Liebe Leserinnen und Leser,
dies ist der Platz für Ihre Kritik an den Neuerungen, die Sie ab der heutigen FR vom 7.9. erfahren. Wir haben dabei einige Leserwünsche aufgegriffen, die sich aus früherer Kritik herauskristallisiert haben. So finden Sie das Fernsehprogramm jetzt in der neuen Beilage „Freizeit“ und können es damit viel leichter aus der FR herausnehmen als früher. Diese Beilage enthält jenseits des Fernsehprogramms eine Menge Veranstaltungshinweise. Und auch im Regional- und Lokalteil hat sich einiges verändert. Die beliebte „Personalabteilung“ beispielsweise ist mittenrein gewandert, auf die Seite „Mittendrin“. Wir haben wieder fünf verschiedene Regionalteile, angepasst an die verschiedene Regionen, in denen die FR zu Ihnen kommt. Damit schneiden wir unser Informationsangebot besser auf Ihren jeweiligen Wohnort zu, wenn Sie in Rhein-Main leben, und können aktueller und flexibler sein.
Auch der überregionale Teil der FR wurde erneuert. Es beginnt auf Seite 2: Das Inhaltsverzeichnis verkleinert und auf die Highlights konzentriert, dafür mehr Platz fürs Thema des Tages. Die Meinungsseite komplett überarbeitet – das bedeutet Abschied von der Analyse und dem Porträt. Zu beiden Textformen habe ich nur relativ selten Leserbriefe bekommen. Darf ich daraus schließen, dass Sie diese frühere Seite 10 nicht so sonderlich mochten? Jetzt finden Sie dort Gastbeiträge und die Kolumnen; auch Mely Kiyaks Texte werden hier erscheinen.
Die Leserbriefseite erscheint nun endlich wieder täglich. Die früheren beiden Börsenseiten haben wir zu einer Seite zusammengefasst, die die wesentlichen Informationen bietet. Aber mal Hand aufs Herz: Börsenzahlen gibt es im Netz an jeder Ecke, dazu braucht man keine Tageszeitung. Also verwenden wir den Platz lieber anderweitig – und damit sinnvoller.
Weiter hinten in der FR hat sich weniger geändert – abgesehen davon, dass das Wetter nach vorn gewandert ist und sich jetzt mit den Leserbriefen eine Seite teilt. Das Magazin hat dadurch jetzt mehr Platz.
Neuerungen bringen Orientierungsprobleme mit sich, aber ich denke, man hat sich schnell wieder zurechtgefunden. Übrigens, auch ich muss mich neu zurechtfinden. Als Macher der Leserbriefseite war ich in der Vergangenheit oft frustriert, wenn in der FR kein Platz für die Seite gemacht wurde. Nun gibt es täglich Leserbriefe auf einer halben FR-Seite und damit im gleichen Umfang wie vor meinem Urlaub, als zwei- bis dreimal wöchentlich Leserbriefe erschienen. Mit der Gestaltung der Seite bin ich persönlich allerdings noch nicht zufrieden. Ich finde, jetzt ist die Grafik fehl am Platz. Mal schauen, was Sie dazu meinen!
@bronski
Hallo, schönen Urlaub gehabt?
Die Grafik würde ich mit einem sehr leichten Grauton in das Hallo Bronski einfügen, und vom Text über- oder umfliessen lassen. Die Kontaktinformationen könnte man nach unten verschieben und eventuell etwas verkleinern oder zusammenrücken(es lassen sich dort etwa 7 Leerzeilen einsparen), so hast Du eine halbe Spalte mehr. Eine weiter Zeile gewinnst Du, wenn Du das „Mailen Sie an“ weglässt, da mailen dasgleiche wie schreiben ist.
Man könnte auch Grafik und Kontaktinformation übereinanderlegen, was denselben Effekt ergibt.
Bisher ist ja noch nicht viel los hier. Eigentlich erstaunlich, da in den früheren Blogs zur Blattkritik immer die Hölle los war. Trotzdem (oder gerade deswegen?) ein paar Anmerkungen.
Eine Überarbeitung der FR nach ca. drei Jahren Tabloid war sicher angebracht und basiert wie es aussieht zumindest in weiten Teilen auf Leseranregungen. Leider ist nicht alles gelungen. Einiges ist wahrscheinlich wie von Bronski angemerkt wirklich Gewöhnung, bei anderen Änderungen habe ich ganz persönliche Nachteile. Aber der Reihe nach (beginnend mit dem Regionalteil, da hier die deutlichsten Änderungen sind):
– Positiv ist der zusätzliche Freizeit-Teil, der sich so von Nachrichten und Meldungen aus der Region abhebt, auch wenn ich mich in der heutigen Ausgabe absolut nicht zurechtgefunden habe. Speziell die Veranstaltungstipps sind, unterbrochen von Anzeigen und dem Fernsehprogramm, für mich kaum sinnvoll lesbar. Hier gehört eine bessere Struktur hin, dann kann ich mir das gut als echten Gewinn vorstellen.
– Der Regionalteil hat leider insgesamt verloren. Zwar ausführlicher für die angesprochene Zielregion ist er für mich trotzdem ein erheblicher Verlust an Information, da ich mit Wohnsitz in der Wetterau und dem Arbeitsplatz in Bad Homburg jetzt genau die Informationen nicht mehr bekomme, die ich eigentlich gerne hätte. Hanau ist für jemanden in der Region Friedberg nicht nur geografisch eine andere Welt, der Hochtaunuskreis viel näher. Nun muss ich mich mit Informationen aus ebendiesem Hanau herumschlagen, bekomme aber die Region Friedrichsdorf/Bad Homburg/Oberursel entzogen. Mehr als Schade.
– Positiv wiederum ist, dass Wirtschaftsartikel aus der Region jetzt im Hauptteil erscheinen. Ich habe mich immer schon gewundert, was sie da machten, zumal die Meldungen immer irgendwie ein Fremdkörper im Regionalteil waren.
– Das Fernsehprogramm im Freizeitteil zu finden ist nachvollziehbar, schließlich ist Fernsehen eine Freizeitbeschäftigung. Dass die Medienseite, die sich häufig auf aktuelle Sendungen im Fernsehen bezieht, jetzt komplett getrennt davon erscheint, ist allerdings schwer verständlich.
– Das Inhaltsverzeichnis zu reduzieren ist eine hervorragende Idee. Ich persönlich habe es noch nie benutzt und wäre auch mit einer noch kleineren Variante zufrieden (etwa so, wie vor einigen Monaten, als auf der Titelseite unten rechts eine kleine Übersicht war).
– Zur Meinungsseite kann ich noch nicht viel sagen, nur das Sie mir extrem fremd vorkommt (Gewöhnung, siehe oben). Was mich wirklich stört ist das riesige Impressum am linken Rand. Kann man diese Informationen nicht besser verstecken? Wer liest denn bitte das Impressum einer täglich erscheinenden Zeitung? Ich weiß, dass das Impressum auch bisher auf der Meinungsseite erschien, allerdings wirkte es im unteren Seitenbereich weniger dominant. Den Verlust des Portraits kann ich verschmerzen, bei der Analyse muss sich das noch zeigen (auch wenn das häufig nichts anderes als ein Kommentar in anderem Gewand war). Allerdings ist die Idee eines regelmäßigen Gastbeitrags (bitte auch kontrovers und nicht nur linientreu) eine hervorragende Idee.
– Die Börsenseite zu halbieren ist ebenso zu begrüßen. Wer wirklich intensiv Börsenkurse lesen will kauft die FAZ oder geht ins Internet. Allerdings fiel meiner Freundin heute Morgen gleich auf, dass über den Börsengrafiken nur die absoluten Werte und keine Änderungen stehen. Bei den sehr langfristig gezeichneten Kurven (immerhin nun 3 Monate statt 4 Wochen) sind Veränderungen zum Vortag nur schwer auszumachen.
