Alle Briefe von Leserinnen und Lesern dieser Woche im Überblick nach ihren Erscheinungstagen und: Offene Diskussion! Lesen Sie in Ruhe oder suchen Sie Ihre Zuschrift gezielt mit der Tastenkombination STRG und F sowie dem Namen als Suchbegriff. Sie finden hier:
- eine Liste der Erscheinungstage einer Woche;
- pdf-Dokumente von den Forum-Zeitungsseiten;
- alle Zuschriften des jeweiligen Erscheinungstags;
- ganz unten das Kommentarfeld, über das Sie mitdiskutieren können.
Bitte stellen Sie ein Stichwort an den Anfang Ihres Kommentars, um anzuzeigen, welches Thema Sie ansprechen. Es gelten die Blog-Regeln – mit einer Ausnahme: Für die offenen Diskussionen ist der Teil der Regel Nr. 4 ausgesetzt, der sagt: Bleiben Sie beim Thema. Hier kann bunt diskutiert werden. Es ist keine Registrierung o.Ä. notwendig.
Im FR-Blog werden die ungekürzten Originalversionen Ihrer Zuschriften veröffentlicht.
Forum vom 2. Juni 2022
Alle Zuschriften dieser Ausgabe des FR-Forum folgen gleich hier. Zum pdf der Zeitungsseite klicken Sie bitte HIER.
Sollte sich zu einem der Themen eine Diskussion entwickeln, kann diese jederzeit zu einem eigenen Diskussionsstrang ausgekoppelt werden.
.
Der Mythos von der „Krone der Schöpfung“
Zu: „Die Erde war nie für den Menschen gemacht“, FR-Feuilleton vom 18. Mai
Für die derzeitigen Debatten um Gender, Sprachgerechtigkeit oder Political Correctness ist es angebracht, von „Ausläufern einer breiten Kritik der Moderne“ zu sprechen. Inzwischen rettet sich vornehmlich die westliche Welt mit den Werten (siehe auch „Hebel meint“ vom 18.5.) über die Runden, die aber der Realität der Menschheitsgeschichte nur mühsam standhalten. Letztlich ist der blaue Planet kaputtgewirtschaftet, und es gibt nur noch systemische „Verschlimmbesserungen“. Realistisch und mutig kann man nur noch sein, wenn man für die verbleibende Erdgeschichte der Menschheit illusionslos und tapfer das Dasein betrachtet. Da dies aber nur wenige Menschen aushalten, bleibt diese Lösung wohl nur ein Vorschlag zur Güte (!). Mit das Schlimmste, was vornehmlich der „Westen“ insbesondere in Friedenszeiten hervorgebracht hat, ist der uferlose Kapitalismus mit einer permanenten Angst und einem Egozentrismus, die „Werte“ (s. Aufklärung) zerstören und unfähig machen, dem Leben realistisch ins Auge zu schauen. Den kläglichen Rest erledigen dann Konsumwahn, pausenlose Events und Ausbeutung auf allen Ebenen der Gesellschaft.
Der aktuelle Krieg Russlands in der Ukraine lehrt uns Einsichten, die anscheinend nur Kriege ermöglichen (dazu auch „Lehrmeister Krieg“, Karl-Otto Hondrich, Stichwort: Kollektives Lernen wider Willen). Das scheint alles paradox, ist aber realistisch. Der Krieg zeigt den Menschen von seiner grausamsten Seite, aber auch von seiner Menschlichkeit, Solidarität und Tapferkeit. Schließlich schreibt der Historiker Dipesh Chakrabarty: „Das planetarische Denken, das den neuzeitlichen Denkhorizont verlässt, muss sich der ungemütlichen Einsicht stellen, das die Erde nie für den Menschen gemacht war …“ Die „Krone der Schöpfung“ ist allenfalls ein Mythos, denn der Wirklichkeit einer Vergangenheit noch einer Gegenwart entsprechend.
Jürgen Malyssek, Wiesbaden
Windräder stehen zu häufig still
Zu: „Turbo für die Energiewende“, FR-Wirtschaft vom 19. Mai
Ob die EEG-Umlage auf den Prüfstand kommt, ist weniger relevant als der Effekt, den die vielen stehenden Windräder haben. Drehende Windräder produzieren Strom, der in vielen Haushalten sinnvoll für den Eigengebrauch gespeichert werden kann und Spitzen im öffentlichen Netz abfedert. Dies wäre bereits möglich. Leider sieht man in ganz Deutschland zu häufig stehende Windturbinen.
Die bestehenden Stromtrassen zwischen dem windreichen Norden und dem verbrauchsstarken Süden können effizienter und effektiver genutzt werden, wenn anfallender Strom in verbrauchsarmen Zeiten gespeichert wird. Das ist mit IT-Dienstleistung umsetzbar, ohne auf neue Stromtrassen zu warten.
Viele Haushalte nutzen für die Solarthermie bereits Speicher, deren Kapazität genutzt und vergrößert werden kann. Man kann mit Windenergie diese Speicher heizen und hätte eine deutlich höhere Effizienz, als durch die Produktion von Wasserstoff mittels Elektrolyse. Viele Haushalte können mit Heizen und Warmwasser durch Windstrom aus Deutschland sofort dekarbonisiert werden, statt mit russischem Gas oder Erdöl aus Saudi Arabien dem Klima zu schaden.
Älter werdende Batterien der E-Autos verlieren ihre Schnellladefähigkeit und werden ersetzt. Sie können aber als stationäre, häusliche Speicher weiterhin genutzt werden. Mit Speichern dieser Batterierückläufer kann der eigene Strombedarf und Strom für die eigene Mobilität gedeckt werden. Diese häuslichen Speicher können Bedarfsspitzen im örtlichen Netz abfedern. Windenergie kann in verbrauchsarmen Zeiten in vielen häuslichen Depots gespeichert werden und bei örtlichen Bedarfsspitzen genutzt werden, ohne dass die bestehenden Stromtrassen aus den windreichen Gebieten überlastet werden.
Drehende Windräder, die viele häusliche Speicher auffüllen verschonen Braunkohle aus Deutschland oder Steinkohle aus Südafrika und halten die Luft sauber.
Stehende Windräder haben weniger fehlenden Wind als Ursache, sondern vielmehr fehlende Abnehmer des anfallenden Stroms. Um so mehr fällt die Speichermöglichkeit der Windenergie in vielen privaten Haushalten ins Gewicht. Dies hält die Windräder in der Stromproduktion und das Klimaziel erreichbar.
