Von FR-Leser Alexander Jossifidis, Berlin
Der Bus mit Touristen aus Süddeutschland nähert sich dem Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Als Stadtführer lege ich für einen Moment das Mikrofon zur Seite. Die Gäste sollen das Stelenfeld auf sich wirken lassen. Unvermittelt ruft eine aufgebrachte Stimme: „Der Jude bekommt alles was er will! Er wünscht ein Denkmal neben dem Brandenburger Tor, kein Problem, er bekommt ein Denkmal neben dem Brandenburger Tor!“
Die Entgleisung eines Einzelnen? Kommentare dieser Art sind nicht die Regel, kommen aber in solchen Reisegruppen erschreckend häufig vor.
„Ach Gott, wie ist das hässlich“, gehört zu den Favoriten. Mit diesem Vorwurf kann legitime Kritik am Denkmalkonzept geäußert, aber auch schlecht getarnter Antisemitismus transportiert werden. Gegen Juden fiel damit schließlich kein negatives Wort, denn „da muss man heutzutage sowieso aufpassen, was man sagt!“ Folglich wird erst beim anschließenden Gespräch deutlich, welche Sinneshaltung hinter dem Gesagten steckt.
Eine gern gestellte und rhetorisch gemeinte Frage lautet wiederum: „Was das alles gekostet hat?“ Es hat Millionen Menschenleben gekostet, ohne deren Tod das Denkmal überflüssig wäre. Leider erkennen manche Zeitgenossen diesen Zusammenhang nicht. Sie sehen in dem Areal zuvorderst ein finanzielles Millionengrab.
Mittlerweile bin ich dazu übergegangen, eindeutig antisemitisch motivierte Kritiker zu fragen, welche alternativen Baumaßnahmen sie ergriffen hätten. Eine provokante Frage, denn natürlich haben sich die wenigsten Meckermäuler hierüber Gedanken gemacht. Das ist ein Grund für Vorschläge wie: „Man hätte besser ein Schwimmbad bauen sollen!“
Warum kommt es zu solchen Emotionen, wie sie in dieser Intensität weder Brandenburger Tor noch Berliner Mauer wachrufen? Die wenigsten Kritiker dürften negative Erfahrungen mit Juden gemacht haben, geschweige denn überhaupt Juden kennen. Ist die Politik Israels schuld? „Was die Juden mit den Palästinensern veranstalten, ist meiner Meinung nach auch ein großes Verbrechen!“ Mündige Bürger sollten jedoch klar zwischen der Politik des Staates Israel und deutschen, polnischen oder beispielsweise luxemburgischen Juden unterscheiden können, die in einer Zeit ermordet wurden, als es Israel noch nicht gab. Was hat also das eine mit dem anderen zu tun?
Natürlich schwingt bei dem Gesagten das Gefühl mit, noch immer in der Täterrolle zu stecken, während „Juden ihre Opferrolle kultivieren“ würden. Dabei kann nur derjenige Täter sein, der etwas verbrochen hat. Folglich sind die meisten Kritiker ebenso wenig Täter wie jener sechsjährige Junge, der mir beim Anblick des Stelenfeldes begeistert zurief, dass er in seinem Leben noch nie ein so tolles Labyrinth gesehen habe.
Dennoch nehmen die Bedenkenträger einen imaginären mahnenden Zeigefinger wahr, der ihnen angeblich eine Teilschuld am Holocaust zuweisen möchte. Sie blenden aus, dass die nationalsozialistische Vernichtungspolitik nach wie vor zahlreiche jüdische Lebensläufe bestimmt. Warum können diese Menschen das Stelenfeld nicht als Zeichen der Solidarität mit den Opfern interpretieren?
Persönlich würde ich mir ähnliche Denkmäler auch für andere Hauptstädte wünschen. Wäre es nicht ein Symbol politischer Reife, wenn beispielsweise in Ankara der ermordeten armenischen Zivilisten gedacht würde, oder in Tokio der ermordeten Chinesen? Leider gibt es ausschließlich in der Mitte Berlins ein den öffentlichen Raum dominierendes Denkmal, welches an vergangene Verbrechen erinnert und einen aktuellen Diskurs ermöglicht.
Das Geschilderte soll keineswegs schmälern, dass es ausreichend viele Besucher gibt, die ihre Solidarität mit den Opfern von einst bekunden. Ein Mann aus Norddeutschland beschrieb die beeindruckende Wirkung, welche das Denkmal nachts auf ihn gemacht hätte. Ein Mitreisender kämpfte wiederum mit seinen Tränen, als nationalsozialistische Schikanemaßnahmen besprochen wurden.
Selbst die viel gescholtene Jugend zeigt sich in der Tendenz wissbegierig und lässt mehrheitlich schweigend das Denkmal auf sich wirken. Damit würdigt sie den Sinn eines Denkmals, welches zum Erinnern und Nachdenken anregen soll.