Insgesamt kann ich sagen, dass die positiven Aspekte der Veränderungen (zumindest nach der ersten Ausgabe) überwiegen – abgesehen von der deutlichen Einschränkung den Hochtaunuskreis nicht mehr in meinem Regionalteil zu haben. Ich freue mich zu sehen, dass „meine“ FR dynamisch genug ist sich neuen Anforderungen zu stellen und bereit ist sich zu verändern (mal seh’n was die iPad-Anwendung zu bieten hat) und bin auf die nächsten Wochen gespannt (falls ich die FR denn auch bekomme, denn zur Zeit scheint mich mein Zusteller nicht zu mögen).
Schreibt Meli Kiyak jetzt etwa nicht mehr für die FR?
Aber sie hat sich doch gar nicht verabschiedet…
Ist sie im Urlaub?
Gibt es noch Hoffnung?
Jenseits der schon erwähnten Gewöhnungsfragen – die Meinungsdoppelseite sieht extrem „schief“ aus irgendwie -, bin ich als Exilhesse, der die D-Ausgabe liest etwas verstört.
Ich brauche beruflich und privat die Infos aus Hessen, insbesondere der Landespolitik. Ich hoffe, dass der „Rhein-Main-Teil“ heute nicht repräsentativ für die Zukunft war.
Das Rhein-Main-Inlay der Deutschlandausgabe bestand heute aus zwei Blättern, also ACHT Seiten:
– die Titelseite (Aufmacher Biblis, okay),
– 1,5 Seiten über Sabrina Setlur und „Musikpiraterie (warum??),
– einer halben Seite über die Stadt Dietzenbach, die irgendwas gewann (hmkay),
– dann auf einmal eine Doppelseite TV-Programm (warum??),
– eine Doppelseite mit Artikeln und Todesanzeigen (okay)
– und schließlich eine „Service“-Seite mit Pflegetipps zu Topfpflanzen(!). Hier griff ich mir abschließend nochmal an den Kopf.
Ich musste unwillkürlich an den Jubiläumsartikel über das Titanic-Magazin denken, wo sich Titanic-Chefredakteur Leo Fischer über die FR („der sympathische Loser unter den deutschen Zeitungen“) als eine „engagierte und meinungsstarke Lokalzeitung“ äußerte. Das war natürlich unter die Gürtellinie. Aber die Topfplanzen-Tipps haben es mich neu bewerten lassen.
Achtung, jetzt kommt noch der „Früher war alles besser“-Teil: Ich habe um die Jahrtausendwende herum eine große Tageszeitung (im Format wie im Anspruch) mit regionalem Schwerpunkt abonniert mit der ich mich in der S-Bahn zwischen dem FAZ- und dem SZ-Leser nicht geschämt habe. Das was ich heute täglich lese, ist vor allem eine alte Gewohnheit. Das ist sehr schade und ich wünsche mir und der Frankfurter Rundschau zum 65. von Herzen, dass sie auch zukünftig (wieder) eine GROSSE überregionale Tageszeitung ist.
Zur Meinungsseite und deren „schiefem“ Äußeren (@ Dominik): das liegt wohl daran, daß T.Plaßmanns Karikatur nach rechts gewandert ist. Erstaunlich, wie sehr man sich an ein Layout gewöhnen kann…
Was mich mehr umtreibt, ist die Frage, wer unter den bisherigen Kolumnist/inn/en uns denn verlorengegangen ist und vor allem, warum? Eine Mitteilung nicht nur über die Zu-, sondern auch Abgänge hätte ich ehrlich gefunden. Im Übrigen teile ich Herrn Hirschs Besorgnis!
Mit der fr war ich seit der letzten Änderung vor drei Jahren so glücklich, dass ich dieser Tage fast einen Begeisterungs-Leserbrief geschrieben hätte. Dafür war ich zu langsam – nun die Änderung – schade, hat sicher nicht nur was mit Gewöhnung zu tun: Ich gehöre offenbar zu den seltenen Gattungsexemplaren, die das Inhaltsverzeichnis lesen – immer, weil ich nicht die Zeit hab alles zu lesen und so wenigstens gezielt auswählen konnte. Geht so nun nicht mehr. Und die oben erwähnte Kolumnistenübersicht hätte ich auch gern. Auf Meli Kiyak möchte ich gar nicht verzichten!!!
@ # Andreas Parma am 7. September 2010 um 18:22:
Bisher ist ja noch nicht viel los hier. Eigentlich erstaunlich, da in den früheren Blogs zur Blattkritik immer die Hölle los war.
Wie sollte auch? Bei er FR wird seit 2007 nur noch ausgeblutet:
„Die wirtschaftlich angeschlagene Frankfurter Rundschau (FR) plant einen weiteren Personalabbau. Das nötige Sparvolumen solle vor allem über Abfindungsangebote und Altersteilzeitregelungen erzielt werden, erfuhr der Evangelische Pressedienst (epd) aus Gewerkschaftskreisen.
FR-Geschäftsführer Karlheinz Kroke teilte auf Anfrage mit, zu den Inhalten der »vertrauensvollen Gespräche« mit den Gewerkschaften DJV und Verdi werde man »bis auf weiteres« keine Stellung nehmen.
Bei der FR sind derzeit 600 Mitarbeiter beschäftigt, davon etwa 180 Redakteure (inklusive Leihredakteure und Mitglieder der ausgelagerten DuMont-Redaktionsgemeinschaft).
Der »Spiegel« berichtete, dass die FR-Leitung 30 bis 50 Stellen »in erster Linie in der Redaktion« streichen wolle. Nach epd-Informationen hat Geschäftsführer Kroke in den bisherigen Gesprächen mit den Gewerkschaften aber noch keine konkrete Kopfzahl genannt. Die Verhandlungen haben am 19. August begonnen.“
So berichtet das DARMSTÄDTER ECHO vom 04.09.2010 unter Berufung auf epd
Hallo, ich bin wütend: Das so wunderbare handliche Format der FR hat einen ebenso wunderbaren Nebeneffekt mitgebracht, das Inhaltsverzeichenis. Keine mir wichtige Nachricht habe ich übersehen, was beim Blättern leicht passierte. Nun die schleichende Einführung des Weglassens und keine Möglichkeit zu protestieren, wegen Urlaub geschlossen!
Und der heutige Schock. Ich bin ernsthaft am Überlegen, mein seit 1993 bestehendes Abo der FR zu kündigen. Wer die Zeitung mit der Lupe lesen muß, kann mit dem Neuen nicht viel anfangen
Im Gegesatz zu Andreas Parma bin ich nicht damit einverstanden dass die Finanzseite gekürzt wurde – oder soll das die Aufforderung sein mein Abo zu kündigen. Einer Zeitung aus einer Stadt wie Frankfurt am Main, mit seiner großen Börse und dann einer Miniansicht des Börsengeschehen, ohne eine Übersicht über die europäischen Börsen wird seinen Aufgaben nicht gerecht. (Gestern glaubte ich noch es sei ein versehen.)
Wo bleibt die Bedeutung der FR im großen Zeitungsverbund DuMont, sollte die FR nicht die Aufgabe erhalten die Wirtschaftsinformation zu stärken.
Vielleicht sollte ich mich nach jahrzehntelanger Treue wirklich von der FR verabschieden.
Das Fernsehprogramm wird der Freizeitbeschäftigung (eine sehr unzureichend definierte Kategorie) zugeordnet, die Medienseite hingegen, die den theoretischen Überbau zum Medienkonsum inklusive Fernsehkritik anbietet, folgt (richtigerweise) auf das Feuilleton und zählt die Medien, das Fernsehen eingeschlossen, zur Kultur (die aber vielfach nur innerhalb der arbeitsfreien Zeit, der Freizeit, gelebt werden kann).
