Uran im Trinkwasser – und was noch?

Die Organisation Foodwatch hat eine Studie zur Belastung unseres Trinkwassers mit Uran veröffentlicht. Das Ergebnis: Trinkwasser enthalt in Deutschland vielfach mehr als 2 Mikrogramm des giftigen Schwermetalls Uran pro Liter (µg/l). Fast jeder achte der knapp 8.200 übermittelten Werte liegt darüber. Damit ist dieses Wasser nicht mehr für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet – weniger wegen der natürlichen Radioaktivität des Schwermetalls als vielmehr wegen seiner giftigen chemischen Eigenschaften. Es schädigt Niere und Leber.
„Tendenziell“, schreibt Foodwatch, „ist die Uranbelastung des Trinkwassers in Süddeutschland höher als im übrigen Bundesgebiet. ‚Spitzenwerte‘ von 39 µg/l hat beispielsweise das Gesundheitsamt Haßberge für Maroldsweisach in Bayern gemeldet. Der Landkreis Waiblingen in Baden-Württemberg meldet mehrere Orte mit Werten über 20 µg/l Uran.“ Das Umweltbundesamt gibt als Höchstwert, bis zu dem bei Erwachsenen keine gesundheitlichen Schäden zu erwarten sind, mit 10 µg/l an.
Harter Tobak! Doch Uran ist nicht das einzige Zeug, das eigentlich nicht in unser Trinkwasser gehört. Wie sieht es zum Beispiel mit Östrogen aus, dem weiblichen Hormon, das seit Jahrzehnten über Ausscheidungen in die Flüsse und ins Grundwasser gelangt? Mit anderen Arzneimittelrückständen, die teils schon in geringen Spuren Wirkung entfalten? Mit Pestiziden aus der Landwirtschaft? Mit Prionen, die beim Menschen die Creutzfeld-Jakob-Krankheit auslösen (bei Rindern BSE)? Und und und …
Recherchieren wir doch einmal, wie belastet unser Trinkwasser tatsächlich ist und was man dagegen tun kann.

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25 Kommentare zu “Uran im Trinkwasser – und was noch?

  1. Na das ist doch einfach, was man dagegen tun kann, denke ich. Wasser einfach destillieren (Kochen, Dampf an kalter Fläche kondensieren lassen und abführen). Beim Verdampfen bleiben sämtliche Rückstände zurück, man muß nur darauf achten, daß die Kondensierfläche keine unerwünschten Substanzen enthält, also „sauber“ ist, sowie daß die Luft, in der das ganze stattfindet, ebenfalls sauber ist, d.h. keine Partikel enthält, die sich im Kondenswasser wieder „einmischen“. Am besten alles in einer keim- und staubfreien Umgebung.

    Wenn sich jedes Problem von Gift- oder Schadstoffen überall woanders so simpel und einfach wie beim Wasser beseitigen ließe, wäre das wirklich Klasse… aber die spanischen Tomaten oder andere mir suspekte Supermarktartikel können leider nicht „destilliert“ oder ähnlich von unerwünschten Eventualitäten befreit werden.

  2. Ein bißchen absurd ist diese Diskussion ja schon, wenn man bedenkt, daß der Bildschirm, vor dem man hier schreibt, mehr Gift und Radioaktivität freisetzt, als mir sonst im Leben je begegnen werden.

  3. @wedell

    Seltsam genug, aber dieselbe Idee hatte man auch bei der digitalen Klangübertragung gegenüber der analogen. Man bekam nur, was man wollte, aber, hol’s der Deibel und richten’s die Engel, es ist einfach nicht so gut …

  4. @BvG,

    was Du da ansprichst, ist die Tatsache, daß neben unerwünschten Stoffen natürlich auch die erwünschten flöten gehen, weswegen der Konsum von destilliertem Wasser ein Problem darstellt, wenn die erwünschten Stoffe nicht auf anderm Wege, über die feste Nahrung z.B., zugeführt werden, was in der Regel aber doch stattfindet. Das Problem kann aber auch so gelöst werden: Im destillierten, also von nahezu allem gereinigten Wasser kann man die ERWÜNSCHTEN Stoffe wieder zugeben, also z.B. Natriumionen durch Salzen mit Kochsalz (bei digital bearbeitetem Klangmaterial nachträgliches „Anwärmen“ über entsprechende Filter oder Algorithmen, bzw. Einfügen von Knacksern, Rauschen, Brummen, oder was der Analogfan zum Glücklichsein noch so braucht).

