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Balken 4
Leserforum 2 20190916Forum vom 3. Januar 2023

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Ein Krieg wurde noch nie gewonnen

Ukraine: „Wie geht Frieden? Ehrliche Antwort: keine Ahnung“, FR-Tagesthema vom 31. Dezember

Ja sind denn alle besoffen, die vom „Sieg der Ukraine“ und deren Wiederaufbau faseln? Das Land ist noch nicht mal richtig platt gemacht. Da geht bestimmt noch mehr.
„Die Russen“ sind weit entfernt vom Ende des Krieges und auch von der Frage „Wollt ihr den totalen Krieg“ – wann werden „Putin“ und seine Spießgesellen diese Frage stellen?
Die Wiederholung der Geschichte geht immer anders aus, aber nie ohne den wahllosen Tod tausender Menschen … für Scheiße. Das ist schwer oder gar nicht auszuhalten. Die Sprache der Berichterstatter auf allen Seiten verschleiert den Mord und die Mörder, indem sie von Opfern, Gefallenen, rationalem oder weniger rationalem Denken der Mörder spricht, auch von der Ökonomie, die ja seit Väterchen Franz (Degenhardt) und seinem Lied von 1971 „prooogressiv, dynamisch, mit Phantasieieie, aber sachlich“ usw. ist.
Ein Krieg wurde noch nie gewonnen. Kriege werden mit ungezählten Opfern auf allen Seiten beendet, nie aber gewonnen.
Nach dem Krieg kommt der Schmerz. Die Menschen bauen unter Entbehrungen auf, was sie vorher zerstört haben. Einige bereichern sich dabei und bauen ihre Macht aus. Dann geht das Ganze wieder von vorne los. So wird es auch diesmal sein.
Der Kindertraum von Sgt. Peppers Sieg über die Blaumiesen wird sich nicht erfüllen und die Analytiker werden uns genau erklären, warum die ökonomischen Interessen der einen oder anderen Seite (Profitgier) dazu geführt haben, dass die Menschen sich gegenseitig die Köpfe einschlagen mussten. Das wusste Karl (Derdaoben hab ihn selig) Marx schon. Das Kapital (die Bourgeoisie) liefert die Waffen zu seiner (ihrer) eigenen Vernichtung.
Was also tun? Mit christlich heiliger Einfalt dem Schläger die andere Wange hinhalten? Und sie dann mit dem Segen der christlich-orthodoxen Glaubensbrüder der Putin-Kirche mit ihren schönen ergreifenden Gesängen einschlagen zu lassen? Was sagen Sie dazu Herr Papst? Kein Kommentar?
Das ist das Elend: die Menschen können den Mord nicht als Mord benennen. Das fünfte (und nicht das oberste) Gebot der Christen lautet: „Du sollst nicht töten“ (morden). In theologischen und philosophischen Kreisen wird darüber viel gefachsimpelt und interpretiert. Könnten wir das Gebot nicht einfach ernst nehmen? Denn sonst wird uns „Derdaoben“ gnadenlos vernichten, bzw. wir uns selbst. In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern und der Redaktion „eine guten Rutsch“.

Manfred Kramer, Frankfurt

Russland bewegt sich zwanghaft rückwärts

Revolutionen in England (insbes. Glorious Revolution von 1688/1689), Französische Revolution (1789-1799), nachfolgende Revolutionen in europäischen und außereuropäischen Ländern wie z. B. den USA: Wie ein roter Faden zieht sich deren „Mündigwerden“ durch die Geschichte. Und auch weiterhin wird die Menschen nichts davon abbringen, nach Aufklärung, Emanzipation und Freiheit zu streben. Allerdings müssen diese Werte auch gelebt und auf den verschiedensten Ebenen durch Bürgerinnen und Bürger verteidigt werden.
Oligarchisch-, Klepto-Kakistrokratische Allein- und Cliquenherrschaft mit autokratischen Strukturen ohne grundlegende Menschenrechte, können und werden in Europa und der gesamten westlichen Welt kein Modell für die Zukunft sein.
Dies gilt nicht zuletzt besonders auch für Russland, das derzeit nach Revolution und Systemwechsel in eine rückwärts gewandte Zeit gezwungen wird. Es ist ja keine neue historische Erfahrung, dass Machthaber ihren Wunschträumen, Verfehlungen, Verirrungen und ihrem Größenwahn freien Lauf lassen, sich über Vernunft, Gesetz und Gemeinwohl hinweg setzen, ihr Land und Volk ins Elend stürzen.

Josef Draxinger, Bad Birnbach

Blumen, Tränen und patriotischer Gesang

Im Bericht über die Feierlichkeiten aus Anlass des Abzugs der russischen Truppen aus Cherson, schildert die FR die gelöste Stimmung in der Bevölkerung mit allem was so dazu gehört, Blumen, Tränen und patriotischer Gesang, Tscherwona Kalyna, das Lied vom Roten Schneeballstrauch. Nur ein Zufall, dass es sich dabei um eine Hymne von Banderas OUN (Organisation Ukrainischer Nationalisten) handelt? Eher nicht. Immerhin lebt man mittlerweile in der heutigen Ukraine Banderas Traum, mit den Deutschen als Unterstützer gegen die Großrussen zu kämpfen. Sie haben diesen Kampf vermutlich so nicht gewollt, aber den Sieg vor Augen darf man ja schon mal ein bisschen träumen. Oder?

Hans Blaschke, Bad Vilbel

fr-debatteUnsere Schuld gehört zu den Fakten

Aleida Assmann: „Eine mahnende Hüterin des Vergangenen“, FR-Feuillton vom 23. Dezember

In dankenswerter Weise hat sich Frau Assmann mit den so „faktenorientierten“ Thesen von Egon Flaig auseinandergesetzt. Genauer Lesen und Hinhören führt zur Entlarvung eines konservativen, wenn nicht reaktionären Geistes aus der Wissenschaft.
Es ist unmöglich, den Begriff Schuld aus der geschichtlichen Analyse der jüngeren deutschen Vergangenheit zu verdrängen. Hat Herr Flaig wohl einmal seine Eltern befragt? Ich erinnere mich heute noch als 6-jähriger wie die Berliner Juden deportiert wurden und das offene Entsetzen meiner Mutter. Die Juden waren doch angesehener Teil der Gesellschaft. Seitdem ist es für mich eine Lüge ‚Wir haben von alledem nichts gewusst‘.
Es nutzt auch nichts, die Schuld der Gesellschaft durch Verweis auf anderes Unrecht zu relativieren. Die Schuld gehört zu den Fakten.
Wir können uns glücklich schätzen, dass unsere Gesellschaft und der Staat mit ausgeprägter Erinnerungskultur vom Stolperstein bis zum gelebten Gedenken durchweg einig ist. Ich bin stolz, dass unserer demokratischen Generation eine nachdenkliche Moral bewusst ist.
Natürlich gibt es Grenzen: So ist eine Zahlung zur Teilnahme an der Erinnerung des Olympia-Massakers in München fragwürdig. Und so würdevoll die Rückgabe der Benin-Bronzen ist, die kolonialen Untaten sind heute mit Geld nicht zu beantworten.
Nur in einem kann ich Frau Assmann nicht folgen: Endet der Geschichtsunterricht heute wirklich noch beim 1. Weltkrieg ?  Schon in den frühen 50-Jahren haben unsere damals jungen, schon kriegserfahrenen Lehrer in Bremen die aktuelle Politik – Neutralität a ‚la Oestereich – mit uns Schülern diskutiert.
Ich will ein Wort von der Schriftstellerin Chimamanda Ngozi Adichie (ZEIT NR.53) variieren: ‚Moral lebt in der Geschichte und Geschichte in der Moral‘

