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Die AfD provoziert nicht nur: „Nicht zum Lachen“, FR-Meinung vom 8. Februar


Stück für Stück die wahren Ziele entlarven

Klaus Staecks Worte sprechen mir aus Herz, Seele und Verstand. Um die wahren Ziel der AfD zu erkennen, aufzudecken, sie zu verstehen versuchen, empfehle ich dringend, wenn schon und wenn überhaupt, dann – außer der Lektüre bereits vorliegender Veröffentlichungen (z. B. „Nie zweimal in denselben Fluss“) – nicht nur
erstens: angeblich „gemäßigte“ AfD-Politiker*innen wie z. B. Tino Chrupalla bei „Markus Lanz“ oder Leif-Erik Holm bei „Hart aber fair“ in Talk-Sendungen, sondern auch Hardcore-Leute aus dem rechten Flügel einzuladen, diesen aber
zweitens: nicht in Runden mit mehreren Teilnehmer*innen ein Forum zu bieten, in denen die permanenten aufgeregten Wortunterbrechungen (Ins-Wort-Fallen, Nicht-Ausreden-Lassen,…) eo ipso Wasser auf ihre Mühlen derer sind, die danach umso mehr die öffentlich-rechtlichen Medien der Lüge, des Nicht-Verstehens, des Missverstehens, der Vorurteile/Vorverurteilungen, de Hasses usw. bezichtigen können, sondern
drittens: sie als Gast/Gästin zu intensiven, versierten Zwiegesprächen zwischen ihm/ihr und einem/ einer äußerst gut vorbereiteten, eloquenten Moderator/in zu bitten, in denen – und nur in denen! – es einzig und allein möglich ist und darum geht, Stück für Stück die wahren Ziele zu entlarven und sie verbal offenzulegen, deren Argumente vom Kopf auf die Füße zu stellen; deren Aussagen beim Wort zu nehmen und auf logische Stichhaltigkeit zu prüfen und logische Schlussfolgerungen zu ziehen; ideologische Verbrämungen als solche aufzudecken und sie auf diese Weise gleichsam dazu zu bringen, ohne Ausflüchte und Umschweife widerspruchsfrei Farbe zu bekennen…
Vermutung: Mit dieser Agenda wohl beide Stühle leer bleiben.

Dieter Offermann, Darmstadt

Dieser Gesellschaft fehlt es an Solidarität

„Da kann man wieder hoffen, wenn so viele Menschen für Demokratie und Rechtsstaat auf die Straße gehen. Nur in der Formel „Für die freiheitlich – demokratische Grundordnung“ fehlt etwas: “ die solidarische Grundordnung“. Das deutsche Grundgesetz beinhaltet auch die Pflicht für die Vermögenden mit ihren Besitz zum Gemeinwohl beizutragen. Art. 14 GG. Aber auch aus Artikel 1 ist die Verpflichtung abzuleiten, allen Bürgern Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Es gibt in unserem Land Menschen, die unter Verhältnissen leben müssen, deren sich die anderen schämen müssten, d.h. ihre Würde wird verletzt.
1948 hatte man Grund das Wort „Gemeinschaft“ zu meiden. Die nazistische und diktatorische „Volksgemeinschaft“ war mit der Niederlage zusammengebrochen. Und im östlichen Teil Deutschlands war ein Zwangssozialismus im Aufbau.
Möglicherweise haben Rechtsgruppierungen auch deswegen Zulauf, weil den Verlierern und Abgehängten in der Gesellschaft die Solidarität fehlt.“

