Alle Briefe von Leserinnen und Lesern dieser Woche im Überblick nach ihren Erscheinungstagen und: Offene Diskussion! Lesen Sie in Ruhe oder suchen Sie Ihre Zuschrift gezielt mit der Tastenkombination STRG und F sowie dem Namen als Suchbegriff. Sie finden hier:
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Im FR-Blog werden die ungekürzten Originalversionen Ihrer Zuschriften veröffentlicht.
Achtung: Bronski hat in dieser Woche Urlaub! Daher werden aktuell nur die pdf-Dokumente der Forum-Seiten hier eingepflegt und keine neuen Diskussionen eröffnet.
Forum vom 6. April
Seite eins
Seite zwei (regionale Themen)
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Das Ehrenamt wird durch übergriffige Bürokratie zum sauren Amt
Transparenzregister: „Viel Bürokratie“, FR-Wirtschaft vom 19. März
Geldwäscheprävention, die hohe kriminelle Energien bekämpft, ist wichtig für unsere Gesellschaft, für Wirtschaft und Politik. So mag auch das 2017 eingeführte Transparenzregister der Bundesregierung seinen Beitrag leisten, gegen Geldwäsche vorzugehen. Was mich jedoch ärgert, ist die Art und Weise, wie gemeinnützige und steuerbegünstigte Vereine mit bürokratischem Aufwand belastet werden. Seit Monaten flattern deren Verantwortlichen, die sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich und zumeist unentgeltlich für Kunst und Kultur, Sport und Soziales engagieren, Gebührenbescheide des Bundesanzeiger Verlages ins Haus. Darin werden sie aufgefordert, für den Verein Gebühren für die Führung des Transparenzregisters gemäß § 24 Absatz 1 des Geldwäschegesetzes zu entrichten. Unser Bescheid vom 24.02.2021 listet rückwirkend die Jahre 2017 bis 2020 auf, zu zahlen sind „nur“ 13,01 Euro – allerdings ist die Gebühr mit vollem Satz umsatzsteuerpflichtig. Um den Betrag selbst geht es mir hier nicht. Für den von mir geleiteten Richard-Wagner-Verband Frankfurt wurde er umgehend überwiesen. Aber die Art und Weise des Vorgehens ist schlichtweg arrogant, ja unverschämt. Nicht nur, dass uns die Führung des Transparenzregisters nie angekündigt wurde, halte ich eine nachträgliche Berechnung über einen Zeitraum von vier Jahren für unseriös. Freilich geschehe dies laut gebühreneintreibendem Bundesanzeiger Verlag im Sinne einer „Verringerung des Aufwandes“. Ein Widerspruch gegen den Bescheid ist zwar grundsätzlich möglich, dürfte aber wegen der Rechtskonformität aussichtslos sein. Ein als gemeinnützig anerkannter und vom Finanzamt steuerbegünstigter Verein kann sich von der künftigen(!) Gebührenpflicht befreien lassen – rückwirkend ist dies selbstredend ausgeschlossen. Wer aber auf der Internetseite www.transparenzregister.de eine entsprechende Handlungsempfehlung sucht, scheitert. Weder gibt es aktuell einen direkten Link zu einem solchen Antrag noch eine selbsterklärende FaQ. Transparenz sieht anders aus. Ich fand die Lösung beim DOSB. Der Dachverband hunderter Sportvereine gibt klare Empfehlungen, die ich hier gerne zusammenfasse. Vereine, für die eine Gebührenbefreiung möglich ist, schreiben eine E-Mail an: gebuehrenbefreiung@transparenzregister.de und fügen bei: 1) aktueller Freistellungsbescheid des Finanzamtes, 2) amtlicher Ausdruck des Vereinsregisters (Nachweis vertretungsberechtigte Personen im Verein), 3) Personalausweis(e) der vertretungsberechtigten Person(en). Alternativ zur E-Mail soll die Antragstellung datensicher auch über die Verlags-Homepage erfolgen können. Hierfür genüge im ersten Schritt eine sogenannte Basis-Registrierung. Trotz Basis-Registrierung ist es mir jedenfalls nicht gelungen, den Antrag online dort zu stellen. Offensichtlich soll es nicht zu leicht gemacht werden. Auch spannend: Man hätte sich bereits in 2020 von der Gebühr befreien lassen können, was voraussetzt, dass man den Gebührenbescheid in 2020 auch erhalten hätte. Da er mir erst Ende Februar 2021 zugestellt wurde, ist eine rückwirkende Befreiung für 2020 natürlich nicht mehr möglich (ätsch). Ich fühle mich als Ehrenamtler gerade richtig schön gewertschätzt. Warum wurden die Vereine nicht im Jahr 2017 über das Thema informiert? Dann hätten wir unsere Gemeinnützigkeit damals sofort nachweisen und Bürokratie sparen können. Ehrenamt wird mit solchen Aktionen jedenfalls zu einem „sauren Amt“.