Detlef Geisendörfer, Frankfurt

Geschichte wird auch für die Gegenwart geschrieben

Der Kritik von Aleida Assmann an nicht nur geschichtswissenschaftlich antiquiert-historistischen, sondern zugleich geschichtspolitisch höchst problematischen Positionen von Egon Flaig ist nur zuzustimmen. Geschichte ist doppelt und mehrfach, sowohl aus ihrer Zeit heraus wie im Rückblick in einer wirkungsgeschichtlichen und gegenwärtigen Perspektive zu analysieren, zu verstehen und einzuschätzen. Denn Geschichte wird für die jeweilige Gegenwart geschrieben und nicht nur, um der Vergangenheit als solcher gerecht zu werden.
Allerdings genügt ein kritisches historisches Erinnern auch geschichtspolitisch allein nicht: Zugleich ist aus der Geschichte zu lernen, aus gravierenden Fehlentwicklungen wie aus gelungenem und zukunftsweisendem Agieren. Dabei sind geschichtswissenschaftlich historische Differenzen nicht zuletzt bei geschichtsdidaktischen Vermittlungen angemessen zu beachten. Lehren aus der Geschichte sind darüber hinaus inter- und transdisziplinär in politisch-, sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Diskussionen mit einzubringen (vgl. u.a. meine Studie, Wirtschaft – Reformation – Revolution. Studien zur historischen Gesellschaftswissenschaft, Münster 2020). Dies um so mehr, als die Geschichte im Grunde das einzige Lernmaterial bietet „aus dem die Menschen lernen können und auch tatsächlich ständig lernen“ (Hans-Ulrich Wehler).

Norbert Fabian, Duisburg

fr-debatteAusgewogen und klar

Friedensfragen: „Welche Bedeutung hat Pazifismus, wenn Gewalt eskaliert?“, FR-Politik vom 22. Dezember

Als Mitglied von Pax Christi und ehemaliger Militärpfarrer möchte ich klarstellen, dass Pax Christi den russischen Angriffskrieg keinesfalls rechtfertigt. Dies hat auch Bischof Kohlgraf niemals getan. Er hat in seinem Beitrag ausgewogen und klar die Dilemmasituation von Pazifismus und militärischer Verteidigung aufgezeigt.
Der Bischof setzt sich für eine aktive Teilnahme auf dem Weg zu Frieden ein („Frieden fällt Menschen nicht in den Schoss, er erfordert Arbeit, Gestaltungswillen, er wird konkret in Tat und Wort.“). Der Beschluss der Pax-Christi-Bundesdelegiertenversammlung am 23.10.2022 in Fulda beinhaltet hier noch viele Beispiele von konkreten gewaltfreien Wegen

Wolfgang Steinmetz, Frankfurt

fr-debatteKostenlose Benutzung der U-Bahn

49-Euro-Ticket: „Bundesweites Bahnfahren“, FR.-Region vom 30.12.

Die Finanzierung des öffentlichen Personennahverkehrs sollte bundesweit auf eine breite Basis gestellt werden. Alle Bürger-innen – also auch Frau Merkel und Herr Lindner zahlen einen Jahresbeitrag. Sie dürfen somit den ÖPNV nutzen. Eine Beitragsbemessungsgrenze entbindet den Teil der Bürger-innen, die sich rund 400 Euro nicht leisten können. Die Höhe des Beitrags sollte durch Eperten-innen berechnet werden. Eingezogen wird er direkt mit der Steuererklärung beim Finanzamt.
Übrigens durfte meine Schwiegermutter -als Rentnerin – vor gut zehn Jahren die U Bahn in Budapest kostenlos benutzen !

Hermann Holtbernd, Bottrop

fr-debatteScharf abgewatscht

Erwiderung auf „Der Tonfall in dieser Debatte ärgert mich“, FR-Forum 22.12

Ich möchte die Ausführungen der Leserin Sperber-Pretzl zum Tonfall in der Kolumne von Katja Thorwarth (FR vom 8. Dezember) gerne weiterführen. Die täglichen Kolumnen in der FR weisen ein großes Spektrum stilistischer Herangehensweisen auf: von abwägender Reflexion (Harry Nutt) über gespreizte Schlaumeierei (Maren Urner) bis zu augenzwinkerndem Grobianismus (Michael Herl). All das ist potenziell erhellend. Das bei Frau Thorwarth – nicht nur in diesem Fall – vorherrschende scharfrichterhafte Abwatschen missliebiger Meinungen und Personen ist es nicht.

Heinz Welsch, Weitersburg

Balken 4
Leserforum 2 20190916Forum vom 4. Januar 2023

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In zwei Tagen war alles erledigt

Zu: „Liegt die Zukunft im Tiny House?“, FR-Wirtschaft vom 16. Dezember

Was mir in diesem dpa Artikel, geschrieben nach Befragung etlicher „Experten“, fehlt, ist, dass bei Tiny-Häusern, durch die überwiegende Verwendung von Holz als Baustoff, weit geringerer Aufwand von „grauer Energie“, sprich CO2, zum Bau der Häuser notwendig ist, als wenn konventionell mit Stein auf Stein, Beton und Stahl gebaut wird. Jede Tonne Beton muss mit etwa 600 Kilogramm CO2-Freisetzung, für die benötigte Energie bei der Herstellung, erkauft werden! Jede Tonne Stahl mit 1,5 Tonnen CO2!
Dazu kommt eine weit geringere Bauzeit zum Aufbau (beim Hersteller) und „vor Ort“(Versorgung und Aufstellung), sowie ein weit geringerer Flächenverbrauch/Versiegelung, gegenüber konventionell gebauten Häusern!
Unser, vollkommen ausreichendes, 43m2 „Flying Space“ von Schwörer benötigte von der Vertragsunterzeichnung bis zum Bezug fast genau 1 Jahr. Die Baugenehmigung durch die Stadt Rüsselsheim erfolgte zügig. Das Haus ist als eigene Wohneinheit, neben unserem verwandtschaftlich vermietete Bestandshaus, auf einem Siedlungsgrundstück mit Nutz-und Ziergarten konzipiert. Meine Frau und ich wollen hier unseren Lebensabend verbringen.
Die Anlieferung des Hauses (mit Küche und Bad schon installiert) erfolgte per Spezialtransporter. Die Aufstellung mit Hilfe eines riesigen Autokrans, sowie der Anschluss an die Ver-und Entsorgung war dann in 2 Tagen erledigt!
In den 2 Wochen vor dem Aufbautermin wurde in Eigenleistung und mit Hilfe regionaler Handwerker, die notwendigen Punktfundamente errichtet, Kabel und Leitungen vom Bestandshaus zum Baugrundstück verlegt.
Dazu, ganz wichtig in Zeiten von knapper und teurer Energie: Unser Haus besitzt eine smarte Belüftungsanlage, ist super gedämmt und wird von einer Elektro-Fußbodenheizung gewärmt. Die Warmwasserversorgung erledigt ein kleiner Durchlauferhitzer. Der Stromverbrauch für Heizung, Warmwasser, Licht, Haushalt und Unterhaltungselektronik lag in den bisher darin gewohnten 3 Jahren bei ca. 4.000kWh/Jahr.