Dieter Reitz, Mainz

Niemand soll behaupten, wir hätten es nicht wissen können

Die AfD tut nach den Enthüllungen zum Treffen Rechtsextremer bei Potsdam nun so, als wäre sie üblen Diffamierungen ausgesetzt. War doch alles nicht so gemeint. Tatsächlich sind die Pläne zur (schönrednerisch): Remigration erschütternd, aber keineswegs etwas Neues. Originaltöne aus Björn Höckes Buch „Nie zweimal in denselben Fluss“: er beklagt die “…brutale Verdrängung der Deutschen aus ihrem angestammten Siedlungsgebiet…“ … “…Selbstauslöschungswahn…“ (Grüne, Linke und manche Medienleute) „jubeln regelrecht über unseren bevorstehenden Volkstod durch den Bevölkerungsaustausch.“
Selbstredend muss man dem entschlossen begegnen: “…wird ein großangelegtes Remigrationsprojekt notwendig sein.“ Dabei werde man nicht um eine Politik der „wohltemperierten Grausamkeit“ herumkommen. „Das heißt, daß sich menschliche Härten und unschöne Szenen nicht immer vermeiden lassen werden.“
Und wen brauchen wir dazu? „Aber die Sehnsucht der Deutschen nach einer geschichtlichen Figur, welche einst die Wunden im Volk wieder heilt, die Zerrissenheit überwindet und die Dinge in Ordnung bringt, ist tief in unserer Seele verankert, davon bin ich überzeugt.“
Alles wörtlich nachzulesen in genanntem Buch, 2. Auflage 2018.
Volkstod; Grausamkeit („wohltemperiert“ natürlich); die sogenannte Remigration „großangelegt“; geschichtliche Figur, die „heilt“ – auch das leider altbekannt. Nicht kleckern, sondern klotzen.
Also kein Grund, der AfD ihre empört klingenden „Distanzierungen“ abzunehmen. Selbstverständlich schreiben sie so etwas (noch) nicht in ihr Programm. Je mehr Zuspruch sie bekommen, umso mutiger werden sie, die konkrete Umsetzung ihrer Absichten anzugehen. Niemand behaupte, man hätte es nicht wissen können.
Es stimmt hoffnungsvoll, dass endlich ein Aufschrei durch die Reihen der Anständigen geht.

Georg Vief, Saarbrücken

Nichts übrig für die wahren Werte

Was soll das ganze Gezerre um das AIfD Verbot? Die Wähler dieser unsäglichen Partei müssen begreifen: So eine Partei gehört einfach nicht in unsere Parlamente!!!! Das ist doch eine unmissverständliche Botschaft an Leute, die für die wahren Werte der Demokratie nichts übrig haben.

Patrizia Frada, Frankfurt

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3 Kommentare zu “afd-verbot

  1. Ja, ich bin für ein AfD-Verbot, und zwar ohne Wenn und Aber. Die Mütter und Väter unseres Grundgesetzes haben aus sehr gutem Grund und aus den Erfahrungen der Weimarer Republik dieses Grundgesetz als wehrhaft konzipiert. Deshalb ist im Grundgesetz die Verwirkung von Grundrechten für die Feinde dieser Demokratie vorgesehen und wann, wenn nicht jetzt waren die Voraussetzungen leider so klar, dass die sich Osten um 30 Prozent herum bewegende AfD, die eine echte Gefahr für diese Verfassung und das gesellschaftliche Zusammenleben der Menschen bedeutet, verboten werden muss. Ich will auch nicht zu denjenigen gehören, die geschwiegen haben, als deutsche Nazis sich daran machten, wieder diese Republik für sich zu vereinnahmen. Die in den vergangenen Wochen auch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen wie etwa in der Sendung „Monitor“ vom WDR dargestellten Szenarien im Falle einer Machtübernahme durch die AfD zeigen deutlich auf, welche gravierenden Veränderungen im gesellschaftlichen Zusammenleben eintreten würden, wenn die AfD von Wählerinnen und Wählern mit Verantwortung ausgestattet würde. Die Folgen wären ein totaler Rechtsruck und das Verschieben des Sagbaren nach rechts, was bedeuten würde, dass linke oder linksliberale Zeitgeister sich vielfach überlegen müssten, ob politische Arbeit unter diesen Bedingungen noch möglich wäre und ob es nicht besser wäre, dieses Land zu verlassen. Nun, mir fehlen die finanziellen Mittel genauso wie die Logistik, um diesen Schritt einfach zu vollziehen. Die Männer und Frauen des parlamentarischen Rates haben aus guten Gründen, die nicht zuletzt in einem berechtigten Misstrauen gegenüber den Deutschen erfolgten, die Möglichkeit geschaffen, Parteien zu verbieten. Wir waren noch nie so nah am rechten Abgrund wie heute und gerade deshalb und wegen der zunehmenden Beweislage durch den Verfassungsschutz gegen die AfD erscheint mir ein Verbot der AfD notwendiger denn je. Man braucht keinen autoritären Charakter zu haben, sondern nur geschichtsbewusst zu sein, um sich zu betrachten, wie die Weimarer Republik zugrunde ging. Natürlich ist es die Aufgabe der Medien. über die Untaten der AfD zu berichten und gleichzeitig dazu beizutragen, dass eine informierte Zivilgesellschaft, wie das etwa in der Frankfurter Rundschau geschieht, auch zum Engagement gegen das unmenschliche Gesellschaftsbild wie etwa Remigration und Deportationsfantasien bereit ist. Ja, ich wiederhole mich, aber ich werde nicht aufhören, die Gefahr von rechts zu benennen und mich in vielfältiger Weise gegen rechts zu aktivieren, weil ich bereit wäre, die nötigen Konsequenzen zu ziehen.