    Man muß dann halt nur aufpassen, daß in den zugegebenen Stoffen wiederum keine Schadstoffe enthalten sind, also z.B. kein Uran im Kochsalz. Wenn Kochsalz aus Meerwasser gewonnen wird, so sind die Mengen natürlichen Urans wohl vernachlässigbar, da im Meer eine ganz andere Durchmischung und damit Verdünnung stattfindet als beim Grundwasser. Wer aber ganz sicher gehen will, kommt um ein transportables Analyselabor in der Küche nicht herum. 😉

  5. @bronski

    Was für ein Thema.
    Man glaubt es wär so klar, aber es ist sehr schwierig.
    Der Gockel hat 65.350.000 Einträge.

    Man bräuchte ein wenig Struktur, wie man vorgehen soll.

    Vorschlag:

    1. Der natürliche Wasserkreislauf kurz erklärt, dasgleiche,was Max vorgeschlagen hat, nur in der althergebrachten Form. (Sonne, Regen und Boden) (kleiner Wadenbiß, Max)

    2. Natürliche Beimischungen, unnatürliche Beimischungen. Verhältnisse des Schadenspotentials.

    weiter…

  6. @ BVG

    Das Thema ist auch deshalb schwierig, weil dazu toxikologische und analytische Sachverhalte grob fahrlässig vermischt worden sind. Und so eine „Pseudonachricht“ generiert worden ist. Diese bedient natürlich trefflich den deutschen Umweltalarmismus ohne qualifizierte Aussagen treffen zu können, das mag auch nicht beabsichtigt gewesen sein.

    Zur Toxikologie:

    Die toxikologische Beurteilung einer Schwermetallinkorporation soll die tatsächlich aufgenommene Dosis berücksichtigen. Eine Argumentation die sich an Gehalten [mg/l] von Wasserproben (einzelne Zeitpunkt-Proben) orientiert ist völlig sinnfrei.

    Zur Analytik:

    Die Datengrundlage ist mangelhaft und entspricht nicht dem Stand von Forschung und Technik. Gehaltsangaben von Probevolumina haben in der Regel nur einen sehr begrenzten Aussagewert. Diese Art der Probengewinnung ist weder repäsentativ noch geeignet die tatsächlich enthaltene Schwermetallfracht (Gehalte/Volumen über Messzeit) abzubilden.

    Es ist auch nahezu unmöglich so anthropogene und geogene Einflüsse zu trennen. >OT: Dazu sei auch auf die weitgehend kausalitätsfreie Bewertung von CO2-Konzentrationen verwiesen<

    Leider wird auch im Bezug aud die „Uran.-Studie“ nicht zwischen Kausalität und Korrelation unterschieden, bzw. die Parameter für deren analytische Sicherstellung oder Falsifikation erläutert. Mit Naturwissenschaft hat solches Vorgehen nichts zu tun! Ein weiteres Ärgernis in einer zunehmend wahrnehmungsgestörten und wissenschaftfreien Pseudodiskussion.

    Gruß Karl

  7. @karl
    …Umweltalarmismus…

    Dazu habe ich auch etwas geschrieben, wurde aber leider zensiert, wahrscheinlich, weil eine Diskussion darüber unerwünscht ist.

