Die Klima-Kipppunkte – Ihre Fragen zur Klimapolitik

OderteichHeute beginnt die FR-Serie über die Klima-Kipppunkte, in deren Verlauf auch eine Auswahl Ihrer Fragen zur Klimapolitik aufgegriffen und beantwortet werden. Sie erinnern sich? Vor einigen Monaten hatten die FR und ich Sie nach Ihren Fragen zur Klimapolitik gefragt. Aus den eingesendeten Fragen hat die FR-Redaktion diejenigen ausgesucht, die sie für die dringlichsten hält. Das heißt natürlich nicht, dass die anderen Fragen unwichtig wären. Wie gesagt, es geht um die Dringlichkeit. Während wir hier in Deutschland gerade einen zu warmen Winter erleben, hatte Australien soeben Buschbrände von nie erlebtem Ausmaß, so dass selbst Australiens Premierminister Scott Morison, ein Steinkohle-Fan, unter dem Druck der Ereignisse einen Zusammenhang zwischen menschlichen Aktivitäten und der Veränderung des Klimas auf diesem Planeten nicht mehr abstritt. Vor diesem Hintergrund traf sich soeben in Davos die Wirtschafts- und Polit-Elite dieses Planeten beim Weltwirtschaftsforum. US-Präsident Donald Trump legte einen höchst skurilen Auftritt hin, der gewiss in die Geschichtsbücher eingehen wird als Beispiel für Realitätsblindheit.

Das ist der Vordergrund der Ereignisse. Im Hintergrund läuft längst ein Prozess, der unsere Welt verändern kann und wird, egal was einer wie Donald Trump von sich gibt. Darüber berichte ich hier im Rahmen der FR-Serie über die Klima-Kipppunkte in den nächsten Tagen und Wochen natürlich weiter. Im heutigen Thread bringe ich Leser- und Leserinnenbriefe zu verschiedenen Themen unter der Klammer Klimapolitik. Weitere werden folgen.

Heute, am 24.1.2020, beantwortet die FR die Frage von Klaus-Rainer Schulze aus Neuberg: Wenn wor den CO2-Ausstoß jetzt stoppen, geht die Erwärmung dann weiter? Die Antwort: Vermutlich geringfügig, ehe die Reaktionen der planetaren Systeme zu einer Abflachung der Erwärmung führen. Die detaillierte Antwort von FR-Autor Joachim Wille finden Sie hier in einem pdf-Dokument von den Seiten 4 und 5 der FR (24.1.2020).

Am 31.1 haben wir die Frage von Wulfhart Bäumlein zu beantworten versucht, wie erreicht werden kann, dass jeder Mensch maximal zwei Tonnen CO2 jährlich produziert. Die Antwort findet sich im pdf-Dokument von den Seiten 28 und 29 der FR-Ausgabe vom Tage.

Schauen Sie öfter hier rein; diese Anmoderation wird in den nächsten Tagen und Wochen erweitert und aktualisiert.

Balken 4Ich hoffe, dass ich in allem Unrecht habe

Liebe Greta, wenn es Dich nicht gäbe, müsste man Dich erfinden. Eine erste große Erfahrung ist für Dich, dass man an allen Ecken und Enden versuchen wird, Dir jede Kompetenz und Zuständigkeit abzusprechen. Wenn Dir alle Naturwissenschaftler dieser Welt recht geben – Du hast unendlich viele auf Deiner Seite –, wird man deren Erkenntnisse mit dem Prädikat, es handle sich nur um Teilaspekte, in den Bereich der bloßen Annahme abschieben und konstatieren, dass die Wissenschaft hehre Ziele verfolge, sie aber nicht in Realpolitik übersetzen muss.
An dieser Stelle werden sie Dich instrumentalisieren, weil Du die Erkenntnisse der Wissenschaftler für Deine Begründungen brauchst, das Klima ab sofort retten zu müssen, weil Du zu recht sagst, dass es sehr schnell mit der Menschheit zu Ende geht, wenn wir so weitermachen. Sie werden so weitermachen, denn Du und alle Wissenschaftler zuusammen können nur dringende Appelle an die Luftverschmutzer und Umweltzerstörer richten, sie aber nicht dazu anspornen, ihr Verhalten radikal und nachhaltig zu verändern.
Du wirst es längst gemerkt haben: Man will den Katastrophen mit der Erzeugung von immer mehr Energie beikommen. Weltweit wird also weiter auf Kohle, Öl und Gas gesetzt werden, weil man profitabler an Energieträger nie wieder herankomen wird. Weltweit werden also so lange fossile Brennstoffe zur Energiegewinnung verheizt, wie es sich noch gibt. Du bist nicht die Einzige, die mit Sicherheit heute schon sagen kann, dass die Menge an CO2 und NOx, die in die Atmosphäre geblasen wird, weiter zunimmt. Hierzu gibt es erste Aussagen, dass wir sowieso zu viele Menschen auf der Welt seien.
Wir werden weiter die Meere verseuchen, wir drücken Millionen Tonnen CO2 in den Pazifik, obwohl wir wissen, dabei Kohlensäure entsteht, in der ab einer bestimmten Dichte Fische nicht mehr leben können. Von dem sich bis in den Nanobereich zerkleinernden Plastikmüll in den Weltmeeren möchte ich schon gar nicht mehr reden.
Liebe Greta, richte Dich darauf ein, dass selbst die Eltern der Dich aktiv unterstützenden Schüler weltweit in relativ kurzer Zeit sowieso von allen Seiten indoktriniert werden, dass sie meinen, Ihr solltet doch besser zur Schule gehen, Eure Abschlüsse machen und dann Berufe erlernen, in denen Ihr versuchen könnt, die Welt zu retten.
Ich wünsche Dir, liebe Greta, und allen Mitstreitern auf der ganzen Welt, dass Du mir sagen kannst, ich habe in allem Unrecht. Das wäre der Erfolg, den ich uns allen wünsche.

Hans-Werner Müller-Jording, Pinneberg

fr-debatteMerkel tut nicht genug für das 1,5-Grad-Ziel

Kanzlerin Merkel weiß und sagt ganz klar: die Klimakrise ist eine existenztielle Menschheitskrise, alle Menschen haben dasselbe Recht auf die Atmosphäre. Und sie verspricht, ihre Verpflichtungen zur Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels maximaler Erwärmung einzuhalten, um die Chance zu wahren, die Klimakipppunkte und eine nicht mehr beeinflussbare Erwärmungsspirale doch noch zu vermeiden. Diese Position der unbedingten Einhaltung des Klimaabkommens von Paris ist die einzig vernünftige, von den Fakten erzwungen, wie man sie z.B. aus der FR v. 28./29.12.19 „Die Leuchttürme der Klimaforschung“, aus dem darin zitierten „IPCC-Sonderbericht 1,5 °C globale Erwärmung“ von 2018 und aus dem Nature-Artikel „Climate tipping points — too risky to bet against“ (https://www.nature.com/articles/d41586-019-03595-0) entnehmen kann.
Anerkennung dieser Fakten heißt, die Treibhausgasemissionen so schnell es geht auf Netto-Null zu senken, da jede Verzögerung mit unkalkulierbaren Folgen verbunden ist. Handlungsalternativen gibt es in jeder Hinsicht, nur nicht mehr beim Faktor Zeit. Planmäßige Verzögerungen sind KO-Kriterien. Die Klimakatastrophe muss unter allen Umständen vermieden, insoweit dies nicht mehr möglich ist, so weit wie möglich eingedämmt werden.
Als 1987 das Gutachten der Enquetekommission des Bundestages unter Vorsitz der CDU einen Temperaturanstieg um drei bis neun    Grad prognostizierte, vor katastrophalen Auswirkungen bereits bei einer Erwärmung um zwei Grad warnte und eindringlich effektive Gegenmaßnahmen forderte, gab es zeitlich noch Spielraum, auch noch als 1994 Frau Merkel Bundesumweltministerin und 2005 Bundeskanzlerin wurde. Heute befinden wir uns in der globalen Klimakrise, und Deutschland hat sein CO2-Budget fast schon aufgebraucht, ohne in die Nähe der erforderlichen CO2-Neutralität gekommen zu sein, nach 14 Jahren ihrer Kanzlerschaft.
Erst als die Angst um ihre Zukunft die Schüler*innen auf die Straße trieb und die Regierung an ihre Verpflichtungen erinnerte, reagierte Merkel mit „Klimakabinett“ und „Klimapaket“. Doch das Klimapaket erwies sich als Mogelpackung. Keine Angabe des alles entscheidenden CO2-Restbudgets, kein Nachweis, inwiefern es mit dem 1,5-Grad-Ziel kompatibel ist, völlig unzureichende Maßnahmen.
„Wir müssen die Menschen mitnehmen, dürfen sie nicht überfordern“, antworten die Politiker*innen auf die Kritik von Klimawissenschaft und -bewegung mit Hinweis auf die Gelbwesten in Frankreich und suggerieren damit einen grundsätzlichen Gegensatz zwischen Klimapolitik und sozialer Gerechtigkeit, der in Wirklichkeit nur im Rahmen ihrer neoliberalen Politik existiert. Dieses Klimapaket ist untauglich und unsozial zugleich. Natürlich wäre mehr davon noch unsozialer. Die Folgen der Klimakrise treffen national wie global vor allem diejenigen, die nicht die Mittel haben, sich dagegen zu schützen und zugleich am wenigsten dafür verantwortlich sind, denn der CO2-Ausstoß verhält sich proportional zum Vermögen. Klimaschutz und Gerechtigkeit sind aufeinander angewiesen, das eine ohne das andere nicht zu haben.
Nicht nur, dass die Methode Merkel einen wesentlichen Teil unserer Verantwortung für die dramatische Entwicklung der Klimakrise trägt. Sie belügt und betrügt die Menschen, wägt sie in falscher Sicherheit, wenn sie behauptet, dem 1,5-Grad-Ziel entsprechend zu handeln. Indem sie einen falschen Gegensatz von Klimaschutz und sozialer Gerechtigkeit propagiert, bestellt sie das Feld der Klimaleugner, untergräbt die Aufklärungschancen und damit die Chance, der Vernunft in Form von adäquater Klimapolitik doch noch zum Durchbruch zu verhelfen.

Karl Höhn, Frankfurt

fr-debatteBeten gegen den Klimawandel

Jahrzehntelang hat die FDP vom Klimawandel nichts gehört, nichts gelesen, also nichts gewusst.. Nun wacht sie auf. Ws tun? Den Klimapaket genannten Vorstellungen der Bundesregierung kann sie nicht zustimmen, weil Opposition. Mehr Anstrengungen zu verlangen geht nicht, weil die Sponsoren der Partei den Daumen senken und die Mitglieder auf ihrem sehr ausgeprägten Begriff von Freiheit pochen würden.
Da tritt der bisher unbekannte FDP-Bundestagsabgeordnete Pascal Kober mit einer Argumentationshilfe in die (sehr überschaubare) Öffentlichkeit. In der angesehenen katholischen „Herder-Korrespondenz“ kritisiert er den „Klima-Alarmismus“. Die Klimadiskussion motiviere nicht, sondern mache Angst, und eine verängstigte Gesellschaft lasse ihre Wut an der Politik aus und könne die Demokratie (also auch die FDP) infrage stellen.
Und was soll nun gegen den Klimawandel helfen, fragt sich der Bürger, der ihn im Gegensatz zu liberalen Politikern versprüt? Der australische Ministerpräsident betet um Regen und der evangelische Militärseelsorger Kober vermutlich auch, was nicht zu kritisieren wäre. Die vielen Ungläubigen können leider nur hoffen, dass die so angerufenen transzendentalen Mächte den Freien Demokraten helfen, die Tatsachen hier unten, wenn auch widerwillig, wahrzunehmen.

Erich Faßbender, Herrenberg

fr-debatteWir haben keine Zeit mehr zu verlieren

Mainova und das Frankfurter Kohlekraftwerk: „Der lange Weg aus der Kohle“, FR-Regional vom 21. Januar

Im Artikel wird deutlich sichtbar, das Mainova und die „Klimaallianz“ offensichtlich immer noch keinen umsetzungsfähigen Plan haben. Aussagen wie: „wird bewertet“, „beginnt unmittelbar“, „streben wir an“ sind genau das Gegenteil von: „Wir haben verstanden“.
Es wird Zeit, die seit drei Jahren betriebene Ankündigungspolitik ohne tatsächliche Umsetzungen endlich zu beenden. Siemens zeigt deutlich: Diejenigen, die tatsächlich etwas umsetzen könnten, haben den realen Notstand nicht begriffen, reden nur, was sie machen wollen und agieren nach alten Verhaltensmuster. Es wird Zeit, die seit drei Jahren im Römer betriebene Ankündigungspolitik ohne tatsächliche und klimaschutzrelevante Umsetzungen endlich zu beenden.
Warum liegt der seit 2017 von Frankfurter Klimaschutzverbänden geforderte Ausstiegsplan aus dem Kohlekraftwerk noch nicht vor? Warum wird die drohende Preisexplosion bei der Fernwärme nicht thematisiert, zumal Preisstabilität bei der Mainova wegen steigender Kosten für Emissionszertifikate und der kommenden CO2-Steuer Top-Thema Nummer 1 sein sollte?
Zwar wurden 30 detaillierte Magistratsanträge mit detaillierten Klimaschutzvorgaben in Aussicht gestellt. Niemand weiß genau, wann diese tatsächlich beschlossen und umgesetzt werden. Die Frage, ob und wie Bevölkerung, Wissenschaft, Klimaschutzverbände und die Öffentlichkeit ausreichend eingebunden werden, und wie schnell sie wirksam  werden, ist aber offen.
Wann wird denn ein Photovoltaik-Förderprogramm inklusive Balkon-Kraftwerke aufgelegt? Ein Energiewendeberatungszentrum eingerichtet? CO2-freie Heizungen massiv gefördert, um die Sanierungsquoten im Gebäudebestand auf über sechs Prozent   zu steigern? Wie sieht der Plan aus, den Flughafen CO2-frei zu bekommen?
Wir werden mit Sicherheit nicht nochmals drei Jahre für den Beginn von Umsetzungsmaßnahmen verstreichen lassen. Denn wir haben keine Zeit mehr zu verlieren. Schon gar nicht mit Gejammer, warum etwas nicht geht.
Daher noch mal klar und unmissverständlich: in der nächsten Dekade müssen wir unsere Energiesysteme in Strom, Wärme und Verkehr überwiegend auf erneuerbare Energien umgestellt haben. Sonst kippt das Klima. Unser Lebensgrundlagen bei Lebensmittel, Trinkwasser, atembarer Luft und einem intakten Ökosystem sind schon jetzt extrem gefährdet. Quellen, Nachweise und unstrittige Fakten hierfür sind bei Scientists For Future nachlesbar.

Jürgen Eiselt, Frankfurt

fr-debatteStrom von den Dächern

Plassmann 20200117Karikatur: „Keine Atomenergie, kein Kohlestrom …“, FR-Meinung vom 17.1.