Wir sind es an der Tankstelle gewohnt, unser Tankverhalten an die sich stundenweise ändernden Preise anzupassen. Dies ist auch ein Vorbild für die Nutzung von Energie aus Windstrom. Auch dieser Strompreis kann sich stundenweise der verfügbaren Menge anpassen.
Ökologisch erzeugte Energie speichern, wenn sie im Überschuss vorhanden ist und abgeben, wenn sie teurer verkauft werden kann, ist mit entsprechender IT-Dienstleistung umsetzbar. Und damit wird die EEG Umlage ein von Bürgern akzeptiertes Erfolgsmodell. Die jahrelange Investition der Bürger in die EEG Umlage sollte endlich im Portmonaie der Bürgern als Rendite ankommen. Weniger Verbrauch an Erdgas, Erdöl und Kohle verringern durch Angebot und Nachfrage deren Preis und veringern die privaten Ausgaben für Energie.
Mal sehen, ob eine neue Regierung ein Klimasofortprogramm für die Bürger gestaltet, oder nur neue Gesichter zeigt.
Rudolf Wenz, Steinbach
Wenn Ernährung zum Kostenfaktor wird
Zu: „Kost im Krankenhaus“, FR-Tagesthema vom 27. Mai
Nicht erst seit der Covid-Epidemie dürfte bekannt sein, dass unser Gesundheitswesen durch eine schon lange neoliberal ausgerichtete Politik systematisch in eine Gesundheitswirtschaft umgebaut wurde und immer noch weiter umgebaut wird. Bernd Hontschik hat uns in seinen FR-Kolumnen schon häufiger darüber aufgeklärt, wie diese Marktmechanismen funktionieren, wie fortschreitende Privatisierung gewachsene Strukturen zerstört und wie wirtschaftliche Interessen und Renditevorstellungen eine am Wohl der Patient*innen orientierte Medizin zunehmend verhindern. Deshalb überrascht es zunächst nicht, dass die Lebensmittelausgaben pro Patient*in und Tag im Jahr 2018 bei 5,14 Euro (!) lagen. Es dürfte relativ klar sein, dass für dieses Budget eine vollwertige und gesunde Ernährung nicht darstellbar ist. Skandalös ist aber auch, dass durch das pseudowissenschaftliche Dogma der „keimarmen Kost“, das Sterberisiko für schwerkranke Patient*innen deutlich erhöht wird. Strenge Küchenhygiene mit mehr Aufwand und Personal ist natürlich teurer, als die Patient*innen mit industriell gefertigter Retortenkost abzufertigen. Diätassistent*innen und Ernährungsteams werden vermutlich als Kostenfaktor in der betriebswirtschaftlichen Abrechnung gesehen und könnten das Betriebsergebnis belasten. Ohne eine grundsätzliche Abkehr von dieser gewinnorientierten Gesundheitswirtschaft, ist eine qualitativ hochwertige und humane Medizin nicht denkbar.
Hermann Roth, Frankfurt
Nicht verwunderlich angesichts der Überlastung
Die Aufstellung der Lebensmittelausgaben der Kliniken für die Patient:innen zeigt ja schon sehr deutlich, dass damit eine adäquate Ernährung eigentlich nicht gewährleistet ist. Das gilt für alle Patient:innen, nicht nur Krebspatient:innen. Dabei spart wohl jede Klinik auf ihre eigene Weise. Es gibt z.B. Kliniken, bei denen Vegetarier:innen keine fleischfreien Mahlzeiten erhalten können; auch besondere Wünsche wie etwa Vollkornbrot fallen aus. Mangelernährung kann dann auch daher rühren, dass viele Essen nicht eingenommen, sondern einfach wieder abgeräumt werden. Das ist bei der Überlastung des Personals nicht verwunderlich. Wenn am frühen Morgen die Schwester erscheint und darum bittet, den Notruf wirklich nur in ganz dringenden Fällen zu betätigen, da sie heute völlig alleine sei.
Es wäre wirklich an der Zeit hier eine grundlegende Änderung in Gang zu bringen.
Helga Schneider-Ludorff, Oberursel
Eine andere Verkehrskultur
Zu: „Die Angst vor dem Fahrrad“, FR-Wissen vom 28. Mai
Zweifellos wird eine gute Infrastruktur zur Sicherheit des Radverkehrs beitragen. Damit das Fahrrad zum Turbo der Verkehrswende werden kann, bedarf es wohl auch einer anderen Mobilitätskultur, die sicherlich in den Niederlanden, in Deutschland aber nur in wenigen Universitätsstädten herrscht. Bei einem durchschnittlichen Neuwagenpreis von rund 38.000 Euro ist das Auto heute eher Statussymbol denn Verkehrsmittel. So gilt die „eingebaute Vorfahrt“, die man vor Jahrzehnten wenigen Nobelmarken ironisch zuschrieb, heute den meisten Autos und ihren stolzen Besitzern. Gerade in den Speckgürteln der Ballungsräume wird der öffentliche Raum mitunter als ausschließliche Verkehrs- und Abstellfläche für Autos empfunden; Radfahrer stören da nur.
Für die verantwortliche Politik scheint ein Wertewandel hin zu zivilisierten Mobilitätsgewohnheiten eine anspruchsvolle Aufgabe, zumal ja unsere Autoindustrie mit teuren, leistungsstarken Fahrzeugen die höchste Gewinnmarge erzielt und so die Arbeitsplätze (und die Dividende) sichert. Vielleicht ließen sich die Autobesitzer durch Kostenwahrheit in Form der nun auch in Deutschland zulässigen Anwohnerparkentgelte fürs Radfahren gewinnen?
Werner Geiß, Neu-Isenburg
Sinnvolle Ergänzung
Zu: „Mehr tun für die Kinder“, FR-Meinung von 5. Mai
Mit Interesse habe ich den Beitrag von Volker Grossmann vom 5.5.22 gelesen. Im Wesentlichen stimme ich den Forderungen nach Erhöhung der Attraktivität des Erzieherberufs zu, um dem Fachkräftemangel zu begegnen und vor allem für Kinder aus sozial benachteiligten Familien bessere Chancen zu gewährleisten.