Karl-Ludwig Klingelschmitt, Rüsselsheim

fr-debatteGut gemeint, aber nicht gut gemacht

Whistleblower: „Schutz für Mutige“, FR-Meinung vom 17. Dezember

Auch die „Mut“ und „Courage“ von Whistleblowern hervorhebenden Titel der beiden Beiträge zur Verabschiedung des Hinweisgeberschutzgesetzes durch den Bundestag am 16.12.2022 (fast genau 1 Jahr n a c h Ablauf der EU-rechtlichen Umsetzungsfrist) vermitteln einen recht einseitigen Eindruck von der Materie. Weder der europäische noch der deutsche Gesetzgeber haben es geschafft – wenn das überhaupt ernsthaft angestrebt war -, einen angemessenen Ausgleich zwischen (berechtigten) Geheimhaltungsinteressen von Unternehmen und anderen Organisationen einer-, den vor allem durch öffentliche Interessen an Vermeidung und Beseitigung von (gesellschaftlich relevanten) Missständen andererseits gerechtfertigten Schutz von Mitarbeitern wie anderen Personen, die Rechtsverstöße melden oder offenlegen, herzustellen. Wenn aber
Geheimnis- und Hinweisgeberschutzgesetz weithin unverbunden nebeneinander stehen, wird weder für Verpflichtete noch für Berechtigte/Geschützte hinreichend Rechtssicherheit geschaffen.
Letztlich ist es kein Ausweis „guter“ Rechtsetzung, wenn sich Deutschland wieder einmal wegen Versäumens EU-rechtlicher Umsetzungspflichten einem Vertragsverletzungsverfahren der EU-Kommission gegenüber sieht, wenn offenbar keine Anstalten gemacht werden, bei im Hinblick auf ihre inhaltliche Bestimmtheit direkt anwendbaren Vorschriften der EU-Richtlinie jedenfalls seitens staatlicher Stellen die gebotenen Vorkehrungen und Maßnahmen („Meldekanäle“ etc.) einzurichten und wenn schließlich sowohl beim sachlichen und persönlichen Anwendungsbereich des künftigen Gesetzes als auch bei Haftungs- und Bußgeldvorschriften kein klares Konzept zu erkennen ist. Dass daher „Verstöße“ im öffentlichen Sektor allenfalls punktuell erfasst werden, passt in das eher trübe Gesamtbild: gut gemeint, aber nicht gut gemacht.

Ludwig Gramlich, Münster

fr-debatteHäufig in Indonesien

Erwiderung auf „Ab nach Mekka“, FR-Forum vom 31. Dezember

Zum Leserbrief von Herrn Konrad Mohrmann bedarf es aus meiner Sicht ein paar Korrekturen. Die „Region Banda Aceh“ ist als Bezeichnung falsch. Der Name der vom Tsunami (26.12.2004) betroffenen Provinz lautet „Provinsi Naggroe Aceh Darussalam“ und hat als Hauptstadt „Banda Aceh“. Die Scharia wurde dort 2002 unter der indonesischen Präsidentin Megawati Soukarnoputri eingeführt .
Banda Aceh ist nicht „der“ Hafen, von dem aus Schiffe nach Mekka fuhren, sondern nur einer von vielen. Das lag zum einen daran, das Aceh bis Anfang des 20. Jahrhunderts ein selbständiges Sultanat war und nicht Teil des niederländischen Kolonialreiches. Und warum sollten Muslime, die nach Mekka pilgern wollten, sich die Mühe einer langen Landreise nach Aceh machen, wenn es überall im Archipel größere Häfen gibt.
Eine Besonderheit ist, dass Aceh neben West Sumatra (mit der dortigen Ethnie Minangkabau), für ihre Sprache die arabische Schrift verwendet.
Ich bin häufig in Indonesien gewesen. Es begann 1979 mit meinem Studienaufenthalt für die Diplomarbeit „Agrarkredit in Indonesien“. Für fast drei Jahre war ich in West Sumatra für die GTZ in einem kleinbäuerlichen Kautschuk-Projekt als Berater eingesetzt (1982 – 1984). Nach dem Tsunami von Weihnachten 2004 war ich zu Anfang 2005 für mehrere Monate mit dem Britischen Roten Kreuz in Aceh. Danach war ich 2007-2008 nochmals für die Weltbank dort im Einsatz.

Paul R, Woods, Neumagen-Dhron

fr-debatteDer Krieg hat einen Preis

Kolumne: „Positive Erwartungen gesucht“, FR-Meinung vom 30.12.

Endlich sind wieder einmal Stimmen zu hören die eine Beendigung des Ukainekriegs durch Diplomatie und Anerkennung des Status Quo verlangen. Die entsetzten Kritiker dieses Ansinnens werden sich entweder früher oder später auf dieses Ansinnen einlassen müssen, oder verlängern bewusst das Morden und Zerstören in diesem Krieg. Nur wenn man Russland bei Gesichtswahrung aus der Sache herauskommen lässt, ist dieser Konflikt zu beenden. Das wird seinen Preis kosten. Dieser Preis ist aber nicht so hoch als sämtliche Folgen für alle Seiten die in diese Auseinandersetzung involviert sind.

Rolf Lang, Heusenstamm

fr-debatteVoll guter Laune

Zu: „Guck mal, wer da klebt“, FR-Region vom 31. Dezember

Vielen Dank für die Frankfurter Vorschau auf das neue Jahr. Der erste Januar war für mich gerettet, ich komme aus dem Kichern und Lachen nicht mehr raus. Ein super Start ins Jahr 2023. Allen Beteiligten ein Jahr voll guter Laune und frischer Energie.

Brigitte Heinzmann, Frankfurt

 

Balken 4
Leserforum 2 20190916Forum vom 6. Januar 2023

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Hosianna, kreuziget ihn!