Irgendwie scheint bei der FR die innere Logik der Themenbereiche abhanden gekommen zu sein, manches steht disparat hintereinander. Ist dies dem Controlling anzulasten, das – wie in Verlagen leider weithin üblich geworden – das Produkt lediglich als technisches Erzeugnis begreift und nach Druckbögen, optimaler Seitenmontage, Papiernutzen, Anzeigenaufkommen etc. rechnet? Oder hat die Analyse des typischen FR-Lesers ergeben, dass dieser zwar noch lesen kann, aber vom verstehenden Lesen mittlerweile weit entfernt ist? Möglicherweise folgt man der Devise: Wer das Tabloid-Format geschluckt hat, ist auch noch für weitere Zumutungen zu haben.
Als „überregionaler“ Leser der FR ist für mich der sogenante Mantelteil maßgebend. Insofern erscheint mir die Fernsehdoppelseite in der Mitte zwar befremdlich deplaciert, aber nicht störend. Hier meine Kritik:
Das reduzierte Inhaltsverzeichnis wirkt unansehnlich und wenig übersichtlich. Ein Gewinn für die Seiten 2 und 3 ergibt sich nicht, wenn – wie heute geschehen – der Löwenanteil mit redundanten Bildern eines Politikers nebst überflüssigen Zitaten und Leerflächen bestritten wird.
Die Meinungsseiten gefallen mir nicht. Der Leitartikel am Fuß der Seite, das überflüssig dominante Impressum, der Wegfall lesenswerter Rubriken – hier wurde nichts gewonnen. Gastbeiträge und Debatten könnten – in der „alten“ FR gab es so etwas mal – im Politikteil an anderer Stelle Platz finden. Übrigens: Porträt und Analyse passen bestens zum Thema des Tages. Auch das war früher gute Gewohnheit.
Das Ärgernis ist die schleichende Schrumpfung der FR in den letzten Jahren: Reduzierung des überregionalen Teils um zumeist 8 Seiten; sang- und klanglose Streichung bewerter Formate wie Reportage und Dokumentation; die Redaktionsgemeinschaft als angebliche Errungenschaft, in Wirklichkeit eine Rationalisierungsmaßnahme, somit Etikettenschwindel; Verzicht auf gute Namen (Gaserow, Kröter, Honnigfort, Nonnenmacher …). Auffällig auch, wie mager im ohnehin schmalen Politikteil in letzter Zeit die Auslandsberichterstattung ausfällt.
Schenkt dem Leser und Abonnenten reinen Wein ein. Sagt, dass ihr sparen und kürzen müsst, um zu überleben. Das könnte ich nachvollziehen und wüsste die guten Seiten des Blattes weiterhin zu schätzen. Die alle paar Jahre hochgejubelten „Verbesserungen“ wirken vorwiegend peinlich.
Hallo Bronski,
nachdem der blog „zwei gute Nachrichten“ ja nicht mehr kommentiert werden kann, stelle ich Ihnen hier mal meine Frage:
Haben Sie den „Hund, der Eier legt“ tatsächlich gelesen und wenn ja, wie fanden Sie’s?
Wieder ein Stück Meinungsfreiheit beerdigt
Man kann in der neuen FR kaum noch Artikel kommentieren. Da steckt System dahinter.
Klar, daß den linken autoritären Oberlehrern der Mainstream-Presse manche Meinung aus dem Leservolk nicht gefällt. Ich denke ernsthaft darüber nach, ob ich nicht mit ein paar Mitstreitern vor eurem Haus eine Mahnwache veranstalte und paralell dazu mit Flugblättern zum Boykott eurer Zeitung aufrufe. Das Plakat dazu habe ich bereits fertig. Es zeigt den abgeschlachteten Theo van Gogh und darüber die Überschrift „Meinungsfreiheit- ein Grundrecht wird abgeschlachtet“ Es sollte eigentlich auf der Demo vor der Deutschen Bank am Donnerstag zum Einsatz kommen. Aber diese Demo blauäugiger braver biederer Bürger wurde im „Teamwork“ von stalinistischer, islamistischer Antifa und vom Verfassungsschutz gesteuerten NPD-Faschisten verhindert. Dankeschön! Und die FR hat noch Beifall geklatscht. Ich hoffe, daß jetzt der Dümmste so langsam merkt, wie es um die Meinungsfreiheit in unserem Land bestellt ist. Ähnlich wie in der Ex-DDR und fast schon wie im 3. Reich, wo die Schlägerbanden der SA ihre „Einheitsmeinung“ durchprügelten. Vielleicht finde ich ja ein paar alte aufrechte Demokraten aus der DDR-Bürgerrechtsbewegung die mich unterstützen.
Was Muslime von „Meinungsfreiheit“ halten, entnehme man der Kritik des „Zentralverbands“ an der Vergabe des Preises an einen der Mohamedkarikaturisten. Ist es ein Verbrechen einen Mann zu karikieren, der vor 14oo Jahren die Juden Medinas abschlachten lies und ihre Frauen an seine Krieger verteilte, die Kinder seiner Feinde als Sklaven verkaufte, Frauen steinigte,… Und dann auch noch ein 5jähriges Mädchen „heiratete“. Wißt ihr linken Eliten eigentlich, was passiert wenn solche Leute bei und an die Macht kommen? Mein Zorn wird von Tag zu Tag größer. Meine Vorbilder sind die Geschwister Scholl und Bonhoeffer. Wenn die FR weiterhin eine solche Gesinnungsdiktatur betreibt, bleibt mir leider keine andere Wahl als der sichtbare Protest. Das macht auch mehr Spaß als Kommentare schreiben. Man ist dann an der frischen Luft.
Klaus Lelek
@ Katja Wolf
Ich habe das Buch angefangen, aber es hat mich zu sehr an die Arbeit erinnert. Nach einer Passage in einer Fußnote, in der die Autoren gestehen, dass es ihnen gelungen ist, sich mit ihren eigenen Mitteln zu widerlegen, habe ich es weggelegt und mich unterhaltsamerer Lektüre zugewendet.
@ Klaus Lelek
Ihr Kommentar gehört hier eigentlich nicht hin, da er themenfremd ist; hier soll es um die Veränderungen in der FR gehen, bitte! Ich lasse Ihren Kommentar trotzdem stehen – nicht ohne die Bitte zu äußern, künftig die Blogregeln zu beachten – und gebe lediglich zu bedenken, dass die Entscheidung, die Demonstration abzusagen, eine Entscheidung der Veranstalter war. Offenbar hat man dort begriffen, in wessen inhaltliche Nähe man sich mit dieser Demo begab, nachdem die Neonazis groß dazu aufgerufen hatten, an dieser Demo teilzunehmen. Und noch was: Es gibt in Deutschland keine Einheitsmeinung. Sehen Sie sich die Bild an, da haben sie einen mächtigen Unterstützer Ihrer Pro-Sarrazin-Haltung. Dass die FR das Recht für sich in Anspruch nimmt, eine andere Haltung einzunehmen, sehen Sie bitte dem Grundrecht auf Meinungsfreiheit angelastet, dass wir genauso in Anspruch nehmen wie Herr Sarrazin. In diesem Zusammenhang: Niemand verbietet ihm seine Meinung. Sowas von einem offiziellen Vertreter einer Bundesinstitution (Buba) zu hören, halte ich zwar für unerträglich, aber Sie werden sehen, dass Herr Sarrazin auch nach seiner Entlassung, wenn es denn dazu kommt, weiterschreiben und -reden wird. Ich denke daher, dass Sie mit Ihrem Kommentar zu weit gehen.
Und jetzt bitte zurück zum Thema.