Was mich jedoch ärgert, ist die Abqualifizierung der Hilfskräfte in den KiTas. Ich selbst bin Diplompädagogin und habe über 20 Jahre in einer Kita gearbeitet. Mit Hilfskräften habe ich nur gute Erfahrungen gemacht. Diese sind oft besonders motiviert, zuverlässig und eine Bereicherung für das gesamte Team. Was fehlt, sind gezielte Fortbildungsmaßnahmen sowie die Möglichkeit, nach einigen Jahren der Bewährung als Fachkräfte eingestuft – und bezahlt – zu werden.
Ich wünsche mir (und meinen großartigen ehemaligen Kolleginnen), dass auch diese Aspekte in die künftige Planung mit einfließen. Die Zeit drängt, man kann nicht warten, bis die Ausbildungskapazitäten ausreichen. Hilfskräfte sind keine Bankrotterklärung, sondern können die pädagogische Arbeit sinnvoll ergänzen.
Heidrun Schlegel, Oberursel
Forum vom 4. Juni
Alle Zuschriften dieser Ausgabe des FR-Forum folgen gleich hier. Zum pdf der Zeitungsseite klicken Sie bitte HIER.
Sollte sich zu einem der Themen eine Diskussion entwickeln, kann diese jederzeit zu einem eigenen Diskussionsstrang ausgekoppelt werden.
Die Zerbröckelung der Demokratie
Wladimir Putin: „Der lange Schatten von Leningrad“, FR-Feuilleton vom 2. Juni
Interessant, dass mir jetzt bei Putins Ukrainekrieg der Filmtitel „Das Schweigen der Lämmer“ einfällt. Wegen Täter-Profiling. Nein, ich glaube nicht mehr, dass Putin Atomwaffen einsetzen will oder wird. Er will seine neuen Waffen vorführen, nämlich Gas und Weizen und damit erstens zeigen, dass er einen wirksamen Hebel hat und dass Russland keineswegs eine „Regionalmacht“ ist.
Mit Rückendeckung von Xi strebt er vermutlich die Zerbröckelung der Demokratie an. Demokratie gleich Westen gleich Individualismus gleich Unbeherrschbarkeit. Das auszuhebeln, pfeif auf eine zerbombte Ukraine, sorry, liebes Brudervolk, ist im Zielfernrohr.
Riesenreiche zu beherrschen geht demokratisch eher schwer, siehe Indien, und auch die USA werden allmählich fragwürdig, von wegen, wer darf und kann wo wählen. Schwarz? Bitte hinten anstellen. Demokratie im multi-ethnischen Afrika ist sowieso ein Feigenblattwitz, über den sich Potentaten im Leopardenlook amüsieren, während sie für ihre Sippen den Säckel füllen. Auf diese schmerzlichen Überlegungen gebracht haben mich der Artikel in der FR vom 21.5., „Brutale Dauerattacke“ und der Beitrag von Moritz Rudolph im Philosophischen Magazin „Der Bruder als trojanisches Pferd? “
Eine Lösung weiß ich nicht. Säße ich, dahingeschieden, auf einer Wolke im Himmel (aber ich bin nicht gläubig) würde ich mir das jetzt wie ein spannendes Tennismatch ansehen.
Merve Hölter, Frankfurt
Osterweiterung ist eine Bedrohung für Russland
Wolfgang Leuschners verdienstvolle Analyse des unaufgearbeiteten Leningradtraumas in Putins Familie sollte die westliche Militärpolitik aufschrecken. Die NATO-Osterweiterung ist eine Bedrohung, die bei Putin und vielen Russen einen Leningradflashback auslösen musste. „Harte Kante“ aus Waffenlieferungen und Sanktionen verschärft den Flashback und führt gerade wegen des unaufgearbeiten Traumas zu noch chaotischeren Reaktionen, etwa zu Atombomben. Westliche Selbstkritik wäre hilfreich: Putin erhielt im deutschen Bundestag großen Beifall, als er sein Trauma vernünftig aufarbeiten wollte mit einer Sicherheitspartnerschaft. Der Pressedienst „Pressenza“ zitiert jetzt 19 US-Persönlichkeiten von Henry Kissinger bis Robert McNamara, die seit 20 Jahren warnen, eine NATO-Osterweiterung in die Ukraine bedrohe Russland wie russische Raketen auf Kuba die USA. Die Warnungen wurden missachtet. Denn auch die US-Politik verdankt sich unbetrauerten Traumata wie Vietnam, dem 11.9. und Afghanistan. Wenn Ministerin Baerbock sagt, Russland sei zu „vernichten“, frage ich, welches unbearbeitete Trauma sie zu solch zerstörerischer feministischer Machopolitik treibt. Ich bin gespannt, wie sie auf Putins Angebot reagiert, Häfen zum Weizenexport zu öffnen, falls die Sanktionen gegen ihn aufgehoben werden. Darauf einzugehen wäre eine Chance zur beidseitigen Trauerarbeit, die den Atomkrieg verhindert und den 100.000 Menschen in Kriegs- und Dürreregionen den Leningrader Hungertod erspart, den Minister Habeck laut seiner Aussage in Davos in Kauf nimmt. Madeleine Albright hat wenigstens kurz vor ihrem Tod ihre Inkaufnahme toter Kinder im Irak betrauert. Ministerin Baerbock, die Albright verehrt, sollte ihr darin früher nacheifern. Das wäre mütterliche Außenpolitik.
Friedrich Gehring, Backnang
Wie kann Sicherheit künftig aussehen?
Nach einem Ende des Krieges ist eine neue europäische Sicherheitsordnung mit Putin gerade deswegen nötig, weil man dem Autokraten schwer vertrauen kann. Hilfreich für einen baldigen Frieden scheint mir ebenfalls eine feste Zusage der EU, Russland nach einem Rückzug aus der Ukraine wieder als wirtschaftlichen Partner zu akzeptieren. Von unserer heutigen Haltung zu beidem hängt ab, wann es zu einem Ende des Krieges überhaupt kommt: Wollen wir Putin als Gegenleistung für eine freie Ukraine nichts anbieten außer eine Anklagebank in Den Haag? Das stellt ihn mit dem Rücken zur Wand. Oder sichern wir ihm für den Fall seines Rückzugs aus der Ukraine neue friedliche Beziehungen mit einem demokratischen Russland zu und bieten ihm ehrlich an, das militärische Gleichgewicht mit der Nato gemeinschaftlich neu auszutarieren? Solche Zusagen, die Putin zuhause auch als erreichte Kriegsziele hinstellen kann, erleichtern ihm jeden Ausweg aus seinem Krieg.