Zu: „Ronaldo setzt den Ton“ und „Wenn Staaten einkaufen“, FR-Sport vom 2. und 5. Januar

Warum wird Cristiano Ronaldo so sehr kritisiert und negativ von Ihnen bewertet? Sie sind mit Leib und Seele Journalisten und möchten schreiben dürfen. CR7 möchte seine Hingabe zum Fußballspielen leben dürfen. Er wird am 5. Februar 2023 37 Jahre alt und fühlt sich noch nicht so „uralt“, wie Sie ihn beschreiben. In Europas Top-Clubs hat er über fast zwei Dekaden bewiesen , welchen Ruhm er erreicht hat, durch großen Fleiß, Ehrgeiz und Hingabe und Können. Alles schon vergessen? Hosianna – kreuziget ihn. Ronaldo, gemeinsam mit Leo Messi. hat als Ausnahmefußballer die Zuschauer in den Stadien begeistert. Woher kommen die Millionen Fans/Follower-Zahlen in den Medien? Es ist nicht „unverdient“, ihm „zugeflogen“ – nein, er hat es sich verdient. Manchester United wollte ihn zum 2. Mal haben. Auch die große Verbundenheit und Treue zu Sir Alex Ferguson bewog CR7, nicht zu ManCity zu wechseln. Er fühlte sich bei Man-United nicht mehr wohl und äußerte Kritik, welche die Eigner, die amerikanische Glaser-Familie nun aufgreift, Investitionen ankündigt mit der Aussage, den Klub danach evtl. zu verkaufen. Obwohl Cristiano mit Abstand der beste Spieler bei United war, aber nicht so viel herumlief wie seine jüngeren Teamkollegen, wurde er behandelt, als wäre er eine Belastung für das Team. Chelseas Trainer Thomas Tuchel wurde von den amerikanischen Besitzern des Clubs stark gerügt, weil er einem Wechsel Ronaldos nicht zustimmte. Die Amerikaner lieben ja bekanntlich „die Show“. Und diese hätte CR7 ja auch geliefert. Sein, Wunsch “ seine Karriere in Würde und bei einem guten Klub zu beenden“, scheiterte nicht am „lieben Geld“ sondern, weil er in Europa keine Chance bekommen hat. Dürften Sie nicht mehr schreiben, berichten, wie würden Sie sich denn fühlen? Wie würden Sie reagieren? Das einzige Angebot für Ronaldo kam aus Saudi Arabien – auch Leo Messi ist von Saudi Arabien als Tourismusbotschafter unter Vertrag genommen worden, schreiben Sie. Da höre und lese ich keine Kritik oder Schmähung. Die außergewöhnliche Fußballkarriere beider Superstars imponiert mir sehr, G.O.A.T. Den beiden wurde so viel abverlangt. Das ist zu würdigen – und die große Freude, die sie uns mit ihrer Spielkunst beschert haben. Es ist nicht fair, daß Sie Cristiano Ronaldo nicht anerkennen wollen.

Emma-Marianne Kaiserauer, Mörfelden-Walldorf

 

Ein etwas peinliches Video

Wenn „frau“ ein etwas peinliches Video macht, dann soll sie zurücktreten. Wenn „man“ Helmut Kohls schwarze Kassen verwaltet, wird man Bundestagespräsident und in allen Würden beerdigt!

Thomas Klikauer, Sydney (AUS)

Probiert es mal mit ordentlichem Regieren

Man muss nicht unbedingt in jeden Fettnapf hineintreten, aber ausdrücklich verboten ist das ganze schließlich auch nicht! Nun war mal wieder die Bundesministerin für Verteidigung Christine Lambrecht an der Reihe, aber anscheinend gehören diese „kindischen“ Spielereien zum Konzept der Ampel. Oder ist das Ganze nur mal wieder so eine Art Fauxpas, ein Ablenkungsmanöver vom Wesentlichen?
„Probier’s mal mit Gemütlichkeit“, singt „Bär Balu“ im Dschungelbuch, probiers mal mit (ordentlichen) Regieren, wäre vielleicht auch gar nicht so übel!    Riggi Schwarz, Büchenbach

Balken 4
Leserforum 2 20190916Forum vom 7. Januar 2023

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20 Kommentare zu “FR-Forum vom 3. bis 7. Januar

  1. Ich hätte mal eine Frage an alle die meinen der Ukraine Krieg könnte jetzt durch Verhandlungen dauerhaft beendet werden. Gab es das schon einmal in der Geschichte, das man einem Staatenlenker der so aggressiv einen Nachbarstaat angegriffen hat, dem man das ausreden konnte? Ich bin kein Historiker aber mir fallen als Vorgänger von Putin Hitler Napoleon und diverse römische Kaiser ein. Die haben sicher auch mal einen Waffenstillstand beschlossen aber nur um kurz darauf noch härter anzugreifen. Ähnlich sehe ich inzwischen das bei Putin. Es wird nichts anderes übrig bleiben als seine Armee so zu schwächen das er nicht so einfach wieder anfangen kann. Wenn das in der Ukraine gelingt sollten wir alle dafür dankbar sein und die dafür nötigen Waffen zur Verfügung stellen. Inzwischen denke ich das es dazu keine Alternative mehr gibt. So schlimm das alles ist. Ich würde Putin nicht glauben wenn er derzeit einem Waffenstillstand zustimmen würde.

  2. In der FR 2.1.23 ist ein Bericht über das , was Herr Habeck so plant. Es geht vor allem um den Ausstieg aus der Kohle bis 2030, dann um Zertifikate und auch um den Bau vor Wasserstoffkraftwerken, die er dann it grünem (?) Wasserstoff betreiben will.
    Nun hängen wir derzeit schon um 1% hinterher. Er sagt nun, das könne durch einen beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien und einem vorgezogenen Kohleausstieg eingeholt werden.
    Er scheint nicht zu bemerken, dass dies die Crux ist. Es geht mit dem Ausbau von Windkraft nicht voran, ja es passiert genauso wenig wie zu Altmaiers Zeiten, nämlich fast nichts. So weit mir bekannt ist die Situation bei den Baugenehmigungen immer noch so dass es unter 7 Jahren nicht geht, kann auch länger dauern. So lange wir hier in D nicht in wenigen Jahren Tausende von Windkraftanlagen mit entsprechenden Leitungen bauen ist das ganze Gerede vom Kohleausstieg heiße Luft. Weiß der Mann das nicht ? Die Dinge müssen gehandhabt werden wie die Gasanlagen, alles andere fruchtet nicht. Das Gerede von Ausstiegen, was soll. das.
    Das gleiche gilt für die immer wiederholte Zahl45% oder sogar mehr von grünem Strom. Dass man dabei die übrige fossile Energie einfach weglässt ist doch reine Augenwischerei. Verkehr, Industrie, IT und was noch alles benötigt ein vielfaches an Energie in Form von ÖL,Kohle,Gas. Die Zahl dann dürfte eher bei 10% grüner Energie liegen. Es ist alles nur heiße Luft. Das gleiche bei dem Anteil an CO2 das noch ausgestoßen werden darf um das 1,5 Grad Ziel zu halten. Erstens, das 2 Grad Ziel dass ursprünglich zur Debatte stand wurde nur auf 1,5 Grad ermäßigt um die absaufenden Inseln bei der Stange zu halten, sonst hätte man kein Ergebnis gehabt. Das 2 Grad Ziel war laut Schellnhuber eine angenommene Zahl, man hätte auch 3 sagen können, das wäre realistischer gewesen. Wie auch immer, faktisch hat man schon seit Jahren keine eine Tonne CO2 mehr, die man noch ausstoßen kann um irgendwelche Ziele einzuhalten. Niemand weiß, ob das CO2 und Methan und alles übrige das zur Erwärmung beiträgt nicht schon ausreicht um die Katastrophe auszulösen. Es ist ein wenig so, wie das Orchester auf der Titanic, das noch spielte…
    Und Herr Habeck erzählt von Kohleausstiegen und baut Gasanlagen. Zahlen über neue Windkraftanlagen im Tausenderbereich – Fehlanzeige.Wenn da nicht ganz schnell Nägel mit Köpfen gemacht werden sieht es finster aus. Aber wer sollte das tun? Habeck augenscheinlich nicht.

