Die Berliner haben entschieden – und sie haben richtig entschieden, meint Frauke Haß im FR-Kommentar: Die Kampagne der Kirchen für eine Wiedereinführung von Religion als Pflichtfach an Berliner Schulen ist gescheitert. Jetzt geht es ans Aufräumen. Keine leichte Angelegenheit, denn die Auseinandersetzung hat in der Hauptstadt tiefe Gräben aufgerissen. Heribert Süttmann, Pfarrer in Berlin, meint dazu:
„Der Ausgang des Berliner Volksentscheides veranlasst zu folgenden Schlussfolgerungen:
1. Die Religionsgemeinschaften haben ihre Kampagnefähigkeit verloren.
2. Die Kirchen haben auch unter ihren eigenen Mitgliedern keine Mehrheit für ihre Konzeption des Christentums als Religions-, Werte- und Bildungsagentur. Außerhalb ihrer Mitgliedschaft wird diese Konzeption rundweg abgelehnt. Die Kirchen und Religionsgemeinschaften sind der übrigen Bevölkerung bestenfalls gleichgültig, in der Regel aber zuwider. Entsprechendes gilt für die politische Klasse. Dies alles ist auch für die anderen deutschen Bundesländer in abgestufter Weise grundsätzlich anzunehmen. Berlin ist schon dort gesellschaftlich angelangt, wo andere hinkommen werden.
3. Der Versuch, ‚christliche Werte‘ gegen die Menschen- und Grundrechte und deren universalen Gültigkeitsanspruch in Stellung zu bringen, wurde zurückgewiesen. Die Menschen- und Grundrechte als Grundlage allen staatlichen Handelns und also auch des ethischen Bildungsauftrages der öffentlichen Schule spielten allerdings eine untergeordnete Rolle.
Die Berliner entschieden sich gegen „die Kirche“ und für „den Staat“, aber nicht für dessen normative Handlungs-Grundlagen. Deutschland hat ein volatiles Verhältnis zu den Menschen- und Grundrechten. Dieses Problem ist ein zentrales Zukunftsproblem unserer Gesellschaft.“
Daniel Grossmann aus Fulda:
„Der staatliche Religionsunterricht gehört komplett abgeschafft. In ganz Deutschland. Ethische Fragen und Wertebildung sind sehr wichtig – müssen aber (gemeinsam!) im Sozialkunde- und Philosophieunterricht behandelt werden – unter der Fragestellung ‚Wie kann menschliches Zusammenleben funktionieren?‘ bzw. ‚Welche Gedankengebäude gibt es?‘. So ist es in fast allen Ländern, die durch die Aufklärung gegangen sind.“
Heinrich Schütz aus Frankfurt:
„Die Entscheidung in Berlin ist gefallen – es bleibt ausschließlich beim Pflichtfach Ethik. Ob das, wie Frauke Haß kommentiert, tatsächlich ein ‚vorbildlich integrativer Ansatz in einer multikulturellen Gesellschaft‘ ist, bleibt sehr fragwürdig. Im Zweifelsfall wird die Religion gegenüber dem Schulfach Ethik immer den stärkeren Einfluss auf den Menschen ausüben.
Wie sehr nämlich Religion das konkrete Verhalten des Menschen prägen kann, zeigt sich nicht zuletzt an einem integrationsresistenten Islam, den als ordentliches Schulfach (einschließlich der Kontrolle der Lehrerausbildung) in die Institution Schule einzubinden die eigentlich integrative Leistung gewesen wäre. Die Chance dazu ist vorerst vertan.
Den Religionsunterricht nur als Privileg der Kirchen bzw. Religionsgemeinschaften anzusehen greift zu kurz. Es geht nicht um die Religionsgemeinschaften, sondern um die Bedeutung der Religion innerhalb des Staatswesens. ‚Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann‘ (Ernst-Wolfgang Böckenförde) – auch nicht durch einen staatlichen Ethikunterricht.
Ethik bleibt ein Fach, in dem unterschiedliche ethische Grundansätze nebeneinander in Konkurrenz stehen (z.B. Utilitarismus gegen Altruismus). Es werden lediglich diverse ethische Wertvorstellungen präferenzlos aufzeigt. Ethikunterricht kann für seine Inhalte keine Letztbegründung auf ein bestimmtes menschliches Verhalten hin geben, wie dies bei der Religion der Fall ist.