Mark Jehner, Frankfurt
Sollten wir uns nicht alle etwas beruhigen?
Peter Feldmann: „Hessische Dramen“, FR-Meinung vom 2. Juni
Ich bin doch etwas verwirrt vom Kommentar von Georg Leppert bezüglich des angeblich dringend nötigen Rücktritts von Herrn Feldmann. Bis jetzt steht der Oberbürgermeister noch nicht vor Gericht und wie Georg Leppert selbst schreibt, ist es durchaus möglich, dass sich die Vorwürfe gar nicht bestätigen. Vielleicht sollte erst einmal abgewartet werden, ob es überhaupt zu einer Gerichtsverhandlung kommt – auch für Peter Feldmann sollte die Unschuldsvermutung gelten. Herr Leppert bescheinigt Herrn Feldmann gute Arbeit für die Stadt in den vergangenen Jahren und spielt selbst die Geschehnisse der letzten Tage herunter, aber seiner Meinung nach spielt das alles keine Rolle, da dies in Anbetracht der – bisher nicht bewiesenen Vorwürfe – in den Hintergrund rückt, Herr Feldmann die Stadt blamiert habe und der Rücktritt deshalb trotzdem sein müsse.
Ich habe in vergangenen Zeiten, als der ehemalige Ministerpräsident Roland Koch im Zusammenhang mit Spendenaffären von „jüdischen Vermächtnissen“ sprach und eine unangemessene Kampagne gegen den doppelten Pass durchzog, nichts von irgendwelchen Rücktritten mitbekommen – im Gegenteil, Herr Koch erhielt vor nicht langer Zeit die Wilhelm-Leuschner-Medaille. Mir scheint, im Moment kommt bei vielen Personen die Enttäuschung darüber zum Ausdruck, dass Peter Feldmann, der zweimal mit großer Mehrheit gewählt wurde, auch nur ein Mensch mit Fehlern ist, und damit man darüber nicht weiter nachdenken muss, wird zum Rücktritt bzw. zur Abwahl geblasen.
Sollten wir uns nicht alle momentan etwas beruhigen und abwarten, wie sich die Lage entwickelt? Die Stadt Frankfurt wird es bestimmt überleben.
Waltraud Söhnel, Frankfurt
Feldmann genehmigt sich Sonderstatus
Der sich selbst demontierende Peter Feldmann spielt leider die Hauptrolle in dieser Tragöde, in der die Stadt Frankfurt die Szene gibt und doch die eigentlich Betroffene ist. Feldmann verletzt mit seiner Weigerung, aus seinem multiplen Fehlverhalten die Konsequenz eines Rückzugs zu ziehen, seinen Amtseid. Dieser lautet u.a. – wie auch alle sonstigen vergleichbaren Amtseide – Schaden von der Stadt abzuwenden. Mit welch hämischen Kommentaren aus allen Medien die Stadt getroffen wird, die zwar Feldmann nennen, die Stadt jedoch meinen, ist dramatisch und schadet zu allererst dem Ansehen der Stadt. Feldmann ist verschiedentlich einnarzisstisches Naturell zugeordnet worden – wohl nicht zu Unrecht. Denn er erkennt den großen Schaden für die angeblich von ihm „so geliebte Stadt“ nicht. Richtig peinlich und eines Mannes in dieser herausgehobenen Position unwürdig ist nun sein Verhalten nach seiner unmöglichen Äußerung im Flieger nach Sevilla bzgl. seines Hormonhaushalts, indem er nur um Entschuldigung bittet und erklärt, dies komme nicht mehr vor. Das ist doch infantil! Da sieht man eher einen Pubertierenden, der erwischt wird und versichert „ich will es auch nicht wieder tun“. Hochnotpeinlich mit totalem Gesichtsverlust für den Mann. Hinzu tritt diese infantile und den Blick für das Mögliche verstellende Widerborstigkeit, wenigstens den Rückzug aus dem Amt über § 76a) der Hess. Gemeindeordnung anzutreten, abgestimmt mit den Gremien. Und nun will er sich angeblich bis zum Ende der Sommerpause „nahezu“ (Nachtigall, ick hör‘ dir …) von allen repräsentativ-öffentlichen Anlässen zurückhalten. Ja, was hat der Mann dann noch zu tun bei dem Gehalt. Das ist doch eine Art selbst genehmigter Sonderstatus ohne Rechtsgrundlage.
Die im Römer vertretenen Parteien sollten energisch das Abwahlverfahren durch die Frankfurter Wahlberechtigten angehen. Das Quorum von mindestens 30% Zustimmung hierzu wird locker übertroffen, meint
Thilo Krause-Palfner, Frankfurt
Hoffentlich irre ich mich
Zu: „ Polizeichaos beim Einsatz in Hanau“, FR-Politik vom 2. Juni
Der hessische Innenminister, Peter Beuth, ist ein Vorbild. Ein Vorbild für alle, die sich für unfehlbare Übermenschen halten. Mit anderen Worten, die empathielos sind und unter andrem am Dunning-Kruger-Effekt leiden. Natürlich gehört er einer Partei an, deren Mitglieder sich ständig in Skandalen befinden und weiß, dass man(n) deswegen doch nicht zurücktritt. Denn sie werden trotzdem oder genau deswegen gewählt. Solche Politiker haben ihr Machtnetzwerk geknüpft und es ist Ihnen komplett egal, wenn Opferfamilien und die Öffentlichkeit ihr Recht auf Aufklärung und Konsequenzen einfordern. Denn sie wissen, ihnen kann nichts passieren. Hoffentlich irre ich mich.
Jochen Dohn, Hanau-Mittelbuchen
Keine soziale Einrichtung
Zu: „Vonovia will Mieten erhöhen“, FR-Wirtschaft vom 2. Juni
Deutschlands größtes Immobilienunternehmen Vonovia hat angesichts der hohen Inflationsraten eine deutliche Erhöhung der Mieten angekündigt. Darüber kann mensch natürlich empört sein und sich sorgen, dass: “… der Vonovia das Wohl ihrer Anteilseigner wichtiger zu sein scheint als das der Mieterinnen und Mieter …“, so wie Rolf Rosenbrock als Vorsitzender des Paritätischen Gesamtverbandes. Oder mensch kann sich entsetzt zeigen, wie der DMB-Präsident Lukas Siebenkotten, der meint: “ … dass die Geschäftsmodelle börsennotierter Wohnungskonzerne unsozial und spekulativ sind.“ Aufgabe eines Vorstandsvorsitzenden ist die Erhaltung und Mehrung des Vermögens der Kapitaleigentümer*innen und nichts anderes! Aktiengesellschaften dienen nicht dem Wohl der Mieterinnen und Mieter, sie sind keine sozialen Einrichtungen! Es geht an den Realitäten dieser Gesellschaft vorbei, wenn das nicht gesehen wird.