Die Karikatur „keine Atomenergie, kein Kohlestrom, wenig Windkraft“ greift zu kurz. Es geht auch anders: für einen Vier-Personen-Haushalt reicht eine Solarstromanlage mit 5 kW (etwa 25 m²), um jährlich die Menge Strom zu erzeugen, die Haushalt und Elektroauto benötigen (5000 kWh). Mit 10 kW (50 m², 10000 kWh) reicht es sogar zusätzlich für die Heizung per Wärmepumpe! Die nötigen Flächen stehen auf den Dächern der meisten Einfamilienhäuser und vieler Mehrfamilienhäuser zur Verfügung. Und bezahlbar sind die Anlagen auch: 5 kW kosten etwa 8000 EUR, 10 kW etwa 14.000 EUR. Um den Verdacht auszuschließen: Ich verkaufe keine Solarstromanlagen.

Ralf Krug, Pohlheim

fr-debatteAuf einem gefährlichen Pfad

Zu: „Siemens im Feuer“, FR-Wirtschaft vom 14. Januar

Die Bahnerschließung eines neuen gigantischen Kohleförderprojekts in Australien erfolgt mithilfe der Signaltechnik des deutschen Siemens-Konzerns. Die Klimaaktivisten warnen, die Verbrennung der Kohle werde die Erderwärmung verschlimmern und die Förderanlage würde gigantische Mengen Wasser benötigen.
Eigentlich ist der Auftrag für den Siemens-Konzern von untergeordneter Bedeutung. Aber Australien ist ein enorm wichtiger Zukunftsmarkt. Den Auftrag aufgrund der Proteste zu stornieren würde bei den Geschäftspartnern grundsätzliche Zweifel an der Vertragstreue von Siemens hervorrufen.
Es sollte heute Teil jeder verantwortungsbewussten Unternehmensführung sein, den Klimaschutz ernstzunehmen. Gefordert sind dabei aber langfristige Strategien mit klarer Ausrichtung und kein Hü und Hott in Reaktion auf einzelne Protestaktionen. Joe Kaeser, der gerne als moralisches Gewissen der deutschen Unternehmerwelt auftritt, erklärte, er habe erst nach der Vertragsunterzeichnung von dem Vorhaben erfahren. Selbstverständlich kann er als Vorstandsvorsitzender eines Multikonzerns nicht jeden Auftrag selbst kennen. Aber es ist seine Aufgabe, seinen Konzern so zu organisieren, dass die unteren Ebenen im Sinne einer klaren Unternehmenspolitik und -strategie entscheiden. Einen derart heiklen Fall in Zeiten der Klimaprotestbewegung hätte der Konzern im Vorfeld sorgfältig prüfen müssen und nicht im Nachhinein bei einem medienwirksamen Kaffee mit der „deutschen Greta“ Luisa Neubauer.
Apropos Luisa Neubauer. Es sind Zweifel angebracht, ob Greta Thunberg mit der „Ikone“ der deutschen Klimaschutzbewegung verglichen werden möchte. Für Greta Thunberg bedeutet ihr Engagement für mehr Klimaschutz eine Art „Religion“, deren Gebote sie versucht einzuhalten. Thunberg hat die freiheitliche Demokratie nie in Frage gestellt. Die „Fridays-for-Future“-Bewegung in Deutschland bewegt sich hingegen mit ihrer nicht zuletzt aufgrund ihrer vielen Flugreisen und ihrer extremen gesellschafts- und klimapolitischen Positionen stark polarisierenden Gallionsfigur Luisa Neubauer auf einem gefährlichen Pfad.
Dem Grünen-Mitglied Neubauer sollte bewusst sein, dass in einer funktionierenden parlamentarischen Demokratie Entscheidungen nicht ad hoc gefällt werden können. Je radikaler die Forderungen Neubauers werden, dessen geringer ist bei ihren jugendlichen Anhängern noch das Verständnis und die Geduld für Kompromisse, die erforderlich sind, um die ganze Gesellschaft mitzunehmen und zusammenzuhalten.
In einer TV-Talksendung gab es vor kurzer Zeit einen entlarvenden Dialog zwischen Neubauer und dem ehemaligen Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen, Klaus Töpfer. Neubauer zeigte Verständnis für die Organisation „Extinction Rebellion“, die bei ihren Aktionen auch auf zivilen Ungehorsam und notfalls Missachtung von bestehenden Gesetzen setzt. Klaus Töpfer hielt ein Plädoyer für die demokratische Staatsform, in der man versuchen sollte, seine Vorstellungen mehrheitsfähig zu machen und umzusetzen.
Neubauer entgegnete: „Aber hat das (mit der Demokratie) in den letzten 30 Jahren gut geklappt für die Klimakrise?“.
Eine Leitfigur einer mittlerweile derart bedeutenden Bewegung sollte kompetenter und weitsichtiger agieren können. Vor allem aber ohne einen Absolutheitsanspruch auf die einzig gültige Wahrheit. Bereits jetzt ist jeder vierte Jugendliche in Deutschland mit der Demokratie unzufrieden. Es zeichnet sich gesellschaftlich ein gefährlicher Trend ab. Die mediengewandte Luisa Neubauer wirkt in der aufgeheizten Klimadebatte in Deutschland wie ein Brandbeschleuniger.

Alfred Kastner, Weiden

fr-debatteGroßer CO2-Fußabdruck

Zu: „Den Klimaschutz auf den Teller bringen“, FR-Meinung vom 15.1.

Die für die grüne Bundestagsfraktion für Ernährungspolitik zuständige MdB Renate Künast schreibt in ihrem Gastbeitrag „Den Klimaschutz auf den Teller bringen“, die Art der Ernährung mache ein Fünftel der Klimabilanz aus und schlußfolgert, vor allem tierische Lebensmittel hätten einen großen C02-Fußabdruck.
Die Situation ist weit dramatischer. Laut Worldwatch Institute ist Nutzvieh verantwortlich für 32564 Millionen Tonnen CO2 Äquivalent pro Jahr, also für 51 % der weltweiten Emissionen (zitiert aus „Wir sind das Klima“ von Jonathan Safran Froer, Seite 112). Frau Künast übersieht nämlich, daß nicht nur C02 Treibhauspotential hat, sondern noch viel mehr das im Zusammenhang mit der Tierzucht freiwerdende Methan und Stickoxide ((Methan hat ein auf 20 Jahre hochgerechnet 86 mal so hohes Treibhauspotential wie CO2, Stickoxide 310 mal) und zum Beispiel das Roden von Urwäldern.
Klimaschutz und Massentierhaltung schließen sich also gegenseitig aus. Klimaschutz funktioniert nicht mit Massentierhaltung. Das Worldwatsch Institue folgert: „Unsere beste Strategie gegen den Klimawandel dürfte sein, Nutztierhaltung durch bessere Alternativen zu ersetzen“ (Seite 266).
Ich esse seit fast 30 Jahren keine Tiere mehr, vermisse nichts (was ich esse, schmeckt mir) und schwimme 3 mal die Woche 2000 m in 40 Minuten. Ich weiß allerdings, daß es Leute gibt, die gierig auf Fleisch sind. Jonathan Safran Froer gehört dazu. Er muß sich das Fleischessen mühevoll verkneifen.

Ralf-Michael Lübbers, Marienhafe

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73 Kommentare zu “Die Klima-Kipppunkte – Ihre Fragen zur Klimapolitik

  1. Ich frage mich inzwischen was ehrlicher und mir lieber ist. Die Aussagen von H. Trump oder die von Fr. Merkel. Ihre Reden sind wohl noch nie soweit weg von ihrem Handeln gewesen wie derzeit beim Thema Klima. Man hat den Ausbau von der Windenergie auf nahe 0 gebracht und macht mit PV derzeit das gleiche. Übrigens wird auch nichts mehr bei Offshorewind gebaut. Da gibt es keine Bürgerinitiativen die das verhindern. In Davos hält die Frau dann wieder eine Rede die man im günstigsten Fall als Märchen bezeichnen kann. Es gibt wohl keine andere Wahl als diese Regierung abzuwählen um Klimaschutz in D. voran zu bringen. Das kann, wenn es noch 2 heiße Sommer gibt, wohl auch gelingen. Die SPD gibt es bei dem Thema offensichtlich gar nicht mehr. Da klammert man sich wohl nur noch an den Ämtern fest die man derzeit noch hat. Das ist wohl auch für die CDU so offensichtlich das sie auch die SPD nicht mehr wirklich ernst nehmen.

  2. Hallo Herr Kastner,
    Sie haben einen sehr wesentlichen Punkt in dieser Debatte nicht begriffen. Das Klimageschehen hat imperativen Charakter. So, wie die Dinge liegen, hat unsere Regierung in den vergangenen 20 Jahren alles versäumt, was nötig gewesen wäre, um die Dinge wenigstens halbwegs ins Lot zu bringen, ja es wurde besonders in letzter Zeit das Gegenteil dessen getan, was nötig gewesen wäre um die Kurve noch zu kriegen. Da kommen sie und werfen frau Neubauer vor, sie handle undemokratisch. Was tut denn dann die Regierung? Und die Wirtschaft ? Lügt und betrügt demokratisch ?? Es muss doch einmal begriffen werden, dass die Zeit jetzt so gut wie vorbei ist, um die Sache noch in den Griff zu bekommen. Hier gibt es Fakten, die die Natur diktiert und es ist völlig Schnuppe ob es den kleinen Menschlein in den Kram passt. Man muss sich nur die Creme de la Creme in Davos anschauen (Bronski: Vielen Dank für den link !)im TV war ein guter Überblick über das Geschehen dort.
    Herr Kastner, Frau Neubauers Aussage, was denn in den vergangenen 30 Jahren gewesen sei, war ja wohl das einzige, was Sinn macht. Es ist nichts passiert und das hat mit Demokratie nichts zu tun, es ist ein Fall von Dummheit und es macht mich wütend, dass das unter dem Mäntelchen der Demokratie unter den Teppich gefegt werden soll. Es ist unsere willfährige, demokratisch gewählte Regierung, die den Absturz zu verantworten hat, an Dummheit und Klientel Politik nicht zu überbieten, die gilt es zu beschuldigen. Ich wiederhole noch einmal, die Einschätzung mit der Natur diskutieren zu können ist falsch. Das sollte jedem einigermaßen logisch denkenden Menschen klar sein. Leider gibt es davon zu wenig.
    Zu den Kipp-Punkten lässt sich heute wenig sagen, da kann man wohl nur abwarten und vor allem hoffen, dass die Emissionen nachlassen. Bisher sieht es nicht so aus. Die größten Verschmutzer haben anscheinend alle einen Planet B in der Hinterhand, sonst würden sie anders agieren. Man ist wohl kaum ein Schwarzseher, wenn man der Meinung ist dass ein Kohleausstieg 2038 viel zu spät ist und man diverse Kipp-Punkte damit Tatsache werden lässt. Die Hilflosigkeit der Menschheit in dieser Situation ist beschämend .Sowas nennt sich Homo sapiens – es ist lachhaft.

  3. Die Leserbriefe von heute in der FR zeigen wieder wie erfolgreich die Regierung in D. ist. Man schimpft auf den Klimawandelleugner Trump und merkt nicht wer die wirklichen Klimawandelleugner sind. Den Ausbau der EE auf 0 zu bringen hat Trump nie geschafft und wohl auch nie gewollt. Das haben wir relativ exklusiv in D. Seit den Gewinnen der Grünen in der Europawahl ist die Regierung in D. rhetorisch in der Offensive. Ich denke man hat beschlossen radikal vorzugehen. Deshalb glaube ich auch nicht mehr an den Kohleausstieg 2038. Wenn man den Ausbau der EE auf 0 fährt ist er schlicht nicht möglich. Irgendwo her muss der Strom ja kommen. Um 2026 will man das Ganze ja überprüfen. Da wird die Bundesnetzagentur darauf aufmerksam machen das ein weitere abschalten von Kohlekraftwerken aus Versorgungsgründen nicht möglich ist. Dann wird der Termin des Ausstieges noch weiter geschoben. Mal sehen ob wir das nicht schon in 3 Jahren bei AKW erleben. Dazu musste der Ausbau der EE gestoppt werden. Die großen Energieversorger scheinen die einzigen Berater zu sein die es bei der Regierung gibt. Anders ist das nicht zu erklären was derzeit geschieht. In dem Link
    https://www.greentechmedia.com/articles/read/eia-forecasts-wind-solar-will-break-records-for-new-u-s-generation-in-2020?utm_campaign=GTMsocial&utm_medium=social&utm_source=twitter&utm_content=1579293926
    Steht was in den USA beim EE Ausbau derzeit geschieht. Schon in der Bibel steht: An ihren Taten werdet ihr sie erkennen.

  4. Ich möchte einen offenen Brief einstellen der im PV Forum veröffentlicht wurde und aufzeigt was derzeit in dem Bereich passiert.
    Sehr geehrter Herr Pfeiffer,
    aus den Medien konnte ich entnehmen, dass der Wirtschaftsflügel der CDU/ CSU eine Aufhebung des 52 GW Deckels an diverse andere Zugeständnisse knüpft. Ich bin seit Dezember 2019 dabei, den Einbau einer Photovoltaikanlage zu planen. Im Dezember 2019 hat Ihre Partei und Frau Dr. Merkel noch die Abschaffung des Deckels ohne große Verzögerung propagiert. Davon ist bis heute nichts geblieben. Was sage ich denn nun dem ausführenden Unternehmen? Es ist die Firma XXX aus xxx aus Westfalen. Kann ich das Risiko eingehen und 25.000 Euro einsetzen, um dann am Ende doch ohne Einspeisevergütung dazustehen? Im Moment plädiere ich dafür die Investition in die Zukunft auszusetzen. Das kann angesichts der angestrebten Klimaziele nicht richtig sein. Beziehen Sie endlich offiziell und belastbar Stellung und geben damit den Firmen und den Investoren eine Planungssicherheit. In Erwartung Ihrer Antwort und mit freundlichen Grüßen…
    Solche Probleme gibt es derzeit mit Sicherheit sehr viele. Das erreichen des 52 GW Deckels wird jetzt im Frühjahr zu einem Zusammenbruch des PV Ausbaus bei Klein und Mittleren Anlagen führen und zum Sterben der in diesem Bereich arbeitenden Firmen. Das wird vom Staat bewusst in Kauf genommen ich denke sogar bewusst herbei geführt. Das Ziel kann nur sein den Mittelstand aus der Energieerzeugung raus zu drücken. Große Anlagen werden wohl weiter gebaut weil sie inzwischen auch ohne EEG sich rechnen. Wenn die kleinen Firmen einmal weg sind wirft das die PV um Jahre zurück.

  5. Ein kluger Mann sagte neulich in einem Interview, die Deutschen und auch die Europäer müssen endlich kapieren, dass sie aufhören sollen sich ständig den Amerikanern anzudienen.Nun das Wirtschaftsforum in Davos. Warum ein „Politiker“ wie Trump die Eröffnungsrede halten sollte. Jeder konnte doch vorher wissen, dass „American First“ nur über sich und seine einmaligen Erfolge sprechen würde. Ein Trauerspiel bei so vielen wichtigen Themen die auf Tagesordnung gehören. Fassungslosigkeit ( Habeck) ist noch harmlos gesagt. Diese Veranstaltung macht sich sehr klein mit dieser Art von Reden. Traurig!