  3. zu @ Jürgen H.Winter
    Das ist doch nicht nur Habeck. Ich gebe mal wieder was ich die letzten Tage der FR entnommen habe. Das Dorf in NRW das demnächst weggebaggert werden soll kann nur noch von Gerichten gerettet werden. Es gibt Studien die belegen das die Kohle zur Versorgungssicherheit nicht gebraucht wird. Was soll man dazu sagen? Die Gerichte werden natürlich nicht gegen den Kohleabbau entscheiden weil diese Studien nicht falsch sind aber ein paar Annahmen zu Grunde legen damit sie stimmen. Da ist als erstes zu nennen das die EE Ausbauziele erreicht werden die von der Regierung vorgegeben sind. Da wurden 2022 ganze 2 GW anstatt 10 GW die man dafür jahrelang braucht erreicht. Mit 2 GW wird man kein einziges Kohlekraftwerk abschalten können. Das braucht man für E Autos und Wärmepumpen und dafür wird es wohl nicht reichen. Also die Kohlekraftwerke braucht es ganz sicher um die Versorgung aufrecht zu erhalten. Es wird schon schwer genug das Abschalten der 3 AKW zu verkraften. Wenn darüber berichtet wird sollte das zumindest mal erwähnt werden. Da gehen Leute zur Demo hin die dort am völlig falschem Platz sind. Sie müssten zu den Bürgerversammlungen gehen die Windräder oder PV verhindern. Da muss man sogar Friedrich Merz einfach nur recht geben wenn er heute in der FR sagt das erst geklärt werden muss wo sicher Strom herkommt und dann was dafür abgeschaltet werden kann. Das sollte man den Menschen in genau der Deutlichkeit genau so sagen. Die Versorgung ist ohne Kohle bis auf weiteres halt nicht sicher. Im Februar soll es ja die ersten Ausschreibungsergebnisse für EE nach den Regeln des Osterpakets geben. Ich bin gespannt was da raus kommen wird. Sollte die Ausschreibung wieder floppen kann die Ampel ihre Energiepolitik , bei allem guten Willen den ich ihr gar nicht absprechen möchte, vergessen. Was es natürlich genau so braucht sind Leitungen und Regelenergie oder Speicher für die Zeit wenn kein Wind weht oder die Sonne nicht scheint. Wenn das alles von gut organisierten EE Gegnern nur bekämpft wird dann wird es halt nichts mit der Energiewende. Da kann Habeck machen was er will. Das erinnert mich wirklich an die Impfpflicht. Technisch möglich, ökonomisch sinnvoll und klimapolitisch notwendig aber zum scheitern verurteilt weil die Wiederstände zu groß sind. Außerdem ist die Information der Bevölkerung nicht gut genug. Die Pandemie ist anscheinend gegangen der Klimawandel wird es uns nicht so einfach machen

  4. Hallo Hans,
    alles richtig was sie sagen, nur was redet Herr Habek dann immer über Ausstieg von der Kohle ? Warum sagt er nicht wie es gehen soll? Das würde Sinn machen. Da wird geschwafelt über den Ausstieg und ich gebe ihnen Recht, wenn Merz sagt, dass das WIE entscheidend ist, dann ergibt sich der Rest von allein. Frau Baerbock ist da nicht besser, fährt nach Portugal und erzählt denen was von der Energiewende um die sie so besorgt ist. Fakt ist doch, dass im Wirtschaftsministerium immer noch die gleichen Leute sitzen, die zu Altmaiers Zeiten die Widerstände gegen die EE instrumentalisiert haben, Vereine wie EICKE gegründet haben und dann selbst Präsident von solchen Vereinen wurden. Die ganze Klagerei ist doch konstruiert, ich bin sicher bei einer vernünftigen Informationspolitik gäbe es die Klagerei doch gar nicht. Die bürokratischen Hindernisse gehören abgebaut, was denn sonst, so, wie es jetzt läuft muss man annehmen, dass man gar nichts ändern will, sonst würde und müsste man anders handeln Das bedeutet aber, dass die Bürger belogen werden.
    So wie es heute läuft werden die einzigen Leute die für die EE kämpfen, in Lützerath und auf der Straße, kriminalisiert und weggesperrt, von den meisten Medien einschließlich Bundespräsident bekämpft, es ist nicht nur ein Jammer , es ist kriminell.
    Unser wackerer Kanzler, der ja auch am gegenwärtigen Zustand der EE
    nicht unschuldig ist, glänzt durch Nichtstun und von der Umweltministerin hört mn auch nichts, wie soll sie sich auch äußern, wenn die eigenen Leute den Ton angeben und große Bogen spucken ohne wirklich etwas zu tun.
    Die Grünen scheinen vergessen zu haben, weswegen sie überhaupt gewählt wurden, nämlich Umwelt und Klima nach Möglichkeit noch zu retten – so wie es läuft wird da nichts draus.Es ist zum Haar ausraufen.

  5. zu @ Jürgen H.Winter
    Jaein, die Bürger müssten besser informiert werden. Da ist richtig aber die Klagewelle gegen EE Anlagen kann man so nicht verhindern. Das wird von finanzstarken gut organisierten Gruppen gesteuert. Claudia Kempfert hat dazu das Buch, Das Imperium schlägt zurück, geschrieben. Die Kohlenstoffbesitzer wollen ihr Gas, Öl oder Kohle nicht abschreiben sondern zu Geld machen. Ich habe die Tage gelesen das man jetzt nachdem Habeck versucht das Thema Vogelschutz abzuräumen das Thema Denkmalschutz erfindet um Windräder zu verhindern. Diese Leute kann man nicht überzeugen. Sie machen immer weiter. Im Grunde weltweit unterschiedlich erfolgreich.
    Das Frau Baerbock nach Portugal fährt um über die Energiewende zu reden finde ich lustig. Portugal zeigt ja wie kaum ein anderes Land wie wirtschaftlich erfolgreich man mit der Energiewende sein kann.