Um nach dem kleinen Intermezzo (einen Kommentar verkneife ich mir, Bronski hat eigentlich schon alles gesagt) wieder zum eigentlichen Thema zurückzukommen: Nach nun drei Ausgaben der veränderten FR muss ich die in meiner ersten Reaktion zu positiven Bewertungen leider revidieren oder zumindest relativieren.
– Der Freizeit-Teil ist kein Zugewinn. Er bringt bis auf die letzte Seite keinerlei Neues (wobei sich über den Inhalt dieser Seite sicher bestens streiten ließe) und die nun nicht mehr konzentriert aufgeführten sondern über mehrere Seiten verteilten Veranstaltungstipps sind einfach schwerer zu lesen als vorher. Mir scheint die Auslagerung inzwischen lediglich dadurch motiviert, dass nun ein extra „Buch“ vorproduziert werden kann ohne auf das Layout und den Inhalt des aktuellen Teils der FR Rücksicht nehmen zu müssen. Der neue Freizeit-Teil wurde also nicht zum Vorteil der Leser erdacht sondern dient ökonomischen Gesichtspunkten.
– Die Trennung der Medienseite vom Fernsehprogramm halte ich weiterhin für falsch.
– Der Verlust der Meldungen aus Bad Homburg und dem Hochtaunuskreis ist weiterhin schmerzlich.
– An die Meinungsseite konnte ich mich noch nicht gewöhnen. Nach der Tabloid-Umstellung (die ich im Übrigen weiterhin richtig finde) war diese Doppelseite neben dem Panorama von Anfang an mein Favorit. Sie hatte ein harmonisches Layout mit klaren Strukturen, die meinem Auge schmeichelten. Heute ist da eine gewisse Schieflage, die es mir schwer macht mich zu orientieren. Das Impressum stört, der Gastkommentar dominiert die ganze linke Seite, die Karikatur ist größer ohne dass es einen Vorteil bringt. Bitte hier unbedingt nachbessern. Inhaltlich sehe ich auch noch keine Vorteile. Der Gastkommentar war bisher häufig kontextbezogen in der FR zu finden. Er hat jetzt zwar einen festen Platz, aber die Ankündigung mehr Meinung bieten zu wollen ist damit nicht erfüllt.
– Die gekürzte Börsenseite halte ich weiterhin für richtig – zumindest was die Auflistung von Aktienkursen betrifft. Die jetzige Darstellung mit Veränderungsbalken ist wesentlich besser lesbar, auch wenn nur noch DAX und MDAX Aktien gelistet werden – aber mal Hand aufs Herz, waren die Natur-Aktien nicht eher politisch motiviert, denn informativ?. Andere Inhalte werden im täglichen Wechsel aufgeführt – was in Ordnung geht, schließlich ändern sich Tagesgeldzinsen nicht täglich. Was ich vermisse, ist die Angabe der Veränderung zum Vortag bei den Grafiken und vor allem die tägliche Kolumne, die auf der ansonsten zahlenlastigen Finanzseite die Möglichkeit bot beschreibende Bewertungen zu erhalten.
– Von Bronski wurde die Verlegung des Wetters auf die Leserbriefseite damit begründet, dass das Magazin dringend mehr Platz benötige. Warum ist es dann jetzt kürzer als vorher und das vor allem zu Lasten der Magazin-Inhalte (oder wird die Medienseite zum Magazin gezählt)? Was ich bisher unverändert finde sind Inhalte, die anderswo unter Vermischtes erscheinen oder gar schlichte Nachrichten sind (Brunner-verfahren). Wozu brauche ich dann überhaupt noch einen Magazin genannten Zeitungsteil?
Insgesamt sehe ich nach drei Tagen keinen wirklichen Zugewinn für mich (und um mich als Leser geht es schließlich). Die Änderungen sind zwar nicht so gravierend, dass man gleich Konsequenzen androhen muss (mich erinnern die Aussagen „damit drängt Ihr ich mich zur Kündigung“ immer an die durch unsere Wirtschaftvertreter angedrohten Arbeitsplatzverluste), allerdings sind die vollmundigen Versprechen, dass wieder einmal alles besser wird eben doch nur der Versuch, Veränderungen (durch was und wen auch immer motiviert) nachträglich als Vorteil für die Leser zu verkaufen. Die FR ist heute ingesamt nicht schlechter, aber eben auch nicht besser als letzte Woche.
Wirklich gespannt bin ich, wie die Pläne der FR multimedialer zu werden letztendlich umgesetzt werden. Ich hoffe dabei, dass die FR sich nicht nur auf das iPad konzentriert. Tablett-PCs wird es in naher Zukunft massenhaft geben und nicht alle werden von Apple sein.
Ich sage an dieser Stelle zwischendurch schon mal Dank für die Wortmeldungen. Es kamen noch weitere per Mail, wenn die Zahl der Wortmeldungen bisher insgesamt nicht annäherungsweise die von 2007 erreichen, als wir das Format umstellten. Erinnern möchte ich daran, dass ich in meinem Einleitungstext davon sprach, dass die FR ÜBERARBEITET worden sei. Ich verspreche, zu einzelnen Punkten demnächst Stellung zu nehmen, möchte aber zunächst den weiteren Verlauf noch abwarten.
Liebes FR-Team,
zum 65. Geburtstag der FR haben Sie Ihrem Blatt in einigen Teilen eine neue Struktur gegeben. Als mittlerweile langjähriger Leser (meine Freundin und ich sind Abonnenten) befinde ich mich vermutlich in der Gesellschaft vieler anderer, die sich erstmal an das Neue gewöhnen müssen. Das ist bei jedem Relaunch, bei jeder Veränderung so. Und nach und nach wird man vermutlich dem Vertrauten nicht mehr so sehr hinterhertrauern. Vielleicht werde ich mich auch einfach nur an die meiner Ansicht nach bedauerlichen Verschlechterungen gewöhnen.
Im Einzelnen:
– Dass Mely Kiyak schon seit einiger Zeit nicht mehr bei Ihnen als Kolumnistin schreibt, habe ich bereits festgestellt. Schade. Abgesehen davon hätte ich es gut gefunden, wenn Sie den Autorinnen und Autoren eine etwas ausführlichere Verabschiedung gewidmet hätten als das lieblose „einige Autorinnen und Autoren sind ausgeschieden“…
– Ich vermisse sehr die Rubrik des Personenporträts auf der Kommentar-/Kolumnenseite. In neun von zehn Fällen fand ich die vorgestellten Personen interessant, habe die Porträts immer mit Vergnügen und Gewinn gelesen. Es waren oft sehr originelle Persönlichkeiten, Menschen hinter den (öffentlichen) Kulissen, die doch wichtige Arbeit an ihrer jeweiligen Stelle leisten. Dass jetzt an der Stelle des Porträts das Impressum steht, finde ich extrem unsexy. Die Meinungsseite wirkt wie eine Bleiwüste, die (Gast-)Kommentare mögen mehr Platz haben, doch besser werden sie dadurch nicht. Auch die Aufteilung der (heutigen) Magazin-Seite finde ich sehr textlastig und unattraktiv. Wenn ich eine solche Zeitung lesen will, nehme ich mir eine FAZ — und es gibt viele gute Gründe, warum ich genau das NICHT mache und statt dessen die FR lese.
– Das Fernsehprogramm in den Rhein-Main-Teil zu verlegen reduziert dort den Platz für journalistische Artikel und ist unpraktisch – ich will das Programm im Hauptblatt haben.
Um aber auch noch was Positives loszuwerden: Weiterhin gut finde ich Ihre zum Teil sehr originellen Über- und Bildunterschriften. Ebenso die Panoramaseite. Außergewöhnlich gut, weil eigentlich jeden Tag bissig, witzig, pointiert, gefallen mir die Zeichnungen Ihres Karikaturisten.