  6. Trumps Rede beim Weltwirtschaftsforum in Davos ging voll am eigentlichen Thema vorbei und beweist wieder einmal, dass Trump an Realitätsverlust leidet. Der Begriff Realitätsverlust bezeichnet in medizinischer und psychologischer Hinsicht einen geistigen Zustand, in dem Betroffene Ihre Situation nicht mehr so erfassen können, wie es den Tatsachen entspricht, beziehungsweise wie die Mehrzahl ihrer Mitmenschen dies tun würde. So nachzulesen im Internet unter Medilexi.de. Nun wäre das eigentlich nicht so schlimm, wenn es sich bei dem Kranken nicht ausgerechnet um den Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika handeln würde. Annähernd 100 Prozent der Wissenschaftler warnen vor einer Klimakatastrophe. Die Hiobsbotschaften häufen sich. Die Konzernchefs merken inzwischen ebenfalls, dass die Entwicklung in die falsche Richtung geht und sehen die Rendite gefährdet. Die Jugend geht auf die Straße, weil sie ihre Zukunft in Gefahr sieht. Nur Herr Trump ist guter Dinge, lügt sich die Taschen voll und ist voll im Wahlkampfmodus.
    Kann die Welt, können wir einem kranken, und in seiner Position als Präsident der USA gefährlichen Menschen, weiterhin so großen Einfluss auf die Weltpolitik zugestehen? Aber für die Beantwortung dieser Frage sind in Davos nun genau die verkehrten Personen zusammengekommen. Die Konzernchefs und die Politiker, wollen nach wie vor den kurzfristigen Erfolg. Es geht um das Geschäft und darum an der Macht zu bleiben. Veränderungen sind langwierig und mit Risiko behaftet. Lieber am Alten festhalten, wie am Beispiel unsere Energiewirtschaft und der Autoindustrie zu sehen ist. Herr Bäte, Chef der Allianz, will bis 2050 alle Investitionen aus fossilen Energien abziehen. Auf die Frage, warum das nicht, wie von Greta Thunberg gefordert, schneller gehe, hat er auf die Interessen seines Unternehmens verwiesen. Vielen dürfte inzwischen klar sein, dass ein weiter so mit Wachstum und Konsum in die Katastrophe führt. Die in Davos versammelten werden sich eine Weile noch von den Katastrophen abkoppeln können (die Landsitze, z.B. in Neuseeland sind gekauft, und der Learjet steht bereit). Aber glauben die Entscheidungsträger, dass auf einer vom Kollaps bedrohten Welt, selbst mit viel Geld, das Leben so angenehm ist? Warum klafft das Wissen und das Handeln so weit auseinander wie die Vermögensschere? Oder ist die Vermögensschere etwa die Ursache für unser irrationales Verhalten? Haben wir Angst, dass unser Wohlstand leidet und blockieren wir aus diesem Grund notwendige Veränderungen? Wir müssen begreifen, dass wir unseren Wohlstand jetzt mit wesentlich härteren Einschnitten schon in naher Zukunft erkaufen. Aber vielleicht geschieht ja noch ein Wunder.

  7. Wenn man sich den sicher wohlgemeinten Zirkus in Davos angeschaut hat, soweit im TV möglich, so muss man doch fragen, was mit der Menschheit los ist. Offensichtlich hat man allgemein nicht verstanden, worum es geht. Wenn die Erkenntnisse der Wissenschaft hinsichtlich der vergangenen CO2 Maxima ernst genommen werden, so steht uns eine Aussterberate von etwas zwischen 70 und 95 % bevor. Nicht gleich jetzt, aber in absehbarer Zeit. Der überwiegende Teil der Menschheit nimmt das nicht zur Kenntnis, sondern macht weiter als wäre nichts. Unsere Regierung eingeschlossen. Pragmatisch gesehen ist also alles Diskutieren und Bemühen sinnlos. Natürlich ist es ziemlich egal, was hier geschieht, man spricht von 2%, die von hier aus am Geschehen beitragen, aber es geht doch auch um die Pilotwirkung, die von hier ausgehen könnte. Das scheint unserer Regierung, der Wirtschaft, ja selbst den Naturschützern mit ihren vielen Gegenklagen (die vermutlich instrumentalisiert wurden) egal zu sein. Was ist zu tun ? Es könnte mir egal sein, ich feiere in kürze meinen 82. Geburtstag, aber ehrlich gesagt, ein wenig mehr Hirn hätte ich von den Menschen schon erwartet. Übrigens, der Landsitz in Neuseeland und manches andere, wie das Geld, das dann in kürze nicht mehr viel wert sein wird, haben diese Leute keine Fantasie, was passieren wird ? Krieg, Mord und Totschlag, Hunger, kein Trinkwasser, da hilft der Learjet auch nicht mehr, denn wo hin ? Jeder sitzt dann in seiner Burg, die >Anfänge sind ja schon gemacht, der eine baut eine Mauer, die EU hat ein Mittelmeer und auch ihre Zäune, um die , die eigentlich am wenigsten zum Dilemma beigetragen haben, draußen vor zu lassen. Arme neue Welt !

  8. Bundeskanzlerin Merkel betonte in Davos die Bedeutung des Klimaschutzes als Existenzfrage und sprach von gesellschaftlichen Konflikten, von Sprachlosigkeit und Unversöhnlichkeit zwischen Menschen, die den Klimawandel leugneten und denjenigen, für die der Klimaschutz die höchste Dringlichkeit habe. Sie meint, wir müssten die Emotionen mit den Fakten versöhnen (aber die werden verdreht). Und, die Umstellung der Stromproduktion in Deutschland sei ein gewaltiger Kraftakt.
    Wieso?
    Der unverzichtbare Ausbau der Windenergie muss nur so weiter gehen wie bis 2018 (2019 war ein Totalausfall)! Das geht, wenn der Ausbau nicht von der Bundesregierung behindert wird, mit Deckelungen, Ausschreibungen und unnötigen neuen Abständen!
    Am 23.1. 2020 haben die erneuerbaren Energien 58 Prozent des Strombedarfs in Deutschland gedeckt, davon allein die Windenergie rund 45 Prozent! Die Bundeskanzlerin fürchtet anscheinend örtlich fehlende Akzeptanz und die AfD. Sie befürwortet „Entschädigungen“ für Windparkanwohner.
    Man darf doch von der Bundeskanzlerin erwarten, dass sie weiß, dass über die Genehmigung von Windkraftanlagen nach Recht und Gesetz entschieden wird und nicht von Bürgern und dass die Investoren einen Rechtsanspruch auf Genehmigung haben, wenn sie alle gesetzlichen Belange erfüllen, wozu auch Lärm- und Artenschutz gehören! Das gilt auch für Herrn Bundesminister Altmaier, der mit Abständen, Akzeptanz fördern will. Und es gilt auch für den Netzausbau, der erheblich geringer sein könnte, wenn bei Überschuss-Windstrom Kohlekraftwerke gedrosselt würden, anstatt die Windmühlen „abzuregeln“ und wenn im Süden endlich mehr Windkraftanlagen gebaut würden.
    „Windbürgergeld“ macht keinen Lärmschutz. Der wird rechtsverbindlich durch die TA Lärm (Technische Anleitung Lärm geschaffen, was die Bundeskanzlerin wissen müsste. „Bürgerwindgeld“ für einzelne Bürger wäre untauglich; Widerstand darf nicht honoriert werden. Akzeptanzkauf von einigen Auserwählten? Für Kommen im ländlichen Raum würde es allerdings Sinn machen, für die schwachen Kommunalfinanzen einen Beitrag vom Windertrag zu bekommen. Das kann parlamentarische Entscheidungen erleichtern. Allerdings haben die Kommunen auch die Möglichkeit, mit in Windkraft zu investieren oder sich zum Nutzen der Bürger daran zu beteiligen.
    Die Bundeskanzlerin beklagt Sprachlosigkeit und Unversöhnlichkeit, aber die organisierten Windkraftgegner sind mit Nichts für die Windkraft zu überzeugen; sie leugnen den Klimawandel und halten die Windenergie und die deutsche Energiewende global gesehen für baren Unsinn. Ihnen steht die überwiegende Akzeptanz der Windenergie in Deutschland gegenüber. Den Artenschutz versuchen Windkraftgegner auch zu missbrauchen: „Die einzige Möglichkeit, neue Windparks heutzutage noch zu stoppen, ist der Schutz bedrohter Arten“, so der geschasste Alleinvorstand der Deutschen Wildtierstiftung, Fritz Vahrenholt in WELT, 12.03.2018.

  9. Das immer wieder in den Raum gestellt wird das zu viel Klimaschutz die AFD fördern würde ist auch wieder so ein verdrehen der Wahrheit. Im Norden unseres Landes ist die Energiewende am weitesten fortgeschritten und die AFD am schwächsten. Ein Schelm der Böses dabei denkt. Könnte das vielleicht kein Zufall sein? Von der Energiewende werden Regionen profitieren in denen die Energie erzeugt wird. Das ist nicht die Innenstadt. Einige Windräder in Sachsen würden wohl Wunder wirken.
    https://www.wahlumfragen.org/

  10. Nun ist es also passiert, der große Wurf des Kohleausstiegs ist gelaufen, Ausstieg bis 2038 Altmaier und Schulze sind begeistert, was soll man da sagen. Aus Altmaiers Sicht kann ich ja seine Begeisterung verstehen, worüber Schulze begeistert ist, ist mir ein Rätsel. Nun sagt sie dazu, jetzt kommt es darauf an, dass die EE gefördert werden, mit aller Macht…. So dumm kann auch sie nicht sein, dass sie nicht wüsste, dass das in den Ausstieg mit hineingemusst hätte, aber darüber steht nichts drin, warum macht dann die SPD mit ? Lässt Frau Schulze im Regen stehen ? Weil die SPD genau wie die CDU den ganzen Klimakram für Teufelszeug hält und eben ihre Frau Schulze deswegen im Regen stehen lässt. Man stelle sich vor, und das ist das nächste Problem, man hätte die 50 Milliarden genommen und damit PV und Windkraft gefördert, damit hätte man richtig etwas erreichen können, nur eben nicht für die Kohlebarone. Mal sehen, wie es weiter geht. Ich bewundere die FR , da wird jede Tonne CO2 einzeln gerettet, das ist wohl der Mut der Verzweiflung, angesichts der Lage verständlich. Interessant auch die Krisenbewältigung bei den Coronaviren, von denen man bisher eigentlich keine große Angst haben muss, eben wie Schnupfen, aber eine neu aufgetauchte Krise, da rafft man sich auf und muss was tun und alle machen mit. Die eigentliche Krise, die mit aller Macht vorwärts drängt wird dabei vergessen, selbst wenn dabei der Winter einfach aussetzt, und das selbst in Moskau, da bringt man dann im TV etwas über Eisangeln in Sibirien irgendwo muss die Kälte ja sein.. Der Mensch ist schon ein jämmerliches Wesen, kein Hirn. Was ist, wenn es im Sommer ( der im April anfangen kann !) dann wieder über 35 Grad ist ? In Frankfurt/M sind dann in der Innenstadt 40 !! Die Bäume vertrocknen, ach was soll`s….

  11. Claudia Kemfert war heute in der FR ja recht deutlich in ihrer Aussage. Ohne Einstieg in die EE wird es die beschlossenen Ausstiege nicht geben. Das hat sie nicht genau so gesagt ist aber das Ergebnis von dem was sie gesagt hat. Ganz einfach, Gesetzte kann man ändern manchmal auch schnell wenn nötig. Was mir bei ihren Aussagen immer auffällt und nicht klar ist, ist das Thema Speicher. Sie redet immer davon man müsste Speicher fördern nicht Netze. Ich habe aber nicht genug Ahnung von der Sache um das beurteilen zu können. Das die Regierung objektive Beratung dazu hat kann man aber wohl auch ausschließen.

  12. Die Frage an Frau Kemfert ob dann AKW Strom aus Frankreich und Kohlestrom aus Polen D. versorgt hat sie auch nur ausweichend beantwortet. Diese Frage kann, sorry, nur jemand stellen der keine Ahnung hat.Ich habe hier schon öfters Belege eingestellt die aufzeigen das Frankreich wenn es im Land unter 0 Grad Celsius ist oder über 35 Grad warm ist selbst erhebliche Probleme hat den Strom den das Land selbst braucht bereit zu stellen. Französische AKW können keinen substanziellen Beitrag zur Stromversorgung von D. leisten und Polen ist soweit ich weiß nicht viel anders. Da würde ich mehr von Norwegen und Spanien erhoffen. Dazu werden aber Netze benötigt und das wird wohl kaum über einen längeren Zeitraum reichen. Also noch mal ohne Einstieg kein Ausstieg. Egal was die derzeitigen Gesetze sagen. Ob die wirklich das Land an die Wand fahren wollen?

  13. Hallo Hans,
    Prof.Kemferts Interview in der FR heute spricht für sich. Es ist das, was hier im blog schon seit einiger Zeit so ziemlich akzeptiert ist. Man muss nun , wie sie ganz richtig auch erkannt haben, die sich ergebenden Schlüsse ziehen. Wenn die EE nicht ausgebaut werden, wird in absehbarer Zeit der Strombedarf nur gedeckt werden können, wenn die alten Krafrtwerke weiter laufen. Das ist ganz offensichtlich der Plan. man hat dann zwar ein Ausstiegsszenario, kann es aber nicht umsetzen, weil dann der Strom nicht reicht. Dieser Altmaier, schon ein Fuchs. Könnte man denken, wenn es nicht so durchsichtig wäre. Ich frage mich nur, mit was die Kohlebarone die Regierung so in der Hand haben, dass sie schalten und walten können, wie ihnen beliebt. Und was die SPD umtreibt, dabei mitzumachen. Da wählen die sich eine neue Spitze und stellen die gleich wieder ins Abseits, was soll das, wer zieht denn da die Fäden. Zu verstehen ist das nicht.
    Auf jeden Fall will hier niemand das Klima retten, Kipppunkte oder nicht, es scheint den Leuten egal zu sein.

  14. zu @ Jürgen H.Winter
    Die SPD, oder genauer die NRW SPD, man könnte sie auch RWE SPD nennen. Viele Städte in NRW sind Anteilseigner von RWE. Die neue Parteiführung ist ja teilweise auch von dort. Was soll man von denen erwarten? Nichts, das ist seit Jahren schon klar zu erkennen. Die Union und die SPD geben sich beim Thema Kohle nichts.