Dirk Jenders, Richard-Wagner-Verband Frankfurt
Nachteile für Sparer
Bargeld: „Billig allein hat keinen Wert“, FR-Wirtschaft vom 20. März
Im Interview nennt Frau Schmittroth von der Commerzbank die Vorteile einer Abschaffung des Bargeldes. Die Nachteile für normale Sparer wurden nicht erwähnt. Wer will eine totale Abhängigkeit von den Banken, die ja in den letzten Jahren nicht immer für Vertrauen sorgten? Sie könnten jederzeit Minuszinsen für alle einführen, ohne dass man sich wehren könnte. Die freie Verfügung über das eigene Geld gäbe es nicht mehr. Eine komplette Verfolgung aller Geldausgaben jedes Einzelnen wäre möglich, der gläserne Mensch wäre erreicht. Diktatorische Regimes wären begeistert.
Aber es gäbe auch praktische Probleme: Insolvenz der Bank, wie lange muss man warten, bis man wieder einkaufen kann? Abhängigkeit vom Smartphone: Was wenn dieses unterwegs kaputt ginge, verloren würde oder einfach der Akku leer wäre? Nicht jeder kann sich sofort ein neues Gerät leisten. Wäre man dann wieder beim Tauschhandel wie in der Steinzeit? Was ist bei einem größeren Stromausfall oder wenn das Mobilnetz ausfällt?
Wie schön ist es, wenn man ein paar Euro als kurzfristige Reserve zu Hause hat oder sich in der Bank besorgen kann!
Wolfgang Ramspeck, Oberursel
Dramatische Überhöhung
Sommerzeit: „Wieder dreht sich‘ s um die Uhr“, FR-Panorama vom 26. März
Ein Großteil der arbeitenden oder schulpflichtigen Bevölkerung steht vermutlich jedes Wochenende ein bis zwei Stunden später auf als an Werktagen (und geht auch später ins Bett), ohne deshalb „mit gesundheitlichen oder psychischen Problemen kämpfen“ zu müssen. Weshalb also diese dramatische Überhöhung der angeblichen Auswirkungen der Zeitumstellung?
Ich will jetzt hier gar nicht über Themen wie Schichtarbeit oder auch nur Urlaubsreisen in die Türkei (eine Stunde Zeitverschiebung) reden, von Fernreisen nach Thailand ganz zu schweigen. Aber wenn es denn auch noch heißt, dass eine ewige Sommerzeit die Wahrscheinlichkeit für Diabetes, Depressionen, Schlaf- und Lernprobleme erhöhe und dazu führe, dass wir Europäer immer dicker, dümmer und grantiger würden, stellt sich mir die Frage, ob die Norweger in Hammerfest schlauer sind als die Spanier in Santiago de Compostela und warum wir nicht schon längst auf die Moskauer Zentralzeit umgestellt haben (dann wären wir noch mal zwei Stunden dünner, schlauer und freundlicher) oder ob diese Aussagen nicht einfach nur Schwachsinn sind.
Viele Grüße aus NRW, wo wir, (weil so weit westlich) allerdings viel dicker, dümmer und grantiger sind als in München und Frankfurt.
Klaus Vernie, Bad Honnef
Forum vom 7. April
Seite eins
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Forum vom 8. April
Seite eins
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Der Inzidenzwert wird zum Maß aller Dinge
Strategien gegen Covid-19: „Mangelhafte Bewältigung“, FR-Meinung vom 23. März
Es ist nicht mehr nachzuvollziehen. Wann werden Entscheidungen bezüglich Corona aufgrund wirklich rationaler Überlegungen getroffen? Die Sterbezahlen sinken, die angedrohte Überlastung von Intensivstationen ist nie eingetreten – die Maßnahmen werden immer enger gezogen. Grund: Der Inzidenzwert ist das Maß aller Dinge, obwohl er eigentlich keinen Aussagewert hat. Er ist nach Bedarf senk- oder steigerbar, da er nur angibt, wie viele Menschen positiv getestet wurden, ohne dass die Basis der Positiven im Verhältnis zur Zahl der Getesteten angegeben würde. Je mehr ich teste, desto höher also die Inzidenz. Ich teste mir den Wert für Lockdowns herbei. Wohlgemerkt, es reicht nicht, gesund zu sein, um meine Menschenrechte auszuüben, ich muss dies beweisen! Wieso werden Leute als Leugner diffamiert, die darauf hinweisen, dass so ohne Not eine Zwei-Klassengesellschaft betrieben wird?