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Alexander Jossifidis, geboren 1970 in Thessaloniki, ist freier Journalist und Stadtführer in Berlin. Seinen Erfahrungsbericht habe ich hier mit seiner Zustimmung gern veröffentlicht.
Ich glaube, daß diese Reaktionen daher rühren,
daß man nicht mehr an das Morden erinnert werden will,
sondern (!)
daß man will, daß das Morden endlich und für immer aufhört!
BvG, bitte!
Wie sollte ich für das ewige Ende des Mordes an den Juden sein, wenn ich aufhöre mich an den Mord und seine Ursache zu erinnern?
Genau für die Erhaltung dieser Erinnerung ist ein Denkmal da.
Wenn ich das Denkmal nicht will, dann deswegen, weil ich mich nicht mehr erinnern will. Der Grund dafür ist mangelnde Fähigkeit zur Verantwortung, mangelnde politische Bildung und persönliche Reife oder schlicht Dummheit.
@68er
Ganz einfach und kompliziert zugleich:
Weil ein ständig anklagendes und störendes (insofern disharmonisches) Denkmal dazu führt, daß die Menschen sich von der Schuld distanzieren und diese letztendlich verleugnen.
Wie schon an anderer Stelle (so ähnlich) provokativ gesagt: Nicht ist störender, als ein unbarmherziges Opfer.
Bei diesem Denkmal fehlt der positive Ausgang aus der Schuld, der da hieße: So etwas darf nicht wieder geschehen, und ich will auch, daß es nicht wieder geschieht.
Letztlich bleibt (leider) nur übrig, daß die Opfer die Harmonie stören. Das ist aber falsch:
Die Mörder haben die Harmonie gestört!
Das muß deutlich werden!
ad bvG. – Letzter Versuch:
1) Solange der Mensch so ist, wie er ist, das wird er sehr wahrscheinlich immer sein, muss er daran erinnert werden, dass er mit dieser Tat einmal schuldig wurde. – da gibt es keinen Grund, kein Jammern und kein Pseudorumargumentieren: Es muss erinnert werden. Es ist die Erinnerung an jeden von uns selbst, mindestens an die schrecklichste Möglichkeit davon.
2) Das Denkmal selbst kann auch nicht den Ausgang aus „der“ Geschichte weisen, weil die Geschichte selbst keinen, weder einen guten noch einen nur schlechten Ausgang hätte es sei denn Sie betrachtetetn den Tod der Opfer als solchen. Dieses Ende aber war unmenschlich, nicht einfach schlecht.
3) Wolfgang Staudte machte den Film „Die Mörder sind unter uns“, das wird genauso lange gelten, wie gilt, dass wir uns erinnernen müssen um nicht zu vergesssen.
4) Auch wenn es keinen einzigen (historisch) Schuldigen mehr gibt, müssen wir uns erinnern, um selbst nicht wieder schuldig zu werden.
5) Der Ausgang, den Sie suchen ist nicht im Denkmal selbst zu finden, daher dort auch nicht zu suchen, sondern, den muss jeder von uns selbst für sich und seinen Nächsten, mit ihm finden.
Vielleicht gibt es dann einmal Tröstliches zu erinnern.
P.S.: Was Sie da über ein „unbarmherziges Opfer“ – gerade in diesem Zusammenhang – schreiben, ist, mit Verlaub, dummer Blödsinn. – Versuchen Sie es bitte auch nicht nachträglich zu erklären, das geht nicht gut.
Ende des Jahres bekommen auch die Homosexuellen ein Denkmal… wundert mich ja, vergißt man diese doch ständig.
Wenn da ein Kind schreibt: Warum wollen sie uns denn nicht leben lassen? Das ist so ein erschütternder Satz, den sollten wir uns für alle Zeiten, alle Welten und für die Zukunft merken.
@68er
Das ist ein ziemlich absichtliches Mißverstehen dessen,was ich schreibe.
1. Habe ich nicht bestritten
2. Genau das habe ich gesagt
3. Genau das habe ich gesagt
4. Nicht mehr schuldig werden,
5. Genau das habe ich gesagt
PS: Letzter Versuch:
Denken Sie erst mal nach, bevor Sie starke Worte sprechen
@ BvG
Welche „unbarmherzigen Opfer“ meinen Sie denn? Der Bau des Holocaustmahnmals in Berlin war keine jüdische Initiative (das hat Lea Rosch gegenüber jüdischen Kritikern des Projekts immer häftig betont), das Denkmal kann also die „Unbarmherzigkeit der Opfer“ (die Sie erst belegen müssten) nicht ausdrücken.