    Bronski: „Das Umweltbundesamt gibt als Höchstwert, bis zu dem bei Erwachsenen keine gesundheitlichen Schäden zu erwarten sind, mit 10 µg/l an.“

    Das ist doch auch eine Äußerung, die man einmal genauer analysieren muß. Bedeutet dies, das bei Konzentrationen über 10 µg/l ZWANGSLÄUFIG gesundheitliche Auswirkungen zu erwarten sind? Oder bedeutet dies, daß oberhalb von 10 µg/l eine „Grauzone“ beginnt, über die man eigentlich nichts genaues sagen kann, außer einem: niemand hat den Mut, gesundheitliche Auswirkungen in dieser „Zwischenzone“ kategorisch auszuschließen? Wenn ja, wie „dick“ ist diese Grauzone, d.h. ab welchen Werten sind gesundheitliche Auswirkungen ZU ERWARTEN (im Gegensatz zum „sind nicht zu erwarten“). Liegen vielleicht die gefundenen Werte bis zu 40 µg/l immernoch in dieser „Grauzone“, über die sich niemand festlegen will? Welche Untersuchungen liegen überhaupt der Einschätzung des Umweltbundesamtes über die Gefährlichkeit von Uran in Trinkflüssigkeiten zugrunde?

    foodwatch fordert eine Herabsetzung von Grenzwerten. Grenzwerte machen nur Sinn, wenn sie auch Auswirkungen haben. In diesem Fall würde das bedeuten, daß Wasserquellen GESCHLOSSEN werden oder mit Filteranlagen ausgestattet werden. Dabei stellt sich dann die Frage, ob Aufwand/Nutzen solcher Maßnahmen überhaupt in vernünftiger Korrelation stehen.

    Ich kann das nicht beantworten, denn das Aufwand/Nutzen-Verhältnis in einer Situation, in der eine Bedrohung unbekannter Höhe durch einen ebenfalls in der Höhe unbekannten Aufwand bekämpft wird, kann ich nicht berechnen. Würde mich wundern, wenn es überhaupt jemand könnte.

  8. Bronski gab noch weitere Trinkwasserbelastungen an, beim Thema Landwirtschaft fielen ihm die Pestizide ein. Als jemand, der in seiner Jugend häufig die „gute Landluft genießen“ durfte, fällt mir zur Landwirtschaft hingegen die Düngung mittels Jauche ein. Ich kann mir nicht vorstellen, daß diese massenhafte und intensiv ausgeübte Praxis ohne Auswirkungen aufs Grundwasser bleibt (insbesondere wenn man in Betracht zieht, daß die Jaucheverteilung besonders in Regenzeiten stattfindet), noch daß diese Auswirkungen unproblematisch seien (weil Kühe, Schweine oder andere Jaucheproduzenten usw. ja irgendwie „biologisch“ sind). Und hoppla, ein Blick nach Wikipedia genügt:

    Nitratbelastung des Grundwassers [Bearbeiten]Nitrat (NO3-) ist im Trinkwasser unerwünscht, weil es unter bestimmten Umständen in das gesundheitlich bedenkliche Nitrit umgewandelt wird. Es kann mit sekundären Aminen (Ammoniakbase), die in der Nahrung vorkommen oder bei der Verdauung entstehen, Nitrosamine bilden. Von diesen zählen einige zu den krebserregenden Stoffen. Um die gesundheitlichen Risiken weitgehend auszuschließen, sollen die Nitratgehalte im Trinkwasser möglichst niedrig sein… Als Ursache für die in der Nachkriegszeit z. T. stark angestiegenen Nitratgehalte sind u. a. zu nennen… Intensive landwirtschaftliche Bodennutzung; hier sind wirtschaftseigene Dünger (Gülle, Jauche) kritischer zu werten als Mineraldünger, da sie oftmals nicht so gezielt wie Mineraldünger eingesetzt werden und damit der Stickstoffausnutzungsgrad schlechter ist…

    http://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%BCnger

    Warum untersucht foodwatch oder jemand anderes nicht auch gern mal die Nitratbelastung unseres Trinkwassers, bzw. gibt es Behörden, die dies regelmäßig und zuverlässig tun? Hier handelt es sich doch nicht um regional beschränkte Belastungen, wie beim Uran, oder sporadische, wie bei kriminellen Einzelfällen der Verwendung verbotener Pestizide, sondern um ein Problem, das vermutlich überall dort, wo Landwirtschaft stattfindet, d.h. nahezu überall, auftreten wird.

  9. Mit dem Uran im Wasser lebt die Menschheit und die Tierwelt seit Anbeginn ihrer Existenz in allen Ländern der Erde. An manchen Plätzen mehr, an anderen weniger. Darüber sollte man sich keine Gedanken machen.