  6. Hallo Hans,
    vielen Dank für den Tipp/Buch v. Claudia Kempfert. Werde ich anschaffen. Ich habe schon eine recht umfangreiche Bibliothek hinsichtlich Klima aufgebaut. Nicht dass das etwas helfen würde.
    Frau Baerbok fährt vielleicht nach Portugal um etwas zu lernen ? Wär ja schön.
    Dass man die fossilen Klimaschänder nicht überzeugen kann ist schon klar, wir haben aber doch erlebt, wie es aufgebaut wurde, das muss doch auch im Rückwärtsgang gehen. Vermutlich muss Habek in seinem Ministerium erst einmal die Täter kaltstellen, in die Ablage verbannen oder so etwas, sind ja wahrscheinlich alles Beamte, aber mit scheint, hier sitzen all die Bremser, die in jahrelanger Kleinarbeit die ganzen Bremsklötze aufgebaut haben. Dass das nicht leicht wird ist klar, aber warum geht der Mann nicht in die Offensive und macht deutlich, wo es hängt, wo die Gegner sind, der Bürger ist zu lahm um so etwas von sich aus zu bemerken, da muss Schmackes rein! Diese ganze Weichspülerei kann es doch nicht bringen.
    Heute in der FR ein guter Artikel von Prof.Kempfert, auch schon etwas resigniert ob der lahmen Performance der Regierung. Immerhin macht sie deutlich, dass mit voller Absicht gebremst wird und viel zu viel in Richtung Gasanlagen passiert, dass dann später wieder nicht eingestellt werden kann.

  7. Sehr geehrter Herr Steinmetz,
    im Ukrainekrieg von einer „Dilemmasituation“ zu sprechen ist nur möglich, wenn wesentliche Fakten ausgeblendet werden. Exkanzlerin Merkel hat in einem Interview mit „die Zeit“ vom 7.12.22 erklärt, dass die Minsker Vereinbarungen aus ihrer Sicht die Funktion hatten, der Ukraine Zeit für Aufrüstung durch die Nato zu verschaffen. Diese Aufrüstung geschah in all den Jahren, in der die ukrainische Regierung einen Krieg gegen die eigene Bevölkerung im Donbass führte, in dem laut UN-Bericht das ukrainische Militär die Zivilbevölkerung terrorisierte (Georg Restle, WDR, 27.7.2014) mit über 13.000 vor allem russischsprachigen Toten (ARD 14.4.2021). Als Russland im Februar 2021 in den Bürgerkrieg eingriff wie die Nato 1999 im Kosovo, waren ukrainisch-russische Friedensverhandlungen bereits im März zu einem Plan gereift, der für eine Zusicherung der Neutralität der Ukraine den Rückzug aller russischen Truppen vorsah (FR 21.10.2022). Die für 29.3.2022 vorgesehene Friedenskonferenz in Istanbul wurde torpediert durch den Natobeschluss vom 23.3.2022, der eine neutrale Ukraine ausschloss (ebd.).
    Für pazifistische Organisationen wie Pax Christi ergibt sich unter Wahrnehmung dieser Tatsachen keine Dilemmasitutation. Sie muss sich eindeutig für den von der Nato bzw. deren Gefolgsmann Selenskij torpedierten Friedensplan vom März 2022 einsetzen, für den derzeit Präsident Macron plädiert und der dem Geist der Minsker Vereinbarungen entspricht, die vom Westen kriegstreiberisch missbraucht wurden. So wird die Ukraine wahrhaft verteidigt und nicht für Natointeressen in Himmelfahrtskommandos geschickt. Und so zieht der Westen „den Balken aus dem eigenen Auge“ (Bergpredigt konkret Mt 7,5).
    Mit freundlichen Grüßen
    Friedrich Gehring

  8. Zum Beitrag vom 1.12.2018
    Warten auf den Tag, an dem Frieden die Welt regiert.
    Hallo Herr Brückner,
    die Person, die ich im Hessenkolleg unter diesem Namen kennenlernen durfte und mit der ich nach Marokko eine Urlaubsreise unternahm, war etwas anders als berichtet.

    Wild und zügellos.
    Aber das waren wir damals wohl alle als junge Leute.

    Frieden kann auch Friedhofsruhe bedeuten. Der Streit gehört wie die Ruhe notwendig zu jedem Leben dazu. Erst in der Auseinandersetzung kann sich das bessere Leben durchsetzen und bewähren. Deshalb ist immerwährender Kampf notwenig.

    Beste Grüße von einem ehemaligen Kollegiaten.

  9. Hallo Hans,
    einerseits heißt es, die Industrie würde nichts tun, keine Angebote bzw. Anfragen zum Bau von Windanlagen stellen, andererseits las ich heute in der FR, allein in Südhessen seien 150 Anlagen im Genehmigungsverfahren, das dauere aber 10 Monate (?). Man sollte sie vielleicht als Gasanlagen bezeichnen, das ginge deutlich schneller. Was überhaupt stimmt, ob fast nichts oder 150 Anlagen, man muss es abwarten. Bis jetzt jedenfalls tut sich wenig, jedoch scheint sich doch ein gewisser Druck aufzubauen, doch langsam einmal tätig zu werden, den Grünen schwimmen langsam die Felle weg, die Sache in Lützerath mit dem Aufmarsch von Polizei aus allen Bundesländern, was soll das, will man hier Staatsmacht demonstrieren und das bei einer grünen(halb) Landesregierung . Wenn die so weiter machen läuft es ihnen aus dem Ruder.
    Habe das Buch von Frau Kemfert bestellt, gibt es als Druck on demand, dauert ein paar Tage, bin gespannt.

  10. @ Altersversorgung auf dem Prüfstand. FR vom 10.01.23

    FR-Leser Rüdiger Erdmann benennt die besonders kritikwürdigen Punkte in den Ausführungen der Wirtschaftsweisen Prof. Monika Schnitzer. Die Mitgliedin des Sachverständigenrats lässt in dem Interview durchblicken, dass sie das Sozialsystem der Bundesrepublik den Regeln einer so genannten freien, tatsächlich aber neoliberalen Marktwirtschaft unterwerfen möchte, deren Funktionsprinzipien Deregulierung, Privatisierung und Profitmaximierung sind. Von gesellschaftlicher Solidarität und Verantwortung hingegen ist keine Rede. Bezeichnenderweise werden die Widersprüche des Kapitalismus ernst genommen noch hinterfragt.