So viel als erste Rückmeldung von mir. Ich wünsche Ihnen gutes Gelingen in schwierigen Zeiten — und mir, dass Sie einige der Neuerungen rückgängig machen oder zumindest korrigieren… 🙂
Beste Grüße
Hallo Bronski,
öfnnen Sie den blo „ein schwerer politischer Fehler“ nochmal? Er ist durch den zukünftigen Verzicht von Erika Steinbach auf einen Platz im Vorstand ja wieder ziemlich aktuell.
Hallo Frau Wolf,
es wird einen neuen Thread dazu geben.
Gruß
Bronski
Hallo Bronski,
was ich vermisse, ist die Anzeige von Leserbriefen. Wo finde ich die denn jetzt? Ich bin schon durch die halbe FR-Website geirrt und konnte nichts finden, nur die Kommentare werden angezeigt. Ich dachte eigentlich, dass Leserbriefe auch veröffentlicht werden? Bitte,wo? 🙁
Schöne Grüße
Liebe Frau Holdinghausen,
auf FR-online.de werden zurzeit keine Leserbriefe veröffentlicht. Ich setze mich dafür ein, dass das wieder passiert, aber das Argument der Kollegen ist: Bronski, du veröffentlichst Leserbriefe doch im FR-Blog – wozu also noch einmal auf FR-online.de? Gegen dieses Argument komme ich nicht so recht an.
Also: Viele Leserbriefe, die im Print veröffentlicht wurden, bringe ich hier im FR-Blog noch einmal. Dazu einige weitere, für die ich im Print keinen Platz hatte.
Lieber Bronski,
so wie in vielen Kommentaren gefragt wird: Warum schreibt Mely Kiyak nicht mehr für euch?
Und noch was: Warum gibt es keinen Teil für den Rheingau-Taunus-Kreis? Der ist ja auch nicht so viel weiter weg als der Wetterau- oder Main-Kinzig-Kreis.
Bei der Überarbeitung stört mich besonders der unübersichtliche Freizeit-Teil, das Wetter muss man jetzt irgendwo innen suchen und die Leserbriefe werden auch immer weniger.
Viele Grüße
Habe ich richtig gelesen, dass Mely Kiyak nicht mehr für die FR schreibt?
Das nenne ich eine gute Entscheidung. Ich habe ihre Texte hin und wieder gelesen, weil sie nicht ohne Unterhaltungswert waren, wenn es um irgendwelche Alltagsbeobachtungen ging. Aber die politischen Zusammenhänge, die sie konstruiert hat, waren schon arg laienhaft.
Lieber Bronski,
die FR hat eine Überarbeitung erfahren bei dem im Wesentlichen der Regionalteil verändert wurde. Die Änderungen im Regionalteil möchte ich gerne kommentieren.
Ich als Offenbacher muss sagen, dass diese nicht gelungen sind. Der Regionalteil war vorher klar gegliedert und es wurden die für Offenbach relevanten Themen angesprochen. Der Aufmacher des Regionalteils war meistens von übergeordneter regionaler Relevanz.
Nun muss ich mich mit teils belang- und zeitlosen Aufmachern auf der neuen Offenbacher Titelseite abfinden, die im Inneteil ok wären, aber als Aufmacher? Die Titelseite des Regionalteils macht mir keine Lust weiter zu blättern. Offenbach ist nun mal keine Riesenstadt und es gibt nicht jeden Tag sensationelle Meldungen.
Auch scheint mir, dass für die Frankfurtseiten des Regionalteils eher die vermischten Themen als die politisch und gesellschaftlich relevanten Debatten und Themen ausgewählt werden. Zudem finde ich es doch sehr gewöhnungsbefürtig und unlogisch diesen (Frankfurter) Zeitungsteil von hinten nach vorne durchzublättern.
Viele Grüße
Ich bin entsetzt.
Die FR hat durch die Kooepration mit der Berliner Zeitung hervorragende Leute hinzubekommen, verkommt aber immer mehr zur Provinzzeitung.
– Ist eigentlich schon mal jemandem aufgefallen, dass die Seitenzahl des Hauptteils stillschweigend immer weiter verringert wird? Dienstag bis Freitag zunächst 48, dann 40. Seit letzter Woche auch Samstag 40, zudem Montag 28 statt 32.
– Die riesige Meinungsseite? Etikettenschwindel! In Wahrheit ist ein Artikel (Portrait) weggefallen.
– Der neue Lokalteil: Nur noch zwei kleine Seiten Frankfurt am Ende des Rhein-Main-Teils – weniger Frankfurt gibt es in der Taunuszeitung auch nicht.
Ich verstehe, dass man mit Freizeit-Themen hofft, neue Leser zu gewinnen. Aber warum muss das zu Lasten der klassischen Zeitungsressorts gehen? Und warum kokettiert man damit, dass man nun eine Spalte mehr Platz für das Thema des Tages hat, wenn man im Übrigen ganz und gar nicht platzsparend verfährt, sondern immensen Raum für überflüssige Fotos verschwendet (neulich: ein halbseitiges Foto mit Brötchen zu Wulffs Brötchen-Affäre; das war die Krönung, aber derartige Beispiele sind Legion)?
Die Berliner Zeitung sollte der FR als Vorbild dienen – inhaltlich wie von der Aufmachung her. Auf deren Redakteure kann man nun ja zurückgreifen, und da gibt es wirklich einige gute.
Ich vermisse die Kolumne von Mely Kiyak, auf die ich mich immer so gefreut habe. Gerne hätte ich Ihre Meinung zu den Äußerungen von Thilo Sarrazin gelesen. Was ist passiert?
Die Verringerung des Umfangs ist mir leider auch schon aufgefallen. Ich hoffe, die 40 Seiten vom Samstag waren eine Ausnahme. Was meinen sie hingegen mit den 28 Seiten vom Montag? Meine Ausgabe heute bestand aus 32 Seiten plus 16 Seiten Sport, macht 48 Seiten.
zu 27:
Seltsam, meine heutige Ausgabe hatte in der Tat nur 28 Seiten (plus Sport, Rhein-Main, Freizeit), also vier weniger als gewohnt.
Entscheidend ist doch, dass diese Kürzungen einen Trend widerspiegeln, nämlich das Ziel der Leserakquirierung mittels leichterer „Konsumierbarkeit“ (so hat das Bronski oder Vorkötter 2007 mal genannt). Die klassischen Zeitungsressorts bleiben dabei auf der Strecke.
Auffällig ist auch, dass die FR einen Schwerpunkt auf gesellschaftliche und gesellschaftspolitische Themen legt. Ich möchte diese Themen nicht missen, aber staatspolitische Themen bleiben dadurch auf der Strecke (Beispiel: erbärmliche FR-Berichterstattung zum Kosovo-Gutachten des IGH).
Zugegebenermaßen habe ich mir die Berliner Zeitung in den letzten Wochen nur dreimal gekauft, aber auch diese dünne empirische Basis hat deutlich gemacht, dass die Defizite der FR nicht (mehr?) daran liegen, dass wegen der Finanznot die Redakteure fehlen. Vielmehr fanden sich in der B.Z. sogar Artikel alter FR-Redakteure, die in der FR nicht erschienen; und oftmals waren die Artikel in der FR gegenüber der B.Z.-Version gekürzt.
Auffällig war auch, wie die FR zwecks optischer Aufhübschung Platz verschwendet: Artikel, die in der bunten FR eine halbe Seite einnehmen, passen in der B.Z. in eine Spalte.
Und: Die B.Z. hat eine „Seite 3“ im von der alten FR bekannten Stil.