  15. Man muss sich immer wieder vor Augen halten, dass dieses Weltwirtschaftsforum nichts weiter ist als ein jährlich in Davos stattfindendes Treffen von Unternehmern, ein Ritual, wie es Religionsgemeinschaften, Vereine oder Brieftaubenzüchter pflegen. So wie Staat und Kirche strukturell getrennt sind, wäre es auch ratsam, Konzernokratie und Demokratie getrennt zu halten. PolitikerInnen sollten besser nicht daran teilnehmen, weil sie dadurch den Einfluss von Konzernen, der seit langem unangemessen groß ist, noch zusätzlich stärken. Viel mehr sollten sie ihren Einfluss und ihre Entscheidungsmöglichkeiten in den Parlamenten stärken, bzw. wieder zurückgewinnen. Deshalb sehe ich es auch kritisch, wenn Greta Thunberg dort spricht. Die 68er wollten den Gang durch die Institutionen, aber sie haben ihn teuer bezahlt, denn erst einmal an der Macht, besteht die Gefahr, diese zu missbrauchen oder faule Kompromisse einzugehen wie beispielsweise die hessischen Grünen mit Fraport. Es gibt auch kein Duell zwischen Thunberg und Trump, denn letztgenannter mag noch so viel Irreales reden oder Behauptungen aufstellen, die er nicht belegen kann, dieses Forum steht auf seiner Seite. Und argumentativ betrachtet ist Trump ebenfalls kein Gegner für Thunberg, denn er argumentiert gar nicht, er behauptet bloß. Thunberg verschafft sich hingegen, indem sie Sachargumente liefert, an denen das Forum überhaupt nicht interessiert ist. Die wollen nämlich nur spielen, Pardon, spielend Geschäfte machen.
    Indem auf solchen Foren wie Davos die politischen Weichen gestellt werden, wird sowohl der Protest der Straße als auch die Arbeit der demokratisch gewählten Parlamente geschwächt. Dies wissen die Veranstalter zu nutzen und lassen deshalb sowohl Thunberg als auch Trump reden, der trotz aller dumpfen Polemik den wirtschaftspolitischen Status Quo vertritt, um sich anschließend von beiden als Verkörperung unterschiedlicher Pole zu distanzieren und weiterhin faule Kompromisse a la „Verschmutzungsrechte“ zu implantieren. So schreibt der Berichterstatter Hannes Koch: „Trump und Thunberg – das sind zwei Planten.“ Das mag zwar bildlich stimmen, was ihre Einstellung angeht, aber Fakt ist doch, dass sie auf dem selben Planeten leben. Und dies ist entscheidend. Thunberg hat dies erkannt, indem sie konstatiert: „Die Kohlendioxid-Emissionen steigen weiter.“ Das soll nach Konfrontationskurs klingen, wie die Frankfurter Rundschau titelt, tatsächlich handelt es sich um die nüchterne Konstatierung von Fakten.

  16. Was zählt die Meinung eines Einzenen, ohne Lobby und twitterlos dazu, angesichts eines „Eventmanagers, der geschäftstüchtig seit 50 Jahren das Weltwirtschaftsforumorganisiert, da wo’s hingehört, in der geldträchtigen Schweiz! Toll, wenn auch die FR wohlwollend das leutselige Image des Machers Schwab weiter verbreitet, wenn selbiger „selbst die Koch-Jacke anzieht und die weiße Mütze aufsetzt“. Es bleibt freilich die Frage, welches Süppchen dort gekocht und serviert wird.
    Schwabs privater „Völkerbund“, mit 320 Millionen Umsatz im Rücken, lädt mehrheitlich jene Staatsoberhäupter (Trump, Merkel und Co) und Unternehmensführer zum Palavern und Selbstdarstellen ein, die die Weltklimakatastrophe verursacht haben und frech leugnen. Derart mausert sich dieser Promi-Club, der allenfalls an technischen Lösungen und Wachstumszielen interessiert ist, zum „internationalen Oragan“, wahlweise mit Rotkreuz oder Weißkreuz zertifizertem Logo.
    Tags darauf darf man in der kritischeren FR-Ausgabe lesen, wie die ignorante US-Flegel Trump, in Wehnerdeutsch: ein hochkarätiger Lump, gegen die anklagende Jungfeuerwehrfrau Thunberg antritt. Die beiden werden als extreme Kontrahenten dargestellt, die exemplarisch für Ignoranz oder Panik stehen. Diese filmreife Duellszenerie wird zum Stereotyp, welches ausgerechnet durch Umlenken der Geldströme aufgelöst werden soll und die Klimakrise mindern wird? Ausgerechnet der Vermögensverwalter Blackrock will vorangehen, um die Welt „zu mehr Nachhaltigkeit in den Bilanzen“ (!) zu animieren. Dabei brennt unser Haus, inzwischen schon Australien, der Regenwald zudem, gleichzeitig mehren sich Umweltkonflikte in globalem Maßsstab, nicht zu reden von Stellvertreterkriegen.
    Der umweltbewussten Fundamentalopposition die Naivität einer 17-Jährigen anzukreiden, verkennt total den Ernst der Lage, denn es geht um die Schicksalsfrage der Menschheit. Erkennbar führen die Beutezüge des Weltkapitalismus in eine globale Barbarei.

  17. Das Treffen der Mächtigsten auf dieser Welt hatte ein dominantes Thema, den Klimawandel. Leider sind die erforderlichen Maßnahmen zu dessen zügiger Bekämpfung nicht in Sicht. Die Natur wird also weiterhin in ihrer Existenz bedroht. Könnte es sein, dass sich diese Natur bald gegen diese Gefährdung wehrt, indem sie den Menschen als Erdenbewohner einfach abstößt? Die Natur hätte dazu sicher zahlreiche Möglichkeiten.

  18. Die Rede Donald Trump’s in Davos war weder sachdienlich noch war sie überzeugend; im Gegenteil. Der amerikanische Präsident nützte seinen Auftritt dort, um sich unter einen Halo seines Narzismus und des Eigenlobs zu stellen; sein Eigenlob erinnerte an das Bild der Selbstkrönung Napoleons im Jahre 1804 in Notre Dames. Er mag zwar mit den Stimmen seiner Bevölkerung völlig auf demokratischem Wege gewählt worden zu sein, seine Politik der politischen Projezierung auf sich und eine Person hat jedoch völlig autokratische Züge, eine Politik, die wir derzeitig bei mehreren gewählten Staatschefs beobachten. Weiterhin ist es unverständlich, daß der amerikanische Präsident stetig auf eine faire Behandlung pocht, sich selber in der Politik des Entgegenkommens jedoch mehr als egoistisch zeigt. Er sollte sich im Klaren darüber sein, daß ihm jeder Pädagoge und jeder Gruppenleiter bei seinem Verhalten in jedem Kindergarten, in jeder Schulklasse und in jeder Gruppe ein gruppenunfähiges Sozialverhalten bescheinigen würde und es hat in keinster Weise etwas mit individueller Selbstverwirklichung zu tun, eine „Ich-Ich-Ich –Politik“ zu praktizieren

  19. Bereits seit Jahren deuten die Untersuchungen an den sogenannten Kippfaktoren des Klimasystems doch darauf hin, dass irreversible, sich selbst beschleunigende Vorgänge bereits eingesetzt haben (z.B. Auftauen der Permafrostböden mit Methanfreisetzung, Aufschwimmen von Gletschern auf Schmelzwasser und dadurch beschleunigter Schwund). Um die dadurch hervorgerufenen Klimaveränderungen zu kompensieren, benötigte es dann nicht nur die Verminderung von CO2-Emissionen, sondern sogar das aktive Entfernen des Gases aus der Atmosphäre. Die Verkleinerung unseres europäischen CO2-Fußabdrucks ist notwendig im Sinne der Entwicklung zukunftsweisender Lebensweisen, aber durch das Überschreiten der Kipppunkte und wegen der mehrfachen Emissionssteigerung andernorts (z. B. geplante Braunkohlekraftwerke in Pakistan) wird der Klimawandel dadurch nicht aufzuhalten sein.
    Auch zeugt es von Geschichtsvergessenheit und von einem recht naiven Menschenbild, auf ein gemeinsames Handeln aller Staaten und/oder aller Kulturen und Subkulturen bauen zu wollen. Es wird immer von einigen versucht werden, aus Nichtbeachtung der Vereinbarungen besondere Vorteile zu ziehen oder auf diese Weise das eigene Fortbestehen zu sichern. Wer will mit welchen Mitteln die Unbotmäßigen zwingen, wenn sie hinreichend autark wirtschaften können und militärisch potent sind? Vor diesem Hintergrund kann das Agieren der Weltmächte und der global player hinsichtlich der Pariser Klimaziele gedeutet werden.
    Daher sind die Friday for Future-Bewegung und die ihr applaudierenden gesellschaftlichen Kräfte ebenso realitätsfern wie die Leugner menschengemachter Klimaveränderung. Es ist verantwortungslos die Erwartung zu wecken, wir könnten einfach durch Einschränkungen hier bei uns die Wahrscheinlichkeit gravierender klimatischer Veränderungen merklich verringern. Schwerpunktmäßig müssen vielmehr sofort Resilienzstrategien, also z. B. land- und wasserbauliche, technische, organisatorische Methoden entwickelt werden, wie die Folgen der wahrscheinlichsten Veränderungen abgefangen werden können. Wie können wir unter sich ständig wandelnden klimatischen Bedingungen Nahrungsmittel in ausreichender Menge erzeugen, wie ausreichend Trinkwasser vorhalten, wie in Städten die Überhitzung vermeiden, wie große Mengen von Hitzekollabierten versorgen, wie sturmsicher bauen, Starkregenereignisse ableiten, Notversorgungen vorhalten …? Und über den eigenen Tellerrand hinaus: Wie etwa helfen, die Umsiedlung von 100 Millionen Menschen aus dem Nildelta ins Hinterland zu organisieren (oder alle hier in unseren verdichteten Siedlungsräumen aufnehmen)? Dazu sind nicht gesellschaftliche Systemvisionen, die ja gerne Dinge wie Hohenschönhausen (schon vergessen?), ????? oder killing fields hervorbringen, sondern handfeste Forschungs- und Entwicklungsarbeit notwendig.
    Es hilft nicht, auf einem leckgeschlagenen Schiff gegen die Fehler der Schiffsmannschaft zu demonstrieren und zu fordern, dass das Schiff nicht sinken soll, es müssen vielmehr die Rettungsboote klargemacht und Flöße gebaut werden. Wenn es schnell gehen muss, braucht es dazu Führung (weiß jede Feuerwehr). Darum auch der Zweifel von Joschka Fischer, ob die liberalen Demokratien das hinkriegen …

  20. Die so bezeichnete Verweigerungshaltung der jungen Klimaaktivist*innen, sich mit Herrn Kaeser zwecks gemeinsamer Lösungsfindung an einen Tisch zu setzen, verwirke den moralischen Anspruch auf weitere Kritik an der Wirtschaft. Die dahinter steckende Strategie des Herrn Kaeser war schon beim Postenangebot für Luisa Neubauer ziemlich durchschaubar: lobendes Verständnis äußern, umarmen,einbinden und damit die Kritik zum Schweigen bringen. Wäre sie darauf eingegangen; Frau Neubauer bekäme den Mund heute kaum noch auf, vor lauter zu schluckenden Kröten.
    Zugegeben, diese Vorgehensweise von Herrn Kaeser ist erst einmal klüger als die plumpe Äußerung eines gewissen „Profis“ einer bekannten, neoliberalen Wirtschaftslobbyvereinigung im Parteienmantel; aber wenn es Herrn Kaeser tatsächlich um Lösungen ginge, dann könnte er auch auf die seit Jahren sattsam vorhandenen Vorschläge aus fast der gesamten Wissenschaft zurückgreifen, statt sich auf perfide Art an lästig erscheinende, protestierende Schüler*innen und Student*innen heranzupirschen. Ersteres tun im Übrigen auch die Klimaktivist*innen, um ihre hoffentlich noch lange weitergehenden Aktionen argumentativ und inhaltlich zu unterfüttern.
    Auch die Bundeskanzlerin scheint den Klimawandel für sich als zu besetzendes Themen- und Aktionsfeld wiederentdeckt zu haben. Auch sie möchte erreichen, „dass man miteinander spricht“; selbst mit den „kontroversesten Gruppen“. Was aber soll dabei herauskommen? Es geht immerhin um eine Überlebensfrage für diesen Planeten und die darauf Lebenden! Wie kann ich mit jemandem in einer solchen Frage zur einer Lösung kommen, wenn Fakten schlichtweg geleugnet werden, wenn die Erde definitiv „eine Scheibe“ ist?

  21. Ernst brennt Australien fast gänzlich ab, dann kommt der große Regen und überflutet den Kontinent. Die „Australien Open (Tennis)“, die werden trotzdem ausgespielt. Die Tennisspieler werfen ihre Tennisbälle ins Spiel, und spielen einfach drauf los, wie immer; rauf und runter, und sogar runter und rauf. Wir lassen uns unsere gute Laune und das Tennisspielen nicht verbieten!

  22. Sicherlich können in einer „funktionierenden“ parlamentarischen Demokratie Entscheidungen nicht „ad hoc“ gefällt werden. Herr Kastner behauptet, dass Luisa Neubauer von FFF zunehmend radikalere Forderungen stelle, (Nebenbei: Kann man „radikal“ steigern?) und folgert daraus bei der Jugend eine Abnahme von Verständnis und Geduld für Kompromisse, die doch erforderlich seien, um eine Gesellschaft mitnehmen zu können. Und als weitere Folge: jeder vierte Jugendliche sei mit Demokratie unzufrieden – eine gefährliche Tendenz – und unterstellt ihr damit unausgesprochen den Ruf nach Abschaffung der Demokratie. Ich kann diese Behauptungen nicht überprüfen, muss aber verschiedene Fragen stellen: Ist denn Herr Kastner mit unserer Demokratie, so wie sie „funktioniert“ zufrieden? Ich muss bekennen: nein – aber ich habe eine andere Vision von Demokratie als der, wie sie zurzeit hier „funktioniert“.
    Die Forderungen von Neubauer entsprechen meines Wissens noch immer denen von FFF und sind abgestimmt mit dem beratenden Gremium der SFF (sience for future) – Forderungen, die notwendig sind, um das minimale notwendige Ziel von 1,5 oC erreichen zu können, das sich aus den verschiedenen Randbedingungen der Berechnungen aus den beobachteten und gemessenen Veränderungen ergeben – einschließlich der damit verbundenen „Zeitfenster“, die uns verbleiben. Die Forderungen sind nicht „radikal“ sondern notwendig , um das angestrebte Ziel erreichen zu können. Wenn die Regierung die Notwendigkeit von Maßnahmen nicht „kommuniziert“, nicht bereit ist, sie anzuerkennen und damit auch nicht anstrebt – siehe hierzu z.B. das „Klimapaket“, den „Kohlekompromiss“ nicht umsetzt, etc….- und die Lasten nicht fair aushandelt, kann sie die Gesellschaft auch nicht mitnehmen – sie ist in dieser Hinsicht sogar kontraproduktiv mit ihrem Handeln und Äußerungen. Ich habe den Eindruck nach all dem, daß die Regierung nach dem Prinzip handelt: „Energiewende“ so, daß sie den Kaptitaleignern und –Profiteuren nicht wehtut und damit zu den weltweiten Konsequenzen entsprechend beiträgt. Die Jugend wird es „ausbaden“ müssen. Kompromisse kann/muß man schließen, wo es möglich ist – mit der Natur kann ich keine Kompromisse schließen, ich muß mich ihr anpassen, wenn ich überleben will. Faire Kompromisse sollten für die Verteilung der Lasten gefunden werden.
    Daß etwas „faul“ ist an/in unserer Demokratie spiegelt sich z.B. an der Wahlbeteiligung und der Tendenz zu den Wahlinhalten/Zielen wider. Und diese Unzufriedenheit erfaßt „natürlich“ auch die Jugend. Daraus aber kann nicht gefolgert werden, daß sie die Vision von Demokratie in Frage stellt, sondern nur mit der hier praktizierten/gelebten Demokratie nicht zufrieden ist – also Änderungen erfolgen sollten. Wissenschaftler beschäftigen sich seit geraumer Zeit mit den „Defiziten“ unserer Demokratie, wobei das Wahlsystem selbst als auch das „als allein mögliche Verfahren“ thematisiert werden und alternative Verfahren der Vergangenheit – z.B. eine Mischung aus Wahl- und Losverfahren – diskutiert und in kleinen Rahmen versuchsweise mit Erfolg praktiziert werden.
    Der „Brandbeschleuniger“ L.Neubauer bzw. FFF zeigt beharrlich auf die Unzulänglichkeiten bzw. besteht auf den wohlbegründeten Forderungen – und wenn unsere Regierung darauf keine adäquaten Lösungen finden kann, stellt sich die Frage nach den Ursachen , die, wie ich glaube begründen zu können, u.a. in unserem „heiligen“ kapitalistisch orientierten und dominierten Wirtschaften liegt. Kapitalistisches Wirtschaften, das nicht den Primat der Nachhaltigkeit anerkennt, sich „fügt“, kann nicht mit Nachhaltigkeit – die sich am Gemeinwohl und der Natur orientiert – in Einklang gebracht werden.