Lieber BvG,
ich will Ihnen nicht abstreiten, dass Sie all Ihre Beiträge in guter Absicht schreiben, ich unterstelle Ihnen in keiner Weise neonazistische Anwandlungen, wenn Sie aber z.B. zunächst schreiben:
„Bei diesem Denkmal fehlt der positive Ausgang aus der Schuld, der da hieße: So etwas darf nicht wieder geschehen, und ich will auch, daß es nicht wieder geschieht.“
ich ich Ihnen u.a. entgegne:
„2) Das Denkmal selbst kann auch nicht den Ausgang aus „der“ Geschichte weisen, weil die Geschichte selbst keinen, weder einen guten noch einen nur schlechten Ausgang hätte es sei denn Sie betrachtetetn den Tod der Opfer als solchen. Dieses Ende aber war unmenschlich, nicht einfach schlecht.
…
5) Der Ausgang, den Sie suchen ist nicht im Denkmal selbst zu finden, daher dort auch nicht zu suchen, sondern, den muss jeder von uns selbst für sich und seinen Nächsten, mit ihm finden.“
und Ihnen fällt dazu nicht mehr ein als die bloße Behauptung:
„2. Genau das habe ich gesagt
…
5. Genau das habe ich gesagt“
dann gestatten Sie mir doch einen ernsthaften Zweifel daran, dass Sie das Problem geistig wirklich durchdrungen haben, bzw. in der Diskussion angemessen damit umgehen können.
Wie gesagt: Auf Ihre Unsäglichkeit „unbarmherzige Opfer“ will ich hier in aller Barmherzigkeit gar nicht weiter eingehen.
@Abraham
Ich vermute, was BvG in seiner etwas legeren Art ausdrücken wollte ist das unbarmherzige Erinnern durch ein derartiges (unbequemes) Mahnmal. Ob die Wortwahl (sowohl seine als auch meine hier) glücklich ist oder nicht steht dabei in den Sternen.
Wichtig ist doch nur, dass man – bei allen Kontroversen – versucht, mit Wohlwollen das Positive aus einer Aussage herauszufiltern und sich nicht an irgendwelchen – vielleicht verunglückten – Formulierungen festzuhalten (fast hätte ich etwas anderes geschrieben).
Ob allerdings dieses Denkmal seinen Zweck erfüllt, wage ich zu bezweifeln. Wir, die wir bewusst den Aufbau und die vorhergegangenen Diskussionen miterlebt haben, können vielleicht noch etwas damit anfangen: wir verstehen zumindest in Ansätzen die damit verbundene Aussage, aber was ist mit den nachfolgenden generationen? Denen bleiben doch nur die mehr oder weniger langatmigen Erklärungen
.. und ist es nicht Wesen eines wirklichen Denkmals, dass dessen Sinn – zumindest im Ansatz – intuitiv erfasst wird?
Danke Hajo. Unbarmherziges Erinnern ist besser gesagt.
Ansonsten in diesem Sinne:
Der israelische Psychoanalytiker Zvi Rex hatte einst gewitzelt: „Die Deutschen werden den Juden Auschwitz nie verzeihen.“
(Zitat aus der „Zeit“ 2003)
@68er
Sie haben nur ausformuliert, was in meinem Text drinsteckte. Ist ja ok.
@ Hajo Gebhardt
Ich mache BvG keine „Vorwürfe“, sonden möchte seine Argumentation verstehen.
Was Ihre Bewertung des Denkmals betrifft, können wir hier die lange und z.T. sehr gehaltvolle Diskussion vor seiner Errichtung nicht widerholen.
Offensichtlich, wenn ich Jossifidis richtig verstehe, wirkt das Denkmal durchaus (er schreibt: „Selbst die viel gescholtene Jugend zeigt sich in der Tendenz wissbegierig und lässt mehrheitlich schweigend das Denkmal auf sich wirken.“ Er kritisiert nur die aggressive Ablehnung einer Minderheit, die sich darüberhinaus offen oder verdeckt antisemitsch äußert. Antisemiten bleiben Antisemiten, ohne oder mit Denkmal.
Der Sinn des Denkmals erschließt sich doch spätestens in dem angeschlossenen Dokumentationszentrum (kennen Sie es?), das sehr gut besucht wird.
@ BvG # 12
Ob „unbarmherziges Erinnern“ besser ist, weiß ich nicht. Dazu müssten Sie mir erklären, was Sie darunter verstehen.
Zweifellos ist das Erinnern für die Überlebenden unbarmherzig, Primo Levi und Jean Amery hat sie umgebracht. Auch für die Nachkommen der Überlebenden ist das Erinnern unentrinnbar, denn die Ermordeten habe unübersehbare und fühlbare Lücke in den Familien hinterlassen (mein noch nicht ganz 13jähriger Cousin, der zusammen mit seiner Mutter 1944 von Theresienstadt direkt in die Gaskammer von Auschwitz verbracht wurde, wäre jetzt 76).
Ich zweifle aber sehr daran, dass die heutige Jugend an die NS-Zeit „unbarmherzig“ erinnert wird. Ich kenne einige Überlebende, die immer wieder in die Schulen gehen und sehr behutsam – und ohne jede Anklage gegenüber den Nachgeborenen – über ihre Erfahrungen berichten.
@Abraham
Einverstanden. Da muß mehr gesagt werden.