Was sollen „Modellprojekte“ beweisen, in denen man gesunden Menschen, die negativ getestet sind, erlaubt rauszugehen? Dass Gesunde, die auf Gesunde treffen, kein Infektionsgeschehen befördern? Höchstens beweist das, wozu Menschen bereit sind (nämlich den Beweis zu erbringen, dass sie brav sind), wenn sie nur endlich wieder raus dürfen. Ein echtes „Modell“ wäre, unter Beachtung der Hygienekonzepte gezielte Öffnungen in Kultur, Gastronomie und Handel vorzunehmen, und diesmal konkrete Nachverfolgungen zur Grundlage von Entscheidungen zu machen.
In einem herrscht ja wohl Einigkeit: Zero Covid ist in Europa nicht möglich. Corona wird uns erhalten bleiben. Wir werden lernen müssen, damit zu leben. Wohlgemerkt: leben, nicht existieren. Denn es stellt sich doch die Frage: Wenn es sich jetzt einübt, dass ich mein Haus quasi nur noch mit einem negativen Testergebnis verlassen darf, ab welchem Wert will man denn das Ganze wieder einstellen? Oder soll das unsere Zukunft sein? Ich halte das nicht für lebenswert. Und das alles angesichts eines Virus, das eben keine Letalität von zig Prozent hat, sondern von in Deutschland 3,01 Prozent der Infizierten. Diese resultieren immer noch überwiegend aus der Gruppe der über 70- und über 80-jährigen Menschen, so dass das Gebot sein müsste, diese schnell durchzuimpfen und Besucher und Personal dort tatsächlich nur getestet einzulassen. Das ist aber immer noch nicht so. Die Tests, die man dafür braucht, könnte man bei den Kindern einsparen und dafür der Lehrerschaft Impfungen anbieten. Passiert aber nicht.
Kornelia Kania, Barsinghausen
Diskussion zu diesem Leserbrief siehe die unten folgenden Kommentare!
Forum vom 9. April
Seite eins
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Forum vom 10. April
Seite eins
Seite zwei
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@ Der Inzidenzwert wird zum Maß aller Dinge
Leserbrief von Kornelia Kania, FR-Forum, 8.4.21
Anscheinend gibt es in Deutschland mittlerweile eine Zweiklassengesellschaft der besonderen Art. Herbeigeredet oder herbeigewünscht von Leuten, die eine Corona-Sterblichkeitsquote von 3,01 Prozent unter den 70- bis 80-Jährigen für vertretbar halten. Und die sich allem Anschein nach von Schutzmaßnahmen, insbesondere für Lebensältere (die Grenzen bewegen sich derzeit nach unten), in ihrem stürmischen Hedonismus bedroht sehen. So wie mutmaßlich die Verfasserin des Leserbriefs.
Mir, der 73 Jahre alt ist, mutet sie zu, dass ich mich dem Machtwort selbsternannter Richter über Leben und Tod fügen und mich selektieren lassen müsse. Anscheinend ist das „Wörterbuch des Unmenschen“ in Neuauflage erschienen, versehen mit einem Vorwort der Querdenker-Ignoranten.
Querulanten unterschiedlicher Couleur versuchen derzeit vor allem meiner Generation einzureden, dass „Zero Covid“ nicht möglich sei und deswegen die Gesundheit absolutiert und zum Lebensziel an sich propagiert werde. Eine Überzeugung, die irrational ist, weil sie das Leben faktisch für unbedeutend erklärt, obwohl der Mensch ohne Leben nichts ist.
Zwar wird das Virus voraussichtlich bleiben (so wie die Erreger von Diphterie, Scharlach, Pocken und anderen Seuchen), aber die Gefahr, daran zu erkranken und zu sterben, kann drastisch gesenkt werden. Folglich benötigt man ein Mess- und Regelwerk aus Tests, Verbreitungsanalysen, Impfung, Medikamenten, erfolgversprechender Intensivbehandlung und Verhaltensmaßnahmen für den Alltag.
Leben kann auch das Risiko enthalten, lebenslang risikobewusst und risikovermeidend leben zu müssen.