  2. Guten Tag, allen herzlichen Dank für die Veröffentlichung der Leserbriefe Ihrer Abonnenten in der Frankfurter Rundschau vom 1. März 2024. Ich bewundere alle Schreiber*innen, die mit treffenden Worten, Aussagen, Ideen über die unsäglichen Gestalten der AfD formulieren können. Schade, dass diese Gedanken nur ein Eintagserscheinen ist. Jedem Menschen bin ich dankbar, die tatsächlichen Vorhaben der AfD mit überzeugenden, mit nicht zu widerlegenden Worten zur Aufklärung beizutragen. Ich als 80 jährige Rentnerin würde gern -nicht mehr vorhandene- Litfaßsäulen mit diesen intelligenten Beiträgen bepflastern. So nutze ich diese schriftlichen Gedanken derart, sie über App meines Smartphones im Bekannten-/Freundeskreis zu versenden an die, von denen ich weiß, dass sie noch nicht überzeugt sind von der Untauglichkeit dieser Nichtdemokratischen Un-Partei, in der die Lügen und das Verdrehen der Tatsachen ihrer Partei-Mitglieder locker, ganz selbstverständlich und ohne Scheu genutzt werden. Die Demonstrationen bewundere ich. Weil bei mir das Laufen nicht mehr so gut funktioniert, lese ich statt der eigenen Teilnahme dann immer gern Ihre Berichte darüber. Der Journalismus ist für die Demokratie und das Durchleuchten von Zusammenhängen unverzichtbar. Tiefes Dankeschön.

  3. Meine Familie hat einen Stammbaum, dessen Angehörige bis in das fünfzehnte Jahrhundert in Gebieten gelebt haben, die dem heutigen Deutschland zugehören, überwiegend im Münsterland. Ich teile wenig gemeinsame Kultur mit Björn Höcke, wie mir scheinen will. Und leider nicht nur mit ihm.
    Zu meiner guten deutschen kultivierten Erziehung hat stets Höflichkeit und Respekt gegenüber anderen Menschen gehört. Herr Johann Wolfgang Goethe als Repräsentant deutscher Kultur war stets offen und interessiert an internationalem Austausch in Respekt und Freundschaft, das gehörte auch in allen Jahrhunderten zur guten deutschen Sitte, Menschen ausländischer Herkunft in Deutschland waren stets Bestandteil kultivierten Umgangs miteinander.
    Meine Gefühle, dass Deutschland ein gutes Land ist, das man mögen und in dem man gern leben kann, speisen sich aus der stabilen Demokratie mit all ihren Zumutungen für aktive Demokraten, aus dem Asylrecht, aus dem Pluralismus, aus dem Primat von Vernunft und Wissenschaft.
    Es ist beschämend, dass Menschen im Namen meines Landes eine solche aggressive Respektlosigkeit zeigen, und manchmal erwische ich mich bei der Hoffnung, dass unsere Immigranten nicht genügend Deutsch verstehen, um das alles mitzubekommen.

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