    Folglich wird die künftige Rente als eine nicht länger konstante, sondern variable Position innerhalb der Investitionen des Staats in die allgemeine Daseinsvorsorge definiert. Ihr Maßstab soll nicht die soziale Sicherung des Abschnitts nach dem Arbeitsleben sein (was volkswirtschaftlich eine Investition in die Konsumnachfrage ist), sondern die betriebswirtschaftliche Frage, was verteilt werden kann und für wie lange die Ausschüttung gezahlt wird. Der Topf soll sich weitestgehend aus (immer länger zu zahlenden) Beiträgen und Kapitelerträgen finanzieren und immer weniger aus staatlichen Zuschüssen (was auf die Schaffung von Steuerprivilegien für Reiche hinausläuft). Ja, der Durchschnittsverdiener soll sich sogar die Beteiligung an Aktienfonds vom Mund absparen, ohne dass ihm eine nennenswerte Rendite zugesichert werden kann (die Börse ist bekanntlich ein Spielfeld der Spekulanten). Gerhard Schröder hat solche, der Gemeinwirtschaft zuwider laufende Positionen bereits innerhalb seiner Agendapolitik proklamiert und sich dabei auf vermeintliche Experten wie Carsten Maschmeyer, Bernd Raffelhüschen und Bert Rürup bezogen. Deren Namen kennt man kaum noch, aber mit den Folgen ihrer Irrlehren schlagen sich Millionen Menschen herum (vor allem im Niedriglohnsektor).

    Das humanistische und teilweise auch christliche Menschenbild, das von den Großen der klassischen deutschen Philosophie, von den Sozialisten bis hin zu den Vertretern der katholischen Soziallehre entworfen wurde, scheint ausgedient zu haben. Wer nicht lange und nicht hoch genug in die Rentenkasse eingezahlt hat, soll künftig deklassiert werden. Wobei die Beitragspflicht aller Beschäftigten weiterhin ein Tabu bleibt. Und da Frau Schnitzer von Fragen wie der nach einem Mindestlohn, der akzeptable Alterseinkünfte garantieren könnte, ablenken will, wird den Babyboomern die schwarze Karte gezeigt. Sie hätten sich nicht genügend vermehrt und dadurch den Faktor Beitragszahler entscheidend geschwächt. Rentenpolitik scheint nach dem Verständnis dieser Sachverständigen eine Spielart von altbekannter Blut-und-Boden-Ideologie zu sein.

  11. „Wir müssen die Menschen vor der Haustür abholen“.

    Die Aussagen in diesem Interview klingen natürlich toll. 28.000 Menschen hat die Bahn 2022 eingestellt. Und das soll 2023 fortgesetzt werden.
    Frage: Wieviele der 28.000 arbeiten noch immer bei der Bahn; wieviele haben schon wieder gekündigt?

    Und einige Aussagen sind einfach falsch.

    Beispiel: Auf der Strecke Wiesbaden – Limburg wurden mit dem Fahrplanwechsel 2021 Züge ersatzlos gestrichen. Konkret: Die HLB, Abfahrt 20.05 Uhr gibt es nicht mehr.
    Stattdessen kann ich erst um 20.38 Uhr fahren, muss jedoch in Niedernhausen umsteigen. Umsteigezeit: 3 Minuten. Ist die HLB verspätet, ist der Anschlusszug nach Limburg weg. Der nächste Zug kommen 60 Minuten später.

    Als Vielfahrer habe ich das unzählige Male erleben dürfen.
    Warum der Zug nach Limburg nicht auf die HLB warten kann, erschließt sich mir nicht. Doch weis ich, dass es inzwischen keine direkte Kommunikation zwischen DB-Regio und HLB mehr gibt.
    Warum eigentlich nicht?
    Und das Schlimme: in den letzten 5-6 Jahren wurde es von Jahr zu Jahr schlechter.
    Verspätete oder ausgefallene Züge, verpasste Anschlüsse werden immer häufiger.
    Von Niederselters, meinem Wohnort, nach Wiesbaden beträgt die Fahrzeit knapp 60 Minuten.
    Doch wenn ich einen Anschlusszug verpasse, bin ich über zwei Stunden unterwegs. Für eine Strecke von rund 40 km!
    Persönlich erlebter Rekord: Von Wiesbaden nach Niederselters:
    Zug um 23:38 Uhr ausgefallen. Fahrt nach Frankfurt, Zug kam mit Verspätung an, so dass ich die Regionalbahn Richtung Limburg, Abfahrt 0.28 Uhr nicht erreichte.
    Ankunft Niederselters 02:20 Uhr.

    Glaubt Frau Palla wirklich, ein ÖPNV mit derartig miesen Leistungen würde die Menschen zum Umsteigen motivieren? Welche Planungen gibt es, das zu ändern?

    Toll die ganzen Neuerungen: autonomes Fahren, Ausbau der Infrastruktur.
    Doch anstatt viele neue Projekte zu planen, sollten erstmal bestehende Bauarbeiten fertiggestellt werden.

    Der absolute „Highlight“: Bahnhof Niedernhausen.
    Beginn der Bauarbeiten 2018. Dieser Bahnhof ist bis heute nicht fertiggebaut.
    Wie lange die Arbeiten noch dauern? Keine Ahnung.
    Menschen mit Gehbehinderung, Rollstuhlfahrer, Kinderwagen können in Niedernhausen nicht umsteigen. Kein funktionsfähiger Lift vorhanden.

    Ein kleiner Vergleich: Die Umbauarbeiten an einem Provinzbahnhof gehen ins fünfte Jahr.
    In der chinesischen Hauptstadt Beijing wurde in VIER Jahren ein komplett neuer Flughafen gebaut und in Betrieb genommen.
    Einfach peinlich

    Im Sommer 2022 gab es am Bahnhof Hofheim wochenlang keinen Lift, zum Gleis 2.

    Ein weiteres Großprojekt: Westtangente zwischen Frankfurt und Friedberg, geplante Fertigstellung 2028, Kosten 1 Mrd.€.
    Ich spekuliere mal: Fertigstellung 2032, Kosten 1,8 Mrd. €.

    Es gäbe noch viel zu diesem Thema zu schreiben: Vermeidbare Zwischenfälle wie auf den Gleisen liegende abgebrochene Bäume, nicht funktionierende Türen, Toiletten oder falsche, automatisierte Durchsagen.

    Doch wenn das nicht bald besser wird, werde ich meine persönliche Verkehrwende beginnen. Ich hatte noch nie ein Auto, doch DB-Regio und der RMV arbeiten konsequent daran, dass sich das ändert.

  12. zu @ Jürgen H. Winter
    Das mit den 150 Windrädern in Südhessen habe ich auch gelesen. Man wird sehen was da raus kommt. Es wird sicher jedes Einzelne beklagt werden, dann müssen die neuen Gesetze von Herrn Habeck ihre Wirkung vor Gericht entfalten. Ich habe dazu unterschiedliches gelesen. Die EE Gegner scheinen zu versuchen eine neue Blockadelinie mit dem Denkmalschutz aufzubauen aber es soll auch schon Entscheidungen bei Gericht gegeben haben die positiv berücksichtigt haben das der EE Ausbau seit kurzem von überragendem öffentlichem Interesse ist. Das wird noch einige zeit dauern bis klar ist wie die gerichtlichen Instanzen die neuen Gesetze auslegen. Der CIO von RWE hat im letzten Sommer von mindestens 18 Monaten gesprochen bis man weiß ob die Planungsbeschleunigungsmaßnahmen wirklich greifen wenn ich mich recht erinnere. Wenn nicht muss man 2024/25 nachsteuern. Es ist also noch Geduld gefragt.