  23. Es zeigt sich, dass Umweltbewusstsein generell im Alltag der Menschen angekommen ist . Vorbei die Zeit, in der man bestenfalls belächelt, meist aber als weltfremd und fortschrittsfeindlich bezeichnet wurde, wenn man in Diskussionen den Ausdruck bio-logisch gebrauchte.
    Damit unser Blick, der momentan zwischen Kraftfahrzeugen und Flugzeugen hin und her pendelt, nicht die Dreckschleudern vergisst, die räumlich dazwischen liegen – gemeint sind mit Holz befeuerte Kamine – , sollte wieder einmal ein aufklärender Artikel in der FR darüber erscheinen, warum aus deren Schornsteinen weiterhin tagaus,tagein ungehemmt Schadstoffe in die Luft geblasen werden dürfen.
    Ich verweise auf zwei das nötige Wissen vermittelnde Beiträge in der FR vom 27.11.2007 „Filter für Dreckschleudern“ von Michael Bergius , und vom 24./25.03.2016 „Die Mär vom ökologischen Ofen“ von Verena Kern. Wer, wie unsere Familie, von dreien solcher Kaminschornsteine umzingelt ist, hofft, dass in Leserbriefen endlich einmal jemand schreibt, dass er sich einen Filter hat einbauen lassen, der – vom TÜV geprüft – keine Manipulationsmöglichkeiten bietet und den er daher allen umweltbewussten Kaminbesitzern wärmstens empfehlen kann,

  24. Wenn man die Leserbriefe sich so ansieht könnte man denken Frau Merkel würde sich dringend wünschen es gäbe jemanden wie Donald Trump wenn es ihn nicht schon gäbe. Wie könnte man besser das nicht Handeln oder das chaotische Handeln der deutschen Regierung besser verschleiern. Hier im Land sitzen und regieren Stand jetzt die größten Klimawandelleugner.

  25. Hallo Herr Braun,
    ihre Argumentation ist richtig. Trotzdem möchte ich noch ein paar Punkte hinzufügen. Einmal wäre hervorzuheben, dass unsere Regierung alles tut, um den Emissionen weitere hinzuzufügen, gleichzeitig aber dem Volk sagt, man täte alles, um das Klima zu schützen. Dieses gilt es zu brandmarken.
    Es ist natürlich richtig, wenn sie bemerken, dass auch noch so erfolgreiches Tun hier in D. die Kalamitäten auf dem Planeten nicht groß verändern würden und werden. Trotzdem halte ich es für wichtig, dass optimales Tun hinsichtlich Klimaschutz vonnöten ist, und wenn es nur darum geht, der Welt zu zeigen, dass es geht, dass es ginge wenn man denn wollte. Man rettet aber lieber die Pfründe des Kapitals.
    Wenn man jetzt betrachtet, wie weltweit die Situation auf dem Energiemarkt aussieht, 15% EE, davon Atom 4%. Die Hälfte der EE aus Wasserkraft, nur 2% aus Wind und 1% aus PV. Bis 2023 soll dies um etwa 1,5% steigen. (Quelle FR 31.1. Jörg Staude) Da bis jetzt die Emissionen jedes Jahr steigen, muss man wohl damit rechnen, dass dies auch weiter so sein wird, so dass vorerst keine positive Entwicklung stattfinden wird. Um so mehr Recht haben sie mit ihren Ausführungen. Im Lichte dessen, was halten sie von den Äußerungen von Personen wie Herrn Altmaier, Frau Schulze, oder allen voran unserer Kanzlerin ? Wenn man das Grundgesetz zu Grunde legt ?
    Die 500 ppm CO2 sind dann nicht mehr fern, erreicht in wenigen Jahren, nicht Jahrtausenden wie ehemals, die Frage nach den Kipppunkten wird so müßig, eintreten werden sie auf jeden Fall, was eigentlich auch egal ist, denn der Mensch beherrscht die jetzige Situation genau so wenig, wie die durch die Kipppunkte hervorgerufene. Wie sich die Katastrophen entwickeln werden, ist schwer zu sagen, nur dass sie eintreten ist sicher, wir haben schon jetzt Beispiele genug, Millionen Flüchtlinge, untergehende Inseln, sterbende Korallen, unbeherrschbare Feuer, Dürren, Wasserknappheit, Hitze in den Städten und Unwetter mit Überschwemmungen ungekannten Ausmaßes. Die Zahl der Flüchtlinge wird von Jahr zu Jahr zunehmen und das eigentliche Problem dabei, niemand wird sie aufnehmen. Schon jetzt ist die Situation in Griechenland und Nordafrika menschenunwürdig, was macht das mit unserem so gerühmten Grundgesetz ? Die Würde des Menschen ….
    Wie gesagt, ich wollte nur ein paar Punkte hinzufügen, es ist mit erhöhten Deichen und besseren Dächern nicht getan, all diese Dinge werden das Sterben nur verlängern, in ähnlichen Situationen vor Mio. Jahren starben auch etwa 7o – 9o Prozent des Lebens aus, danach baute sich das ganze dann über Mio. Jahre wieder auf, vielleicht mit mehr Glück ( oder mehr Hirn ?)

  26. Es ist schon traurig, wenn man sieht wie die Menschheit sehenden Auges alles tut, um eine drohende Katastrophe noch zu beschleunigen. Aus vielen Beiträgen lese ich Frustration und Unverständnis über „unsere“ Politik, die so tut, als würde sie das alles nichts angehen, und die Natur werde schon klein beigeben. Wir in Deutschland hätten eigentlich die wirtschaftliche Kraft und auch das Know how, um entscheidend etwas gegen die Klimakatastrophe zu unternehmen. Die Diskussion in diesem Zusammenhang, dass Deutschland „nur“ für zwei Prozent des CO2 verantwortlich sei, ist lächerlich. Würden wir auf einem leck geschlagenen Schiff kein Wasser schöpfen, nur weil wir mit unserem Eimer ohnehin nur 2 % des einlaufenden Wassers abschöpfen können und nicht sicher sind, ob die anderen mitmachen? Würden wir in einer solchen Situation Einzelnen überhaupt erlauben nicht mitzutun? Nicht schöpfen ist auf jeden Fall der sichere Untergang.
    Aber so lange unsere Politiker, sekundiert von den großen, meist im privat Besitz befindlichen Medien, unseren auf Wachstum und Konsum basierenden Kapitalismus als alternativlos preisen, wird es wohl nicht gelingen die breite Masse der Konsumenten davon zu überzeugen, dass wir uns und unser Leben ändern müssen. Wir müssen die Politik zwingen ihren Job zu machen. Dazu gehört auch, dass klare Regeln und Ziele formuliert und umgesetzt werden, auch wenn sie schmerzhaft sind. Was wir tun müssen ist uns bekannt. Wir sitzen in dem langsam voll laufenden Boot und unser größtes Problem ist, dass die IAA nicht mehr nach Frankfurt will. Vor Fridays for Future dachte ich auch, dass wir nicht mehr zu retten sind. Nun habe ich wieder etwas Hoffnung!

  27. Neben Siemens’ Entschluss, die Signalanlage in Australien zu bauen, kritisiert FR-Leser Alfred Kastner das Verhalten von Luisa Neubauer als Demokratie gefährdend, „extreme gesellschafts- und klimapolitische Positionen“, „stark polarisierende Galionsfigur“, viele Flugreisen wirft er ihr vor. Diese Ansicht möchte ich in aller Schärfe zurückweisen, denn Herr Kastner versteht offensichtlich nicht die Problematik der Klimaerwärmung. Unsere Regierung übrigens auch nicht.
    Mit der Natur kann man nicht verhandeln, es geht nur um Fakten. Die Ansicht, dass in einer parlamentarischen Demokratie Entscheidungen nicht ad hoc gefällt werden können, ist angesichts der Sachlage Unsinn. Weder Geduld für Kompromisse, um die Gesellschaft mitzunehmen und zusammenzuhalten, sind zu diesem späten Zeitpunkt noch möglich. Die Regierung hatte 30 Jahre Zeit, um zu tragfähigen Ergebnissen zu kommen. Diese Zeit ist nach anfänglicher Aktivität nur benutzt worden, um Absichtserklärungen abzugeben, denen keine Taten folgten. Dann wurde die Windkraft abgewürgt, zig-tausend Arbeitsplätze gingen verloren, ersatzlos. Um es kurz zu machen: Jetzt wird die Deckelung der Photovoltaik Förderung für weitere Arbeitsplatzverluste sorgen, man spricht von 30 000 bei vor allem mittelständischen Betrieben, ersatzlos. Andererseits wird die Kohleindustrie mit insgesamt 50 Milliarden bedient und es soll bis 2038 mindestens Kohle verbrannt werden, sogar in einem nagelneuen Kraftwerk. Weiter sorgt man dafür, dass grüner Strom nicht erzeugt wird, denn eine entsprechende Politik ist nicht vorhanden, wo soll der dann herkommen. Bei dieser Faktenlage ist für mich Frau Neubauer diejenige, die Recht hat, indem sie die Regierung der Untätigkeit bezichtigt. Wenn hier jemand die Demokratie gefährdet, dann die Regierung, durch einseitige Bevorzugung der Kohleindustrie und völlige Nichtachtung des Problems Klimaerwärmung.
    Greta Thunberg als Anhängerin einer selbstgemachten Religion zu bezeichnen, was soll das. Es gilt doch die Klimaerwärmung als große Bedrohung zu akzeptieren, die nach Ansicht von Herrn Schellnhuber / Potsdamer Institut (81% Wahrscheinlichkeit) wie auch der Münchner Rückversicherung nicht mehr aufzuhalten ist und man entsprechend vorsorgen sollte. Wenn es also noch Leute gibt, die versuchen das Schlimmste aufzuhalten, dann sollten sie unterstützt werden, mit aller Kraft, und eine Regierung, die die Dinge schlicht vermasselt, gehört abgewählt.

  28. „Bei 69 Cent für einen Liter Milch im Supermarkt und Schleuderpreisen für Fleisch können es die Bauern kaum schaffen, gleichzeitig die Umwelt zu schützen“ sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze zum Auftakt der Grünen Woche in Berlin. Bloße Appelle an die Verbraucher, für Lebensmittel, die nach gehobeneren Standards hergestellt wurden, einen höheren Preis zu bezahlen, sind bislang weitgehend verpufft. Ein hohes Qualitätsniveau kann es aber nicht zu Billigpreisen geben.
    Im Jahr 1960 betrug der Anteil für Lebensmittel an den Konsumausgaben der Verbraucher noch rund 38 Prozent. Im Jahr 2018 waren es gerade mal 14 Prozent.
    Jeder Euro kann nur einmal ausgegeben werden. Die Prioritäten der Verbraucher haben sich seither unter anderem zugunsten von Ausgaben für häufigere Urlaubsreisen verschoben, weil selbst hochwertig erzeugte Lebensmittel mittlerweile zu Dumpingpreisen angeboten werden.
    Man hat in diesen konsumorientierten Zeiten offensichtlich verlernt, den Wert von Lebensmitteln angemessen zu schätzen.
    Noch bis vor wenigen Jahrzehnten konnte ein Landwirt mit einem für heutige Verhältnisse klein strukturierten konventionellen Betrieb aus den Einnahmen der Landwirtschaft seine Familie ernähren.
    Heute können solche Betriebe in der Regel nur noch im Nebenerwerb als teures Hobby geführt werden.
    Früher war aber nicht alles besser.
    Die heutigen nach aktuellen Erkenntnissen gebauten modernen Stallgebäude sind im Vergleich zu früheren Jahren nicht nur weitaus größer, sondern auch viel heller und luftiger und bieten den Tieren viel mehr Platz.

    Auch die Bodenbewirtschaftung ist heute dank moderner Technik effektiver und schonender.
    Dies alles hat für die Landwirte seinen Preis, der jedoch von der Gesellschaft nicht angemessen honoriert wird.
    In Deutschland wird leider häufig vergessen, dass es sich bei den bäuerlichen Betrieben weit überwiegend um vergleichsweise klein strukturierte Familienbetriebe und nicht um Agrarfabriken handelt.
    Die mit der Natur eng verbundenen Landwirte sind, ohne ihn verursacht zu haben, einer der größten Leidtragenden des Klimawandels.
    Die Landwirte fühlen sich als die Buhmänner der Nation.
    In der Vergangenheit haben sie es leider versäumt, ihre Leistungen für Tierwohl und Umwelt in der Bevölkerung besser zu kommunizieren und ihren Kritikern das Feld überlassen, die größtenteils noch nie einen Kuhstall von innen gesehen haben.
    In der ehemaligen DDR haben Konzerne und Kapitalgesellschaften gesät, geerntet, gemolken und gemästet. Auf Belange des Umweltschutzes wurde dabei wenig Rücksicht genommen.
    Die Marktwirtschaft ist derzeit dabei, ähnliche Strukturen und Landschaften zu schaffen wie früher der Sozialismus mit endlosen Äckern, Megamastanlagen und zentralisierter Produktion.
    Möchten die Verbraucher derartige Verhältnisse zurück haben?
    Der Wert der klein bäuerlichen landschaftserhaltenden Kultur wird in Deutschland viel zu wenig geschätzt.

  29. Hallo Herr Kastner,
    wie schon in einem früheren Leserbrief deutlich gemacht bilden Bauern, >Bauernverband, Landwirtschaftsministerium / Agrarindustrie bis in die EU hinein eine untereinander verbandelte Einheit. Dass diese Einheit den kleineren Bauern nicht gut tut sieht man daran, dass immer mehr kleine Höfe aufgeben. Warum wählen sich diese Leute dann keinen anderen Bauernverband ? Der jetzige ist ausgerichtet auf Agrarindustrie, nicht auf kleinteilige Landwirtschaft. Das ist zumindest ein Teil des Problems.
    Die Aussage, der Verbraucher solle höhere Preise bezahlen macht doch überhaupt keinen Sinn. Der Verbraucher zahlt die Preise, die verlangt werden , vom Handel, was denn sonst, wie soll er denn mehr bezahlen ? Schon heute kaufen viele Leute ihre Produkte in Hofläden, bei Biobauern oder ähnlichem. Dies gilt es durch Politik zu fördern. Auf EU Ebene wie auch in D. Dies geschieht aber nicht. weil unsere Frau Klöckner das nicht will, sondern eben das Industriemodell fördert.
    Das andere ist, sie schreiben, die Bodenbewirtschaftung sei heute dank moderner Technik effektiver und schonender. Effektiver vielleicht insofern als auf dem Acker nur noch das wächst oder besser lebt, was da wachsen soll, alles andere aber vergiftet wird. Das mag von Ergebnis her besser sein, geht aber auf Kosten von Fauna und Flora, es wird alles umgebracht, außer dem Angebauten.Also effektiver mag das sein, aber schonender mit Sicherheit nicht. Es ist praktisch für den Bauern, außer Spritzen fällt keine Arbeit mehr an. Es führt aber dazu, dass die meisten Vogelarten und Pflanzen verschwunden sind. Ich wohne am Rande einer solchen Wüste, es ist eine Katastrophe, das können sie mir glauben. Und was Dünger und Gülle mit dem Grandwasser anstellen kann ja wohl auch kaum als schonend bezeichnet werden.
    Dass die Landwirte, die mit der Natur eng verbunden sind, sich schlecht behandelt fühlen, da stimme ich ihnen zu, aber das was die Landwirtschaft, die sogenannte konventionelle jedenfalls, mit der Natur anstellt, kann man wohl kaum als Naturverbunden bezeichnen, es ist das genaue Gegenteil.
    Es ist die Agrarindustrie in Verbindung mit dem Bauernverband, die diese Strukturen und Landschaften geschaffen haben, was glauben sie denn, was sich Bayer gedacht hat, als es Monsanto für viel Geld gekauft hat ? Man glaubt eben, damit durchzukommen, genau wie ein ehemaliger Landwirtschaftminister Schmidt damals die Neonicotioide in eklatanter Missachtung seiner Kompetenz durchgedrückt hat. Und da sagen sie, der Verbraucher soll es richten, WIE DENN ???