Diese Grundgegebenheiten ändern sich auch dann nicht, wenn man sich über die Religionsgrenzen hinweg ‚im Pflichtfach Ethik gemeinsam Gedanken über die Werte macht, die für unsere Gesellschaft wichtig sind‘. Mit welcher Verbindlichkeit geschieht das? Das Fazit ist das altbekannte ‚Es ist gut, dass wir darüber geredet haben!‘ Im Übrigen gilt für den Ethikunterricht das Gebot staatlicher Neutralität in Fragen der Weltanschauung.“
Erwin Chudaska aus Rödermark:
„Ob nun Religion oder Ethik als Schulfach in Deutschland, eine Tatsache bleibt in unserer Gesellschaft: Wenn weltweit die Mehrheit der Juden und auch der Moslems ihren Glauben ernst nehmen und danach leben, so ist dies bei den Christen in der westlichen Welt nur eine Minderheit. Viele bei uns lassen den lieben Gott einen „lieben Gott“ sein oder auch nicht, gerade so wie es einem passt. Viele Werte, die einem wirklichen Christsein entstammen, gehen halt verloren. Beispiele in der Wirtschaft und Politik gibt es da zu Hauf. Eins sollte uns klar sein: Wenn Islamisten sagen, die Menschen in den westlichen Ländern seien Ungläubige, dann haben sie in diesem Punkt sogar recht.Sie meinen damit die Mehrheit unserer Bevölkerung und nicht die Minderheit bei uns, die eine echte Gottesbeziehung durch die Person Jesus leben. Die großen Landeskirchen in Deutschland sind gefordert, sich zurückzubesinnen auf die Lehre von Jesus, um dann mit neuen Ideen und Kreativität wieder die Bevölkerung zu erreichen. Starre Dogmen und Rechthaberei sind hier fehl am Platze. Mit Gottes Hilfe, und nur mit seiner Hilfe kann das biblische Evangelium in seiner klaren Einfachheit wieder die Menschen erreichen. Und nur so kann eine klare Botschaft auch an die Moslems erfolgen, die genauso wie wir die „Liebe des Gottes der Bibel“ empfangen dürfen.“
Dieter Zahn aus Berlin:
„Links ist, wenn’s intolerant wird? Oder wie darf man Ihren polemischen Artikel verstehen?
Überall wird über den massiven Werteverlust geklagt, aber diese Werte zurück bzw. neu zu gewinnen, dazu fällt Ihnen nichts ein. Auf die christlich.-jüdische Kultur verweisen sie gerne, haben aber null Ahnung, was eigentlich dahinter steht. Glauben und Religion auf die Institution Kirche (kath./evang.) zu reduzieren ist eine weitere Banalisierung, die gläubigen Menschen von Ihnen untergeschoben wird.
Warum nicht gleich Schulklassen einführen, bei denen sowohl deutsch als auch türkisch oder arabisch gelehrt wird, am besten so früh wie möglich? Hauptsache die Schüler lernen: a. Beliebigkeit und b. alles zu relativieren und sich zu gar nichts zu bekennen. Na prima!
Eigentlich passt Ihr Kommentar mehr zu den altlinken, selbstgefälligen Spießern der Republik. Man lernt eben ständig dazu!“
Marc ten Busch aus Oberursel:
„Die Tatsache, dass Menschen, die für die Wahlfreiheit zwischen Religions- und Ethikunterricht votieren, ( auch in diesem Artikel!) schlicht als ‚Pro-Relis‘ bezeichnet werden, spricht Bände. Mit dieser Bezeichnung entlarvt sich die Gegenseite erstens die andere Seite als ‚Kontra-Relis‘.
Andererseits geht es um weit mehr, nämlich um die Einstellung zur FREIHEIT. Insofern müsste die eine Seite als ‚pro-Freiheit‘ und die andere als ‚kontra-Freiheit‘ bezeichnet werden. Denn welchen guten, auf demokratischen Werten ruhenden, Grund gibt es denn, den Schülern (um die geht doch schliesslich!) diese wichtige Entscheidungsmöglichkeit zu nehmen? Eben KEINEN. Daher haben wir es mit einem zutiefst undemokratischen, unfreiheitlichen, gesinnungsdiktatorischen Vorgehen zu tun. Es stinkt tatsächlich wie ein öffentliches Pissoir nach ‚Auferstanden aus URINEN“. Wann endlich lernen wir aus unserer deutschen Geschichte? Wer jetzt noch nichts gemerkt hat, der wacht vielleicht zu spät auf, erst, wenn die ersten rot-roten Gesinnungs-Kommissare die rechte-linke Gesinnung prüfen. Und dies in einem Land, in dem noch bis vor 20 Jahren Menschen christlichen Bekenntnisses und andere Bekenner einer nicht systemkonformen Meinung systematisch von Ressourcen wie z.B. einem Studium oder dem Besuch einer weiterführenden Schule ausgeschlossen worden sind und per Unterricht der ETHIK des Sozialismus verpflichtet werden sollten!
Wie wenig Geschichtsbewusstsein und wieviel Unsensibilität muss ein Politiker haben, der noch derselben Generation – nun als Eltern – wiederum staatlich verordneten Ethikunterricht aufoktroyieren will?!
Wie wenig Geschichtsbewusstsein muss ein Politiker haben, wenn er vergisst, dass gerade die christliche Kirche bei der Herbeiführung der ‚Wende‘ eine wesentliche Rolle hatte.
