Kurz vor der Aussaat hat Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner den Anbau von Genmais in Deutschland gestoppt. Es gebe berechtigten Grund zur Annahme, dass der Mais der Sorte MON 810 des US-Konzerns Monsanto eine Gefahr für die Umwelt darstelle, sagte die CSU-Politikerin. Forschungsministerin Annette Schavan (CDU), die FDP und die Biotech-Branche warnten hingegen vor einem Rückschlag für den Wissenschaftsstandort Deutschland. Das Verbot tritt am Freitag offiziell in Kraft. Bauernpräsident Sonnleitner sprach sich für weitere Forschung zu „grüner Gentechnik“ aus. „Ganz gleich, ob man Befürworter oder Gegner ist: Wir müssen über Chancen und Risiken neuer Technologien Bescheid wissen.“ Winfried Schwinn aus Wiesbaden meint dazu:
„Die Landwirtschaft wird nur dann gute Überlebenschancen haben, wenn sie sich nicht den Interessen der Agrochemie unterordnet. Die Förderung der biologischen Schädlingsabwehr ist auf lange Sicht viel sinnvoller und wirtschaftlicher. Jeder unnatürliche Eingriff kann schwerwiegende Folgen für die Biodiversität haben, die jetzt noch nicht vorhersehbar sind. Frau Aigner darf den wirtschaftlichen Aspekt nicht übersehen. Gentechnisch verändertes Saatgut wird überwiegend von Großkonzernen hergestellt, macht abhängig und ist teuer. In den USA, z.B. Iowa, gibt es nach meiner Kenntnis nur noch eine Saatgutkartoffelsorte, und die ist durch das Patent so teuer, dass die kleinen Farmer verarmen. Wer jetzt für gentechnisches Saatgut ist, sägt sich unter Umständen den Ast für ein wirtschaftliches Fortbestehen seines Hofs ab. Nur eine Vielfalt von Saatgutherstellern gewährleistet Wettbewerb, und nicht die globalisierten, mit der Agrochemie vernetzten Saatgutkonzerne.
Der Bauer in MVP mag derzeit mit seinem Genmais kurzfristig hohe Gewinne einfahren, aber irgendwann ist auch die Resistenz seines Maises gegen Schadinsekten aufgehoben. So ist das bisher immer in der Natur. Projekte in Entwicklungsländern zeigen, dass es auch billiger mit biologischem Pflanzenschutz geht.
Bernhard Ehry aus Wiesbaden
„Aus Versehen habe ich an einem genveränderten Mais-Schokoriegel genascht – oder war es Gen-Soja – oder gar das Gen-Schweineschnitzel vom Ostermontag? Meine Frage an unsere Politiker: Hat nun irgendeine US-Firma das Patent an mir, muss ich jetzt eine Lizenz für mich kaufen? Bei wem? Was darf ich ohne und was mit Lizenz essen? Kann ich die Gebühr der Lizenz wenigstens steuerlich geltend machen? – Wie pervers müssen Firmen sein, um Pflanzen und Tiere als ihr Produkt zu bezeichnen, und wie pervers Regierungen, die auch nur darüber nachdenken, so etwas zu erlauben! Ich bin froh, über 60 Jahre alt zu sein, dass ich das Ausmaß hoffentlich nicht mehr erleben muss, und frage mich, was Kinder in Zukunft über ihre Macher-Väter und -Mütter denken.“
Peter Röhrig aus Berlin:
„Warum überhaupt MON810? Eine Studie des sächsischen Landesamtes für Landwirtschaft zeigt auf, dass der Gen-Mais der nun verboten wurde, keinen ökonomischen Vorteil für die Landwirte bietet. – Die heimische Lebensmittelwirtschaft sagt, dass hohe Kosten für notwendige Analysen und Vorsorgemaßnahmen zum Schutz vor Gentechnik entstehen. Die Verursacher dieser Kosten müssen dafür allerdings nicht haften.“
Friedrich Grimm aus Weinsberg:
„Die Macht des Wählers hat es diesmal geschafft, dass Frau Aigner, mit Seehofer und Söder im Rücken dieses Verbot ausgesprochen hat. Monsanto will sich nun auf den Klageweg begeben, um seine mehr als unredlichen Praktiken durchzusetzen. Sollte ein Gericht der Klage von Monsanto stattgeben, so ist es umso wichtiger, die weiteren Hintergründe zu erkunden. Um so nämlich zu erfahren, wie hart das Nein von Frau Aigner wirklich ist.