Dem Leserbrief von Frau Kania in der heutigen FR kann ich nur zustimmen. Was soll das Festhalten am Inzidenzwert, das ist in meinen Augen sinnlos. Stattdessen sollte man, wie es Frau Kania schon vorschlug, den Prozentwert derer heranziehen, die gemessen an den Getesteten positiv sind. Das hätte doch ungeahnte Vorteile, 1. Spielt es dann keine Rolle mehr, wenn an Wochenenden oder Feiertagen die Zahlen mit Vorsicht bekannt gegeben werden müssen, da die Zahlen nicht übermittelt wurden, oder weniger getestet wurde. Das spielt dann keine Rolle. Auch könnten nur noch stichprobenartige Test’s ausreichen, eine repräsentative Auswahl also, das würde Kosten sparen. Darüber hinaus könnte man an dieser Zahl viel früher bemerken, dass sich die Situation verschlechtert/verbessert und rechtzeitig Maßnahmen einleiten und den Grund dafür glaubwürdiger machen. Denn nur ein Bruchteil, derer, die positiv getestet wurde wird hinterher krank, davon wieder nur ein Bruchteil der intensiv behandelt werden muss, immerhin noch zu Viele, aber trotzdem klaren Kopf behalten so schlimm die Situation ist.
In den Tagen des „betreuten Denkens“ beim Umgang mit dem Virus ist eines der ersten Opfer die geistige Redlichkeit. Wer widerspricht, wird zum Leugner und Lügner. Was ist denn zum Beispiel sachlich daran falsch, von einem indirekten Impfzwang zu reden, wenn ab Herbst eine fehlende Impfbestätigung zum Ausschluss von der gesellschaftlichen Teilhabe führen könnte? Es gibt ja auch kein staatlich verordnetes Atemverbot, und doch spüren die Sensibleren von uns täglich mehr, wie Ihnen die Luft zum Leben genommen wird. Die Gesellschaft, wie wir sie kannten, liegt im Sterben. Die Regierungen verordnen ihr den Selbstmord aus Angst vor dem Tod. Da täte mehr geistige Redlichkeit dringend Not. Auch und gerade jetzt!
zu @ Gandalf Lipinski
Warum sollte man ab Herbst Leuten die sich nicht impfen lassen wollen irgendwas verbieten? Bei denen ist dann die Durchseuchungsstrategie unvermeidlich da selbst gewählt. Am besten sie würden sich treffen das es schneller geht. Das überleben sie dann oder auch nicht.
Jetzt werden die Rufe nach einem “ strikten“ Lockdown wieder lauter. Wie strikt soll dieser Lockdown denn sein?
Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm erklärte in einem Interview, dass die “ aktuell geschlossenen Bereiche nur einen relativ geringen Anteil der deutschen Bruttowertschöpfung“ ausmachen. Die Industrie produziert und verdient, die Büros sind zu ca. 70% besetzt, Lieferketten und Grosshandel funktionieren.
Was sind diese “ Lockdowns“ nur für eine grossartige Augenwischerei! Kleine Bereiche, die oft die schwächsten der Gesellschaft betreffen, wie Kinder, kleine Gewerbetreibende oder Künstler, werden geschlossen, weil das für jeden wahrnehmbar ist. Aber hinter den Kulissen wird weiter fleißig produziert, und auch das Geldverdienen geht munter weiter: Es gibt viele neue Millionäre und Milliardäre.
Die Firmen wehren sich schon gegen eine simple Testung. Man kann sich vorstellen, wie sie sich einer Schließung ihrer Betriebe widersetzen werden. Was also sollen diese “ Lockdowns“ für bzw. gegen Arme?
zu @ Barbara Siebert
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/welt/vom-hotspot-zum-vorbild-so-gelang-portugal-die-corona-kehrtwende/ar-BB1f4Ysz?ocid=msedgntp
Die Wirtschaft hat auch Portugal nicht runter gefahren. Da gab es eine 24 h Ausgangssperre mit wenigen Ausnahmen die auch überwacht wurde.
Es ist erschreckend, dass in der Diskussion um die richtige Vorgehensweise in der Corona-Krise kritische Anmerkungen sofort in die rechte Ecke gestellt werden. Wenn Herr Mertens in seinem Lesebrief Vokabeln wie ‚Selektionˋ und ‚Wörterbuch des Unmenschen‘ in Richtung der Kritiker verwendet, zeigt dies nur, dass er völlig geschichtsvergessen und auch sehr egoistisch ist. Als Rentner muss er sich im Gegensatz zu Millionen von Berufstätigen, deren Lebenswerk gerade in Gefahr gerät, um seinen Lebensunterhalt wahrscheinlich keine Sorgen machen. Die Pandemie zeigt uns auch, dass wir die Auseinandersetzung mit Tod und Sterben verdrängt haben. Auch ohne Corona ist das menschliche Leben begrenzt.