Weil das eben noch niemand vergessen haben kann, ist damit klar, dass wir es hier mit derselben verbohrten antidemokratischen Haltung, nur jetzt austauschbar manifestiert in einer SED-‚Nachfolge‘-partei zu tun haben, die die nächsten 180 Grad der Wende in Angriff nimmt.“
Jürgen Böck aus Wasserburg:
„In Berlin und anderswo haben viele schon vergessen, dass der Religionsunterricht für junge Menschen in früheren Zeiten durch Sonntagsschulen vermittelt wurde. Diese Einrichtungen wurden von den Glaubensgemeinschaften direkt unterhalten und funktionierten nach einem ganz einfachem Prinzip: Während die Eltern den Gottesdienst besuchten, wurden die Kinder in nahegelegenen Räumlichkeiten religiös unterwiesen. Der große Vorteil dieser Verfahrensweise lag darin, dass der Einfluss des Staates auf die vermittelten Inhalte marginal war. Auch dies sollten die Eiferer ernsthafter als bisher bedenken. In diesem Sinn erscheint die aufgeregte Konfrontation zwischen staatlichen und kirchlichen Kreisen als längst überholt. Oder gibt es wirklich einen Gegensatzzwischen Ethik und Religion?“
Werner Hoos aus Villingen-Schwenningen:
„Was haben wir vor 35 Jahren im ‚Reliunterricht‘ diskutiert. Über Korruption, Gerechtigkeit, Freiheit, damals schon Ökologieproblematik, Neoliberalismus in der ‚Dritten Welt‘ und Glauben: Den christlichen Glauben und Gott und asiatische Religionen.
Es ist falsch, dieses Angebot des Reliunterricht zu streichen. Der Religionsunterricht vermittelt Zusammenhänge, welche oft eben nicht in der Kirche rübergebracht werden, da der Gegenpol fehlt. Warum verweigern eigentlich Politiker und Sie dieses Angebot als Alternative zu Ethik, die alle Eltern wählen können? Das Argument der Trennung von Staat und Kirche ist einfach zu banal. Eine ganz andere, aber wichtige Frage sind die Lerninhalte und die Qualität des Personals. Mir hat Reli viel gebracht.“
Herbert Gaiser aus München:
„Es gibt wohl kaum ein Volk auf der Erde, in dem die Religion , welcher Art auch immer, nicht höchstes Kulturgut ist. Dies ist nicht nur eine Übernahme von Traditionen, sondern ein Gebot der reinen Vernunft. Der Begriff Ethik dagegen ist in unserem Land inzwischen derart- meist linksideologisch- verwässert, dass er keine Wertgrundlage mehr darstellen kann. Und doch gibt es in Deutschland ein Multi-Kulti-Konglomerat, genannt Berlin, die Atheisten-Metropole, in der Religionsunterricht als Schulpflichtfach verboten ist und wohl nach der Abstimmung am Sonntag leider auch bleiben wird. Berlin, eine Stadt, die sich nicht einmal selbst ernähren kann, sondern mit Milliardenbeträgen von den Ländern subventioniert wird, die sich eine gesunde Kulturstruktur erhalten haben. Ist diese Verschleuderung von Steuergeldern noch weiter zu verantworten? Dieses Berlin jedenfalls ist keine Reise mehr wert.“
Bernhard Wagner aus Berlin:
„Ich stimme der Kommentatorin weitgehend zu. Nur das mit der Freiwiligkeit im letzten Satz scheint mir etwas zu weit von der Realität entfernt. Ich fürchte, die meisten Schülerinnen und Schüler entscheiden nicht selbst, ob sie Religionsunterricht besuchen, sondern ihre Eltern – ggf. ihrerseits ebenfalls einem gewissen sozialen Druck von Bekannten und Verwandten ausgesetzt sind – und zwar bei muslimischen z.B. noch mehr als bei christlichen Eltern, zumindest so weit ich das am Rande mitbekomme.“
Rudolf Kuhr aus Schöngeising:
„Das Ergebnis des Berliner Volksentscheides ist die ermutigende Bestätigung der notwendigen Entwicklung von einer trennenden zur vereinenden Ethik.“
Inge Hake aus Burgdorf:
„Sehr herzlichen Dank für Ihren Leitartikel am 25.04.2009 mit dem Titel: Contra Reli. Jeder Aspekt Ihres Artikels hat mir sehr gefallen und auch besonders der Hinweis auf die Behandlung religiöser Fragen in Frankreich, England und Amerika. Durch die Trennung von Staat und Kirche wäre eine gewisse Neutralität und damit einhergehend auch größere Offenheit gegenüber den verschiedenen Religionsgemeinschaften in Deutschland denkbar, was dem gesellschaftlichen Miteinander zumindest in diesem Punkt gut tun würde.
Die Frage besonders einen jungen Menschen nach der eigenen Beziehung zu Gott, zu Jesus Christus und zu den eigenen christlichen Wurzeln, muss einfach jeder für sich klären. Dazu braucht er auch durchaus Möglichkeiten zum Gespräch. Diese aber in den Schulen auf die beiden großen Kirchen zu beschränken, spiegelt nicht die Vielfalt wieder, die sich in den vergangenen zwei Jahrhunderten in Deutschland entwickelt hat.“
Danke, Berlin. Du gibst einem das Vertrauen in den Wähler ein Stück zurück. Konfessioneller Unterricht hat in staatlichen Schulen als Pflichtfach nichts verloren. Integration verschiedener ethnischer und religiöser Hintergründe geht nur in einem gemeinsam besuchten Ethik-Unterricht. Berlin hat das verstanden. Wann verstehen das auch die restlichen Bundesländer?