Ich habe auch den Abwehrreflex gemeint, der zum sogenannten „sekundären Antisemitismus“ führt.
Den kann man nicht verallgemeinern, er findet jedoch statt. Es findet aber auch das sehr ungeschickte, mißverständliche „es tut mir Leid..“ statt, welches erkannt werden sollte.
Das Ganze entfernt sich aber von meinem ersten Beitrag zu sehr.
(Leider jetzt keine Zeit mehr, vielleicht am Abend mehr)
Gruß
@ BvG
Ja, aber auch der „sekundäre Antisemitismus“ ist nur ein Antisemitismus mit anderen „Argumenten“. Und eine heimtükische Form des Antisemitismus ist der „Philosemitismus“. Und dazuwischen gibt es ein weites Feld für menschlich verständliche Unsicherheit, wie man sich in dem vermienten Gelände bewegen soll.
@ Abraham
„vermientes Gelände“, sind das Leute, die gute Miene zum bösen Spiel machen oder umgekehrt?
„Heimtücke“, wurde früher einmal gelehrt, sei eine Charaktereigenschaft der semitischen Rasse. Nun muss ich aber ja wohl aufpassen, dass ich mit meinem Interesse am und meinen Sympathien für das Judentum nicht unter das Verdikt des philosemitischen Antisemitismus falle.
@abraham #15
Heinrich hat es schon angedeutet:
Wer soll sich auf einem solchen Minenfeld noch zu irgendwas bekennen? Genau da erwächst der Zorn.
Schlagworte beiseite:
Gerade solche „Denkmäler“ provozieren solcherlei „anderen Argumente“.
Es ist eben schwerer, Schuld einzugestehen, als zu sagen: „Ein bißchen sind sie ja auch selbst Schuld“.
Die Verschwendung von Raum stört viele Menchen halt mehr, als die Verschwendung von Leben.
@68er
Ich glaube, sie beziehen die Psychologie zuwenig ein und stellen ihr (anerkennenswertes) Wunschdenken darüber.
@ Heinrich
Diesmal verstehe ich Deine Wortspiele nicht.
@BvG
„ch glaube, sie beziehen die Psychologie zuwenig ein und stellen ihr (anerkennenswertes) Wunschdenken darüber“
… glauben Sie das nur nicht. Aber ein Mensch, der sich der Einnerung verweigert, hat zwar immer einen persönlichen Grund, aber in unserem Fall (allgemein: auf gesamtgesellschaftliche Phänomene, politische Ideen und Strukturen, Geschichte bezogen) ist das nicht relevant. Selbst wenn ich individuell, individualpsychologische Gründe bei einer Person anführen könnte, dafür, dass sie der Meinung ist, das Holocaust-Denkmal würde sie „unbarmherzig erinnern“, dann ist das in einer Diskussion, die klären soll, wie einen Gesellschaft friedlich miteinander leben können soll und welche Art von Kultur gesamtgesellschaftlich gepflegt werden soll, praktisch von keinerlei Bedeutung. Das Holocust-Denkmal, ein Sinti-und-Roma-Denkmal, ein Schwulen-Denkmal, ein Kommunistendenkmal, wegen des und gegen das NAZI-Unrechts, alle und mehr müss(t)en sein, auch, wenn 40 Millionen Deutsche so ideologisiert wären, dass sie dafür, genauer dagegen sogar militant würden.
In einer öffentlichen Diskussion, wie hier im Blog, die keinen einzelnn, bestimmten Menschen im Blick hat, darf nicht eine Legitimation der von Herrn Jossifidis mit recht beklagten Reaktionen der beschriebenen Besucher entstehen, sondern die Kritik an gesellschaftlichen Zuständen, die diese hervorbringen und am Leben erhalten.
@68er
Sie unterstellen, daß sich jemand der „Erinnerung verweigert“. Ich glaube nicht, daß dies so ist.(Ich jedenfalls nicht, und ich glaube, die meisten Deutschen auch nicht)
Ich will, daß der Einzelne die Möglichkeit bekommt, sich aus der Erinnerung in eine positive Lösung des Konfliktes „retten“ kann.
Ich verstehe sehr wohl, daß sie diese „Rettung“ sehr tief prüfen und keine billige Ausflucht hinnehmen wollen. Diese Prüfung darf aber nicht soweit gehen, daß es keine Lösungen mehr gibt.
Ich glaube daran, daß es eine Lösung und ein Verzeihen gibt, auch wenn diese heute noch nicht überall erreicht sind.
Meine Argumente sind keine „Legitimation“, zumindest sollen sie es nicht sein. Da bin ich Ihren Argumenten gegenüber durchaus offen.
Kleine Korrektur
Ich will, daß der Einzelne die Möglichkeit bekommt, sich aus der Erinnerung in eine positive Lösung des Konfliktes zu „retten“ .