    Bedenklicher ist, was der Mensch selbst ins potenzielle Trinkwasser, sprich Flüsse, deren Wasser durch Versickern etc. trinkbar aufbereitet wird, etc. kippt.

    DAS sollte Gegenstand der Untersuchungen sein !

  10. # 9, Max Wedell

    Die Diskussion über die Themen, die du in deinem nicht zugelassenen Posting angebracht hast, ist in diesem Thread in der Tat unerwünscht, aber nicht grundsätzlich. Ich möchte nochmals auf die Blogregeln hinweisen, insbesondere Regel Nr. 4: Bleiben Sie sachlich, freundlich – und beim Thema.

    Die Blogregeln sind über die Navigationsleiste abrufbar.

  11. Die Information von http://www.wasser-wissen.de, einer Seite der Universität Bremen, sagt aus, daß Uran unter normalen Umständen in Wasser unlöslich ist. Was sind normale Umstände und wie kommt es dann dort hinein?

    Es wird auch gesagt, daß die toxische Wirkung nicht hinreichend untersucht ist. Was soll also die Meldung der Foodwatch bedeuten? Wird hier bloß aufgesattelt auf die erneute Atomenergiedebatte und versucht, aus polarisierten Lagern Aufmerksamkeit abzufischen.?

  12. @ max wedell

    Die „Diskussion“ über Gehaltsangaben und „Grenzwerte“ ist, so wie diese zustandekommt, völlig sinnfrei! Die von einer Person aufgenommene Dosis ist entscheidend, da spielt auch eine individuelle Resistenzschwelle mit. Was die 10 µg/l angeht: Gelöstes Uran bindet sich durch eine Fällungsreaktion an Proteine. Beim Genuß von wasser mit solchen Gehalten kann, muß aber kein, Schwermetallvergiftungseffekt auftreten.

    Grenzwerte für Wasserinhaltsstoffe müssen mit einer sehr großen Messwertdichte, ab Besten permanent, überwacht werden. Ein konstantes Konzentrationsgleichgewicht im Grundwasser gibt es für Metalle und Metalloide nicht. Die Belastung kann stark wechseln und ohne die entsprechende Kontrolle sind mögliche Stoßbelastungen (e.g. durch saure Niederschläge) garnicht erfassbar. Darum ist auch die „Beurteilung“ von relativ wenigen Gehaltsangaben fachlich fragwürdig, qualifizierte Aussagen sind so nicht zu bekommen.

    Übrigens ist gelöstes Uran sehr einfach aus Wasser entfernbar. Dazu existieren seit Jahren auch kostengünstige Lösungen die ohne esoterische Ionentauscherharze auskommen.

    Grundsätzlich ist es etwas verwegen eine Belastungsdiskussion beim Gleichgewichtssystem Grundwasser nur an einem Element aufzuhängen. Auch dieser Ansatz des Herausgreifens von Einzelsachverhalten ist im Prinzip fachlich nicht tragfähig. Im Grundastz ist der Frage nachzugehen: Warum wird das Löslichkeitsprodukt für ein Metall o.ä. unter-bzw. überschritten und welche Randbedingungen müssen dafüer erfüllt sein.

    Damit kommt diese Diskussion auch auf das Stichwort Redoxpotenzial, in diesen Zusammenhang spielt auch das Nitrit/Nitrat Gleichgew. eine wesentliche Rolle für die Löslichkeit der Inhaltsstoffe.

    Auch existieren viele problematische Stoffgruppen deren analytische Betrachtung sicher etwas mehr Aufmerksamkeit verdienen würde.

    Gruß Karl

  13. Gar so individuell geht nicht, sonst müsste man für jeden Menschen ein Wasserprofil erarbeiten und entsprechend liefern.

    Also: Was ist drin, was gehört hinein und wo sind die Menschen bloß flächenhaft verteilte Kleinkläranlagen für unachtsam entsorgeten Müll?

  14. @ BvG

    Ein Wasserprofil pro Individuum ist nicht erforderlich. Es reicht aus die Eigenschaften eines jeden Brunnens (wechselt übers Jahr beträchtlich)zu kennen und das Wasser entsprechend zu verschneiden. Filtration ist i.d.R. nur bei starker geogener Belastung erforderlich.