Es macht keinen Sinn dem Vorstand einer Aktiengesellschaft vorzuwerfen, er beabsichtige Gewinne zu machen, genau das und nichts anderes ist seine Aufgaben, dazu wurde er gewählt, dafür wird er bezahlt! Wenn er diese Aufgabe nicht erfüllt wird er ersetzt durch jemanden, der/die mehr Gewinne macht. Diese Verfasstheit unserer Gesellschaft ist zu kritisieren, nicht die Tatsache, dass jemand entsprechend dieser Vorgaben handelt. Solange die Kritik das nicht sieht, wird sich an den Verhältnissen nichts ändern. Solange sich die Kritik an die Unternehmen oder deren Vertreter richtet lenkt sie nur von den kritikwürdigen Umständen ab und stabilisiert dadurch unbeabsichtigt diese Verhältnisse – die (über-)nächste Mieterhöhung ist schon absehbar!
Schön! Endlich wieder gesund? Das freut mich. Ich habe das Blog vermisst. Alles Gute
Auch ich bin unendlich dankbar dafür, dass Bronski wieder da ist. Ich habe wirklich schwer unter der Abwesenheit und dem dadurch bedingten Wegfall des Blogs und der Reduktion der Leserbriefeveröffentlichungen gelitten. Ich hoffe, dass alles wieder gut wird und ich das Blog nicht noch einmal vermissen muss.
Vielen Dank Ihnen beiden. Es tut natürlich gut zu erfahren, dass Sie meine Arbeit und mich vermisst haben. Sie haben sicher Verständnis dafür, dass ich hier (noch) nicht über meine Gesundheit sprechen möchte, aber so viel kann ich verraten: Im Verlauf der kommenden Wochen versuche ich, mich wieder einzugliedern. Das kann schiefgehen, was ich aber nicht hoffen will. In dieser Zeit werden FR-Forum und FR-Blog langsam wieder hochgefahren. Der Anfang ist heute gemacht, und dass ich erleben darf, dass jemand (Sie) danach schaut, tut wirklich gut!
HalloBronski,
endlich ein Lebenszeichen, nach so langer Zeit. Ich hoffe, dass sie wieder auf die Beine kommen und es ihnen wieder gut geht. Sie haben mir gefehlt, und das in Zeiten des allgemeinen Wahnsinns. Also in alter Frische, bleiben sie an Bord !
mit besten Wünschen für ihre Gesundheit
Jürgen H.Winter
Hallo Herr Malyssek,
zu ihrem Leserbrief „Die Krone der Schöpfung“
Wie schon mehrfach dargelegt, es geht um Homo Hohlkopf, das trifft den Punkt besser.
Ich hoffe, sie haben die blog – lose Zeit gut überstanden und es geht ihnen gut. Mir hat mein Garten geholfen, ich hatte und habe 48 Salatköpfe in 3 verschiedenen Sorten im Vorgarten und zudem beschlossen mich über nichts mehr aufzuregen.
Mit besten Grüßen !
Hallo Bronski,
freut mich, dass das Blog wieder da ist und Sie hoffentlich bei guter Gesundheit sind.
Ich nutze gleich die Gelegenheit zu einem Kommentar zu „Kost im Krankenhaus“ (Tagesthema vom 27. Mai)
Beim Lesen der beiden Hauptartikel habe ich sofort gespürt, dass hier etwas deutlich im Argen liegt. Und dass dies sicher mit der neoliberalen und profitorientierten und durch das Fallpauschalensystem geförderten Umstrukturierung im Krankenhaussektor zu tun hat. Die beiden Kommentare von Herrn Roth und Frau Schneider-Ludorff werden offenbar auch von diesem Gefühl bewegt (s.o.).
Ich finde Leserbriefe sehr gut und ich schreibe auch gelegentlich einen Leserbrief (leider zu selten). Ich habe nur mehr und mehr das Gefühl, dass dadurch nichts bzw. kaum etwas zum Positiven verändert wird. Im Grunde wird nur die Meinung von Gleichgesinnten bestätigt.
Aus diesem Grund habe ich mich nun schon einige Male von Artikeln der FR anregen lassen, die darin beschriebenen Missstände zum Anlass zu nehmen, eine Petition beim Bundestag einzureichen, um den Gesetzgeber zu Änderungen bzw. Anpassungen anzuregen.
Beim Bundestag kann man Petitionen zum Veröffentlichen und zum Mitzeichnen einreichen. Zum Thema „Kost im Krankenhaus“ habe ich ebenfalls eine Petition zur Veröffentlichung eingereicht; sie ist aber noch nicht veröffentlicht.
Meine aktuelle, noch in der Mitzeichnungsfrist befindliche Petition wurde auch durch die Berichterstattung der FR inspiriert (FR online am 16.01.22, Artikel „Streit um Eigenbedarf in Frankfurt“: https://www.fr.de/frankfurt/streit-um-eigenbedarf-in-frankfurt-91239610.html.)
Die Petition ist unter folgendem Link auf der Seite des Bundestags erreichbar und kann dort noch knapp zwei Wochen lang unterstützt, d. h. mitgezeichnet werden: https://epetitionen.bundestag.de/petitionen/_2022/_03/_25/Petition_132336.nc.html.
Vielleicht lässt sich so (noch) etwas mehr bewirken als mit einem Leserbrief.
Lieber Bronski,
Ihre Überlebenszeichen haben mich sehr gefreut. Das FR-Blog ist wieder aktiviert und mutmaßlich wird das Forum in der Print-Ausgabe bald wieder täglicher Bestandteil der FR sein. Dadurch ist die Welt wieder halb in Ordnung – im Rahmen der üblichen desaströsen Unordnung. Denn es ist höchste Zeit, hochwirksame investigative Munition in die Publizistik-Haubitze 2022 zu packen. Es gibt viel zu tun.