  13. @ Altersversorgung auf dem Prüfstand. FR vom 10.01.23

    Ich gebe zu das ich das Gespräch auf das sich die Beiträge von Herr Mertens und Herr Erdmann beziehen nicht gelesen habe. Allerdings sagen die beiden Beiträge dazu ja schon einiges aus. Der Grund warum ich es nicht gelesen habe ist das ich gedacht habe, sorry, da reden zwei Blinde vom sehen und das muss ich mir nicht antun. Nach meiner Meinung sollten beide Gesprächspartner ein bisschen vorbereitet sein wenn man so ein Gespräch führt. Besonders beim Thema Rente . Es gibt wahrscheinlich viele 1000 Leser der FR Rundschau die sich mehr oder weniger gut mit dem Thema auskennen. Es ist auch für die ganze Redaktion peinlich wenn die beiden Gesprächspartner offensichtlich Grundwissen zum Thema fehlt. Außerdem gibt es auch noch Leser wie Herr Erdmann der aus so einem Gespräch einen Erkenntnisgewinn erwartet. Das der nicht vorhanden war kann man an den Fragen die er in seinem Leserbrief gestellt hat leicht sehen. Um mal eine zu beantworten. Nein man muss in dem Gespräch nicht dazu sagen das jemand der mit 63 in Rente ohne Abschlag gehen will auch 45 Jahre gearbeitet haben muss. Es ist nämlich in Jahr 2022 niemand in eine Abschlagsfreie Rente mit 63 gegangen egal ob er 45 oder 50 Jahre Beiträge gezahlt hat. Das konnte man erst mit frühestens 64 Jahren. Ich stelle mal einen Link ein den nach meiner Meinung jeder Journalist der meint ein Gespräch zu diesem Thema führen zu sollen in der Vorbereitung besser lesen sollte.
    https://www.deutsche-rentenversicherung.de/DRV/DE/Rente/Allgemeine-Informationen/Rentenarten-und-Leistungen/Altersrente-fuer-langjaehrig-Versicherte/altersrente-fuer-langjaehrig-versicherte_node.html
    Es gibt in der öffentlichen Meinung noch eine Information die wohl jeder Reporter meint verbreiten zu müssen. Ab 2025 sollen die Babyboomer anfangen in Rente zu gehen. Ich zähle mich zu dieser Bevölkerungsgruppe und bin vor 3 Jahren in Rente gegangen. Außerdem gehören ich nicht zu den Ältesten dieser Gruppe. Schauen wir uns doch mal an was WIKIPEDIA dazu sagt.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Pillenknick
    Ich denke in dem Link kann man ganz gut sehen das ca 1963 es mit den Babyboomern vorbei war weil durch den Pillenknick die Geburten deutlich zurück gegangen sind. Das bedeutet das die letzten geburtenstarken Jahrgänge 2025 ca 62 Jahre alt sind und wahrscheinlich 2027-2028 davon viele in Rente. Wie jetzt die gesamte deutsche Berichterstattung dazu kommt ohne Pause zu berichten das diese Bevölkerungsgruppe ab 2025 beginnt in Rente zu gehen erschließt sich mir ohne Mathematikstudium offensichtlich nicht. Sorry es mag nicht so gute Schlagzeilen geben aber die geburtenstarken Jahrgänge haben ca 1950 begonnen und sind schon längst in Rente und diese Rentenversicherung hat 2022 einen Überschuss von 2,8 Milliarden Euro erzielt weil die letzten 5 Jahre es in diesem Land eine anhaltende Übersterblichkeit gibt und deshalb die durchschnittliche Lebenserwartung wohl kaum steigt aber das Renteneintrittsalter das steigt schon. Dazu sollte mal ein Gespräch in der FR geführt werdem.

  14. Hallo Hans,
    ja, das Interview mit dem RWE Vorstandsboss Krebber habe ich auch gelesen. Es ist im übrigen die alte RWE Linie. Die Idee, dass es unbedingt erforderlich ist, weitere Verbrennung von fossilen Stoffen zu vermeiden ist offensichtlich bis heute noch nicht durchgedrungen. Es geht doch einfach darum, dass wir als Menschheit keine Chance mehr haben, hinsichtlich Klima zu einem guten Ende zu kommen. Anscheinend geht es nicht ohne Katastrophen. Es mangelt einfach an Einsicht und Vorstellungsvermögen. Jetzt, wo es etwas kälter ist kommt wahrscheinlich der Ausspruch: Alles halb so schlimm, es gibt doch noch Schnee usw. Dass es eigentlich 3-4 Grad kälter sein müsste bei gleichem Wetter scheint niemand aufzufallen.

  15. Hallo Herr Winter,
    ich denke sie tun RWE unrecht. Die Firma hat die Seite gewechselt und investiert weltweit massiv in EE Anlagen. Sie waren auch eigentlich gegen den Weiterbetrieb vom AKW Emsland und haben das nur gemacht weil Lindner es unbedingt wollte. Außerdem haben sie auch den Kohleausstieg in NRW 2030 mit gemacht. Ich bezweifele zwar das er auch erfolgen wird aber daran ist auch RWE nicht schuld. Das sie dann daran verdienen kann man ihnen wohl nicht ernsthaft vorwerfen. Die 18 Monate sind wohl einfach nur realistisch. Wahrscheinlich müssen wir froh sein wenn sie stimmen.
    https://www.rwe.com/unsere-energie/erneuerbare-energien-entdecken/

  16. Übrigens die rote Linie in der Grafik unten ist die Kernenergie. Den 3 Reaktoren scheint so langsam die Luft aus zu gehen. Sie bringen noch 2,1 GW. Also weniger als 50%. Mal sehen was bis Ende März noch übrig ist.

  17. Nach dem ich gestern gesehen habe das die 3 AKW schon auf 2,1 GW Leistung abgestürzt sind habe ich mir angesehen wie die Situation heute ist. Die Leistung ist immer noch bei 2,1 GW aber die geplante Leistung fällt auf 860 MW. Das ist dann endgültig nicht mehr der Rede wert. Es ist aber ein Beweis dafür was sich da eigentlich im Oktober abgespielt hat. Die Kraftwerke sollten am 31.12. abgeschaltet werden und liefern 4 Wochen danach kaum noch was. Also warum gab es die Diskussion überhaupt? Es wollten wohl nur einige Politiker Schlagzeilen vor der Landtagswahl in Niedersachsen machen. Ich bin mal gespannt ob diese Tatsachen auch zu Schlagzeilen führen wird.
    https://www.energy-charts.info/charts/power/chart.htm?l=de&c=DE&interval=week&year=2023

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