zu @ Bert Riehl
Ich frage mich gerade was sie eigentlich mit ihrem Beitrag aussagen wollen. Wenn wir viel öffnen würden hätte wir höhere Infektionszahlen. Ich habe noch keine Studie gelesen die sagt das wäre für Leute deren Lebenswerk gefährdet ist gut. Es ist eher das Gegenteil der Fall. Niedrige Infektionszahlen sind für diese Leute gut. Das derzeitige vor sich hin lavieren ist schlecht. Man müsste mal 3 Wochen richtig zu machen um diesen Leuten zu helfen. Das hat mit rechts nichts zu tun. Genau so sind die Leute die ohne Beachtung der Corona Regeln meinen demonstrieren zu müssen die größten Gegner der Leute die ihr Lebenswerk bedroht sehen.
Zu Hans:
Zunächst wollte ich zum Ausdruck bringen, dass in der Diskussion die Verwendung von Vokabular aus dem nationalsozialistischen Sprachgebrauch völlig inakzeptabel ist. Der Leser, auf dessen Brief ich reagiert habe, nimmt wie selbstverständlich in Anspruch, dass alles getan werden muss, um seine Gesundheit zu schützen, ohne andere Werte auch in den Blick zu nehmen und rückt alle andere Meinungen in die rechte Ecke.
zu Bert Riehl,
es gibt m. E. in Deutschland seit langem die ungute Tendenz, in Diskussionen Aussagen zu etikettieren (rechts, links etc.) und dann, unabhängig vom Inhalt des Gesagten, festzustellen, dass man sich mit derartigen Beitragen nicht auseinandersetzen muss, womit dann die Diskussion, sofern sie überhaupt begonnen hat, abzuwürgen.
Es stellt sich die Frage ob das Virus das neue Infektionsschutzgesetz kennt und weiß das es eine Notbremse ist. Offenbach hat so weit ich weiß schon seit Wochen eine Ausgangsbeschränkung und das Virus denkt überhaupt nicht daran zurück zu gehen. Es scheint mir sehr wahrscheinlich dass das neue Gesetz nicht den gewünschten Erfolg erzielt. Was machen wir dann? Sollte das nicht auch als Möglichkeit geregelt werden?
@ Wolfgang Fleckenstein, Leserbrief vom 10.4.
Es ist sicher ein Verdienst von Herrn Fleckenstein, dass er das drängende Problem des gender-gerechten Sprechens über Tiere endlich benannt hat. Anders als er meint, handelt es aber keineswegs nur um ein Problem männlicher Arroganz. So spricht frau in der Regel gedankenlos von „den Katzen“ und gibt vor, die männlichen Tiere mitzumeinen. Dabei gäbe es hier eine einfache und korrekte Lösung, „Kater und Katzen“ (oder meinetwegen auch „Katzen und Kater“), ganz ohne hässliche Hilfskonstruktion. Von „Stuten und Hengsten“ sollte man aber besser nicht sprechen, denn hier gibt es ja das schöne und neutrale „Pferd“, das den Vorteil hat, auch Tiere, die keinem der zwei Geschlechter zugeordnet werden, nicht auszugrenzen.
Dieser Gesichtspunkt erscheint besonders wichtig beim „Wurm“ – bisher völlig grund- und bedenkenlos als männlich angesehen. Wer dieses Tier nicht diffamieren will, muss unbedingt „das Wurm“ sagen, und im Plural, da „die Würmer“ nach Jahrhunderten sprachlichen Missbrauchs unwiderruflich maskulin verseucht sind, „die Wurme“.
Ein schwieriger Fall allerdings ist „die Schlange“. Auch hier werden die männlichen Tiere systematisch ignoriert, und zwar so sehr, dass sich ein entsprechendes Wort gar nicht gebildet hat. Meiner Frau fiel da sofort „der Schlangerich“ ein. Ich halte das für eine kleine Rache von ihr, dafür dass wir ja bis heute ohne Skrupel weibliche Formen dadurch bilden, den männlichen was anzuhängen. Einfacher, klarer und markanter finde ich „der Schlang und die Schlange“, ähnlich wie „der Cousin und die Cousine“ oder – modernstes Sprachgut! – „der Azubi und die Azubine“. Als Plural zum „Schlang“ kämen „Schlangs“ infrage oder – sprachlich wertvoller – „Schlänge“. Man wird abwarten müssen, welche Form sich da durchsetzt.