Den Kirchen geht es hier ausschließlich um Machtverlust. Über den (Zwangs-) Religionsunterricht können schon früh die nötigen Gehirnwäschen angesetzt werden. Berlin hat das unterbunden, und das ist auch gut so. Das schmerzerfüllte Aufstöhnen der Kirchenoberen muss jetzt einfach überhört werden.
Als ich noch zur Schule ging, gab es noch den Religionsunterricht – evangelisch dort, katholisch dort, daneben aber auch noch das Fach Gesellschaftskunde. Diese Art des Religionsunterrichts ist in unserer Gesellschaft nicht mehr machbar, zumal es ja auch theoretisch die Trennung von Kirche und Staat geben sollte.
In einer Schule, nehme ich mal Frankfurt, wo inzwischen aus allen Ecken der Welt die Kinder sitzen, viele Glaubensbilder mit ihnen kommen, ist es nicht machbar, für jeden Glauben einen extra Unterricht anzubieten.
Der Ethikunterricht sollte aber den Glauben mit einbeziehen, was Berlin ja ablehnt. Es ist wichtig den anderen Glauben verstehen zu lernen, gemeinsam die verschiedenen Religionen zu entdecken, die auch viele Gemeinsamkeiten haben. Das Wissen nimmt die Angst, baut Vorurteile ab, erweitert die Gemeinschaft. Der Glaube gehört nun mal zu dem Menschen und es ist nicht tauglich, den Antichristen raushängen zu lassen, wie es in Berlin geschah. Ein Ethikunterricht ohne Religion, wie ihn Berlin forciert, hat mit Ethik wenig zu tun, ist nur ein rauspicken verschiedener „Disziplinen“ aus dem Gesamtkomplex.
Den Religonen empfehle ich gesondert den Religionsunterricht anzubieten- Samstag Nachmittag ein Stündchen – mit den speziellen Eigenschaften eines Glaubens. Wer auf den Glauben wert legt, kann dort sich weiterbilden.
Es gibt zwar den Spruch: Religionen haben noch keinen Krieg verhindert, eher das Gegenteil, aber die Religionen sind die einzigen, die für die ganze Armen da sind, ihnen eine warme Suppe geben. Ob in Frankfurt, in Afrika oder in Berlin.
Sind es wirklich die „Religionen“ die eine warme Suppe geben ?
Das wäre doch auch eine Untersuchung wert.
Ich bin für strickte Trennung von Kirche und Staat. Traurig, dass unser Staat (als Einziger?) immer noch die Steuer für die Kirche einzieht.
Religion ist Privatsache – sie kann nicht gelehrt werden wie Schreiben und Recnen.
Die Berliner haben gut entschieden. Hoffentlich folgen bald andere Bundesländer nach.
Die Werbekampagne des Kirchen nahen Vereins des CDU-Mannes Christoph Lehmann hat der Kirche eher geschadet als genutzt. Sie appellierte mit ihren Freiheitsparolen an den alten Frontstadtgeist des kalten Krieges. Den haben wir aber zum Glück schon lange überwunden.
Dass die Neinstimmen den Mauerverlauf markieren, stimmt auch nicht. Die „Wessis“ in unserem Haus haben mit Nein gestimmt, während die „Ossis“ hier mit Ja gestimmt haben, weil die Kirche mal eine Schutzburg für Widerständler war. (Unser Mietshaus steht im ehemaligen Ostberlin. )
@ rü
Ich bin auch immer noch Kirchenmitglied, weil die Kirche den Armen mal „eine warme Suppe“ gibt. Aber die „Berliner Tafel“ tut das auch.
Was Sie über den Berliner Ethik-Untericht schreiben, stimmt nicht. Sehr wohl ist eine Zusammenarbeit mit Religionslehrern intendiert und wird auch praktiziert. Hier in Berlin lässt niemand den Antischristen raushängen. Ich hätte mich als 14jährige über so einen Unterricht gefreut. Habe mir damals das Buch „Die Religionen der Menschheit“ gewünscht und auch bekommen, und es dann leider nicht verstanden, weil es mit so vielen mir unbekannten Wörtern angefüllt war.
Und nach wie vor bin ich der Überzeugung, dass Glaube und Aberglaube eng zusammen passen.
Beim Ethikunterricht in Berlin geht es um Wertevermittlung, um ein humanes Miteinanderumgehen. Da können auch Gewissenskonflikte besprochen werden und auch Widerstand gegen traditionelle „Pflichten“ wie Blutrache und Ehrenmorde verstärkt werden.
Also ich denke es kommt nicht darauf an wie die Unterrichtstunden heißen sondern was in den Stunden vermittelt werden soll.
Danke I.Werner
Hier in Frankfurt kam das so aber nicht an. Wenn es denn so ist, wie sie sagen, ist ja ok. Selbst in der Kulturzeit (3sat) kam es so rüber, daß der Glaube ausgeklammert wird. War sogar ein Soziologe (oder so was in der Richtung) im Interview.
