Mail von Rolf-Rainer Rehbein:
„Montag 6. 11.: 16 von 40 Seiten Sport! (= 40 %) Das ist doch nicht normal für eine unabhängige Tageszeitung, die überregional sein will. Oder? Finden Sie?“
Lassen Sie mich direkt antworten: Das ist völlig normal! Und nicht erst seit der Ausgabe vom 6. November. Und warum soll ein umfangreicher Sportteil dem überregionalen Auftritt schaden?
Im Ernst: Natürlich haben wir viele Leserinnen und Leser, die sich für den Sportteil nicht interessieren. Und dann der ganze Sport vom Wochenende auf so vielen Seiten am Montag! Sehr ärgerlich – für diese Leserinnen und Leser. Andere aber sind schwer sportinteressiert und wollen am Montag unbedingt lesen, was Thomas Kilchenstein zum Eintracht-Spiel zu sagen hat. So ist das eben bei den Tageszeitungen: Wir haben vielfältigste Interessen zu bedienen.
Montags ist der ganze Sport von zwei Tagen in der Zeitung, Samstag und Sonntag. Da sich die Sportereignisse am Wochenende ballen, hat unsere Sportredaktion am Sonntag Großkampftag. In anderen Bereichen des öffentlichen Lebens dagegen ist weniger los; die Börse etwa hat am Wochenende geschlossen. Entsprechend weniger Wirtschaftsberichterstattung gibt es. Über die Woche gerechnet gleicht sich das aber wieder aus. So hat dann auch der Sport unter der Woche mitunter mal gerade eine einzige Seite. Das ist Zeitungsalltag und völlig normal – und hat unserer Überregionalität bisher nicht im geringsten geschadet. Im Gegenteil – es gibt Leserinnen und Leser außerhalb unseres Kerngebiets, die aber mal in Frankfurt gelebt haben und beispielsweise der Eintracht immer noch verbunden sind. Die lesen die FR, weil sie in dieser Zeitung die Berichterstattung finden, die sie wünschen. Und das sind nicht wenige!
Das stimmt! Obwohl es mich beruflich an die Mosel verschlagen hat (wo ich mich übrigens sehr wohlfühle), habe ich meine hessischen Wurzeln noch nicht gekappt und freue mich nicht nur über die konkurrenzlos umfangreiche Berichterstattung über die Eintracht, sondern auch über die regionalen Seiten. Weiter so!
Mit den Sportfans darf man sich nicht anlegen. Die brauchen „ihren Sport“ in hohen Dosen. Die Zeitung hat im Gegensatz zum Fernsehen den Vorteil, dass wir Sportmuffel wenigstens nicht ganz abgeschaltet werden.