Ukraine: Krieg ist immer Verrat an der Menschlichkeit

 

 

 

 

 

Das war eine ziemlich bedauerliche Polterei

Ich habe den Leserbrief von Herrn Gehring so verstanden, dass er das übliche Schwarz-Weiss-, beziehungsweise Freund-Feind-Denken und -Urteilen anprangert. Der Leserbriefschreiber Büchsel reagiert offenbar wie der getroffenen Hund darauf, der laut bellt. Wer die Meinungsführerschaft innezuhaben glaubt, bildet sich offenbar ein, andere ob ihrer Einstellung beschimpfen zu dürfen. Angeblich weiß er, worum es geht und verlangt deshalb, die Art und Weise, wie ein solcher Status Quo zustande kommt, nicht infrage stellen zu dürfen. Die inhaltlichen Argumente von Herrn Büchsel sind durchaus nachzuvollziehen, müssen aber nicht zwangsläufig zu den selben Schlussfolgerungen führen, die er trifft und geben ihm auch nicht das Recht, auch nicht im Namen der ukrainischen Bevölkerung, die dies sicherlich auch differenziert betrachten mag und auf Unterstellungen und Aneignungen verzichten kann, derart aus dem Affekt loszupoltern. Dies finde ich weniger geschmacklos, als mehr bedauerlich.

Robert Maxeiner, Frankfurt

Der Mainstream ist bellizistisch

Hans-Hermann Büchsel nennt den Kosovokrieg einen „problematischen“ Eingriff. Wie der Mainstream verharmlost und verdrängt er damit die völkerrechtswidrigen Natoverbrechen der damaligen Bombardierung von Infrastruktur und Tötung von Zivilisten. Zur Ablenkung von den eigenen verdrängten Verbrechen wird auf den Feind Putin projiziert, obwohl dieser 2001 trotz oder wegen des Kosovokriegs eine Sicherheitspartnerschaft anbot. Der dabei erfolglose Putin mutierte dann unbestreitbar zum verbrecherischen Nachahmer der Nato. Gehring versteht die Bergpredigt aber genau richtig, denn die Frieden stiftende Feindesliebe Jesu fordert, die eigene Bosheit, den „Balken im eigenen Auge“ einzugestehen statt auf Feinde zu projizieren. Das wird als „altlinke Soße“ vom bellizistischen Mainstream abgewehrt. Dessen Projektion auf Putin spiegelt Gehring, indem er die üble selbstgerechte Einteilung in Gute und Böse konkret benennt, die das Schüren des Ukrainekriegs, also die weiteren „vielfachen Leiden“ rechtfertigt. Der Mainstream empfindet die Spiegelung als „unerträglichen Primitivstil“ und „geschmacklos“. Das gespiegelte verdrängte eigene Böse schmeckt natürlich nicht und erscheint unerträglich. Deshalb wird es ja verdrängt. Jesus und Art. 51 der UN-Charta sind durchaus vereinbar, wenn Art. 51 nicht einseitig missbraucht, sondern fair angewandt wird. „Selbstverteidigung, auch unterstützt von anderen Staaten“ muss auch der russisch sprechenden Donbassbevölkerung zugestanden werden, die ab 2014 durch einen brutalen Krieg der ukrainischen Regierung terrorisiert wurde. Damals begann der Krieg. Präsident Macron kann Putin projektionsfrei begegnen und im Geist der Minsker Vereinbarungen dessen Sicherheitsbedürfnis gegenüber Atomraketen an der russischen Grenze anerkennen. Denn psychologisch betrachtet muss er nicht millionenfache Verbrechen an Russen im 2. Weltkrieg verdrängen und auf Putin projizieren, um Russland erneut „ruinieren“ zu dürfen, ein deutsches Beispiel für die psychologischen Diagnosen der „Wiederkehr des Verdrängten“ und der „Unfähigkeit zu trauern“.

Dorothea Plank, Oberursel

Liebe Redaktion

Krieg ist verursacht durch die Machtgeilheit und Profitgier von Führungseliten. Und die Soldaten und deren Familien und die Bevölkerung, wird missbraucht von diesem arroganten Pack! Das Leid was im Krieg erzeugt wird, ist unermesslich.
Schreibt gegen Krieg! Hört auf „gut“ und „böse“ zu benennen! Krieg ist immer, und von Grund auf, Verrat an der Menschlichkeit. Das sollte Thema in den Medien sein.

Markus Marnet, Unna

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Ein Kommentar zu “Ukraine: Krieg ist immer Verrat an der Menschlichkeit

  1. Ich weiß nicht ob es weiter hilft bei einem aktuellen brutalem Angriffskrieg so sehr die Vergangenheit zu betrachten. Man wird da wohl immer etwas finden mit dem man alles begründen kann. Ich kann mich an ein Gespräch mit einem Arbeitskollegen erinnern der mit einer Frau aus dem Iran verheiratet ist. Es ist schon einige Jahre her aber weil er damals islamistischen Terror versucht hat mit dem was die Europäer in den Kreuzzügen im Nahen Osten gemacht haben zu begründen weiß ich das noch. So eine Begründung ist natürlich Unsinn aber das Verhalten von Putin derzeit mit Ereignissen zu begründen die Jahrzehnte her sind ist auch nicht viel besser. Putin hat Russland zu einem mächtigen Terrorstaat gemacht. Das ist die derzeitige Realität vor der wir stehen und sein Kriegsziel zu Anfang war mit Sicherheit nicht nur die Ukraine. Die wollte er wie die Krim im vorbei gehen mit nehmen. Solche Leute hat es in der Geschichte schon öfter gegeben nicht zuletzt auch in D. Es wird nichts anderes übrig bleiben als Putin zu stoppen. Er wird wie seine Vorgänger nicht von selbst aufhören völlig egal was z.B. die USA in Vietnam gemacht hat. Darüber kann man reden aber es wird nicht weiter helfen. Das Putin Atombomben hat macht die Sache gefährlich und nicht einfacher. Es kann auch fürchterlich schief gehen. Deshalb halte ich die Aussage das Putin den Krieg nicht gewinnen darf für richtig und das was Scholz macht im Grunde auch wenn es am Ende dazu führt.

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