen Abzugsbetrages von der Steuerschuld gibt, warum Babywindeln mit 19% MwSt. belastet werden, Hundefutter aber nur mit 7%, das müssen Sie nicht mich fragen.

    Übrigens, das Kinderkriegen haben die Menschen in den so genannten reichen Ländern in Europa längst eingestellt. Abgesehen von Frankreich erreicht keines dieser Länder mehr eine Geburtenrate von 2 Kindern je Frau. Und dies passiert keineswegs wegen des Armutsrisikos, sondern aufgrund gänderter Lebensplanungen. Alle Hochkulturen gehen irgendwann zu grunde.

  18. Thema heute: Bäumchen für Hartz IV-Kinder aufstellen, können dann ihre Wünsche dranhängen und wer weiß, vielleicht findet ja wer zwischen Weltbloggeschreibsel und Weihnachtsgeschenke kaufen, einen Moment Zeit darüber nachzudenken, was er über das ganze Jahr so an Fordereungen so von sich gegeben hat…

    In Anbetracht der Bäumchen bin ich wieder gedanklich hier her gewandert und hinterlasse den Fingerabdruck einer Frage: Wieviele Kinder können nicht einmal annähernd ihr Potenzial aufzeigen, weil… Würden sie dies von heute auf morgen können, wären die 100 €uro gar nicht erst ins Gespräch gekommen und das Schulwesen wäre erst recht hofnungslos überfordert.

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