Alles Gute!
Klaus Philipp Mertens
Hallo Bronski,
Auch von mir die besten Wünsche für Ihre Gesundheit und kann mich den Wünschen der oben erwähnten Kommentare nur anschließen.
Ich freue mich, endlich wieder von Ihnen zu lesen und mich austauschen zu können. Ich hatte es immer wieder versucht, in den Blog zu schauen und es fast aufgegeben.
Alles Gute weiterhin.
Mit vielen solidarischen Grüßen
Peter Boettel
Lieber Bronski,
ich freue mich, dass es Ihnen wieder besser geht. Den Blog habe ich zwar auch sehr vermisst, aber Sie waren trotzdem immer gegenwärtig. Ich habe in dieser Zeit „Evan“ und „McWeir“ gelesen.
Alles Gute
Juliane Schätze
Hallo Bronski,
ich kann mich dem nur anschließen was hier schon geschrieben steht und wünsche ihnen vor allem Gesundheit. Das es eher Stunden als Tage gedauert hat bis viele gemerkt haben das der Blog wieder offen ist spricht denke ich für sich.
Schön das sie wieder da sind!
Lieber Bronski,
ich freue mich auch sehr, dass Sie wieder da sind und habe Sie wirklich vermisst. Irgendwie habe ich Ihre Rückkehr zunächst nicht richtig mitbekommen.
Jedenfalls herzlich willkommen zurück!
Jürgen Malyssek
Hallo Herr Winter,
die Sache mit dem Planeten und der Menschheit meine ich wirklich sehr ernst.
Mit der Polemik Homo Hohlkopf, das würde ich aber eher in Einzelfällen benutzen.
Die zurückliegende Zeit war für mich insofern mit eingeschränkter geistiger Arbeit verbunden (also auch Leserbrief-Themen), da ich mit Corona-Nachwirkungen lange zu kämpfen hatte und darüber hinaus mit Chemo-Therapie beschäftigt bin. Also: Flöhe und Läuse gleichzeitig.
Aber finde es jetzt sehr schön zu erfahren, dass Bronski wieder an Bord ist!
Acuh von mir beste Grüße
Jürgen Malyssek
Danke Ihnen allen!
Neben all den deprimierenden Entwicklungen unserer Tage gibt es heute ausnahmsweise auch mal was Schönes zu berichten: Ich habe mit meinem Stück „Genetics“ den zweiten Preis des Frankfurter Autorentheatermarkts 2022 gewonnen. Das freut mich natürlich sehr. Ich habe für dieses Theaterstück das Finale meines Romans „Genetics“ aus dem Jahr 2013 umgearbeitet. Eine erste Fassung dieses Romans ist 1999 als gedrucktes Buch erschienen, die neuere Version gibt es bisher nur als E-Book. Es geht um genetische Manipulationen an Menschen in einem seit Jahrzehnten versiegelten unterirdischen Labor unter der Herrschaft einer künstlichen Intelligenz. Falls es Sie interessiert, gibt es mehr über diesen Roman hier:
http://www.ybersinn.de/romane/genetics/
Und hier geht es zur Theatermarkt-Webseite, wo die Neuigkeit gemeldet wird:
https://www.fat-web.de/?p=14855
@ Juliane Schätze
Ich bin natürlich neugierig – wie haben Ihnen meine Romane denn gefallen?
Herzlichen Glückwunsch
und natürlich weiterhin gute Besserung.
Glückwunsch zum Preis!!
J. Malyssek
@ Waltraud Söhnel, Frankfurt
Sollten wir uns nicht alle etwas beruhigen?
Zübeyde Temizel und Peter Feldmann haben auf die Veröffentlichungen der hr-Recherchen 2019 falsch reagiert. Zwar ist es im Rahmen des investigativen Journalismus von Fall zu Fall gestattet, auch illegal beschaffte Dokumente zu veröffentlichen („Wenn es der Wahrheitsfindung dient“, um Fritz Teufel zu zitieren). Doch im konkreten Fall handelte es sich um eine Personalakte der AWO, die Dritte nichts angeht und wo der Datenschutz greift. Die neue Datenschutzgrundverordnung war seinerzeit bereits endgültig in Kraft (seit Mai 2018). Frau Feldmann-Temizel hat zudem kein öffentliches Amt bekleidet, das eine höhere Transparenz erfordert hätte. Zudem beinhalten sowohl Haustarife als auch der TVöD Öffnungsklauseln im Sinn der Vertragsfreiheit des BGB. Die richtigen Reaktionen wären eine Klage wegen Verletzung von Persönlichkeitsrechten und die Forderung von Schmerzensgeld gewesen.
Die Millionen-Schiebereien in der Frankfurter und Wiesbadener AWO hingegen tangieren den Fall Temizel-Feldmann allenfalls am Rande.
Peter Feldmann hätte parallel zu den Klagen seiner Frau öffentlich die gesellschaftlich Rückständigen in CDU, Grünen und FDP darauf hinweisen müssen, dass die Zeiten, als Arbeitsverträge von Frauen der Unterschrift der Ehemänner bedurften, längst vorbei seien. Und zeitgleich hätte er jenen in der SPD deutlich machen sollen, dass er jedem selbstberufenen Brutus in der Partei (z.B. Mike Josef) den Dolch aus der Hand schlagen würde. Und dass er die Nähe zu Immobilien- und Finanzspekulanten nicht länger dulden könnte. Beispielsweise die zu vertrauensvolle Zusammenarbeit von Mike Josef mit sogenannten Immobilienentwicklern (ich denke in diesem Zusammenhang an den Widerstand gegen den „Mietentscheid“ und den irrealen neuen Mietspiegel). Oder das naive Vertrauen von Ina Hartwig zu Kreisen, die aus der seit mindestens 20 Jahren notwendigen Sanierung der Theaterdoppelanlage Kapital schlagen wollen.
Der dritte Fehler war die Rückzahlung des angeblich zu viel erhaltenen Lohns. Denn das kam einem indirekten Schuldeingeständnis gleich. Und ermutigte Feldmanns Intimfeinde, Ex-Bürgermeister Becker sowie Innenminister Beuth, zum Angriff. Die Weisung an die Frankfurter Staatsanwaltschaft, Ermittlungen einzuleiten, soll Insidern zufolge direkt aus dem Justizministerium gekommen sein. Weil die Beweise schwach waren, wurde ein Gerücht nachgereicht: Feldmann habe für eine Wahlkampfspende, die von AWO-Funktionären in ihrer Eigenschaft als Staatsbürger gesammelt wurde (was legal ist), eine wohlwollende Gegenleistung in Aussicht gestellt. Vielleicht den Dank des Vaterlands, der bekanntlich nichts wert ist. Oder die Auferstehung und das ewige Leben?