Auch der Aberglaube, der von der Gegenseite als nicht wahr/als Unsinn definiert wird, ist ein Glaube. Der Feentanz ist genauso wahr, wie die wundersame Vermehrung von Wein und Brot. Wenn beide Glaubensrichtungen helfen mit einem Lied auf den Lippen durch die Welt zu gehen, soll’s doch recht sein. 😉
Eine Nachfrage I.Werner:
Kann es sein, daß sich da zwei Themen vermischt haben, weil es gibt ja auch die Kampagne „Gegen Gott“, angestrebte Buswerbung und anderes gegen das Christentum.
Schönen 1. Mai zusammen.
@ Maderholz: zum Thema Suppen…
In Frankfurt Fechenheim, steht vor einer Kirche ein Schild. Dieses Schild erzählt dem vorbeigehenden daß wenn er Hunger hat, er anklopfen kann.
Das habe ich noch vor keinem Bürgerforum, geschweige denn am Römer, stehen sehen. Noch nie.
Und als erstes wird man mit der Religion bedacht. Ich war noch nicht in der Grundschule, wußte ich alles wichtige über die Verhaltensregeln, die ein guter Christ zu machen hat. DAs Grundgesetz kam erst viel später, die hessische Verfassung auch. Und es sind die Religionen, auch wenn ein e.V. hinter dem Tisch klebt. Die Nächstenliebe, die Lehre Jesus, ist irgendwo verpflanzt worden, ob man aus der politischen Kirche ausgetreten ist oder nicht. Der Staat hat die Nächstenliebe von den Kirchen – sinngemäß – übernommen. Ob die Kirchen selbst die Botschaft Jesus umsetzen, sei hier nicht als Diskussion eingebracht. Die Reihenfolge ist wichtig, die sollte eingehalten werden.
Lieber Bronski, entschuldige das rü da wieder powerblogging macht, aber das ist so ein Thema, wo 1000 Dinge durch den Kopf summen.
Nehmen wir das menschlichste Beispiel, den Sex. Jesus hat seine Hand schützend über eine Prostituierte gelegt. Der Glaube selbst gibt den „gefallenen Frauen“ eine Zuflucht (da gibt es einen Orden). Hierzulande mußte erst Domenica aus Hamburg – inzwischen leider verstorben, eine großartige Frau – massiv auf das begangene Unrecht an den Frauen hinweisen. Erst durch sie bekamen die Prostituierten nach und nach Rechte, die sie vorher NICHT hatten. Jesus war mit seiner Botschaft da schon viel weiter.
Nun ist der Staat einen Schritt weitergegangen, hat auch gleichgeschlechtliche Liebe unter den Schutzmantel der Menschenrechte gestellt. Die kath. Kirche lehnt dies ab, ebenso der muslimische Glaube, der von der Todesstrafe dann spricht (ob das nun so stimmt, weiß ich nicht, zumindest einige Länder verweisen auf den Islam und deswegen die Todesstrafe).
Hierzulande gibt es aber auch muslimische Deutsche/Migranten, die nun anders sind, eben sich zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlen. Diese Menschen müssen sich oftmals verstecken, können nicht so leben wie ein deutscher Christ, der auf der gleichgeschlechtlichen Ebene sein Leben lebt. Eine Umfrage hierzulande ergab, daß viele Muslime das rundum ablehnen, dies als Todsünde bezeichnen. Der Ethikunterricht sollte nun die Aufgabe übernehmen, nach und nach eine größere Akzeptanz gegenüber jenen zu erreichen. Der Glaube schafft in diesem Beispiel Barrieren, die der Ethikunterricht abbauen sollte. Der Religionsunterricht würde in diesem Fall eher das Gegenteil bewirken.
@ 9, rü,
sorry, auch ich wusste schon vor der Grundschule, wie man sich als Mensch anständig zu benehmen hat, konnte gut und böse unterscheiden.
Alles ohne das christliche Blah-blah. Es muss also doch an etwas anderem liegen, als dem Religionsunterricht.
Schauen wir uns doch mal nur zwei Beispiele an, die schließlich „den Glauben“ ausmachen :
– das evangelische Glaubensbekenntnis;
– die Dogmen, welche die katholische Kirche vorschreibt.
Wer kann dazu in unserer aufgeklärten Zeit denn da noch voller Überzeugung „Ja“ sagen ?
zu 11 :
…das brauchen wir hier bestimmt auch noch…
🙁
Guten morgen zusammen
@ maderholz: zu #12
Vielleicht am Elternhaus? Den Religionsunterricht gab es weder in der Grippe noch im Kindergarten (städtisch). Bei den Einrichtungen der Kirchenträger ist das ein wenig anderer.
Und bitte „blah-blah“ im Zusammenhang eines Glaubens weglassen, ne? Was für die einen gilt, gilt auch für die anderen.
Du verwechselst da etwas, der Glaube entspricht oft nicht dem was politisch von den Kirchenträgern (besonders von der kath. Kirche) gewollt wird. Ich unterscheide hier nicht umsonst zwischen einer politischen Kirche und der Botschaft Jesus. Und ich habe extra darum gebeten die Kirchen außen vor zu lassen.