@ Abraham #15, #18
„Heinrich – Diesmal verstehe ich Deine Wortspiele nicht.“
Dann muss ich es wohl erklären, obwohl eigentlich nur als Randbemerkung gedacht.
Schade eigentlich, ein Wortspiel bzw. Wortwitz lebt ja von seiner Unmittelbarkeit und büßt seine Wirkung ein, wenn es erklärt werden muss.
Sei’s drum, du schreibst:
„Und eine heimtükische Form des Antisemitismus ist der „Philosemitismus“. Und dazuwischen gibt es ein weites Feld für menschlich verständliche Unsicherheit, wie man sich in dem vermienten Gelände bewegen soll.“
1. Die Mine, welche explodiert, wenn man drauftritt, schreibt sich mit einfachem „i“, die „Miene“ bedeutet dagegen „Gesichtsausdruck. Deshalb meine Frage, ob in dem „vermienten Gelände“ gute Mienen zum bösen Spiel gemacht würden oder umgekehrt.
2. Legt man z.B. die Definition von „Meyers Lexikon online 2.0“ zugrunde, dann steht dort:
„Philosemitismus [griechisch] der, geistige Bewegung beziehungsweise Haltung von Nichtjuden, die gegenüber Juden und ihrer Religion eine hohe Wertschätzung zum Ausdruck bringt.“
Darin könnte ich mich ohne weiteres wiederfinden, weniger dagegen in der Zuschreibung, ich sei ein heimtückischer Antisemit (wobei „heimtückisch“ und „hinterhältig“ tatsächlich klassische Attribute aus dem Wörterbuch des Antisemiten sind).
Mittlerweile interpretiere ich deine Aussage aber so, dass du unter Philosemiten wohl „Nichtjuden“ verstehst, die die Negativität, welche die Juden in der Vorstellung des Antisemiten haben, umkehren, indem sie ihnen durchweg positive Merkmale zuschreiben, als da seien: herausragende Intellektualität, Musikalität („der jüdische Geigenvirtuose“) usw., dies aber nicht als erworbene Eigenschaften bzw. als besondere Begabungen von Individuen ansehen, sondern quasi als anthropologisch konstante „Rassenmerkmale“, was insofern dann natürlich auch eine Form von Rassismus ist.
Ich würde allerdings da erstens die „Heimtücke“ als ein zu strenges Verdikt empfinden, diese Erscheinung eher als voluntaristische Überidentifikation zu den „menschlich verständlichen Unsicherheiten“ im Minenfeld zählen, und zweitens zu bedenken geben, dass solche „Philosemiten“ vielleicht lästig sein können, aber im Ernstfall wohl doch weniger gefährlich sind als die militanten Antisemiten.
Oder denkst du darüber anders?
Lieber Heinrich,
für das überflüssige „i“ entschuldige ich mich, als „umgelenter Legasteniker“ habe ich es nicht einmal nach Deinem Hinweis gesehen.
Ansonsten hast Du recht, genau so, wie Du es beschreibst, habe ich den Begriff „Philosemit“ verstanden. Und wenn Du das Wort „Heimtücke“ in einem schnell hingeschriebenen Text als zu streng empfindest, kann ich es ersetzen durch: „nicht so gefährich wie militante Antisemiten, aber doch lästig sind ‚Philosemiten‘, die Juden nicht als Individiuen, sondern als geschlossene ‚Gruppe“ (vielleicht auch als ‚Dasse‘) betrachten“. Damit wären wir wieder beinander.
Es muss natürlich „umgelernter Legastheniker“ und „Rasse“ (statt „Dasse“) heißen.
Es muss natürlich auch „das überflüssige „e“ statt „das überflüssige „i“ heißen, aber so genau nehmen wir das nicht. War ja eh nur ein Scherz, und Hauptsache, wir sind wieder beieinander.
Grüße
Heinrich
@ BvG
„Ich will, daß der Einzelne die Möglichkeit bekommt, sich aus der Erinnerung in eine positive Lösung des Konfliktes ‚retten‘ kann“, schreiben Sie. Und weiter: „Ich glaube daran, daß es eine Lösung und ein Verzeihen gibt, auch wenn diese heute noch nicht überall erreicht sind.“
Können Sie mir das näher erklären (das meine ich absolut nicht polemisch)? Die Untaten sind getan, die Ermordeten tot, daraus kann man sich doch nicht „retten“. Ich verstehe auch nicht, vorin der „Konflikt“ bestehen soll. Eine „Schuld“ für das Geschehene, die zu „verzeihen“ (durch wen?) wäre, trägt doch niemand von den Nachgeborenen (und das sind wohl wir alle, die hier diskutieren).
Mit Argumenten, dieses oder jenes „fördet den Antisemitismus“, kann ich aus meiner Lebenserfahrung wenig anfangen. Antisemiten tradieren Vorurteile, die sich nicht aus persönlichen Erfahrung, sondern aus der Demonisierung „des Juden“ (nicht der realen Juden) speisen.