    Übrigens ist der politische Widerstand gegen ein umfassendes Langzeitmonitoring schon sehr eheblich, sobald jemand auch nur intensiv darüber nachdenkt. Beispiel: Gw-Probe aus Süddeutschland, war mit Lösungsmitteln belastet (Zielsubstanzen d. Unters.). Die Auswertung des MS-Spektrums führte dazu das die Software, außer den erwarteten Substanzen, auch noch darauf bestand den Nervenkampfstoff Sarin gefunden zu haben. Das war natürlich eine klassische Fehlinterpretation des Spektrums. Auslöser dieses „Interpretationsfehlers“ war die Präsenz von PFT und ähnl. Verbindungen. Habe ich dokumentiert und gemeldet.
    Resultat: „.. weitere gef. Substanzen sind nicht Gegenstand der Untersuchung und damit unbeachtlich..“

    Noch Fragen?

    Gruß Karl

  15. Ja:
    Hast Du noch ein paar Quellen über Quellen?

    Interessant wäre ja mal der Ausgangspunkt um dann zu überlegen, wie die Stoffe dorthin kommen,wie man das misst und wie man das bewertet.

    Die politische Interessenlage und die Totschweiger kann man wohl getrost vergessen, die sind überall zu finden.

  16. Beim Lesen der Beiträge von karl fiel mir ein, daß ja die Stoffgehalte dort, wo sie amtlich in der Regel gemessen werden, an der Quelle oder in den Aufbereitungsanlagen, die eine Sache sind, die Substanzen aber, die aus dem Wasserhahn kommen, eine andere… d.h. gerade bei den von karl erwähnten Schwermetallen aber auch bei Keimen wird doch sicher auch die Leitung eine Rolle spielen, und sei es die des „letzten Meters“, d.h. im Haus. Ich glaube ja nicht so recht, daß sämtliche alte Gebäudesubstanz in D dahingehend saniert wurde, daß man Bleirohre o.ä. Bedenkliches durchgängig entfernte. Ich könnte mir gut vorstellen, daß ansonsten durch amtliche Kontrolle sichergestellt einwandfreies Trinkwasser dann doch durch die Verteilinfrastruktur wieder belastet wird, sicher nicht breitflächig, aber eben in Einzelfällen.

    @walthor

    „Mit dem Uran im Wasser lebt die Menschheit und die Tierwelt seit Anbeginn ihrer Existenz in allen Ländern der Erde. An manchen Plätzen mehr, an anderen weniger. Darüber sollte man sich keine Gedanken machen.“

    Mit Tuberkolosebazillen, Malariafliegen, allgemeiner Nahrungsmittelknappheit und vielen weiteren Unannehmlichkeiten lebte die Menschheit ebenfalls seit Anbeginn ihrer Existenz in allen Ländern der Erde (und in vielen Ländern leider noch heute). Das verhinderte nicht, daß sich Menschen dennoch Gedanken darüber machten, und versuchten, diese Unannehmlichkeiten zu eliminieren. Wenn Wissenschaft/Technik diesen Zwecken nicht zu dienen braucht, welchen dann?

  17. Hallo zusammen,

    interessante Diskussionen.

    Wasser war natürlicherweise Oberflächenwasser – daher ohne Uran! Erst seitdem wir das Oberflächenwasser verseucht haben, müssen wir in die Tiefe gehen und unnatürliches Grundwasser fördern.

    Destillieren:
    beseitigt leider nicht alles, weit besser ist die Umkehrosmose – da bleibt nichts über, nur reinstes Wasser.

    Wer mag, kann auf
    http://www.moderne-gesundheit.de/trinkwasser
    mehr Informationen finden.

    Und wer täglich Informationen sucht über Trinkwasser kann bei Google Alert „Trinkwasser“ als Suchbegriff eingeben. Dann erhält man täglich die Horrormeldungen aus der Tagespresse. Leider ist Trinkwasser nicht das bestuntersuchte Lebensmittel – wie uns die offentliche PR immer weis machen will.