Mir geht es einfach darum, daß festgehalten wird, daß der Staat Dinge übernommen hat – aus der Religion. Die Religion ist immer dabei. Das Kirchenasyl gibt es auch heute noch, da ist Schäuble mit seinem Apperat schon kräftig am abschieben, da stellt sich Pfarrer mit seinen Helfern hin und sagt „nein.“ Hierzulande spricht sich sogar die kath. Kirche für die Glaubensfreiheit mit den dazugehörigen Moscheen bei den Muslimen aus, soweit sind viele „demokratische“ Bürger noch lange nicht. Ob jene nun noch was anderes im Kopf haben, weiß ich nun nicht.
Es kommt eben auch immer darauf an, wer was wie macht. Ich hatte 2x Kommunionunterricht, beim 1. Anlauf hat mich der Pfarrer des Deutschorden wegen meiner Aufsässigkeit abgelehnt, mehr oder weniger mich rausgeschmissen, beim 2. Unterricht, das war im Taunus, ganz kleine Gemeinde, ein ganz toller Pfarrer. Mit dem würde ich durch die Wüste laufen, mit dem anderen nicht mal um die Hausecke, geschweige dann mich als Meßdiener vereinnahmen lassen.
Lustig bei der Überschrift habe ich gedacht es gng um Schule
@ maderholz, noch zu #12
würden, ich bin mir da sicher, ganze viele Eugen Drewermann den Religionsunterricht leiten, würde es die Diskussion so nicht geben – pro und contra Religon.
Wenn der Staat, in diesem Fall der Berliner Senat, den Bürger entmündigt, ihm die Entscheidung abnimmt, ob Religion oder Ethik, festlegt Ethik… dann ist da was oberfaul, das Vertrauen nach „unten“ nicht sehr groß, spielt man „Ost gegen West2 aus, „rechts gegen Links“ mitläuft. Die parallel laufende Kampagne „gegen Gott“ erzählt wiederum, daß da noch mehr Politik im Spiel ist, als man ohnehin dem Bürger nicht erzählen will. Gleichzeitig wird erzählt „Religionskundliche Allgemeinbildung fördert gegenseitiges
Verstehen von Kulturen“ wie von den deutschen Freidenkern, die dem Bündnis „Pro Ethik“ angehören. Da fragt sich Frankfurt ja nun, wie dann nun? Wie soll das dann funktionieren?
die Zeit dazu:
Das erzählt einiges.
Tschuldige, noch ein Nachsatz:
Wenn wie geschehen, in Berlin in einem Viertel sich eine Bevölkerungsgruppe aufstellt und sagt, wenn die Deutschen kommen, machen wir die platt…
mir dann nur noch DAF mit einem Song einfällt…
dann wird ein Ethikunterricht ab der 7. Klasse daran nichts ändern, hat es bisher auch nicht geschafft.
Umgekehrt nicht anders, wenn in Frankfurt Hausen die christliche Gemeinschaft gegen die Muslime mobilisiert, die schon Angst haben müssen aus dem Haus zu gehen, dann wird ebenfalls ein Ethikunterricht ab der 7. Klasse daran nichts ändern. Da können auch 10 Drewermanns im Religionsunterricht nichts daran ändern.
Und nun sind wir ganz fest im Bronskis fr-blog thematisch verankert – die Suche hilft.
@ rü
Mir ist nicht bekannt, dass sich in Berlin eine „Bevölkerungsgruppe“ aufstellt, um Deutsche platt zu machen. Welches Vietel soll das sein? Kreuzberg? Neukölln? Wedding? Man muss nicht jeden dummen Spruch pubertierender Jugendlicher ernst nehmen.
Hallo rü,
das „bla,bla“ in diesem Zusammenhang sollte ich weglassen. Einverstanden. Habe das von anderen Foren – da geht’s mitunter rauer zu.
Wenn wir die Kirchen von der Lehre Jesu trennen sollen, wird’s aber schwierig. Die Lehre Jesu, sein Wirken, seine Botschaft, wird nun mal von den Kirchen gelehrt. Von wem denn sonst? Wenn sich Gläubige von den Kirchen abgewandt haben, egal aus welchem Gründen, sich im stillen Kämmerlein oder auch mit Gleichgesinnten die „reine Lehre“ zu Gemüte führen, ist das dann doch wirklich Privatsache. Da können wir hier nicht darüber streiten.
Es geht doch darum, was die Kirchen den Gläubigen an Glauben abverlangen; das soll doch schließlich im „Pflichtfach Religion“ gelehrt werden. Das gehört nicht in den normalen Unterricht.
Und nun zu den Werten. Hatten nicht schon die alten Griechen, Araber, Römer „Werte“ im menschlichen Zusammenleben? Haben nur die Christen die „Werte“ erfunden?
Dass wir in Europa nun mal von den jetzt sog. christlichen Werten geprägt wurden, ist Geschichte. Das lassen wir so. Bis Luther gab’s ja kaum anderes – oder Scheiterhaufen.
Gegen Ihre persönlichen Erlebnisse mit Priestern lässt sich nichts sagen und die in den Großstädten aufflammenden Unruhen haben doch wohl andere Ursachen. Das sollten wir nicht in diese Debatte hereinziehen.