  30. Die Rede Donald Trumps in Davos war weder sachdienlich noch war sie überzeugend; im Gegenteil. Der amerikanische Präsident nützte seinen Auftritt dort, um sich unter einen Halo seines Narzismus und des Eigenlobs zu stellen; sein Eigenlob erinnerte an das Bild der Selbstkrönung Napoleons im Jahre 1804 in Notre Dames. Er mag zwar mit den Stimmen seiner Bevölkerung völlig auf demokratischem Wege gewählt worden zu sein, seine Politik der politischen Projezierung auf sich und eine Person hat jedoch völlig autokratische Züge, eine Politik, die wir derzeitig bei mehreren gewählten Staatschefs beobachten. Weiterhin ist es unverständlich, daß der amerikanische Präsident stetig auf eine faire Behandlung pocht, sich selber in der Politik des Entgegenkommens jedoch mehr als egoistisch zeigt. Er sollte sich im Klaren darüber sein, daß ihm jeder Pädagoge und jeder Gruppenleiter bei seinem Verhalten in jedem Kindergarten, in jeder Schulklasse und in jeder Gruppe ein gruppenunfähiges Sozialverhalten bescheinigen würde und es hat in keinster Weise etwas mit individueller Selbstverwirklichung zu tun, eine „Ich-Ich-Ich –Politik“ zu praktizieren

  31. zu8 @ Georg Dovermann
    Es mag ja sein das sie recht haben vom reden. Sie haben eigentlich zwei Möglichkeiten festzustellen das nicht Donald Trump der große Bekämpfer der EE ist sondern Andrea Merkel. Sie können im Internet recherchieren wie der Ausbau der EE in den USA 2020 läuft und in D. Dann können sie das vergleichen. Die andere Möglichkeit ist hier weiter Oben das lesen was ich als Link eingestellt habe. In beiden Fällen sollte ihnen auffallen das sie mit ihrem Beitrag das falsche Schwein geschlachtet haben.( wer hat das einmal nach dem 2. Weltkrieg gesagt?)

  32. Die Vereinbarung zum Kohleausstieg, die von der Bundesregierung getroffen wurde, ignoriert wissenschaftliche Fakten und macht es unmöglich, die Pariser Klimaziele zu erreichen. Ich bin fassungslos und wütend darüber! Wie können der kurzfristige Erhalt von Arbeitsplätzen in der Kohleindustrie und die Profitgier der Konzerne wichtiger genommen werden, als der – soweit wie noch mögliche – Erhalt unserer Lebensgrundlage, der Erde? Was kann wichtiger sein, als das Überleben der Menschheit?

  33. Das Kohleausstiegsgesetz ist eine absolute Enttäuschung – der Ausstieg lässt sich nur mit dem Fernglas am Horizont erahnen. Was völlig fehlt: ein Fahrplan, wie Deutschland das Erneuerbare-Energien-Ziel von 65 Prozent bis 2030 erreichen kann. Ohne den weiteren Ausbau der Erneuerbaren sind die Klimaziele jedoch ernsthaft in Gefahr. Ein Plan besteht für weiteren Tagebau zu Lasten von sieben Dörfern im Rheinland, für ein neues Steinkohlekraftwerk Datteln IV, in den Jahren 2023 bis 2028 muss kaum ein Meiler abgeschaltet werden, so dass über etliche Jahre weiter große Mengen an CO2 in unsere Luft gelangt. So viele Menschen haben gegen diese Pläne demonstriert – hört die Politik überhaupt zu?

  34. Das Klimapäckchen ist also geschnürt. Eine Verhöhnung der jungen Leute, die sich um eine lebenswerte Zukunft sorgen, und derjenigen, die in der Klimakommission für den Ausstieg gekämpft haben. Der Ausstieg ist auf die nächste Generation (2039) vertagt. Beruhigt lehnen sich die Konzernbosse zurück: In der Zeit kann viel passieren. Denken wir an den rot-grünen Atomausstiegs-Konsens, den Merkel aushebelte, um ihn dann nach ihrer 180-Grad-Wende aufgrund von Fukushima wieder einzuführen und mit hohen Entschädigungen an die Konzerne zu vergolden. Nun haben wir also mit dem Kohleausstieg eine Neuauflage dieses bewährten Verfahrens: Der Steuerzahler bereitet den Konzernen mit 4,1 Milliarden Euro Entschädigung ein weiches Bett. Und wer weiß, vielleicht steigt die nächste Regierung ja auch wieder aus.
    Warum eigentlich bekommen nicht die Konzerne das gesagt, was so manchem arbeitslos gewordenen Menschen vorgehalten wird: Sie haben versäumt, Ihre Qualifikation an die neuen Anforderungen anzupassen. Übersetzt für die Kohleindustrie: Wer in den letzten 30 Jahren nicht kapiert hat, dass die Kohle Dinosaurier-Energie ist, hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt, und es wird Zeit, dass er aus dem Markt verschwindet.
    Aber nein, sie bekommen 4,1 Milliarden geschenkt. Mein Vorschlag: Umlegen auf den Strompreis, damit die Verbraucher auch was davon mitkriegen, was hier gespielt wird. Man könnte ja ersatzweise die Umlagen für die Erneuerbaren Energien durch Steuern finanzieren.

  35. Das neue Kohleausstiegsgesetz ist ein Schlag ins Gesicht all derer, die geglaubt haben, die Regierung habe es mit dem Fahrplan für den Ausstieg aus der Kohle, der von der Kohlekommission ausgearbeitet worden war, ernst gemeint. Im Widerspruch zu diesem ist nun vereinbart worden, dass die Kohlekraftwerke noch bis 2938 40 Millionen Tonnen CO2 ausstoßen dürfen.

  36. Zum letzten Leitartikel in der FR der die Frage aufwirft ob die Generation 4 der AKW einen Beitrag zur Energiewende und damit zur Bekämpfung des Klimawandels leisten können ist folgendes zu sagen. Als erstes ist es ja schon ein seit Jahrzehnten anhaltender Dauerzustand das diese Industrie in Aussicht stellt das die nächste Generation ihrer Kraftwerke den Durchbruch zu preiswerter sicherer Versorgung darstellt. Ich frage mich wie man diesen Leuten noch glauben kann. Sie wollen als erstes wieder Milliarden von Euro als Forschungsförderung erhalten ohne sicher sagen zu können was dabei raus kommt. Ich möchte nur mal einige Schlagzeilen nennen die man uns in Aussicht gestellt hat. In den 70er Jahren sagte man das Strom aus AKW so billig wird das man keine Stromzähler mehr benötigt und in 50 Jahren die Kernfusion eh unbegrenzte Mengen an Energie bereit stellt. Als sich in der 80er Jahren gezeigt hat welche Mengen an Atommüll da entstehen hat man die Wiederaufarbeitung erfunden. Das Ergebnis davon ist das bei der Wideraufarbeitung aus 1Kg Atommüll 3 Kg werden. Um das Jahr 2000 kam die Diskussion um die Genration 3 auf die das Sicherheitsproblem lösen sollte. Inzwischen sind davon Reaktoren im Bau und stellen bisher ein einziges Finanzdebakel da. Der weitere Bau solcher Anlagen ist derzeit dabei zum stehen zu kommen. Jetzt stellt man für in 20 Jahren die Generation 4 in Aussicht und will das Energieproblem in 50 Jahren mit Fusionsreaktoren endgültig lösen. Man nennt das mit der Kernfusion inzwischen Fusionskonstante. Es dauert schon seit Jahrzehnten noch ca 50 Jahre bis es einen brauchbaren Fusionsreaktor gibt. https://www.wir-ernten-was-wir-saeen.de/fusionsreaktor . Kann man zu so einer Industrie wirklich so viel Vertrauen haben das man glaubt was sie dieses mal sagen?
    Es stellt sich dabei natürlich die Frage welche Alternativen bestehen. Dabei kam mir im Artikel der FR folgende Betrachtung zu kurz. Alle Reaktoren , egal ob Atom, Kohle oder Gas haben einen Dampfkreislauf. Sie erzeugen Dampf und mit diesem Dampf Strom. Das soll wohl auch diese Generation 4 so machen. Jetzt stellt sich die Frage was kostet denn solch ein Dampfkreislauf und ist solch ein Dampfkreislauf für Kleinkraftwerke überhaupt geeignet. Da kann man sich ja anschauen was es derzeit gibt. Blockheizkraftwerke auf Hausebene arbeiten nicht mit so einem Dampfkreislauf und Kraftwerke die zur Heizung von Fernwärmenetze eingesetzt werden erzeugen im Regelfall auch nur Wärme und nutzen den Dampf nicht um auch noch Generatoren für die Stromerzeugung zu betreiben. Eigentlich wird die Erzeugung von Strom über einen Dampfkreislauf nur in Großkraftwerken eingesetzt. Ich unterstelle mal das es dabei als Grund um Kosten geht. Also das die AKW Generation 4 Kleinkraftwerke werden möchte ich schon deshalb bezweifeln. Aber auch bei Großkraftwerken kostet das Geld und hat einen katastrohpalen Wirkungsgrad wenn man erst Dampf erzeugt und diesen dann durch Generatoren jagt. Es gibt Kostenbetrachtungen das dieser Dampfkreislauf auch bei Großkraftwerke einige Cent/ KW Std kostet. Damit kann man annehmen das die Zeit in der man Energie über Dampf erzeugt zu Ende geht weil es einfach ineffizient ist das so zu machen im Vergleich zu den EE. Deshalb sollte man sich die Milliarden für AKW der Generation 4 gleich sparen und das Geld sinnvoller einsetzen und das schon gar wenn die Technik erst in 20 Jahren zur Verfügung steht.

  37. Die sogenannte linke Klimapolitik von Klaus Ernst ist ein gutes Beispiel für den „Selbstbetrug der Bürger“ (Rainer Grießhammer) und zeigt ganz deutlich, wie ausgeprägt das alte technikgläubige Denken auch in den Köpfen linker (?) Politiker zu finden ist. „Ein fortschrittlicher Ansatz ist es, auf technische Lösungen zu setzen…“, schreibt Klaus Ernst und lehnt jegliche Verbote und Einschränkungen ab. Seine Vorstellungen über eine „linke“ Klimapolitik unterscheiden sich in vielen Passagen nicht von Vorstellungen der Anti-Verbotspartei FDP und der Autolobby, sind allerdings etwas sozialer ausgestaltet. Er verleugnet völlig, dass Veränderungen unserer destruktiven Lebensweise mit ihrem extremen Ressourcen-Verbrauch längst überfällig sind und blendet die globale soziale Ungerechtigkeit durch unsere „imperiale Lebensweise“ völlig aus. Es wäre zu wünschen, dass Herr Ernst sich intensiv mit den Aussagen von Rainer Grießhammer beschäftigen würde, der deutlich macht, dass eine wirksame Klimapolitik nicht nur auf technologische Lösungen setzen kann, sondern ein spürbares Umdenken in Gesellschaft und Politik erfordert. So braucht es Wechselwirkungen zwischen Veränderungsprozessen in der Gesellschaft mit einer anderen Vorstellung von „gutem Leben“ und politischen Entscheidungen und Regulierungen durch angemessene Kohlendioxid-Bepreisung, Einschränkung und spürbare Verteuerung des Flugverkehrs, Reduzierung des Autoverkehrs, Tempolimits und ähnliche Maßnahmen. Wie schwierig es ist, solche Veränderungsprozesse durchzusetzen, zeigt sich gerade am Beispiel des Tempolimits. Hierbei geht es um eine relativ einfach zu installierende Maßnahme, die sehr rasch die Opferzahlen im Straßenverkehr senken könnte und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz leisten würde. Wenn selbst Politiker der Linken sich so explizit gegen Verbote und angemessene Regulierungen aussprechen, verwundert es kaum, dass das notwendige Umdenken so langsam voran kommt. Wie Rainer Grießhammer richtig sagt, stehen wir bereits auf sehr dünnem Eis und es bräuchte deshalb eine mutige „linke“ Klimapolitik, die die soziale Frage nicht gegen die ökologische Frage ausspielt.

  38. zu @ Hermann Roth
    es bräuchte deshalb eine mutige „linke“ Klimapolitik, die die soziale Frage nicht gegen die ökologische Frage ausspielt.
    Diese beiden Punkte sollte man völlig getrennt betrachten und die soziale Frage dann stellen wenn sie durch umgesetzte Klimamaßnahmen ansteht. Das beste Beispiel ist das gerade beschlossene Klimaschutzgesetz. Da hat man eine Erhöhung der Pendlerpauschale beschlossen. Es hat nur wenige Wochen gedauert bis die erste Studie gekommen ist das E-Auto fahren billiger ist als Verbrenner. Warum hat man dann die Pendlerpauschale erhöht? Das Ganze darf nicht schon vorher vermischt werden. Man sollte Klimaschutz vorgeben und dann gegensteuern wenn es aus sozialen Gründen notwendig ist sonst wird es keines von beiden geben oder nur Unsinn wie gerade beschrieben.

  39. Das Bild, das die Gesellschaft allgemein darbietet, ist Schizophrenie pur. Die Regierung sagt, sie schützt das Klima, tut aber das Gegenteil. Der Bürger sagt, er möchte das Klima schützen, wenn aber die Einschränkungen kommen, tut er nicht mit (sie auch nicht). Da wird dem Bürger suggeriert, jeder können etwas tun, was im Prinzip ja richtig ist, aber in der Aufrechnung nur pille-palle ergibt. Es ist auf allen Gebieten so, auch auf dem Gebiet der Politik, die sogenannten Volksparteien sind dabei sich aufgrund dieser Schizophrenie selbst zu zerlegen, der SPD hat es fast geschafft, die CDU arbeitet daran. Das Problem: Es gibt keine Alternativen, denn die müssten ja die Schizophrenie abschaffen und das wird erst gehen, wenn die Umstände so gravierend sind, dass es nicht anders geht. Dann wird es zu spät sein, aber ich wüsste nicht, wie das Dilemma anders zu lösen sein wird.Man kann es natürlich auf der Trump/AfD Schiene lösen, nur ist das keine Lösung, so tun als ob nichts ist, ja geht`s noch, da bin ich doch lieber schizophren.