Der sexistische Spruch im Flugzeug war geschmacklos. Und der Griff zum Pokal der „Eintracht“ dürfte unter die Rubrik „Possen“ fallen. Falls Tölpelei und Geschmacklosigkeit politische Maßstäbe wären, gäbe es zumindest in Frankfurt kaum noch Stadtverordnete, Stadträte sowie Landtags- und Bundestagsabgeordnete.
Die Causa Feldmann erweist sich bei genauer Analyse als viel Lärm um nichts, verursacht von Leuten, die sich zu Lasten anderer in Szene setzen wollen. Sie zeigt auch, wie tief die SPD gesunken sein muss, wenn sie sogar ihren eigenen Parteigenossen im Stich lässt. Ich werde sie auch dann nicht mehr wählen, wenn es das kleinere Übel wäre. Denn warum sollte ich Verrätern vertrauen?
Apropos Rücktritt: Wann tritt Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg (Grüne) zurück? Bei der Verleihung des Ludwig-Börne-Preises an Eric Gujer hat sie die Stadtregierung in der Paulskirche vertreten. Das könnte ein Indiz dafür sein, dass sie sich die Haltung des rechten Chefredakteurs der „Neuen Zürcher Zeitung“ gegenüber Flüchtlingen zu eigen macht. Der hatte gegenüber dem österreichischen Zeitungsverband gesagt, er habe im Zuge der seit 2015 nach Deutschland gekommenen Flüchtlinge den Eindruck gewonnen, Journalisten verstünden sich als „Sozialarbeiter der Nation“ und als „geistiger Verfassungsschutz“. Sollte das auch die Meinung von Frau Eskandari-Grünberg sein, dürfte es mit dem Dezernat „Diversität, Antidiskriminierung und gesellschaftlicher Zusammenhalt“ bald ein Ende haben.
Seit heute ist das FR-Forum/Bronski wieder auf der Startseite meines Smartphones. Und da kommt weiß Gott nicht jeder hin.
Ansonsten: Alles Gute und vor allem viel Gesundheit.
zu @ Klaus Philipp Mertens
Der Fall Feldmann ist für mich klar. Eigentlich ist es egal ob man ihm was nachweisen kann oder nicht. Er hat eine Ehefrau die ein für ihren Beruf völlig unverhältnismäßiges Einkommen erzielt und das am Anfang damit begründet das sie dann wohl gut verhandelt hat. Schon damals habe ich gedacht der falsche Mann auf dem OB Platz. Das ist eigentlich einfach nur dumm. Als ich die Tage dann die Fernsehbilder bei der Eintracht gesehen habe wie er den Pokal vor dem rausgehen auf den Balkon vor laufender Kamera an sich gerissen hat ist mir sofort das Lachen von Armin Laschet eingefallen. Das war auch nicht strafbar aber Fernsehbilder die zum Fremdschämen sind sollte ein Politiker besser vermeiden. Ich denke der bevorstehende Rücktritt ist schon das was für die Stadt am besten ist. So jemand kann diesen Job nicht machen bei dieser Selbstverliebtheit und wenn das alles stimmt was sie schreiben ist das nichts anderes als ein weiterer Beweis das es so ist.
Lieber Bronski, erfreulich zu hören, dass Du hier wieder präsent bist. Gerade in dieser sehr bewegenden Zeit erscheint mir der Gedankenaustauch hier im Blog wichtiger denn je.
Und mein Glückwunsch zu dem Preis!
Hallo Bronski,
herzlichen Glückwunsch zum Preis.
Bei Ihren Romanen von gefallen zu reden, wäre maßlos untertrieben. Der Thriller-Zyklus (einschl. JFK-Akten) ist hochspannend, gut lesbar geschrieben und fasziniert. Probleme habe ich mit den besonderen Fähigkeiten von Jan Metzner. Sie werden behauptet, sind nicht faktenbasiert, bleiben ohne Erklärung. Das bemerkenswert breite inhaltliche Spektrum von der Genetik, den Bio-Waffen, der Künstlichen Intelligenz, den Geheimorganisationen, bis zu politischen, wirtschaftlichen und philosophischen Fragestellungen machen die Romane lesenswert. Ich kann sie nur zur Lektüre empfehlen.
Hallo Bronski,
herzlichen Glückwunsch zum Preisgewinn!
Wie Herr Engelmann sagt, dass sie und der blog wieder präsent sind ist ein echter Gewinn, also gute Gesundheit !
Hallo Herr Malyssek,
komme erst heute dazu ihnen zu antworten. Das sind ja schlimme Neuigkeiten, Corona und Chemo, das ist ja wohl die schlimmste Denkbare Konstellation. Also die besten Genesungswünsche von hier Hört sich an wie, erst kein Glück und dann kam Pech hinzu.
Zu ihrem Leserbrief, der meine volle Zustimmung findet ist eigentlich nur noch wenig zu addieren. Ein Sache, vielleicht. In weniger als 10 000 Jahren ist es dem Menschen gelungen , den Planeten Erde in den Zustand zu versetzen, in dem er sich jetzt befindet. Es muss damit gerechnet werden, dass in weniger als 100 Jahren die kurze Geschichte der Menschheit ein Ende hat. Vorausgesetzt, so Leute wie Putin, Trump und wie sie alle heißen können sich noch so lange zurück halten mit ihrem Bombenschatz. Es sollte doch bekannt sein, dass Entwicklungen, die angewendet werden können auch irgendwann angewendet werden. Aber wie gesagt, es genügt völlig, den Dingen, die wir Wachstum, Fortschritt, Innovationen nennen, ihren Lauf zu lassen und die Sache erledigt sich von allein. Die Evolution hat den Menschen werden lassen und schon nach wenigen 100 000 Jahren ist Schluss damit. Merke, es sind schon viel mehr Arten ausgestorben als heute leben, da kommt es auf eine Art nicht an. Hochmut kommt vor dem Fall, die Hochmütigen beweisen es immer wieder. Eben Hohlköpfe.
Ihnen alles Gute zur Genesung!