Mit Drewermann gebe ich Ihnen gerne Recht. Nur ihm folgen ja so wenige.
Guten Abend zusammen 🙂
@ I.Werner: Informationsquelle sind die Kulturkanäle arte wie auch 3sat. Und es sind keine dummen Sprüche pubertierender Jugendlicher. Das erklärt aber auch, warum man ab der 7. Klasse schon gar nicht mehr anfangen braucht. CounterStrike mit 12, Sex mit 13, und Ethikunterricht mit 14 Jahren… wenn’s denn hilft.
@ Maderholz: Das Problem ist ja nicht die Relgion, sondern die Politik in der Religion. Und da haben sie natürlich recht, keiner darf lehren, wenn er nicht von den jeweiligen Kirchen dazu befugt worden ist.
Ich weiß nun nicht, welche Unruhen sie meinen, nehme ich Frankfurt, gibt es seit eh und je Religionsunterricht, dennoch löst eine Moschee bei einem Teil der Menschen Unruhe aus, bei den anderen nicht. Würde Frau Roth dem Beispiel Berlin folgen, den Ethikunterricht einführen, würde es nicht anders aussehen.
Wenn die klasse einen Ausflug macht, auf Klassenfahrt geht, fährt ein Drittel der Kinder nicht mit – die Muslime. Auch das schafft nicht der Ethikunterricht.
Es geht nicht um eine Erfindung, sondern wann hierzulande etwas umgesetzt wurde, wegen der Diskussion pro Ethik contra Religon. Und hier ist nun mal das Christentum. Deswegen als Beispiel die Prostituierten und Domenica. Das war Ende der 70er, weit nach den 68ern.
Danke für die nette Runde am Wochenende 🙂
„Deutschland hat ein volatiles Verhältnis zu den Menschen- und Grundrechten. Dieses Problem ist ein zentrales Zukunftsproblem unserer Gesellschaft.“ H. Süttmann, Pfarrer Berlin.
Dem kann ich nur zustimmen.
Man erinnere sich hier z.B. an die hessische(?) Richterin, die vor eineinhalb Jahren einen Eilantrag zu einer Ehescheidung abgelehnte, obwohl der musl. Ehemann extrem gewaltätig war. Zur Begründung wurde auf islamische Sitten verwiesen.
In den ARD-Nachrichten vor dem Volksentscheid wurden so deutlich wie selten zuvor die Gründe für einen Ethik-Unterricht benannt. Aufgrund der steten Manifestierung von Parallelgesellschaften und der demografischen Entwicklung (42% der jugendlichen und jungen Erwachsenen haben MH) werden sich Konflikte um Werteordnungen in Deutschland verschärfen. So oder so ähnlich hieß es da. Der Auslöser für die Einführung eines Pflichtfaches Ethik war der Ehrenmord an H.Sürücü. Unmittelbar danach interviewte der rbb männl. muslimische Schüler zu dieser Thematik. Ich kann die Zahl nicht mehr nennen, aber das Ergebnis hat alle erschüttert. Eine erschreckende Mehrheit meinte vor laufender Kamera, dass sie ebenfalls einen solchen Mord begehen würden, wenn es das Familienoberhaupt verlange. Viele gefakete Antworten werden nicht dabei gewesen sein.
Was mich dabei nervt ist, dass die Initiative für ein konsequentes Handeln von der damaligen PDS ausging- die SPD nimmt dieses Problem nach wie vor nicht wirklich wahr. Einer der wenigen SPDler, die in dieser Hinsicht Engagement zeigen und konstruktive Maßnahmen vorschlagen, ist der Neuköllner BM Buschkowski. Doch in seiner Partei wird zu gerne gegen ihn intrigiert.
Ziemlich fatal, denn mit Ethik-Unterricht alleine kann man o.g. Probleme nicht lösen.
„Deutschland hat ein volatiles Verhältnis zu den Menschen- und Grundrechten. Dieses Problem ist ein zentrales Zukunftsproblem unserer Gesellschaft.“ – Ich gestehe, diesen Satz nicht zu verstehen.
Der Ethik-Unterricht kann natürlich nicht alle Probleme lösen, und die Konflikte bei manchen Einwanderungsfamilien können sehr gravierend sein. Ich weiß aus eigener Erfahrung, in welche Konflikte die Söhne geraten können, wenn die Schwester andere Wege gehen will. Aber ich weiß auch, dass manche türkischen Eltern völlig resignieren und hilflos in die Moscheen laufen, weil sich die Entwicklung ihrer Kinder, in die sie Hoffnung gesetzt haben, so anders gestaltet. Immerhin hat der Ethik-Unterricht nach Aussagen von Schülern und Lehrern immerhin das Schulklima schon mal entspannt. Und das ist doch auch schon was.
So, und nun bin ich mal eine Weile weg.
Es tut mir ja wirklich leid I.Werner, aber das ist Augenwischerei… ich habe nun nochmal gesucht, denke schon, ich kriege da was falsches mit…
bei der FAZ kann man folgendes lesen…
Wenn du zuckst, hast du schon verloren
Das ist wie mit den 10 Türken in der FR auf Seite 1, die erzählen wie das mit der Integration ist, Welt in Frankfurt glaubt dann, haben’s geschafft. Gar nix ist geschafft. Eine Schwalbe ergibt keinen Sommer.