Über die künstlerische Qualität des Berliner Holocaust-Denkmals kann man geteilter Meinung sein. Ich finde es esthetisch gelungen, andere nicht. Ich finde auch die modernen Gebäude in London esthetisch gelungen, die Prinz Charels für eine Verschandelung der Stadt hält. Habe ich oder er recht? Bekanntlich lässt sich über Kunst und Architektur träfflich streiten, „objektive“ Maßstäbe gibt es nicht. Ob es richtig ist, dass der Staat für ein solches Denkmal sowiel Platz und Geld gibt, kann man auch nicht „objektiv“ bewerten. Ist der Platz und das Geld für die Berliner Museumsinsel, für die Teater und Opern, für den Wiederaufbau des Berliner Schlosses oder für neue Fußballstadien „besser“ angelegt?
Wir können aber natürlich über Denkmäler, Gedenktage und die „Gedenkkultur“ insgesamt diskutieren. Der Mensch braucht offensichtlich „äußere“ Anlässe und Gedenkorte, sonst hätten wir nicht „aller Seelen“ oder Volkstrauertag im Kalender und bräuchten keine Grabsteine auf den Friedhöfen.
Die besten Denkmäler für die ermordeten Juden Europas sind für mich Bücher, wie die von Roul Hilberg und Saul Friedländer, aber die erreichen nur eine winzige Minderheit.
Schön , daß Sie über die Nichtschuld der Nachgeborenen schreiben. Wenn ich das so irgendwo sage, gibt’s jedesmal einen Sturm der Entrüstung und den „Schlußstrichverdacht“.
Tatsächlich fühle ich mich aber schon auch schuldig, mindestens jedoch verantwortlich und solcherlei Geschehnisse belasten mich persönlich und kosten mich einen Teil meines Lebens.
Wenn ich dann kaum noch durch eine Stadt gehen kann, ohne von einem Denkmal in die Pflicht genommen zu werden, möchte ich rufen „Was klagt ihr mich an ? Sagt es doch den Mördern in’s Gesicht!“.
Da bleibt dann Wut übrig, auf die Mörder, weil sie zu feige sind, sich zu ihren Taten zu bekennen und sich im Gewissen der Masse verstecken, auf die Denkmalersteller, weil sie Unschuldige in die Pflicht nehmen, statt die Schuldigen zu finden und schließlich auch eine Wut darauf, daß im gleichen Augenblick, da ich über dieses Denkmal nachdenke, schon an der nächsten Weltecke dieselben Untaten geschehen.
Deutlicher vielleicht in dem Gedicht
„Hiroshima“
Legte die Kränze der Waffenverkäufer,
gedenkend der Opfer, die schweigen in Wut,
legte die Kränze der Waffenverkäufer,
Hiroshimas Oopfer verlieren den Mut.
Lieber BvG, mich hat Ihr Beitrag 28 sehr berührt.
Vielleicht, sollten Sie aber, wenn Sie es so schwer haben, einmal darüber nachdenken, dass Schuld und Verantwortung zwei verschiedene Dinge sind. Schuld haben die Nachgeboreneen zunächst an den ursprünglichen Geschehnissen sowieso nicht. Das braucht Sie also auch nicht zu belasten. Verantwortung haben Sie allerdings. Diese bezieht sich aber nicht auf die Verbrechen der Vergangenheit, sondern auf das Verhindern solcher Geschehnisse in Gegenwart und nächster Zukunft. Im Zusammenhang dieser Diskussion hier bedeutet das, dass die Erinnerung an die Vergangenheit durch Denkmäler und Überlieferung der Lebendenden (inzwischen sind dies fast nur noch Nachgeborene) die Botschaft vom „Nie wieder!“ begründet weitergegeben werden kann, die Vergangenheit den Jetzigen und Zukünftigen erklären kann. Wer das tut, braucht sich nicht schämen oder schuldhaft belastet fühlen. Das ist nicht immer ohne Anstrengung, sollte Sie aber wirklich nicht und wenn auch nur einen Teil Ihres Lebens kosten sollen.
Ja, das eine ist die Vergangenheit, aus der wir für die Zukunft lernen wollen. Erinnern, nicht vergessen, was unsere Nation, unser Volk (?) Menschen angetan hat. Aber wie verhindern wir die Gräuel dieser Welt? Diese Frage hat BvG angesprochen. Fühlen wir uns da nicht alle ziemlich hilflos? Angesichts dieser Überfülle an Schrecklichkeiten hatte ich für mich beschlossen, vor der eigenen Haustür anzufangen. Das schafft aber das globale Elend nicht ab. Was tun?
@ I. Werner
Man fängt immer mit dem ersten Schritt an, das meint auch der Talmudspruch „Wer einen Menschen rettet, rettet die ganze Welt“. Zur Errinerung gehört auch, dass es in der dunklen Zeit auch selbstverständliche Menschlichkeit gab.