Vielen Dank, Herr Winter,
für die guten Wünsche. Ja, so ein bisschen ist es wie: Kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu.
Jedenfalls habe ich Vertrauen in meine Ärzte.
Ich bin ja kein Spezialist für Erd- und Menschheitsgeschichte, aber ich traue meiner Wahrnehmung doch über den Weg.
Von Walter Benjamin (1892-1940) gibt es die Aussage:
-Dass es „so weiter“ geht, ist die Katastrophe.
Es ist ja nicht nur diese ganze Umweltzerstörung und diese unaufhörliche Ausbeutung der natürlichen Ressourcen auf der Erde -, wenn ich mir diese ganze Konsum- und Freizeitgesellschaft anschaue, dann fällt mir bald gar nichts mehr ein. Die Masse Mensch, da kann passieren was will – immer weiter soll es gehen mit der persönlichen Freiheit und dem Tanz auf dem Vulkan.
Aber bevor mir jetzt noch ein ganz vernichtendes Urteil entwischt, mache ich jetzt Pause damit.
Bleiben Sie tapfer und aufrecht!
Vielen Dank, Herr Winter,
für die guten Wünsche. Ja, so ein bisschen ist es wie: Kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu.
Jedenfalls habe ich Vertrauen in meine Ärzte.
Ich bin ja kein Spezialist für Erd- und Menschheitsgeschichte, aber ich traue meiner Wahrnehmung doch über den Weg.
Von Walter Benjamin (1892-1940) gibt es die Aussage:
-Dass es „so weiter“ geht, ist die Katastrophe.
Es ist ja nicht nur diese ganze Umweltzerstörung und diese unaufhörliche Ausbeutung der natürlichen Ressourcen auf der Erde -, wenn ich mir diese ganze Konsum- und Freizeitgesellschaft anschaue, dann fällt mir bald gar nichts mehr ein. Die Masse Mensch, da kann passieren was will – immer weiter soll es gehen mit der persönlichen Freiheit und dem Tanz auf dem Vulkan.
Aber bevor mir jetzt noch ein ganz vernichtendes Urteil entwischt, mache ich jetzt Pause damit.
Bleiben Sie tapfer und aufrecht!
zu @ Windräder stehen zu häufig still
Das stimmt zwar alles ist aber auch bei gutem Willen nicht so einfach zu ändern. Man müsste in allen Haushalten intelligente Stromzähler einbauen und ich weiß nicht ob es die derzeit überhaupt schon gibt. Außerdem frage ich mich ob man einen transparenten Markt überhaupt will. Wenn ich mir die Entwicklung auf dem Strommarkt derzeit ansehe dann fallen mir sofort Begriffe wie Volksverdummung oder Lügenpresse ein weil offensichtlich niemand bereit ist das Volk zu informieren. Ich habe mir mal heute morgen meinen Stromtarif angesehen und weiß aus der Erinnerung in etwa was Fraunhofer veröffentlicht hat wie der Strommix im April in etwa ausgesehen hat. Derzeit beziehe ich Entega Ökostrom für die nächste 18 Monate fest mit einem Preis von 27,5 Cent KWh. Jetzt habe ich mir mal angesehen was heute ein neuer Vertrag dort kosten würde. Ich bin fast vom Glauben abgefallen. Das sollen derzeit 49,96 Cent KWh sein.
https://www.entega.de/oekostrom/tarifdetails/
Wie kann das sein? Das ist ein guter Öko Tarif da ist keine KWh Gas oder Kohle dabei. Das ist reine Abzocke sonst nichts und keiner thematisiert das. Wenn es kein Öko Tarif wäre würde ich den Preisunterschied aber auch nicht nachvollziehen können. Im April waren im deutschen Strommix ca 47% EE die ja keine höheren Kosten zu stemmen haben und 30% Braunkohle, die sollte auch keine höheren Kosten haben. 15 % Gas und ca 7-8% Steinkohle. Also die oben genannte Preisdifferenz soll von 22% der Stromerzeugung verursacht worden sein. Wie gesagt diesen Witz greift absolut niemand auf sondern gibt für die Preise nur Putin die Schuld. Bei Strom kann das wohl offensichtlich nicht sein. Ein für mich klarer Grund ist das es seit Monaten eine immer größere Anzahl an AKW in Frankreich gibt die nicht einsatzfähig sind und das Land überall Strom kaufen muss um die Versorgung sicher zu stellen. Was natürlich die Preise nach oben treibt. Das scheint ein Staatsgeheimnis zu sein weil es nirgendwo zu lesen ist oder diskutiert wird. Genau so warum die Firma Rosatom nicht sanktioniert wird. Das traut sich auch keiner anzusprechen
https://deref-web.de/mail/client/tD9-u3Q-bhw/dereferrer/?redirectUrl=https%3A%2F%2Fwww.n-tv.de%2Fwirtschaft%2FFrankreich-im-Podcast-Wieder-was-gelernt-Atomnation-mit-Stromproblem-article23305361.html
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Frankreich-Atomnation-mit-Stromproblem-article23305361.html
Sorry ich habe gesehen das der letzte Link nicht funktioniert hat. Ich habe aber gestern noch mal meine Unterlagen durchgesehen um zu schauen seit wann ich von dem starken Strompreisanstieg weiß. Am 07.09.2021 habe ich eine Mail von meinem damaligen Stromanbieter bekommen in der steht das eine den Preis betreffende Nachricht in meinem Benutzerkonto hinterlegt ist. Darauf habe ich jetzt keinen Zugriff mehr weiß aber was darin gestanden hat noch aus der Erinnerung. Man hat mir damals mitgeteilt das ich eine Preiserhöhung ab 01.11. bekomme von ca 26 Cent KWh auf ca 44 Cent KWh. Ich habe daraufhin sofort den Anbieter gewechselt, für 2 Jahre abgeschlossen und eine kleine Preiserhöhung hin genommen. Das Ganze war im Spätsommer letzten Jahres und an einen Einmarsch in die Ukraine hat ernsthaft noch keiner gedacht. Deshalb haben die derzeitigen Preise damit auch nicht viel zu tun
Hallo Bronski, schön, dass sie wieder an Bord sind! Dann gibts auch wieder einen Leserbrief, denn meine letzten beiden wurden ohne Kommentar begraben. Weiter gute Gesundheit!
Herzlichen Gruß Hans-Jürgen Gratz