Ich habe heute erlebt, wie ein ca. 5 jähriges Kind angefeindet wurde, nicht von Jugendlichen, sondern von den Alten – weil es nicht deutsch war. Das Kind hat neben mir gesessen, nichts gemacht. ein ganz liebes Kind. In 10 Jahren schickst du das Kind in den Ethikunterricht und der soll das dann richten, was da in 10 Jahren noch hinzukommt. Und das ist kein Einzelfall.
Es gibt viel zu tun – nicht nur in Berlin.
@ rü,
die persönlichen Erlebnisse spiegeln ja einen Teil unserer Wirklichkeit wider, unbestritten.
Aber bei alldem kann man doch auch die Frage stellen : Hilft da getrennter Religionsunterricht weiter ? Doch auch : nein.
Ich nehme an, damit sind wir wieder am Ende.
@ maderholz: Natürlich muß ihre Frage da auch mit einem klaren nein beantwortet werden. Aber der Ethikunterricht wird ja als Heilsbringer für 30 Jahre „Hände in den Schoß legen“ verkauft. So nach der sinnierenden Wertefindung: Das ist es.
Und wenn man das drumherum nimmt, war es eine politische Auseinandersetzung, den Kirchen mal eins auswischen. Von der fördernden Neutralität des Staates gegenüber der Religion, der Kooperation in den Schulen wie es in den Gesetzen steht, war nicht die Rede oder wenn, das war das sehr sehr leise und nur hinter vorgehaltener Hand. Das in der Gesellschaft die Kirchen einen schweren Stand haben, liegt anderswo begründet.
Ich weiß nicht, ob man in der 7. Klasse die FR liest, aber wenn und ein Schüler schlägt die FR auf, liest daß der Verfassungsschutz eine muslimische Gemeinde beobachtet, die laut örtlicher Politik sehr offen ist und für jeden zugänglich, dann fragt sich zurecht der Schüler: Was soll der Scheiß mit dem Ethikunterricht? Wenn der Staat selbst nicht in der Lage ist, gegenüber einer Religon neutral aufzutreten, von einer fördernden Religion dann nicht die Rede sein kann, wie es in den Gesetzen steht, dann sollte der Staat auch selbst Signale setzen. In diesem Fall kann die Politik sich nicht mehr hinstellen und auf das traditionsgebundene christliche Deutschland verweisen.
Gemäß der Fall Frankfurt würde auch den Ethikunterricht einführen, wer soll das machen? Ausgebildete Lehrkräfte sitzen auf der Straße, Hilfslehrer stehen in den Klassenzimmern. Und sollte wenn, dann nicht der Ethikunterricht schon in der ersten Klasse beginnen? Man quasi über die Kinder die „Alten“ mitnimmt. Denn nach der Stunde Unterricht, sind die Kinder mit dem alten Lied auf der Straße konfrontiert und da sind die Gesetze ein bißchen härter.
Nehmen wir die „Schächtung“ der Muslime. Das ist in ihrem Glauben ganz tief verankert. Hier in Hessen konnte erst wer nach viel gerichtlichen hin und her schächten. Die FR hat sich da sehr viel Mühe gegeben, den Lesern das Thema verständlich zu unterbreiten. Politik hat sich da vornehmlich zurückgehalten – auch die Grünen (Tierschutz). Insofern hat die FR die Rolle der Schule übernommen, eine Stunde Ethikunterricht seinen Lesern zu servieren, das für und wider, verschiedene Sichtweisen erläutert. Ziel ist die Religion verständlich zu vermitteln, sie nicht als fremdes unbekanntes Wesen im Raum stehen zu lassen. Ziel ist es nicht, ein Ritus in einer Religion abzuschaffen.
Der Lehrplan Ethik in Berlin erzählt folgendes:
Das funktioniert nur, wenn die Religion gänzlich außen vor bleibt. Aber es heißt auch:
Was der Lehrplan des Ethikunterrichts erzählt, wurde zur Durchsetzung des Ethikunterrichts nicht eingehalten.
Ist ein bißchen kunterbunt durcheinander getextet, ich bitte um Nachsicht. 🙂
Was ich ja nie verstehe, daß wie hier bei solchen Diskussionen selten bis nie wer von der anderen Fraktion zugegen ist. In Frankfurt habe ich schon mehr die Zeichen der türkischen Wölfe gesehen, als türkische Muslime bei einer Gegendemo, wo es um ihre Moschee ging, die Nazis in Hausen auf der Matte standen.
In Berlin selbst war wer wahlberechtigt, durfte am Volksentscheid 2009 teilnehmen? In wieviel Sprachen hat Walter Momper seiner Ansicht nach die für Berlin beste Unterrichtsform veröffentlicht?
Mir hängt so einiges irgendwie zu hoch, dabei kann es mir doch sowas von egal sein… es ist nicht mein Glaube, es sind nicht meine Kirchen, ich bin eh in allen Lagern ein Ungläubiger… eben Depp, kein kluger Kopf, lese ja auch die FR. 😉