Monsanto müsste aus ganz Europa vertrieben werden. Denn während diese Firma Geld scheffelt, verarmen die in Abhängigkeit gebrachten Bauern und Züchter immer mehr. Wer wie Monsanto das Monopol über die Welternährung anstrebt, handelt verbrecherisch!“
Ja, wie denn nun?
siehe link
Macht Euch nicht solche Sorgen :heute in der Blödzeitung:
Salat wird auf dem Mond oder Mars angebaut.
Ein neuer Anfang für die Landwirtschaft.
Bauern sichert Euch das Land.
Mit MC und M …Kochstudio „so wird heute gekocht“ haben wir uns ,oder die neue Gesellschaft schon längst unterworfen.
Ess-Kultur verkommt zur Fess-Kultur.
Lebensmittel werden umbenannt in Sterbehilfe!
Die wichtigsten Dinge im Leben eines Menschen „Essen “ laufen nebenher.
„Gehirnwäsche über den Magen und Darm“
Schön geil.
Wenn einer wegen der Lust schädigende Gene, die er unfreiwillig in sich trägt einem anderen weitergibt, der ebenfalls aus Lust am Austausch teilnahm, aber von der Gen-Fracht nichts wußte, dann ist das strafbar.
Wenn ein Konzern aus Geschäftsinteresse schädigende Gene , die er absichtlich produziert hat, in Verkehr bringt und diese von Millionen Menschen aufgenommen werden und in die freie Natur getragen werden, wobei diese von der Gen-Fracht auch nichts wissen, dann ist das diskutabel.
Hat nun Hartmut Wewetzer vom Tagesspiegel recht? Oder ist er Opfer einer Gen-Lobby? Hat MON 810 den alleinigen Daumen drauf? Stimmen die ökonomischen Bedenken? Oder die ökologischen? Ich bin verwirrt, würde es aber gerne wissen.
Was ist der Antrieb der CSU-Ministerin, den Genmais zu verbieten?
Morn I. Werner,
der Antrieb für die Ministerin waren die neusten Ergebnisse aus dem Nachbarland Luxenburg.
US-Agromulti Monsanto hat die Patente auf MON 810 und anderes, bedeutet, ohne den Konzern wächst nach seiner Ideologie bald nichts mehr. Irgendwann bestimmt er, was wieviel auf aus deutschen Landen frisch auf den Tisch kostet. Es ist eine Spirale, deren Auswirkungen nicht absehbar sind. Man kann nur erahnen, was auf die Menschheit zukommt.
Der Mensch spielt die Schöpfung, ohne überhaupt nur annähernd die Komplexität in der Natur zu begreifen. Liest sich doch schön, ich baue ein Gen ein, dann knappert die Larve „X“ nicht mehr am Mais, kann Landwirt mehr ernten, wenn er denn den Gen-Saat bezahlen kann, verdient dadurch mehr. Das dumme ist nur, Bienen z.B. können nicht lesen. Die fliegen dann da rum, auf einmal ist im Honig ON 801 anzutreffen. Jetzt ist der Honig mit MON 801 geschwängert, der Honig ist nun nix mehr wert, kein Naturprodukt, der Imker steht da mit seinem Talent, bekommt vielleicht noch eine Zahlungsaufforderung von Monsanto, und der Imker schaut sorgenvoll seinen Bienen hinterher. Die fliegen nun woanders hin, haben immer noch MON 801 an ihren Beinchen und wundern sich vielleicht, warum ihnen keine Schmetterlinge mehr begegnen. Wo fliegen sie nun hin?
Es gibt ja auch die These einen Agrarkrieges. Kleiner Landwirt wehr sich gegen die US-Lebensmitteldiktatur, was macht Gegner? Er setzt die Larven aus, die seinem Mais nix anhaben können…
Dann gibt es noch die Geschichte, erst ein Gen macht eine Pflanze gegenüber einem Gift resistent. Dieses Gift gegen Käfer C ist aber unheimlich wichtig damit überhaupt was auf den Feldern stehen bleibt. Und wer liefert das Gift gegen Käfer C? Monsanto.
Das ist „grüne“-GenTechnik, I. Werner.
Danke, rü, hab`s verstanden. Nett erklärt.