  40. Wenn es zu Kippkaskaden kommt, dann ist dies eine existentielle Bedrohung für die Zivilisation. Keine wirtschaftliche Kosten-Nutzen-Analyse wird uns helfen. Wir müssen unsern Ansatz für das Klimaproblem ändern. Aus unserer Sicht deuten allein die Beweise zu den Kipppunkten darauf hin, dass wir uns in einem Zustand des planetarischen Notstands befinden.“ (Rockström, Rahmstorf, Schellnhuber u.a.in „nature 575, 2019) Das ist die dramatische Einschätzung führender Klimawissenschaftler, die sich auch aus den Gutachten des Weltklimarates ableiten lässt. Mit welchem Recht missachten unsere heutigen „Eliten“ in Politik und Wirtschaft unser Wissen um die Klimakrise, dieses geballte , unzweideutige Wissen der globalen Klimawissenschaft?
    Je länger ich über die Ignoranz der meisten Politiker*innen, Medien und vieler Zeitgenossen nachdenke, desto rätselhafter wird mir dieses Phänomen. Die Trumps leugnen die Erkenntnisse und halten an ihrer Traumwelt fest, als könnten sie damit die Realität der Klimakrise auszutricksen. Die Merkels anerkennen Erkenntnisse die nicht zu leugnen sind, aber sie handeln, als würde es ausreichen so zu tun „als ob“, als ginge es darum, Wähler zu gewinnen, ohne etwas ändern zu müssen. In Leitartikeln der FR v. 16.01.20 findet Matthias Koch die „Methode Merkel“ richtig, weil die Leute ja Schnitzel essen und fliegen wollen und am 22.01.20 glaubt Marina Kormbaki im „Duell in Davos“ beide „Extreme“, Trump wie Greta Thunberg, könnten der in Davos versammelten Wirtschaftselite nicht die nötige Orientierung bieten, sieht ein „Umdenken von Investoren“ und Thunbergs Ungeduld verstelle „den Blick auf politische Weichen, die jetzt gestellt und hoffentlich bald zur CO2-Reduktion führen werden“. „Zu grünen Geschäften ist zwar noch ein langer Weg. Gut dass die Wirtschaft jetzt darüber spricht. Noch besser wäre, wenn die Manager bald danach handelten.“
    Offensichtlich entspricht keine dieser Haltungen auch nur annähernd der Dringlichkeit der Lage. Greta und die Fridays fordern nichts anderes als zurechnungsfähiges Handeln, entsprechend den eigenen völkerrechtlichen Verpflichtungen, den wissenschaftlichen Erkenntnissen und ihr Recht auf eine menschenwürdige Zukunft. Was ist daran „extrem“? Wie kann man in unserer Lage seine Hoffnung ernsthaft auf lange Wege zu grünen Geschäften setzen? Geschäfte derer, die für diese Lage wesentlich verantwortlich sind und für die Wachstum und Rendite oberstes Gesetz ist? Nicht Greta verstellt den Blick auf politische Weichen, sondern ein rätselhaftes Phänomen globaler massenhafter Realitätsverkennung verstellt den Blick auf den Ernst der Lage. Ein „universeller Verblendungszusammenhang“, wie ihn die kritische Theorie als Folge der Verselbstständigung ökonomischer Imperative gesehen hat, scheint in der Klimakrise mit ungeheurer Wucht in einem gattungsgeschichtlich selbstmörderischen Ausmaßes am Werk.
    Die Zeit für „business as usual“, auch mit grünem Anstrich, ist abgelaufen. Hoffnung bleibt auf die Kraft der Vernunft, Einsicht und die Möglichkeit rettender radikaler Maßnahmen, historisch z.B. bei der Umstellung ziviler auf Kriegswirtschaft oder heute in China beim Kampf gegen das Virus zu beobachten. Vielleicht kann im planetaren Klimanotstand gerade eine basisdemokratisch geborene Vernunft einen Wandel hin zu echten Notstandsmaßnahmen, umgehend eingeleiteten Transformationen und einem wunderbaren kollektiven Kraftakt einleiten und hunderte Millionen Leben retten, unsere Zivilisation vor dem Zusammenbruch bewahren und unseren Kindern eine lebenswerte Zukunft erhalten. Anzeichen dafür gibt es auf der ganzen Welt. Noch kann es zur Rettung hin kippen. Dazu muss jeder seinen Teil beitragen, vor allem Mut zur Wahrheit in Wort und Tat

  41. Wir wissen es doch alle: Das nun beschlossene Gesetz macht die Situation noch schlimmer. Der Kohlekompromiss ist damit aufgekündigt. Es soll alles wie geplant weitergehen: Es werden weiter Dörfer geflutet und dazu soll noch ein weiteres Kraftwerk ans Netz gehen. Es ist unbgereiflich! Vom Ausbau der erneuerbaren Energien keine Spur. Hunderttausende haben für den Klimaschutz demonstriert. Das Gesetz setzt den gesellschaftlichen Frieden aufs Spiel und schert sich nicht um Klimaschutz für die kommenenden Generationen. Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen!

  42. Liebe Bundesregierung, klarer kann man es nicht auf den Punkt bringen als die CO2-Uhr des renommierten Mercator-Research-Klimaforschungsinstituts (MCC). Und es braucht wahrlich kein Studium der Physik, um zu verstehen, wie wenig Zeit wir noch haben, um das Ruder noch rumzureißen. Wenn wir so weitermachen wie bisher, können wir noch gut sieben Jahre CO2 in die Atmosphäre pusten, dann ist das Budget aufgebraucht und nach weltweit einhelliger wissenschaftlicher Meinung gibt es dann keinen Spielraum mehr. Das 1,5-Grad-Ziel war schon ein hart errungener Kompromiss der Kompromisse, um das Schlimmste zu verhindern.
    Und Sie liefern nun einen Entwurf für einen Kohleausstieg, der all dieses Wissen in den CO2-Wind schlägt und so tut als hätten wir noch 100 Jahre Zeit. Und man ist besorgt, Sie gehörten noch jener Spezies an, die glaubt, die Erde sei eine Scheibe. Es grenzt an Zynismus, wenn Sie damit argumentieren, die Wende müsse sozialverträglich erfolgen und dabei Milliarden in veraltete klimaschädliche Kraftwerke stecken, die jetzt schon nicht wirtschaftlich sind. Milliarden, die man dringend für zukunftsfähige Technologien braucht, um hier neue Arbeitsplätze zu schaffen. Auch die Arbeit der eigens berufenen Experten der Kohlekommission und den Kohlekompromiss ignorieren Sie weitgehend und man fragt sich, ob der Schaden nicht geringer wäre, wenn Sie gar nichts unternähmen.
    Man könnte über Ihren Kohle-Schildbürgerstreich lachen, wenn das Ganze nicht so traurig wäre. Doch immer mehr Menschen lassen sich von Ihrem hohlen, planlosen Aktionismus nicht mehr blenden und zeigen ihren Unmut unverblümt auf der Straße. Und der juristische Laie fragt sich, ob man Sie für so viel an geballter Verantwortungslosigkeit eigentlich nicht auch juristisch belangen kann. Dafür, dass Sie unter Missachtung Ihres Amtseides Ihre Macht missbrauchen, um vorrangig Partikularinteressen der Energiekonzerne, die eine Wende verschlafen haben, mit Steuermilliarden zu bedienen und zu belohnen. Und nicht zuletzt auch dafür, dass Sie gleichzeitig in einer äußerst kritischen Lage fahrlässig das Gemeinwohl und insbesondere die Grundrechte jüngerer Menschen auf ein würdiges Leben auf diesem Planeten wider besseren Wissens mit Füßen treten. Seien Sie gewiss, immer mehr Menschen – unter ihnen auch immer mehr besorgte Eltern – lassen sich das nicht mehr bieten und werden alles Mögliche in Bewegung setzen, um Sie in Ihre Schranken zu weisen und zur Verantwortung zu ziehen.

  43. Nach einer Beratungszeit von etwa einem halben Jahr hat die von der Bundesregierung eingesetzte Kohlekommission ihre Empfehlungen für den Ausstieg aus der Kohleverstromung vorgelegt. Die Bundesregierung hatte erklärt, die Ergebnisse der Kommission umsetzen zu wollen. Nun hat das Kabinett das „Gesetz zur Reduzierung und zur Beendigung der Kohleverstromung“ verabschiedet. Damit werden nach der offiziellen Verlautbarung der Bundesregierung die energiepolitischen Empfehlungen der Kohlekommission umgesetzt. Dies sehen viele Mitglieder der Kohlekommission und praktisch alle Umweltverbände allerdings anders.
    Wesentliche Empfehlungen der Experten wurden ignoriert. Die Abschaltung der Kraftwerke verschiebt sich nach hinten. Datteln 4 soll, trotz gegenteiliger Empfehlungen, in Betrieb gehen. Die Genehmigung für Datteln 4 wurde Anfang 2017 mit einer Sondererlaubnis zur Fertigstellung und zum Betrieb erteilt (damals war der CO2-Ausstieg noch unbekannt). Nach Aussage von Peter Altmaier hat Uniper (ein 2016 von Eon abgespalteter Konzern) einen Rechtsanspruch auf die Inbetriebnahme des noch im Bau befindlichen Kraftwerks. Andernfalls wären milliardenschwere Entschädigungen zu zahlen. Außerdem wird die Kapazität benötigt um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Die Milliarden fließen allerdings auch so. 4,35 Milliarden Euro sollen die Konzerne erhalten. Mit dabei ist mit 1,75 Mrd. Euro Leag. Das Unternehmen ist entstanden, nachdem Vattenfall sein Braunkohlegeschäft in Deutschland an einen tschechischen Milliardär und eine Investmentgruppe verkauft hat. Laut „Spiegel“ ist der Ausfall durch den Kohleausstieg nur minimal (854 statt 867 Millionen Tonnen). Für diese Differenz zahlt der Steuerzahler nun 1,75 Mrd. Euro an Leag.
    Grundsätzlich stehen den Kraftwerksbetreibern, wenn die Anlagen abgeschrieben sind, nach einem Rechtsgutachten des wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestags keine Entschädigungen zu. Der Steuerzahler zahlt also für mögliche zukünftige Gewinne, ohne dass eine Rechtsgrundlage besteht. Das ist ein Geschenk an RWE und Co., deren Altanlagen längst abgeschrieben sind und schon Millionen verdient haben. Außerdem sind die prognostizierten Gewinne der Energieerzeuger ohnehin zu hoch, da die CO2-Zertifikate im Emissionshandel den Strom aus Kohlekraft überproportional verteuern werden.
    Auch der Verweis auf die Versorgungssicherheit ist falsch, zumal Minister Altmaier alles unternimmt, um den erneuerbaren Energien das Wasser abzugraben. Hier werden Arbeitsplätze vernichtet bzw. nicht geschaffen, während sie in der Kohleindustrie mit 40 Milliarden hoch subventioniert werden. Ein Beispiel für unkoordinierte und nicht zielführende Politik auf Kosten der Allgemeinheit und der Umwelt.

  44. Es geht um eine riesige Menge des Klimakillers CO2, die noch für Jahrzehnte freigesetzt werden wird, falls die neue Großkohlenmine in Australien tatsächlich in Betrieb geht. Der Siemensvorstand hatte die Mittel in der Hand, dies noch zu verhindern. Die Generalversammlung zeigte nun, dass das Bekenntnis von Nachhaltigkeitszielen beim Siemenskonzern doch nur Schönfärberei ist! Wer anderes erwartet hatte, wurde eines Schlechteren belehrt.
    Doch wie sieht es beim Ausstieg aus der Kohleverstromung in Deutschland aus? Ziemlich trostlos, die Klimakrise wird von den Zuständigen einfach nicht ernst genommen! Von der ‚Kohlekommission‘ war schon vor einem Jahr ein Fahrplan für den Kohleausstieg vereinbart worden – ein schwacher Kompromiss, mit dem Deutschland die Pariser 1,5°-Klimaziele nicht erreichen kann! Das zughörige Gesetz hat Minister Altmaier ein Jahr lang verzögert, obwohl der Klimawandel keinen Aufschub mehr zulässt!
    Nun ist das Gesetz beschlossen, es verwässert aber diesen Kompromiss weiter,
    da a) zwischen 2023 und 2028 nur wenige Kraftwerke abgeschaltet werden sollen, der Großteil erst nach 2030 b) es die Inbetriebnahme des neuen Kohlekraftwerks Datteln IV zulässt c) ein Fahrplan fehlt, wie bis 2030 die Erneuerbaren einen Anteil von 65 Prozent erreichen sollen. Das alles vor dem Hintergrund der Klimakatastrophe! Herr Altmaier, schämen Sie sich nicht, dass Sie Verrat üben an einer lebenswerten Zukunft für Ihre Enkel? Die Klimakrise lässt sich nicht mit Kompromissen aufhalten!
    Wie kommt es, dass führende Politiker in unverantwortlicher Weise, abgehoben von den Interessen und dem Wohl der Menschen handeln, wobei sie – unter Verletzung ihres Amtseids – zugleich der Demokratie schaden?! Wir haben im Lande praktisch eine Lobbykratie, in der die Geldmacht regiert! Ob Parteispenden, Aufsichtsratssitze oder direkte Vorteile die politischen Entscheidungen prägen, kann man nur vermuten – jedenfalls winken nach der Ministertätigkeit lukrative Posten in der Industrie oder Finanzwirtschaft. Besonders fallen hierbei neben dem Wirtschaftsministerium das Verkehrsministerium (Scheuer) und Landwirtschaft (Klöckner) dadurch auf, dass dort die Interessen der Konzerne direkt durchgedrückt werden. Es ist einfach skandalös, wie diese Politikerkaste agiert!
    Die Bundeskanzlerin müsste Kraft ihrer Richtlinienkompetenz die notwendigen Klimamaßnahmen durchsetzen. Doch sie findet nur schöne Worte für die notwendigen Veränderungen, um die Klimaziele – hier beim Kohleausstieg – zu erreichen, aber sie handelt nicht danach!

  45. Sturm Sabine fegt noch immer mit voller Wucht durch Deutschland, und sogar AKK kann sich (fast) nicht mehr richtig am Amt festhalten. Und es soll weiter sehr stürmisch stürmen, nicht nur im Land(tag) von Thüringen.
    Schnell mal so nebenbei, zwischen den Faschingsbällen, das Klima in Deutschland retten zu wollen, das geht meist nicht so ganz einfach, und lässt sich oft nicht zwischen T(h)ür(ingen) und Angel erledigen!

  46. Hallo Klaus P.Jaworek,
    Recht haben sie, Sabine ist durch aber jetzt haben wir Victoria, es wird auf den Inseln den letzten Sand kosten. Vorrang hat aber jetzt nicht das Klima sondern die Politik, die , wie es aussieht, durch drei Experten aus der CDU künftig gestaltet werden soll. Egal, welcher es werden soll oder wird, fürs Klima wird nicht viel übrig bleiben, für Biodiversität auch nicht, das muss man den Herren wohl erst mal erklären. Arme Welt !