Ich bin jetzt seit über 40 Jahren Abonnentin der FR, aber in den letzten Jahren haben Umfang und Qualität praktisch aller redaktionellen Teile schwer nachgelassen. Ganz besonders bin ich vom Lokalteil enttäuscht, weil die Berichterstattung aus den Stadtteilen immer mehr geschrumpft ist. Wieso glaubt man, das als Fortschritt oder Qualitätsverbesserung anpreisen zu müssen? Das kommt mir genau so vor, wie die Kommentare zu Iglos Schlemmerfilet: Man würde dem Kundenwunsch entsprechen, wenn die Fischeinwaage geringer, die Panade mehr und der Preis dafür höher würde. Nee Leute, so stelle ich mir meine FR nicht vor.
So, es wird Zeit, dass ich Stellung zu Ihren Beobachtungen nehme. Wir haben nun einige Änderungen vorgenommen, die u.a. auch Platz schaffen sollen. So ist das Fernsehprogramm in die Beilage “Freizeit” ausgewandert. Einige Kommentatoren haben oben zwar angemerkt, dass das Fernsehprogramm zu den Medien gehört und damit in den Mantel. Tatsache ist aber, dass einer der nach der Formatumstellung Ende Mai 2007 am häufigsten geäußerten Leserwünsche war, dass das Fernsehprogramm auf einer zusammenhängenden Seite gedruckt werden sollte, damit man es herausnehmen könne. Es mag Sie verwundern, aber in der Tat rangierte dieser Punkt an zweiter Stelle der Leserkritik, die wir damals sorgfältig ausgewertet haben. Auch in der Blattkritik, zu der ich im März aufgerufen hatte, tauchte dieser Wunsch sehr häufig auf. Wir haben diesen Wunsch nun erfüllt, und natürlich melden sich die Leserinnen und Leser nicht, die sich das gewünscht hatten, und sagen: So ist es gut. Vielleicht bedeutet Schweigen auch Zustimmung. Dafür melden sich andere, die damit nicht einverstanden sind. Ich ziehe eine Parallele zu einem anderen Beispiel, wo wir etwas umgesetzt haben, was häufig gewünscht wurde: Vor der aktuellen Überarbeitung der FR haben wir den Goldwert in Euro pro Gramm angegeben. Es gab aber immer wieder Leser, die sich meldeten und sagten, international werde Gold aber in Dollar pro Feinunze gehandelt. Also haben wir das jetzt geändert, und prompt melden sich andere Leser (ich hatte in den letzten Tagen u.a. deswegen mehrere telefonische Kontakte), weil sie das nicht gut fanden; die Unze sei eine antiquierte und schwer handhabbare Einheit, und in Deutschland kaufe man Gold in Euro, nicht in Dollar. Vor diesem Problem stehe ich ein bisschen ratlos. Man kann es wohl nicht jedem recht machen. Aber zurück zum Fernsehprogramm: Ich denke, dass es da, wo es jetzt steht, für viele Leserinnen und Leser nützlicher ist als an früherer Stelle, denn jetzt kann man es mit der “Freizeit”-Beilage herausnehmen und leichter handhaben.
Zum Börsenteil ein paar Überlegungen. Voranschicken möchte ich, dass keiner den Königsweg kennt, wie die Zeitung der Zukunft aussehen muss (und um die geht es, wenn man sich die derzeitigen Umwälzungen auf dem Zeitungsmarkt anschaut). Ich denke aber, dass wir den bemessenen Platz in der Zeitung eher nicht mit Informationsangeboten beschicken sollten, die einem ohnehin an jeder Ecke kostenlos nachgeworfen werden. Sei es im Internet oder im Teletext/Videotext. Natürlich ist es angenehm, morgens am Frühstückstisch schnell mal schauen zu können, wo dieser oder jener Wert im TecDax oder EuroStoxx steht. Beide Indizes liefert die FR nicht mehr im Detail, sondern nur noch in der Summe. Aber ist es das, was die Zeitung der Zukunft können muss? Ich denke, mittelfristig werden solche Angebote, die man überall bekommen kann, in allen deutschen Zeitungen abnehmen. Wir sind besser beraten, wenn wir den bemessenen Platz eher für das einsetzen, was Zeitungen eigentlich sollen: an der öffentlichen Meinungsbildung teilnehmen, die Öffentlichkeit informieren.
Ich weiß nicht, ob es Ihnen aufgefallen ist, aber just seit der Formatumstellung 2007 hat die FR wieder verstärkt an diesem Meinungsbildungsprozess teilgenommen. Das gipfelte an einem Tag – ich glaube, es war ein Samstag – vor einigen Monaten, als die FR einerseits mit dem Skandal um die Odenwaldschule, den wir exklusiv hatten, und andererseits mit einer Aussage aus einem Merkel-Interview in der Tagesschau waren. Da wird es sicher Kritik von Ihnen geben, aber für uns Zeitungen und Zeitungsjournalisten ist eine Nennung in der Tagesschau immer noch extrem wichtig, so lange die Tagesschau das TV-Leitmedium für Nachrichten ist. Es bedeutet die größtmögliche Wahrnehmung, und das ist die Folge von investigativem Journalismus. Es gab andere Skandale, die die FR seit 2007 aufgedeckt hat, sei es der Unicef-Skandal, sei es die Affäre um die hessischen Steuerfahnder oder um die Richterin Wolski, sei es der Gorleben-Skandal oder, ganz aktuell, der himmelschreiende Skandal um die Gesetzestexte, die von der Pharma-Industrie geschrieben worden waren. DAS ist es, wofür es Tageszeitungen gibt. Genau DAS macht sie unentbehrlich, und daher müssen wir genau diese Seite unserer Arbeit stärken. Börsenkurse dagegen … Nun, ich akzeptiere die Kritik derer, die sich gegen die Reduzierung von zwei auf eine Seite Finanzen wenden. Natürlich wäre es schöner, die Notierungen ausführlich zu dokumentieren. Ich möchte aber darauf aufmerksam machen, dass die Notierungen in der FR zumeist zu dem Zeitpunkt, da man sie liest, bereits wieder überholt sind. Der Informationswert solcher Notierungen ist in unserer schnelllebigen Zeit meines Erachtens extrem gering. Online lassen sich all diese Kurse ja längst in Echtzeit verfolgen. Was sollen da noch Notierungen vom Vortag?
Was die erste Meinungsseite – früher mit Analyse, Porträt und Impressum, jetzt mit Gastbeitrag/Analyse/Pro&Kontra, Kolumne und Impressum – betrifft: Wir hatten den Eindruck, dass diese Seite nicht funktionierte. Ein vielleicht nur indirekter Indikator dafür war, dass ich nur extrem selten Leserbriefe zu den früher gelieferten Texten (Analyse, Porträt) bekam. Jetzt habe ich ein paar Wortmeldungen (u.a. # 25) bekommen, in denen hervorzuschimmern scheint, dass das Porträt vermisst wird. Mit einer Leserin habe ich deswegen auch telefoniert. Ich frage mich, woher wir das vorher hätten wissen sollen? Wenn ich mein persönliches Leseverhalten als Grundlage heranziehe, dann hat mich das Porträt nur selten interessiert. Ich vermisse es jetzt auch nicht, sondern finde die flexiblere Handhabung der Seite – also im oberen Teil mit wechselnden Textgattungen – interessanter. Einen Etikettenschwindel, wie M.B. in #25 schreibt, kann ich nicht erkennen. Im Gegenteil, durch Pro&Kontra oder die Gastbeiträge, neulich etwa von Erhard Eppler, scheint mir die Seite vielseitiger, und ich frage mich, M.B., ob man wirklich immer gleich zum Hammer greifen muss, wenn man Kritik ins Ziel bringen will. Ein Artikel mag weggefallen sein. Ein anderer, zu dem ich bereits jetzt, eine Woche nach der Änderung, mehr Leserbriefe bekommen habe als zum Porträt in den dreieinhalb Jahren seit Mai 2007, ist dazugekommen. Beurteile ein jeder selbst, was ihm besser gefällt.