Sicher schafft es keiner von uns allein, das globale Elend abzuschaffen. Aber Rabbi Tarfon sagt: „Es ist dir nicht gegeben, das Werk zu vollenden. Du bist aber auch nicht frei, es nicht zu beginnen.“ (Sprüche der Väter)
Ja, Rabbi Tarfon! Ich höre ja nicht auf, das Elend zu mildern in meinem Alltag, aber ich habe den Eindruck, das diese kleinen Schritte, die wir machen, sehr erfolglos sind. Wir leben in einem friedlichen Haus, wir haben es geschafft, dass alle Nachbarn hier miteinander auskommen und sich gegenseitig tolerieren und akzeptieren. Aber was ist denn das? Das reicht doch nicht für die Welt? Solche kleinen Schritte?
@ Abraham
„Die besten Denkmäler für die ermordeten Juden Europas sind für mich Bücher“
Du hast, bei aller Reformiertheit, offenbar doch nicht nur etwas von den Sprüchen der Väter verinnerlicht, sondern auch von deren Gebot: „Du sollst dir kein Bildnis machen!“, und bestünde es auch aus einer gigantischen in Beton gegossenen Abstraktion.
Mich würde Susannes künstlerisches Urteil hierzu interessieren.
Meine Frage ist: Wer soll da nach dem Irren durchs Labyrinth mit welchem geläuterten Gefühl oder Geist wieder herauskommen, im Gegensatz zu der Dokumentation natürlich, die des Steinfriedhofs aber wohl kaum bedarf, und erst recht im Gegensatz zu den Gedenkstätten in Auschwitz, Bergen-Belsen und anderswo?
Mein Eindruck damals war: Da wollen sich ein paar Wichtigtuer ein Denkmal setzen.
Viel sinnreicher, konkreter platziert finde ich so etwas, hat aber offenbar nicht so eine Lobby:
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,530523,00.html
Und das Geld und die Energien wären m.E. besser in der Durchsetzung einer konsequenteren und höheren Entschädigung der Zwangsarbeiter angelegt gewesen.
http://www.juedisches-archiv-chfrank.de/ns-crime/zwarbeit-04.htm
Auschwitz, Theresienstadt, Treblinka, Bergen-Belsen: Jeder, der es wissen möchte, weiß es auch mittlerweile, wohin die Juden deportiert wurden und was mit ihnen geschah. Aber woher kamen sie? Aus dem Niemandsland? Wo sind die tausend Denkmale, die an das vernichtete jüdische Leben dort erinnern, wo es stattgefunden hat? Wer hat schon einmal eine Plakette an einem Laden gesehen: „Dieses Geschäft gehörte bis 1939 der Familie Cohen und wurde dann „arisiert“?
Nicht nur in den Städten, auch auf dem Land, in den Dörfern, gab es jüdisches Leben. Nach 1945 sind in Deutschland mehr Synagogen mangels Gemeinde verfallen, als bei den Novemberpogromen 1938 von SA und faschistischem Mob niedergebrannt wurden. Was steht heute an ihrer Stelle? Wissen die jetzigen Dorfbewohner das? Wären nicht die Steelen dezentral, an jeder ehemaligen Synagoge eine, besser platziert?
Die besten Denkmale für die ermordeten Juden Europas sind für auch für mich Bücher. Nicht einmal in erster Linie Raul Hilberg usw., die sind für die Kenntnis und Erkenntnis zuständig. Daneben gibt es so etwas wie das wunderbare leise und dezente Büchlein „Was gibts Neues vom Krieg?“ von Robert Bober, wo der Holocaust nie direkt erwähnt wird, umso eindringlicher aber auf jeder Seite, in jeder Episode mittelbar mitschwingt.
Und Feuchtwanger, passend zu euerem Diskurs: In seinem Roman „Die Geschwister Oppenheimer“ übersendet Gustav, der wegen seiner Widerstandstätigkeit im KZ war und dem Tode geweiht ist, seinem Neffen Heinrich, der nach anfänglicher jugendlicher Protesthaltung es für vernünftiger ansieht, sich unauffällig zu verhalten, seine Aufzeichnungen über die Verbrechen der Naziherrschaft, zusammen mit einer Karte, auf der steht: “ Es ist uns aufgetragen, am Werk zu arbeiten, aber es ist uns nicht gegeben, es zu vollenden“.
@ heinrich
„Mich würde Susannes künstlerisches Urteil hierzu interessieren.“
Lieber heinrich,
Leider habe ich das Denkmal lediglich auf Abbildungen gesehen, sodass ich keinen persönlichen Eindruck schildern kann. Bei der Frage nach der künstlerischen Qualität muss man sich vergegenwärtigen, welche Vielzahl von Ansprüchen an dieses Denkmal gestellt werden. Zum einen ist es eine offizielle, politische Geste, Schuldbekenntnis wie Mahnung, gleichzeitig darf und kann es nicht Gedenken von oben verordnen, muss aber so offen sein, dass es dem individuellen Empfinden Raum gibt. Es soll ein Mahnmal für den Holocaust sein, der ja in seiner Begrifflichkeit abstrakt erscheint, und gleichzeitig das Einzelschicksal versinnbildlichen.