  47. Laut Worldwatch Institute ist Nutzvieh verantwortlich für 32564 Millionen Tonnen CO2 Äquivalent pro Jahr, also für 51 % der weltweiten Emissionen.
    Ich kenne zu viele kluge und engagierte Menschen-keine neunmalklugen Narzisten, sondern gute Menschen, die ihre Zeit, ihr Geld und ihre Kraft dafür einsetzen, die Wllt zu verbessern-, die niemals etwas an ihrer Ernährungsweise ändern würden, egal mit welchen Argumenten man sie zu überzeugen versuchen würde.

    Aus: Jonathan Safran Froer, Wir sind das Klima, Seite 189, im Gespräch mit seiner Seele.

  48. Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein. Ich werde mit meiner Familie morgen umweltfreundlich mit dem Zug von der Nordseeküste nach Österreich fahren, werde-wie seit fast 30 Jahren- umwelt(und Tier-)freundlich keine Tiere essen, Milch nur zum Müsli konsumieren (neu), aber Käse und Joghurt essen, und ich werde auf Skiern fahren, mit schlechtem Gewissen auf klimaschädlichem Kunstschnee, aber ich weede es tun. Auch, um meinem Sohn eine Freude zu bereiten (wenn es eine Freude ist, wenn Papa mitfährt), vor allem aber, weil ich es genieße, gleichzeitig einen Blick auf die Alpen zu haben und runter zu fahren.

    Mit schlechtem Gewissen. Ich freue mich jetzt schon drauf!

  49. Ja, Herr Lübbers, wir sind alle nur Menschen. Sie brauchen da gar kein schlechtes Gewissen zu haben.
    Das sollten besser die Menschen haben die unsere TV Programme machen, heute Abend, ARD, Hart aber fair, Herr Plasberg. eine Sendung über Klima. Gut war ein Professor Michael Braungart, mit für mich neuen Ideen für die Umwelt. Alles andere war wir immer, nur keine Regierungsschelte für Nichtstun, kein Wort. Diskutiert wurde wieder , was ein Einzelner tun kann, dass Deutschland nur 2 % beiträgt, usw.
    Über etwaige Folgen der Klimaerwärmung, kein Wort, auch wie immer, es entsteht immer der Eindruck, als handele es sich beim Klima um eine Partei, die man abwählen kann. Schön wär`s. Anschließend gab es einen Beitrag über Fff. Es wurde gewarnt vor einem Auseinanderbrechen der Gesellschaft, man hatte auch Umfragen gemacht, die Ziele der jungen Leute kamen aber nicht zur Sprache, dafür durfte die Politik in Form von Frau Schulze, Herrn Amthor, und auch der Afd ausgiebig zu Wort kommen. Insgesamt sehr unbefriedigend. Warum fällt mir dann immer „Regierungsfunk“ ein ? Wir brauchen dringend ein paar warme Sommer, wenn schon die warmen Winter niemand beeindrucken (sollten sie aber).

  50. zu @ Ralf-Michael Lübbers
    Wenn sie ein bisschen in dem lesen was ich gestern als Link eingestellt habe können sie erkennen dass das Energieproblem zu lösen eigentlich kein Problem mehr ist sondern nur noch gemacht werden müsste. Deshalb müssen sie ganz sicher kein schlechtes Gewissen wegen dem Kunstschnee haben den sie demnächst benutzen wollen. Ich wünsche ihnen schönen Urlaub und viel Spaß.

  51. Im Rahmen des Geschäftsberichts der Fa. MTU sagte Herr Kameritsch, dass die Technik mit Wasserstoff und CO2 aus der Luft künstliches Kerosin herzuzstellen da sei, aber eben viel teurer als herkömmliches Kerosin.Es bedarf einer Anschubfinanzierung. Die Reaktion der Politik sei verhalten. Es darf spekuliert werden, dass hier die Lobby der Ölindustrie am Werk ist. Die Politik hat 50 Milliarden für die Kohle, nichts für Arbeitsplätze in Wind und Sonne, lässt das Klima verkommen, lässt sich vermutlich von der Lobby bezahlen, dabei ist alles , was erforderlich ist, ein paar Milliarden um den richtigen Sprit herzustellen. Damit wäre auch das Antriebsproblem der Verbrenner gelöst, denn die E-Auto Umstellung wird nicht funktionieren, kann nicht, da lt Prof. Braungart gar nicht genug Kupfer da ist, um die Infrastruktur herzustellen. Es geht schlicht nicht. Das ist wahrscheinlich bekannt, aber man lässt die Verbrenner noch ein paar Jahre laufen, der Sprit muss schließlich verkauft werden. Selbst wenn der neue Sprit dann erheblich teurer ist, was solls, dann wird eben weniger geflogen und gefahren, wir haben ja gar keine Wahl, aber wegen der Ölindustrie das Klima an die Wand zu fahren, was ist das für eine Politik, es kann einen ekeln vor diesen Leuten.

  52. zu @ Jürgen H.Winter
    Wenn sich E Autos durchsetzen werden auch alle Häuser PV Anlagen haben. Für was braucht es da noch zusätzlich Kupfer?

  53. Hallo Hans,
    so einfach scheint es nicht zu sein, Prof Braungart wie auch der Tübinger Oberbürgermeister Palmer hielten die Frage der Kupferleitungen etc. für spielentscheidend. Als Nichttechniker scheint mir das auch ein Riesenproblem zu sein, wie soll das an der Autobahn gehen, in großen Mietshäusern und so, in der Stadt, also nicht am Wohnort, da braucht es doch auch tausende Anschlüsse, die es nicht gibt. Also so einfach geht es wohl nicht. Da scheint mir die Sache mit dem Wasserstoff/CO2 Ersatzmix für Verbrenner deutlich besser. Dass das teurer ist, ist doch kein Nachteil, im Gegenteil, weniger Flieger und weniger Autos sind doch ein Segen ! Alles geht übrigens am Thema vorbei, da unsere Regierung das Klima nicht retten will und die Kohle und Ölindustrie gefördert wird. Worüber regen wir uns auf ??

  54. zu @ Jürgen H.Winter
    Ich möchte sie noch mal darauf hinweisen das ich am 17.02.um 17:46 Uhr eine Studie von Fraunhofer eingestellt habe die absolut lesenswert ist und belegt das die Energiewende technisch und wirtschaftlich machbar ist. Es wird auch auf die Stromversorgung von Elektroautos eingegangen. Üblicherweise wird sich wohl wieder kein Forschungsinstitut finden das diese Studie widerlegt. Das war soweit ich weiß bisher immer so. Fehlendes Kupfer spielt bei dem Aufbau der Ladeinfrastruktur in der Studie keine Rolle. Soviel kann ich ihnen schon mal verraten. Aber vielleicht veröffentlicht ihr Professor ja bald eine Studie die Fraunhofer widerlegt. Solange das nicht passiert halte ich die Aussage für Geschwätz.

  55. zu @ Jürgen H.Winter
    Wenn sie inzwischen in der Studie von Fraunhofer gelesen haben wissen sie das dort steht das genau das mit dem Wasserstoff für PKW nicht machbar ist. Die Voraussetzung für das Gelingen der Energiewende ist das wir unseren Primärenergiebedarf deutlich reduzieren nicht erhöhen. Das soll laut der Studie dadurch erreicht werden das alles auf Elektro umgestellt wird wenn es irgendwie möglich ist und das ist in der Hauptsache Heizungen auf Wärmepumpe und Solar sowie Autos auf Elektrisch. Genauso kann man dort lesen das es dafür keine technischen Probleme mehr gibt aber natürlich noch die entsprechende Infrastruktur aufgebaut werden muss. Das kostet die nächsten 30 Jahre zwischen 400 Milliarden und 6000 Milliarden Euro. Wovon das abhängt bitte selber nachlesen. Was dem gegenüber steht ist in der Studie nur am Rande erwähnt. Wir brauchen keine fossilen Brennstoffe mehr und haben ein Beschäftigungsprogram mit den dazu gehörigen Steuer und Sozialversicherungseinnahmen von sicher mehreren 100000 Arbeitsplätzen. Dazu kommt noch saubere Luft und CO 2 Einsparungen.Also eine super Sache die sofort gemacht werden müsste. So jetzt brauchen sie die Studie eigentlich nicht mehr zu lesen außer sie wollen die Oben genannten Details noch wissen.

  56. Übrigens für fossile Brennstoffe gibt D. wenn ich die Zahl richtig im Kopf habe 800 Milliarden Euro im Jahr aus. Man kann alleine an den Zahlen erkennen wie groß der Umbruch ist und warum er 30 Jahre dauert, aber auch wie sinnvoll.

  57. Hallo Hans,
    solange unsere Regierung sich einen Teufel darum schert, was aus dem Klima wird, sind unsere ganzen Überlegungen hier reiner Müll. Dass man schon in den 90er Jahren hätte etwas tun können ist nichts Neues, nur hat man nur sehr wenig getan und tut jetzt nichts mehr. Man kann nur mehr demonstrieren und Krach schlagen ob des kriminellen Verhaltens dieser Regierung. Das Schlimme ist, die Bürger dieses Landes müssen erst geweckt werden und das kann nur einer : das Klima selbst, in dem es vorführt was die Änderung bedeutet. Das kann verschiedene Formen annehmen, Dürre, Feuer, Unwetter mit Überschwemmungen, Sturmfluten an der Küste und vieles Andere, das hat den Nachteil, dass man dann nicht mehr viel machen kann, aber was hilft es.Man darf nicht vergessen, dass auch der Bürger schon seit mindestens 30 Jahren Bescheid weiß, aber auch er/sie schläft. Dafür wird das Geschrei später um so lauter sein.
    Wenn ich sehe, mit wieviel Schwung die Kohle unterstützt wird, Wind und Sonne nach wie vor, koste es was es wolle, abgewürgt wird, muss man sich doch fragen, was diese Regierung antreibt. Haben sie eine Idee ?

  58. zu @ Jürgen H.Winter
    Wir zahlen zwar über die EEG Umlage eine Entwicklung von der jetzt die ganze Welt profitiert, wenn man aber sieht welche Entwicklung das Ganze gerade die letzten ca 3 Jahre genommen hat ist es in der Energiepolitik wirtschaftlich vielleicht sogar richtig mit der großen Umsetzung der Entwicklung abgewartet zu haben. Natürlich hätte man z.B. in der Bahnpolitik schon vor 20 Jahren mehr machen müssen und noch anderes mehr. Es nutzt aber nichts nach hinten zu sehen. Stand jetzt kann man noch sehr viel sehr positives auch wirtschaftlich sinnvolles machen. Von der derzeitigen Regierung erwarte ich eigentlich gar nichts mehr, aber die nächste mit möglichst starken Grünen müssen das umsetzen was oben in der Studie Fraunhofer aufgezeigt hat. Das hat das Zeug zu einem neuen deutschem Wirtschaftswunder das exportierbar ist und das Thema Klima weltweit regeln kann. Das wird aber auch passieren wenn D. sich dauerhaft ausklinkt. Die Frage ist dann halt wie es um die wirtschaftliche Zukunft des Landes bestellt ist wenn hier die letzten Kohlekraftwerke der Weltindustrienationen rauchen.

  59. Heute in der FR ein Artikel über die Deckelung der PV ab 52 GW und die Haltung der CDU. Es heißt, falls die Deckelung beibehalten werden soll, muss die Abstandsregelung der Windkraft so geregelt werden, dass kaum noch etwas gebaut werden kann. Daraus kann man nur folgern, dass die CDU Deppen von Klima und ähnlichem noch nie etwas gehört haben. Dämlicher geht es doch nun wirklich nicht. Und die SPD tut mit. Und nun wundern sich die beiden Volksparteien, dass sie niemand mehr will. Warum gehen die nicht einfach nach Hause, das ist doch der reine Schwachsinn. Die daran beteiligten kann man nun wirklich nur noch als Deppen bezeichnen. Glauben die, dass 97% der Wissenschaftler Unsinn reden ? Haben die keine Kinder oder Enkel ? Warum jagt man solche Leute nicht aus dem Amt, sie geben ja direkt zu, dass sie den Klimawandel torpedieren. Man sollte sie verklagen.

  60. zu @ Jürgen H.Winter
    Auf das was die FR geschrieben hat habe ich hier ja vor einiger Zeit aufmerksam gemacht. Das was die CDU da macht ist nichts anderes als den Mittelstand aus der Stromerzeugung raus zu drängen. Es sollen keine Bürgerinitiativen Windräder bauen und keine Hausbesitzer Solaranlagen auf den Dächern haben. Das sollen alles die großen Energieversorger leisten die dabei ihre Monopole zurück bekommen sollen. Das ganze macht man noch nicht mal irgendwie verdeckt sondern völlig offensichtlich und ist wohl völlig davon überzeugt das ihre Wähler zu doof sind das das zu merken. Ich denke sie haben gute Chancen damit durch zu kommen.

  61. Was in dem FR Artikel über das was bei PV derzeit passiert mir ein bisschen gefehlt hat ist folgendes. Die Leute die derzeit eine PV Anlage auf ihr Haus bauen bekommen wenn ich mich recht erinnere 9,75 Cent je KWh. Spitzenlaststrom kostet an der Börse ein bisschen mehr als 6 Cent KWh. Man könnte jetzt sagen der Strom vom Dach wird immer noch hoch gefördert. Das ist aber eine Halbwahrheit. Man kann die beiden Arten von Spitzenlaststrom nicht so direkt vergleichen. Spitzenlaststrom vom Kraftwerk geht über Hochspannungs und Niederspannungsnetze zum Verbraucher der dann ca 30 Cent KWh bezahlt. PV Strom vom Nachbarn kostet auch 30 Cent verursacht aber ab Anlage nicht annähernd die Kosten wie Strom vom Kraftwerk. Strom geht immer den Weg des geringsten Widerstandes. Das bedeutet er kommt wahrscheinlich nicht bis zur nächsten Straßenecke und löst deshalb auch nicht die entsprechenden Transportkosten aus die Kraftwerkstrom hat. Deshalb wirkt er auch nicht Preistreibend. Das war natürlich viele Jahre anders als die Vergütung noch viel höher war.

  62. https://diefarbedesgeldes.de/die-welt-zu-retten-faengt-beim-fruehstueck-an/

    Zurück vom Ski im Zug nach Hause

    Hier im Blog ist viel von regenerativen Energien die Rede und wenig von Suffizienz.

    Klar, der PV und Windenergie sollte nicht gedeckelt, sondern massivst ausgebaut werden. Herauszufinden, warum das nicht geschieht, geschieht, wäre Aufgabe des investigativen Journalismus. Diese Maßnahme alleine reicht aber nicht aus.

    Wir (wir in den Industrieländern) müssen uns verabschieden vom grenzenlosen Konsum. Das gilt insbesondere für das Essen von Tieren. Wie Jonathan Safran Froer es im oben beschriebenen Buch empfiehlt (aus einem Link der Tridos-Bank zitiert).

    Aber auch der übertriebene Individualverkehr mit Autos kann nicht so weitergehen. Die Frage ist nicht, pb wir irgendwann E-oder Brennstoffzellen-Autos bekommen, sondern daß sofort der öffentliche Nah- und Fernverkehr massiv attraktiv gemacht wird. Billig. Bequem. Überall schnell zu erreichen.

    Diese Zeilen schreibe ich in einem ICE, leise, angenehm temperiert, mit relativ bequemen Sitzen. 64 Euro Superspar für 2 Personen von Österreich zurück an die ostfriesische Küste. Bequem klimaschonend und billig geht schon heute 🙂

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