So verfolgen alle Änderungen, die wir jetzt an der FR vorgenommen haben, letztlich das Ziel, den zur Verfügung stehenden Platz optimal zu nutzen. Das betrifft auch den Regionalteil. Wir haben die regionale Vertriebsstruktur geändert und bieten nun fünf verschiedene Regionalausgaben an. Ich habe hier und da Kritik gehört, dass es vorher besser gewesen sei, die Mehrzahl der Leser, die sich bei mir gemeldet haben – hier im Blog mag das wieder anders gewesen sein – finden die neue Schwerpunktsetzung allerdings besser. Ich wohne in Offenbach, und der Regionalteil macht jetzt mit einem Offenbacher Thema auf. Ich stelle an mir fest, dass ich mehr davon lese. Was den Regionalteil in der D-Ausgabe betrifft, kann es sein, dass das vielleicht noch nicht so optimal läuft. Der Platz wurde aber nicht reduziert, denn der umfangreiche Veranstaltungsteil wurde in die “Freizeit”-Beilage ausgegliedert, die regionale Wirtschaft zum Mantelressort Wirtschaft genommen. Für den Leser Andreas Parma, #2, bringt das Nachteile mit sich, weil Sie in der Wetterau wohnen und in Bad Homburg arbeiten. Meines Wissens waren die Regionalteile vor der Formatumstellung ähnlich gestrickt, so dass es damals schon genauso gewesen sein müsste. Korrigieren Sie mich, wenn ich mich irre. Andere kritisierten, vor allem per Mail, dass Langen jetzt den Darmstädter Regionalteil bekommt, während Langen doch traditionell nach Offenbach orientiert ist. Ich habe diese Kritik registriert und versuche, in Ihrem Sinn zu wirken.
Noch mal zurück zum “Freizeit”-Teil, Antwort auf # 25. Ich registriere Ihr Entsetzen. Jetzt habe ich schon sehr viel zu verschiedenen Kritikpunkten gerade dieses Kommentars geschrieben. Einen Punkt möchte ich hinterherschicken. Wir haben aus einer Marktanalyse gelernt, dass sich die Leserinnen und Leser von uns nicht nur Information, sondern auch Service wünschen. Mit der “Freizeit”-Beilage greifen wir diesen Wunsch auf. Veranstaltungen und TV-Programm herausnehmbar – so schlimm? Wie ich oben schon sagte, geht dieses Angebot eben NICHT zulasten anderer FR-Teile.
M.B., Sie merken an, dass in der Berliner Zeitung frühere FR-Autoren zu lesen seien, die in der FR nicht mehr vorkommen. Können Sie diese Kritik bitte präzisieren? Einige frühere FR-Redakteurinnen und -Redakteure haben in die DuMont-Redaktionsgemeinschaft gewechselt, wo sie viel freier recherchieren und schreiben können als früher, befreit von Redaktionsdiensten. Sie schreiben nun sowohl für die Berliner Zeitung – nicht zu verwechseln mit dem Boulevardblatt B.Z. – und tauchen immer wieder in beiden Zeitungen auf, außerdem im Kölner Stadtanzeiger und in der Mitteldeutschen Zeitung, aber niemand kann wollen, dass sie IMMER in beiden Zeitungen auftreten. Die Zeitungen unterscheiden sich teils erheblich, was ihre Leserstruktur und ihre Identität betrifft, und eine Angleichung des Leseangebots ist nicht erwünscht. Also, welche Autoren meinen Sie?
Was den Umfang der Montags-FR betrifft: Es ist seit Jahr und Tag so, dass die FR am Montag einen großen Sportteil mit dem Sport vom ganzen Wochenende bringt und der Rest der Zeitung dafür etwas dünner ist.
Und last but not least: Stichwort Mely Kiyak. Sie legt derzeit eine Pause ein. Wir können nicht genau sagen, wann sie wieder für die FR schreiben wird, aber wir hoffen, dass es bald sein wird.
Verehrter Herr Bronski,
vorab: in vielen Détails stimmen wir überein; das betrifft insbesondere Ihre Auffassung, dass ebendiese meist Geschmackssache sind und ein Streit darüber daher nicht lohnt. An welcher Stelle das Fernsehprogramm plaziert ist, macht nun wahrlich nicht die Qualität einer Zeitung aus, ebensowenig ob sich der Leitartikel über oder unter der Karikatur findet.
Schon eher gilt dies für die Qualität der Kolumnisten, und hier kann ich die Begeisterung für Frau Kiyak nicht nachvollziehen. Neben den Kiyak-freundlichen Einträgen gab es oben auch einen, der sie als „arg laienhaft“ bezeichnet hat; mir würden noch härtere Ausdrücke einfallen, aber das würde mir wieder den Vorwurf, ich würde zum Hammer greifen, einbringen.
Nun zu diesem „Hammer“-Vorwurf von Ihnen: Ich vermisse nicht speziell das Portrait, aber wenn (der von mir ansonsten hochgeschätzte) Stephan Hebel in der Jubiläumsbeilage eine besonders umfangreiche Meinungsseite ankündigt und dann auf ebendieser Seite dauerhaft ein Artikel wegfällt, ist das für mich Etikettenschwindel.
Wenn wir uns also einig sind, dass darüber gestritten werden muss, was „die Zeitung der Zukunft können muss“, um es mit Ihren Worten zu sagen, und wenn wir weiter einig sind, dass sich dies nicht an der Plazierung des Fernsehprogramms entscheidet – was ist dann entscheidend für eine Qualitätszeitung?
Sie nennen einen Aspekt, dessen Relevanz ich gar nicht in Abrede stellen will, nämlich das Mitwirken am Meinungsbildungsprozess mittels der Aufdeckung von Skandalen. Es ist hier nicht der richtige Ort, um über die journalistische Seriosität eines Herrn Thieme zu streiten; unterstellen wir, dass sich hier die FR in letzter Zeit tatsächlich hervorgetan hat: Entscheidend ist, dass ein anderer wesentlicher Aspekt seit der Formatumstellung vernachlässigt worden ist, nämlich die tägliche umfangreiche, hintergründige politische Berichterstattung. Dass der Politikteil im Vergleich zu ganz früher massiv geschrumpft ist, lässt sich wohl nicht bestreiten, und ich fürchte, dass Sie den Grund dafür zwischen den Zeilen selbst genannt haben: die erstrebte Leserstruktur und Identität der FR, die sich nach Ihren Worten erheblich von der der Berliner Zeitung unterscheide. Und wenn nun Letztere sehr an die alte FR erinnert, spricht das wohl dafür, dass die neue FR auf eine neue Leserstruktur zielt – eben eine solche, die sich mehr Service/Freizeit etc. wünscht. Wie oben gesagt, habe ich gar nichts dagegen, wenn Sie z.B. mit einem Freizeitteil neue Leser gewinnen wollen. Aber ich wende mich dagegen, dass dies zu Lasten anderer Inhalte geht, und bei der aktuellen Umstellung ist nun mal offensichtlich die Frankfurt-Berichterstattung deutlich eingeschränkt worden.
Nun noch zur Konkretisierung, was mir an der Berliner Zeitung besser gefällt:
Immer wenn ich die beiden Zeitungen verglichen habe, waren in der Berliner Zeitung
– politische Artikel, die in der FR nicht waren, zum Teil auch von alten FR-Redakteuren (ich erinnere mich konkret an solche von Joachim Wille, aber es waren noch mehr)
– politische Artikel, die in der FR gekürzt waren
– eine politische Reportage auf Seite 3 im Stile der alten Seite 3 der FR
– keine sinnfreien großen, bunten Fotos mit hanebüchenen Bildunterschriften.