    Aber selber informieren und dran bleiben, dann ändert auch die Politik sich langsam. Daher ist der Beitrag von Foodwatch genau richtig.

  18. Erstaunlich übrigens auch die Geschichte, die foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode in seinem Buch Abgespeist! über Uran im Wasser erzählt:

    Als einmal ca. 1500 Mineralwasserproben untersucht wurde, wurden in einigen Urangehalte gefunden, die die WHO-Grenzwerte überschritten (die übrigens bei 0,5 µg/l pro kg Körpergewicht liegen, bei einem Erwachsenen mit 70 kg also 35 µg/l). Man drängte die Behörden auf Herausgabe der Information, welche Quellen und welche Marken das waren. Das wurde in Sachsen-Anhalt mit hanebüchenen Begründungen verweigert. Erst hieß es, diese Informationen wären Betriebsgeheimnisse der entsprechenden Firmen, anschließend sagte man, man würde durch Herausgabe der Informationen diesen Firmen einen finanziellen Schaden zufügen. Das muß man sich auf der Zunge zergehen lassen: Eine Firma, die gesundheitsbeeinträchtigende Produkte auf den Markt bringt, wird ein behördlicher Schutz gewährt, damit ihre Geschäfte, die ja darin bestehen, gesundheitsbeeinträchtigende Produkte auf den Markt zu bringen, nicht gestört werden. Gerichtlich erzwang man dann die sachsen-anhaltinischen Behörden wenigstens dazu, die Quelle zu nennen. Es musste und konnte dann anderweitig recherchiert werden, um welche Marke/Firma es ging. Namen kann ich leider aus dem Gedächtnis nicht reproduzieren.

  19. @ BvG

    Suche zum Forschungsstand Quellen raus. Leider ist die Zahl der veröffentlichten Fallbeispiele gering, es handelte sich wohl meist um kommerzielle Aufträge. Eine brauchbare Einführung, aber nicht erschöpfend, findet sich bei:

    Matthess, Georg (1994): Die Beschaffenheit des Grundwassers.–Gebr. Bornträger; Berlin.

    In Mittelhessen gibt´s ein oder zwei Firmen die sowas anbieten. gaiasafe-Marburg & BfUS.

    Später mehr dazu.

    Übrigens: „Politik und Totschweiger dürfen nicht vergessen werden“! Diese Gruppen bilden ein Haupthindernis für die Anwendung solcher Verfahren,das erlebe ich seit ca. 10 Jahren als konstanten Störfaktor.

    @ max wedell

    Natürlich ist das Lösungsgleichgewicht bis zum letzten Meter veränderbar.
    BTW die geogenen Schwermetallfrachten in O- und GW sind an sich gelegentlich rekordverdächtig und richten sich auch nach den Verteilungen der Erzlagerstätten.

    @ Tom

    Die UO ist wirklich nicht schlecht, nur hat jede Membran 2!! Seiten und auch dabei muss der abgeschiedene Rest entsorgt werden (Bsp. Hausmülldponie Stadt KS).

    Gruß Karl

  20. @karl
    Sehr gut, da kann man was mit anfangen.

    Zur Umkehrosmose: Da hat man den im Wasser unerwünschten Cocktail doch zumindest konzentriert, was letzlich doch ein nutzbares Rohstoffsammelsurium sein müßte.

  21. @ BvG

    Stimmt. Die Nordhessen haben da auch eine Ammoniakrückgewinnung dran. Nur das Deponiegas ist wohl nicht faßbar, weil es im Deponiekörper zu Dichteänderungen kommt.

    Gruß Karl

  22. Der von Tom eingebrachte Einwand, daß Wasser ursprünglich Oberflächenwasser war, zeigt auch auf, daß gesundes Wasser nur belebtes Waser sein kann, dem mit Hilfe millionenfachen Verbrauchs die Stoffe entzogen werden.

  23. Hier noch Literatur zu Wasserinhaltsstoffen:

    Haas, R. (2007): Monitoring von Grund- und Oberflächenwasser mit gaiasafe-Passivsammlern.– Altlastenannual, HLUG, S. 95-99; Wiesbaden.

    Die Veröffentlichung ist an sich recht lesenswert.

    Gruß Karl

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