Insofern finde ich die Idee, die Gesamtform aus sich wiederholenden Einzelelementen entstehen zu lassen, grundsätzlich gelungen, ebenso wie die Begehbarkeit des Denkmals. Die Steine rufen sowohl in ihrer Einzelgestalt als auch in ihrer Gesamtheit naheliegende Assoziationen hervor, ohne aber als „Gräberfeld“ eindeutig benennbar zu sein. Darin erkenne ich die Qualität der Arbeit. Ich halte es für richtig, dieses Denkmal mit einer Dokumentationsstätte zu ergänzen.
Allerdings kann ich auch deine erwähnten Einwände und Abwägungen verstehen, lieber Heinrich.
Am Schluss noch ein Aspekt, der bisher nicht angesprochen wurde: Der spröde Charakter des Werkes, seine schlichte, vom Gegenständlichen gelöste Form, provoziert natürlich Menschen, die wenig kunstaffin sind, und zwar unabhängig von seinem inhaltlichen Gehalt. Man muss sich klar machen, welchen Widerspruch heute noch „Das schwarze Quadrat“ oder andere formal reduzierte Werke, die schon längst Klassiker der Kunstgeschichte sind, bei den Betrachtern hervorrufen. Beuys schockt noch immer! Vor diesem Hintergrund, sind vermutlich nicht alle negativen Kommentare, die der Reiseführer im obigen Text zu Gehör bekommt, als antisemtisch einzustufen.
@ Susanne
Danke für die interessanten Gedanken. Ich glaube auch nicht, dass der Schreiber des Einganstextes andeuten wollte, alle negativen Kommentare zum Holocaustdenkmal als antisemitisch einstufen zu wollen.
@ Heinrich
Mit Deinem Hinweis auf das Bildverbot „verführst“ Du mich wieder, auf die jüdischen Tradition einzugehen. Es gibt nähmlich eine interessante Diskussion unter den Torakommentatoren, warum die Herstellung und Anbetung des Goldenen Kalbes von Gott so fürchterlich bestraft wurde, kurze Zeit später er aber den Israeliten befiehlt, Gold, Silber, Schmuck und andere Kostbarkeiten herzugeben, um daraus das Stifterzelt und einen Altar zu bauen. Es ist glaube ich Maimonides, der dazu sagt, Gott habe aus dem Schlamassel um das Goldene Kalb gelernt, dass die Mehrheit der Menschen nicht mit einer abstrakten Idee auskommt, sondern einen sichtbaren Ort der Verehrung braucht. Erst nach der Zerstörung des Tempels in Jerusalem waren die Juden so weit, Gott ohne den Bezug zu einem festen Ort zu denken.
Bei allem Verständnis für Deine Argumentation halte ich daher doch Denkmäler für notig. Das Eine (wie Stolpersteine) schließt doch das Andere nicht aus?
@ Susanne,
ja, meine liebe Waldfee, ich habe dein Echo vernommen, fand deine Darlegungen erhellend und lehrreich und habe ihnen ausnahmsweise nichts Kritisches entgegenzusetzen. Allerdings habe ich, zugegeben, versäumt, mich artig zu bedanken, was ich hiermit zerknirscht nachhole.
„Antisemitismus“ ist nach meinem Urteil ein ernster Vorwurf, den man gerade deshalb nicht inflationär gebrauchen sollte. Schon das Diktum August Bebels, nach welchem der Antisemitismus der Sozialismus der dummen Kerle ist, deutet auf eine Grauzone zwischen manifester rassistischer Judenfeindschaft und Borniertheit hin, und du deutest darauf hin, dass es ungebrochen einen „antimodernistischen“ Massengeschmack gibt.
Im übrigen bin ich – dies auch eine späte Antwort an Abraham – in meinem Urteil über das Denkmal nicht festgelegt, bin nur allem Monumentalen abhold, von dem ja auch die wilhelminische Denkmalkultur und die faschistische Architektur voll sind.
Zum zusätzlichen Nachdenken über die Denkmalkultur:
„http://www.nzz.ch/2001/09/15/li/article7M9PB.html
Noch ein Versuch:
http://www.nzz.ch/2001/09/15/li/article7M9PB.html
@ Heinrich
Wieder einmal: Danke und einverstanden.
@Heinrich
och, ausnahmsweise keine kritische Erwiderung?
Das freut die Waldfee aber gar nicht 😉
@heinrich
Der Artikel in der NZZ bestätigt meine Anfangsgedanken zum Thema.
Erinnern muß erträglich sein.
@ BvG
An unerträgliches kann man sich nicht „erträglich“ erinnern. Und Sie haben selber deutlich gemacht, dass man die NS-Verbrechen nicht einfach „vergessen“ oder verdrängen kann.