Übrigens ist mir durchaus bewusst, dass der Hauptteil montags schon immer dünner war; was Sie nicht erklären, ist, wieso er seit letzter Woche weiter geschrumpft ist (montags um vier und samstags um acht Seiten) und wieso schon zuvor dienstags bis freitags um acht Seiten reduziert wurde.
Nicht unerwähnt lassen möchte ich noch, dass in letzter Zeit (auch, aber nicht nur durch die Berlin-Zugänge) einige echte Höhepunkte in der FR waren (Jörg Schindler zum Brunner-Fall; Christian Bommarius; Boris Herrmann, den man aber wohl an die SZ verloren hat; Stephan Hebel ohnehin; Serie zur Willensfreiheit) – nur: Warum nutzt man dieses Potenzial nicht mehr??
Nachtrag:
Eben fällt mir noch ein Satz von Ihnen auf, der alles erklärt und die ganze Diskussion überflüssig erscheinen lässt:
Sie „verfolgen […] das Ziel, den zur Verfügung stehenden Platz optimal zu nutzen.“
Das heißt also:
1. Es gibt nur einen begrenzten Platz, der zur Verfügung steht; wahrscheinlich werden bei mehr Seiten die Produktionskosten zu hoch, das kann ich nicht beurteilen, aber das erklärt die sukzessive Schrumpfung der Seiten. Ok, dagegen ist wenig einzuwenden, zumal ja wieder Personal gespart werden muss.
2. Dieser Platz soll optimal genutzt werden – wohl in dem Sinne, eine möglichst große Leserschaft anzusprechen. Und wenn Marktanalysen und bisherige Auflagen ergeben, dass dieser Platz folglich mit sinnfreien bunten Bildern und Topfpflanzen-Freizeit-Service-Gedöns gefüllt werden muss, dann muss man das wohl hinnehmen. Aber behaupten Sie bitte nicht noch einmal, an den klassischen Ressorts sei nichts eingespart worden.
@ M.B.
Verglichen mit den Auseinandersetzungen, die wir beide im Juni 2007 nach der Formatumstellung hatten, haben Sie sich jetzt ja geradezu freundlich geäußert. Ich danke dafür. Vielleicht haben Sie gesehen, dass auch ich die Qualität der FR im Auge habe und dass ich die Leser-Interessen so zu vertreten versuche, dass die Leserinnen und Leser nicht nur lediglich das Gefühl haben, dass ich das tue, sondern dass die Ergebnisse meiner Arbeit auch irgendwann sichtbar werden. Gerade jetzt bin ich auf verschiedenen Baustellen unterwegs. Die Frankfurt-Berichterstattung im Regionalteil ist eine davon. Ich hatte am Dienstag ein Gespräch mit Chefredakteur Rouven Schellenberger, der wissen wollte, was die Leserinnen und Leser sagen. Ich trug die Kritik vor, so wie sie mir vorgetragen wurde, auch Ihre. Wobei ich aber zugebe, dass ich die Kritik an der Kürzung des Börsenteils oder der Verlegung des TV-Programms in die „Freizeit“-Beilage nicht teile. Ich kenne die internen Abwägungsprozesse, daher weiß ich, wie schwer das alles war. Diese Entscheidungen waren auch in meinen Augen richtig. Über anderes werden wir sicher noch nachdenken. Dabei nehme ich auch die Kritik von Andreas Parma sehr ernst. Und was die Topfplanzen betrifft – na ja. Da haben Sie sich was rausgepickt. Inzwischen waren auf diesem Platz ganz andere Sachen zu lesen.
Ich wundere mich ein wenig darüber, was Sie alles bei mir zwischen den Zeilen gelesen haben wollen. Von Ihren Interpretationen distanziere ich mich. Gerade in den letzten Tagen hatte ich wegen der Veränderungen in der FR so viele Telefonate mit langjährigen Lesern, die angerufen hatten, um zu erfahren, warum der Börsenteil jetzt kleiner ist, warum das Inhaltsverzeichnis verkleinert wurde, warum die Leserbriefseite verkleinert wurde (immerhin erscheint sie dafür jetzt beinahe täglich) und warum das Wetter deswegen jetzt immer wandert, und die dann erfuhren, dass wir das alles gemacht haben, um den Platz möglichst optimal zu nutzen. Da erlebte ich unsere Leserinnen und Leser mal wieder handfest. Ich denke, ich kenne unsere Leserstruktur aus vielfältigen Kontakten ganz gut. Von der der Berliner Zeitung unterscheidet sie sich u.a. deswegen, weil die Berliner Zeitung aus historischen Gründen weiterhin stark in Ost-Berlin verwurzelt ist. Das ist eine andere Klientel als unsere. Darum wählen die Berliner Kollegen aus den Textangeboten der DuMont Redaktionsgemeinschaft eben anders aus als die FR. Joachim Wille können Sie trotzdem regelmäßig in der FR lesen.
Und noch ein Wort zum „Etikettenschwindel“. An dieser Stelle kann ich Ihre Kritik nicht mehr nachvollziehen. Ja, das Porträt ist weggefallen, und, ja, es gibt Leserinnen und Leser, die diese Textform jetzt vermissen. Früheres Schweigen zu diesen Inhalten hätten wir wohl, wie ich oben schon sagte, als Zustimmung werten müssen. Trotzdem, Etikettenschwindel? Ich finde, Sie überziehen. Es ist doch nicht weniger geworden! Wir haben eine Textform weggelassen und dafür eine andere eingeführt, die die erste Meinungsseite, jedenfalls in meinen Augen, deutlich lebendiger werden lässt. Ich denke im Gegensatz zu Ihnen, das bedeutet einen Meinungs- und damit Qualitätszuwachs.
Ich kann sagen, dass mir das neue „Freizeit“-Buch leider gar nicht gefällt. Mich stört vor allem, dass damit ein weiteres Buch hinzu gekommen ist und ich morgens nur noch am „Zerpflücken“ der Zeitung bin. Übrigens hätte ich am Samstag den „Freizeit-Teil“ fast versehentlich weggeworfen, weil er sich in einer Werbebeilage befunden hat. Sehr ärgerlich.
Das TV-Programm gehört für mich jedenfalls nicht in den „Freizeit-Teil“, sondern wie zuvor schon in den Bereich „Medien“. Da unterschreibe ich voll bei KPM. Konsequenterweise müsste auch das Kreuzworträtsel und alle Zeichnungen, Comics etc. in den „Freizeit-Teil“ gesteckt werden.
Ich fände es besser, ein komplettes regionales Buch in den Händen zu halten, mit allen regionalen Meldungen und Freizeithinweisen (z.B. an das Ende gestellt).
Noch besser wäre es, wenn man auch in der D-Ausgabe den Frankfurt-Teil lesen könnte 😉
Dem Beitrag Andreas Parma schließe ich mich ebenfalls an:
„Wirklich gespannt bin ich, wie die Pläne der FR multimedialer zu werden letztendlich umgesetzt werden. Ich hoffe dabei, dass die FR sich nicht nur auf das iPad konzentriert. Tablett-PCs wird es in naher Zukunft massenhaft geben und nicht alle werden von Apple sein.“
Es wird in Zukunft nicht nur Apfel-Produkte geben, sondern zahlreiche andere Pads. Auch mit diesen sollte die FR abrufbar sein. Dies bitte bei den Planungen unbedingt berücksichtigen. Vielen Dank.
Die FR hat ja jetzt interessante Werbeplakate für ihr neues Gewand; Tenor: Die FR ist eigentlich nicht mehr die „Frankfurter Rundschau“, sondern könnte auch „Näher-dran-Rundschau“ heißen (wegen der Schwerpunktsetzung auf das Regionale und Freizeitliche). Ich finde, damit ist alles gesagt. Schöner hätte man meine Beobachtungen, von denen Herr Bronski sich distanziert hat, nicht zusammenfassen können. Haha!